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Was genau sind Christen?
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1346509) Verfasst am: 19.08.2009, 23:01    Titel: Was genau sind Christen? Antworten mit Zitat

Was genau sind Christen? Zur Beantwortung dieser Frage muß zuvor geklärt werden was Christentum im engeren Sinne ist.

Als Urchristentum bezeichnet man die Zeit vom Tod des (im Grunde nicht historisch sicher belegbaren) Wunderrabiners Jesus von Nazaret bis 130. Paulus von Tarsus dürfte wohl derjenige sein, der aus der jüdischen Sekte eine eigenständige Religion gemacht hat. Das Christentum, wie wir es heute kennen (Trinität), ist von Kaiser Theodosius I. (und nicht Kaiser Konstantin!) definiert worden. Er ist mit dem Konzil von Chalcedon der Urvater des Katholizismus und der Orthodoxie, aber auch verbindliche Richtschnur für Protestanten. Das erste Konzil von Nicäa unter Kaiser Konstantin ist da eher zweitrangig. D.h. das Christentum ist erst rund 400 Jahre nach dem Tod des Wunderrabis Jesus verbindlich definiert worden.

Jeder, der sich heute Christ nennt, egal welcher christlichen Konfession er angehört, muß sich an das von Kaiser Theodosius I. definierte Christentum beziehen. Sonnst ist er kein Christ im eigentlichen Sinn. Paulus ist in dieser Betrachtung nachrangig. Ein direkter Bezug auf den Wunderrabi Jesus (wie man es ab und zu von Jesus Freaks vernimmt) hat mit Christentum nichts zu tun.

Und nun kommen wir zu den Christen, unabhängig von der Konfession. Kulturchristen und Kuschelchristen sind keine Christen im eigentlichen Sinn. Sie halten sich nur dafür. Kulturchristen sind Menschen, die primär christliche Traditionen und Brauchtum als eigene Identität übernommen haben, aber ansonsten kaum bis gar nicht religiös sind. Sie sind in der Kirche (wenn überhaupt) aus gesellschaftlichen Konformitätsgründen oder weil sie gerne den exklusiven Heirats- und Beerdigungsservice schätzen. Unter Kulturchristen subsumiere ich nicht die Menschen, die zwangsweise in der Kirche sind, um ihren Arbeitsplatz in Tendenzbetrieben nicht zu verlieren. Kulturchristen glauben mehr oder weniger fest an den "guten Kern im Christentum" (oder in jeder Religion).

Kuschelchristen haben ein Gefühl von ihrer Religion. Für die meisten von ihnen trifft es wohl Buggles (nicht Deschners - Korrektur) Buchtitel am besten: "Denn sie wissen nicht, was sie glauben". Kuschelchristen blenden bei Bedarf Störendes aus und setzten sich mehr oder weniger ehrlich von christlichen Fundamentalisten ab. Kuschelchristen sind wie ein glitschiger Fisch. Man kann sie argumentativ nie fassen und weichen geschickt missliebigen Argumenten aus, wenn es mal konkreter wird. Das "wahre Christentum" ist in den Augen der Kuschelchristen immer ganz anders. Störendes ist für sie "ein Missbrach ihrer Religion". Wie viele der Kuschelchristen wirklich an einen persönlichen Gott und die Trinität glauben ist hier die wirklich interessante Frage.

Christen im eigentlichen Sinn des Wortes halten sich mehr oder weniger konsequent an ihre Buchreligion – in Abhängigkeit ihrer Konfession. Auch kann man bei ihnen von einem Glauben an einen persönlichen Gott ausgehen. Wobei auch hier eine gewisse Flexibilität in der Auslegung "der Schrift" an den Tag gelegt wird. Der Übergang zum Fundamentalismus ist bei authentischen Christen fließend.

In Deutschland dominieren (derzeit) die Kultur- und Kuschelchristen. Evangelikale und konservative Katholiken sind aber auf dem Vormarsch. In Afrika und Süd-Amerika haben die "Fundamentalisten" die Kuschelchristen mehr und mehr verdrängt.


Zuletzt bearbeitet von Frank am 20.08.2009, 00:23, insgesamt 5-mal bearbeitet
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atheist666
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Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1346511) Verfasst am: 19.08.2009, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Auf eine solche Erklärung hat die Welt gewartet: die atheistische Offenbarung nach Frank

Amen!
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1346514) Verfasst am: 19.08.2009, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

atheist666 hat folgendes geschrieben:
Auf eine solche Erklärung hat die Welt gewartet: die atheistische Offenbarung nach Frank

Amen!


Da der Begriff Kuschelchrist häufiger im FGH verwendet wird, ist eine Konkretisierung dieses Begriffes sinnvoll.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1346515) Verfasst am: 19.08.2009, 23:10    Titel: Re: Was genau sind Christen? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Kuschelchristen haben ein Gefühl von ihrer Religion. Für die meisten von ihnen trifft es wohl Deschners Buchtitel am besten, "Denn sie wissen nicht, was sie glauben".


Kuschelchristen dürfen jetzt kontern: "Denn sie wissen nicht, wen sie lesen."
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1346519) Verfasst am: 19.08.2009, 23:26    Titel: Re: Was genau sind Christen? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
D.h. das Christentum ist erst rund 400 Jahre nach dem Tod des Wunderrabis Jesus verbindlich definiert worden.

Wer hat diese Leute dazu autorisiert dies zu definieren? bzw wer macht diese Leute (das was sie sagten) verbindlich?

Zitat:
Jeder, der sich heute Christ nennt, egal welcher christlichen Konfession er angehört, muß sich an das von Kaiser Theodosius I. definierte Christentum beziehen. Sonnst ist er kein Christ im eigentlichen Sinn.

Wo hastn das her...?

In einem sogen. "Satanistenforum" wollte der Admin mal definieren was ein Satanist ist. Das meiste davon würde ich von einem "Christ" erwarten.

Sage doch einfach mal wen du als autorisiert ansiehst zu definieren was so ein "Christ" ist!


Meine Meinung: wenn ich ein "Christ" wär würde ich mich auf keinen Fall so nennen, weil Leute ein festes erstarrtes Bild(>tot) von so einem "Christen" haben, und es ist das letzte was ich will irgendjemandem das Bild vorzuführen was er zu sehen erwartet. Wer sich Christ nennt ist wie jemand der sich selbst ins Knie schiesst.
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1346538) Verfasst am: 20.08.2009, 00:06    Titel: Re: Was genau sind Christen? Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
D.h. das Christentum ist erst rund 400 Jahre nach dem Tod des Wunderrabis Jesus verbindlich definiert worden.

Wer hat diese Leute dazu autorisiert dies zu definieren?


Der Kaiser des Römischen Reiches und die von ihm beauftragten Personen. Der Codex Theodosianus aus dem Jahre 438 ist Grundlage aller heute relevanten christlichen Konfessionen. Ohne die theodosianischen Erlasse und deren konsequente Durchsetzzung wäre die christlich-trinitarische Konfession mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Status einer Großsekte stehengeblieben. Vermutlich hätten sich die Arianer durchgesetzt und Christen würden heute an Jesus als einen normalen Menschen glauben, der deshalb Sohn Gottes ist, weil ihn Gott als Sohn angenommen hat. Jede weitere Differenzierung nach dem Konzil von Chalcedon ist wohl nicht mehr verbindlich für alle christlichen Konfessionen.
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Tyrus
Schildkröte



Anmeldungsdatum: 12.07.2009
Beiträge: 59
Wohnort: Köln

Beitrag(#1346543) Verfasst am: 20.08.2009, 00:14    Titel: Antworten mit Zitat

"Denn sie wissen nicht, was sie glauben" ist aber von Franz Buggle und nicht von Deschner.
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1346544) Verfasst am: 20.08.2009, 00:15    Titel: Re: Was genau sind Christen? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Für die meisten von ihnen trifft es wohl Deschners Buchtitel am besten, "Denn sie wissen nicht, was sie glauben".


Ich dachte, das stammt von Buggle? Am Kopf kratzen
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1346546) Verfasst am: 20.08.2009, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tyrus hat folgendes geschrieben:
"Denn sie wissen nicht, was sie glauben" ist aber von Franz Buggle und nicht von Deschner.


Danke für den Hinweis.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1346555) Verfasst am: 20.08.2009, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

In Deschners "Der gefälschte Glaube" wird allerdings sehr oft angesprochen, dass Christen darum nicht wissen, dass ihr Glauben gefälscht ist bzw. an was für antike Vorbilder sie da glauben.. Von daher ist der Gedanke/die Verwechslungsgefahr sehr naheliegend.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1346566) Verfasst am: 20.08.2009, 01:21    Titel: Re: Was genau sind Christen? Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
D.h. das Christentum ist erst rund 400 Jahre nach dem Tod des Wunderrabis Jesus verbindlich definiert worden.

Wer hat diese Leute dazu autorisiert dies zu definieren? bzw wer macht diese Leute (das was sie sagten) verbindlich?


Genauso gut könnte man fragen, wer L.Ron Hubbard dazu autorisiert hat, verbindlich zu definieren, was Scientologen zu glauben haben. So entstehen halt Religionen. Jemand legt fest, woran man zu glauben hat, wenn man dazu gehören will.
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#1346567) Verfasst am: 20.08.2009, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das moderne Christentum stellt sich mir als Aberreligion dar.
Redet man zum Beispiel von einem herrschenden Gott wie er noch oft auch vorgestellt wird, heisst es gleich, aber er ist doch nur mein bester Freund. Erklärt man, dass der grösste Teil des Wunderglaubens der Vergangenheit sich in Logikwölkchen aufgelöst hat, heisst es, aber du kannst nicht ausschliessen, dass der Lumpen aus Turin echt ist. Usw. Usw. Usw.
Wäre ich VTler, würde ich vermuten, dass es sich um eine Verschwörung handelt, einfach und ehrlich denkende Menschen in den Wahnsinn zu treiben. Lachen
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1346576) Verfasst am: 20.08.2009, 02:37    Titel: Antworten mit Zitat

"Kuschelchristen" ist ein Kampfbegriff der Atheisten, vergleichbar etwa mit "Gutmenschen" von Nazis/Rechten.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1346578) Verfasst am: 20.08.2009, 03:19    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
"Kuschelchristen" ist ein Kampfbegriff der Atheisten, vergleichbar etwa mit "Gutmenschen" von Nazis/Rechten.


Ich habe den Begriff zum ersten Mal von christlichen Fundis gehört, die sich von allzu toleranten Glaubensbrüdern abgrenzen wollten.
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1346580) Verfasst am: 20.08.2009, 04:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
"Kuschelchristen" ist ein Kampfbegriff der Atheisten, vergleichbar etwa mit "Gutmenschen" von Nazis/Rechten.


Ich habe den Begriff zum ersten Mal von christlichen Fundis gehört, die sich von allzu toleranten Glaubensbrüdern abgrenzen wollten.


Es gibt auch ein Pondon - den Kuschelatheisten. Cool
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Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#1346587) Verfasst am: 20.08.2009, 06:08    Titel: Re: Was genau sind Christen? Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Frank hat folgendes geschrieben:
D.h. das Christentum ist erst rund 400 Jahre nach dem Tod des Wunderrabis Jesus verbindlich definiert worden.

Wer hat diese Leute dazu autorisiert dies zu definieren? bzw wer macht diese Leute (das was sie sagten) verbindlich?

Zitat:
Jeder, der sich heute Christ nennt, egal welcher christlichen Konfession er angehört, muß sich an das von Kaiser Theodosius I. definierte Christentum beziehen. Sonnst ist er kein Christ im eigentlichen Sinn.

Wo hastn das her...?

In einem sogen. "Satanistenforum" wollte der Admin mal definieren was ein Satanist ist. Das meiste davon würde ich von einem "Christ" erwarten.


Da Satanisten und Christen im Grunde der gleichen Religion anhängen, dürfte das doch nicht wundern, oder ?

Aber einfach gesagt : Christen sind arme fehlgeleitete und verwirrte Menschen, welchen man mit "Achtung, Mitleid und Takt" begegnen sollte.
Dennoch gilt "Liebet den Christen, aber hasst das Christentum ... "

Gröhl...
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gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1346590) Verfasst am: 20.08.2009, 07:34    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Es gibt auch ein Pondon - den Kuschelatheisten. Cool


Und jetzt wissen wir alle, warum Religion im Mittelalter so mächtig war, wir wissen jetzt, "dass Religion nur dann gedeiht, wenn Atheisten die Religiösen unterstützen." Der Grund ist also offensichtlich der, dass es im Mittelalter so viele Kuschelatheisten gegeben hat!
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Der Autor
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 449

Beitrag(#1346604) Verfasst am: 20.08.2009, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

"Der Grund ist also offensichtlich der, dass es im Mittelalter so viele Kuschelatheisten gegeben hat!"

Woher willst du wissen, wie viele echte Gläubige es im Mittelalter gab?
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http://feuerbringer.com/
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1346606) Verfasst am: 20.08.2009, 10:20    Titel: Re: Was genau sind Christen? Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:

Und nun kommen wir zu den Christen, unabhängig von der Konfession. Kulturchristen und Kuschelchristen sind keine Christen im eigentlichen Sinn. Sie halten sich nur dafür. Kulturchristen sind Menschen, die primär christliche Traditionen und Brauchtum als eigene Identität übernommen haben, aber ansonsten kaum bis gar nicht religiös sind.

Wobei Du hier einen Religionsbegriff verwendest, der auch erst im 4. Jhd. formuliert wurde, nämlich von dem Kirchenlehrer Lactantius. In der Antike verstand man unter Religion genau das, was Du als Kultur[was-auch-immer] definierst, nämlich die Einhaltung tradierter und gesellschaftlich anerkannter Rituale. Cicero unterschied da zw. religio und superstitio (Frömmelei), während Lactantius die Frömmelei/Glauben als integralen Bestandteil von seiner Auffassung von Religion sah. Die Bedeutung des Begriff superstitio verschob sich daraufhin zu "Aberglauben", und der Ungläubige fragt sich bis heute, wo da der Unterschied sein soll.

Im übrigen stammt der Codex Theodosianus von Theodosius II (oströmischer Kaiser) und nicht von Theodosius I, der das Christentum in Rom zur Staatsreligion machte.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Paradox
nicht mehr da



Anmeldungsdatum: 21.03.2007
Beiträge: 418
Wohnort: Köln

Beitrag(#1346612) Verfasst am: 20.08.2009, 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
...vergleichbar etwa mit "Gutmenschen" von Nazis/Rechten.


Hmm... also wenn ich jemanden als "Gutmenschen" kritisere, bin ich automatisch Nazi?
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#1346616) Verfasst am: 20.08.2009, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
"Kuschelchristen" ist ein Kampfbegriff der Atheisten, vergleichbar etwa mit "Gutmenschen" von Nazis/Rechten.


Ironie kann so schmerzhaft sein...
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Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1346629) Verfasst am: 20.08.2009, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Der Autor hat folgendes geschrieben:
Woher willst du wissen, wie viele echte Gläubige es im Mittelalter gab?


Zum Beispiel durch Studium der Geschichte. Könntest du auch noch etwas davon lernen.
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Der Autor
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 449

Beitrag(#1346631) Verfasst am: 20.08.2009, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt keine empirischen Studien oder Umfragen aus dem Mittelalter, die aber nötig wären, um diese Frage zu beantworten. Stattdessen wissen wir von der Existenz von Bordellen und wilden Feiern, die mit den Vorstellungen der Kirche unvereinbar waren.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1346636) Verfasst am: 20.08.2009, 13:04    Titel: Antworten mit Zitat

pyrrhon hat folgendes geschrieben:
Der Autor hat folgendes geschrieben:
Woher willst du wissen, wie viele echte Gläubige es im Mittelalter gab?


Zum Beispiel durch Studium der Geschichte. Könntest du auch noch etwas davon lernen.


Atheisten wird es sicherlich gegeben haben, nur wird mancher den Mund gehalten haben, um nicht verbrannt zu werden.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1346657) Verfasst am: 20.08.2009, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
pyrrhon hat folgendes geschrieben:
Der Autor hat folgendes geschrieben:
Woher willst du wissen, wie viele echte Gläubige es im Mittelalter gab?


Zum Beispiel durch Studium der Geschichte. Könntest du auch noch etwas davon lernen.


Atheisten wird es sicherlich gegeben haben, nur wird mancher den Mund gehalten haben, um nicht verbrannt zu werden.


Denke ich auch. Die Vorwürfe, Hobbes oder Descartes oder sonst wer würde den Atheismus fördern oder dazu verleiten wären auch sehr seltsam, wenn es keine Atheisten gegeben hätte.



Im Übrigen finde ich dass es immer etwas nach echten Schotten riecht, wenn man versucht die wahren von den pseudo/kuschel Irgendwas definitorisch zu trennen. Ob nun von innen oder von aussen. Man kann sich natürlich definieren was man will, aber erhellend ist das nicht unbedingt.
Alle, die sich bislang dem Christentum zugehörig fühlten haben auch irgendwas zu dessen Zusammensetzung und Glaubensinhalten beigetragen. Manche mehr, manche weniger. Es muss noch nicht mal zu jedem Zeitpunkt eine minimale Schnittmenge an inhaltlichen Übereinstimmungen geben. Über 2000 Jahre hinweg schon gar nicht. Worte ändern ihre Bedeutung.
_________________
"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1346660) Verfasst am: 20.08.2009, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
pyrrhon hat folgendes geschrieben:
Der Autor hat folgendes geschrieben:
Woher willst du wissen, wie viele echte Gläubige es im Mittelalter gab?


Zum Beispiel durch Studium der Geschichte. Könntest du auch noch etwas davon lernen.


Atheisten wird es sicherlich gegeben haben, nur wird mancher den Mund gehalten haben, um nicht verbrannt zu werden.


Die Vorwürfe, Hobbes oder Descartes oder sonst wer würde den Atheismus fördern oder dazu verleiten wären auch sehr seltsam, wenn es keine Atheisten gegeben hätte.


Ist das jetzt nicht sowas ähnliches wie der ontologische Atheistenbeweis? Am Kopf kratzen Lachen

Es gibt doch auch gar keine Islamophobiker, obwohl es den Vorwurf der Islamophobie (islamophiler Kampfbegriff!) gibt. Pfeifen
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1346661) Verfasst am: 20.08.2009, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Paradox hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
...vergleichbar etwa mit "Gutmenschen" von Nazis/Rechten.


Hmm... also wenn ich jemanden als "Gutmenschen" kritisere, bin ich automatisch Nazi?

Neenee, soweit kommt das noch, diese Wortschöpfung den Faschos zu überlassen!
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astarte
Foren-Admin
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1346665) Verfasst am: 20.08.2009, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Paradox hat folgendes geschrieben:
Ilmor hat folgendes geschrieben:
...vergleichbar etwa mit "Gutmenschen" von Nazis/Rechten.


Hmm... also wenn ich jemanden als "Gutmenschen" kritisere, bin ich automatisch Nazi?

Neenee, soweit kommt das noch, diese Wortschöpfung den Faschos zu überlassen!

Ja solche Phrasen wie Gutmensch, PC, usw gebrauchen viele, um fehlende Argumente zu ersetzen.
_________________
Tja


Zuletzt bearbeitet von astarte am 20.08.2009, 13:49, insgesamt einmal bearbeitet
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1346666) Verfasst am: 20.08.2009, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Apropos Gutmensch: Die meisten Steuerzahlerchristen lassen Gott einfach einen guten Mann sein.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1346680) Verfasst am: 20.08.2009, 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
pyrrhon hat folgendes geschrieben:
Der Autor hat folgendes geschrieben:
Woher willst du wissen, wie viele echte Gläubige es im Mittelalter gab?

Zum Beispiel durch Studium der Geschichte. Könntest du auch noch etwas davon lernen.

Atheisten wird es sicherlich gegeben haben, nur wird mancher den Mund gehalten haben, um nicht verbrannt zu werden.

Denke ich auch. Die Vorwürfe, Hobbes oder Descartes oder sonst wer würde den Atheismus fördern oder dazu verleiten wären auch sehr seltsam, wenn es keine Atheisten gegeben hätte.

Wobei Hobbes und Descartes nicht mehr wirklich zum Mittelalter gehören. Lachen
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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