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Metaphysik = Esoterik
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
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Beitrag(#1346386) Verfasst am: 19.08.2009, 20:03    Titel: Metaphysik = Esoterik Antworten mit Zitat

Also ich finde, dass man in Philosophie auch gerne so einen Aberglauben wie freier Wille oder Freiheit oder Leben nach dem Tod bei Philosophie diskutiert. Ist das wirklich Philosophie oder ist das nicht Esoterik bzw. Religion. Der Bereich nennt sich doch Metaphysik, sich mit Dingen zu beschäftigen, über die man keine Aussage machen kann? Ist sowas nicht Esoterik. Heute hatte ich nämlich einen kleinen Streit und hab eben den freien Willen folgerichtig völlig abgelehnt... Gut die Anderen haben den freien Willen auch abgelehnt, aber eben nicht völlig... also sie haben noch immer irgendwie geglaubt, dass der Mensch frei ist bzw. frei entscheiden kann, was ja völliger Unsinn ist... Auch der Lehrer meinte, dass uns das nicht weiter bringt. Sind viele Philosophielehrer Esoteriker oder Idioten oder was ist da los? Mit den Augen rollen
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1346419) Verfasst am: 19.08.2009, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

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Zoff
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Beiträge: 21668

Beitrag(#1346426) Verfasst am: 19.08.2009, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

pyrrhon hat folgendes geschrieben:
[img]Foto aus einem Film, der erst ab 18 ist.[/img]


Dat is fies. Nein, so geht das nicht!
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Tarvoc
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Beitrag(#1346463) Verfasst am: 19.08.2009, 21:42    Titel: Re: Metaphysik = Esoterik Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Also ich finde, dass man in Philosophie auch gerne so einen Aberglauben wie freier Wille oder Freiheit oder Leben nach dem Tod bei Philosophie diskutiert.

Was du nicht alles "findest". Also ich hab' in meinem Studium jedenfalls noch nicht Willensfreiheit oder Leben nach dem Tod diskutiert. Mit den Augen rollen
Übrigens haben diese Fragen auch mit Esoterik nichts zu tun. Aber das nur ganz am Rande.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Critic
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Beitrag(#1346574) Verfasst am: 20.08.2009, 02:02    Titel: Antworten mit Zitat

Und noch dazu würde ich wohl meinen, daß das wohl auch eine zu eingeschränkte Definition der Metaphysik ist. Wer eine Meta-Aussage macht, redet ja auch über Eigenschaften von Aussagen - zum Beispiel: woraus besteht überhaupt ein natürlichsprachlicher Satz, also zum Beispiel Wortarten charakterisieren. Der Metaphysiker versucht entsprechend auch, eine Sprache zu finden, mit der er Phänomene der (ggf. auch gedachten) Welt beschreiben kann. Da gibt es dann Einzelfragen wie "Wie kann man Dinge charakterisieren? Welche gemeinsamen Eigenschaften haben zwei Dinge? Wie findet man diese? Was kann man überhaupt wissen?" (Das wird Mathematikfreunde freuen: Es gibt sogar eine Position, nach der man nur über konkrete Dinge eine Aussage machen könne, und da Zahlen abstrakte Objekte sind, man über diese keine Aussage machen und nichts wissen könne) oder auch Paare von Begriffen wie "was ist abstrakt - was ist konkret". Das ist durchaus ein nichttriviales, letztlich wohl nicht einmal lösbares Problem. Metaphysik kann nun sein, zu spekulieren, etwa bei der Lehre vom "unbeweglichen Beweger", auf den alles zurückgeführt wird, oder aber Vorstellungen, die in der Wissenschaft enthalten sind, zu verdichten (Link).
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1346582) Verfasst am: 20.08.2009, 04:23    Titel: Antworten mit Zitat

Je länger ich darüber nachdenke, desto uninteressanter finde ich die Frage, ob es eine erste Ursache gibt.
Viel interessanter finde ich, dass eine erste Ursache zumindest gedacht werden kann, eine letzte Wirkung jedoch anscheinend nicht.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
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Beitrag(#1346584) Verfasst am: 20.08.2009, 04:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Je länger ich darüber nachdenke, desto uninteressanter finde ich die Frage, ob es eine erste Ursache gibt.
Viel interessanter finde ich, dass eine erste Ursache zumindest denkbar ist, eine letzte Wirkung jedoch anscheinend nicht.


(Tatsache ist, daß der eine oder andere Philosoph über die Frage schwadroniert, ob Gott "abstrakt" ist -- denn dann könnte der, wenn er existierte, mit obiger Vorstellung gar nichts bewegen. Allerdings kam ich bei dem Vorhaben, so etwas wie ein Metamodell zu bauen, auch auf die Metaphysik i.S. der Beschreibung... und wahrscheinlich auch recht schnell davon ab, so schlimm ist das Am Kopf kratzen.)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#1346597) Verfasst am: 20.08.2009, 08:49    Titel: Re: Metaphysik = Esoterik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Also ich finde, dass man in Philosophie auch gerne so einen Aberglauben wie freier Wille oder Freiheit oder Leben nach dem Tod bei Philosophie diskutiert.

Was du nicht alles "findest". Also ich hab' in meinem Studium jedenfalls noch nicht Willensfreiheit oder Leben nach dem Tod diskutiert. Mit den Augen rollen
Übrigens haben diese Fragen auch mit Esoterik nichts zu tun. Aber das nur ganz am Rande.


Du musst berücksichtigen dass GdL kein Philosophie studiert. In dem Fach, das an der Schule Philosophie genannt wird, wird sowas in der Tat öfters diskutiert. Ich hatte auch 2 Jahre lang so eine Lehrerin ... völlig Pillepalle der Unterricht ...
Das Schulfächer nichts mit der Wissenschaft gleichen Namens zu tun haben, ist ja leider auch nichts neues.
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



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Beitrag(#1346611) Verfasst am: 20.08.2009, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Der Unterschied zwischen Philosophie und Religion/Esoterik besteht nicht darin ob man etwas diskutiert, sondern wie man das tut. Die Grenzen sind natürlich fließend.

Philosophische Betrachtungen drehen sich eher darum, was man mit solchen nach Metaphysik riechenden Dingen meinen könnte und inwieweit sich diese Lesarten mit den bekannten Fakten vereinbaren lassen.

'Metaphysik' hat viele Konnotationen. In der Tradition der logischen Positivisten ist Metaphysik immer gleichbedeutend mit Unsinn oder bestenfalls Poesie ohne Wahrheitsanspruch. In der Zeit in der sie dieser Meinung entwickelten (ca. 20er Jahre), war das auch ziemlich zutreffend. Seit dem ist es aber nicht mehr der Fall, dass die Behandlung selbst der klassischen metaphysischen Themen so theologisch oder esoterisch verseucht ist. Das gibt es natürlich weiterhin zur Genüge, aber eben nicht nur.
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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#1346614) Verfasst am: 20.08.2009, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
In der Tradition der logischen Positivisten ist Metaphysik immer gleichbedeutend mit Unsinn oder bestenfalls Poesie ohne Wahrheitsanspruch.


Wo ist da der Unterschied?

Zitat:
Seit dem ist es aber nicht mehr der Fall, dass die Behandlung selbst der klassischen metaphysischen Themen so theologisch oder esoterisch verseucht ist. Das gibt es natürlich weiterhin zur Genüge, aber eben nicht nur.


Wie werden denn heutzutage metaphysische Themen ohne Theologie oder Esoterik behandelt? Hast Du dazu ein paar Links, das würde ich mir gerne mal anschauen.
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Yogosh
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Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1346620) Verfasst am: 20.08.2009, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
In der Tradition der logischen Positivisten ist Metaphysik immer gleichbedeutend mit Unsinn oder bestenfalls Poesie ohne Wahrheitsanspruch.

Wo ist da der Unterschied?

Der Unterschied besteht in wörtlicher oder metaphorischer Lesart.

Danol hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Seit dem ist es aber nicht mehr der Fall, dass die Behandlung selbst der klassischen metaphysischen Themen so theologisch oder esoterisch verseucht ist. Das gibt es natürlich weiterhin zur Genüge, aber eben nicht nur.

Wie werden denn heutzutage metaphysische Themen ohne Theologie oder Esoterik behandelt? Hast Du dazu ein paar Links, das würde ich mir gerne mal anschauen.

Der wesentliche Unterschied ist imho der, dass man sich wesentlich mehr Gedanken darum macht, was man mit den Begriffen überhaupt meinen könnte, woher man diese Bedeutungen hat oder haben könnte und vor allem eher bereit ist zu schlussfolgern dass die eigenen Bedeutungen hoffnungslos verwirrt und/oder keinen Bezug zur Realität haben als mit ihnen naive Schlüsse über die Beschaffenheit der Welt zu ziehen.

Einer der Anfangspunkte des logischen Positivismus ist hier aufschlussreich: Man hat in der Philosophiegeschichte viel über die Beschaffenheit des Raums spekuliert. Und dabei verwendet man unweigerlich solche Begriffe wie 'Ereignis' und vor allem 'Gleichzeitigkeit'. Seit Einstein wissen wir, dass wir mit dem letzteren etwas meinten, das es nicht gibt. Es waren gerade keine philosophischen Überlegungen, die zu dieser Erkenntnis geführt haben, aber es zeigt, dass ein Begriff scheinbar völlig klar und einleuchtend sein kann und dennoch alle Überlegungen vergiftet, wenn man ihn auf Bereiche (in diesem Fall Geschwindigkeiten und Distanzen) ausdehnt, die bei seiner Prägung keine Rolle gespielt haben.

Zwei etwas simplifizierte Beispiele aus der Hüfte geschossen:
Substanz
Substanz sollte irgendwie das sein, was von einem Ding übrigbleibt, wenn man alle Attribute entfernt. Das ist die Extrapolation der simplen Tatsache, dass ich mal ein Mann mit und mal einer ohne Hut sein kann. Soweit so gut. Was bleibt aber übrig, wenn ich von mir das Attribut 'Mann' oder 'Mensch' wegdenke? Nach alter Metaphysik irgendwas sehr seltsames, vielleicht nur in Gottes Geist präsent, mit rätselhaften Identitätskriterien. Was davon heute übrigbleibt ist die Erkenntnis, dass man gerade einen Begriff überreizt hat.

Unendliche Welt:
Vereinfacht gesagt: In schlechter Metaphysik ist die Welt entweder endlich oder unendlich. Heute fragt man sich viel ausführlicher was man damit eigentlich meint (und unterscheidet erst mal zwischen grenzenlos und unendlich) und die dritte Option ist dass der Begriff vielleicht gar nicht passt.

Ein guter Anfangslink für alles in der Philosophie: Stanford Encyclopedia of Philosophy
Hier der Metaphysics Eintrag: Metaphysics
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Tarvoc
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Beitrag(#1346625) Verfasst am: 20.08.2009, 12:26    Titel: Re: Metaphysik = Esoterik Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Du musst berücksichtigen dass GdL kein Philosophie studiert. In dem Fach, das an der Schule Philosophie genannt wird, wird sowas in der Tat öfters diskutiert.

Naja, ich hatte auch drei Jahre Philosophie in der Schule, und ich hatte es sogar als Abi-Fach. Da haben wir uns aber auch nicht mit der Frage beschäftigt, ob es oder ob es nicht einen freien Willen gibt, und auch nicht mit der Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Was wir einmal angesprochen haben, ist Kants Vorstellung, dass die Vernunft diese Ideen immer wieder produziert, wir aber über ihre Wahrheit nichts weiter aussagen können, weil sie die Dinge an sich betreffen. Allerdings war ich auf einer katholischen Schule (von den Pallottinern) und die Philosophielehrer hatten bei uns die strenge Auflage, dem Religionsunterricht inhaltlich keine Konkurrenz zu machen. Vielleicht lag's daran. Schulterzucken Wobei es auf öffentlichen Schulen in NRW m.W. leider nicht selten gar keinen Philosophieunterricht gibt.
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Yogosh
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Beitrag(#1346651) Verfasst am: 20.08.2009, 13:24    Titel: Re: Metaphysik = Esoterik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
... die Philosophielehrer hatten bei uns die strenge Auflage, dem Religionsunterricht inhaltlich keine Konkurrenz zu machen.

Da hast Du aber Glück gehabt. Stell Dir vor sie hätten 50% Thomas von Aquin vorgeschrieben.
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Tarvoc
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Beitrag(#1346653) Verfasst am: 20.08.2009, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Bitte nicht!
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Misterfritz
mini - mal



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Beitrag(#1346664) Verfasst am: 20.08.2009, 13:48    Titel: Re: Metaphysik = Esoterik Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
... die Philosophielehrer hatten bei uns die strenge Auflage, dem Religionsunterricht inhaltlich keine Konkurrenz zu machen.

Da hast Du aber Glück gehabt. Stell Dir vor sie hätten 50% Thomas von Aquin vorgeschrieben.

hmm, so eine quote muss das philosophische seminar in bonn damals gehabt haben. da kam thomas von aquin dauernd vor, ich habe es gehasst.
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Tarvoc
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Beitrag(#1346672) Verfasst am: 20.08.2009, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast in Bonn Philosophie studiert? Ich studier' auch in Bonn. Hab' aber in den letzten vier Jahren noch nicht viel von Aquin mitbekommen. Kommt wohl darauf an, bei welchen Dozenten man welche Seminare belegt. Es gibt aber ziemlich viele Vertreter des deutschen Idealismus unter unseren Dozenten, habe ich das Gefühl.
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Misterfritz
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Beitrag(#1346673) Verfasst am: 20.08.2009, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Du hast in Bonn Philosophie studiert? Ich studier' auch in Bonn. Hab' aber in den letzten vier Jahren noch nicht viel von Aquin mitbekommen.

jepp,
mag ja sein, dass sich das geändert hat, dann sei froh zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1346674) Verfasst am: 20.08.2009, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

Wie gesagt: Kann auch von meiner Wahl der Seminare abhängen... ich hab' mich ja sowieso ziemlich auf 19. und 20. Jahrhundert spezialisiert.
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Gott_der_Luecke
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Anmeldungsdatum: 26.02.2008
Beiträge: 3110

Beitrag(#1346836) Verfasst am: 20.08.2009, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss es wohl genauer erklären.
Irgendwie war das so... erste Stunde Philo... Es ging gleich mal um freien Willen. Sind wir denn determiniert oder haben wir einen freien Willen. Naja mussten ins in Gruppen zusammensetzen... Ich würde sagen, dass ich eigentlich der Jenige war, der sich in der Klasse mit Philo am Besten auskannte und das heißt was, weil mehr als ein bisschen geschnuppert hab ich ja auch noch nicht. Naja in den Gruppen kam dann eigentlich ziemlich einstimmig raus, dass wir eher determiniert sind (Betonung auf eher). Das fand ich erstaunlich. Ich hätte jetzt gedacht, da sind so ein paar Romantiker dabei, aber das war garnicht so. Der Lehrer schien aber anscheinend ziemlich überrascht und eigentlich hat ihm wohl das Ergebnis auch nicht so gepasst. Ich war aber mit Abstand der Radikalste, der Freiheit generell abgelehnt hat. Alle anderen waren sich irgendwie nicht so ganz sicher. Ich sag mal so... sie wollten die Hoffnung nicht aufgeben bzw. hatten jetzt auch nicht so die Ahnung.
Naja Stunde war zu Ende.
Nächste Stunde hat er dann mit uns was Besonderes vor, weil er wohl mit dem Ergebnis nicht so recht zufrieden war (Sag ich jetzt mal so). Wir sollten aufschreiben, was uns als Mensch denn so beeinflusst und wo wir frei sind, sprich Freiheit haben bzw. einen freien Willen haben.
Naja auch wieder in Gruppen. Eine Gruppe war besonders billig und die war als Erster fertig... hatten so ein paar Stichwörter aufgeschrieben und daneben quasi Ja oder Nein geschrieben... also dann stand dann sowas wie Gene = nein (nicht beeinflussbar) oder Medien = ja (beeinflussbar) und so... und es war sehr schlecht gemacht, ziemlich willkürlich, beliebig und merkwürdige Gewichtung und Reihenfolge. Ich habe außerdem sofort bestritten, dass wir irgendwie Freiheit haben und eben nicht frei entscheiden können (auch nicht bei Medien, Umfeld etc.). Der Lehrer meinte aber irgendwie er könnte es entscheiden. Mit den Augen rollen
Er meinte auch, dass meine Ansicht uns nicht weiterbringt oder so ähnlich. Mit den Augen rollen
Dann kam von einem Schüler so ein dämliches Beispiel mit "dann darf ich dich doch erschießen, weil ich mich ja nicht entscheiden kann, ob ich dich erschieße... Mit den Augen rollen
Jetzt hab ich vor übers Wochenende ein Manifest des Determinismuses zu schreiben mit dem Titel:
Determinismus: Das was uns wirklich weiterbringt. Mut zur Schuld- und Verantwortungslosigkeit.

Also was sagt ihr dazu?
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AdmiralT
der Gärtner war's



Anmeldungsdatum: 25.07.2009
Beiträge: 1209
Wohnort: Neuhaus

Beitrag(#1346840) Verfasst am: 20.08.2009, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Ich muss es wohl genauer erklären.
Irgendwie war das so... erste Stunde Philo... Es ging gleich mal um freien Willen. Sind wir denn determiniert oder haben wir einen freien Willen. Naja mussten ins in Gruppen zusammensetzen... Ich würde sagen, dass ich eigentlich der Jenige war, der sich in der Klasse mit Philo am Besten auskannte und das heißt was, weil mehr als ein bisschen geschnuppert hab ich ja auch noch nicht. Naja in den Gruppen kam dann eigentlich ziemlich einstimmig raus, dass wir eher determiniert sind (Betonung auf eher). Das fand ich erstaunlich. Ich hätte jetzt gedacht, da sind so ein paar Romantiker dabei, aber das war garnicht so. Der Lehrer schien aber anscheinend ziemlich überrascht und eigentlich hat ihm wohl das Ergebnis auch nicht so gepasst. Ich war aber mit Abstand der Radikalste, der Freiheit generell abgelehnt hat. Alle anderen waren sich irgendwie nicht so ganz sicher. Ich sag mal so... sie wollten die Hoffnung nicht aufgeben bzw. hatten jetzt auch nicht so die Ahnung.
Naja Stunde war zu Ende.
Nächste Stunde hat er dann mit uns was Besonderes vor, weil er wohl mit dem Ergebnis nicht so recht zufrieden war (Sag ich jetzt mal so). Wir sollten aufschreiben, was uns als Mensch denn so beeinflusst und wo wir frei sind, sprich Freiheit haben bzw. einen freien Willen haben.
Naja auch wieder in Gruppen. Eine Gruppe war besonders billig und die war als Erster fertig... hatten so ein paar Stichwörter aufgeschrieben und daneben quasi Ja oder Nein geschrieben... also dann stand dann sowas wie Gene = nein (nicht beeinflussbar) oder Medien = ja (beeinflussbar) und so... und es war sehr schlecht gemacht, ziemlich willkürlich, beliebig und merkwürdige Gewichtung und Reihenfolge. Ich habe außerdem sofort bestritten, dass wir irgendwie Freiheit haben und eben nicht frei entscheiden können (auch nicht bei Medien, Umfeld etc.). Der Lehrer meinte aber irgendwie er könnte es entscheiden. Mit den Augen rollen
Er meinte auch, dass meine Ansicht uns nicht weiterbringt oder so ähnlich. Mit den Augen rollen
Dann kam von einem Schüler so ein dämliches Beispiel mit "dann darf ich dich doch erschießen, weil ich mich ja nicht entscheiden kann, ob ich dich erschieße... Mit den Augen rollen
Jetzt hab ich vor übers Wochenende ein Manifest des Determinismuses zu schreiben mit dem Titel:
Determinismus: Das was uns wirklich weiterbringt. Mut zur Schuld- und Verantwortungslosigkeit.

Also was sagt ihr dazu?


Ich würde dir helfen wenn ich irgendwie kann.
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
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Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#1346842) Verfasst am: 20.08.2009, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
pyrrhon hat folgendes geschrieben:
[img]Foto aus einem Film, der erst ab 18 ist.[/img]


Dat is fies. Nein, so geht das nicht!


nämlich?!




edit: laut Bildeigenschaften wohl "Killers"
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Zuletzt bearbeitet von AntagonisT am 20.08.2009, 20:32, insgesamt einmal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1346843) Verfasst am: 20.08.2009, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Also was sagt ihr dazu?

Dass ich mich aus einem Streit zwischen zwei verschiedenen schlechten Metaphysiken lieber heraushalte. zwinkern
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1346848) Verfasst am: 20.08.2009, 20:47    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Jetzt hab ich vor übers Wochenende ein Manifest des Determinismuses zu schreiben..

genau, mach' das mal eben....
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#1346856) Verfasst am: 20.08.2009, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
pyrrhon hat folgendes geschrieben:
[img]Foto aus einem Film, der erst ab 18 ist.[/img]


Dat is fies. Nein, so geht das nicht!


nämlich?!


Natural Born Killers
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#1346857) Verfasst am: 20.08.2009, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:
Jetzt hab ich vor übers Wochenende ein Manifest des Determinismuses zu schreiben..

genau, mach' das mal eben....

Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Determinismus...
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#1347033) Verfasst am: 20.08.2009, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:

Jetzt hab ich vor übers Wochenende ein Manifest des Determinismuses zu schreiben

Mach' ruhig, es ist deine freie Entscheidung! Lachen
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es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Misterfritz
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 21867
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Beitrag(#1347036) Verfasst am: 20.08.2009, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben:

Jetzt hab ich vor übers Wochenende ein Manifest des Determinismuses zu schreiben

Mach' ruhig, es ist deine freie Entscheidung! Lachen

NeinNein
er ist dazu determiniert!
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1347039) Verfasst am: 20.08.2009, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

AntagonisT hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
pyrrhon hat folgendes geschrieben:
[img]Foto aus einem Film, der erst ab 18 ist.[/img]


Dat is fies. Nein, so geht das nicht!


nämlich?!




edit: laut Bildeigenschaften wohl "Killers"


Geschockt

Hätte nie gedacht, dass jemand hier diesen Film nicht kennt.
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Danol
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Beiträge: 3027

Beitrag(#1347044) Verfasst am: 20.08.2009, 23:43    Titel: Re: Metaphysik = Esoterik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Vielleicht lag's daran. Schulterzucken Wobei es auf öffentlichen Schulen in NRW m.W. leider nicht selten gar keinen Philosophieunterricht gibt.


Keine Ahnung. Ich bin nie in NRW zur Schule gegangen, da ich jetzt dort studiere und auch ab und an Nachhilfe gebe, bekomme ich ab und zu ein bisschen was aus zweiter Hand mit, das ließ mich bisher vermuten dass Philosophie zumindest nicht unterrepräsentiert ist und mindestens so grausig wie zu meiner Schulzeit in SH. Wenn ich GdLs Erzählungen so höre, fühle ich mich da auch irgendwie bestätigt.
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Skeptiker
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1347116) Verfasst am: 21.08.2009, 10:34    Titel: Re: Metaphysik = Esoterik Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Vielleicht lag's daran. Schulterzucken Wobei es auf öffentlichen Schulen in NRW m.W. leider nicht selten gar keinen Philosophieunterricht gibt.


Keine Ahnung. Ich bin nie in NRW zur Schule gegangen, da ich jetzt dort studiere und auch ab und an Nachhilfe gebe, bekomme ich ab und zu ein bisschen was aus zweiter Hand mit, das ließ mich bisher vermuten dass Philosophie zumindest nicht unterrepräsentiert ist und mindestens so grausig wie zu meiner Schulzeit in SH. Wenn ich GdLs Erzählungen so höre, fühle ich mich da auch irgendwie bestätigt.


Na ja, Philosophie hatten wir auch. Das war schon gut gemacht, von unserem Lehrer damals, ein Mann vom Fach, war als Honorarkraft beschäftigt.

Er hat zumindest das Interesse wecken können bei einigen.

Nur bei Lücke weiß ich nicht. Ich bin ja auf sein Pamphlet gespannt. Wird sicher lustig ...-

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