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Idee für ein neues Wahlsystem

 
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1371875) Verfasst am: 04.10.2009, 05:43    Titel: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Hallo Gemeinde,

ich wollte mal meine Idee zu einem neuen Wahlsystem vorstellen, und zwar eine (Dauer)Wahl ohne Wahltermin.

D.h. jeder Bundesbürger hat ein Votum, welches er für eine unbestimmte Dauer an eine Partei seiner Wahl gibt, und zwar so lange, bis er dieser Partei sein Votum entzieht und dieses dann ggf. einer anderen Partei gibt.

Das Würde den Bürgern ermöglichen, spontan auf politische Entscheidungen zu reagieren, würde die Parteien dazu zwingen, ihre Entscheidungen verständlich zu kommunizieren, um für Verständnis von Entscheidungen zu werben, um nicht abgestraft zu werden.

Eventuell müssten Regelungen gefunden werden, damit im Falle schnell oszillierender Mehrheitswechsel kein totales Chaos entsteht, und ein notwendiges Kontinuum erreicht würde. Ebenso würde ein Partei bei der Ankündigung einer neuen Regelung sofort merken, ob sie einen Stimmenzuwachs oder einen Stimmenverlust damit erhält, und somit unpopuläre Entscheidungen vermeiden.

Was halte ihr von der Idee?

nav.
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Tarvoc
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Beitrag(#1371877) Verfasst am: 04.10.2009, 06:28    Titel: Antworten mit Zitat

http://de.wikipedia.org/wiki/Delegated_Voting zwinkern
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1372049) Verfasst am: 04.10.2009, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Das würde wohl geheime Wahl unmöglich machen. Find ich deswegen schwierig.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc
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Beiträge: 44210

Beitrag(#1372051) Verfasst am: 04.10.2009, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das würde wohl geheime Wahl unmöglich machen.

Weiss ich nicht, glaube ich nicht mal unbedingt...
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21849

Beitrag(#1372060) Verfasst am: 04.10.2009, 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das würde wohl geheime Wahl unmöglich machen.

Weiss ich nicht, glaube ich nicht mal unbedingt...

Wie könnte man denn sonst einem Abgeordneten seine Stimme entziehen und einem anderen übertragen, wenn nicht irgendwo festgehalten ist, wen man unterstützt?

Klar, heute mag es da technische Verschlüsselungen geben, wenn das elektronisch läuft; aber das ist mir doch zu unsicher (sowohl was die geheime Wahl als auch was die korrekte Stimmzählung angeht). Schon Wahlcomputer bei den ganz normalen Wahlen sind ja übelst manipulationsanfällig.

Nö, in dem Punkt bin ich glaube ich doch eher ein konservatives Gemüt und finde eine Kombination aus repräsentativer Demokratie, wo man für einen festgelegten Zeitraum vetrauenswürdige Repräsentanten wählt, die dann damit auch arbeiten können, mit ergänzend direkter Demokratie per Abstimmungen und zusätzlichen bürgergesellschaftlichen Einmischungsmöglichkeiten hinreichend.
Wichtiger zu verändern fände ich es, dass mehr Leute die Chance haben und nutzen sich in irgendeiner Weise zu engagieren.

Allgemein noch mal:
Ich finde die Parteienschelte, wo so getan wird, als wären Leute, die sich in Parteien engagieren, nur bürgerferne Trottel und/oder machtgeile und/oder korrupte Egoisten, denen man überhaupt nichts für einen längeren Zeitraum anvertrauen darf, nur noch langweilig. Grundsätzlich sind das erst einmal normale Leute, die sich in einem Bereich, der alle angeht, auf eine absolut legitime und anerkennswerte Weise engagieren. Und deswegen finde ich auch das Prinzip der Arbeit von Parlamenten etc. zwar ergänzungswürdig, aber ansonsten OK.
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Tarvoc
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Beitrag(#1372064) Verfasst am: 04.10.2009, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Josef Stalin (Lachen) hat mal gesagt, in einer Demokratie haben nicht die, die wählen, die Macht, sondern die, die die Stimmen auszählen. Vielleicht sollten wir um der Demokratie willen Computerauszählungen einführen und bereits in den Schulen einfach allen Leuten beibringen, wie man die Wahlcomputer hackt. zwinkern

Nein, jetzt mal Schmerz bei Seite. Ich verstehe deinen Einwand, aber man kann ja trotzdem erstmal sehen, was sich da technisch machen lässt.
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Misterfritz
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Beitrag(#1372065) Verfasst am: 04.10.2009, 18:14    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Ebenso würde ein Partei bei der Ankündigung einer neuen Regelung sofort merken, ob sie einen Stimmenzuwachs oder einen Stimmenverlust damit erhält, und somit unpopuläre Entscheidungen vermeiden.

somit würden nie mehr unpopuläre entscheidungen getroffen, die aber mal zur staatsführung dazu gehören. die folge wären parteien, die sich im populismus überbieten würden.
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Tarvoc
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Beitrag(#1372067) Verfasst am: 04.10.2009, 18:16    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
die folge wären parteien, die sich im populismus überbieten würden.

Und? Wo ist da bitte der Unterschied zu heute? Cool
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beachbernie
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Beitrag(#1372209) Verfasst am: 04.10.2009, 21:31    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
die folge wären parteien, die sich im populismus überbieten würden.

Und? Wo ist da bitte der Unterschied zu heute? Cool



Heute ueberbieten sie sich bloss alle 4 Jahre im Populismus und scheissen die anderen 3 Jahre auf das Wahlvolk. zwinkern
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Tarvoc
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Beitrag(#1372234) Verfasst am: 04.10.2009, 21:44    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Okay, dann frage ich einmal anders:

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
somit würden nie mehr unpopuläre entscheidungen getroffen, die aber mal zur staatsführung dazu gehören.

Warum? Weil das Volk in Wirklichkeit gar nicht weiss, was langfristig in seinem Interesse liegt, und die Staatsmänner es viel besser wissen? zwinkern
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Evilbert
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Beitrag(#1372330) Verfasst am: 05.10.2009, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich zufallsmässige Auslosung der Parlamentsmitglieder aus dem Topf aller Bürger ganz passabel fände?
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Tarvoc
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Beitrag(#1372332) Verfasst am: 05.10.2009, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Und was ist, wenn ich gezogen werde, aber kein Abgeordneter sein will?
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Evilbert
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Beitrag(#1372337) Verfasst am: 05.10.2009, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Und was ist, wenn ich gezogen werde, aber kein Abgeordneter sein will?


Dann kriegste eine aufs Maul, wirst verachtet, Deine Schwiegermutter verstößt Dich. Außerdem kriegst Du nicht wie alle anderen Ratsmitglieder 10 Obolen, wenn Du über Los gehst.
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Tarvoc
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Beitrag(#1372342) Verfasst am: 05.10.2009, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, bei Lichte betrachtet... richtig so! zwinkern
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Beitrag(#1372661) Verfasst am: 05.10.2009, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Josef Stalin (Lachen) hat mal gesagt, in einer Demokratie haben nicht die, die wählen, die Macht, sondern die, die die Stimmen auszählen. Vielleicht sollten wir um der Demokratie willen Computerauszählungen einführen und bereits in den Schulen einfach allen Leuten beibringen, wie man die Wahlcomputer hackt. zwinkern

Nein, jetzt mal Schmerz bei Seite. Ich verstehe deinen Einwand, aber man kann ja trotzdem erstmal sehen, was sich da technisch machen lässt.


Also ich dacht mir das folgendermaßen, dass jeder eine Geheimnummer hat, und die Geheimnummern sowie in deren Votum als lange Liste, ähnlich einer Exceltabelle veröffentlich wird, so dass jeder Bürger dieses ganze Datei runterladen kann, und überprüfen kann, ob die Stimmen richtig ausgezählt sind.

Ebenso kann jeder Bürger online sehen, ob sein Wahlvotum richtig ist.

Damit kann jeder seine eigenes Votum online kontrollieren und er kann kontrollieren, dass bei der Auszählung nicht beschissen wird.

Er kann aber nich kontrollieren, was sein Nachbar gewählt hat, weil der Nachbar eine ganz andere Geheimnummer hat.

Das müsste doch gehen - oder?
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Beiträge: 2546

Beitrag(#1372666) Verfasst am: 05.10.2009, 18:25    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Ebenso würde ein Partei bei der Ankündigung einer neuen Regelung sofort merken, ob sie einen Stimmenzuwachs oder einen Stimmenverlust damit erhält, und somit unpopuläre Entscheidungen vermeiden.

somit würden nie mehr unpopuläre entscheidungen getroffen, die aber mal zur staatsführung dazu gehören. die folge wären parteien, die sich im populismus überbieten würden.



Ist das wirklich so, dass das treffen von unpopulären Entscheidungen zur Staatsführung dazu gehören?

Der Staat ist doch für die Bürger da, und nicht die Bürger für den Staat!

Und wenn Politiker meinen, aus bestimmten "Sachzwängen" heraus irgendwelche Entscheidungen treffen zu müssen, dann müssen sie diese vorher in der Bevölkerung so kommunizieren, dass die Bevölkerung einsieht, dass eine bestimmte Entscheidung langfristig richtig, auch wenn sie vielleicht kruzfristig nicht so angenehm ist.

Aber der oberste Souverän in einer Demokratie sollte nach viel vor die Bevölkerung sein, und deshalb kann ich das Argument, dass Politiker keine unpopulären Entscheidungen mehr treffen könnten *SO* nicht akzeptieren, denn unpopuläre Entscheidungen sind Entscheidungen gegen den Willen der Bevölkerung, und das wiederspricht dem Sinn der Demokratie!
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Mahone
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Anmeldungsdatum: 22.12.2008
Beiträge: 842
Wohnort: Munich

Beitrag(#1372683) Verfasst am: 05.10.2009, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Josef Stalin (Lachen) hat mal gesagt, in einer Demokratie haben nicht die, die wählen, die Macht, sondern die, die die Stimmen auszählen. Vielleicht sollten wir um der Demokratie willen Computerauszählungen einführen und bereits in den Schulen einfach allen Leuten beibringen, wie man die Wahlcomputer hackt. zwinkern

Nein, jetzt mal Schmerz bei Seite. Ich verstehe deinen Einwand, aber man kann ja trotzdem erstmal sehen, was sich da technisch machen lässt.


Also ich dacht mir das folgendermaßen, dass jeder eine Geheimnummer hat, und die Geheimnummern sowie in deren Votum als lange Liste, ähnlich einer Exceltabelle veröffentlich wird, so dass jeder Bürger dieses ganze Datei runterladen kann, und überprüfen kann, ob die Stimmen richtig ausgezählt sind.

Ebenso kann jeder Bürger online sehen, ob sein Wahlvotum richtig ist.

Damit kann jeder seine eigenes Votum online kontrollieren und er kann kontrollieren, dass bei der Auszählung nicht beschissen wird.

Er kann aber nich kontrollieren, was sein Nachbar gewählt hat, weil der Nachbar eine ganz andere Geheimnummer hat.

Das müsste doch gehen - oder?


Jau
So ungefähr ist auch ein gängiges Model.

Ich versteh echt nicht wie man in die Richtung ernsthaft argumentieren kann,
das ganze ist doch einfach ein Ingenieurs Problem,
und ich sehe hier echt kein prinzipielles Hinderniss, für absolute Sicherheit und Transparenz.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44210

Beitrag(#1372706) Verfasst am: 05.10.2009, 19:23    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Das müsste doch gehen - oder?

Es gibt da schon recht sichere Möglichkeiten, das zu kodieren. Deine hört sich ganz interessant an.
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AlexJ
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Beiträge: 2344
Wohnort: Köln

Beitrag(#1372710) Verfasst am: 05.10.2009, 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Das müsste doch gehen - oder?

Es gibt da schon recht sichere Möglichkeiten, das zu kodieren. Deine hört sich ganz interessant an.


Es gibt nur ein anderes Problem. Man kann jemanden erpressen seine Stimme zu ändern. Das soll ja durch die geheime Wahl verhindert werden. Dadurch das aber zumindest der Wähler seine Nummer kennt, kann er auch zur Herausgabe seiner Nummer gezwungen werden.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21849

Beitrag(#1372875) Verfasst am: 06.10.2009, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Und es gibt dazu das "kleine" Problem, dass die Institution, die die Abstimmung organisiert, ja wohl die Geheimnummer (und eventuelle Verschlüsselungen) kennen muss, um zu wissen, wer das Abstimmungsverhalten welcher Nummer ändern darf.
Damit wäre dann quasi das gesamte Abstimmungsverhalten der Bürger in einer staatlichen Datei gespeichert. Das finde ich sogar fast relevanter als die Frage, ob der Nachbar weiß, wie ich abgestimmt habe. Wenn jemandem da eine technische Lösung einfällt, das zu umgehen, lasse ich mich gern überzeugen, aber ich bin da durchaus skeptisch.

Ein Wahl- oder Abstimmungszettel wird dagegn einfach in die Urne geworfen und ist, wenn alles richtig gemacht wurde, dem Wähler nicht mehr zuzuordnen. Womit natürlich eine Änderung der Entscheidung nicht möglich ist, nur eine allgemeine Widerholung des gesamten Abstimmungsprozesses.

Ich wüsste einfach nicht, wie man das Ziel, eine jederzeitige Änderung einer Wahl- oder Abstimmungsentscheidung zu ermöglichen, erreichen könnte, ohne dass das Ergebnis eben dieser Entscheidung dem Wähler irgendwo zuzuordnen bleibt.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1372896) Verfasst am: 06.10.2009, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und es gibt dazu das "kleine" Problem, dass die Institution, die die Abstimmung organisiert, ja wohl die Geheimnummer (und eventuelle Verschlüsselungen) kennen muss, um zu wissen, wer das Abstimmungsverhalten welcher Nummer ändern darf.
Damit wäre dann quasi das gesamte Abstimmungsverhalten der Bürger in einer staatlichen Datei gespeichert. Das finde ich sogar fast relevanter als die Frage, ob der Nachbar weiß, wie ich abgestimmt habe. Wenn jemandem da eine technische Lösung einfällt, das zu umgehen, lasse ich mich gern überzeugen, aber ich bin da durchaus skeptisch.

Ein Wahl- oder Abstimmungszettel wird dagegn einfach in die Urne geworfen und ist, wenn alles richtig gemacht wurde, dem Wähler nicht mehr zuzuordnen. Womit natürlich eine Änderung der Entscheidung nicht möglich ist, nur eine allgemeine Widerholung des gesamten Abstimmungsprozesses.

Ich wüsste einfach nicht, wie man das Ziel, eine jederzeitige Änderung einer Wahl- oder Abstimmungsentscheidung zu ermöglichen, erreichen könnte, ohne dass das Ergebnis eben dieser Entscheidung dem Wähler irgendwo zuzuordnen bleibt.


Tja - theoretisch hättest du recht, dass man die Vergabe von Geheimnummern rekonstruieren könnte, und man damit ermitteln könnte, wie eine bestimme Person votiert hat. Theoretisch!

Praktisch müsste es aber dann so aussehen, dass für die Verteilung der Geheimnummern eine eigene Behörde mit entsprechender gesetzlicher Grundlage geschaffen werden müsste.

Ein Teil dieser gesetzlichen Gundlage müsste sein, dass es bei Strafandrohung verboten ist, dass irgendwelche Daten, aus denen sich die Zuordnung der geheimen Listzahl zu einem bestimmten Wähler, weitergegeben werden, und das bereits der Versuch, Zuordnungsdaten zu rekonstruieren strafbar ist.

Ich denke, das ist machbar und praktikabel.

Konkret müsste das folgendermaßen ablaufen, dass ein Rechner mit einem reelen Zufallsgenerator die Ausgabe und Zoordnung der Zufallszahlen zu einzelnen Wählern übernimmt und das ganze dann in einem chiffrierten Umschlag - so ähnlich wie ansonste bei Kontodaten auch üblich - maschinell an die Wähler verschickt. D.h. so dass im Normalfall niemand davon Kenntnis erhält, wer welche Zufallszahl hat.
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Shadaik
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Beitrag(#1373028) Verfasst am: 06.10.2009, 11:32    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Okay, dann frage ich einmal anders:

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
somit würden nie mehr unpopuläre entscheidungen getroffen, die aber mal zur staatsführung dazu gehören.

Warum? Weil das Volk in Wirklichkeit gar nicht weiss, was langfristig in seinem Interesse liegt, und die Staatsmänner es viel besser wissen? zwinkern
Ja (Dummheit der Masse).

jetzt bist du dran mit "Swarm Intelligence" oder sowas zwinkern
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Shadaik
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Beitrag(#1373029) Verfasst am: 06.10.2009, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich zufallsmässige Auslosung der Parlamentsmitglieder aus dem Topf aller Bürger ganz passabel fände?
Irgendwo hatte ich mal den Vorschlag gelesen, die Nichtwählerplätze auf diese Weise zu besetzen.
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Beitrag(#1373138) Verfasst am: 06.10.2009, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Hab ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich zufallsmässige Auslosung der Parlamentsmitglieder aus dem Topf aller Bürger ganz passabel fände?
Irgendwo hatte ich mal den Vorschlag gelesen, die Nichtwählerplätze auf diese Weise zu besetzen.


Wäre ein Anfang. Dann wären wenigstens mal ein paar Leute in den Parlamenten, die wirklich representativ sind und noch nicht total abgehoben wie es heutige gewählte Parlamentarier nunmal sind. (Anwesende natürlich ausgenommen Lachen )
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Tarvoc
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Beitrag(#1373346) Verfasst am: 06.10.2009, 21:12    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
somit würden nie mehr unpopuläre entscheidungen getroffen, die aber mal zur staatsführung dazu gehören.

Warum? Weil das Volk in Wirklichkeit gar nicht weiss, was langfristig in seinem Interesse liegt, und die Staatsmänner es viel besser wissen? zwinkern

Ja.

Dann brauchen wir also einen starken Führer, der uns sagt, wo's lang geht?
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Shadaik
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Beitrag(#1373740) Verfasst am: 07.10.2009, 15:43    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
somit würden nie mehr unpopuläre entscheidungen getroffen, die aber mal zur staatsführung dazu gehören.

Warum? Weil das Volk in Wirklichkeit gar nicht weiss, was langfristig in seinem Interesse liegt, und die Staatsmänner es viel besser wissen? zwinkern

Ja.

Dann brauchen wir also einen starken Führer, der uns sagt, wo's lang geht?
Nein, es ist ein System zu bilden, dass zwischen den Eigeninteressen von Einzelpersonen und der Dummheit der Masse greift - also eine parlamentarische Demokratie mit freier Presse (schon das ist ein System, das bis heute nicht erreicht wurde).
Die mag nicht immer ideal sein, aber sie ist das vermutlich beste, was auf Staatsebene möglich ist. Zumindest mit der derzeitigen Menschheit und bei der heutigen Größe von Staaten.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
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Beitrag(#1373820) Verfasst am: 07.10.2009, 16:52    Titel: Re: Idee für ein neues Wahlsystem Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
somit würden nie mehr unpopuläre entscheidungen getroffen, die aber mal zur staatsführung dazu gehören.

Warum? Weil das Volk in Wirklichkeit gar nicht weiss, was langfristig in seinem Interesse liegt, und die Staatsmänner es viel besser wissen? zwinkern

Ja.

Dann brauchen wir also einen starken Führer, der uns sagt, wo's lang geht?
Nein, es ist ein System zu bilden, dass zwischen den Eigeninteressen von Einzelpersonen und der Dummheit der Masse greift - also eine parlamentarische Demokratie mit freier Presse (schon das ist ein System, das bis heute nicht erreicht wurde).
Die mag nicht immer ideal sein, aber sie ist das vermutlich beste, was auf Staatsebene möglich ist. Zumindest mit der derzeitigen Menschheit und bei der heutigen Größe von Staaten.

Also das mit der parlamentarischen Demokratie ist ja schon mal nicht schlecht, und das kann ja auch beibehalten werden. Und das was die "Dummheit der Masse" angeht auch _so_ nicht stimmt. Erst recht stimmt es nicht, wenn man "der Masse" durch eine plebiszitärähnliche Beteiligung an Entscheidungen, so wie es mit einer Art Dauerwahl, bei der jeder jederzeit sein Votum für eine Partei ändern kann, der Fall ist, auch das Wissen und die Beteiligung der Massen an Entscheidungen zunimmt. Es ist klar, dass wer nur alle 4 Jahre ein Kreuz machen kann, und ansonsten keine Einflussmöglichkeiten auf die Politik hat, naturgemäß weniger Interesse entwickelt, sich mit bestimmten Dingen zu befassen, als jemand, der direkt live durch sein Votum mitwirklen kann.

Vor allem werden Politiker gezwungen sein, "unpopuläre" Entscheidungen erst einmal zu kommunizieren, um nicht durch Entzug der Stimmen direkt bestraft zu werden.

Im Zusammenhang mit dem Internet gibt das eine ganz neue Kultur und ein ganz neues Demokratieverständnis, so dass man dann nicht mehr Pauschal von der "dummen Masse" sprechen kann.
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