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Wahlsystem - Parteiensystem

 
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1367611) Verfasst am: 27.09.2009, 19:51    Titel: Wahlsystem - Parteiensystem Antworten mit Zitat

Wenn du die Möglichkeit hättest, eines oder beides dieser Dinge zu ändern, was würdest du ändern?



(Kommt hiervon)
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1367619) Verfasst am: 27.09.2009, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Alle Parteien abschaffen, dafür Volksentscheide, imperative Mandate, Liquid Democracy oder nur Direktmandate, je nachdem was Praxistauglicher ist. Das wäre in etwa die Kurzform.
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1367625) Verfasst am: 27.09.2009, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

beides haengt zusammen: die 5%-huerde zementiert das parteiensystem ein und macht es neuen parteien unglaublich schwer. also weg mit der 5%-huerde, dann koennen sich auch neue parteien bilden.

ansonsten natuerlich: echte demokratie nach schweizer muster. weg mit unserer parteiokratie, die nur einer bananenrepublik wuerdig ist.
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Surata
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#1367627) Verfasst am: 27.09.2009, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Soweit ich weiß, ist das Schweizer System aber kantonzentriert (ne Freundin nannte die Schweiz mal einen Vielstaatenstaat). Also lieber landesweit oder bundesweit umgesetzt?
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DeHerg
nun schon länger Ranglos



Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1367632) Verfasst am: 27.09.2009, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Parteien abschaffen und nur die Abgeordneten wählen(die Stimmkraft eines Abgeordneten bemisst sich dann nach seinem Stimmanteil bei der Wahl), so ist bei all den Sitzen sicher für jeden mit seiner Interessensmischung ein Abgeordneter dabei(Koalitionen werden dadurch auch überflüssig da jeder abgeordneter bei einer Wahl nach seinen Wahlvorgaben abstimmt).

(dieses dennoch indirekte System ist dazu da nicht für jede Entscheidung einen neuen Wahlkampf führen zu müssen sondern alles in einem Abwasch zu erledigen)
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Haare spalten ist was für Grobmotoriker

"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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tridi
_____



Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1367634) Verfasst am: 27.09.2009, 20:11    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Soweit ich weiß, ist das Schweizer System aber kantonzentriert (ne Freundin nannte die Schweiz mal einen Vielstaatenstaat). Also lieber landesweit oder bundesweit umgesetzt?

wir sind auch ein bundesstaat. landesweit gibts ja wenigstens schon in den meisten laendern volksabstimmungen, wenn auch wohl zum teil mit zu hohen huerden. nur muss das auch auf bundesebene moeglich werden, wie in der schweiz auch.

damit die volksabstimmung erfolg hat, braucht sie in der schweiz das volksmehr und das staendemehr. letzteres heisst im wesentlichen, dass eine mehrheit der kantone zustimmen muss. das koennte hier einer mehrheit der bundeslaender entsprechen.
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Spartacus Leto
Ist hier raus!



Anmeldungsdatum: 27.08.2005
Beiträge: 5659

Beitrag(#1367636) Verfasst am: 27.09.2009, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Das ganze Scheindemokratische System abschaffen. Stattdessen benötigen wir ein direktdemokratisches System mit Imperativen Mandat. Also die Räterepublik.
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1367637) Verfasst am: 27.09.2009, 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

http://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzstimme_(Wahlrecht)
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1367638) Verfasst am: 27.09.2009, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Alle Parteien abschaffen, dafür Volksentscheide, imperative Mandate, Liquid Democracy oder nur Direktmandate, je nachdem was Praxistauglicher ist. Das wäre in etwa die Kurzform.


jepp
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#1367716) Verfasst am: 27.09.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
Alle Parteien abschaffen, dafür Volksentscheide, imperative Mandate, Liquid Democracy oder nur Direktmandate.

Daumen hoch!
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1367888) Verfasst am: 27.09.2009, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Jeder bekommt drei Zweitstimmen. Zwei zählen als Plus, eine als Minus.
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"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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DieNeueMitte
Ohne eigene Schuld umlautfrei



Anmeldungsdatum: 14.06.2007
Beiträge: 850
Wohnort: Southampton

Beitrag(#1367926) Verfasst am: 27.09.2009, 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mir dafuer fuer eine Nation in einem Rollenspiel Gedanken gemacht... Daher hier einige Ideen:

Kalesaismus: Es wuerde 16*x kalesas geben und alle drei Monate ist in einer Gruppe von x Kalesas Wahl. Das wuerde dafuer sorgen dass alle 3 Monate 1/16 des Bundestages ausgetauscht wuerden. Das wuerde unpopulaere Gesetze nur schwer moeglich machen.

Lisidismus/Hani-Demokratie: Man waehlt keine Parteien sondern Kandidaten. Hierbei wird ein begrenztes Angeben der Praeferenz moeglich sein um taktisches Waehlen nicht erforderlich zu machen. In die Lentinische Versammlung, ich meine natuerlich den Bundestag wuerden alle Kandidaten kommen die mehr als $GRENZE % der Stimmen hatten, wobei deren Stimme im BT der Stimmen im Wahlbezirk entsprechen. Waehrend das Organisieren von Kandidaten in Listen (daher der Name Liside) mit aehnlichen Zielsetzungen nicht verboten ist werden alle bisherigen Parteien abgeschafft und die Namen fuer 30 Jahre als Listennamen gesperrt.

Instant Runoff Voting: Fuer Positionen wie Buergermeister die an einen Kandidaten gehen muessen wird IRV eingesetzt um taktisches Waehlen auszuschlieszen.
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DeHerg
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Anmeldungsdatum: 28.04.2007
Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock

Beitrag(#1367951) Verfasst am: 28.09.2009, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

DieNeueMitte hat folgendes geschrieben:
Lisidismus/Hani-Demokratie: Man waehlt keine Parteien sondern Kandidaten. Hierbei wird ein begrenztes Angeben der Praeferenz moeglich sein um taktisches Waehlen nicht erforderlich zu machen. In die Lentinische Versammlung, ich meine natuerlich den Bundestag wuerden alle Kandidaten kommen die mehr als $GRENZE % der Stimmen hatten, wobei deren Stimme im BT der Stimmen im Wahlbezirk entsprechen. Waehrend das Organisieren von Kandidaten in Listen (daher der Name Liside) mit aehnlichen Zielsetzungen nicht verboten ist werden alle bisherigen Parteien abgeschafft und die Namen fuer 30 Jahre als Listennamen gesperrt.

sound familiar
DeHerg hat folgendes geschrieben:
Parteien abschaffen und nur die Abgeordneten wählen(die Stimmkraft eines Abgeordneten bemisst sich dann nach seinem Stimmanteil bei der Wahl), so ist bei all den Sitzen sicher für jeden mit seiner Interessensmischung ein Abgeordneter dabei(Koalitionen werden dadurch auch überflüssig da jeder abgeordneter bei einer Wahl nach seinen Wahlvorgaben abstimmt).

(dieses dennoch indirekte System ist dazu da nicht für jede Entscheidung einen neuen Wahlkampf führen zu müssen sondern alles in einem Abwasch zu erledigen)

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DieNeueMitte
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Beiträge: 850
Wohnort: Southampton

Beitrag(#1367964) Verfasst am: 28.09.2009, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

DeHerg hat folgendes geschrieben:

sound familiar


Schon komisch, was so parallel entstehen kann. Ich habe das Lisidische/Hani-Demokratische System 2003 entwickelt, es hat aber lange gedauert, das ins Deutsche zu uebersetzen v.a. da ich noch angerufen wurde, so dass ich Deine Antwort nicht gesehen habe. alle knuddeln / Energiekreis
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Shadaik
evolviert



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Wohnort: MG

Beitrag(#1369001) Verfasst am: 29.09.2009, 14:22    Titel: Re: Wahlsystem - Parteiensystem Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Wenn du die Möglichkeit hättest, eines oder beides dieser Dinge zu ändern, was würdest du ändern?



(Kommt hiervon)
Weder noch. Ich glaube, bei einer plötzlichen verändeurng dieser Dinge schlittern wir in eine Katastrophe, ausgelöst von einer entstehenden Gegenbewegung, die sich extremisiert und versucht, die Demokratie gleich komplett abzuschaffen. Ganz zu schweigen von all denen, die das neue System nicht verstehen, weil sie zu lange im alten System sozialisiert wurden.
Das andere ist natürlich die stagnierende Entwicklung in der BRD, hier hätte die Demokratie schon längst bestärkt werden müssen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1369087) Verfasst am: 29.09.2009, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Am Parteiensystem habe ich nichts auszusetzen. Sie bieten angemessenen Raum, sich für alle möglichen Anliegen zu engagieren und sich an der Willensbildung zu beteiligen. Das ist OK.

Das Wahlsystem ist so schlecht auch nicht. Ich würde die Punkte, die taktisches Wählen nahelegen, minimieren wollen: Abschaffung der Fünf-Prozent-Hürde und der Überhangmandate, im Idealfall auch der Verrechnung von Direkt- mit Listenmandaten. Gut fände ich auch die Möglichkeit, wenn die Wähler die Wahlliste der Parteien verändern könnten.
Als Lösung für diese Ziele fände ich eine Listenwahl in Großwahlkreisen (vielleicht ca. 10 heutige Wahlkreise zusammengefasst, so dass sie ca. 20 Abgeordnete stellen würden) mit Kumulieren und Panaschieren gut. Die Listenwahl würde die Verhältniswahl sicherstellen, das Kumulieren und Panaschieren die Möglichkeit bieten, bestimmte Persönlichkeiten zu wählen und die Parteilisten zu verändern, und die Wahlkreise würden die regionale Anbindung der Abgeordneten ermöglichen (und die Übersichtlichkeit des Kumulier-und-Panaschier-Wahlzettels erhalten).

Was ich vor allem verändern wollen würde, wäre die Einführung zusätzlicher direktdemokratischer Mittel auf allen Ebenen, insbesondere den Volksentscheid auch auf Bundesebene. Dann könnten einerseits die Wähler bei Themen, zu denen sie eine andere Meinung haben als die Partei, die sie (wegen anderer Themen gewählt haben), auch ihre Meinung entscheidend einbringen. Und andererseits könnte eine Koalitionsregierung eine Frage, über die sie sich nicht einig wird, schlicht dem Volk vorlegen.
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Po8
Nichts ist wahr, alles ist erlaubt.



Anmeldungsdatum: 20.07.2006
Beiträge: 803

Beitrag(#1369159) Verfasst am: 29.09.2009, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht an dieser Stelle interessant:

Telepolis hat folgendes geschrieben:

Die Wahl zu einem Parlament soll dafür sorgen, dass alle Staatsgewalt vom Volk ausgeht, wie es der Artikel 20 des Grundgesetzes und ähnlich auch die Länderverfassungen vorschreiben. Wenn alle Staatsgewalt vom Volk ausgehen soll, dann müssten eigentlich alle maßgeblichen Amtsinhaber in allen Staatsorganen vom Volk gewählt werden. Es würde nicht genügen nur den Bundeskanzler und die Ministerpräsidenten der Länder zu wählen, sondern auch alle Minister, alle Amts- und Gerichtspräsidenten und sonstige Funktionsträger mit erheblicher Kompetenz.
[...]
Das Recht der politischen Teilhabe des Volkes mithilfe von Wahlen ist ein politisches Scheinrecht - denn damit können die Bürger nur entscheiden, von welcher Politclique sie nach der nächsten Wahl belogen, betrogen, ausgeplündert und administrativ schikaniert werden. Das Volk kann durch Ausübung des Wahlrechts keine Abgeordneten, und auf Bundes- und Landesebene keine Amtsinhaber zur Verantwortung ziehen. Über einen Wechsel der Regierung entscheidet nicht das Volk, sondern die Nomenklatura der Parteien. Ein Politikwechsel aufgrund von Wahlen ist illusorisch.

Po8
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8 ist mein Name sicher nicht,
nicht mein IQ, nicht mein Gewicht.
Denn das was hier geschrieben steht,
das heißt auf englisch: der Poet
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1369195) Verfasst am: 29.09.2009, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Telepolis hat folgendes geschrieben:
Ein Politikwechsel aufgrund von Wahlen ist illusorisch.

Na, wer keinen Unterschied sieht zwischen der bevorstehenden schwarz-gelben Regierung und den schwarz-roten und rot-grünen davor, dem ist nicht mehr zu helfen.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1370238) Verfasst am: 01.10.2009, 01:30    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Telepolis hat folgendes geschrieben:
Ein Politikwechsel aufgrund von Wahlen ist illusorisch.

Na, wer keinen Unterschied sieht zwischen der bevorstehenden schwarz-gelben Regierung und den schwarz-roten und rot-grünen davor, dem ist nicht mehr zu helfen.


Findest Du es so abwegig, in beidem nur verschiedene Ausdrucksformen desselben Grundkanons zu sehen, nur eben etwas unterschiedlich ausgeprägt? Ich sehe jedenfalls sehr viel Kontinuität. Sozialleistungsabbau ist in letzter Zeit ohnehin Programm, von temporären Ausnahmen um die Wahlkämpfe herum mal abgesehen, an die Bildung wird sich keiner herantrauen, die von Rot-Grün ins Ausland geschickten Truppen bleiben auch unter Schwarz-Gelb da. Doch, ich würde schon sagen dass ein Paradigmenwechsel in zentralen Politikfeldern nicht (allein) durch Wahlen herbeigeführt werden kann.
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atheist666
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.02.2007
Beiträge: 8494

Beitrag(#1370241) Verfasst am: 01.10.2009, 02:34    Titel: Antworten mit Zitat

Spartacus Leto hat folgendes geschrieben:
Das ganze Scheindemokratische System abschaffen. Stattdessen benötigen wir ein direktdemokratisches System mit Imperativen Mandat. Also die Räterepublik.


Allerdings mit umfassenden Vergesellschaftungen+Recht auf Arbeit und Wohnen.
Denn was nützt alleine die formalen Veränderung des Bestehenden, wenn sich an der ökonomischen Basis nix tut.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1370288) Verfasst am: 01.10.2009, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Telepolis hat folgendes geschrieben:
Ein Politikwechsel aufgrund von Wahlen ist illusorisch.

Na, wer keinen Unterschied sieht zwischen der bevorstehenden schwarz-gelben Regierung und den schwarz-roten und rot-grünen davor, dem ist nicht mehr zu helfen.


Findest Du es so abwegig, in beidem nur verschiedene Ausdrucksformen desselben Grundkanons zu sehen, nur eben etwas unterschiedlich ausgeprägt? Ich sehe jedenfalls sehr viel Kontinuität. Sozialleistungsabbau ist in letzter Zeit ohnehin Programm, von temporären Ausnahmen um die Wahlkämpfe herum mal abgesehen, an die Bildung wird sich keiner herantrauen, die von Rot-Grün ins Ausland geschickten Truppen bleiben auch unter Schwarz-Gelb da. Doch, ich würde schon sagen dass ein Paradigmenwechsel in zentralen Politikfeldern nicht (allein) durch Wahlen herbeigeführt werden kann.

Die Aussage, dass ein "Paradigmenwechsel nicht allein durch Wahlen" herbeigeführt werden kann, ist aber noch etwas ganz anderes als die Aussage, dass ein "Politikwechsel aufgrund von Wahlen illusorisch" wäre. Klar, ein politischer Paradigmenwechsel kann nicht durch Wahlen herbeigeführt werden, sondern vorher gesamtgesellschaftlich, auch in Medien, Vereinen und Verbänden, sozialen Bewegngen, den Bildungsinstitutionen etc.pp. geschehen. Aber es ist ja nun mal nicht so, als ob es innerhalb des herrschenden Paradigmas nicht auch schon recht bedeutsame politische Unterschiede möglich wären, die auch sehr unterschiedliches Regierungshandeln zur Folge haben können. Und das kann selbstverständlich durch Wahlen verändert werden.
Nr zB: Ich finde es wichtig, ob Mindestlöhne eingeführt werden (wie es die schwarz-rote Regierung immerhin branchenbezogn begonnen hat), oder nicht, ob ein Atomausstieg begonnen (rot-grün) oder wieder ausgesetzt wird (schwarz-gelb) ...
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arcalexx
The Shah of Bla



Anmeldungsdatum: 26.06.2008
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Beitrag(#1370305) Verfasst am: 01.10.2009, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nennt mich einen elitären Dummschwätzer, aber ich bin alles andere als davon überzeugt, dass 50 % der Bevölkerung auch nur annähernd verstehen, welches Steuersystem / außenpolitisches Kalkül in Bezug auf Nordkorea / Finanzhaushalt für 2010 und Antworten auf andere komplizierte politische Fragestellungen für sie gut sind. Volksentscheide in Bezug auf Fortbestand von Flughafen Tempelhof in Berlin gehen ja noch gerade, aber bei komplizierteren Themen finde ich sie gefährlich. Parteiensystem soll schön bleiben.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1370312) Verfasst am: 01.10.2009, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

arcalexx hat folgendes geschrieben:
Nennt mich einen elitären Dummschwätzer, aber ich bin alles andere als davon überzeugt, dass 50 % der Bevölkerung auch nur annähernd verstehen, welches Steuersystem / außenpolitisches Kalkül in Bezug auf Nordkorea / Finanzhaushalt für 2010 und Antworten auf andere komplizierte politische Fragestellungen für sie gut sind. Volksentscheide in Bezug auf Fortbestand von Flughafen Tempelhof in Berlin gehen ja noch gerade, aber bei komplizierteren Themen finde ich sie gefährlich. Parteiensystem soll schön bleiben.


glaubst du ernsthaft parteipolitiker verstehen etwas von ihrem job (also entscheidungen zu von dir genannten themen zu treffen?) Gröhl...
ich bin davon überzeugt die kennen sich recht gut damit aus, welche lobby von ihnen welche entscheidungen erwartet und mit wieviel geld/einfluss man dafür als gegenleistung rechnen kann. vielleicht wissen sie auch ganz gut, welche beraterfirmen/thinktanks zu welcher lobby gehören und welche nicht. das ist es nämlich was realistisch betrachtet den job eines politikers ausmacht.
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arcalexx
The Shah of Bla



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Beitrag(#1370317) Verfasst am: 01.10.2009, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich bin davon überzeugt die kennen sich recht gut damit aus, welche lobby von ihnen welche entscheidungen erwartet und mit wieviel geld/einfluss man dafür als gegenleistung rechnen kann. vielleicht wissen sie auch ganz gut, welche beraterfirmen/thinktanks zu welcher lobby gehören und welche nicht. das ist es nämlich was realistisch betrachtet den job eines politikers ausmacht.


Zustimmung insoweit - die andere Alternative halte ich aber für gefährlicher...
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1370320) Verfasst am: 01.10.2009, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

arcalexx hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
ich bin davon überzeugt die kennen sich recht gut damit aus, welche lobby von ihnen welche entscheidungen erwartet und mit wieviel geld/einfluss man dafür als gegenleistung rechnen kann. vielleicht wissen sie auch ganz gut, welche beraterfirmen/thinktanks zu welcher lobby gehören und welche nicht. das ist es nämlich was realistisch betrachtet den job eines politikers ausmacht.


Zustimmung insoweit - die andere Alternative halte ich aber für gefährlicher...


kannst du begründen weshalb?
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arcalexx
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Beitrag(#1370330) Verfasst am: 01.10.2009, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Zustimmung insoweit - die andere Alternative halte ich aber für gefährlicher...


kannst du begründen weshalb? [/quote]

Flapsige Antwort: Lieber jemand, der sich halbwegs auskennt (oder sich zumindest ständig mit einer Materie beschäftigt), aber ggf. zweifelhafte Interessen verfolgt bzw. von zweifelhaften Gruppierungen beeinflusst wird, als jemand, der gar keine Ahnung hat und von populistischen Moment-Meinungen fortgerissen wird.

Wenn Du zu einem Automechaniker gehst, wirst du jemand bevorzugen, der einem teuren Hersteller die Loyalität geschworen hat und dir deshalb das Doppelte berechnet, oder einen Dorf-"Ich-kann-von-allem-ein-bisschen"-Meister, der aufs Geratewohl irgendwas repariert, was ihm verdächtig erscheint?
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L.E.N.
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Beitrag(#1370336) Verfasst am: 01.10.2009, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

arcalexx hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
kannst du begründen weshalb?


Flapsige Antwort: Lieber jemand, der sich halbwegs auskennt (oder sich zumindest ständig mit einer Materie beschäftigt), aber ggf. zweifelhafte Interessen verfolgt bzw. von zweifelhaften Gruppierungen beeinflusst wird, als jemand, der gar keine Ahnung hat und von populistischen Moment-Meinungen fortgerissen wird.

Wenn Du zu einem Automechaniker gehst, wirst du jemand bevorzugen, der einem teuren Hersteller die Loyalität geschworen hat und dir deshalb das Doppelte berechnet, oder einen Dorf-"Ich-kann-von-allem-ein-bisschen"-Meister, der aufs Geratewohl irgendwas repariert, was ihm verdächtig erscheint?


hmm, es sind ja nicht nur zweifelhafte gruppierungen oder populisten, sondern eine mischung aus diesen und einer menge durchaus interessierter und engagierter bürgern. außerdem bildet sich in direkten demokratien eine besser entwickelte diskussionskulktur heraus, die eine intersubjektive einschätzung einer thematik bietet die mMn der der parteiischen thinktanks überlegen ist.
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