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BT-Wahl 09: Was erwarten eigentlich die Einzelbewerber?

 
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1368899) Verfasst am: 29.09.2009, 10:29    Titel: BT-Wahl 09: Was erwarten eigentlich die Einzelbewerber? Antworten mit Zitat

Hallo FreigeisterInnen,

an diesem Sonntag (ihr wisst noch, die Bundestagswahl...) habe ich gewahlhelfert. Hab`s noch nie gemacht und war neugierig.

Also habe ich zuerst von einigen Wochen einen halben Arbeitstag für einen Lehrgang geopfert und anschliessend den ganzen Sonntag (6h30 - 21h) für die Wahlhilfe (Berlin, Wahllokal 110).

Vielleicht zwinkern schreibe ich noch was dazu, mom habe keine Zeit.

Erstmal so viel: Was versprechen sich eigentlich diese Einzelbewerber?? Wieso stellen die sich eigentlich für eine BUNDESwahl auf?? Bei uns gab es eine einzige Stimme für Ali Kamburoglu (der im Stadtbild und in der VR überhaupt keine Spur hinerlassen hat ) und über 10 für Ralph Boes (dieser hat zumindest ein erkennbares Programm nebst Internetseite).

Wieso machen die das? Ist das ein Selbstverfahrungstripp? So ne Egosache??


Was denkt ihr?



Gruss



A.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1368916) Verfasst am: 29.09.2009, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

die motivation sich zur wahl zu stellen hat viele ursachen.
warum denkst du, dass es nur therapeutisch oder ein ego-trip sein kann?
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1368917) Verfasst am: 29.09.2009, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Wir hatten einen Einzelbewerber, der "Lebenslotse" war. Ich glaube das ist ein Esoterikspinner. Wer dumm genug ist, der mag auch glauben, dass er wirklich in den Bundestag kommt.
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1368926) Verfasst am: 29.09.2009, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
die motivation sich zur wahl zu stellen hat viele ursachen.
warum denkst du, dass es nur therapeutisch oder ein ego-trip sein kann?



Weil die Einzelbewerber viel Zeit opfern, um überhaupt aufgestellt zu werden (wieviele Tausende Unterschriften braucht ein Kandidat?), und dann noch mal Zeit für die eigentliche Wahlwerbung.

Sie können nicht im Ernst hoffen, gewählt zu werden.... Pillepalle

Es ist also verschwendete Zeit, die sie besser für Mithilfe bei bereits existierenden Parteien oder sonstigen Organisationen verwenden könnten. Oder sich an der Gründung einer solchen beteiligen, siehe: die Piraten (bei uns gabs es 30 Stimmen, ein Wähler ist in einem Piraten-T-Shirt erschienen und musste dieses ausziehen (bzw. umdrehen).

Wieder etwas anderes wäre eine Kommunalwahl....

Also: WAS bezwecken die Einzelkanditaten eigentlich? Wollen die irgendein Zeichen für irgendetwas setzten?


Am Kopf kratzen


A. *pauseende*
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1368928) Verfasst am: 29.09.2009, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wieso musste er das T-Shirt ausziehen?
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moecks
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1368934) Verfasst am: 29.09.2009, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wieso musste er das T-Shirt ausziehen?

Parteienwerbung ist im Wahllokal nicht erlaubt. Bei unserer Piratenmailingliste in BW wurde extra darauf hingewiesen nicht mit Piratenshirt ins Lokal zu gehen. Das kann als Wahlbeeinflussung gewertet werden. Auch ist es nicht erlaubt sein Kreuz dirket vor der Urne zu machen wo die Wahlhelfer stehen.
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1368935) Verfasst am: 29.09.2009, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wieso musste er das T-Shirt ausziehen?


Weil das andernfalls Wahlwerbung wäre, die ist in den Wahllokalen untersagt.
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York
Schottischer Schwarzwälder



Anmeldungsdatum: 04.02.2009
Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden

Beitrag(#1368948) Verfasst am: 29.09.2009, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Mutig sind diese Bewerber jedenfalls! Hut ab! Smilie
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1368949) Verfasst am: 29.09.2009, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

York hat folgendes geschrieben:
Mutig sind diese Bewerber jedenfalls! Hut ab! Smilie


Hää....???

Wieso Mut?

Sie beweisen viel (aus meiner Sicht: fehlgeleitete) Energie, aber wieso Mut? Am Kopf kratzen

Was sollen sie denn befürchten? Geschockt


A.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26445
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1368950) Verfasst am: 29.09.2009, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Arha hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Mutig sind diese Bewerber jedenfalls! Hut ab! Smilie


Hää....???

Wieso Mut?

Sie beweisen viel (aus meiner Sicht: fehlgeleitete) Energie, aber wieso Mut? Am Kopf kratzen

passt.
Arha hat folgendes geschrieben:

Was sollen sie denn befürchten? Geschockt
...

zum Beispiel dieses Sezieren hier. Denn das kommt, und nicht nur da, wo sie es nicht wahrnehmen.
Ich halte das auch für fehlgeleitet, aber dass es auch Mut braucht, sich so zu exponieren, das stimmt auch ohne Folterdrohung.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1368954) Verfasst am: 29.09.2009, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Arha hat folgendes geschrieben:
York hat folgendes geschrieben:
Mutig sind diese Bewerber jedenfalls! Hut ab! Smilie


Hää....???

Wieso Mut?

Sie beweisen viel (aus meiner Sicht: fehlgeleitete) Energie, aber wieso Mut? Am Kopf kratzen

passt.
Arha hat folgendes geschrieben:

Was sollen sie denn befürchten? Geschockt
...

zum Beispiel dieses Sezieren hier. Denn das kommt, und nicht nur da, wo sie es nicht wahrnehmen.
Ich halte das auch für fehlgeleitet, aber dass es auch Mut braucht, sich so zu exponieren, das stimmt auch ohne Folterdrohung.




fwo



Ahso, ok, das gebe ich zu.

Ja, das muss schon ein besondere Typ Mensch sein, der in die Politik will.

Mut, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren (und von dieser u.U. seziert zu werden...) und die Fähigkeit, Menschen an sich zu binden (Networking, Simmen gewinnen, in einer Partei: Seilschaften bilden...).

Na, wenn`s sie glücklich macht... Schulterzucken


Also doch, Ego-Tripp.




A.
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beachbernie
male Person of Age and without Color



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Beiträge: 45792
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Beitrag(#1369369) Verfasst am: 29.09.2009, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ob und weshalb jemand wofuer kandidiert ist seine ureigene Sache, genauso wie es die der Waehler ist, wo sie weshalb ihr Kreuz machen....oder eben nicht. Es gehoert nun mal zum Wesen der Demokratie, dass auch voellig aussichtslose Kandidaten als Kandidaten respektiert werden sollten. Deshalb sehe ich das recht gelassen und maximal etwas amuesiert, wenn ich sehe wie sich manche Leute fuer ein, zwei Dutzend Stimmen abstrampeln.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1369565) Verfasst am: 30.09.2009, 01:25    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ob und weshalb jemand wofuer kandidiert ist seine ureigene Sache, genauso wie es die der Waehler ist, wo sie weshalb ihr Kreuz machen....oder eben nicht. Es gehoert nun mal zum Wesen der Demokratie, dass auch voellig aussichtslose Kandidaten als Kandidaten respektiert werden sollten. Deshalb sehe ich das recht gelassen und maximal etwas amuesiert, wenn ich sehe wie sich manche Leute fuer ein, zwei Dutzend Stimmen abstrampeln.


Mal eine andere Frage: Denken die Leute, daß die Direktkandidaten es schlechter machen könnten als Mitglieder der etablierten Parteien, bloß weil sie nicht die Maschinerie einer Partei hinter sich haben, die für sie Klinken putzt, Werbung macht et cetera?
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1369566) Verfasst am: 30.09.2009, 01:30    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Mal eine andere Frage: Denken die Leute, daß die Direktkandidaten es schlechter machen könnten als Mitglieder der etablierten Parteien, bloß weil sie nicht die Maschinerie einer Partei hinter sich haben, die für sie Klinken putzt, Werbung macht et cetera?


Nicht unbedingt dass ihre Politik inhaltlich schlechter ist, dass sie aber einen 'schlechteren' Wahlkampf führen und somit signifikant weniger Chancen auf ein Mandat haben ist aber m.E. Tatsache. Selbst wenn ein Direktkandidat selbst ein überragender Wahlkämpfer ist, fehlt ihm i.d.R. einfach die 'manpower' für einen Wahlkampf, wie ihn die parteigebundenen Kandidaten führen können.
Darauf bezog sich m.E. auch der Vorwurf der Sinnlosigkeit so einer Kandidatur.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22262

Beitrag(#1369570) Verfasst am: 30.09.2009, 01:47    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Mal eine andere Frage: Denken die Leute, daß die Direktkandidaten es schlechter machen könnten als Mitglieder der etablierten Parteien, bloß weil sie nicht die Maschinerie einer Partei hinter sich haben, die für sie Klinken putzt, Werbung macht et cetera?

Direktkandidaten einer der größeren Parteien haben immerhin schon einmal deren Mitglieder/Delegierte (also Leute, die selbst regelmäßig politisch aktiv sind) von ihrer Kompetenz überzeugt. Von einer gewissen Grundkompetenz kann ich da also idR schon ausgehen, die ein Einzelbewerber haben kann, aber nicht muss.

Und andersherum bieten Parteien Leuten, die sich ernsthaft politisch engagieren wollen (im parlamentarischen Sinn, ich will die außerparlamentarische Politik in Bewegungen, Vereinen etc. nicht abwerten, aber das ist ein anderes Thema), so viele sinnvolle Möglichkeiten (nicht nur materielle Ressourcen, sondern auch alle Möglichkeiten, die die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten bietet), dass man sich ja schon fragen muss, warum er diese Möglichkeiten nicht nutzt. Das gilt ja gerade auch für die angestrebte Parlamentsarbeit - dass die in Fraktionen organisiert ist, hat ja gute Gründe.

Aus diesen Gründen würde ich zwar nicht jeden parteilosen Direktkandidaten automatisch für weniger kompetent oder für wirrköpfiger halten als die von einer Partei aufgestellten, im Durchschnitt aber schon.
Und dazu kommt dann noch, dass ich mir bei Parteimitgliedern eben schon qua dieser Parteimitgliedschaft eine Vorstellung machen kann, wofür sie stehen, während ich über Parteilose erst mal nichts weiß.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Danol
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1369572) Verfasst am: 30.09.2009, 01:55    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Direktkandidaten einer der größeren Parteien haben immerhin schon einmal deren Mitglieder/Delegierte (also Leute, die selbst regelmäßig politisch aktiv sind) von ihrer Kompetenz überzeugt. Von einer gewissen Grundkompetenz kann ich da also idR schon ausgehen, die ein Einzelbewerber haben kann, aber nicht muss.


Naja ich weiß ja nicht. Bisher hatte ich nicht den Eindruck dass die Parteien ihre Direktkandidaten nach Kompetenz auswählen, sondern eher danach wem sie die beste Überzeugungsarbeit zutrauen. Das ist sicher auch wichtig, aber nicht mit Kompetenz gleichzusetzen.

Zitat:
Aus diesen Gründen würde ich zwar nicht jeden parteilosen Direktkandidaten automatisch für weniger kompetent oder für wirrköpfiger halten als die von einer Partei aufgestellten, im Durchschnitt aber schon.


Neige ich auch dazu. Hier hat mir Samstag einer der lokalen Direktkandidaten, parteilos, diverse 9-11-VTs um die Ohren gehauen. Sowas hab ich bei Parteikandidaten nun nicht gerade erlebt.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22262

Beitrag(#1369581) Verfasst am: 30.09.2009, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Direktkandidaten einer der größeren Parteien haben immerhin schon einmal deren Mitglieder/Delegierte (also Leute, die selbst regelmäßig politisch aktiv sind) von ihrer Kompetenz überzeugt. Von einer gewissen Grundkompetenz kann ich da also idR schon ausgehen, die ein Einzelbewerber haben kann, aber nicht muss.

Naja ich weiß ja nicht. Bisher hatte ich nicht den Eindruck dass die Parteien ihre Direktkandidaten nach Kompetenz auswählen, sondern eher danach wem sie die beste Überzeugungsarbeit zutrauen. Das ist sicher auch wichtig, aber nicht mit Kompetenz gleichzusetzen.

Naja, ich hätte gesagt, Überzeugungskraft ist halt ein Aspekt der zahlreichen Kompetenzen, die für einen Parlamentarier wichtig sind (sowohl im Parlament wie in der Kommunikation mit Bürgern, Verbänden, ...). Wenn jemand für die Inhalte einer Partei, die ich gut finde, überzegend werben kann, ist das doch schon mal was.

Danol hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Aus diesen Gründen würde ich zwar nicht jeden parteilosen Direktkandidaten automatisch für weniger kompetent oder für wirrköpfiger halten als die von einer Partei aufgestellten, im Durchschnitt aber schon.

Neige ich auch dazu. Hier hat mir Samstag einer der lokalen Direktkandidaten, parteilos, diverse 9-11-VTs um die Ohren gehauen. Sowas hab ich bei Parteikandidaten nun nicht gerade erlebt.

Eben. Solche Leute werden bei den Parteien idR doch ausgesiebt.
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Danol
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 3027

Beitrag(#1369583) Verfasst am: 30.09.2009, 02:22    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Naja, ich hätte gesagt, Überzeugungskraft ist halt ein Aspekt der zahlreichen Kompetenzen, die für einen Parlamentarier wichtig sind (sowohl im Parlament wie in der Kommunikation mit Bürgern, Verbänden, ...). Wenn jemand für die Inhalte einer Partei, die ich gut finde, überzegend werben kann, ist das doch schon mal was.


Ich weiß ja nicht. Eigentlich finde ich Überzeugungskraft ganz und gar entbehrlich. Mir wäre es lieber wenn wesentlich mehr Parlamentarier die Fähigkeit hätten ihre Überzeugungen argumentativ zu vertreten und ggf. auch argumentativ zu ändern. Wenn ich mir aber das Abstimmungsverhalten im Bundestag so anschaue, habe ich daran eher Zweifel.

Zitat:
Eben. Solche Leute werden bei den Parteien idR doch ausgesiebt.


Ja. Wobei es ohne Frage wichtig ist dass auch solche Fragen mal öffentlich diskutiert werden. Trotzdem habe ich doch lieber vernunftbegabte Menschen in einem Parlament.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#1369585) Verfasst am: 30.09.2009, 02:55    Titel: Antworten mit Zitat

Danol hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Naja, ich hätte gesagt, Überzeugungskraft ist halt ein Aspekt der zahlreichen Kompetenzen, die für einen Parlamentarier wichtig sind (sowohl im Parlament wie in der Kommunikation mit Bürgern, Verbänden, ...). Wenn jemand für die Inhalte einer Partei, die ich gut finde, überzegend werben kann, ist das doch schon mal was.


Ich weiß ja nicht. Eigentlich finde ich Überzeugungskraft ganz und gar entbehrlich. Mir wäre es lieber wenn wesentlich mehr Parlamentarier die Fähigkeit hätten ihre Überzeugungen argumentativ zu vertreten und ggf. auch argumentativ zu ändern. Wenn ich mir aber das Abstimmungsverhalten im Bundestag so anschaue, habe ich daran eher Zweifel.

Zitat:
Eben. Solche Leute werden bei den Parteien idR doch ausgesiebt.


Ja. Wobei es ohne Frage wichtig ist dass auch solche Fragen mal öffentlich diskutiert werden. Trotzdem habe ich doch lieber vernunftbegabte Menschen in einem Parlament.


1. Naja, einige "Diskussionen" um Zeitvertreibe von Jugendlichen, aber auch um die Konsequenzen von Reformen für Betroffene zeigen da schon eine erschreckende Ahnungslosigkeit, daß die Leute die Gesetze, die zu ihrem eigenen Fachgebiet gehören (z.B.: Innenminister, Justizminister, "Gesundheitsexperten", "Bildungspolitiker"), nicht kennen, ... .

2. Es könnte auch sein, daß das Leute sind, die sich keine großen Chancen ausrechnen, in einer Partei soweit zu kommen, daß sie als einigermaßen aussichtsreiche Kandidaten aufgestellt werden, zumindest nicht ohne dabei kräftig verformt zu werden. Wie es jemand (N.N.) mal ausdrückte, könne man in der SPD froh sein, wenn man mit 60 Schriftführer des Ortsvereins sei. Es mag in der Realität anders sein, es gibt wohl in allen Parteien auch unter 30jährige Abgeordnete etc.. Die haben allerdings auch schon Jahrzehnte in der Organisation zugebracht, sich Loyalitäten geschaffen, evtl. stimmt auch die work-life-balance etc. nicht. (Wobei Letzteres nicht notwendig ein Gegenargument ist, denn wer kandidiert, riskiert ja ggf., dafür gewählt zu werden und dann irgendwas zu machen.)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1369597) Verfasst am: 30.09.2009, 08:05    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ob und weshalb jemand wofuer kandidiert ist seine ureigene Sache, genauso wie es die der Waehler ist, wo sie weshalb ihr Kreuz machen....oder eben nicht. Es gehoert nun mal zum Wesen der Demokratie, dass auch voellig aussichtslose Kandidaten als Kandidaten respektiert werden sollten. Deshalb sehe ich das recht gelassen und maximal etwas amuesiert, wenn ich sehe wie sich manche Leute fuer ein, zwei Dutzend Stimmen abstrampeln.


Mal eine andere Frage: Denken die Leute, daß die Direktkandidaten es schlechter machen könnten als Mitglieder der etablierten Parteien, bloß weil sie nicht die Maschinerie einer Partei hinter sich haben, die für sie Klinken putzt, Werbung macht et cetera?



Oft (nicht immer) hat es einen Grund, dass die Leute Einzelkaempfer sind und sich nicht einer Partei anschliessen. Dann naemlich, wenn sie nicht "teamfaehig" sind. Dann muss man sich in der Tat fragen, ob ihnen nicht vielleicht was Wesentliches dafuer fehlt um demokratisch legitimierte Macht auszuueben.

Gruss, Bernie
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1369789) Verfasst am: 30.09.2009, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Frage: Es gibt auf Gemeindeebene (also in Kreisstädten) durchaus ab und an parteilose Bürgermeister. Aus solchen Erfolgen speist sich die Hoffnung, als Parteiloser auch auf Bundesebene Erfolg haben zu können - dort jedoch fehlt ihnen natürlich der Rückhalt eines bundesweit geführten Wahlkampfes, der meist wesentlich präsenter ist als der Wahlkampf vor Ort und vor allem auch über willige und einflussreiche Multiplikatoren läuft, die es auf lokaler Ebene entweder nicht gibt (TV) oder die mit der Politik verzahnt sind (Tageszeitungen).
Im Internet sind lokale Angebote noch vollkommen unterentwickelt, was wohl auch damit zusammenhängt, dass sich Netzbürger eher ihrem sozialen oder weltanschaulichen Milieu als ihrem Wohnort verbunden fühlen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1370118) Verfasst am: 30.09.2009, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zur Frage: Es gibt auf Gemeindeebene (also in Kreisstädten) durchaus ab und an parteilose Bürgermeister. Aus solchen Erfolgen speist sich die Hoffnung, als Parteiloser auch auf Bundesebene Erfolg haben zu können - dort jedoch fehlt ihnen natürlich der Rückhalt eines bundesweit geführten Wahlkampfes, der meist wesentlich präsenter ist als der Wahlkampf vor Ort und vor allem auch über willige und einflussreiche Multiplikatoren läuft, die es auf lokaler Ebene entweder nicht gibt (TV) oder die mit der Politik verzahnt sind (Tageszeitungen).
Im Internet sind lokale Angebote noch vollkommen unterentwickelt, was wohl auch damit zusammenhängt, dass sich Netzbürger eher ihrem sozialen oder weltanschaulichen Milieu als ihrem Wohnort verbunden fühlen.



Der Unterschied ist wohl der, dass Einzelkandidaten auf kommunaler Ebene einem erheblichen Teil der Waehler persoenlich bekannt sind. Auf Bundesebene gilt das nicht.
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#1370156) Verfasst am: 30.09.2009, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe einen Einzelbewerber kennen gelernt. Der ist aus der Willi Weise Bewegung. Der hat seine Teilnahme so begründet, dass man ja, wenn man sich für eine Partei aufstellen lässt, immer an diese Partei gebunden ist. Und da läuft ja auch ´ne ganze Menge Korruption. Da kann man oft nicht mit dem gesunden Menschenverstand und eben oft nicht im Sinne des Volkes entscheiden. Das fand ich auch überzeugend. Man sieht das doch, dass die Abgeordneten aus Parteien geext werden, wenn sie sich mal zu viel trauen.

Der mir bekannte Bewerber wollte gern Politik für das Volk machen. Das heißt, er wollte auch Leute aus dem Volk dazu holen, die in Arbeitsgruppen sich mit bestimmten Themen beschäftigen und entscheiden, wie er als Vertreter aus dem Volk abstimmen soll. Das fand ich ganz vernünftig. Dieser Mann hat richtig viel getan, um Stimmen zu bekommen. Er wusste, dass es schwierig sein wird, gegen die Platzhirsche anzukommen, meinte aber, selbst dann, wenn er nicht gewählt wird, werden vielleicht in anderen Bezirken oder Orten andere Direktkandidaten gewählt. Und das wäre dann ja auch was. Ein Zeichen gegen die verstaubten Parteien.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1370163) Verfasst am: 30.09.2009, 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:


....Der mir bekannte Bewerber wollte gern Politik für das Volk machen.....



Welcher Dir bekannte Politiker behauptet das eigentlich nicht? Am Kopf kratzen
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1370940) Verfasst am: 02.10.2009, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Zur Frage: Es gibt auf Gemeindeebene (also in Kreisstädten) durchaus ab und an parteilose Bürgermeister. Aus solchen Erfolgen speist sich die Hoffnung, als Parteiloser auch auf Bundesebene Erfolg haben zu können - dort jedoch fehlt ihnen natürlich der Rückhalt eines bundesweit geführten Wahlkampfes, der meist wesentlich präsenter ist als der Wahlkampf vor Ort und vor allem auch über willige und einflussreiche Multiplikatoren läuft, die es auf lokaler Ebene entweder nicht gibt (TV) oder die mit der Politik verzahnt sind (Tageszeitungen).
Im Internet sind lokale Angebote noch vollkommen unterentwickelt, was wohl auch damit zusammenhängt, dass sich Netzbürger eher ihrem sozialen oder weltanschaulichen Milieu als ihrem Wohnort verbunden fühlen.



Der Unterschied ist wohl der, dass Einzelkandidaten auf kommunaler Ebene einem erheblichen Teil der Waehler persoenlich bekannt sind. Auf Bundesebene gilt das nicht.
Diese Einzelkandidaten sind doch ebenfalls nur als Direktkandidaten dabei und dürften in der Stadt etwa ebenso bekannt sein wie ihre Konkurrenten (so ihr Konkurrent nicht ein ehemaliger Bürgermeister o.ä. ist).
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neinguar
Blue Note



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 3088

Beitrag(#1374541) Verfasst am: 09.10.2009, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hier gibt's einen Beitrag im DLF über unabhängige Direktkandidaten in Berlin zum Nachhören. Die erzählen auch über ihre Motivation:

http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2009/09/17/dlf_20090917_1411_7ce7a675.mp3
_________________
Woran du dein Herz hängest, das ist dein Gott - Martin Luther -

Wenn ich Gott wäre, würde ich mich nicht von jedem anbeten lassen wollen - Hilde Ziegler -
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