Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Wie toll ist eigentlich der Kapitalismus und wem nützt er?
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 45, 46, 47 ... 54, 55, 56  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
jdf
MIM-104C Nikopol
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2250158) Verfasst am: 07.05.2021, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
jdf,

[...]

wurde.

Und du hast keine einzige meiner Fragen beantwortet. Das ist natürlich auch eine Art Antwort.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44084

Beitrag(#2250162) Verfasst am: 07.05.2021, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Genug Antwort, um zu erkennen, dass vom System Change-Gerede nichts zu erwarten ist.

Das ist kinda backwards. Es ist eher so, dass gegenwärtig kein System Change zu erwarten ist.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250165) Verfasst am: 08.05.2021, 07:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Genug Antwort, um zu erkennen, dass vom System Change-Gerede nichts zu erwarten ist.

Das ist kinda backwards. Es ist eher so, dass gegenwärtig kein System Change zu erwarten ist.


Was auch heißt, dass nur „reformistische“ Politik möglich ist. Dass mag bei puristischen Kommunisten Ekel auslösen zwinkern aber das macht diese - ich wiederhole mich da gerne -, schon mal abgesehen von ihrer empirischen Bedeutungslosigkeit, auch theoretisch irrelevant für die sozialen Kämpfe und ökologischen Probleme unserer Zeit.

Ist es nicht toll, wenn die Chefin der Grünen Jugend, Anna Peters, dem Business Insider ein Interview gibt, in dem sie von der Abschaffung des Kapitalismus spricht? Mein Held
https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/wir-brauchen-ein-anderes-system-warum-die-chefin-der-gruenen-jugend-den-kapitalismus-abschaffen-will/
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250168) Verfasst am: 08.05.2021, 07:55    Titel: Antworten mit Zitat

Daran anschließend ein Beitrag aus der „antimarxistischen, bürgerlichen“ JungleWorld.

https://jungle.world/artikel/2021/17/es-geht-um-alles

Die Autor*innen werfen eine These in den Raum und begründen diese auch:

Zitat:
Identitätspolitik ist nicht nur eine Reaktion auf Diskriminierung und Marginalisierung, sondern auch die Basis für radikale Politik.


Sie kritisieren dabei selbst die Auswüchse der Identitätspolitik, sehen diese allerdings als marginal an, dabei bringen sie es auf den Punkt:

Zitat:
Linke Identitätspolitiken sind Reaktionen auf Diskriminierung. Menschen werden kollektiv identifiziert, und diese Identifizierungen erfolgen im Kontext gesellschaftlicher Gewaltverhältnisse, sie werden institutionell abgesichert und im Alltag reproduziert.


Dass die ökonomisch-sozialen Kämpfe marginalisiert sind, liegt dabei nicht nur am Versagen der sozialdemokratischen Politik, die sich dem Neoliberalismus unterworfen hat, auch ist dem Klassenkampf das idealisierte Subjekt, der klassische Industriearbeiter, verloren gegangen. Keine Folgen der Identitätspolitik. Die strategische Aufgabe für die Linke ist es, über ökologische und antidiskriminatorische Bewegungen konkrete gesellschaftliche Probleme zu entschärfen und dabei die ökonomischen Zusammenhänge einzubringen, anstatt diese Bewegungen zu ignorieren oder in Querfront-Manier lächerlich zu machen. Wer sich über BLM oder Feminismus lächerlich macht, fördert reaktionäre Kräfte.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2250178) Verfasst am: 08.05.2021, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... [Eduard Bernstein - Gedächtniskirche] ...


Werde später darauf eingehen. Bis dahin nur mal in Kürze:

Jeder Arbeitgeberpräsident würde dir zustimmen und deine Birne tätscheln. "Hast du gut gemacht, kleiner Kritiker!"

Reformen sind selbstverständlich sehr sehr wichtig, weil sie Bewegungen in Reformkämpfen zusammen schließen.

Reformismus im Sinne von Bernstein verunmöglicht allerdings just diesen Zusammenschluss, so wie es auch die kleinbürgerliche Identitätspolitik tut, die im scharfen Kontrast zur Frauenbewegung a là Clara Zetkin steht und ihre Entsprechung in der großbürgerlichen Frauenbewegung findet.

Wie gesagt - später mehr.
_________________
Free Julian Assange! Lock up the Killers!

Populismus ist keine Verschwörungstheorie

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250183) Verfasst am: 08.05.2021, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... [Eduard Bernstein - Gedächtniskirche] ...


Werde später darauf eingehen. Bis dahin nur mal in Kürze:

Jeder Arbeitgeberpräsident würde dir zustimmen und deine Birne tätscheln. "Hast du gut gemacht, kleiner Kritiker!"

Reformen sind selbstverständlich sehr sehr wichtig, weil sie Bewegungen in Reformkämpfen zusammen schließen.

Reformismus im Sinne von Bernstein verunmöglicht allerdings just diesen Zusammenschluss, so wie es auch die kleinbürgerliche Identitätspolitik tut, die im scharfen Kontrast zur Frauenbewegung a là Clara Zetkin steht und ihre Entsprechung in der großbürgerlichen Frauenbewegung findet.

Wie gesagt - später mehr.




Lachen Ne, lass es. Es kommt nur irrelevante Phrasendrescherei bei heraus.

Reformen sind das einzig mögliche, wenn der Systemwechsel nicht machbar ist. Deswegen darauf zu verzichten, erfreut den Arbeitgeberpräsidenten sicherlich mehr. Lass du dich von dem begrapschen.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46306
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2250185) Verfasst am: 08.05.2021, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... [Eduard Bernstein - Gedächtniskirche] ...


Werde später darauf eingehen. Bis dahin nur mal in Kürze:

Jeder Arbeitgeberpräsident würde dir zustimmen und deine Birne tätscheln. "Hast du gut gemacht, kleiner Kritiker!"

Reformen sind selbstverständlich sehr sehr wichtig, weil sie Bewegungen in Reformkämpfen zusammen schließen.

Reformismus im Sinne von Bernstein verunmöglicht allerdings just diesen Zusammenschluss, so wie es auch die kleinbürgerliche Identitätspolitik tut, die im scharfen Kontrast zur Frauenbewegung a là Clara Zetkin steht und ihre Entsprechung in der großbürgerlichen Frauenbewegung findet.

Wie gesagt - später mehr.




Lachen Ne, lass es. Es kommt nur irrelevante Phrasendrescherei bei heraus.

Reformen sind das einzig mögliche, wenn der Systemwechsel nicht machbar ist. Deswegen darauf zu verzichten, erfreut den Arbeitgeberpräsidenten sicherlich mehr. Lass du dich von dem begrapschen.


Ich liebe Deine Argumente! Daumen hoch! Ich liebe es...

Nicht nur diesen. Wollt ich nur so mal gesagt haben.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250186) Verfasst am: 08.05.2021, 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du dich schon so gerne an die gute alte Zeit mit Bernstein erinnerst, Skeptiker, du kannst mir gerne die sozialen Fortschritte der letzten Hundert Jahre zeigen, die uns marxistische Revolutionäre gebracht haben. Dann darfst du weiterreden. Ach, rede einfach weiter, oder geh auf die Barrikaden. Kommt aufs Selbe raus.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2250188) Verfasst am: 08.05.2021, 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1899/sozrefrev/
Rosa Luxemburg


Zitat:
Sozialreform oder Revolution ist eine Schrift von Rosa Luxemburg. Sie wurde 1898 beziehungsweise 1899 verfasst und veröffentlicht.[1] In diesem Text unterzieht Rosa Luxemburg die Ideen von Eduard Bernstein einer tiefgehenden Kritik. Sozialreform oder Revolution ist einer der zentralen Texte des linken Flügels innerhalb der SPD im sogenannten Revisionismusstreit.[2]


Link gekürzt.

Sozialreform oder Revolution?
(1899)

da werde ich mir mal die mühe machen.
solltest du auch, vrolijke zwinkern

Link gekürzt vrolijke
_________________
"als ob"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250190) Verfasst am: 08.05.2021, 10:50    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1899/sozrefrev/
Rosa Luxemburg


Zitat:
Sozialreform oder Revolution ist eine Schrift von Rosa Luxemburg. Sie wurde 1898 beziehungsweise 1899 verfasst und veröffentlicht.[1] In diesem Text unterzieht Rosa Luxemburg die Ideen von Eduard Bernstein einer tiefgehenden Kritik. Sozialreform oder Revolution ist einer der zentralen Texte des linken Flügels innerhalb der SPD im sogenannten Revisionismusstreit.[2]


Link gekürzt.

Sozialreform oder Revolution?
(1899)

da werde ich mir mal die mühe machen.
solltest du auch, vrolijke zwinkern

Link gekürzt vrolijke


Ok dann warten wir mit der Abschaffung von Hartz-IV bis zur Revolution. Und auch Lohnerhöhungen für deine Branche sind bis dahin nicht drin, Wilson. Einverstanden? Oder willst du die Revolution verraten, alte Kämpferin?
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2250191) Verfasst am: 08.05.2021, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1899/sozrefrev/
Rosa Luxemburg


Zitat:
Sozialreform oder Revolution ist eine Schrift von Rosa Luxemburg. Sie wurde 1898 beziehungsweise 1899 verfasst und veröffentlicht.[1] In diesem Text unterzieht Rosa Luxemburg die Ideen von Eduard Bernstein einer tiefgehenden Kritik. Sozialreform oder Revolution ist einer der zentralen Texte des linken Flügels innerhalb der SPD im sogenannten Revisionismusstreit.[2]


Link gekürzt.

Sozialreform oder Revolution?
(1899)

da werde ich mir mal die mühe machen.
solltest du auch, vrolijke zwinkern

Link gekürzt vrolijke


Ok dann warten wir mit der Abschaffung von Hartz-IV bis zur Revolution. Und auch Lohnerhöhungen für deine Branche sind bis dahin nicht drin, Wilson. Einverstanden? Oder willst du die Revolution verraten, alte Kämpferin?


hartz4 wurde doch reform genannt, oder?
und nun kommt eine gegenreform?
jedenfalls wird hartz4 nicht abgeschafft, ersetzt durch was subtileres vll. minimalanforderungen an änderungen dieses hartz4- systems

wir werden sehen....
auch wie der gesundheitssektor reformiert wird.

wenn ich das richtig verstanden habe, könnte aber der gemeinsame kampf, die mobilmachung gegen hartz4 z.b. für eine reform jeweils, aber eben nicht Reformismus als methode/mittel zum fortschritt! die menschen vereinen und man dadurch dann schließlich zur revolution gelangt.



naja, keine ahnung zwinkern
_________________
"als ob"


Zuletzt bearbeitet von Wilson am 08.05.2021, 11:05, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250193) Verfasst am: 08.05.2021, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1899/sozrefrev/
Rosa Luxemburg


Zitat:
Sozialreform oder Revolution ist eine Schrift von Rosa Luxemburg. Sie wurde 1898 beziehungsweise 1899 verfasst und veröffentlicht.[1] In diesem Text unterzieht Rosa Luxemburg die Ideen von Eduard Bernstein einer tiefgehenden Kritik. Sozialreform oder Revolution ist einer der zentralen Texte des linken Flügels innerhalb der SPD im sogenannten Revisionismusstreit.[2]


Link gekürzt.

Sozialreform oder Revolution?
(1899)

da werde ich mir mal die mühe machen.
solltest du auch, vrolijke zwinkern

Link gekürzt vrolijke


Ok dann warten wir mit der Abschaffung von Hartz-IV bis zur Revolution. Und auch Lohnerhöhungen für deine Branche sind bis dahin nicht drin, Wilson. Einverstanden? Oder willst du die Revolution verraten, alte Kämpferin?


hartz4 wurde doch reform genannt, oder?
und nun kommt eine gegenreform?
jedenfalls wird hartz4 nicht abgeschafft, ersetzt durch was subtileres vll.
wir werden sehen....
auch wie der gesundheitssektor reformiert wird.

wenn ich das richtig verstanden habe, könnte aber der gemeinsame kampf, die mobilmachung gegen hartz4 z.b. für eine reform, die menschen vereinen und man dadurch dann schließlich zur revolution gelangt.

naja, keine ahnung zwinkern


Du hast das „Oder“ ins Spiel gebracht. Nicht ich. zwinkern ich bin für Sozialreform und Revolution. Ich bin da halt pragmatisch.

Und wenn HartzIV durch etwas Schlechteres ersetzt wird, dann muss politisch dagegen vorgegangen werden. Wenn es dafür keine politische Mehrheit gibt, umso schlimmer.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2250195) Verfasst am: 08.05.2021, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

aber klar ist, dass man bereits weiß, dass nix rumkommen wird.


Zitat:

Diese «Bewegung» innerhalb des Kapitalismus erniedrigt nicht nur den Kampf für den Sozialismus zur blossen Phrase, sondern führt zwangsläufig zu Angriffen auf die 99%. Reformen können nämlich nicht einfach so nach dem Geschmack sozial-demokratischer Parteien durchgeführt werden. Es melden sich die Zwänge des Kapitalismus. Wer sich auf Reformen innerhalb des Kapitalismus beschränkt, setzt voraus, was diesen im Kern ausmacht: die Profite der KapitalistInnen. In Zeiten der Krise wie heute sinken die Profite, und die KapitalistInnen sind nicht mehr im selben Masse bereit, Geld für Reformen abzugeben. Reformistische Parteien müssen also dafür sorgen, dass die Bedingungen wieder da sind, unter denen die Anhäufung von Kapital reibungslos verläuft. Konkret bedeutet das, dass ReformistInnen dafür sorgen müssen, dass die ArbeiterInnen noch härter als sonst ausgebeutet werden und auch mal ein Jahr länger arbeiten oder dass brutale Sparmassnahmen durchgeführt werden. Kurz: Konterreformen, Angriffe auf die ArbeiterInnen!
Diese «Bewegung» innerhalb des Kapitalismus erniedrigt nicht nur den Kampf für den Sozialismus zur blossen Phrase, sondern führt zwangsläufig zu Angriffen auf die 99%. Reformen können nämlich nicht einfach so nach dem Geschmack sozial-demokratischer Parteien durchgeführt werden. Es melden sich die Zwänge des Kapitalismus. Wer sich auf Reformen innerhalb des Kapitalismus beschränkt, setzt voraus, was diesen im Kern ausmacht: die Profite der KapitalistInnen. In Zeiten der Krise wie heute sinken die Profite, und die KapitalistInnen sind nicht mehr im selben Masse bereit, Geld für Reformen abzugeben. Reformistische Parteien müssen also dafür sorgen, dass die Bedingungen wieder da sind, unter denen die Anhäufung von Kapital reibungslos verläuft. Konkret bedeutet das, dass ReformistInnen dafür sorgen müssen, dass die ArbeiterInnen noch härter als sonst ausgebeutet werden und auch mal ein Jahr länger arbeiten oder dass brutale Sparmassnahmen durchgeführt werden. Kurz: Konterreformen, Angriffe auf die ArbeiterInnen!

https://www.derfunke.ch/htm/de/theorie/staat/rosa-luxemburg-kaempferin-gegen-den-reformismus/

ich erinnere mich , als ich in den golden westen kam, dass in meiner branche und anderen sicher auch, die 36- stunden woche zur debatte stand, man dafür kämpfte.
davon sind wir heute weit entfernt- die sage-und -schreibe 40- stunden woche ist da!

und dass sich nun die gebeutelten als gebeutelte verstehen und das sind meiner meinung nach eben nicht nur die arbeiter im klassischen sinne, denn wer leidet denn unter der schlechten versorgung im gesundheitswesen, doch wohl die meisten, nachdem jetzt mal tacheles gesprochen wird medial.
das müsste doch nun mal jeder, vom ingenieur bis zum lehrer verstanden habe oder it-abteilungsleiter.
aber dagenen wird natürlich mit allen mittel der propaganda vorgegangen, spaltung und eben vll auch der fokus auf identitätspolitik, den scheinbaren zugeständnissen über die homohe z.b.
_________________
"als ob"


Zuletzt bearbeitet von Wilson am 08.05.2021, 11:27, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250196) Verfasst am: 08.05.2021, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

HartzIV ist jetzt 16 Jahre alt. Ich gehörte zu den ersten Hartzlern. Wo ist denn bitte eine Mobilmachung außer in empörten Kommentaren in Foren und Feuilletons auch nur abzusehen? Dies kann man auch nicht durch das Lesen von Luxemburg oder Lenin lösen. Versuchs mal mit Bernstein. Mr. Green

Bernstein hat gesagt: „Die Demokratie ist Mittel und Zweck zugleich. Sie ist das Mittel der Erkämpfung des Sozialismus, und sie ist die Form der Verwirklichung des Sozialismus.“ Das könnte von mir sein.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2250197) Verfasst am: 08.05.2021, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
HartzIV ist jetzt 16 Jahre alt. Ich gehörte zu den ersten Hartzlern. Wo ist denn bitte eine Mobilmachung außer in empörten Kommentaren in Foren und Feuilletons auch nur abzusehen? Dies kann man auch nicht durch das Lesen von Luxemburg oder Lenin lösen. Versuchs mal mit Bernstein. Mr. Green

Bernstein hat gesagt: „Die Demokratie ist Mittel und Zweck zugleich. Sie ist das Mittel der Erkämpfung des Sozialismus, und sie ist die Form der Verwirklichung des Sozialismus.“ Das könnte von mir sein.


demokratie wie die in indien? juhu, die größte demokratie der welt. demokratisch nach luft japsen? Sehr glücklich
ist natürlich nicht zum lachen, sorry.
_________________
"als ob"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250198) Verfasst am: 08.05.2021, 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
aber klar ist, das man bereits weiß, das nix rumkommen wird.


Zitat:

Diese «Bewegung» innerhalb des Kapitalismus erniedrigt nicht nur den Kampf für den Sozialismus zur blossen Phrase, sondern führt zwangsläufig zu Angriffen auf die 99%. Reformen können nämlich nicht einfach so nach dem Geschmack sozial-demokratischer Parteien durchgeführt werden. Es melden sich die Zwänge des Kapitalismus. Wer sich auf Reformen innerhalb des Kapitalismus beschränkt, setzt voraus, was diesen im Kern ausmacht: die Profite der KapitalistInnen. In Zeiten der Krise wie heute sinken die Profite, und die KapitalistInnen sind nicht mehr im selben Masse bereit, Geld für Reformen abzugeben. Reformistische Parteien müssen also dafür sorgen, dass die Bedingungen wieder da sind, unter denen die Anhäufung von Kapital reibungslos verläuft. Konkret bedeutet das, dass ReformistInnen dafür sorgen müssen, dass die ArbeiterInnen noch härter als sonst ausgebeutet werden und auch mal ein Jahr länger arbeiten oder dass brutale Sparmassnahmen durchgeführt werden. Kurz: Konterreformen, Angriffe auf die ArbeiterInnen!
Diese «Bewegung» innerhalb des Kapitalismus erniedrigt nicht nur den Kampf für den Sozialismus zur blossen Phrase, sondern führt zwangsläufig zu Angriffen auf die 99%. Reformen können nämlich nicht einfach so nach dem Geschmack sozial-demokratischer Parteien durchgeführt werden. Es melden sich die Zwänge des Kapitalismus. Wer sich auf Reformen innerhalb des Kapitalismus beschränkt, setzt voraus, was diesen im Kern ausmacht: die Profite der KapitalistInnen. In Zeiten der Krise wie heute sinken die Profite, und die KapitalistInnen sind nicht mehr im selben Masse bereit, Geld für Reformen abzugeben. Reformistische Parteien müssen also dafür sorgen, dass die Bedingungen wieder da sind, unter denen die Anhäufung von Kapital reibungslos verläuft. Konkret bedeutet das, dass ReformistInnen dafür sorgen müssen, dass die ArbeiterInnen noch härter als sonst ausgebeutet werden und auch mal ein Jahr länger arbeiten oder dass brutale Sparmassnahmen durchgeführt werden. Kurz: Konterreformen, Angriffe auf die ArbeiterInnen!

https://www.derfunke.ch/htm/de/theorie/staat/rosa-luxemburg-kaempferin-gegen-den-reformismus/

ich erinnere mich , als ich in den golden westen kam, dass in meiner branche und anderen sicher auch, die 36- stunden woche zur debatte stand, man dafür kämpfte.
davon sind wir heute weit entfernt- die sage-und -schreibe 40- stunden woche ist da!

und dass sich nun die gebeutelten als gebeutelte verstehen und das sind meiner meinung nach eben nicht nur die arbeiter im klassischen sinne, denn wer leidet denn unter der schlechten versorgung im gesundheitswesen, doch wohl die meisten, nachdem jetzt mal tacheles gesprochen wird medial.
das müsste doch nun mal jeder, vom ingenieur bis zum lehrer verstanden habe oder it-abteilungsleiter.
aber dagenen wird natürlich mit allen mittel der propaganda vorgegangen, spaltung und eben vll auch der fokus auf identitätspolitik, den scheinbaren zugeständnissen über die homohe z.b.


Dass die Homoehe und auch „Identitätspolitik“ (schön, dass du das gemeinsam mit reaktionären Rechten als Kampfbegriff nutzt) nichts mit sozialen und ökonomischen Kämpfen zu tun hat, ist dir schon klar? Ich frage mich eher, auf welche Propaganda du reinfällst. Überleg doch mal, in wessen Interesse der Glaube an die Spaltungskraft der „Identitätspolitik“ wäre, wenn Linke leider nicht von selbst auf diesen verstopften Trichter kommen würden?

Ich lass mich davon nicht ablenken und nicht spalten. Du kannst das gerne machen, aber nimm dann besser nicht das Wort Revolution in den Mund. Das wirkt lächerlich. Auch das Gendersternchen ist mir herzlich egal, wenn es nicht dafür genutzt würde, um gegen feministische Kämpfe zu agitieren.

Aber dass wir darüber diskutieren, ist doch ein Symptom unserer Aufmerksamkeitsgesellschaft. Der Fokus wird gerne auf die falschen Probleme gelenkt. Mich beschäftigt politisch der Kakaopflücker und die Tshirtnäherin mehr als die Gendersternchensetzer*innen. Das geht dir doch genauso wie ich aus deinen lobenswerten Beiträgen entnehme.

Darum nicht ablenken lassen. Und nicht auf Skeptiker hören, der ist geistig vor hundert Jahren stehen geblieben.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250199) Verfasst am: 08.05.2021, 11:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
HartzIV ist jetzt 16 Jahre alt. Ich gehörte zu den ersten Hartzlern. Wo ist denn bitte eine Mobilmachung außer in empörten Kommentaren in Foren und Feuilletons auch nur abzusehen? Dies kann man auch nicht durch das Lesen von Luxemburg oder Lenin lösen. Versuchs mal mit Bernstein. Mr. Green

Bernstein hat gesagt: „Die Demokratie ist Mittel und Zweck zugleich. Sie ist das Mittel der Erkämpfung des Sozialismus, und sie ist die Form der Verwirklichung des Sozialismus.“ Das könnte von mir sein.


demokratie wie die in indien? juhu, die größte demokratie der welt. demokratisch nach luft japsen? Sehr glücklich
ist natürlich nicht zum lachen, sorry.


Nicht alles, was sich Demokratie nennt, ist auch eine funktionsfähige Demokratie. Siehe Deutsche Demokratische Republik. zwinkern Die hatten nicht gerade ein demokratisches Rätesystem.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250200) Verfasst am: 08.05.2021, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
HartzIV ist jetzt 16 Jahre alt. Ich gehörte zu den ersten Hartzlern. Wo ist denn bitte eine Mobilmachung außer in empörten Kommentaren in Foren und Feuilletons auch nur abzusehen? Dies kann man auch nicht durch das Lesen von Luxemburg oder Lenin lösen. Versuchs mal mit Bernstein. Mr. Green

Bernstein hat gesagt: „Die Demokratie ist Mittel und Zweck zugleich. Sie ist das Mittel der Erkämpfung des Sozialismus, und sie ist die Form der Verwirklichung des Sozialismus.“ Das könnte von mir sein.


demokratie wie die in indien? juhu, die größte demokratie der welt. demokratisch nach luft japsen? Sehr glücklich
ist natürlich nicht zum lachen, sorry.


Nicht alles, was sich Demokratie nennt, ist auch eine funktionsfähige Demokratie. Siehe Deutsche Demokratische Republik. zwinkern Die hatten nicht gerade ein demokratisches Rätesystem.


Auf einen Punkt gebracht: Sozialismus ohne Demokratie gibt es nicht. Erst wenn eine überzeugte Mehrheit für den Sozialismus eintritt, ist eine sozialistische Revolution möglich. Vorher nicht. Bis Dahin müssen Sozialisten für soziale Verbesserungen, technischen Fortschritt und gemeinsame Rechte kämpfen. Mit allen erfolgsversprechenden Mitteln.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2250202) Verfasst am: 08.05.2021, 11:48    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
HartzIV ist jetzt 16 Jahre alt. Ich gehörte zu den ersten Hartzlern. Wo ist denn bitte eine Mobilmachung außer in empörten Kommentaren in Foren und Feuilletons auch nur abzusehen? Dies kann man auch nicht durch das Lesen von Luxemburg oder Lenin lösen. Versuchs mal mit Bernstein. Mr. Green

Bernstein hat gesagt: „Die Demokratie ist Mittel und Zweck zugleich. Sie ist das Mittel der Erkämpfung des Sozialismus, und sie ist die Form der Verwirklichung des Sozialismus.“ Das könnte von mir sein.


demokratie wie die in indien? juhu, die größte demokratie der welt. demokratisch nach luft japsen? Sehr glücklich
ist natürlich nicht zum lachen, sorry.


Nicht alles, was sich Demokratie nennt, ist auch eine funktionsfähige Demokratie. Siehe Deutsche Demokratische Republik. zwinkern Die hatten nicht gerade ein demokratisches Rätesystem.


Auf einen Punkt gebracht: Sozialismus ohne Demokratie gibt es nicht. Erst wenn eine überzeugte Mehrheit für den Sozialismus eintritt, ist eine sozialistische Revolution möglich. Vorher nicht. Bis Dahin müssen Sozialisten für soziale Verbesserungen, technischen Fortschritt und gemeinsame Rechte kämpfen. Mit allen erfolgsversprechenden Mitteln.


aber wie kommt man dahin? wenn hier z.b. alchemist zu bestimmten themen gefragt wird, da war mal kapitalismus oder auch wohnungspolitik, dann sagt er sinngemäß, dass er sich damit nicht auskenne, das nicht sein thema sei. nun kann ich mir aber gut vorstellen, dass er eher nichts gegen verbesserungen hat, so allgemein. ja, eben "so allgemein", warum und wieso eigentlich? oder z.b. homoehe. vermutlich aus einem gefühl, einer entstpr erziehung hat er nix dagegen.
das reicht dann, um entsprechend zu wählen, sein kreuz an der richtigen stelle zu machen und damit unaradikal teil der kritischen zu werden, die über reformen den fortschritt in die wege leiten?
grün wählen?
dann finde ich, ist das eher kontraproduktiv. grün ist derzeit on top. waren sie schon mal.
du hast von einer überzeugten mehrheit gesprochen.
überzeugung ist was anderes als "gefühl" für was.

edit:
Zitat:
. Die Veränderung bürgerlicher Gesetze bedingt den bürgerlichen Staat und damit den Kapitalismus. Damit wird das Ziel, der Sozialismus, zur leeren Phrase. Bernstein gab das sogar offen zu: «Das, was man gemeinhin Endziel des Sozialismus nennt, ist mir nichts, die Bewegung alles.»

https://www.derfunke.ch/htm/de/theorie/staat/rosa-luxemburg-kaempferin-gegen-den-reformismus/
_________________
"als ob"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250204) Verfasst am: 08.05.2021, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
HartzIV ist jetzt 16 Jahre alt. Ich gehörte zu den ersten Hartzlern. Wo ist denn bitte eine Mobilmachung außer in empörten Kommentaren in Foren und Feuilletons auch nur abzusehen? Dies kann man auch nicht durch das Lesen von Luxemburg oder Lenin lösen. Versuchs mal mit Bernstein. Mr. Green

Bernstein hat gesagt: „Die Demokratie ist Mittel und Zweck zugleich. Sie ist das Mittel der Erkämpfung des Sozialismus, und sie ist die Form der Verwirklichung des Sozialismus.“ Das könnte von mir sein.


demokratie wie die in indien? juhu, die größte demokratie der welt. demokratisch nach luft japsen? Sehr glücklich
ist natürlich nicht zum lachen, sorry.


Nicht alles, was sich Demokratie nennt, ist auch eine funktionsfähige Demokratie. Siehe Deutsche Demokratische Republik. zwinkern Die hatten nicht gerade ein demokratisches Rätesystem.


Auf einen Punkt gebracht: Sozialismus ohne Demokratie gibt es nicht. Erst wenn eine überzeugte Mehrheit für den Sozialismus eintritt, ist eine sozialistische Revolution möglich. Vorher nicht. Bis Dahin müssen Sozialisten für soziale Verbesserungen, technischen Fortschritt und gemeinsame Rechte kämpfen. Mit allen erfolgsversprechenden Mitteln.


aber wie kommt man dahin? wenn hier z.b. alchemist zu bestimmten themen gefragt wird, da war mal kapitalismus oder auch wohnungspolitik, dann sagt er sinngemäß, dass er sich damit nicht auskenne, das nicht sein thema sei. nun kann ich mir aber gut vorstellen, dass er eher nichts gegen verbesserungen hat, so allgemein. ja, eben "so allgemein", warum und wieso eigentlich? oder z.b. homoehe. vermutlich aus einem gefühl, einer entstpr erziehung hat er nix dagegen.
das reicht dann, um entsprechend zu wählen, sein kreuz an der richtigen stelle zu machen und damit unaradikal teil der kritischen zu werden, die über reformen den fortschritt in die wege leiten?
grün wählen?
dann finde ich, ist das eher kontraproduktiv. grün ist derzeit on top. waren sie schon mal.
du hast von einer überzeugten mehrheit gesprochen.
überzeugung ist was anderes als "gefühl" für was.

edit:
Zitat:
. Die Veränderung bürgerlicher Gesetze bedingt den bürgerlichen Staat und damit den Kapitalismus. Damit wird das Ziel, der Sozialismus, zur leeren Phrase. Bernstein gab das sogar offen zu: «Das, was man gemeinhin Endziel des Sozialismus nennt, ist mir nichts, die Bewegung alles.»

https://www.derfunke.ch/htm/de/theorie/staat/rosa-luxemburg-kaempferin-gegen-den-reformismus/


Für uns alle, die keinen Sozialismus mehr erleben werden, ist der Sozialismus nur eine Phrase. Denn das Ziel, das wir uns erträumen, dessen Ausgestaltung wir noch nicht einmal kennen, wird durch die Bewegung geprägt, die dazu führt.

Gedanken sollte man sich schon machen. Demokratie ist ja mehr als das x auf dem Wahlzettel zu kritzeln. Aber für viele ist das die einzige Möglichkeit, überhaupt sich politisch Gehör zu verschaffen. Wir haben nun einmal die bürgerlichen Gesetze; sie wirken auf unser Leben ein, da kann man bockig die linke Faust in der Tasche ballen oder sie wütend auf der Straße erheben. Das ändert nichts an ihrer Wirkungsmacht auf unser aller Leben. Das gilt genauso für den Kapitalismus als ökonomisches System. Er beherrscht die Regeln. Er ist glitzernd und verlockend. Aber er ist nicht vollkommen. Denn er kann sein eigenes Versprechen nicht einhalten. Wenn man genauer hinschaut, ist er am Verrotten und am Blühen zugleich. Darum hat sich Marx ein Leben lang an ihm abarbeiten müssen und kam nicht zu Ende und hat nicht alle Entwicklungen berücksichtigen können.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26367
Wohnort: München

Beitrag(#2250205) Verfasst am: 08.05.2021, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass uns die Grünen den Sozialismus bringen. Mr. Green
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44084

Beitrag(#2250208) Verfasst am: 08.05.2021, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
so wie es auch die kleinbürgerliche Identitätspolitik tut

...im Gegensatz zur proletarischen Identitätspolitik, natürlich. zwinkern
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sehr gut
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2250238) Verfasst am: 08.05.2021, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Denn er kann sein eigenes Versprechen nicht einhalten.

"Der Kapitalismus lebt vom permanenten Versprechen der Bedürfnisbefriedigung jedoch nicht von der tatsächlichen Befriedigung der Bedürfnisse."
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46306
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2250239) Verfasst am: 08.05.2021, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Denn er kann sein eigenes Versprechen nicht einhalten.

"Der Kapitalismus lebt vom permanenten Versprechen der Bedürfnisbefriedigung jedoch nicht von der tatsächlichen Befriedigung der Bedürfnisse."


Ich würde eher behaupten dass der Kapitalismus vom Kreieren von Bedürfnissen lebt.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44084

Beitrag(#2250241) Verfasst am: 08.05.2021, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Denn er kann sein eigenes Versprechen nicht einhalten.

"Der Kapitalismus lebt vom permanenten Versprechen der Bedürfnisbefriedigung jedoch nicht von der tatsächlichen Befriedigung der Bedürfnisse."

Ich würde eher behaupten dass der Kapitalismus vom Kreieren von Bedürfnissen lebt.

Beides ist richtig. Das, was sehr gut geschrieben hat, ist allerdings in gewisser Weise grundlegender. Was du schreibst, folgt erst daraus.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2250281) Verfasst am: 09.05.2021, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
... [Eduard Bernstein - Gedächtniskirche] ...


Werde später darauf eingehen. Bis dahin nur mal in Kürze:

Jeder Arbeitgeberpräsident würde dir zustimmen und deine Birne tätscheln. "Hast du gut gemacht, kleiner Kritiker!"

Reformen sind selbstverständlich sehr sehr wichtig, weil sie Bewegungen in Reformkämpfen zusammen schließen.

Reformismus im Sinne von Bernstein verunmöglicht allerdings just diesen Zusammenschluss, so wie es auch die kleinbürgerliche Identitätspolitik tut, die im scharfen Kontrast zur Frauenbewegung a là Clara Zetkin steht und ihre Entsprechung in der großbürgerlichen Frauenbewegung findet.

Wie gesagt - später mehr.


Lachen Ne, lass es. Es kommt nur irrelevante Phrasendrescherei bei heraus.

Reformen sind das einzig mögliche, wenn der Systemwechsel nicht machbar ist. Deswegen darauf zu verzichten, erfreut den Arbeitgeberpräsidenten sicherlich mehr. Lass du dich von dem begrapschen.


Ich liebe Deine Argumente! Daumen hoch! Ich liebe es...

Nicht nur diesen. Wollt ich nur so mal gesagt haben.


Sag mal vrolijke, hab ich dir nicht verboten, dich in politischen threads herum zu treiben? Böse
_________________
Free Julian Assange! Lock up the Killers!

Populismus ist keine Verschwörungstheorie

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2250282) Verfasst am: 09.05.2021, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Genug Antwort, um zu erkennen, dass vom System Change-Gerede nichts zu erwarten ist.

Das ist kinda backwards. Es ist eher so, dass gegenwärtig kein System Change zu erwarten ist.


Was auch heißt, dass nur „reformistische“ Politik möglich ist. Dass mag bei puristischen Kommunisten Ekel auslösen zwinkern aber das macht diese - ich wiederhole mich da gerne -, schon mal abgesehen von ihrer empirischen Bedeutungslosigkeit, auch theoretisch irrelevant für die sozialen Kämpfe und ökologischen Probleme unserer Zeit.


Marx und auch Lenin werden heute und in Zukunft zunehmend relevanter und nicht nur theoretisch. Ich erinnere an frühere Einlassungen von mir zum Thema "Bernsteinismus", welcher ja letzten Endes zu der SPD geführt hat, die wir heute wählen können. Aber Bernsteinianer sitzen eben auch bei den Grünen und den Linken.

Im folgenden ein Posting an Telliamed zu Kautsky und Bernstein:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Kautsky war für mich als Historiker früher Utopien interessant. Wenn er den von Lenin denunzierten Weg von Reformen vorziehen sollte - war das nun so schlimm?


Lenin war hier erheblich hellsichtiger als Kautsky. Wohin der Reformismus - will sagen Sozialismus inmitten des Kapitalismus - führt, sieht man an solchen neoliberalen Endmoränen, wie sie die SPD jüngstens hervor gebracht hat. Der Bankrott des Reformismus wird hier eindeutig und ohne jeden Zweifel sichtbar.

Kapitalismus - das hat Kautsky im Gegensatz zu Lenin eben nicht begriffen - ist schlicht und einfach nicht reformierbar. Nicht hier und nicht anderswo.

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Bernstein durfte erst 1989 wieder herausgegeben werden, von dem wir nur, ebenso verkürzt wie verfälscht, auswendig lernen: "Der Ziel ist nichts, der Weg ist alles."


Bewegung als Selbstzweck. Supi. Nänääänää

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Die Revolutionen kamen in Russland wie in Deutschland, ohne dass man sich um die Werke der deutschen Sozialisten gekümmert hätte. Die Sozialismus-Utopie eines Karl Kautsky mag wünschenswert gewesen sein - die Diktatur eines Stalin wurde zur Wirklichkeit, die Abermillionen von Menschenleben kostete.


Stalin ist sicherlich ein Unglück für die kommunistische Bewegung insgesamt. Doch an der Richtigkeit der Lenin'schen Kritik an Kautsky und Bernstein ändert das nichts ...-!


Und ein Betrag in einer Diskussion mit Agnostiker:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Agnostiker hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Oder wollt Ihr hier ernsthaft die Meinung vertreten, dass es sich nicht lohne, wenn die Lohnabhängigen für sozial(er)e Bedingungen im Kapitalismus kämpfen?
Auch wenn Peter meint, ich solle lieber schweigen, äussere ich mich trotzdem. Wenn man denkt, mit welcher Mühe und Zeit im letzten Jahrhundert einige soziale Fortschritte erzielt werden konnten, welche innerhalb weniger Jahre zum Skelett verdorrt sind, dann sollte man sich schon fragen, ob es sich lohnt, den Sisiphus-Stein wieder den Berg hochrollen zu wollen...

Ich denke, es braucht eine radikale Umgestaltung !


Tja, da hast Du tatsächlich ein wichtiges Problem angesprochen.

Ich glaube schon, dass soziale Verbesserungen im Kapitalismus erreicht werden können, aber dauerhaft und nachhaltig sind sie nicht.

Wären sie es, so bräuchte es keine radikale Umgestaltung. Dann hätten Bernstein & co. Recht gehabt mit ihrer Idee, dass die Sozialdemokratie den sozialen Kapitalismus bringt ...-


Ich denke, als Fazit aus dem Bernstein'schen Paradigma kann man sagen: Die Ersetzung der Revolution durch Reformismus - "das Ziel ist nichts, der Weg ist alles!" (Eduard Bernstein) - führt dazu, dass selbst der Reformismus begraben wird.

Oder haben wir etwa heute noch echte Reformparteien, die mehr fordern als kostenlose (z.B. identitätspolitische) Reformen?

Sie sind verschwunden, nicht wahr?

Damit dürfte die theoretische Irrelevanz Bernsteins erwiesen sein und damit die Relevanz von Marx. zwinkern

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht toll, wenn die Chefin der Grünen Jugend, Anna Peters, dem Business Insider ein Interview gibt, in dem sie von der Abschaffung des Kapitalismus spricht? Mein Held
https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/wir-brauchen-ein-anderes-system-warum-die-chefin-der-gruenen-jugend-den-kapitalismus-abschaffen-will/


Das ist eine gute Frau. Sie ist ernsthaft und ehrlich bemüht und skizziert eine Produktionsdemokratie im Kleinen.

Wir Marxisten sagen aber: Sozialismus auf Parzelle, Sozialismus im Wohnzimmer - das tangiert das Wachstum der Kapitalberge nicht, sondern ist höchsten ein kleines Add On in kleinen versteckten Nischen, eine Ergänzung zum Privateigentum an den großen Produktionsmitteln.

Schon Bernstein hatte von kleinen Schritten gesprochen, durch den immer mehr Genossenschaftseigentum geschaffen wird und damit quasi doch irgendwann *der Sozialismus* vor der Tür steht.

Auch Anna Peters zeichnet genau diesen Gedanken Bernsteins nach (ohne es zu wissen).

Ich achte beide: sowohl Anna Peters als auch Eduard Bernstein. Sie beide sind/waren als kleinbürgerliche Theoretiker ehrlich und nicht so verkommen wie Noske, Ebert, Schröder, Clement oder gar Sarrazin und wie die kapital-arschkriechenden SPD-Arbeitermörder bzw. -verräter/-innen alle hießen.

Im Gegensatz dazu beurteile ich Anna Peters und Eduard Berstein als redliche Sozialdemokraten.

Dennoch haben sie beide Unrecht.
_________________
Free Julian Assange! Lock up the Killers!

Populismus ist keine Verschwörungstheorie

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2250287) Verfasst am: 09.05.2021, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Daran anschließend ein Beitrag aus der „antimarxistischen, bürgerlichen“ JungleWorld.

https://jungle.world/artikel/2021/17/es-geht-um-alles

Die Autor*innen werfen eine These in den Raum und begründen diese auch:

Zitat:
Identitätspolitik ist nicht nur eine Reaktion auf Diskriminierung und Marginalisierung, sondern auch die Basis für radikale Politik.


Sie kritisieren dabei selbst die Auswüchse der Identitätspolitik, sehen diese allerdings als marginal an, dabei bringen sie es auf den Punkt:

Zitat:
Linke Identitätspolitiken sind Reaktionen auf Diskriminierung. Menschen werden kollektiv identifiziert, und diese Identifizierungen erfolgen im Kontext gesellschaftlicher Gewaltverhältnisse, sie werden institutionell abgesichert und im Alltag reproduziert.


Dass die ökonomisch-sozialen Kämpfe marginalisiert sind, liegt dabei nicht nur am Versagen der sozialdemokratischen Politik, die sich dem Neoliberalismus unterworfen hat, auch ist dem Klassenkampf das idealisierte Subjekt, der klassische Industriearbeiter, verloren gegangen. Keine Folgen der Identitätspolitik. Die strategische Aufgabe für die Linke ist es, über ökologische und antidiskriminatorische Bewegungen konkrete gesellschaftliche Probleme zu entschärfen und dabei die ökonomischen Zusammenhänge einzubringen, anstatt diese Bewegungen zu ignorieren oder in Querfront-Manier lächerlich zu machen. Wer sich über BLM oder Feminismus lächerlich macht, fördert reaktionäre Kräfte.


Lächerlich würde ich kleinbürgerliche Identitätspolitik nicht nennen. Aber auch sie wird für die breite Masse der Bevölkerung keine sozialen Verbesserungen bringen und auch keine Beseitigung der Diskriminierung, die nämlich letzten Endes an ökonomischen und sozialen Bedingungen des Gesamtgesellschaft gekoppelt ist - will sagen an den 'material conditions'. (Wir hatten vor kurzem ein Video dazu.)

Kapitalismus bringt immer wieder neue Diskriminierungs- und Spaltungslinien hervor. Die Spaltungen im Denken sind Wiederspiegelungen der Spaltungen in der Ökonomie - übrigens nicht nur innerhalb verschiedener Länder und Regionen, sondern auch zwischen ihnen.

Weil also auch die bürgerliche Identitätspolitik nichts ändert, wird sie von Teilen der herrschenden Schichten wohlwollend aufgegriffen und sogar von diesen vertreten - etwa in der Partei der US-"Demokraten" oder eben in der hiesigen SPD, die damit wenigstens noch so etwas wie eine "Reformpolitik" gefunden hat.

BLM und Frauenbewegung sind Bewegungen, die ich unterstütze, aber kritisch unterstütze. Es ist falsch, wenn Emanzipationsbewegungen unter sich bleiben und sich nicht zusammenschließen mit allen progressiven Menschen, statt dessen aber Bündnisse schließen mit asozialen und kriegshetzerischen großbürgerlichen Kräften (und von diesen vereinnahmt werden). Also so eine transversale Bewegung lehne ich ab und plädiere statt dessen für Emanzipationsbewegungen, in denen gleichzeitig die soziale Frage integraler Bestandteil ist.

Noch ein Wort zur "Jungle World":

Ich bin bestürzt über das allgemein niedrige Niveau dieser Zeitung. Ich hatte es so niedrig nicht in Erinnerung.
_________________
Free Julian Assange! Lock up the Killers!

Populismus ist keine Verschwörungstheorie

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2250288) Verfasst am: 09.05.2021, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1899/sozrefrev/
Rosa Luxemburg


Zitat:
Sozialreform oder Revolution ist eine Schrift von Rosa Luxemburg. Sie wurde 1898 beziehungsweise 1899 verfasst und veröffentlicht.[1] In diesem Text unterzieht Rosa Luxemburg die Ideen von Eduard Bernstein einer tiefgehenden Kritik. Sozialreform oder Revolution ist einer der zentralen Texte des linken Flügels innerhalb der SPD im sogenannten Revisionismusstreit.[2]


Link gekürzt.

Sozialreform oder Revolution?
(1899)

da werde ich mir mal die mühe machen.


Lieben Dank, dass du eingesprungen bist. Du hast genau die richtigen Argumente und Quellen gefunden. Daumen hoch!

Wilson hat folgendes geschrieben:
solltest du auch, vrolijke zwinkern

Link gekürzt vrolijke


Na ja, vrolijke. Der wird sich gerade damit befassen.

Aber ok, man weiß es nicht.

Jeder verdient eine Chance. Smilie
_________________
Free Julian Assange! Lock up the Killers!

Populismus ist keine Verschwörungstheorie

Informationsstelle Militarisierung e.V.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44084

Beitrag(#2250291) Verfasst am: 09.05.2021, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wir Marxisten sagen aber: Sozialismus auf Parzelle, Sozialismus im Wohnzimmer - das tangiert das Wachstum der Kapitalberge nicht, sondern ist höchsten ein kleines Add On in kleinen versteckten Nischen, eine Ergänzung zum Privateigentum an den großen Produktionsmitteln.

Nicht nur das. "Sozialismus auf Parzelle" kann unter Umständen sogar tatsächlich zu einer Stütze des großen Kapitals werden, indem er ihnen Aufgaben abnimmt, die sie sich nicht mehr leisten wollen. Andererseits ist "Sozialismus auf Parzelle" allerdings auch eine der besten Möglichkeiten, sich zu organisieren, in Kontakt zu kommen und Leuten überhaupt erstmal Geschmack auf Sozialismus zu machen, und zwar ohne dass unbedingt das leider immer noch für viele Leute abschreckende Label "Sozialismus" draufstehen muss. Hat also alles seine zwei Seiten.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3 ... 45, 46, 47 ... 54, 55, 56  Weiter
Seite 46 von 56

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group