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Westerle Merkwelle als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.04.2009 Beiträge: 135
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(#1298403) Verfasst am: 01.06.2009, 11:02 Titel: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Westerwelle und seine ewig gestrige FDP stehen für die Freiheit des Kapitals und des Marktes - alle anderen Sonntagsreden sind Kosmetik. Ihre Doktrinen finden sich aber auch in anderen Parteien.
Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten, wurden von den Westerwelles , Schröders und Biedenkopfs dieser Republik aus den Mottenkisten geholt und als moderne, adäquate Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung dargestellt. Nicht mehr der Mensch, sondern der Gewinn steht im Mittelpunkt politischen Handelns.
Die neoliberale Politik der letzten 20-30 Jahre hat ihren Ausgangspunkt in der Chikagoer Schule von Milton Friedman in den USA. Naomi Klein , eine anerkannte kanadische Journalistin, beschreibt in ihrem Buch "Die Schockstrategie" sehr präzise und gut recherchiert die Zusammenhänge zwischen dem sozialen Kahlschlag, dem Abbau von Grundrechten, den Folterregimen dieser Welt und dem Liberalismus.
Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die verstehen wollen, warum und wie alle Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte unsere Republik zurück ins 19. Jahrhundert führen wollten bzw. wollen. Danach weiß man, wen man nicht mehr wählen sollte.
# Verlag: Fischer (S.), Frankfurt; Auflage: 1 (10. September 2007)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3100396111
# ISBN-13: 978-3100396112
Amazon Link: Die Schock-Strategie: Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1298428) Verfasst am: 01.06.2009, 11:32 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten |
Das 19. Jahrhundert war nicht durch Hunger und Elend geprägt, sondern durch einen rasanten, bisher nie da gewesenen Anstieg des Wohlstandes aller.
Die FDP ist aber nicht wirtschaftsliberal, sondern eine Lobbypartei.
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1298431) Verfasst am: 01.06.2009, 11:37 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Die FDP ist aber nicht wirtschaftsliberal, sondern eine Lobbypartei. |
Und sie hat den wohl peinlichsten Vorsitzenden in der Parteiengeschichte der Bundesrepublik. Selbst wenn mir ihre Positionen gefallen würden, der 18%ige Spass Guido geht einfach gar nicht.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1298434) Verfasst am: 01.06.2009, 11:43 Titel: |
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Mich wunderts immer wieder wieso die FDP wegen Korruption und Betrugs nicht schon längst verboten ist. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einem Land von Medien leben, die von dieser Partei profitieren.
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Westerle Merkwelle als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.04.2009 Beiträge: 135
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(#1298437) Verfasst am: 01.06.2009, 11:47 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten |
Das 19. Jahrhundert war nicht durch Hunger und Elend geprägt, sondern durch einen rasanten, bisher nie da gewesenen Anstieg des Wohlstandes aller.
Die FDP ist aber nicht wirtschaftsliberal, sondern eine Lobbypartei. |
Das eine schließt das andere nicht aus.
"Wohlstand im 19. Jhd." - für wen? Das ist genau die Lebenslüge der Liberalen: Vom eigenen Wohlstand auf die Lebenssituation aller anderen Menschen zu schließen.
Vielleicht schauen Sie einfach mal in ein Geschichtsbuch und informieren sich, wie im 19. Jahrhundert die Arbeiter Europas vegetierten, welches Wirtschaftssystem damals herrschte und wie die politische Begründung dafür aussah.
Fazit: Liberalismus hört sich gut an, denn da kommt ja das Wort Freiheit drin vor. Aber es ist nur die Freiheit der Konzerne, ohne lästige staatliche Regularien Geld zu scheffeln, riesige Kapitalströme um den Globus zu schicken und/oder sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern.
"Mehr Eigenverantwortung" ist die als Sonntagsrede der Westerwelles verklausulierte Philosophie des Egoismus ( "Jeder ist sich selbst der Nächste" ) und das Gegenteil von Solidarität. Aber genau die brauchen die Menschen! Vor allem jene, die Opfer dieser Finanzkrise wurden und noch werden!
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#1298442) Verfasst am: 01.06.2009, 11:56 Titel: |
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Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Mich wunderts immer wieder wieso die FDP wegen Korruption und Betrugs nicht schon längst verboten ist. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einem Land von Medien leben, die von dieser Partei profitieren. |
Dann kannste alle anderen glecih mitverbieten...
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1298445) Verfasst am: 01.06.2009, 11:59 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten |
Das 19. Jahrhundert war nicht durch Hunger und Elend geprägt, sondern durch einen rasanten, bisher nie da gewesenen Anstieg des Wohlstandes aller.
Die FDP ist aber nicht wirtschaftsliberal, sondern eine Lobbypartei. |
Das eine schließt das andere nicht aus.
"Wohlstand im 19. Jhd." - für wen? Das ist genau die Lebenslüge der Liberalen: Vom eigenen Wohlstand auf die Lebenssituation aller anderen Menschen zu schließen.
Vielleicht schauen Sie einfach mal in ein Geschichtsbuch und informieren sich, wie im 19. Jahrhundert die Arbeiter Europas vegetierten, welches Wirtschaftssystem damals herrschte und wie die politische Begründung dafür aussah.
Fazit: Liberalismus hört sich gut an, denn da kommt ja das Wort Freiheit drin vor. Aber es ist nur die Freiheit der Konzerne, ohne lästige staatliche Regularien Geld zu scheffeln, riesige Kapitalströme um den Globus zu schicken und/oder sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern.
"Mehr Eigenverantwortung" ist die als Sonntagsrede der Westerwelles verklausulierte Philosophie des Egoismus ( "Jeder ist sich selbst der Nächste" ) und das Gegenteil von Solidarität. Aber genau die brauchen die Menschen! Vor allem jene, die Opfer dieser Finanzkrise wurden und noch werden! |
Ich gebe dir ja recht, aber ich denke der Blick ins 19. Jahrhundert ist schwierig. Gerade der Liberalismus hat erst zum Nachdenken angeregt und Verbesserungen möglich gemacht. Man muss schon sagen: "Aus Erfahrung lernt man!" Was wäre wenn es die Zeit nicht gegeben hätte. Es würde auf jeden Fall heute dieser Lernprozess fehlen.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1298446) Verfasst am: 01.06.2009, 12:01 Titel: |
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Mich wunderts immer wieder wieso die FDP wegen Korruption und Betrugs nicht schon längst verboten ist. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einem Land von Medien leben, die von dieser Partei profitieren. |
Dann kannste alle anderen glecih mitverbieten... |
Das ist nich so, weil das nur Parteien betrifft die bis zum Anschlag im Hintern der Wirtschaft stecken.
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#1298450) Verfasst am: 01.06.2009, 12:04 Titel: |
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Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Mich wunderts immer wieder wieso die FDP wegen Korruption und Betrugs nicht schon längst verboten ist. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einem Land von Medien leben, die von dieser Partei profitieren. |
Dann kannste alle anderen glecih mitverbieten... |
Das ist nich so, weil das nur Parteien betrifft die bis zum Anschlag im Hintern der Wirtschaft stecken. |
Ach, alle anderen sind frei von Betrug und Korruption?? Bist du etwa katholisch, glaubst du an Märchen?
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
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Gott_der_Luecke dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 26.02.2008 Beiträge: 3110
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(#1298457) Verfasst am: 01.06.2009, 12:13 Titel: |
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Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Pfaffenschreck hat folgendes geschrieben: | Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Mich wunderts immer wieder wieso die FDP wegen Korruption und Betrugs nicht schon längst verboten ist. Liegt wahrscheinlich daran, dass wir in einem Land von Medien leben, die von dieser Partei profitieren. |
Dann kannste alle anderen glecih mitverbieten... |
Das ist nich so, weil das nur Parteien betrifft die bis zum Anschlag im Hintern der Wirtschaft stecken. |
Ach, alle anderen sind frei von Betrug und Korruption?? Bist du etwa katholisch, glaubst du an Märchen? |
Das behaupte ich nicht. Es ist ein Unterschied ob eine ganze Partei darauf aufbaut oder ein paar wenige Menschen ein wenig was auf dem Kerbholz haben. Eine Partei kann sich nicht wirklich aussuchen, wer sich so bei denen herumtreibt und wer nicht.
Kein Verein ist dadurch frei von Korruption, egal ob er sich für Weltfrieden oder der Vernichtung der Welt einsetzt. Nur wenn ein Verein sich mehr oder weniger: "Verein für mehr Korruption" nennt, oder es zumindest suggeriert, dann kann man davon ausgehen, dass der Verein bzw. die Partei überwiegend für Korruption steht.
Das Medien vieles unnötig aufpauschen nur, weil einer von 100000 Mitgliedern mal einen Kaugummi geklaut hat, heißt es nicht, [Bildzeitungsniveau AN] dass die anderen 99999 "auch" für Schwerverbrechen, Korruption und Mord stehen. [Bildzeitungsniveau AUS]
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Westerle Merkwelle als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.04.2009 Beiträge: 135
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(#1298462) Verfasst am: 01.06.2009, 12:22 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: |
Ich gebe dir ja recht, aber ich denke der Blick ins 19. Jahrhundert ist schwierig. Gerade der Liberalismus hat erst zum Nachdenken angeregt und Verbesserungen möglich gemacht. Man muss schon sagen: "Aus Erfahrung lernt man!" Was wäre wenn es die Zeit nicht gegeben hätte. Es würde auf jeden Fall heute dieser Lernprozess fehlen. |
Natürlich hat der Liberalismus im 18. Jahrhundert seine historische Aufgabe gehabt, in dem er das Bürgertum vom Würgegriff des Feudalismus befreite. Aber das wars dann auch.
Im 21. Jahrhundert werden andere Rezepte benötigt als eine Theorie aus der Vorzeit, die sich gerade jetzt durch die Folgen deregulierter Finanzmärkte als völlig ungeeignet herausgestellt hat.
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1298468) Verfasst am: 01.06.2009, 12:29 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten |
Das 19. Jahrhundert war nicht durch Hunger und Elend geprägt, sondern durch einen rasanten, bisher nie da gewesenen Anstieg des Wohlstandes aller. |
Für viele hiess es: ab in die Fabriken! Und die Zustände da...
Beschreibung von 1863:
»Vor 50 Jahren (1813, als die moderne Maschinenindustrie gerade entstand), waren in Mülhausen alle Arbeiter Kinder des Landes, sie bewohnten die Stadt und die umliegenden Dörfer und hatten fast jeder ein Häuschen und oft ein Stück Land.«
Das war das goldene Zeitalter des Arbeiters. Indes, damals hatte die Industrie noch nicht die Welt mit ihren Baumwollstoffen überschwemmt und ihre Dollfus und Koechlin noch nicht zu Millionären gemacht. Aber 25 Jahre später, als Villermé das Elsaß besuchte, hatte der moderne Minotaurus, die kapitalistische Fabrik, bereits das Land erobert; in seiner Gier nach menschlicher Arbeit hatte er die Arbeiter aus ihrem Heim gerissen, um sie besser schinden, die Arbeit besser aus ihnen herauspressen zu können. Zu tausenden liefen die Arbeiter dem Pfeifen der Maschine nach.
»Eine große Zahl«, sagt Villermé, »fünftausend von siebzehntausend, waren infolge der teueren Mieten gezwungen, sich in den Nachbardörfern einzumieten. Einige wohnten 2¼ Wegstunden von der Fabrik entfernt, in der sie arbeiteten.«
»In Mülhausen, in Dornach, begann die Arbeit um fünf Uhr morgens und endete um fünf Uhr abends, Sommer wie Winter ... Man muß sie jeden Morgen in die Stadt kommen und jeden Abend abmarschieren sehen. Es gibt unter ihnen eine Menge bleicher, magerer Frauen, die barfüßig durch den Schmutz laufen und wenn es regnet oder schneit, mangels eines Regenschirms ihre Schürzen oder Unterröcke über den Kopf ziehen, um Hals und Gesicht zu schützen; und eine noch erheblichere Zahl nicht minder schmutziger und abgezehrter junger Kinder, in Lumpen gehüllt, die ganz fettig sind von dem Öl, das aus den Maschinen auf sie herabtropft, wenn sie arbeiten. Diese Kinder, welche die Undurchlässigkeit ihrer Bekleidung besser vor dem Regen schützt, haben nicht einmal wie die Frauen einen Korb mit Lebensmitteln für den Tag im Arm, sondern sie tragen in der Hand oder versteckt unter ihrem Kittel oder wo sie sonst können, das Stück Brot, das sie ernähren muß, bis sie wieder nach Hause zurückkehren.«
»So gesellt sich für diese Unglücklichen zu der Übermüdung durch einen übermäßig langen Arbeitstag - denn er beträgt mindestens 15 Stunden - noch die durch die langen, oft beschwerlichen Wege. Infolgedessen kommen sie übermüdet nach Hause und gehen morgens, noch ehe sie ordentlich ausgeschlafen haben, fort, um pünktlich zu sein, wenn die Fabrik geöffnet wird.«
Und über die Quartiere, in denen diejenigen sich einpferchen mußten, die in der Stadt wohnten:
»Ich habe in Mülhausen, in Dornach und in den umliegenden Häusern jene elenden Zimmer gesehen, in denen zwei Familien schliefen, jede in einem Winkel auf Stroh, welches auf dem Fußboden ausgebreitet lag und nur durch zwei Bretter zusammengehalten wurde ... Das Elend, in welchem die Arbeiter der Baumwollindustrie im Bezirk Oberrhein leben, ist so groß, daß während in den Familien der Fabrikanten, Kaufleute, Werkdirektoren ungefähr 50 Prozent der Kinder das 21. Jahr erreichen, derselbe Prozentsatz in den Familien der Weberei- und Spinnereiarbeiter bereits vor vollendetem zweiten Jahr stirbt ...«
Über die Arbeit in den Werkstätten fügt Villermé hinzu:
»Es ist keine Arbeit, keine Aufgabe, es ist eine Tortur, und man halst dieselbe Kindern von 6 bis 8 Jahren auf ... Diese lange tägliche Qual ist es hauptsächlich, welche die Arbeiter in den Baumwollspinnereien entkräftet.«
Und mit Bezug auf die Arbeitsdauer bemerkt Villermé, daß die Sträflinge in den Zuchthäusern nur zehn Stunden, die Sklaven auf den Antillen nur neun Stunden durchschnittlich arbeiteten, während in Frankreich, das die Revolution von 1789 gemacht, das die hochtrabenden Menschenrechte proklamiert hat, es Manufakturen gibt, wo der Arbeitstag 16 Stunden dauert, von denen den Arbeitern 1½ Stunden Eßpausen bewilligt werden.
http://www.wildcat-www.de/material/m003lafa.htm
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1298473) Verfasst am: 01.06.2009, 12:33 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten |
Das 19. Jahrhundert war nicht durch Hunger und Elend geprägt, sondern durch einen rasanten, bisher nie da gewesenen Anstieg des Wohlstandes aller. |
Beides ist richtig. Im 19. Jahrhundert hat sich sowohl eine neue Qualität von Fortschritt und Wohlstand ausgebildet als auch neue Qualitäten von Armut und Elend. Andernfalls wäre z.B. das Aufkommen neuer Formen politischer Bewegungen, von denen die Arbeiterbewegung nur das offensichtlichste Beispiel darstellt, völlig unerklärlich. Dass der neue Wohlstand letztendlich (wenn auch in sehr unterschiedlichem Maße) mehr oder weniger allen zugute kam, ist auch nicht einfach ein Resultat seiner bloßen Faktizität, sondern auch Ergebnis politischer Kämpfe. Lange Zeit während neunzehnten Jahrhunderts sah es jedenfalls keineswegs so sicher und notwendig aus, dass sich die Lage so entwickeln würde. Es steht aber in jedem Fall außer Frage, dass es besser ist, wie es sich entwickelt hat, als wenn es sich gar nicht entwickelt hätte.
Gott_der_Luecke hat folgendes geschrieben: | Gerade der Liberalismus hat erst zum Nachdenken angeregt und Verbesserungen möglich gemacht. |
Ich möchte betonen, dass ich dir ausdrücklich zustimme und die Rolle des Liberalismus im 19. Jahrhundert auch als eine fast durchweg fortschrittliche Rolle betrachte. Ein gutes Beispiel für einen Liberalen, dem die Belange der Armen keineswegs egal waren, ist übrigens John Stuart Mill, aber das ist auch nur ein Beispiel von vielen. Ich persönlich stehe dem ursprünglichen Gedanken des Liberalismus auch deutlich weniger feindlich gegenüber als die meisten Linken das leider tun. Man muss allerdings auch sehen, dass sehr vieles davon heute anachronistisch ist. Aber das gilt auch für den Sozialismus des 19. Jahrhunderts. Auch muss man sehen, dass der Liberalismus im 20. Jahrhundert leider ziemlich stark ideologisch missbraucht wurde - aber das gilt leider sogar noch mehr für den Sozialismus.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Yogosh Leisetreter ...und Klugscheisser
Anmeldungsdatum: 19.03.2009 Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin
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(#1298525) Verfasst am: 01.06.2009, 14:20 Titel: |
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Weise Worte von Tarvoc und mehr gedanklicher Inhalt als bislang der ganze Rest dieses Threads. Mill ist übrigens ein prima Beispiel. An ihm kann man nicht bloß sehen wie ein aufgeklärter Liberalismus zu Armut und sozialer Ungleichheit steht. Mill schreibt auch zur Frauenunterdrückung in einer Weise die auch hundert Jahre später noch erstaunlich aktuell gewesen wäre: J.S. Mill: On the Subjugation of Women(1869)
Man kann sich seine Schotten ja nicht immer aussuchen, aber neben Westerwelle gibt es eben auch Leute wie Mill im Liberalismus.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1298801) Verfasst am: 01.06.2009, 19:56 Titel: |
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Die Beschreibungen des Siechtums der Arbeiterklasse des 19. Jhdts sind irreführend.
Man müsste ihre Situation mit der Lebensweise von Bauern und Knechten im Mittelalter/Rennaissance vergleichen. Darüber gibt es kaum was und schon gar nichts sozialkritisch sympathisierendes. Die Berichte stammten von Oberschichtlern, die plötzlich mit Lebenssituationen konfrontiert waren, die sich vorher weit weg von ihrer Nase abspielten.
Wir erfahren heute ja ganz analog viel über die Arbeiter in China, aber wenig über das Leben am Land, vor dem sie flüchteten.
Die Vergangenheit wird häufig romantisierend gesehen. Heute beispielsweise betrifft das die 50-70er Jahre, obwohl der Wohlstand heute nachweislich höher ist.
Es wurden häufig Krisenregionen beschrieben (Manchester) z.B., die nicht repräsentativ waren.
Die Industriestädte erlebten ein rasantes Wachstum. Infrastruktur/Verwaltung/Wohlfahrt hinkten der Entwicklung einfach hinterher.
Das enorme Bevölkerungswachstum ist ein schwer weg zu argumentierendes Zeichen für Wohlstandszuwachs. Die Menschen konnten sich Kinder leisten und sich leisten, diese durchzufüttern. Arme Kinder gelten häufig als Zeichen für Elend, aber die Tatsache, dass sie überhaupt leben, wird übersehen.
Gewerkschaften, private und staatliche Wohlfahrt sorgten später dafür, dass der Wohlstand besser verteilt wurde. Das war auch ein Ersatz für familäre und dörfliche Sicherungsnetze, der erst entwickelt werden muss. Aber der Wohlstand an sich kam aus der Industrialisierung.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1298883) Verfasst am: 01.06.2009, 22:28 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten |
Das 19. Jahrhundert war nicht durch Hunger und Elend geprägt, sondern durch einen rasanten, bisher nie da gewesenen Anstieg des Wohlstandes aller.
Die FDP ist aber nicht wirtschaftsliberal, sondern eine Lobbypartei. |
Meine Urgrossmutter, die noch ihre Jugend in besagtem 19. Jahrhundert verlebte, erzaehlte mir allerdings ganz andere Sachen. Ihre Jugenderinnerungen an bitteren Hunger praegten sie so sehr, dass sie zeitlebens ein kleines Lebensmittellager mit Mehl, Pflanzenoel und Zucker in ihrem Kleiderschrank unterhielt, falls mal wieder "schlechte Zeiten" kommen....
Erst durch ihre Heirat noch vorm 1. Weltkrieg mit einen beamteten Eisenbahner hatte die bitterste Not fuer sie ein Ende.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1298893) Verfasst am: 01.06.2009, 22:43 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Meine Urgrossmutter, die noch ihre Jugend in besagtem 19. Jahrhundert verlebte, erzaehlte mir allerdings ganz andere Sachen. Ihre Jugenderinnerungen an bitteren Hunger praegten sie so sehr, dass sie zeitlebens ein kleines Lebensmittellager mit Mehl, Pflanzenoel und Zucker in ihrem Kleiderschrank unterhielt, falls mal wieder "schlechte Zeiten" kommen.... |
Das war in der vorangehenden Subsistenzwirtschaft der Normalfall. Dass man jederzeit an Nahrungsmittel herankommt und sich keine langfristige Planung zur Eigenversorgung überlegen muss, ist ein Novum in Europa.
Zucker? Purer Luxus! Wurde früher als "Weißes Gold" bezeichnet.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#1298896) Verfasst am: 01.06.2009, 22:46 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Zucker? Purer Luxus! Wurde früher als "Weißes Gold" bezeichnet. |
In einem anderen früher meinte man damit Salz, wenn ich mich richtig erinnere.
Sorry, etwas OT.
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1298898) Verfasst am: 01.06.2009, 22:48 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Surata hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Zucker? Purer Luxus! Wurde früher als "Weißes Gold" bezeichnet. |
In einem anderen früher meinte man damit Salz, wenn ich mich richtig erinnere.
Sorry, etwas OT. |
und noch offtopicker: und heute Koks.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1298903) Verfasst am: 01.06.2009, 22:56 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Zucker? Purer Luxus! Wurde früher als "Weißes Gold" bezeichnet. |
In einem anderen früher meinte man damit Salz, wenn ich mich richtig erinnere.
Sorry, etwas OT. |
und noch offtopicker: und heute Koks. |
...und in meinem Heimatort Schifferstadt ist das heute noch die lokalpatriotisch korrekte Bezeichnung fuer den weltberuehmten Schifferstadter Rettich....
ist auch nicht so furchtbar nicht offtopic....
_________________ Defund the gender police!!
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#1298914) Verfasst am: 01.06.2009, 23:08 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Surata hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Zucker? Purer Luxus! Wurde früher als "Weißes Gold" bezeichnet. |
In einem anderen früher meinte man damit Salz, wenn ich mich richtig erinnere.
Sorry, etwas OT. |
und noch offtopicker: und heute Koks. |
Das gilt ja auch nicht mehr. Das ist ja dank Preisverfall schon längst keine Oberschichtsdroge mehr, sondern wird auch von Unterschichtlern konsumiert. Ein Hoch auf Industrialisierung und Effizienzsteigerung!
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1355795) Verfasst am: 06.09.2009, 11:34 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Westerwelle und seine ewig gestrige FDP stehen für die Freiheit des Kapitals und des Marktes - alle anderen Sonntagsreden sind Kosmetik. Ihre Doktrinen finden sich aber auch in anderen Parteien.
Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten, wurden von den Westerwelles , Schröders und Biedenkopfs dieser Republik aus den Mottenkisten geholt und als moderne, adäquate Antworten auf die Herausforderungen der Globalisierung dargestellt. Nicht mehr der Mensch, sondern der Gewinn steht im Mittelpunkt politischen Handelns.
Die neoliberale Politik der letzten 20-30 Jahre hat ihren Ausgangspunkt in der Chikagoer Schule von Milton Friedman in den USA. Naomi Klein , eine anerkannte kanadische Journalistin, beschreibt in ihrem Buch "Die Schockstrategie" sehr präzise und gut recherchiert die Zusammenhänge zwischen dem sozialen Kahlschlag, dem Abbau von Grundrechten, den Folterregimen dieser Welt und dem Liberalismus.
Ich kann dieses Buch nur allen empfehlen, die verstehen wollen, warum und wie alle Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte unsere Republik zurück ins 19. Jahrhundert führen wollten bzw. wollen. Danach weiß man, wen man nicht mehr wählen sollte.
# Verlag: Fischer (S.), Frankfurt; Auflage: 1 (10. September 2007)
# Sprache: Deutsch
# ISBN-10: 3100396111
# ISBN-13: 978-3100396112
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Baldur hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | pewe hat folgendes geschrieben: |
Nö. Aber wenn man Hartz IV wirklich nur als Übergangsgeld maximal 1 Jahr zahlt (natürlich ausser an Menschen mit körp. oder psych. Leiden) würde sich was ändern. |
bitte? wer will das denn? und was soll dann nach hartz iv kommen? der hungertod? |
Nach Baldur verhungern und erfrieren doch schon Menschen in Deutschland. Schlimmer kann es doch nicht kommen. |
Falsch, ich sagte es WIRD schlimmer kommen. Wenn nicht qualitativ, dann quantitativ, obwohl ich auch Ersters nicht ausschließe. |
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1355798) Verfasst am: 06.09.2009, 11:36 Titel: |
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Mal was Anderes:
Was ist eigentlich der "Mittelstand"?
Zitat: | Mittelstandsdefinition
Eine allgemein akzeptierte oder gar gesetzlich vorgeschriebene Definition des Mittelstandes gibt es nicht. Aus quantitativer Sicht bezieht sich der Mittelstandsbegriff auf Unternehmen aller Branchen einschließlich des Handwerks und der Freien Berufe, die eine bestimmte Größe nicht überschreiten. Hilfsweise werden zur Größenbestimmung die Kriterien Jahresumsatz, Anzahl der Arbeitsplätze und/oder Bilanzsumme herangezogen.
Da es branchenspezifische Unterschiede in den oben genannten betriebswirtschaftlichen Kenngrößen gibt, ist eine standardisierte Festlegung von Größenkriterien schwierig. So werden die quantitativen Kriterien zumeist je nach Kontext definiert. Allgemeinhin ordnet das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn Betriebe mit weniger als zehn Mitarbeitern und einem Umsatz unter 1 Million Euro den kleinen Unternehmen zu, solche mit 10 bis 500 Mitarbeitern und maximal 50 Millionen Euro Umsatz den mittleren Unternehmen. Beide Größenklassen zusammen bilden gemäß dieser Definition den Mittelstand nach quantitativen Kriterien. Die KfW Bankengruppe definiert dagegen den Mittelstand über einen maximalen Jahresumsatz von 50 Millionen Euro bzw. über eine maximale Jahresbilanzsumme von 43 Mio Euro. Unternehmen, deren Umsatz darüber liegt, können sich nicht für bestimmte staatliche Förderungen aus dem Hause der KfW Bankengruppe bewerben. Im internationalen Vergleich wird der Small Business oder das mittelgroße Unternehmen anhand einer Obergrenze definiert, die je nach Staat zwischen 100 und 500 Beschäftigten variiert.
Die qualitative Mittelstandsdefinition, sprich die Definition von Familienunternehmen, bestimmt sich durch die Einheit von Eigentum, Leitung, Haftung und Risiko. Es geht also um die Einheit von wirtschaftlicher Existenz und Führung sowie die verantwortliche Mitwirkung der Unternehmensführung an allen unternehmenspolitisch relevanten Entscheidungen (Konzernunabhängigkeit). Ausdruck dafür ist die Beteiligungshöhe bei verbundenen Unternehmen anhand der Minderheitsklausel für Beteiligungen im Rahmen der EU-Definition oder der Definition des IfM Bonn. |
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pewe auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 20.01.2008 Beiträge: 3377
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(#1355927) Verfasst am: 06.09.2009, 15:10 Titel: |
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Aus dem Klappentext des oben verlinkten Buches:
Zitat: | Erst Schock durch Krieg oder Katastrophe, dann der so genannte Wiederaufbau. So lautet die immer gleiche Strategie. Ob in Bagdad oder Afghanistan nach der Invasion, ob in New Orleans nach "Katrina" oder in Sri Lanka nach dem Tsunami: Während die Menschen noch gelähmt von der Katastrophe sind, werden sie einer weiteren, diesmal ökonomischen Schock-Behandlung nach den neo-liberalen Vorstellungen unterzogen. |
Da wohl das Auftreten von Naturkatastrophen schlecht kapitalistsich sein kann, ist also der Wiederaufbau kapitalistisch. Kann ich davon ausgehen, dass du einen Wiederaufbau Hamburgs nach der Flutkatastrophe 1962 (da kapitalistisch) nicht zu gestimmt hättest?
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1355931) Verfasst am: 06.09.2009, 15:24 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Kann ich davon ausgehen, dass du einen Wiederaufbau Hamburgs nach der Flutkatastrophe 1962 (da kapitalistisch) nicht zu gestimmt hättest? |
Ich warte schon auf den Vorschlag, die Pfeffersäcke präventiv gegen die Flut einzusetzen ...
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1356079) Verfasst am: 06.09.2009, 20:36 Titel: Re: FDP und Liberalismus - Grüsse aus dem 19. Jahrhundert |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben: | Die alten Theorien des Liberalismus, die im 19. Jahrhundert Hunger und Elend über Millionen von Europäern brachten |
Das 19. Jahrhundert war nicht durch Hunger und Elend geprägt, sondern durch einen rasanten, bisher nie da gewesenen Anstieg des Wohlstandes aller. | nur wenn du diesen Umstand dem Liberalismus(also der gesellschaftlichen Bewegung) zuschreiben willst müsstes du erst einmal Nachweisen das nicht der Parralelle technische Boom (allein) dafür verantwortlich ist(und der Liberalismus nicht nur eine parrallel auftretende zum Wohlstandszuwachs nichtkausale Erscheinung).
ZB könnte man auch genausogut proklamieren das unter dem selben technischen Fortschritt auch der Merkantilismus einen solchen Wohlstandszuwachs(oder höheren) hervorbringen hätte können
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1356082) Verfasst am: 06.09.2009, 20:46 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Aus dem Klappentext des oben verlinkten Buches:
Zitat: | Erst Schock durch Krieg oder Katastrophe, dann der so genannte Wiederaufbau. So lautet die immer gleiche Strategie. Ob in Bagdad oder Afghanistan nach der Invasion, ob in New Orleans nach "Katrina" oder in Sri Lanka nach dem Tsunami: Während die Menschen noch gelähmt von der Katastrophe sind, werden sie einer weiteren, diesmal ökonomischen Schock-Behandlung nach den neo-liberalen Vorstellungen unterzogen. |
Da wohl das Auftreten von Naturkatastrophen schlecht kapitalistsich sein kann, ist also der Wiederaufbau kapitalistisch. Kann ich davon ausgehen, dass du einen Wiederaufbau Hamburgs nach der Flutkatastrophe 1962 (da kapitalistisch) nicht zu gestimmt hättest? |
Was glaubst du denn?
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1356084) Verfasst am: 06.09.2009, 20:51 Titel: |
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pewe hat folgendes geschrieben: | Aus dem Klappentext des oben verlinkten Buches:
Zitat: | Erst Schock durch Krieg oder Katastrophe, dann der so genannte Wiederaufbau. So lautet die immer gleiche Strategie. Ob in Bagdad oder Afghanistan nach der Invasion, ob in New Orleans nach "Katrina" oder in Sri Lanka nach dem Tsunami: Während die Menschen noch gelähmt von der Katastrophe sind, werden sie einer weiteren, diesmal ökonomischen Schock-Behandlung nach den neo-liberalen Vorstellungen unterzogen. |
Da wohl das Auftreten von Naturkatastrophen schlecht kapitalistsich sein kann, ist also der Wiederaufbau kapitalistisch. Kann ich davon ausgehen, dass du einen Wiederaufbau Hamburgs nach der Flutkatastrophe 1962 (da kapitalistisch) nicht zu gestimmt hättest? |
Du hast den Klappentext offensichtlich nicht verstanden.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1356086) Verfasst am: 06.09.2009, 20:58 Titel: |
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Da dies ein FDP-Thread ist und hier im Forum überwiegend einseitiges FDP-Bashing praktiziert wird, würde mich dennoch mal interessieren, was denn unsere FDP-Anhänger im Forum meinen, was man denn von der FDP im Falle einer Regierungsbeteiligung erwarten kann (oder muss).
Das ist jetzt mal eine ernstgemeinte Frage, da mir schlicht und einfach das Verständnis für eine FDP-Anhängerschaft abgeht. Ich begreifs einfach nicht, wie man eine solche Partei unterstützen, oder sogar wählen kann.
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Westerle Merkwelle als Doppelnick gesperrt
Anmeldungsdatum: 24.04.2009 Beiträge: 135
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(#1359010) Verfasst am: 12.09.2009, 21:19 Titel: |
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Baldur hat folgendes geschrieben: | Da dies ein FDP-Thread ist und hier im Forum überwiegend einseitiges FDP-Bashing praktiziert wird, würde mich dennoch mal interessieren, was denn unsere FDP-Anhänger im Forum meinen, was man denn von der FDP im Falle einer Regierungsbeteiligung erwarten kann (oder muss).
Das ist jetzt mal eine ernstgemeinte Frage, da mir schlicht und einfach das Verständnis für eine FDP-Anhängerschaft abgeht. Ich begreifs einfach nicht, wie man eine solche Partei unterstützen, oder sogar wählen kann. |
Die FDP ist eine Klientelpartei. Hier wirst Du vermutlich niemanden treffen, der sich als FDP Anhänger outet.
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