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Lehrerin leugnet Weihnachtsmann - gefeuert
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Darf eine Grundschul-Lehrkraft die Schüler über den Weihnachtsmann aufklären?
Ja
76%
 76%  [ 71 ]
Nein
8%
 8%  [ 8 ]
Is mir wuppe
15%
 15%  [ 14 ]
Stimmen insgesamt : 93

Autor Nachricht
Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1152931) Verfasst am: 13.12.2008, 09:46    Titel: Lehrerin leugnet Weihnachtsmann - gefeuert Antworten mit Zitat

Zitat:
VERRAT AN GRUNDSCHULE
Lehrerin leugnet Weihnachtsmann - gefeuert

Leg dich nicht mit Santa an! Eine englische Lehrerin verlor ihren Job gleich am ersten Arbeitstag, weil sie Grundschülern verriet: Mum und Dad bringen die Geschenke, nicht der Weihnachtsmann. "Als würde man einem Gläubigen sagen, dass Gott nicht existiert", zeterten Eltern.

Auf Tradition legt kaum ein Volk so viel Wert wie die Briten: Queen, Union-Jack und Pub, da verstehen sie keinen Spaß. Und wie sich zeigt, sind die Empfindlichkeiten besonders ausgeprägt, wenn es um jemanden geht, der noch älter ist als Elisabeth II. - um den Weihnachtsmann.


Eine neu eingestellte Vertretungslehrerin an der Blackshaw Lane Grundschule in Oldham bei Manchester wagte sich an das diffizile Thema - und stürzte ihre Schüler offenbar in eine tiefe Glaubenskrise. Sie leugnete die Existenz von Santa Claus.

"Mein Sohn kam nach Hause und sagte, die Ersatzlehrerin hat vor der Klasse versichert, dass die Geschenke von Mama und Papa hingelegt werden", wetterten aufgebrachte Eltern in der örtlichen Zeitung. "Er war am Boden zerstört, er ist erst sieben, und das ist für ihn Teil des Zaubers von Weihnachten."
read on, my dear:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/0,1518,596184,00.html


............................................................................................................................................................................................................


Frage

Darf eine Grundschul-Lehrkraft die Schüler über den Weihnachtsmann aufklären?
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Drusenkopf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.11.2008
Beiträge: 232
Wohnort: Braunau am Inn

Beitrag(#1152935) Verfasst am: 13.12.2008, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Dürfen Eltern ihre Kinder belügen und können bzw. dürfen sie dann auch von anderen erwarten, daß sie mitspielen?
_________________
"Nur wenn man die Formen des Selektionsdrucks erkannt hat, die der Entwicklung eines Verhaltens zugrunde liegen, hat man auch deren Funktion als Anpassung und damit die letzte Ursache erfaßt."
Irenäus Eibl-Eibesfeldt
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1152936) Verfasst am: 13.12.2008, 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist die falsche Frage. Richtig wäre die Frage, ob der Vorgang einen hinreichenden Grund für eine Entlassung darstellt. Was nach meinem Dafürhalten nicht der Fall ist.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Norton
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Anmeldungsdatum: 11.11.2006
Beiträge: 4372

Beitrag(#1152940) Verfasst am: 13.12.2008, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Der Artikel ist der Aufhänger für meine Frage und die lautet wie o.g..
Darfst deine gerne dran hängen. "Richtiger" wird sie dadurch aber auch nicht zwinkern
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1152941) Verfasst am: 13.12.2008, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Tschuldigung. Ich meinte es so, daß ich Deine Frage im vorgegebenen Rahmen eigentlich für kaum diskutierbar halte. Wenn wir mit Ansichten anderer Menschen umgehen, denen wir kritisch gegenübre stehen, empfehle ich eine gehörige Portion Toleranz und Humor. Es bringt also nichts, und es wäre in meinen Augen auch übergriffig, brachial und mit falsch verstandenem aufklärerischen Impuls in die Vorstellungswelt eines Kindes einzugreifen. Nach dem Motto: "Das ist Quatsch, was Du sagst. Den Weihnachtsmann gibt es nicht. Die Geschenke kaufen Dir Deine Eltern." Was sollte das bringen, ausser einen Effekt, den diejenige, die ihn auslöst, gar nicht imstande ist ggfs auszugleichen. Daher plädiere ich unterm Strich für größtmögliche Behutsamkeit.
Ein Verstoß dagegen rechtfertigt jedoch keine Entlassung. Es sei denn, er ist nur das Symptom für die mangelnde Eignung des Pädagogen.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1152949) Verfasst am: 13.12.2008, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Tochter war ungefähr sieben, als ich sie mit meiner neu gewonnenen Position (Es gibt keinen Gott) konfrontierte. Ihrer erste Reaktion: Sie war empört, dass wir sie zuvor angelogen hätten.

Hat diese neue Erkenntnis aber schnell übernommen und sie - auch in der Schule - aktiver vertreten, als ich mich zu dem Zeitpunkt selbst traute.

Zu der Ursprungsfrage: Natürlich darf eine Lehrerin aufklären. Dafür ist sie da. Und sieben ist nun wirklich auch ein Alter, um sich vom Märchenglauben langsam zu verabschieden. Und wo ist da ein besserer Ort dazu als die Schule.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1152951) Verfasst am: 13.12.2008, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Nach dem Motto: "Das ist Quatsch, was Du sagst. Den Weihnachtsmann gibt es nicht. Die Geschenke kaufen Dir Deine Eltern." Was sollte das bringen, ausser einen Effekt, den diejenige, die ihn auslöst, gar nicht imstande ist ggfs auszugleichen. Daher plädiere ich unterm Strich für größtmögliche Behutsamkeit.


Aber läuft es so nicht sowieso? Vielleicht nicht durch die Lehrer, aber in dem Alter doch längst durch Freunde und ältere Geschwister, die Bescheid wissen und natürlich ihre Erkenntnis in genau diesem Ton und alles andere als behutsam weitergeben wollen? Naja, vielleicht ist das in England ja anders...
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1152957) Verfasst am: 13.12.2008, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Zu der Ursprungsfrage: Natürlich darf eine Lehrerin aufklären.

Sicher, daß Du das in jedem Fall befürwortest?

Dein Vater hat jetzt soviel Zeit für Dich, weil er er seinen Job verloren hat.

Du bist nicht das leibliche Kind Deiner Eltern, sondern adoptiert.

Deine Lieblingspuppe wurde aus Müll recycled.

Deine Eltern kaufen Deine Kleidung auf Flohmärkten, weil sie zuwenig Kohle für neue Kleidung haben.

Sollte diese "Aufklärung" nicht zunächst mal den Eltern überlassen bleiben?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1152958) Verfasst am: 13.12.2008, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Nach dem Motto: "Das ist Quatsch, was Du sagst. Den Weihnachtsmann gibt es nicht. Die Geschenke kaufen Dir Deine Eltern." Was sollte das bringen, ausser einen Effekt, den diejenige, die ihn auslöst, gar nicht imstande ist ggfs auszugleichen. Daher plädiere ich unterm Strich für größtmögliche Behutsamkeit.


Aber läuft es so nicht sowieso? Vielleicht nicht durch die Lehrer, aber in dem Alter doch längst durch Freunde und ältere Geschwister, die Bescheid wissen und natürlich ihre Erkenntnis in genau diesem Ton und alles andere als behutsam weitergeben wollen? Naja, vielleicht ist das in England ja anders...


Kinder untereinander sollen sich nach meinem Dafürhalten über solche Dinge offen austauschen können. Daran kann ich nichts Negatives finden.
Daher befürworte ich auch in den von mir gebrachten Beispielen oberhalb, größtmögliche Offenheit der Eltern gegenüber ihren Kindern.
_________________
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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1152959) Verfasst am: 13.12.2008, 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Tschuldigung. Ich meinte es so, daß ich Deine Frage im vorgegebenen Rahmen eigentlich für kaum diskutierbar halte. Wenn wir mit Ansichten anderer Menschen umgehen, denen wir kritisch gegenübre stehen, empfehle ich eine gehörige Portion Toleranz und Humor. Es bringt also nichts, und es wäre in meinen Augen auch übergriffig, brachial und mit falsch verstandenem aufklärerischen Impuls in die Vorstellungswelt eines Kindes einzugreifen. Nach dem Motto: "Das ist Quatsch, was Du sagst. Den Weihnachtsmann gibt es nicht. Die Geschenke kaufen Dir Deine Eltern." Was sollte das bringen, ausser einen Effekt, den diejenige, die ihn auslöst, gar nicht imstande ist ggfs auszugleichen. Daher plädiere ich unterm Strich für größtmögliche Behutsamkeit.
Ein Verstoß dagegen rechtfertigt jedoch keine Entlassung. Es sei denn, er ist nur das Symptom für die mangelnde Eignung des Pädagogen.


Sehe ich auch so. Spontan hat mich die Geschichte an diesen alten Militärwitz erinnert:

Vom Gefreiten Müller ist die Mutter gestorben.

Der Kompaniechef wird von den Familienangehoerigen benachrichtigt. Er geht zum Kompaniefeldwebel und bittet ihn die Sache dem Müller vorsichtig beizubringen.

Der Kompaniefeldwebel lässt alle antreten und sagt: "Müller vortreten ... Ihre Mutter ist gestorben ... wieder eintreten!"

Müller ist am Boden zerstört.

Eine Woche später hat es auch noch seinen Vater dahingerafft. Wieder wird der Kompaniechef benachrichtigt und wieder gibt er den Auftrag, Müller die schreckliche Mitteilung zu machen, an den Kompaniefeldwebel weiter. Diesmal ermahnt er ihn aber, etwas mehr Taktgefühl zu zeigen. Also lässt der Kompaniefeldwebel wieder alle antreten und befiehlt: "So jetzt treten mal alle Vollwaisen vor ..., ja kommen Sie Müller, kommen Sie, Sie sind ab heute auch damit gemeint."
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Mr. Burns
Be careful with superglue



Anmeldungsdatum: 09.12.2008
Beiträge: 329
Wohnort: Berg. Gladb.

Beitrag(#1152976) Verfasst am: 13.12.2008, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, Lehrer sind da um Aufklärung zu betreiben, den Kindern Wissen zu vermitteln, das braucht allerdings nicht so akkurat zu sein wie bei dieser Hilfslehrerin, die scheinbar die Kids mit dieser neuen Erkenntnis alleine lässt anstatt ihnen die Augen aufgehen zu lassen.

Sie hätte auch nur zweifeln lassen können, etwa fragen, wer glaubt an dem Weihnachtsmann und den Kindern offen lassen, ob es einen gibt oder nicht, damit zeigt sie, dass sie nicht daran glaubt und die Eltern würden dann abends Fragen der Kinder über sich ergehen lassen und irgendwann muss mans halt lernen aber man muss den Kindern nahe stehen und Licht bringen.

So hat sie ohne die Kinder zu kennen deren Weltbild so geändert, dass nicht nur der Weihnachtsmann bezweifelt wird sondern auch die Wahrhaftigkeit der Eltern, was schlimmer ist, sie hätte betonen müssen, dass es eine tolle Legende für Kinder ist, dass Eltern es, wenn sie es richtig halten mit dieser Wahrheit rausrücken würden, dass jeder einmal an ihn glaubt und dass man beim Einkaufen seine Geschenke einpacken lassen kann, klare Fakten bringen, dass verschenken einfach spass macht und auch Kinder ihren Eltern welche machen können.

Es hätte im Grunde eine Bezugsperson, sprich die Klassenlehrerin machen sollen, nicht nach Lehrplan sondern wenn Kinder fragen, so war sie unsensibel und hat den Eltern einen Strich durch die Rechnung gemacht, obgleich die Kinder wohl im richtigen alter dafür waren und auf dem Schulhof sonst diese bitterte Lehre von alleine kommt.

Ihr Rausschmiß halte ich für übertrieben, sie war unpedagogisch und unsensibel, vielleicht wollte sie aber nur einen Streit schlichten indem ein Schüler felsenfest überzeugt war und sie zur Rate gezogen wurde, die Wahrheit vertrat, wer weiß, kommt sie aber in einer neuen Klasse und bringt sofort sowas ist sie eher nicht für 7 jährige tauglich.
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Als Jesus nackt auf dem Kreuz verstarb, leerte sich sein Darm mit dem letzten Abendmahl auf seine Füße. Aus ästhetischen Gründen trägt er daher auf alle Darstellungen eine Windel.
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Wraith
diskordianischer Papst



Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 3189
Wohnort: Regensburg

Beitrag(#1152977) Verfasst am: 13.12.2008, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
Meine Tochter war ungefähr sieben, als ich sie mit meiner neu gewonnenen Position (Es gibt keinen Gott) konfrontierte. Ihrer erste Reaktion: Sie war empört, dass wir sie zuvor angelogen hätten.

Hat diese neue Erkenntnis aber schnell übernommen und sie - auch in der Schule - aktiver vertreten, als ich mich zu dem Zeitpunkt selbst traute.

Zu der Ursprungsfrage: Natürlich darf eine Lehrerin aufklären. Dafür ist sie da. Und sieben ist nun wirklich auch ein Alter, um sich vom Märchenglauben langsam zu verabschieden. Und wo ist da ein besserer Ort dazu als die Schule.

Wenn die Lehrerin in einer ersten Klasse tätig war, dann waren die Kinder erst vier bis fünf, da kann man zwar schon die Weihnachtsmannlüge aufklären, muss aber nicht.

Ein Grund für den Rausschmiss ist sowas jedenfalls auch dann nicht.
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"Das ganze Problem ignorieren. Wenn man so tut, als ob es nicht existiert, glaubt es das vielleicht auch."
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1152978) Verfasst am: 13.12.2008, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

ich halte den kult um den weihnachtsmann für ausreichend harmlos um ihn kindern zu überlassen.
erstens bekommen sie es irgendwann eh mit und zweitens ist es ein gutes training.
wenn sie mir später vorwerfen ich hätte sie belogen kann ich damit leben - schliesslich hängen an dem nicht ein rattenschwanz negativer eigenschaften wie es bei "ghodd" der fall ist.

on topic:

ich halte beides für falsch, also sowohl das "verraten" des weihnachtsmannes, welches ich als bestenfalls unsensibel bezeichnen möchte als auch die entlassung die ich dabei für völlig überzogen halte.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1152979) Verfasst am: 13.12.2008, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Zu der Ursprungsfrage: Natürlich darf eine Lehrerin aufklären.

Sicher, daß Du das in jedem Fall befürwortest?

Dein Vater hat jetzt soviel Zeit für Dich, weil er er seinen Job verloren hat.

Du bist nicht das leibliche Kind Deiner Eltern, sondern adoptiert.



Diese beiden Punkte fallen unter Datenschutz.

Zitat:

Deine Lieblingspuppe wurde aus Müll recycled.

Deine Eltern kaufen Deine Kleidung auf Flohmärkten, weil sie zuwenig Kohle für neue Kleidung haben.


Darüber sollte offen geredet werden können. Wobei das mit dem "zuwenig Kohle" - also das Familieneinkommen - eigentlich schon wieder unter Datenschutz fällt.

In deinen Beispielen geht es um sehr persönliche Punkte, die einen Schüler persönlich betreffen.
Alles kann aber angesprochen werden im Allgmeinen:

Thema Arbeitslosigkeit, Thema Adoption, Thema Recycling, Thema Geldmangel, Thema Weihnachtsmann... Da sagt die Lehrerin ja auch nicht: Die meisten beschert der Weihnachtsmann, aber DU bekommst die Geschenke nur von deinen Eltern.


Zuletzt bearbeitet von Heike J am 13.12.2008, 12:47, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1152980) Verfasst am: 13.12.2008, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Zu der Ursprungsfrage: Natürlich darf eine Lehrerin aufklären.

Sicher, daß Du das in jedem Fall befürwortest?

Dein Vater hat jetzt soviel Zeit für Dich, weil er er seinen Job verloren hat.
Du bist nicht das leibliche Kind Deiner Eltern, sondern adoptiert.
Deine Lieblingspuppe wurde aus Müll recycled.
Deine Eltern kaufen Deine Kleidung auf Flohmärkten, weil sie zuwenig Kohle für neue Kleidung haben.

Sollte diese "Aufklärung" nicht zunächst mal den Eltern überlassen bleiben?

Ich bin - auch durch persönliche Geschichte bedingt - ein Verfechter der Ehrlichkeit und Offenheit um (fast) jeden Preis, auch und gerade Kindern gegenüber.

Je persönlicher, je intimer die infragestehende Tatsache ist, desto rücksichtsvoller sollte die Lehrerin damit umgehen, bis hin zu Fällen, die evtl. gar nicht in den öffentlichen Raum gehören.

Ein weiteres Problem ensteht durch den Interessenskonflikt, daß viele Eltern überhaupt nicht an der Wahrheit über bestimmte Dinge interessiert sind, also auch nicht für Erwachsene. Etwa bei religiösen, politischen u.ä. Zusammenhängen.

Die meisten - wenn nicht alle - der von Dir oben genannten Beispiele erregen vor allem deshalb im ersten Moment unser Erschrecken, weil sie irgendwie mit sozialer Stigmatisierung verbunden sind: Arbeitslosigkeit, Unfruchtbarkeit, Ausbeutung, Armut ... und weil Du mit Deinen Beispielen suggerierst, daß die Lehrerin das Kind vor den Kopf stieße, nur um es zu quälen. Letzeres wäre in der Tat eine Kündigung wert.

Meines Erachtens sollte die Lehrerin beim Thema Weihnachtsmann
- an die kritische Skepsis der Kinder (Lernziel!) appellieren, z.B. "Woher wißt Ihr eigentlich, daß es den Weihnachtsmann wirklich gibt? ..."
- andeuten, daß bei ihr damals selbst nicht der Weihnachtsmann, sondern die Eltern die Geschenke besorgt haben, was sie aber erst später herausgefunden hat.

Andere Themen von gesellschaftlicher Relevanz - etwa die Müllpuppe - kann sie allgemein ansprechen. Das Kind kann (und wird) seine Puppe danach erst recht lieben.

Sehr intime Themen wie etwa, ob ein spezielles Kind gewollt, Unfall oder Fremdprodukt war, gehören überhaupt nicht in den Klassenverband.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1152981) Verfasst am: 13.12.2008, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Zu der Ursprungsfrage: Natürlich darf eine Lehrerin aufklären.

Sicher, daß Du das in jedem Fall befürwortest?

Dein Vater hat jetzt soviel Zeit für Dich, weil er er seinen Job verloren hat.

Du bist nicht das leibliche Kind Deiner Eltern, sondern adoptiert.

Deine Lieblingspuppe wurde aus Müll recycled.

Deine Eltern kaufen Deine Kleidung auf Flohmärkten, weil sie zuwenig Kohle für neue Kleidung haben.

Sollte diese "Aufklärung" nicht zunächst mal den Eltern überlassen bleiben?


wow, ich stimme dir zu! Sehr glücklich

doof wird es allerdings, wenn die eltern ihre aufgabe nicht wahrnehmen.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#1152983) Verfasst am: 13.12.2008, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Wraith hat folgendes geschrieben:

Wenn die Lehrerin in einer ersten Klasse tätig war, dann waren die Kinder erst vier bis fünf, da kann man zwar schon die Weihnachtsmannlüge aufklären, muss aber nicht.

Ein Grund für den Rausschmiss ist sowas jedenfalls auch dann nicht.


Lt. Bericht ging es um einen Siebenjährigen.
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Pfaffenschreck
Schwarzwaldelch; möööh



Anmeldungsdatum: 09.05.2006
Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope

Beitrag(#1152996) Verfasst am: 13.12.2008, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:


ich halte beides für falsch, also sowohl das "verraten" des weihnachtsmannes, welches ich als bestenfalls unsensibel bezeichnen möchte als auch die entlassung die ich dabei für völlig überzogen halte.

Dem kann ich mich anschließen, wobei ich versuche, mich in die Lage der Lehrerin zu versetzen: Wenn mich ein siebenjähriges Kind auf den Weihnachtsmann ansprechen würde, würde ich vermutlich behutsam darauf aufmerksam machen, daß der Weihnachtsmann nur eine Märchenfigur ist. Allerdings bin ich kein Pädagoge und habe auch sonst praktisch keinerlei Erfahrung mit Kindern. Die Entlassung allerdings ist völlig absurd.
_________________
Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#1153005) Verfasst am: 13.12.2008, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Grundschullehrerin hat uns auch erzählt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Zu dem Zeitpunkt wussten wir das aber alle bereits und kein Kindheitstraum wurde zerstört.

Ich kann aber beim besten Willen nicht mehr sagen, in welcher Klasse das war. Vllt 3. oder 4.

(Den genauen Zeitpunkt meiner Aufklärung über den Weihnachtsmann habe ich nicht mehr im Gedächtnis.)
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1153026) Verfasst am: 13.12.2008, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich führt die Entlarvung des Weihnachtsmanns als konsumfördernde Marketingfigur zu schweren psychischen Schäden bei Kindern. Wie sollen die jemals Vertrauen in die freie Marktwirtschaft gewinnen, wenn sie erfahren, dass die tollen Geschenke von den Eltern gekauft werden müssen?

Außerdem hab ich früher ans Christkind geglaubt zwinkern Dieses dumme Geschöpf hat sich jedoch nie gezeigt - ich hab an Heiligabend immer aus dem Fenster geschaut und gehofft, es zu sehen. Leider kann ich mich aber nicht mehr daran erinnern, wie und wann dieser Glaube einen Knacks bekam.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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AlexJ
Supermarktoverlord



Anmeldungsdatum: 11.04.2008
Beiträge: 2353
Wohnort: Köln

Beitrag(#1153029) Verfasst am: 13.12.2008, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Das VErhalten der Lehrerin aufgrund eines Kurzbeitrages zu bewerten halte ich für gewagt. Besonders da keine Stellungnahme von ihr enthalten ist.

Einige interpretieren den Beitrag so, als ob die Lehrerin sich demostrativ vor die Klasse gestellt hat und gesagt hätte: "Heute reden wir über den Weihnachtsman, den gibt es nicht euere Eltern lügen euch an und Kaufen die Geschenke heimlich selbst."
Ich bezweifele eher das es so abgelaufen ist. Ausschließen kann ich es nicht, das die Umstände oder zumindest die Sicht der fraglichen Lehrerin nicht recherchiert bzw. erwähnt werden ist ein deutliches manko des Beitrages.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1153036) Verfasst am: 13.12.2008, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

AlexJ hat folgendes geschrieben:
Das VErhalten der Lehrerin aufgrund eines Kurzbeitrages zu bewerten halte ich für gewagt. Besonders da keine Stellungnahme von ihr enthalten ist.

Einige interpretieren den Beitrag so, als ob die Lehrerin sich demostrativ vor die Klasse gestellt hat und gesagt hätte: "Heute reden wir über den Weihnachtsman, den gibt es nicht euere Eltern lügen euch an und Kaufen die Geschenke heimlich selbst."
Ich bezweifele eher das es so abgelaufen ist. Ausschließen kann ich es nicht, das die Umstände oder zumindest die Sicht der fraglichen Lehrerin nicht recherchiert bzw. erwähnt werden ist ein deutliches manko des Beitrages.


Das ist jetzt unverantwortlich von Dir an dieser Stelle mit billiger Medienkritik zu kommen. Willst Du uns den Glauben an die Informationskompetenz der Medien nehmen?
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1153062) Verfasst am: 13.12.2008, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Natürlich führt die Entlarvung des Weihnachtsmanns als konsumfördernde Marketingfigur zu schweren psychischen Schäden bei Kindern. Wie sollen die jemals Vertrauen in die freie Marktwirtschaft gewinnen, wenn sie erfahren, dass die tollen Geschenke von den Eltern gekauft werden müssen?

... die sich das zudem oft gar nicht leisten können?
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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jdf
MIM-104C Nikopol
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#1153077) Verfasst am: 13.12.2008, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
[...]

Diese beiden Punkte fallen unter Datenschutz.

[...]

Darüber sollte offen geredet werden können. Wobei das mit dem "zuwenig Kohle" - also das Familieneinkommen - eigentlich schon wieder unter Datenschutz fällt.

In deinen Beispielen geht es um sehr persönliche Punkte, die einen Schüler persönlich betreffen.
Alles kann aber angesprochen werden im Allgmeinen:

Thema Arbeitslosigkeit, Thema Adoption, Thema Recycling, Thema Geldmangel, Thema Weihnachtsmann... Da sagt die Lehrerin ja auch nicht: Die meisten beschert der Weihnachtsmann, aber DU bekommst die Geschenke nur von deinen Eltern.

Richtig.

Tatsächlich bleibt für mich aber die Frage, ob diese "konfrontative" Richtigstellung in Ordnung ist.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Mr. Burns
Be careful with superglue



Anmeldungsdatum: 09.12.2008
Beiträge: 329
Wohnort: Berg. Gladb.

Beitrag(#1153079) Verfasst am: 13.12.2008, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Richtigstellung der Schulleitung danach:

Zitat:
Die Schulleiterin beruhigte die aufgebrachten Eltern per Brief: Die Schüler schrieben schon wieder fleißig an den Weihnachtsmann, so die resolute Direktorin. Offenbar hatte eine Kollegin geistesgegenwärtig reagiert und den Schülern sofort gesagt, es sei nur ein Fehler gewesen, den Weihnachtsmann gebe es ganz gewiss.


Dann die Wahrheit wieder verschleiern wollen, das ist der eigentliche Wahn nach dem Feuern der Lehrerin.


Laut diesem Artikel:
http://www.babblebaby.com.au/strollerderby/2008/12/12/teacher-tells-kids-santas-not-real.html
heisst die lehrerin Ms Grinch, oder wird sie nur so genannt? Der Grinch ist doch der Spaßverderber des Festes oder?

Zitat:
The sub told the kids "it's your parents who leave out presents on Christmas Day," when the class started to get out of control during a discussion about Christmas.


Als eine Diskussion über Santa aus dem Ruder lief sagte sie dies erst, oder lief die Diskussion deswegen aus dem Ruder, ersteres glaub ich zu verstehen.
_________________
Als Jesus nackt auf dem Kreuz verstarb, leerte sich sein Darm mit dem letzten Abendmahl auf seine Füße. Aus ästhetischen Gründen trägt er daher auf alle Darstellungen eine Windel.


Zuletzt bearbeitet von Mr. Burns am 13.12.2008, 16:19, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Komodo
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Beitrag(#1153082) Verfasst am: 13.12.2008, 16:13    Titel: Re: Lehrerin leugnet Weihnachtsmann - gefeuert Antworten mit Zitat

Norton hat folgendes geschrieben:
Darf eine Grundschul-Lehrkraft die Schüler über den Weihnachtsmann aufklären?
Sie darf nicht nur, sie MUSS.
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Galaxisherrschers Katze
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Beitrag(#1153085) Verfasst am: 13.12.2008, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Deine Lieblingspuppe wurde aus Müll recycled.

Das ist doch nicht so schlimm; Kinder haben noch kein so ablehnendes Empfinden Müll gegenüber.

Außerdem könne man ihnen in dem Zusammenhang gleich Folgendes beibringen:
Das ist so ähnlich wie bei dir: Du bestehst im Grunde auch aus anderen toten Lebewesen.
zynisches Grinsen
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zelig
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Beitrag(#1153098) Verfasst am: 13.12.2008, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Heike J hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Zu der Ursprungsfrage: Natürlich darf eine Lehrerin aufklären.

Sicher, daß Du das in jedem Fall befürwortest?

Dein Vater hat jetzt soviel Zeit für Dich, weil er er seinen Job verloren hat.

Du bist nicht das leibliche Kind Deiner Eltern, sondern adoptiert.



Diese beiden Punkte fallen unter Datenschutz.

Zitat:

Deine Lieblingspuppe wurde aus Müll recycled.

Deine Eltern kaufen Deine Kleidung auf Flohmärkten, weil sie zuwenig Kohle für neue Kleidung haben.


Darüber sollte offen geredet werden können. Wobei das mit dem "zuwenig Kohle" - also das Familieneinkommen - eigentlich schon wieder unter Datenschutz fällt.

In deinen Beispielen geht es um sehr persönliche Punkte, die einen Schüler persönlich betreffen.
Alles kann aber angesprochen werden im Allgmeinen:

Thema Arbeitslosigkeit, Thema Adoption, Thema Recycling, Thema Geldmangel, Thema Weihnachtsmann... Da sagt die Lehrerin ja auch nicht: Die meisten beschert der Weihnachtsmann, aber DU bekommst die Geschenke nur von deinen Eltern.


Hm, ob das unter ein Datenschutzgesetz fällt oder nicht, halte ich im Kontext dieser Diskussion für belanglos. Der Fall könnte so konstruiert sein, daß die Lehrerin ihre Informationen aus privaten Quellen hat (von den Eltern selber, beispielsweise). Mir ging es zunächst nur darum, Deine Aussage, natürlich dürfe die Lehrerin aufklären, in Frage zu stellen: Ist der Aufklärungsanspruch alleine ein hinreichender Grund, um -ohne Rückversicherung- in die Beziehung zw Eltern und Kind einzugreifen? Ich denke, so würdest Du das eben nicht vertreten. Dein Verweis auf den Datenschutz zeigt das. Und klar bin ich auch der Meinung, daß möglichst über alles offen geredet werden soll. Nur könnte eine Lehrerin meiner Meinung nach nicht für sich in Anspruch nehmen, die Aufklärung ohne Absprache mit den Eltern vozunehmen. Vielleicht möchten sie dies selber tun.

Über all dem ist natürlich der Hinweis richtig, daß wir in dem Punkt gar nicht mehr über den Konkreten Fall reden, sondern über Prinzipielles. Über den Fall selber weiß zumndest ich nichts Genaueres.
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zelig
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Beitrag(#1153115) Verfasst am: 13.12.2008, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Heike J hat folgendes geschrieben:
Zu der Ursprungsfrage: Natürlich darf eine Lehrerin aufklären.

Sicher, daß Du das in jedem Fall befürwortest?

Dein Vater hat jetzt soviel Zeit für Dich, weil er er seinen Job verloren hat.
Du bist nicht das leibliche Kind Deiner Eltern, sondern adoptiert.
Deine Lieblingspuppe wurde aus Müll recycled.
Deine Eltern kaufen Deine Kleidung auf Flohmärkten, weil sie zuwenig Kohle für neue Kleidung haben.

Sollte diese "Aufklärung" nicht zunächst mal den Eltern überlassen bleiben?

Ich bin - auch durch persönliche Geschichte bedingt - ein Verfechter der Ehrlichkeit und Offenheit um (fast) jeden Preis, auch und gerade Kindern gegenüber.

Je persönlicher, je intimer die infragestehende Tatsache ist, desto rücksichtsvoller sollte die Lehrerin damit umgehen, bis hin zu Fällen, die evtl. gar nicht in den öffentlichen Raum gehören.

Ein weiteres Problem ensteht durch den Interessenskonflikt,[..]


Bis hierhin 100% Übereinstimmung.

step hat folgendes geschrieben:
[...]daß viele Eltern überhaupt nicht an der Wahrheit über bestimmte Dinge interessiert sind, also auch nicht für Erwachsene. Etwa bei religiösen, politischen u.ä. Zusammenhängen.


Den Interessenskonflikt könnte man -ohne Rollenfestlegung- besser so beschreiben:
... der durch unterschiedliche Vorstellungen zur Erziehung entsteht.
Wir hätten dann wohl eine Differenz in der Frage, ob und in welchen Fällen zum Wohle des Kindes gegen die Interessen der Eltern interveniert werden soll. Und wohl auch in der Bewertung der Frage, ob es für ein Kind per se einen Schaden darstellt, wenn es mit der Vorstellung vom schenkenden Weihnachtsmann aufwächst.

step hat folgendes geschrieben:
Die meisten - wenn nicht alle - der von Dir oben genannten Beispiele erregen vor allem deshalb im ersten Moment unser Erschrecken, weil sie irgendwie mit sozialer Stigmatisierung verbunden sind: Arbeitslosigkeit, Unfruchtbarkeit, Ausbeutung, Armut ... und weil Du mit Deinen Beispielen suggerierst, daß die Lehrerin das Kind vor den Kopf stieße, nur um es zu quälen. Letzeres wäre in der Tat eine Kündigung wert.

Das ist wahr. Wobei Letzteres nicht meine Intention war.
Allerdings würde ich den Standpunkt auch bei positiv gewendeten Beispielen vertreten.

Dein Vater ist Vorstandvorsitzender geworden. Wusstest Du das?
Du hast nicht nur eine Mutter. Herr F. ist Dein leiblicher Vater.
Deine Eltern sind Millionäre.


step hat folgendes geschrieben:
Meines Erachtens sollte die Lehrerin beim Thema Weihnachtsmann
- an die kritische Skepsis der Kinder (Lernziel!) appellieren, z.B. "Woher wißt Ihr eigentlich, daß es den Weihnachtsmann wirklich gibt? ..."
- andeuten, daß bei ihr damals selbst nicht der Weihnachtsmann, sondern die Eltern die Geschenke besorgt haben, was sie aber erst später herausgefunden hat.

Andere Themen von gesellschaftlicher Relevanz - etwa die Müllpuppe - kann sie allgemein ansprechen. Das Kind kann (und wird) seine Puppe danach erst recht lieben.

Sehr intime Themen wie etwa, ob ein spezielles Kind gewollt, Unfall oder Fremdprodukt war, gehören überhaupt nicht in den Klassenverband.


Auch Übereinstimmung.
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Sanne
gives peas a chance.



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Beitrag(#1153154) Verfasst am: 13.12.2008, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich persönlich finde, Kindergartenpersonal und auch alle anderen Personen dürfen Klapperstorchlegenden und Geschenkebringer-Märchen nicht als die Wahrheit ausgeben, und auch nicht so erzählen, daß diese Geschichten als Wahrheit aufgefaßt werden könnten.


Andererseits, vielleicht hätte es einen pädagogischen Sinn, wenn man Kindern in der ersten Klasse beibringt:
"1 + 1 = 7"
und die knallharte Wahrheit, wie es wirklich ist, erfahren sie dann ein paar Jahre später ...
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