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klavius pro
Anmeldungsdatum: 07.06.2007 Beiträge: 167
Wohnort: Beverungen
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(#1413826) Verfasst am: 06.01.2010, 18:50 Titel: Tschechiens liberale Drogengesetze |
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http://www.tagesschau.de/ausland/tschechien186.html
Zitat: |
Für den eigenen Bedarf sind seit dem 1. Januar nicht nur bestimmte Mengen an Haschisch oder Marihuana erlaubt, sondern auch härtere Drogen: vier Ecstasy- oder fünf LSD-Tabletten, ein Gramm Kokain oder anderthalb Gramm Heroin - dreimal so viel wie in den Niederlanden. |
huihuihui
Was geht denn da? Ich halte das für ziemlich fragwürdig, da es den Menschen erstens leichter gemacht wird an "harte Drogen" zu gelangen und gleichzeitig
Zitat: | Für Aufklärung und Hilfe gibt das Land nur einen Bruchteil dessen aus, was etwa die Niederlande pro Einwohner und Jahr investieren. |
absolut wenig in dieser Richtung getan wird. Liberalisierung schön und gut. Bei den weichen Drogen á la Marihuana stimme ich weitgehend zu, seis drum, aber Aufklärung bezüglich der harten (aber ebenso der weichen) Drogen ist doch ungemein wichtig....der Respekt und das Verständnis mit dem Umgang dieser wird einem ja nicht in die Wiege gelegt. Wenn es selbst mit dem Alkohol nicht immer klappt...wie soll es denn dann da aussehen? Wenn auch in den Niederlanden sich kein GAU bemerkbar gemacht hat (wie von vielen befürchtet), so ist dies doch wirklich eine ganz andere Nummer. Wie will die Polizei beim Besitz von 15 gr. Grass noch unterscheiden zwischen Eigenkonsum und Handel? Wie seht ihr das?Wie sehe ich das?
Threadtitel korrigiert. Hornochse
_________________ Das Leben ist ein Loch, das mich als Durchfall hat.
Zuletzt bearbeitet von klavius am 06.01.2010, 19:01, insgesamt einmal bearbeitet |
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1413827) Verfasst am: 06.01.2010, 18:55 Titel: Re: Tschechiens lieberale Drogengesetze |
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klavius hat folgendes geschrieben: | Liebralisierung schön und gut. |
Deshalb heißt sie ja auch nicht Böseralisierung.
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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klavius pro
Anmeldungsdatum: 07.06.2007 Beiträge: 167
Wohnort: Beverungen
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(#1413828) Verfasst am: 06.01.2010, 19:00 Titel: Re: Tschechiens lieberale Drogengesetze |
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Hornochse hat folgendes geschrieben: | klavius hat folgendes geschrieben: | Liebralisierung schön und gut. |
Deshalb heißt sie ja auch nicht Böseralisierung. |
wäre lib von ihnen gewesen, wenn sie mich darauf per pm aufmerksam gemacht hätten
_________________ Das Leben ist ein Loch, das mich als Durchfall hat.
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Hornochse Orthographiefetischist
Anmeldungsdatum: 22.07.2007 Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt
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(#1413830) Verfasst am: 06.01.2010, 19:03 Titel: Re: Tschechiens lieberale Drogengesetze |
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klavius hat folgendes geschrieben: | Hornochse hat folgendes geschrieben: | klavius hat folgendes geschrieben: | Liebralisierung schön und gut. |
Deshalb heißt sie ja auch nicht Böseralisierung. |
wäre lib von ihnen gewesen, wenn sie mich darauf per pm aufmerksam gemacht hätten |
Soll ich den Threadtitel ändern?
_________________ Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.
- Niklas Luhmann -
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nocquae diskriminiert nazis
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18183
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(#1413831) Verfasst am: 06.01.2010, 19:09 Titel: Re: Tschechiens lieberale Drogengesetze |
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klavius hat folgendes geschrieben: | Liebralisierung schön und gut. Bei den weichen Drogen á la Marihuana stimme ich weitgehend zu, seis drum, aber Aufklärung bezüglich der harten (aber ebenso der weichen) Drogen ist doch ungemein wichtig....der Respekt und das Verständnis mit dem Umgang dieser wird einem ja nicht in die Wiege gelegt. Wenn es selbst mit dem Alkohol nicht immer klappt...wie soll es denn dann da aussehen? |
„Selbst“ bei Alkohol? Dein gerechter Zorn auf Drogen in allen Ehren, aber Alkohol gehört zu den harten Drogen. Das „noch nichtmal bei Alkohol“ ist da völlig fehl am Platze.
EDIT: Siehe auch http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=28920 und http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1385220#1385220 ff.
Zitat: | Wenn auch in den Niederlanden sich kein GAU bemerkbar gemacht hat (wie von vielen befürchtet), so ist dies doch wirklich eine ganz andere Nummer. Wie will die Polizei beim Besitz von 15 gr. Grass noch unterscheiden zwischen Eigenkonsum und Handel? Wie seht ihr das?Wie sehe ich das? |
Portugal hat 2004 sämtliche Drogen legalisiert. 2009 erfolgte die seinerzeit im Gesetz vorgesehen Evaluation der Ergebnisse. Die Erfahrungen damit waren durchgehend positiv.
Insgesamt kann man bei dieser Diskussion immer wieder die Tendenz beobachten, positive Erfahrungen zu ignorieren und stattdessen mit vagen Befürchtungen zu kompensieren. Du schreibst ja selbst, „es habe in den Niederlanden nicht den befürchteten GAU gegeben, aber …“ Was aber? Die angeblichen Probleme existieren einfach nicht. Alle Länder, die bisher ihre Drogenpolitik liberalisiert haben, haben damit beste Erfahrungen gemacht. Trotzdem lernen die Deutschen wie immer nichts daraus.
Die Illegalisierung von Drogen schafft bzw. verstärkt immer erst die Probleme, die von ihr vorgeblich gelöst werden sollen. Immer wieder gern zitiertes Beispiel in diesem Zusammenhang: die Geschichte der Alkoholprohibition in den USA - Das erste, was ich mit einer Illegalisierung schaffe, ist bereits ein Tag nach dem Inkrafttreten der entsprechenden Gesetze ein Schwarzmarkt und die damit zusammenhängenden Probleme. Höhere Preise und damit verbundene Beschaffungskriminalität usw. usf. etc. pp.
_________________ In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1413833) Verfasst am: 06.01.2010, 19:23 Titel: Re: Tschechiens lieberale Drogengesetze |
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NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | .... Höhere Preise .... |
Das ist doch das eigentliche Problem der Illegalität: Das Monopol der Mafia auf einen suchterzeugenden Stoff ist eine Lizenz geld zu drucken in den Händen von Verbrechern. Das kann zwar nicht bedeuten, den Handel mit Stoffen wie Heroin freizugeben, aber es wäre eigentlich für denkende Politiker ein Grund, über geregelte Wege nachzudenken, auf denen die vorhandene Sucht befriedigt werden kann, ohne neue zu erzeugen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#1413842) Verfasst am: 06.01.2010, 20:18 Titel: Re: Tschechiens liberale Drogengesetze |
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klavius hat folgendes geschrieben: | Wie will die Polizei beim Besitz von 15 gr. Grass noch unterscheiden zwischen Eigenkonsum und Handel? |
Soll das ein Scherz sein?
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1413924) Verfasst am: 06.01.2010, 23:45 Titel: Re: Tschechiens lieberale Drogengesetze |
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fwo hat folgendes geschrieben: | NOCQUAE hat folgendes geschrieben: | .... Höhere Preise .... |
Das ist doch das eigentliche Problem der Illegalität: Das Monopol der Mafia auf einen suchterzeugenden Stoff ist eine Lizenz geld zu drucken in den Händen von Verbrechern. Das kann zwar nicht bedeuten, den Handel mit Stoffen wie Heroin freizugeben, aber es wäre eigentlich für denkende Politiker ein Grund, über geregelte Wege nachzudenken, auf denen die vorhandene Sucht befriedigt werden kann, ohne neue zu erzeugen.
fwo |
Bei harten Drogen mit grossem Suchtpotential bin ich klar fuer "Drogen auf Krankenschein". Sobald ein speziell ausgebildeteter Arzt die Drogensucht diagnostiziert hat, soll er die Droge verschreiben duerfen und in dessen Praxis sollten dann Informationsbroschueren ueber Suchttherapie auf freiwilliger Basis ausliegen.
Man schlaegt damit gleich einen ganzen Schwarm von Fliegen mit einer Klappe: Der Drogensuechtige hat eine bessere Chance "legal" und halbwegs gesund und leistungsfaehig zu bleiben, das organisierte Verbrechen wird um eine wichtige Einnahmequelle gebracht und nicht zuletzt spart die Gesellschaft unterm Strich eine Menge Geld. Fuer jeden Euro, der fuer harte Drogen wie Heroin ausgegeben wird, entstehen der Gesellschaft derzeit ca. 5 Euro Schaden z.B. durch Kriminalitaet und Gesundheitskosten und dieser Rechnung liegen die inflationaeren Schwarzmarktpreise zugrunde und nicht was das "Heroin auf Krankenschein" beim Arzt kosten wuerde.
_________________ Defund the gender police!!
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