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Historisches Stadtarchiv Köln
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1231946) Verfasst am: 04.03.2009, 12:10    Titel: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Die Nachricht vom Einsturz des Hauptgebäudes des Historischen Stadtarchivs Köln ist sehr bedrückend.

In erster Linie ist natürlich zu fragen, ob und wie viele Menschen zu Tode gekommen sind.

Es stellt sich die Erinnerung an den Brand der Anna Amalia Bibliothek in Weimar 2004 ein. Damals lösten Schweißarbeiten das Feuer aus. Es sind Unikalien unwiederbringlich verloren gegangen, wie die Sammlung Konrad Schurtzfleisch und Musikalien. Anschließend regte sich Solidarität, und es wurde für den Wiederaufbau viel gespendet, so dass jetzt ein prachtvoller Bau in Weimar steht.
Allerdings war es auch immer eine Ermessensentscheidung, welche Bücher wieder angeschafft wurden. Anderen Einrichtungen wurden dringend benötigte Mittel zum Erwerb von Unikaten entzogen.

Jetzt also Köln. Die Diskussion um den Bau der U-Bahn und dessen Einwirkung auf die Statik ist das eine.

Im Stadtarchiv befanden sich die Nachlässe von Heinrich Böll und Jacques Offenbach. Den Zweiten Weltkrieg hat das Stadtarchiv überstanden. Es gibt nur wenige Stadtarchive, die derart geschlossene Bestände zur mittelalterlichen Wirtschafts- und Sozialgeschichte aufbewahrt haben.

Was wird davon noch zu retten sein?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1231947) Verfasst am: 04.03.2009, 12:15    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:


Was wird davon noch zu retten sein?

Bei Dokumenten sehe ich da eigentlich ganz gute Aussichten, daß die das zwar lädiert, aber doch wenigstens halbwegs überstanden haben. Ein Problem hätte man wohl, wenns jetzt drauf regnete, bevor das Material geborgen werden kann.
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Entropie
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Anmeldungsdatum: 14.01.2008
Beiträge: 184

Beitrag(#1231948) Verfasst am: 04.03.2009, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, es gab kein Feuer, das stimmt mich positiv dass sie einen großen Teil retten können.
Die Sachen werden ja wahrscheinlich in solchen Archivschränken sein die im Prinzip immer nen recht stabilen Eindruck machen.
_________________
q.e.d.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1231954) Verfasst am: 04.03.2009, 12:30    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Was wird davon noch zu retten sein?

Seltsame Frage.
_________________
Trish:(
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1231955) Verfasst am: 04.03.2009, 12:31    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Was wird davon noch zu retten sein?

Seltsame Frage.

Wieso?
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1231965) Verfasst am: 04.03.2009, 12:45    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Was wird davon noch zu retten sein?

Seltsame Frage.

Wieso?

Ist doch nur Papier.
Wieviele Menschen noch zu retten sind sollte die wesentliche Frage sein.
Und ja ich sehe einen Unterschied zu:
Zitat:
In erster Linie ist natürlich zu fragen, ob und wie viele Menschen zu Tode gekommen sind.

_________________
Trish:(
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1231969) Verfasst am: 04.03.2009, 12:54    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Was wird davon noch zu retten sein?

Seltsame Frage.

Wieso?

Ist doch nur Papier.
Wieviele Menschen noch zu retten sind sollte die wesentliche Frage sein.

Ich habe keine Veranlassung, daran zu zweifeln, daß dieser Frage im Zuge der Rettungsarbeiten die angemessene Priorität zukommt.

Das heißt aber noch lange nicht, daß alles andere egal wäre.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#1231970) Verfasst am: 04.03.2009, 12:54    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Was wird davon noch zu retten sein?

Seltsame Frage.

Wieso?

Ist doch nur Papier.

Nein, es ist nicht nur Papier. Es ist beschriebenes Papier und das ist wichtig.

Zitat:
Wieviele Menschen noch zu retten sind sollte die wesentliche Frage sein.

Das ist eine andere wesentliche Frage.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1231977) Verfasst am: 04.03.2009, 13:04    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:
Was wird davon noch zu retten sein?

Seltsame Frage.

Wieso?

Ist doch nur Papier.

Nein, es ist nicht nur Papier. Es ist beschriebenes Papier und das ist wichtig.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,611169,00.html
Zitat:
Die Anfänge des Archivs reichen in das frühe 12. Jahrhundert zurück. Die für die Stadt wichtigen Schriftstücke hatten 1322 noch Platz in einer Kiste im Hause eines Patriziers, wuchsen aber auf dem Weg Kölns zur freien Reichsstadt rasch an. Als der Rat 1406 den Bau des Rathausturms beschloss, gehörte zum Bauprogramm auch ein Archivgewölbe. Damals wurde das erste, noch heute erhaltene Archivinventar angelegt.
Den Zweiten Weltkrieg hatten die ausgelagerten Archivbestände ohne Verluste überstanden. Dagegen sind die damals noch in den städtischen Dienstgebäuden lagernden Akten aus der Zeit der Weimarer Republik seit etwa 1927 und der NS- Zeit während des Krieges weitgehend vernichtet worden.
Das Haus beherbergt zahlreiche Schätze der Kultur-, Kirchen- und Verwaltungsgeschichte. Zum Bestand gehören Herrscherurkunden und zahlreiche kostbare Handschriften. Köln ist nach Angaben von Historikern auch eines der wichtigsten Archive der deutschen Hanse, weil 1593/94 auf Beschluss des Hansetages die Urkunden und Akten des seinerzeit größten Kontors, das in Antwerpen lag, in die sicheren Mauern Kölns gebracht wurden.

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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1231981) Verfasst am: 04.03.2009, 13:14    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:


Was wird davon noch zu retten sein?

Bei Dokumenten sehe ich da eigentlich ganz gute Aussichten, daß die das zwar lädiert, aber doch wenigstens halbwegs überstanden haben. Ein Problem hätte man wohl, wenns jetzt drauf regnete, bevor das Material geborgen werden kann.
Das gesamte Gelaende ist einsturzgefaerdet. Deshalb werden jetzt Tonnen von Beton von den Raendern her eingepumpft. Aus diesem Beton holt niemand mehr anschlieszend etwas heraus. Durch das Gewicht des Schutts wird im Zentralbereich etliches Hinabgestuerzte - trotz Stahlbehaeltern als Aufbewahrungsort fuer Preziosen - doch schwer beschaedigt sein. Im Untergrund hat der Einsturz ja bereits massive Wassereinbrueche ausgeloest. Wir reden hier auch von deutlich ueber 20 Kilometern Aktenbestand. Die zu restaurieren waere auch dann muehsam und kostpielig, wenn etliches davon weitgehend unbeschaedigt geborgen werden koennte.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#1231987) Verfasst am: 04.03.2009, 13:20    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das heißt aber noch lange nicht, daß alles andere egal wäre.

Sobald die menschliche Tragödie halbwegs verdaut ist, alle Verschüttenden gefunden sind, kann man die Frage nach den beschrieben Papieren ja mal stellen ohne, dass sie seltsam wirkt. Aber jetzt finde ich sie sehr seltsam.
Heute morgen in den Nachrichten gehört, dass die Rettungskräfte nicht nur wegen der akuten Einsturzgefahr, sondern auch wegen den Kulturschätzen besonders langsam vorgehen müssen. Bei solchen Aussagen gruselts mich.
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Trish:(
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Wolf
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Beitrag(#1231992) Verfasst am: 04.03.2009, 13:22    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Das gesamte Gelaende ist einsturzgefaerdet. Deshalb werden jetzt Tonnen von Beton von den Raendern her eingepumpft. Aus diesem Beton holt niemand mehr anschlieszend etwas heraus.

Bleibt nur zu hoffen, dass niemand lebendig einbetoniert wird.
Schreckliche Vorstellung.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



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Beitrag(#1231995) Verfasst am: 04.03.2009, 13:26    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das heißt aber noch lange nicht, daß alles andere egal wäre.

Sobald die menschliche Tragödie halbwegs verdaut ist, alle Verschüttenden gefunden sind, kann man die Frage nach den beschrieben Papieren ja mal stellen ohne, dass sie seltsam wirkt. Aber jetzt finde ich sie sehr seltsam.
Heute morgen in den Nachrichten gehört, dass die Rettungskräfte nicht nur wegen der akuten Einsturzgefahr, sondern auch wegen den Kulturschätzen besonders langsam vorgehen müssen. Bei solchen Aussagen gruselts mich.


Ja.

Da fehlen mir dann die Worte, und ich als Rettungskraft würde da im besten Fall nur einen Mittelfinger zum Antworten übrig haben.

Aber wir sind hier nicht vor Ort und können solche fragen da auch jetzt schon stellen, denke ich, ohne daß man dabei schief angesehen werden muss. Ich würde nicht ein Blatt Papier verschonen, wenn dadurch ein Mensch auch nur eine Minute früher gerettet werden kann.

aber darüber hinaus halte ich es für legitim, daß man sich um dieses Papiere Sorgen macht.
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Sermon
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Beitrag(#1231996) Verfasst am: 04.03.2009, 13:27    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das heißt aber noch lange nicht, daß alles andere egal wäre.

Sobald die menschliche Tragödie halbwegs verdaut ist, alle Verschüttenden gefunden sind, kann man die Frage nach den beschrieben Papieren ja mal stellen ohne, dass sie seltsam wirkt. Aber jetzt finde ich sie sehr seltsam.
Heute morgen in den Nachrichten gehört, dass die Rettungskräfte nicht nur wegen der akuten Einsturzgefahr, sondern auch wegen den Kulturschätzen besonders langsam vorgehen müssen. Bei solchen Aussagen gruselts mich.
Die beiden noch Vermissten sind vermutlich laengst tot. Es gibt fuer lebensrettende Hohlraeume wenig Wahrscheinlichkeit. Insofern ist es voellig korrekt, die Rettung des Archivmateriales nicht so schlichtweg zu ignorieren, wie es Dir vorschwebt. Und auch die Bergung der Leichen wird nicht dadurch besser, dasz auf diesem Einsturzgrund jemand etwas ueberhastet.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
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Beitrag(#1231999) Verfasst am: 04.03.2009, 13:29    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:


Was wird davon noch zu retten sein?

Bei Dokumenten sehe ich da eigentlich ganz gute Aussichten, daß die das zwar lädiert, aber doch wenigstens halbwegs überstanden haben. Ein Problem hätte man wohl, wenns jetzt drauf regnete, bevor das Material geborgen werden kann.
Das gesamte Gelaende ist einsturzgefaerdet. Deshalb werden jetzt Tonnen von Beton von den Raendern her eingepumpft. Aus diesem Beton holt niemand mehr anschlieszend etwas heraus.

Das ist natürlich von außen nicht zu beurteilen, in wie weit das Archivmatriel mit in die Grube gerutscht ist. Wenn dem so ist, verringert das selbstverständlich die Aussichten, ezwas zu bergen.

Sermon hat folgendes geschrieben:
Durch das Gewicht des Schutts wird im Zentralbereich etliches Hinabgestuerzte - trotz Stahlbehaeltern als Aufbewahrungsort fuer Preziosen - doch schwer beschaedigt sein. Im Untergrund hat der Einsturz ja bereits massive Wassereinbrueche ausgeloest. Wir reden hier auch von deutlich ueber 20 Kilometern Aktenbestand. Die zu restaurieren waere auch dann muehsam und kostpielig, wenn etliches davon weitgehend unbeschaedigt geborgen werden koennte.

Das sicherlich.
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Sermon
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Beitrag(#1232000) Verfasst am: 04.03.2009, 13:30    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Da fehlen mir dann die Worte
Dir fehlen Dir und Wolf ja gerade nicht. Er moralisiert kraeftig gegen die Rettung des Archivmaterials, als ob das einem Einsturzopfer was nuetzen koennte.
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Zuletzt bearbeitet von Sermon am 04.03.2009, 13:33, insgesamt einmal bearbeitet
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1232002) Verfasst am: 04.03.2009, 13:32    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das heißt aber noch lange nicht, daß alles andere egal wäre.

Sobald die menschliche Tragödie halbwegs verdaut ist, alle Verschüttenden gefunden sind, kann man die Frage nach den beschrieben Papieren ja mal stellen ohne, dass sie seltsam wirkt. Aber jetzt finde ich sie sehr seltsam.

Man kann hier meiner Einschätzung nach durchaus das eine tun, ohne dafür das andere zu lassen.

Wolf hat folgendes geschrieben:
Heute morgen in den Nachrichten gehört, dass die Rettungskräfte nicht nur wegen der akuten Einsturzgefahr, sondern auch wegen den Kulturschätzen besonders langsam vorgehen müssen. Bei solchen Aussagen gruselts mich.

Die Aussage halte ich eh für Quatsch, weil der Fortgang der Rettungsarbeiten ohnehin maßgeblich durch die vorhandene Einsturzgefahr bestimmt ist.
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Sermon
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1232003) Verfasst am: 04.03.2009, 13:32    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das ist natürlich von außen nicht zu beurteilen, in wie weit das Archivmatriel mit in die Grube gerutscht ist.
Papier ist schwer - wie jeder weisz, der schon mal umgezogen ist.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
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Beitrag(#1232005) Verfasst am: 04.03.2009, 13:33    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Die beiden noch Vermissten sind vermutlich laengst tot. Es gibt fuer lebensrettende Hohlraeume wenig Wahrscheinlichkeit.

Wenn das so ist, ist es besonders angebracht vorsichtig vorzugehen. Das Leben der Rettungskräfte muss nicht riskiert werden!
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Beitrag(#1232007) Verfasst am: 04.03.2009, 13:35    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Die beiden noch Vermissten sind vermutlich laengst tot. Es gibt fuer lebensrettende Hohlraeume wenig Wahrscheinlichkeit.

Wenn das so ist, ist es besonders angebracht vorsichtig vorzugehen. Das Leben der Rettungskräfte muss nicht riskiert werden!
Ich sehe bislang keinen sachlichen Grund, den Rettungskraeften zu unterstellen, sie wuerden das Notwendige und Moegliche nicht tun.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1232010) Verfasst am: 04.03.2009, 13:37    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Die beiden noch Vermissten sind vermutlich laengst tot. Es gibt fuer lebensrettende Hohlraeume wenig Wahrscheinlichkeit.

Wenn das so ist, ist es besonders angebracht vorsichtig vorzugehen. Das Leben der Rettungskräfte muss nicht riskiert werden!
Ich sehe bislang keinen sachlichen Grund, den Rettungskraeften zu unterstellen, sie wuerden das Notwendige und Moegliche nicht tun.

Hab ich das?
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1232030) Verfasst am: 04.03.2009, 14:03    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Die beiden noch Vermissten sind vermutlich laengst tot. Es gibt fuer lebensrettende Hohlraeume wenig Wahrscheinlichkeit.

Wenn das so ist, ist es besonders angebracht vorsichtig vorzugehen. Das Leben der Rettungskräfte muss nicht riskiert werden!
Ich sehe bislang keinen sachlichen Grund, den Rettungskraeften zu unterstellen, sie wuerden das Notwendige und Moegliche nicht tun.

Hab ich das?
Du warst nicht gemeint.
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vrolijke
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Beitrag(#1232085) Verfasst am: 04.03.2009, 15:26    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Wolf hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Das heißt aber noch lange nicht, daß alles andere egal wäre.

Sobald die menschliche Tragödie halbwegs verdaut ist, alle Verschüttenden gefunden sind, kann man die Frage nach den beschrieben Papieren ja mal stellen ohne, dass sie seltsam wirkt. Aber jetzt finde ich sie sehr seltsam.
Heute morgen in den Nachrichten gehört, dass die Rettungskräfte nicht nur wegen der akuten Einsturzgefahr, sondern auch wegen den Kulturschätzen besonders langsam vorgehen müssen. Bei solchen Aussagen gruselts mich.


Ja.

Da fehlen mir dann die Worte, und ich als Rettungskraft würde da im besten Fall nur einen Mittelfinger zum Antworten übrig haben.

Aber wir sind hier nicht vor Ort und können solche fragen da auch jetzt schon stellen, denke ich, ohne daß man dabei schief angesehen werden muss. Ich würde nicht ein Blatt Papier verschonen, wenn dadurch ein Mensch auch nur eine Minute früher gerettet werden kann.

aber darüber hinaus halte ich es für legitim, daß man sich um dieses Papiere Sorgen macht.


Als die Römer die Bibliothek von Alexandrien abfackelten war das ein Verlusst für die Menschheit.
Für die "Menschheit" ist es nicht von großem Belang, ob da ein paar Egypter mit verbrannt sind.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Wohnort: Zuhause

Beitrag(#1232149) Verfasst am: 04.03.2009, 16:54    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:

Hab ich das?
Du warst nicht gemeint.

Hab ich das?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#1232214) Verfasst am: 04.03.2009, 17:44    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:


Was wird davon noch zu retten sein?

Bei Dokumenten sehe ich da eigentlich ganz gute Aussichten, daß die das zwar lädiert, aber doch wenigstens halbwegs überstanden haben. Ein Problem hätte man wohl, wenns jetzt drauf regnete, bevor das Material geborgen werden kann.
Naja, das, was in dne U-Bahntunnel gefallen ist wird jetzt ja hektisch einbetoniert.

Warum zum teufel gibt es von Büchern überhaupt Unikate? Kommt da niemand auf die Idee, Kopien zu erstellen?
ich meine, bei Bibliotheken und Archive ist zumindest die Gefahr von Bränden so abwegig nicht, dass man da keine Vorsichtsmaßnahmen treffen sollte.
_________________
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Kiki
ist sicher nicht Eso



Anmeldungsdatum: 27.01.2007
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Beitrag(#1232557) Verfasst am: 04.03.2009, 23:06    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:


Was wird davon noch zu retten sein?

Bei Dokumenten sehe ich da eigentlich ganz gute Aussichten, daß die das zwar lädiert, aber doch wenigstens halbwegs überstanden haben. Ein Problem hätte man wohl, wenns jetzt drauf regnete, bevor das Material geborgen werden kann.
Naja, das, was in dne U-Bahntunnel gefallen ist wird jetzt ja hektisch einbetoniert.

Warum zum teufel gibt es von Büchern überhaupt Unikate? Kommt da niemand auf die Idee, Kopien zu erstellen?
ich meine, bei Bibliotheken und Archive ist zumindest die Gefahr von Bränden so abwegig nicht, dass man da keine Vorsichtsmaßnahmen treffen sollte.


Eine Kopie ist nun mal eine Kopie. Es wäre nützlich Kopien zu erstellen, um wenigstens die Inhalte zu sichern. Aber das Original ist leider unwiederbringlich.

Mit dem Einsturz ist wieder ein wichtiger Teil für mein Studienfach abhanden gegangen... als Buchwissenschaftler tut das irgendwie weh, sowas zu hören...

(Und nein, die Menschen sind mir nicht egal.)
_________________
You may not have realized that your tiniest moves provoke disorder in my heart with a strenght comparable to that of a typhoon.
~
Kömodie = Tragödie + Zeit (Jürgen von der Lippe)
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panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#1232583) Verfasst am: 04.03.2009, 23:20    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Warum zum teufel gibt es von Büchern überhaupt Unikate? Kommt da niemand auf die Idee, Kopien zu erstellen?
ich meine, bei Bibliotheken und Archive ist zumindest die Gefahr von Bränden so abwegig nicht, dass man da keine Vorsichtsmaßnahmen treffen sollte.
Das Haus ist ja auch nicht abgebrannt. Der Hauptbestandteil von Stadtarchiven sind nicht Buecher, sondern Akten - und zwar die Originale!

http://de.wikipedia.org/wiki/Historisches_Archiv_der_Stadt_Köln

Zitat:
Das Archiv verfügt derzeit über:

* 65000 Urkunden ab dem Jahr 922
* 26 Regalkilometer Akten
* 104000 Karten und Pläne und 50000 Plakate
* 800 Nachlässe und Sammlungen

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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#1232702) Verfasst am: 05.03.2009, 00:51    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Noch wird nach verschütteten Menschen gesucht - aber auch die kulturelle Katastrophe, die der Einsturz des Kölner Stadtarchivs bedeutet, wird langsam deutlicher. "Ungeheuerlich" nennen prominente Historiker die absehbaren Verluste - und fordern, unersetzliche Dokumente verstärkt ins Netz zu stellen.

Zitat:
Mit dem Kollaps von Köln ist eines der drei letzten großen städtischen Archive Deutschlands untergegangen. Nur in Lübeck und Nürnberg sind noch annähernd ähnlich wertvolle Archivbestände an einem Ort erhalten, nachdem das Schrifterbe der beiden anderen großen mittelalterlichen Fernhandelsstädte Hamburg und Frankfurt im Zweiten Weltkrieg verbrannte. "Köln war nicht irgendeine Stadt", erklärt Thomas Zotz, Geschichtsprofessor an der Uni Freiburg. "Im Mittelalter war es die bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste deutsche Metropole." Als Bischofssitz seit dem Jahr 313 hatte Köln schon früh enorme Bedeutung. Die Stadt war ein Gravitationszentrum des alten Kaiserreichs, als Mitglied der Hanse erstreckten sich die Kontakte der Kölner schon damals bis nach Russland und hinunter nach Spanien.


Zitat:
Allein die lückenlosen Ratsprotokolle der Domstadt, die vom 13. bis in das 19. Jahrhundert reichten, sind einzigartig. Aus den sogenannten Schreinsurkunden, einer Art Liegenschaftsbüchern, lassen sich die Biografien der ältesten Gebäude Kölns ablesen.



Zitat:
einzigartige Zeugnisse, etwa des berühmten Philosophen Friedrich Wilhelm Hegel und eines gewissen Karl Marx, Notenblätter des Komponisten Jacques Offenbach ("Hoffmans Erzählungen") und Briefe des Dichters Paul Celan ("Todesfuge"). Auch so gut wie alle offiziellen Dokumente aus Konrad Adenauers Zeit als Bürgermeister der Rheinmetropole in den zwanziger Jahren lagen hier, außerdem der gesamte Nachlass des Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll.

Dessen persönlichen Nachlass hatte das Stadtarchiv erst vor wenigen Wochen von Böll-Sohn René übernommen, nun "muss es als verloren gelten", wie Professor Ralf Schnell, Rektor der Uni Siegen und Mitherausgeber der Werkausgabe von Heinrich Böll, nach ersten Gesprächen mit Archivmitarbeitern feststellt. Unter den Verlusten dürften auch noch unedierte Briefe Bölls aus der Nachkriegzeit sein, deren Veröffentlichung der Nobelpreisträger bis 30 Jahre nach seinem Tod untersagt hatte.


Zitat:
Die Kölner Mediävistik-Professorin Marita Blattmann hat gerade mit Studenten das sogenannte Turmbuch ausgewertet, ein Kompendium mit Verhörprotokollen aus den Jahren 1524 bis 1528. Es sei "kein Spitzenstück" des Archivs, sagt Frau Blattmann, aber dennoch einzigartig. Denn aus den Vernehmungen von Angeklagten und Zeugen lassen sich soziale Zustände der damaligen Zeit rekonstruieren. "Wir haben zum Beispiel eine genaue Beschreibung einer Inneneinrichtung gefunden, aus der deutlich wird, wie Kölner damals lebten", sagt Blattmann. Bevor sie und ihre Studenten sich das fast 500 Jahre alte Buch vornahmen, war es nie systematisch ausgewertet worden - jetzt ist es wohl für immer verloren. Immerhin: Das Werk wurde wegen des Seminars digitalisiert und lebt so fort.



Zitat:
"Es ist schließlich auch ein Unterschied, ob man ein Gemälde von Leonardo da Vinci hat oder ob es nur noch als Foto erhalten ist." Es gäbe "oft Fragen, die man nur am Original beantworten kann", bestätigt auch Fried - etwa, weil das Papier oder die Tinte Auskunft über die genaue Datierung geben können. "Wenn Kulturgut weg ist, ist es weg", bringt VdA-Chef Kretzschmar das Problem auf eine knappe Formel.

Die Kölner Professorin Blattmann hofft darum, dass doch nicht alles verloren ist. "Pergament ist unheimlich zäh", macht sie sich selbst Mut. "Solange es nicht mit Wasser in Berührung kommt, kann es Schutt und Staub überstehen." Für Papier, das im 15. Jahrhundert das aus Tierhäuten hergestellte Pergament ersetzte, sieht auch sie wenig Hoffnung: "Das zerbröselt in den Trümmern."

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Critic
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Beitrag(#1232832) Verfasst am: 05.03.2009, 06:58    Titel: Antworten mit Zitat

Nach dem, was man so von der Kölner U-Bahn weiß, habe ich erst gedacht: "Wird sie ja doch nocht vom Milliardengrab zum echten Grab." Oder: "Wenn für den Fortschritt Kulturgüter vernichtet werden, dann gefälligst richtig."

Daß da "nur" das Stadtarchiv und zwei benachbarte Wohnhäuser unterspült wurden und in die Grube gefallen sind, muß man dabei sogar noch als Glücksfall sehen. Es wurden im Umkreis etwa 100 Personen evakuiert. Wäre also das Loch nur ein bißchen größer gewesen... :ohoh:.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Shadaik
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Beitrag(#1232916) Verfasst am: 05.03.2009, 10:58    Titel: Re: Historisches Stadtarchiv Köln Antworten mit Zitat

Kiki hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:


Was wird davon noch zu retten sein?

Bei Dokumenten sehe ich da eigentlich ganz gute Aussichten, daß die das zwar lädiert, aber doch wenigstens halbwegs überstanden haben. Ein Problem hätte man wohl, wenns jetzt drauf regnete, bevor das Material geborgen werden kann.
Naja, das, was in dne U-Bahntunnel gefallen ist wird jetzt ja hektisch einbetoniert.

Warum zum teufel gibt es von Büchern überhaupt Unikate? Kommt da niemand auf die Idee, Kopien zu erstellen?
ich meine, bei Bibliotheken und Archive ist zumindest die Gefahr von Bränden so abwegig nicht, dass man da keine Vorsichtsmaßnahmen treffen sollte.


Eine Kopie ist nun mal eine Kopie. Es wäre nützlich Kopien zu erstellen, um wenigstens die Inhalte zu sichern. Aber das Original ist leider unwiederbringlich.

Solche Dinge sind für mich sekundär - Das wichtige an einem Schriftstück sind nunmal Inhalt und Form. Im übrigen ist ein Buch üblicherweise ein Erzeugnis einer Reproduktionsindustrie (oder Manufaktur im Falle der alten Schreibfabriken). Nur extremst selten wird ein Dokument wirklich als Einzelstück erstellt. Wenn es wichtig ist, macht man eine Kopie.

Wenn dann noch etwas zerstört wird, ist da zwar ein Wert, aber der HAUPTwert des Dokumentes, sien Inhalt, bleibt erhalten.
Auch habe ich selber schon mit Schriftstücken aus dem Kölner Archiv gearbeitet. Sicher sind sie wichtig, aber ein Schriftstück ist eben grade nicht unkopierbar (für die Kopierbarkeit wurde die Schrift im Endeffekt ja erfunden!).

@sermon: Dass dieses Gebäude nicht abgebrannt ist, ist mir klar. Das Risiko von Brand- oder Wasserschaden sollte aber eigentlich ein ausreichendes Risiko darstellen um verlangen zu können, dass die separate Aufbewahrung von Kopien seltener Dokumente ein Standardverfahren in Archiven und Bibliotheken ist.
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