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Unbiblische Streiks von ver.di

 
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Plath
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Anmeldungsdatum: 24.08.2009
Beiträge: 361

Beitrag(#1362544) Verfasst am: 18.09.2009, 10:29    Titel: Unbiblische Streiks von ver.di Antworten mit Zitat

Coole Sache, das... Es tut sich was:
Zitat:
Ein Streikaufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat jetzt die evangelischen Kirchen in Westfalen und in Hannover auf den Plan gerufen, genauer: einige ihrer diakonischen Einrichtungen. Sie haben diese Woche beim Arbeitsgericht Bielefeld eine Klage eingereicht, die bewirken soll, dass ver.di künftig Streikaufrufe unterlässt. Das Arbeitsgericht soll feststellen, dass "Arbeitskampfmaßnahmen in Kirchen und Diakonie rechtwidrig" seien.
aus der HAZ
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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
Beiträge: 2170
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1362561) Verfasst am: 18.09.2009, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Link oder (falls Du das aus einer Zeitung zitiert hast) Quellenangabe wären nett. 'HAZ' sagt mit irgendwie nichts.
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"If the King's English was good enough for Jesus Christ, it's good enough for the children of Texas!" - Miriam Amanda "Ma" Ferguson, Governor of Texas, als Begründung gegen Spanischunterricht
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1362585) Verfasst am: 18.09.2009, 13:06    Titel: Re: Unbiblische Streiks von ver.di Antworten mit Zitat

Plath hat folgendes geschrieben:
Coole Sache, das... Es tut sich was:
Zitat:
Ein Streikaufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat jetzt die evangelischen Kirchen in Westfalen und in Hannover auf den Plan gerufen, genauer: einige ihrer diakonischen Einrichtungen. Sie haben diese Woche beim Arbeitsgericht Bielefeld eine Klage eingereicht, die bewirken soll, dass ver.di künftig Streikaufrufe unterlässt. Das Arbeitsgericht soll feststellen, dass "Arbeitskampfmaßnahmen in Kirchen und Diakonie rechtwidrig" seien.
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Ach, unsere bibeltreuen Ausbeuter! Diese verdammten Heuchler! Erbrechen

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Yogosh
Leisetreter ...und Klugscheisser



Anmeldungsdatum: 19.03.2009
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1362592) Verfasst am: 18.09.2009, 13:22    Titel: Re: Unbiblische Streiks von ver.di Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Ach, unsere bibeltreuen Ausbeuter! Diese verdammten Heuchler! Erbrechen

Aber aber ... da arbeiten diese Leute schon für den Verein der Nächstenliebe und des wahrhaft menschlichen Miteinanders und dann wollen sie noch den schnöden Mammon obendrauf? Vielleicht kann die Arbeitgeberseite ja für sie beten dass der Herr ihnen die Kraft geben möge, die wahrhaft wichtigen Dinge im Leben zu erkennen auf dass sie sinnerfüllt und wahrhaft glücklich werden. Überhaupt diese Zunahme des Materialismus in der heutigen Zeit! Die armen Schäfchen sehen ja gar nicht, wie das ihre Seele verdunkelt. Dabei muss man ihnen doch mit Zuneigung und Verständnis helfen. Das ist bloß ein Ausdruck der Liebe, weisst Du? Ein gütiger Vater würde seinen Kindern ja auch nicht immer ein Eis kaufen, nur weil die noch nicht beurteilen können, was und wieviel gut für sie ist.
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1257
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1362597) Verfasst am: 18.09.2009, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Ein Link oder (falls Du das aus einer Zeitung zitiert hast) Quellenangabe wären nett. 'HAZ' sagt mit irgendwie nichts.

Gemeint ist wohl die Hannoversche Allgemeine Zeitung.
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Han-Bot
Modell 4.1



Anmeldungsdatum: 17.03.2009
Beiträge: 768
Wohnort: Baden-Württemberg

Beitrag(#1362709) Verfasst am: 18.09.2009, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Thread gehört quasi zur Vorgeschichte:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=27456&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=
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pewe
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Anmeldungsdatum: 20.01.2008
Beiträge: 3377

Beitrag(#1362728) Verfasst am: 18.09.2009, 19:21    Titel: Re: Unbiblische Streiks von ver.di Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Plath hat folgendes geschrieben:
Coole Sache, das... Es tut sich was:
Zitat:
Ein Streikaufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat jetzt die evangelischen Kirchen in Westfalen und in Hannover auf den Plan gerufen, genauer: einige ihrer diakonischen Einrichtungen. Sie haben diese Woche beim Arbeitsgericht Bielefeld eine Klage eingereicht, die bewirken soll, dass ver.di künftig Streikaufrufe unterlässt. Das Arbeitsgericht soll feststellen, dass "Arbeitskampfmaßnahmen in Kirchen und Diakonie rechtwidrig" seien.
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Ach, unsere bibeltreuen Ausbeuter! Diese verdammten Heuchler! Erbrechen

Skeptiker

Wir kennen doch alle die kritische Haltung der Kirchen gegenüber dem Kapitalismus. Den Arbeitnehmer unter Wert zu bezahlen, kann somit nur mit Vorsorge- und Schutzverhalten erklärt werden, die Schäfchen vor dem schnöden Mammon zu bewahren. NeinNein
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
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Beitrag(#1362752) Verfasst am: 18.09.2009, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte gegen den Threadtitel Einspruch erheben. Ich halte keineswegs den Streik, sondern die Haltung der Kirchen für unbiblisch.
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Evilbert
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Beiträge: 42408

Beitrag(#1362764) Verfasst am: 18.09.2009, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich möchte gegen den Threadtitel Einspruch erheben. Ich halte keineswegs den Streik, sondern die Haltung der Kirchen für unbiblisch.


Hast Du denn Beispiele für biblische Streiks parat? Mir fällt da nur die Geschichte ein, als die Frauen den Sex verweigerten um Frieden zu bekommen.

Äh ne, das war ja nicht christlich, sondern griechisch; Lysistrata. noseman
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1362784) Verfasst am: 18.09.2009, 21:33    Titel: Re: Unbiblische Streiks von ver.di Antworten mit Zitat

Plath hat folgendes geschrieben:
Coole Sache, das... Es tut sich was:
Zitat:
Ein Streikaufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat jetzt die evangelischen Kirchen in Westfalen und in Hannover auf den Plan gerufen, genauer: einige ihrer diakonischen Einrichtungen. Sie haben diese Woche beim Arbeitsgericht Bielefeld eine Klage eingereicht, die bewirken soll, dass ver.di künftig Streikaufrufe unterlässt. Das Arbeitsgericht soll feststellen, dass "Arbeitskampfmaßnahmen in Kirchen und Diakonie rechtwidrig" seien.
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Die sollten sich besser ein Beispiel an ver.di nehmen und einen Kardinalstreik fuer die sofortige Aufloesung des Fegefeuers und eine spuerbare Drosselung der Heizung in der Hoelle ausrufen!
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21853

Beitrag(#1362786) Verfasst am: 18.09.2009, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich möchte gegen den Threadtitel Einspruch erheben. Ich halte keineswegs den Streik, sondern die Haltung der Kirchen für unbiblisch.


Hast Du denn Beispiele für biblische Streiks parat?

Nein, für Streiks natürlich nicht. Aber ich denke, für die Forderung nach einem gerechten Lohn und dafür, dass der wirtschaftlich Mächtigere den Schwächeren nicht unterdrücken soll, dürften sich die Belege schockweise finden lassen (wenn man sich die Mühe machen wollte, sie rauszusuchen)*, und ich denke auch quer durch die komplette Bibel.

Und Streiks sind nun mal ein gesellschaftlich anerkanntes Mittel in dem hier und heute üblichen Prozess, einen gerechten Lohn festzulegen; und sie sind auch ein übliches und anerkanntes Mittel, mit dem sich der Schwächere gegenüber dem Stärkeren zur Wehr setzen kann.

Und es ist überhaupt nicht einzusehen, mit welcher theologischen Begründung die Kirche hier - jedenfalls in den Bereichen, die nicht unmittelbar zur Verkündigung gehören, sondern vergleichbar auch von anderen Arbeitgebern angeboten werden, und das ist ja hier der Fall - eine arbeitsrechtliche Sonderrolle beanspruchen sollte. Deswegen halte ich die Beanspruchung einer solchen Sonderrolle, die ausgerechnet hier Streiks verböte, für unbiblisch.

*Die Parenthese ist eine Versicherung davor, diese Arbeit jetzt tun zu müssen.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1362790) Verfasst am: 18.09.2009, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich möchte gegen den Threadtitel Einspruch erheben. Ich halte keineswegs den Streik, sondern die Haltung der Kirchen für unbiblisch.


Hast Du denn Beispiele für biblische Streiks parat?

Nein, für Streiks natürlich nicht. Aber ich denke, für die Forderung nach einem gerechten Lohn und dafür, dass der wirtschaftlich Mächtigere den Schwächeren nicht unterdrücken soll, dürften sich die Belege schockweise finden lassen (wenn man sich die Mühe machen wollte, sie rauszusuchen)*, und ich denke auch quer durch die komplette Bibel.


Stimmt, aber wie immer finden sich aber auch fürs Gegenteil genug Beispiele. Ich erspar mir jetzt auch mal die Mühe z.B. die Stelle zu finden, an der Paulus sagt, dass man ruhig Sklave bleiben solle..



tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und es ist überhaupt nicht einzusehen, mit welcher theologischen Begründung die Kirche hier - jedenfalls in den Bereichen, die nicht unmittelbar zur Verkündigung gehören, sondern vergleichbar auch von anderen Arbeitgebern angeboten werden, und das ist ja hier der Fall - eine arbeitsrechtliche Sonderrolle beanspruchen sollte. Deswegen halte ich die Beanspruchung einer solchen Sonderrolle, die ausgerechnet hier Streiks verböte, für unbiblisch.


Diese Argumentation gefällt mir fast, weil sie den Kirchen gewissermaßen abverlangt, für ihre Entscheidungen biblische Begründungen anzuführen.
Das würde es mir als Kirchengegner leicht machen, die Kirche zu kritisieren, weil heutige Sachentscheidungen nicht mehr vernünftigerweise (nur) aus den alten Texten abgeleitet werden können.
In der Bibel steht ja auch nicht drin, ob man Linux oder Windows benutzen soll, vermute ich mal wagemutig.


Aber ich - wie wohl die meisten hier- halte ja schon die Bibelstelle, die die bloße Existenz der Kirchen legitimieren soll, für gefälscht. Auf den Arm nehmen
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1362796) Verfasst am: 18.09.2009, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:

In der Bibel steht ja auch nicht drin, ob man Linux oder Windows benutzen soll, vermute ich mal wagemutig.


Zitat:

15And from the face of the gate of the entrance unto the face of the porch of the inner gate were fifty cubits.

16And there were narrow windows to the little chambers, and to their posts within the gate round about, and likewise to the arches: and windows were round about inward: and upon each post were palm trees.


Das weist eindeutig auf die Verwendung von Windows hin.

Zitat:

13 " 'These are the birds you are to detest and not eat because they are detestable: the eagle, the vulture, the black vulture, 14 the red kite, any kind of black kite, 15 any kind of raven, 16 the horned owl, the screech owl, the gull, any kind of hawk, 17 the little owl, the cormorant, the great owl, 18 the white owl, the desert owl, the osprey, 19 the stork, any kind of heron, the hoopoe and the bat.


Hier ist von Pinguinen zugegebenermaßen keine Rede, wahrscheinlich sollte man Fledermaus im übertragenen Sinne lesen, dass alle schwarzen Vögel abzulehen sind.

Und was mit den ersten Apple-Usern passiert ist, ist ja allgemein bekannt.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1362797) Verfasst am: 18.09.2009, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:

In der Bibel steht ja auch nicht drin, ob man Linux oder Windows benutzen soll, vermute ich mal wagemutig.


Zitat:

15And from the face of the gate of the entrance unto the face of the porch of the inner gate were fifty cubits.

16And there were narrow windows to the little chambers, and to their posts within the gate round about, and likewise to the arches: and windows were round about inward: and upon each post were palm trees.


Das weist eindeutig auf die Verwendung von Windows hin.

Zitat:

13 " 'These are the birds you are to detest and not eat because they are detestable: the eagle, the vulture, the black vulture, 14 the red kite, any kind of black kite, 15 any kind of raven, 16 the horned owl, the screech owl, the gull, any kind of hawk, 17 the little owl, the cormorant, the great owl, 18 the white owl, the desert owl, the osprey, 19 the stork, any kind of heron, the hoopoe and the bat.


Hier ist von Pinguinen zugegebenermaßen keine Rede, wahrscheinlich sollte man Fledermaus im übertragenen Sinne lesen, dass alle schwarzen Vögel abzulehen sind.

Und was mit den ersten Apple-Usern passiert ist, ist ja allgemein bekannt.



Ohnmacht
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21853

Beitrag(#1362844) Verfasst am: 18.09.2009, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Noseman hat folgendes geschrieben:
Diese Argumentation gefällt mir fast, weil sie den Kirchen gewissermaßen abverlangt, für ihre Entscheidungen biblische Begründungen anzuführen.
Das würde es mir als Kirchengegner leicht machen, die Kirche zu kritisieren, weil heutige Sachentscheidungen nicht mehr vernünftigerweise (nur) aus den alten Texten abgeleitet werden können.

Das hab ich so nicht gesagt, dass die Kirche ausschließlich Dinge machen dürfte, für die sie direkt biblische Begründungen hätte. Das wäre wegen des historischen Abstands natürlich albern. Aber wenn man mit guten Gründen (und auch den historischen Abstand im Auge behaltend) biblisch-theologische Argumente gegen ein Verhalten der Kirche hat, hat sie schon ein Problem, denke ich. Und mE ist das bei diesem Zurückfallen hinter Gerechtigkeitsnormen unserer Zeit, wie es die Ablehnung des Streikrechts mMn darstellt, der Fall.
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Hornochse
Orthographiefetischist



Anmeldungsdatum: 22.07.2007
Beiträge: 8223
Wohnort: Bundeshauptstadt

Beitrag(#1362877) Verfasst am: 19.09.2009, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Aber wenn man mit guten Gründen (und auch den historischen Abstand im Auge behaltend) biblisch-theologische Argumente gegen ein Verhalten der Kirche hat, hat sie schon ein Problem, denke ich.


Das hängt nicht zuletzt davon ab, inwieweit sich die Entscheidungsträger der Kirchen überhaupt (noch) von Verweisen auf die Bibel beeindrucken lassen. Ich bin mir selbst bei den Protestanten nicht sicher, ob das Aussicht auf Erfolg hätte.
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Alles könnte anders sein - und fast nichts kann ich ändern.

- Niklas Luhmann -
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Querdenker
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Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#1362889) Verfasst am: 19.09.2009, 03:18    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Noseman hat folgendes geschrieben:
Diese Argumentation gefällt mir fast, weil sie den Kirchen gewissermaßen abverlangt, für ihre Entscheidungen biblische Begründungen anzuführen.
Das würde es mir als Kirchengegner leicht machen, die Kirche zu kritisieren, weil heutige Sachentscheidungen nicht mehr vernünftigerweise (nur) aus den alten Texten abgeleitet werden können.

Das hab ich so nicht gesagt, dass die Kirche ausschließlich Dinge machen dürfte, für die sie direkt biblische Begründungen hätte. Das wäre wegen des historischen Abstands natürlich albern. Aber wenn man mit guten Gründen (und auch den historischen Abstand im Auge behaltend) biblisch-theologische Argumente gegen ein Verhalten der Kirche hat, hat sie schon ein Problem, denke ich. Und mE ist das bei diesem Zurückfallen hinter Gerechtigkeitsnormen unserer Zeit, wie es die Ablehnung des Streikrechts mMn darstellt, der Fall.


Ich denke, man darf dabei nicht aus den Augen verlieren, das die Bibel für den Pöbel, nicht den/die Herrn konstruiert wurde.

Siehe dazu beispielsweise Matth. 6 (Zitiert aus der Lutherbibel von 1912)

Zitat:
19Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, da sie die Motten und der Rost fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen. 20Sammelt euch aber Schätze im Himmel, da sie weder Motten noch Rost fressen und da die Diebe nicht nachgraben noch stehlen. 21Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. 22Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; 23ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! 24Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.


Und dann schauen wir uns mal die Realität an:

Eine sehr interessante Doku vom 17. Oktober 2002: daserste.ndr.de: Unsinnige Steuersubventionen - Milliardensegen für die Kirchen (man beachte insbesondere die Aussage des Pfaffen in der letzten Minute, ab ca. 10:30!)

Oder auch:

ibka.org: Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland - Autorenlesung und Diskussion

wissen.spiegel.de

wissen.spiegel.de hat folgendes geschrieben:
DER SPIEGEL 49/2001 vom 03.12.2001, Seite 56
Autor: Peter Wensierski
KIRCHE
Diskret wie Schweizer Banken
Die Kirchen klagen über rückläufige Steuereinnahmen und leere Kassen. Doch ein Wissenschaftler hat errechnet: Die Christen-Institutionen sind die reichsten Unternehmer der Republik.

Drei Jahre lang recherchierte der Hamburger Politologe Carsten Frerk penibel Zahl um Zahl. Er las Haushaltspläne und Bilanzen, befragte Finanzräte und Stiftungsaufseher, durchforstete Rechenschaftsberichte und Staatskirchenverträge. Dann rechnete er zusammen - und kam auf eine stattliche Summe. Die beiden großen Kirchen in Deutschland, so sein Fazit, verfügen über ein Gesamtvermögen von fast einer Billion Mark...


carstenfrerk.de

Die Kirche hat sicher kein Problem, hat sie noch nie gehabt, da ihre Zielsetzung von Anbeginn Machtmaximierung gewesen ist.

Edit: Grad noch eine aktuellere Doku gefunden: Panorama vom 04. Juni 2009 Alte Pfründe - Steuermillionen für die Kirchen
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Plath
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Anmeldungsdatum: 24.08.2009
Beiträge: 361

Beitrag(#1362935) Verfasst am: 19.09.2009, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

Yogosh hat folgendes geschrieben:
Ein Link oder (falls Du das aus einer Zeitung zitiert hast) Quellenangabe wären nett. 'HAZ' sagt mit irgendwie nichts.

Also der betreffende Artikel ist hier verlinkt http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Streit-um-unbiblische-Streiks
Habe gerade keine Zeit für Weiteres, sorry...
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Yogosh
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Anmeldungsdatum: 19.03.2009
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Wohnort: Berlin

Beitrag(#1362948) Verfasst am: 19.09.2009, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Plath hat folgendes geschrieben:
Yogosh hat folgendes geschrieben:
Ein Link oder (falls Du das aus einer Zeitung zitiert hast) Quellenangabe wären nett. 'HAZ' sagt mit irgendwie nichts.

Also der betreffende Artikel ist hier verlinkt http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Streit-um-unbiblische-Streiks

Danke für den Link (auch an Chinasky).

Bei so was frage ich mich immer ob die ihre Begründung eigentlich selber glauben oder einfach dreist sind. Doublethink oder Zynismus?
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Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1257
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#1362959) Verfasst am: 19.09.2009, 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß jetzt nicht ganz genau, was Doublethink ist. Aber ich schätze, darauf wird's wohl hinauslaufen. Es gibt eben diesen "dritten Weg" (ich hab von dem erst erfahren, als ich hier im Forum die Fragen an die Parteien und deren Antworten las), diese Sonderrechte für kirchliche Institutionen. Und diese Sonderrechte werden nun, da sie gesetzlich verbrieft sind, eben eingefordert. Ist es ein Skandal, wenn vom Gesetz Bevorteilte ihre Vorteile nutzen? Oder ist nicht eher der Skandal, daß es solche Arten von Vorteilen gibt? Ich seh das so ähnlich wie bei den Steuergesetzen: der Skandal ist nicht, daß Reiche ihr Geld über Schlupflöcher in's Ausland "retten". Sondern daß ihnen der Gesetzgeber diese Schlupflöcher offen läßt.

Doublethink isses dann freilich in der Folge, wenn ausgerechnet eine Institution, die den "kleinen Leuten" deren (Streik-) Möglichkeiten beschneidet, sich an anderer Stelle als Sprachrohr der "kleinen Leute" geriert. Bei solchen Gelegenheiten sollte man ihr dann dieses ihr tatsächliches Verhalten unter die Nase reiben.
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Querdenker
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Wohnort: NRW

Beitrag(#1363613) Verfasst am: 20.09.2009, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Beim stöbern im Netz bin ich im Wikipediaeintrag zum Thema Theozidee auf folgende Passage gestossen, welche das angeprangerte Handeln der Kirche in diesem Strang wiederum als Akt purer Nächstenliebe erscheinen lässt:

wikipedia.de: Theodizee Hinweis auf das Ziel Gottes: Umgestaltung des Menschen hat folgendes geschrieben:

Durch die gesamte Bibel findet sich immer wieder der Hinweis, dass Gott durch Leiden Menschen in seine Nähe ziehen möchte: Nachdem Ijob durch das Leid gegangen ist, sagt er am Ende des Buches in Ijob 42,5 EU: „Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.“

Ähnliche Aussagen sind zu finden in

* Ps 78,34 EU: „Wenn er den Tod unter sie brachte, suchten sie Gott und fragten wieder nach ihm.“
* Röm 8,28 EU: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“;
* Heb 12,5-7,10-11 EU: „… habt bereits den Trost vergessen, der zu euch redet wie zu seinen Kindern (Spr 3,11-12 EU): ‚Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.’ Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit seinen Kindern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? … dieser aber tut es zu unserm Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen. Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.“

Es wird gewarnt, dass Menschen, denen es sehr gut geht, dazu neigen, Gott zu vergessen: „Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat.“ (5 Mos 32,15 EU)

Martin Luther schreibt zu Ps 118,5 EU: „… werde ein jeglicher auch ein Falke, der sich in solcher Not in die Höhe schwingen könne und wisse aufs erste sicher, zweifle auch nicht, dass ihm Gott solche Not nicht zum Verderben zuschickt, […], sondern dass er ihn damit zum Gebet, zum Rufen und zum Streit treiben will, damit er seinen Glauben übe und Gott erkennen lerne, in einem andern Anblick, als er es bisher getan hat, und gewöhne sich auch, mit dem Teufel und den Sünden zu kämpfen und durch Gottes Hilfe zu siegen. Sonst lernten wir nimmermehr, was Glaube, Wort, Geist, Gnade, Sünde, Tod oder Teufel wäre, wo es immer in Frieden und ohne Anfechtung zugehen sollte. Damit würden wir denn Gott nimmermehr kennenlernen, wir würden nimmermehr rechte Christen, … Er will, dass du zu schwach sein sollst, solche Not zu tragen und zu überwinden, auf dass du in ihm stark werden lernest und er in dir durch seine Stärke gepriesen werde.“[7]


Spontan ist mir dabei auch wieder der Todesengel von Kalkutta (Oder etwas ausführlicher auf heise.de/tp: Zur Seligsprechung von Agnes Gonxha Bojaxhiu, alias Mutter Teresa) eingefallen.

So wie ich das sehe, ist alles so gedeckelt, das die Kirche ganz bestimmt kein Problem damit hat - jedenfalls kein Moralisches - Menschen zu knechten und das Leid zu befördern. Denn: Je größer das Leid, desto mehr Menschen befinden sich näher bei Gott, bzw. lassen sich leichter dahin missionieren/bekehren. Und der schnöde Mammon der dabei in die kirchliche Tasche fließt, ist ein Zeichen für Gottes Segen und seines Wohlgefallens. Schulterzucken

Irgendwie genial gestickt, diese Ideologie. Wenn man mal diese Denkmuster verinnerlicht hat, dann erscheint einem alles logisch und(!) (das ist das schlimmste) auch noch vernünftig.
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Mo.
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Anmeldungsdatum: 30.11.2007
Beiträge: 12690

Beitrag(#1363623) Verfasst am: 20.09.2009, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Querdenker hat folgendes geschrieben:
Beim stöbern im Netz bin ich im Wikipediaeintrag zum Thema Theozidee auf folgende Passage gestossen, welche das angeprangerte Handeln der Kirche in diesem Strang wiederum als Akt purer Nächstenliebe erscheinen lässt:

wikipedia.de: Theodizee Hinweis auf das Ziel Gottes: Umgestaltung des Menschen hat folgendes geschrieben:

Durch die gesamte Bibel findet sich immer wieder der Hinweis, dass Gott durch Leiden Menschen in seine Nähe ziehen möchte: Nachdem Ijob durch das Leid gegangen ist, sagt er am Ende des Buches in Ijob 42,5 EU: „Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.“

Ähnliche Aussagen sind zu finden in

* Ps 78,34 EU: „Wenn er den Tod unter sie brachte, suchten sie Gott und fragten wieder nach ihm.“
* Röm 8,28 EU: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“;
* Heb 12,5-7,10-11 EU: „… habt bereits den Trost vergessen, der zu euch redet wie zu seinen Kindern (Spr 3,11-12 EU): ‚Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.’ Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit seinen Kindern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? … dieser aber tut es zu unserm Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen. Jede Züchtigung aber, wenn sie da ist, scheint uns nicht Freude, sondern Leid zu sein; danach aber bringt sie als Frucht denen, die dadurch geübt sind, Frieden und Gerechtigkeit.“

Es wird gewarnt, dass Menschen, denen es sehr gut geht, dazu neigen, Gott zu vergessen: „Als aber Jeschurun fett ward, wurde er übermütig. Er ist fett und dick und feist geworden und hat den Gott verworfen, der ihn gemacht hat.“ (5 Mos 32,15 EU)

Martin Luther schreibt zu Ps 118,5 EU: „… werde ein jeglicher auch ein Falke, der sich in solcher Not in die Höhe schwingen könne und wisse aufs erste sicher, zweifle auch nicht, dass ihm Gott solche Not nicht zum Verderben zuschickt, […], sondern dass er ihn damit zum Gebet, zum Rufen und zum Streit treiben will, damit er seinen Glauben übe und Gott erkennen lerne, in einem andern Anblick, als er es bisher getan hat, und gewöhne sich auch, mit dem Teufel und den Sünden zu kämpfen und durch Gottes Hilfe zu siegen. Sonst lernten wir nimmermehr, was Glaube, Wort, Geist, Gnade, Sünde, Tod oder Teufel wäre, wo es immer in Frieden und ohne Anfechtung zugehen sollte. Damit würden wir denn Gott nimmermehr kennenlernen, wir würden nimmermehr rechte Christen, … Er will, dass du zu schwach sein sollst, solche Not zu tragen und zu überwinden, auf dass du in ihm stark werden lernest und er in dir durch seine Stärke gepriesen werde.“[7]


Spontan ist mir dabei auch wieder der Todesengel von Kalkutta (Oder etwas ausführlicher auf heise.de/tp: Zur Seligsprechung von Agnes Gonxha Bojaxhiu, alias Mutter Teresa) eingefallen.

So wie ich das sehe, ist alles so gedeckelt, das die Kirche ganz bestimmt kein Problem damit hat - jedenfalls kein Moralisches - Menschen zu knechten und das Leid zu befördern. Denn: Je größer das Leid, desto mehr Menschen befinden sich näher bei Gott, bzw. lassen sich leichter dahin missionieren/bekehren. Und der schnöde Mammon der dabei in die kirchliche Tasche fließt, ist ein Zeichen für Gottes Segen und seines Wohlgefallens. Schulterzucken

Irgendwie genial gestickt, diese Ideologie. Wenn man mal diese Denkmuster verinnerlicht hat, dann erscheint einem alles logisch und(!) (das ist das schlimmste) auch noch vernünftig.

Und dann werden in diesem Sinne Kinder erzogen.

So einen Gott müsste man doch ablehnen und bekämfen und nicht dankend anbeten und verehren.
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Plath
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Beitrag(#1363921) Verfasst am: 21.09.2009, 07:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich setzte mal darauf, dass viele in den kirchlichen Einrichtungen wenig bis garnicht religiös sind, evtl. sogar nur für ihren Job noch in der Kirche und deshalb über den Vorstoß von ver.di erfreut sind. Das ist doch die Realität, die wenigstens haben Theodizee und Selbstkasteiung im Sinn, sondern Lebensunterhalt verdienen!
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Plath
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Beiträge: 361

Beitrag(#1366354) Verfasst am: 25.09.2009, 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

Erstaunlicherweise sind ver.di-Forderungen, in der Diakonie streiken zu dürfen, mindestens schon seit 2007 im Gange.
Habe ich bisher als ganz normale Tarif-Demonstrationen wahrgenommen, wenn überhaupt.
https://gesundheit-soziales.verdi.de/kirchen_diakonie_caritas/diakonie_tarifvertrag

Im Leitbild eines kirchlichen Krankenhaus-Betreibers habe ich folgendes Leitbild gefunden:
Mittelpunkt aller Bemühungen in den Krankenhäusern ist die ganzheitliche Betreuung des kranken und pflegebedürftigen Menschen auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes.
Die Verkündigung des Evangeliums durch Tat und Wort gehört zum Krankenpflegeauftrag. Die Seelsorge ist daher ein wichtiger Auftrag des Krankenhauses.


Na dann ist einsehbar, dass natürlich auch Krankenschwestern/pfleger kirchlich gebunden sein müssen, wenn sie beim Katheter-Anlegen das Evangelium abspulen sollen. skeptisch
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Han-Bot
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Beiträge: 768
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Beitrag(#1445251) Verfasst am: 16.03.2010, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Das Arbeitsgericht Bielefeld gibt der Kirche in erster Instanz recht.

http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=in&dig=2010%2F03%2F04%2Fa0099&cHash=ea7a83f8d6[/url]
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