Malone auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.09.2004 Beiträge: 5269
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(#1490804) Verfasst am: 25.06.2010, 11:15 Titel: Aktuell: Finanzmarktsteuern |
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Das Handelsblatt lässt Ökonomen hinsichtlich Toronto über Finanzmarktssteuern diskutieren:
Zitat: | Viele Finanzmarktforscher sind sich deshalb mit den allermeisten Politikern einig, dass eine Transaktionssteuer nur Sinn ergebe, wenn alle Länder diese einführen würden. Doch Spahn widerspricht, er glaubt, dass auch eine europäische Lösung machbar wäre. Schließlich sei der Euro – trotz der anhaltenden Krise – die zweite wichtige Währung. Deshalb hält er es für realistisch, mit Hilfe einer Clearingstelle, wie der CLS-Bank, die bereits rund zwei Drittel der Devisentransaktionen abwickele nur die Euro-Transaktionen zu besteuern, um Währungsspekulationen zu begrenzen. |
Die Stimmen der Ökonomen, die gegen eine Besteuerung der Finanztransaktionen sind, könnte man sich ebenso gut bei einer Diskussion über die Mehrwertsteuer vorstellen, wenn es sie noch nicht gäbe. So aber werden realwirtschaftliche Güter, ja sogar wortwörtlich die Schaffung von Mehrwert, seit langem hoch besteuert, während die Produkte einer meistenteils nicht wertschöpfenden Industrie unbesteuert davonkommen. Aber man sollte nicht nur an der Quelle ansetzen, sondern auch die Gewinne aus Finanzgeschäften, insbesondere aus solchen, die keine Investition darstellen (wie Venture Capital) mindestens der gleichen Einkommenssteuer unterwerfen wie Einkünfte aus wertschöpfender Arbeit. Zurzeit ist es umgekehrt. Dabei ist es zwingend erforderlich, aus einem übermächtig aufgeblähten Finanzmarkt die Luft rauszulassen und das Kapital der Realwirtschaft wieder zuzuführen. Zumal große Risiken nach wie vor sozialisiert werden.
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