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Vorwürfe gegen Zollitsch

 
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Skydaddy
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 1

Beitrag(#1486462) Verfasst am: 16.06.2010, 11:53    Titel: Vorwürfe gegen Zollitsch Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich habe zu den Vorwürfen, wegen denen gegen den Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch ermittelt wird (gleichzeitig auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz), recherchiert:

Zollitsch <a href="http://www.dbk.de/295.html?&tx_ttnews%5btt_news%5d=1508&tx_ttnews%5bmode%5d=single&tx_ttnews%5bbackPID%5d=58&no_cache=1">erklärte</a> zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 22. Februar 2010, es müsse „lückenlose und absolut transparente Aufklärung geben“, auch im Hinblick auf „teils lange zurückliegende“ Fälle sexuellen Missbrauchs.

Im Fall des erwiesenermaßen pädokriminellen Zisterzienserpaters Gregor Müller, in dessen Zusammenhang jetzt auch gegen Zollitsch ermittelt wird, hat Zollitschs Ordinariat allerdings auch nach obiger Erklärung wenig beigetragen (<a href="http://skydaddy.wordpress.com/2010/06/14/%e2%80%9eluckenlose-aufklarung%e2%80%9c-fragen-an-das-ordinariat-freiburg/">„Lückenlose Aufklärung“: Fragen an das Ordinariat Freiburg</a>):

Im März erteilte das Ordinariat dem Opfer zunächst falsche Auskünfte zu den Aufenthalten des Paters in Birnau:

Zitat:
Das an Ihnen verübte Vergehen geschah in Birnau, also im Bereich der Erzdiözese Freiburg in den Jahren 1963 bis 1965.


Später hieß es:

Zitat:
„Pater Gregor M. hat die Abtei Birnau 1968 verlassen und hielt sich seither nicht mehr in der Erzdiözese Freiburg und nicht mehr in Deutschland auf“


Tatsächlich war Pater Gregor von 1966-1968 und dann erneut von 1987-1992 in Birnau. Während dieser Zeit war er auch in den Personalverzeichnissen der Erzdiözese aufgeführt. Das hat das Ordinariat allerdings erst eingeräumt, nachdem das Opfer die Zeiten durch Auszüge aus dem Melderegister belegte.

Trotzdem sprach das Ordinariat noch letzte Woche in einer Veröffentlichung lediglich von <a href="http://www.bistum-freiburg.de/html/aktuell/aktuell_u.html?&cataktuell=955|957&m=19781&artikel=6479&stichwort_aktuell=&amp;default=true">„Hinweisen“</a> darauf, dass der Pater ein zweites Mal in Birnau eingesetzt war.

Außerdem verschweigen das Ordinariat und auch die Abtei Mehrerau, die für die Mönche zuständig ist, dass die Zisterzienser seit 1946 auch für die Katholiken des Bistums in den umliegenden Orten zuständig sind – im Auftrag der Erzdiözese. Zwar entscheidet die Abtei darüber, welcher Mönch wo eingesetzt wird – aber der Einsatz geschieht im Auftrag und auf dem Territorium des Bistums. Damit kann sich das Bistum nicht aus der Verantwortung stehlen.

Erzbischof Dr. Zollitsch hat den Zisterziensern Ende 2007 erneut die Seelsorge in den umliegenden Orten übertragen. Zu dieser Zeit war die Abtei bereits ein Jahr lang untätig geblieben und hatte nach dem Hinweis des Opfers Ende 2006 den Pater nicht aus dem Verkehr gezogen.

Seit März 2010 weiß das Bistum, dass die Zisterzienser die Pädokriminalität des Paters jahrzehntelang verheimlicht haben und den Pater auch nach dem Hinweis des Opfers 2006 jahrelang unbehelligt weiter haben gewähren lassen. Trotz Zusage gegenüber dem Bistum 2006, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen. Aufgrund dieser gefährlichen Unzuverlässigkeit der Abtei hätte Zollitsch den Zisterziensern die Seelsorge in seinem Bistum wieder entziehen müssen – zumindest, bis der Fall aufgeklärt ist.

Das Bistum wusste also vom Einsatz des pädophilen Paters. <a href="http://skydaddy.wordpress.com/2010/06/11/ermittlungen-gegen-zollitsch-erzbistum-bestreitet-vorwurfe-nicht/">Erstaunlicherweise hat das Ordinariat auch nie dementiert, von der Pädophilie des Paters Kenntnis gehabt zu haben.</a> Dementiert hat es nur die Kenntnis des vom Opfer gemeldeten Falles vor 2006. Und Zollitsch soll von „Vorwürfen aus den 60er Jahren“ nichts gewusst haben – was ist mit den 70er und 80er Jahren? Beim Bistum Basel war die Pädophilie des Paters seit 1971 aktenkundig.

Das Bistum erklärt auch öffentlich, es habe die vom Opfer geforderte Aussprache zwischen Opfer und Täter gegeben – das Opfer bestreitet dies und wartet noch heute auf die Aussprache.

Meines Erachtens macht das Zollitsch als Fürsprecher für „lückenlose Aufklärung“ und „Transparenz“ völlig unglaubwürdig. Ich habe zunächst versucht, diese Info in Katholikenkreisen zu verbreiten, weil ich davon ausgehe, dass es genügend Katholiken gibt, die das Verhalten von Zollitschs Ordinariat nicht gutheißen. (Es geht ja hier nicht um die „alten Geschichten“ aus den 60er- und 80er Jahren, sondern um falsche Auskünfte und Verschleierung seit März 2010. Vielleicht nicht kriminell – aber m.E. untragbar.)

Bisher kam aber keine Resonanz. Vielleicht sind sie durch mein kirchenkritisches <a href="http://skydaddy.wordpress.com/">Blog</a> verunsichert... Trotzdem bin ich der Auffassung, dass die Öffentlichkeit darüber Bescheid wissen sollte.

Immerhin gab das Ordinariat des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz noch seit März nachweislich 2010 falsche Auskünfte und irreführende Presserklärungen ab. Den Zisterziensern, die den pädophilen Pater jahrelang haben weiter gewähren lassen, hat Erzbischof Zollitsch die Seelsorge in seinem Bistum immer noch nicht entzogen. Da kann er sich doch nicht als Aufklärer gerieren.

Kann mir dabei jemand weiter helfen?

Wisst Ihr Foren, wo ich dazu was posten könnte? Kennt Ihr Journalisten, die sich dafür interessieren könnten?

Skydaddy
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1486467) Verfasst am: 16.06.2010, 12:27    Titel: Re: Vorwürfe gegen Zollitsch Antworten mit Zitat

Skydaddy hat folgendes geschrieben:

Wisst Ihr Foren, wo ich dazu was posten könnte? Skydaddy

www.kath.de

Da schreiben auch Atheisten und kritische Gläubige. Von den paar Naiv-Gläubigen und einigen bissigen Glaubensverteidigern dafst du dich dabei allerdings nicht stören lassen.
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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1511690) Verfasst am: 02.08.2010, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.welt.de/politik/deutschland/article8565747/Ermittlungen-gegen-Bischof-Zollitsch-eingestellt.html

Zitat:
Ermittlungen gegen Bischof Zollitsch eingestellt

Die Anzeige gegen Zollitsch hatte ein mutmaßliches Missbrauchsopfer erstattet. Der Mann wirft Zollitsch vor, er habe als damaliger Personalreferent der Erzdiözese 1987 die Anstellung eines Paters in der Kloster- und Wallfahrtskirche Birnau „veranlasst“, obwohl bekannt gewesen sei, dass dieser bereits sexuell übergriffig geworden sei. Die Staatsanwaltschaft Freiburg, bei der die Anzeige eingegangen war, hatte diese nach Konstanz mit der Bitte um Übernahme weitergeleitet, weil am Bodensee auch ein Verfahren gegen den Pater anhängig war. Dieses wurde vor wenigen Tagen wegen Verjährung eingestellt.

Was den Aufenthalt des Paters in Birnau in der Zeit von 1987 bis 1992 anbelangt, so wurden laut Angaben der Konstanzer Staatsanwaltschaft „keine konkreten Missbrauchstaten oder Namen von Geschädigten“ bekannt. Aus diesem Grunde sei es nicht angezeigt, „weitergehende Ermittlungen durchzuführen zu der Frage, wer die Personalverantwortung für den Pater trug, und ob bzw. wann Dr. Zollitsch Kenntnis von einem erneuten Tätigwerden des Paters erlangte“.

Sollten sich dennoch Missbrauchsopfer aus dieser Zeit melden, so sei der Nachweis erforderlich, dass Zollitsch vorsätzlich gehandelt habe. „Dies würde voraussetzen, dass er billigend in Kauf nahm, dass der Pater weitere Missbrauchstaten begeht, und er durch Förderung dieser Taten zum Missbrauch beitragen wollte“, so die Staatsanwaltschaft. Für eine derartige Annahme lägen keinerlei Hinweise vor.

Allerdings hätten die Ermittlungen ergeben, dass der Pater im Rahmen eines früheren Aufenthalts in Birnau zwischen 1966 und 1968 übergriffig geworden sei. Diese Taten seien allerdings strafrechtlich verjährt, weswegen es unerheblich sei, ob Zollitsch zu diesem Zeitpunkt eine Position innehatte, „die geeignet gewesen wäre, eine strafrechtlich relevante Mitverantwortung zu begründen“.


Versteht das einer? Und ständig: Die Taten sind verjährt. Als Begründung dafür, dass nicht weiter ermittelt wird in Bezug darauf, was Zollitsch gewusst, unternommen oder unterlassen hat.
_________________
Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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