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Abdul H. Hattray auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.02.2010 Beiträge: 106
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(#1518547) Verfasst am: 14.08.2010, 21:30 Titel: In Excelsis |
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Es ist schon erstaunlich wie die deutsche Gesellschaft vom Monotheismus dominiert wird.
An den Mikrofonen und Interview-Stationen viele Geistliche und Fans aus religiösen Kreisen zu hören und zu lesen.
Religiöse und esoterische Schriften haben Konjunktur und die Zeitläufte scheinen mit ihren Kapriolen, den Predigern und monotheistischen Apokalyptikern Wasser auf die Mühlen zu kippen.
So finden Diskussionen über Statuen die Luther darstellen statt und wie kritisch deren Vermarktung zu bewerten sei und im Deutschlandfunk feuern Opus Dei Mitglieder ihre rhetorischen Salven ab, die das Papsttum bestätigen, die katholische Kirche reinwaschen sollen.
Während Geistliche Konjunktur haben sich zu allen Fragen außern, auch über die von denen sie nichts verstehen, gerät das wesentliche der geistlichen geisteshaltung in den Hintergrund:
1. Es ist noch kein Missbrauchsopfer entschädigt worden.
2.ES wird verneint, dass Luther und der Katholizismus geistige Wegbereiter des Nationalsozialismus gewesen seien.
3.Es werden die Bündnissreihen zwischen Klerikern, dem Adel und dem Unternehmertum geschlossen, die zusammen wissen, was der Bevölkerung als Information vorgesetzt werden soll weil sie die Möglichkleit haben, der Medienmehrheit dafür Order zu erteilen.
4. Es werden Kompetenzen und Kernkompetenzen an religiöse Einrichtungen und Orden im Erziehungsbereich verliehen, auch wenn diese die Unwahrheit über historische Prozesse und Ereignisse lehren.
Die Leute treten wieder in die Kirchen ein. Die Austrittswelle ist gestoppt. Parallel dazu sind gesteigerte Ängste zu hören, nicht an der neuen Weltkonjunktur teilnehmen zu können; und die Hoffnung dass dies mit "Gottes Hilfe" besser gelingt, scheint ungebrochen.
Alle Welt spricht gleichzeitig über den laufenden Fastenmonat Ramadan, bei dem Alles andere geschieht, nur nicht gefastet wird. Die Meinung Nahrungsaufnahme vom Tag in die Nacht zu verlegen und dies schon fasten zu nennen, ist weltweit derart verbreitet, dass Einer der die Meinung vertritt, es handele sich nicht um Fasten, als Lügner angesehen wird. Die Frage wie es kommt, dass man Fasten nennt, wenn trotzdem an jede Nacht gegessen wird, kann offenbar nur philosophisch beantwortet werden.
Einen Bezug zu den Zusammenstößen der religiösen Gesellschaften sieht man nicht. "Gott oder Allah" wollen , dass die Gesellschaften so eingerichtet sind und funktionieren. Das schlechte Gedächtnis der menschen lässt es zu, dass sich wenige in Erinnerung rufen, dass ausgerechnet die Religionen mitschuldig an den Depressionen und Konflikten sind.
Luther und die Päpste werden weiterhin gehuldigt. Das Bildungsbürgertum vergibt seine Kinder an die ERziehungsmethoden der religiösen Art und die Mehrheit der Medien spielt das Spiel mit, ohne je den Aufschrei der Empörung gewagt zu haben.
Ein innerkatholischer kritiker wie Broch, der dem Papst vorwarf den Katholizismus an die Wand zu fahren, wird schlicht ausgemustert und das Unternehmen der Vatikan AG läuft auf Hochtouren. Das Weihnachtsgeschäft der Pax-Bank beginnt zu laufen und keiner ist auf die Idee gekommen eine Missbrauchsskulptur herzustellen und sie wie die Lutherstatuetten zum Verkauf anzubieten. Die Verlage machen sich immer dünner, wenn es um Kritisches gegen Kirche oder allgemein gegen Monotheismus geht.
Man will keinen Ärger, aber man kann offenbar den Missbrauch akzeptieren, den Exorzismus gewähren lassen und die Widersprüche zwischen Wort und Tat innerhalb des Monotheismus mit geschliffener Rhetorik verhandeln.
Ein Szenario das auf eine schlagfertige Antwort wartet, und wenn es nicht Bd. 10 von Karlheinz Deschner ist, muss man sehen, wie man aus der Sprachlosigkeit über die Ignoranz des Monotheismus heraus kommt.
Mit freundlichen Grüßen
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alae auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.03.2006 Beiträge: 7039
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(#1518683) Verfasst am: 15.08.2010, 08:52 Titel: Re: In Excelsis |
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Abdul H. Hattray hat folgendes geschrieben: | Die Leute treten wieder in die Kirchen ein. Die Austrittswelle ist gestoppt. |
Quelle?
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AdmiralT der Gärtner war's
Anmeldungsdatum: 25.07.2009 Beiträge: 1209
Wohnort: Neuhaus
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(#1518688) Verfasst am: 15.08.2010, 09:04 Titel: |
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Gibt es eine lesbare Kurzfassung?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1518691) Verfasst am: 15.08.2010, 09:09 Titel: Re: In Excelsis |
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alae hat folgendes geschrieben: | Abdul H. Hattray hat folgendes geschrieben: | Die Leute treten wieder in die Kirchen ein. Die Austrittswelle ist gestoppt. |
Quelle? |
hier
SCNR
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Abdul H. Hattray auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.02.2010 Beiträge: 106
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(#1518820) Verfasst am: 15.08.2010, 14:07 Titel: Peter Hahne vom |
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ZDF. Weltbild.
Mit freundlichen Grüßen.
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2056
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(#1518835) Verfasst am: 15.08.2010, 14:31 Titel: Re: In Excelsis |
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Abdul H. Hattray hat folgendes geschrieben: |
Ein Szenario das auf eine schlagfertige Antwort wartet, und wenn es nicht Bd. 10 von Karlheinz Deschner ist, muss man sehen, wie man aus der Sprachlosigkeit über die Ignoranz des Monotheismus heraus kommt. |
Vielleicht liegt das nur daran, dass der HPD gerade Sommerpause hat.
_________________ Denny Crane!
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26443
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1518899) Verfasst am: 15.08.2010, 16:48 Titel: Re: Peter Hahne vom |
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Abdul H. Hattray hat folgendes geschrieben: | ZDF. Weltbild.
Mit freundlichen Grüßen. |
Kannst Du das mal konkreter machen?
Wenn ich im ZDF nach Kirche suche, ist die aktuellste Aussage zu Austritten diese von 24. 4.:
Zitat: | Der Kirche laufen die Mitglieder davon
Bericht: Kirchenaustritte in einigen Regionen verdreifacht
Die deutschen Katholiken reagieren offenbar mit Massenaustritt auf die Vorfälle von Missbrauch und Misshandlungen in ihrer Kirche. Einem Bericht zufolge haben die Austrittszahlen im März und April vielerorts stark zugenommen. |
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2056
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1519000) Verfasst am: 15.08.2010, 19:26 Titel: |
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Und unter den dortigen Bedingungen werden das fast alles Christen sein, die nicht nur auf dem Papier Christen sind. Bei uns schätze ich diesen Anteil auf ca. 10% ein. (Im Mittel; kath. etwas mehr, ev. deutlich weniger).
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1519303) Verfasst am: 16.08.2010, 05:54 Titel: |
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Ich sehe das alles etwas anders. Ich würde zum Beispiel das Christentum nicht einfach als "Wegbereiter des Nationalsozialismus" sehen - das ist doch wirklich ein bißchen arg einfach. Es gibt allerdings Tabus, so ist der Antisemitismus Luthers unbedingt ein Tabu.
Vieles was hier bitter beklagt wird, relativiert sich allerdings, wenn man akzeptiert, daß wir zwar in einem durchaus freien Land leben, dessen gesellschaftlicher Friede allerdings auch darauf beruht, daß man gewisse Spielregeln befolgt. Dazu gehört die gesellschaftliche Akzeptanz von Religion.
Freiheit setzt für mich gesellschaftlichen Frieden voraus. Dies setzt die Akzeptanz von Religion voraus. Natürlich kann man die Religion auch hassen und ich werde immer für das Recht, Religion hassen zu können eintreten. Man kann auch den Atheismus hassen, auch das ist möglich. Aber Realpolitik hat immer auch mit der Befriedung von Konflikten und potentiellen Konflikten zu tun. Der "normale" Politiker verfährt nach dem Motto: Allen wohl und keinem wehe. Man kann das verachten, nur ich verachte es nicht, weil ich den politischen Geist, der Freiheit letzlich möglich macht, mehr schätze, als den elitären Klugschwätzer, der im Lehnstuhl sitzt und einfach nur Freiheit fordert, aber real gar nichts für sie tut. Die bloße Forderung nach Freiheit verwirklicht sie nicht, nur die fortwährende Befriedung der Gesellschaft und ein Spiel von oft sehr theatralisch ausgetragenen Konflikten und Harmonisierungen.
Eine politisch geführte Auseinandersetzung um Atheismus und Religion würden sich zwar sicher viele hier wünschen, nur was für wirkliche gesellschaftliche Konsequenzen solche Spaltungen der Gesellschaften haben könnten, das übersehen hier leider viele. Realpolitik meint dann auch, daß Politik in den vergangenen Jahrzehnten auch einiges gemacht hat, was den Kirchen durchaus zuwider war. Es gibt Schwangerschaftsabbrüche, speziell die katholische Kirche würde diese am liebsten pauschal kriminalisieren. Es gibt so etwas wie eingetragene Partnerschaften von Homosexuellen, die Kirche war dagegen. Man kann immer mehr fordern, eine regelrechte Homoehe wäre mir lieber gewesen, aber eben diese hier geäußerte Auffassung, daß Politik und Medien einfach nur den Kirchen in den Arsch kriechen, stellt sich doch bei genauer Betrachtung als ziemlich falsch heraus. Im allgemeinen leben wir hier in dieser Gesellschaft doch ein ziemlich selbstbestimmtes Leben, die Freiheiten von Kultur und Satire werden nicht beschnitten, wir sind auch sexuell selbstbestimmt und wir leben hier nicht wie im Iran mit irgendwelchen Sittenwächtern, die uns aufs Dach steigen.
Und wir machen Konzessionen an die Religion, ja, aber es sind eben doch nur Konzessionen. Übrigens macht auch die Kirche Konzessionen, da sie sich doch einmal gerne im Schein politischer Prominenz sonnt und darüber hinwegsieht, daß Politik den Erfordernissen einer säkularen Gesellschaft Rechnung trägt.
Eben dies ist es, was mich an obigem Beitrag wirklich so stark verärgert. In allen wesentlichen Dingen ist dies eine wunderbare Gesellschaft in der wir leben, in der uns kein wesentliches Freiheitsrecht bestritten wird. Und vieles was hier "angeprangert" wird, empfinde ich gegenüber dieser Tatsache als vollkommen unwesentlich.
Und bitteschön, diese "freie demokratische Gesellschaft" machen wir mit Menschen, die vielleicht besser erzogen sind, aber im übrigen ganz genauso dämlich wie die Deutschen von 1933. Und viele Menschen sind einfach unglaublich dämlich, wäre es nicht so, hätten wir auch keine Religionen. Und ich lasse mich als jemand, der sich dem Christentum immer noch verbunden fühlt, politisch immer noch lieber von einer Angela Merkel vertreten, als daß am Ende noch Eva Herrmann Bundeskanzlerin wird, weil man bei der CDU keinen besseren finden konnte.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1519304) Verfasst am: 16.08.2010, 06:22 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Ich sehe das alles etwas anders. Ich würde zum Beispiel das Christentum nicht einfach als "Wegbereiter des Nationalsozialismus" sehen - das ist doch wirklich ein bißchen arg einfach. Es gibt allerdings Tabus, so ist der Antisemitismus Luthers unbedingt ein Tabu. |
Deswegen wollte ich das ("Wegbereiter" und "Vorkämpfer") ja auch unterschieden wissen. Das komplette Christentum ist natürlich nicht an Kriegsgreulen schuld - man denke an Quäkern oder Zeugen Jehovas, oder vielen Einzelpersonen, die sich unter Einsatz ihres Lebens gegen irgendwelchen Irrsinn eingesetzt haben.
Für mich ist ein Vorkämpfer jemand, der ganz aktiv ist und ein bestimmtes Ziel vor Augen hat.
Ein Wegbereiter kann das auch unabsichtlich gemacht haben, weil er verwirrt war und die folgen nicht absah.
Ich bin, was Hartz IV angeht, ein "Wegbereiter", weil ich dämlicherweise 98 rotgrün wählte. Aber ich würde mir es doch arg verbitten, mich als "Vorkämpfer" für Hartz oder Krieg zu bezeichnen.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Natürlich kann man die Religion auch hassen und ich werde immer für das Recht, Religion hassen zu können eintreten. Man kann auch den Atheismus hassen, auch das ist möglich. |
Genau. Solange man nur Einstellungen verabscheut, und nicht die Menschen die diese vertreten, geht das völlig in Ordnung.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | aber eben diese hier geäußerte Auffassung, daß Politik und Medien einfach nur den Kirchen in den Arsch kriechen, stellt sich doch bei genauer Betrachtung als ziemlich falsch heraus. Im allgemeinen leben wir hier in dieser Gesellschaft doch ein ziemlich selbstbestimmtes Leben, die Freiheiten von Kultur und Satire werden nicht beschnitten, wir sind auch sexuell selbstbestimmt und wir leben hier nicht wie im Iran mit irgendwelchen Sittenwächtern, die uns aufs Dach steigen. |
Ja, im allgemeinen. Trotzdem sind die Privilegien der Kirche unanehmbar. Das fängt schon bei der Lohnsteuerkarte an, warm zu Geier steht da drauf an was ich glaube oder nicht?
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Und wir machen Konzessionen an die Religion, ja, aber es sind eben doch nur Konzessionen. |
Erzähl das mal der alleinerziehenden Erzieherin mit drei Kindern, die von der Kirche gekündigt wurde, weil sie sich von ihrem Prügelehemann staatlicherseits hat scheiden lassen und arbeitsrechtlich hier keine Chance hat.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Übrigens macht auch die Kirche Konzessionen, da sie sich doch einmal gerne im Schein politischer Prominenz sonnt und darüber hinwegsieht, daß Politik den Erfordernissen einer säkularen Gesellschaft Rechnung trägt. |
Hä?
Hä?
Hä?
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Eben dies ist es, was mich an obigem Beitrag wirklich so stark verärgert. In allen wesentlichen Dingen ist dies eine wunderbare Gesellschaft in der wir leben, in der uns kein wesentliches Freiheitsrecht bestritten wird. Und vieles was hier "angeprangert" wird, empfinde ich gegenüber dieser Tatsache als vollkommen unwesentlich. |
Na toll. Mit der einstellung würden wir heute noch <s>an Gott glauben</s> auf den Bäumen hängen.
Malcolm hat folgendes geschrieben: | Und bitteschön, diese "freie demokratische Gesellschaft" machen wir mit Menschen, die vielleicht besser erzogen sind, aber im übrigen ganz genauso dämlich wie die Deutschen von 1933. Und viele Menschen sind einfach unglaublich dämlich, wäre es nicht so, hätten wir auch keine Religionen. Und ich lasse mich als jemand, der sich dem Christentum immer noch verbunden fühlt, politisch immer noch lieber von einer Angela Merkel vertreten, als daß am Ende noch Eva Herrmann Bundeskanzlerin wird, weil man bei der CDU keinen besseren finden konnte.
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Meine Fresse, die doofe Kuh heisst Herman mit einem "r" und einem "n".
Und ich würde jeden arbeitslosen Alkoholiker der Merkel gegenüber präferieren für den Job als BK. Und das meine ich echt ernst.[/quote]
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1519308) Verfasst am: 16.08.2010, 07:20 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Meine Fresse, die doofe Kuh heisst Herman mit einem "r" und einem "n".
Und ich würde jeden arbeitslosen Alkoholiker der Merkel gegenüber präferieren für den Job als BK. Und das meine ich echt ernst. |
Ja was soll man dazu nun noch sagen? Dazu fällt mir wirklich nichts ein. Mit wievielen Rs und Ns sich diese Herman schreibt, ist mir nun wirklich egal, dazu ist diese Person nun wirklich zu unwichtig.
Was Du aber "echt ernst" meinst, ist für mich so jenseits jedem gesunden Menschenverstand, daß ich dazu nichts sagen kann. Und ich bin gar kein "unbedingter CDU Anhänger", habe sie letztes mal gewählt, aber nächstes mal möglicherweise doch wieder rot oder grün. Und man muß die Merkel nicht mögen, aber man kann ihr nun wirklich nicht absprechen, eine hochintelligente und politisch begabte Person zu sein. Wie sicherlich viele Protagonisten anderer Parteien auch. Wenn Du meinst, daß "jeder" arbeitslose Alkoholiker ihren Job besser machen könnte als die Merkel ( oder ihn zumindestens präferierst), so ist das eine vollkommen alberne Überheblichkeit einer Politikerin wie der Merkel gegenüber.
Man kann ja verschiedener Meinung sein, aber um eine vernünftige Diskussion zu führen, braucht man bei seinem Gesprächspartner zumindestens einen Ansatzpunkt für eine solche "vernünftige" Diskussion. Ich will nicht unhöflich erscheinen, aber Deine Meinung ist für mich bar jeder Vernunft.
Wegbereiter, Vorkämpfer - geschenkt. Ich kenne die Geschichte des Christentums auch nicht gut genug; in diesem Forum sind anscheinend Menschen, die sich von morgens bis abends mit nichts anderem beschäftigen.
Alles andere, was Du vorbringst, ist im Grunde Kleinscheiß. Natürlich kann man über die Sache mit der Lohnsteuerkarte diskutieren. Sicher. Keine Gesellschaft ist perfekt. Nur den allermeisten Menschen geht das doch am Arsch vorbei. Privilegien der Kirchen gibt es auch. Interessiert mich auch nicht sonderlich. Und wer bei der Kirche arbeitet, weiß, worauf er sich einläßt.
Zitat: | Zitat: | Malcolm hat folgendes geschrieben:
Eben dies ist es, was mich an obigem Beitrag wirklich so stark verärgert. In allen wesentlichen Dingen ist dies eine wunderbare Gesellschaft in der wir leben, in der uns kein wesentliches Freiheitsrecht bestritten wird. Und vieles was hier "angeprangert" wird, empfinde ich gegenüber dieser Tatsache als vollkommen unwesentlich.
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Na toll. Mit der einstellung würden wir heute noch an Gott glauben auf den Bäumen hängen. |
Ganz im Gegenteil: Freiheitsrechte und soziale Absicherung sind die wesentlichen Essentials einer Gesellschaft. Viele Menschen auf der Welt leben auch heute noch im Elend und landen im Knast, nur weil sie ihre Meinung sagen. Was kann es wichtigeres geben, als das? Was zählen dagegen die "Privilegien der Kirche"? Wer kein anderes Thema mehr hat, muß wirklich eine sehr verzerrte Wahrnehmung haben.
Gruß Malcolm
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1519341) Verfasst am: 16.08.2010, 09:22 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Nur den allermeisten Menschen geht das doch am Arsch vorbei. Privilegien der Kirchen gibt es auch. Interessiert mich auch nicht sonderlich. Und wer bei der Kirche arbeitet, weiß, worauf er sich einläßt. |
Das würde ich gelten lassen. Bei Vollbeschäftigung.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1519343) Verfasst am: 16.08.2010, 09:40 Titel: |
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Ja, eigentlich schon. Ich weiss, ich kenne den Hintergrund. Es ist aber tierisch nervig, wenn man bestimmte Beiträge sucht und die Frau mal Herman, Herrman, Hermann etc. geschrieben wird. Statt sich an ihren scheiss beschissenen geänderten <s>Nazi</s>Künstlernamen zu halten, schreibt jeder, wassa will.
Das find ich halt plöd.
Außerdem: sie will das doch so, und das sollte man respektieren.
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#1519351) Verfasst am: 16.08.2010, 10:07 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: |
Ja, eigentlich schon. Ich weiss, ich kenne den Hintergrund. Es ist aber tierisch nervig, wenn man bestimmte Beiträge sucht und die Frau mal Herman, Herrman, Hermann etc. geschrieben wird. Statt sich an ihren scheiss beschissenen geänderten <s>Nazi</s>Künstlernamen zu halten, schreibt jeder, wassa will.
Das find ich halt plöd.
Außerdem: sie will das doch so, und das sollte man respektieren. |
Mir ist das scheißegal, was die will.
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Abdul H. Hattray auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.02.2010 Beiträge: 106
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(#1519717) Verfasst am: 16.08.2010, 19:10 Titel: Tabu, Tabu |
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ist also die Lösung dafür Luther nicht als Wegbereiter des Nationalsozialismus zu kennzeichnen. Ok,
Forenfreunde oder auch Nichtfreunde, das ist Meinungsfreiheit, die ja auch Nazis, respektive Neonazis zugestanden wird, warum auch nicht, sollen die sich ruhig auf Luther berufen, der halt, nolens, volens immerhin die Vernichtung der Synagogen, der jüdischen Schulen propagiert, und dies letztendlich vollständig, was natürlich auch den Tod von Juden herbeiinszeniert.
Schwaches Publikum hin oder her, die Reformatoren waren keinen Deut' anders als der Katholizismus, der ja von Hause aus die Juden als Gottesmörder betrachtet, ähnlich idiotisch wie Nietzsche, dessen "Gott ist tot" Postulat ja bis in diem gegenwart hinein leuchtet; nur Mädels und Jungs, von unschätzbarer bis hoher Intelligenz: "Was nie gelebt hat, kann auch nicht tot sein."
Darum ist ja Nietzsche das Hätschelkind des Katholizismus, denn der Pfarrerssohn, der mit seinen >Schriften den Ödipus-Komplex auszuleben meinte, gilt dort als leicht widerlegbar(auch weil ihm die sozialen Komponenenten völlig abgehen) und wird darum gehütet, als Objekt an dem man sich abarbeiten kann um zu verdecken: "Es waren nicht die Juden die den Nazarener ans Kreuz genagelt haben , sondern die Römer.
Und, liebe Forenfreunde und Nichtfreunde, es hat sich auch ergeben, dass Pontius Pilatus seine Hände nicht in Unschuld wusch, denn als Tribun war es ihm gegeben, nach Belieben zu kreuzigen, wen auch immer. Nur die Tatsache, dass die "Heilige Maria Mutter Gottes" jene Frau war, die nach ihrem Ehebruch mit einem römischen Soldaten den Jesus gebar, war schließlich für den Ausruf verantwortlich der verbrieft sein soll(Maria Magdalena):" Mein Vater, warum hast Du mich verlassen?"womit Jesus nicht Jahwe meinte sondern seinen unleiblichen Vater, der inzwischen nach Rom zurückversetzt war und Jesus nicht helfen konnte, dass ihm der Tod am Kreuz erspart geblieben wäre.
Warum allerdings die Katholiken rechts- und sittenwidrig, ver- und erlogen, die Juden für den Tod des Jesus verantwortlich machten, kann nur darin begründet liegen, dass Minderheiten schon immer bestens als "Sündenböcke" taugten, währen man es sich nicht mit dem Moderator des Konzils von Nicäa, Konstantin I.(Später der "Heilige Konstantin) nicht versauen wollte.
Mit freundlichen Grüßen
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Abdul H. Hattray auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.02.2010 Beiträge: 106
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(#1521084) Verfasst am: 18.08.2010, 13:52 Titel: Außerdem ist Luther |
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nicht nur für seinen Antisemitismus bekannt, sondern auch für seine persönliche Dummheit, die in folgenden Sätzen, die u.a. bei Dawkins in "Gotteswahn" aber auch bei Gerhard Czermach nachzulesen sind:
"Die Vernunft ist das größte Hindernis in Bezug auf den Glauben, dass ich nicht sage, Dummes Zeug"
oder
"Wer ein Christ sein will steche der Vernunft die Augen aus",
was schon dem oben erwähnten angeblichen Gedanken von Heinrich Heine sehr nahe kommt, nicht als ein Gedankenbild, sondern als eine Lehre, die bis heute Bestand hat.
Nun sieht man ja auch wer sich lutheranisch bekennt, sich also mit Luther als Vorbild und Leitbild schmückt und mit ignoranter Attitüde den miesen Charakter Luthers herunterspielt.
Da sind die Anhänger wie Schorlemmer, oder Frau Käßmann, sowieso die Histroriker die ihr Einkommen von der reformierten Kirche beziehen, aber auch der Innenminister de Mazaire oder die Göring Eckardt quasi als Luthermissionarin in der sogenannten GRÜNEN-Politik und etliche mehr, die sich medienbewusst der Verdummung der Bevölkerung in den Dienst stellen.
Mit freundlichen Grüßen
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Waschmaschine777 auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 4007
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(#1521127) Verfasst am: 18.08.2010, 14:49 Titel: Re: Außerdem ist Luther |
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Abdul H. Hattray hat folgendes geschrieben: | nicht nur für seinen Antisemitismus bekannt, sondern auch für seine persönliche Dummheit, die in folgenden Sätzen, die u.a. bei Dawkins in "Gotteswahn" aber auch bei Gerhard Czermach nachzulesen sind:
"Wer ein Christ sein will steche der Vernunft die Augen aus",
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Was ist daran dumm? Da hat er recht.
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Abdul H. Hattray auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.02.2010 Beiträge: 106
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(#1521471) Verfasst am: 18.08.2010, 21:27 Titel: Na gut, |
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Waschmaschine so spitzfindig wie Sie das hier aufziehen, kann ich nur melden: Ich bin platt.
Das ist positiv gemeint, weil Sie mit wenigen Worten viel gesagt haben, wozu ich eine halbe Seite brauche.
Erkenntnistheoretisch jedoch....
Mit freundlichen Grüßen
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Defätist auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 09.06.2010 Beiträge: 8557
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(#1521510) Verfasst am: 18.08.2010, 22:02 Titel: Re: Außerdem ist Luther |
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Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben: | Abdul H. Hattray hat folgendes geschrieben: | nicht nur für seinen Antisemitismus bekannt, sondern auch für seine persönliche Dummheit, die in folgenden Sätzen, die u.a. bei Dawkins in "Gotteswahn" aber auch bei Gerhard Czermach nachzulesen sind:
"Wer ein Christ sein will steche der Vernunft die Augen aus",
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Was ist daran dumm? Da hat er recht. |
Nur teilweise, denn meist werden der Vernunft beide Augen verbunden, statt nur eines ausgepuhlt.
Und natürlich hat auch Malcolm Recht, wenn er anmerkt, dass nicht jeder arbeitslose Alkoholiker Angie´s Job machen kann. Eine große Anzahl vllt., aber jeder mit Sicherheit nicht.
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Canis_Majoris registrierter User
Anmeldungsdatum: 04.03.2010 Beiträge: 35
Wohnort: Kleines Dorf am großen Fluss
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(#1522046) Verfasst am: 19.08.2010, 21:12 Titel: |
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Nicht zu vergessen der Geschichtsunterricht an den Schulen. Erinnert ihr euch noch an den "heiligen" Bonifatius? Der Kerl der es gewagt hat die Donarseiche zu fällen? Ich kann mich noch gut an den Satz im Religionsbuch erinnern, den er den Heiden entgegengeschleudert hat, als das Prachtstück am Boden lag: "Donar ist nicht tot, er hat nie existiert!" Und das sagt ausgerechnet als Christlicher Bischof....
Heute wär das undenkbar, dass ein Bischof (Mixa) eine Moschee anzündet, nur um mal zu zeigen, dass Allah nicht existiert.
Solche bescheuerten, intoleranten Umweltzerstörer werden von den (Religions)lehrern als Helden angesehen, was sie den Kindern dann auch beibringen. Außerdem findet sich in den Schulbüchern kein Wort darüber, durch was für einen "glücklichen" Zufall Europa - zumindest schneller - christianisiert wurde. Und auch kein Wort darüber wie die "Heiden" gelebt haben.
_________________ Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.
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Abdul H. Hattray auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.02.2010 Beiträge: 106
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(#1522979) Verfasst am: 21.08.2010, 09:07 Titel: Der Mönch |
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und Abt Bonifatius hat ja nicht nur eine Eiche, wie etwa die Donareiche gefällt oder fällen lassen, sondern sich regelrecht als Baumvernichter in die Umwelt eingetragen.
Es wurde jede Eiche, der zugetraut wurde, dass unter ihr Germanen/Mitteleuropäer ihre Bräuche abhielten gefällt.
Es müssen nach vorsichtigen Schätzungen Hunderttausende Eichen gewesen sein, weil Bonifatius ja nicht alleine mit dem Hackebeilchen unterwegs war, sondern Helfershelfer hatte und späterhin Helfershelfer und Mitläufer der christlichen Art sich an Bäumen "vergingen."
Mit freundlichen Grüßen
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Abdul H. Hattray auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.02.2010 Beiträge: 106
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(#1522982) Verfasst am: 21.08.2010, 09:18 Titel: Was nun die Wegbereitung |
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Luthers für das Nazitum anging, und dessen rasenden Antisemitismus, ist die geistige Nähe des Christentums zum Faschismus auch dadurch belegt, dass es die Partei das "Zentrum" war, die Hitler per Ermächtigungsgesetz zur totalen macht verhalf.
Das Zentrum überdies die Partei der Christen war, die überdies von Geistlichen bis in die regionalen Gliederungen geführt wurde.
Auf dem Wege hin zur Machtübernahme Hitlers, von 1521 bis 1933 gab es nicht nur traditionell die Judenverfolgung und Ordensgründungen die speziell der Judenverfolgung dienten(Jesuiten/Ignaz de Loyola)sondern auch die Lehre von der Unfehlbarkeit der Führer(Päpste, Adel), die mit faschistischen "Kopf ab" Methoden ihre Gedankenwelt per Gewalt durchsetzten und noch im 20. Jahrhundert an der Idee des Führerstaates festhielten.
Noch deutlicher wird es, wenn bewusst wird, dass Hitler und Göbbels(beides Katholiken), wie Himmler(jesuitisch erzogen)Gallionsfiguren des Adels und Großbürgertums im 3. Reich waren.
Der Wegbereiter des Nationalsozialismus , Dr. Martin Luther, der Reformator, selber Gallionsfigur von Fürsten war, die keine Tribute mehr an den Vatikan zahlen wollten. Darum entging Luther ja auch den Häschern des profaschistischen katholischen Klerus, die eine Spaltung der "einizig selig machenden Kirche"verhindern wollten.
Dass auch die anderen Reformatoren,auch eigenhändig sich des Mordes und Verbrennungén auf Scheiterhaufen schuldig gemacht haben wird eher hinter vorgehaltener Hand erwähnt, man will es sich ja nicht mit der Macht der Kirchen verderben.
Mit freundlichen Grüßen
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1524937) Verfasst am: 24.08.2010, 03:28 Titel: Re: Was nun die Wegbereitung |
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Abdul H. Hattray hat folgendes geschrieben: | Luthers für das Nazitum anging, und dessen rasenden Antisemitismus, ist die geistige Nähe des Christentums zum Faschismus auch dadurch belegt, dass es die Partei das "Zentrum" war, die Hitler per Ermächtigungsgesetz zur totalen macht verhalf.
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Ich bin bestimmt kein Historiker und ich mußte mich bei Wikipedia auch noch mal schlau machen, aber ich halte diese Interpretation für nicht stichhaltig. Man mag es dem Zentrum durchaus zum Vorwurf machen, daß sie nicht wie die Sozialdemokraten gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt haben. Nur ist dies überhaupt kein "Beleg für die geistige Nähe des Christentums zum Faschismus". Die sogenannte Machtergreifung liegt vor dem Ermächtigungsgesetz. Vielleicht war es dann heldenhaft von den Sozialdemokraten dagegen zu stimmen und feige vom Zentrum nicht dagegen zu stimmen. Nur es belegt letzlich gar nichts.
_________________ Ohne die Musik wäre das Leben ein Irrtum.
"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1524940) Verfasst am: 24.08.2010, 05:12 Titel: Re: Was nun die Wegbereitung |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: | Abdul H. Hattray hat folgendes geschrieben: | Luthers für das Nazitum anging, und dessen rasenden Antisemitismus, ist die geistige Nähe des Christentums zum Faschismus auch dadurch belegt, dass es die Partei das "Zentrum" war, die Hitler per Ermächtigungsgesetz zur totalen macht verhalf.
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Ich bin bestimmt kein Historiker und ich mußte mich bei Wikipedia auch noch mal schlau machen, aber ich halte diese Interpretation für nicht stichhaltig. Man mag es dem Zentrum durchaus zum Vorwurf machen, daß sie nicht wie die Sozialdemokraten gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt haben. Nur ist dies überhaupt kein "Beleg für die geistige Nähe des Christentums zum Faschismus". Die sogenannte Machtergreifung liegt vor dem Ermächtigungsgesetz. Vielleicht war es dann heldenhaft von den Sozialdemokraten dagegen zu stimmen und feige vom Zentrum nicht dagegen zu stimmen. Nur es belegt letzlich gar nichts. |
Die katholische Kirche hat bis kurz vorm bitteren Ende mit den Nazis kollaboriert, den Führer bejubelt. Für die Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz, welches die Diktatur in der bekannten Form erst möglich wurde, und der anschließenden Selbstauflösung als politische Partei wurden sie mit dem noch heute gültigen Konkordat belohnt.
Wenn das Zentrum lediglich "feige" gewesen wäre, hätte es sich auch gleich selbst auflösen können.
Auch das sind zwar keine "Beleg(e) für die geistige Nähe des Christentums zum Faschismus".
Aber es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der politische Katholizismus sich nicht scheut, blutigen Diktatoren die Füsse abzulecken, wenn es sich davon selbst politische Vorteile verspricht. Das zeigt übrigens nicht nur das Verhalten des deutschen, sondern des gesamteuropäischen Katholizismus.
Die haben sich jedem Faschoführer angedient und willig unterworfen; einzige Ausnahme: Slowakei.
Was aber nur daran lag, dass hier der Faschoführer ja selbst katholischer Priester war, nämlich Jozef Tiso.
Ob es eine "geistige Nähe des Christentums zum Fschismus" gibt, kann ich nicht beurteilen, denn ich bin kein Philosoph und kein Theologe.
Dass es aber eine politische Nähe des Katholizismus zum Faschismus gab, steht fest.
Und meines Erachtens hat sich daran auch nicht viel geändert.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1524950) Verfasst am: 24.08.2010, 06:10 Titel: |
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Dann empfehle ich eine Lektüre des Wikipediaartikels "Mit brennender Sorge".
http://de.wikipedia.org/wiki/Mit_brennender_Sorge
Einige Zitate daraus:
Zitat: | „Mit brennender Sorge” (so die Eingangsworte) heißt eine in deutscher Sprache verfasste Enzyklika von Papst Pius XI.. Sie wurde von ihm am 14. März 1937 unterzeichnet und erschien am 21. März. Das päpstliche Rundschreiben behandelt die damalige Lage der römisch-katholischen Kirche in Deutschland und nimmt zur Politik und Ideologie des Nationalsozialismus kritisch Stellung. |
Daß die katholische Kirche überhaupt riskierte sich zur Zeit totalitärer Herrschaft gegen den Nationalsozialismus zu stellen, verdient Bewunderung.
Zitat: | Die Stellung, Situation und Haltung der katholischen Kirche veränderte sich mit der Machtübergabe an die NSDAP und dem Abschluss des Reichskonkordats 1933 erheblich. Bis zu diesem Jahr war eine völlig ablehnende Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus zu erkennen. Mitglieder der NSDAP wurden in manchen Diözesen weder zu den Sakramenten zugelassen noch kirchlich beerdigt.
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Man kann ja über das Reichskonkordat sprechen, aber daß die katholische Kirche den Nationalsoialisten zur Macht verholfen hat, läßt sich daraus nun wirklich nicht ablesen.
Zitat: | Als sich der Konflikt zwischen der Regierung des Deutschen Reiches und der katholischen Kirche verschärfte, entschloss sich Papst Pius XI., auf Drängen der Kardinäle Schulte und von Faulhaber sowie der Bischöfe von Preysing und von Galen, einen Hirtenbrief zu veranlassen. Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli, der spätere Papst Pius XII., beauftragte im Januar 1937 Kardinal von Faulhaber, einen Entwurf zu verfassen. Wenige Tage später erhielt Pacelli den Entwurf, den Faulhaber seltsamerweise selbst als „unvollkommen und auch wohl ganz unbrauchbar” bezeichnete – und benutzte ihn als Grundlage. Er erweiterte die Fassung um eine lange Einleitung, die das Reichskonkordat betrifft, und verschärfte die Kritik an der Ideologie des Nationalsozialismus. Aus dem ursprünglich gedachten Hirtenbrief sollte eine Enzyklika an die ganze Kirche werden. Am 12. März 1937 wurde das Dokument heimlich nach Deutschland gebracht und Nuntius Cesare Orsenigo übergeben. Die Enzyklika musste nun vervielfältigt und an alle Pfarreien weitergegeben werden, ohne dass die Nationalsozialisten davon Kenntnis nehmen konnten. Kirchennahe Druckereien boten sich an (man schätzt insgesamt eine Auflage von 300.000), aber der Bedarf an Kopien war dadurch noch nicht gedeckt. Weitere Vervielfältigungen wurden mit Schreibmaschine oder handschriftlich angefertigt. Nachdem das Schriftstück unauffällig verteilt worden war, diente bis zur Verlesung oft der Tabernakel als Aufbewahrungsort. Alles im Vorfeld Notwendige war im Geheimen geschehen. |
Wenn die katholische Kirche tatsächlich mit den Nationalsozialisten kooperiert hätte, wäre diese "absolute Geheimhaltung" wohl kaum nötig gewesen.
Zitat: | Er wendet sich gegen die nationalsozialistische Rassenlehre:
Dieser Gott hat in souveräner Fassung Seine Gebote gegeben. Sie gelten unabhängig von Zeit und Raum, von Land und Rasse. So wie Gottes Sonne über allem leuchtet, was Menschenantlitz trägt, so kennt auch Sein Gesetz keine Vorrechte und Ausnahmen. Regierende und Regierte, Gekrönte und Ungekrönte, Hoch und Niedrig, Reich und Arm stehen gleichermaßen unter Seinem Wort... |
Das religiöse Gedöns mal abgezogen, war das schon mutig. Es hatte auch Konsequenzen:
Zitat: | Die Nationalsozialisten wurden von der Verlesung der Enzyklika überrascht, doch sie reagierten schnell: In der Karwoche kam es zu ersten Hausdurchsuchungen und Verhaftungen. Zwölf Druckereien, die am Druck und der Verbreitung der Enzyklika beteiligt gewesen waren, wurden entschädigungslos enteignet. Eine Reihe von Klöstern und Bekenntnisschulen sowie mehrere theologische Fakultäten und Hochschulen mussten schließen.[1]
Im April 1937 kam es auf Initiative Hitlers und Goebbels' zu einer neuerlichen Welle von Sittlichkeitsverfahren gegen Priester und Ordensleute, wozu Einzelfälle von der NS-Propaganda zu einer „symptomatischen Erscheinung” aufgebauscht wurden. Der Bevölkerung sollte vermittelt werden, dass die Kirche von der Erziehung der Jugend ausgeschlossen werden müsse, und das Vertrauen in sie untergraben werden. Richtigstellungen waren nur von der Kanzel aus möglich. In der Folge wurden 1937/38 die privaten katholischen Schulen aufgelöst oder vom Staat übernommen. Der Geistlichkeit durfte in Volks- und Berufsschulen keinen Religionsunterricht mehr erteilen. |
Wie man aus alle dem eine Nähe der katholischen Kirche zum Nationalsozialismus konstruieren will, ist mir unklar.
Gruß Malcolm
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"Das beste, was du weißt, kannst du den Buben doch nicht sagen." ( Goethe)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1524951) Verfasst am: 24.08.2010, 06:17 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Wie man aus alle dem eine Nähe der katholischen Kirche zum Nationalsozialismus konstruieren will, ist mir unklar.
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Ja, weil Du Wikiartikel liest statt Fachliteratur. Wie Du schon selbstkritisch ganz zu Recht feststelltest: Du bist kein Historiker.
Aber da kann man Dir auf die Schnelle hier im Forum auch kaum weiterhelfen.
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Malcolm Ekelpaket
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1231
Wohnort: Hamburg
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(#1524953) Verfasst am: 24.08.2010, 06:35 Titel: |
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Mir war nicht klar, daß dies hier ein Forum ist, daß ausschließlich aus Historikern besteht. Das ist mir wirklich neu. Mir ist auch klar, daß sich die Kirchen im 3. Reich den Nazis kräftig angebiedert haben. Aber da stand die Kirche nicht allein. Aber wenn ich dann von Dir solche Sätze lese wie:
Zitat: |
Die katholische Kirche hat bis kurz vorm bitteren Ende mit den Nazis kollaboriert, den Führer bejubelt. |
dann finde ich diese Haltung einfach unsachlich und aus einer blinden Kirchenfeindschaft heraus geschrieben. "Mit brennender Sorge" war mutig. Aber sich offen gegen den Nationalsozialismus zu stellen wäre reiner Selbstmord gewesen. Und mein Großvater war Katholik und hat den Nazis in die Suppe gespuckt wo er nur konnte. Dafür hat man ihm seinen Schumacherladen zerschlagen und seine berufliche Existenz vernichtet.
Gut, mit Dir hätte mein Großvater natürlich nicht mitgehalten. Du hättest vermutlich beim Reichsparteitag Flugblätter gegen den Nationalsozialismus verteilt. Deshalb schreibe ich auch hier immer so gerne. So viele Helden wie hier habe ich noch nie auf einen Streich getroffen.
Gruß Malcolm
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#1524957) Verfasst am: 24.08.2010, 06:46 Titel: |
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Malcolm hat folgendes geschrieben: |
Gut, mit Dir hätte mein Großvater natürlich nicht mithalten. Du hättest vermutlich beim Reichsparteitag Flugblätter gegen den Nationalsozialismus verteilt. Deshalb schreibe ich auch hier immer so gerne. So viele Helden wie hier habe ich noch nie auf einen Streich getroffen. |
Quark. Vielleicht wäre ich in die SS eingetreten.
Ich bin heute nunmal so sozialisiert, wie ich es halt bin. Was ich damals gemacht hätte,wenn ich eben damals sozialsisiert worden wäre, darüber kann ich nur spekulieren.
Allerdings glaube ich weder, dass es ein SS-Gen gibt, noch dass es irgendwie eine göttliche Fügung für oder gegen eine S-Mitgliedschaft gibt.
Aber es gibt (politische) Entscheidungen.
Und die obersten Hierarchen der RKK haben (nicht nur) in den 30er Jahren stets die Falschen getroffen.
Und deren Schäfchen, die das ignorieren, tun das bis heute.
Und eine richtig wqirklich echte Entschuldigung für den Bockmist seitens der RKK steht bis heute auch noch aus. Nein, "mea culpa" von JP II war keine, sonder ganz im Gegenteil eine Frechheit.
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