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Schröder gibt von der Leyen ordentlich Stoff für ihre Chipkarte

 
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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1523207) Verfasst am: 21.08.2010, 18:31    Titel: Schröder gibt von der Leyen ordentlich Stoff für ihre Chipkarte Antworten mit Zitat

http://www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/47140953/von-der-leyen-verteidigt-bildungs-chipkarte

Zitat:
Schröder hatte der «Bild am Sonntag» gesagt: «Die Chipkarte darf nicht dazu führen, dass wir künftig Bewegungsprofile von Kindern und Jugendlichen erstellen können oder staatliche Stellen präzise Informationen über deren Freizeitverhalten sammeln.» ...
Die Familienministerin hatte gewarnt, die Chipkarte könne den Erfolg kommunaler Modelle zerstören. In Ländern und Kommunen seien «vielfältige und genau auf die jeweilige Region und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort zugeschnittene Angebote entstanden», so Schröder. «Häufig handelt es sich um Angebote für alle Kinder und Jugendlichen und nicht nur für solche aus Hartz-IV-Familien.» Sie fügte hinzu: «Wir müssen aufpassen, dass es nicht für viele Familien dann heißt: Zu reich für Hartz IV, aber zu arm für zusätzliche Bildung.»


Und von der Leyen zeigt oder gibt sich wieder einmal ahnungslos, was die Möglichkeiten, die so eine allgemeine Hartz-IV-Kind-Karte eröffnet, betrifft, was das systematische Ausspionieren der Kinder anbelangt. . Nein, man soll laut von der Leyen solche Karten doch nicht "verteufeln", macht doch nichts, wenn man rausfinden kann "in welchem Verein ein Kind Fußball spielt oder welches seine Lieblingsbibliothek ist".
(Btw, für mich hat Zensursula generell so einen zwanghaft kontrollierenden Touch, Allein, wie sie jedes Mal die Halsmuskulatur beim Reden anspannt... *schauder*)

Edit: Es stellt sich die Frage, warum Frau Schröder das nicht im Vorfeld im persönlichen Gespräch mit von der Leyen erörtert hat und sich stattdessen gleich an die (BamS-)Presse richtet. Oder hat sie es vorher schon versucht, doch die (halsstarrige zwinkern ) vdL zeigte sich dermaßen uneinsichtig, dass ihr nichts anderes übrig blieb?
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immanuela
total südlich



Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1523892) Verfasst am: 22.08.2010, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.focus.de/politik/deutschland/bildungs-chipkarte-schroeder-kontra-von-der-leyen_aid_543786.html
Zitat:
Kritisch bewertete Schröder auch die Idee, dass sich Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit als „Familienlotsen“ um die Förderung hilfebedürftiger Kinder kümmern sollen. Das Ganze dürfe nicht zu „teuren und unnützen Doppelstrukturen“ führen, mahnte sie.

Wo sollen sich die Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit noch einmischen?

Edit:
Habe das Original gesucht und gefunden:
http://www.bild.de/BILD/politik/2010/08/22/familienministerin-kristina-schroeder/chipkarte-fuer-kinder-aus-hartz-iv-familien-teil-1.html
Zitat:
BamS: Nach den Plänen Ihrer Kollegin von der Leyen sollen die Cards über die Jobcenter der Bundesagentur für Arbeit an die Familien ausgegeben werden. Dort sollen künftig Familienlotsen tätig werden.

Wenn der Familienlotse vor allem dazu dient, die Familien mit den bestehenden kommunalen Angeboten vertraut zu machen, kann das sinnvoll sein. Dazu braucht er aber die nötige Expertise, also viel Erfahrung und gute Kenntnisse über die lokalen Angebote. Natürlich können sich Mitarbeiter der Bundesagentur für Arbeit einarbeiten. Das Ganze darf aber nicht zu teuren und unnützen Doppelstrukturen führen. Denn es gibt ja schon die Jugendhilfe in jeder Kommune, die gute Arbeit leistet, und auch die Länder nehmen ihre Verantwortung sehr ernst. Weder die Länder noch die Kommunen brauchen Aufseher von der BA aus Nürnberg.

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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1523902) Verfasst am: 22.08.2010, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Solche Karten sind keine Erfindung von Frau von der Leyen.

In Belgien gabs schon zu meiner Kindheid Pässe für "kroostrijke gezinnen" (Frei übersetzt = viele Kinder)
Familien ab 4 Kinder bekamen mittels Vorzeigen von den Pass, an viele Stellen biligere Eintritskarten.

In Stuttgart gabs so ne ähnliche Karte auch schon ne weile. Eine Kollegin von meiner Frau hatte eine Zeitlang so eine, und war ein bischen traurig, als sie, weil zu hohes Einkommen, keine mehr bekam.

Was nun der "Spionage-Effekt" sein soll ist nun wieder typisch deutsch.
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Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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able_archer
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Anmeldungsdatum: 09.01.2010
Beiträge: 592

Beitrag(#1523906) Verfasst am: 22.08.2010, 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

ein bildungschip mach erst dann sinn, wenn man ihn implantieren kann.

im ernst: das "bewegnungsprofil" macht mir weniger sorgen, wenn der staat mit diesen daten verantwortungsvoll umgeht, aber ich denke einfach, dass das recht auf selbstbestimmung überwiegt und der staat grundsätzlich kein recht darauf hat, vorzuschreiben wie man seine kinder erzieht. wie ist das, werden dann eltern, wenn sie ihre kinder die angebote nicht in anspruch nehmen lassen dazu gezwungen? armen leuten schreibt der staat vor, wie sie ihre kinder zu erziehen haben? bei so manchem reichen wäre das mE viel nötiger.
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1523911) Verfasst am: 22.08.2010, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Solche Karten sind keine Erfindung von Frau von der Leyen.

In Belgien gabs schon zu meiner Kindheid Pässe für "kroostrijke gezinnen" (Frei übersetzt = viele Kinder)
Familien ab 4 Kinder bekamen mittels Vorzeigen von den Pass, an viele Stellen biligere Eintritskarten.

In Stuttgart gabs so ne ähnliche Karte auch schon ne weile. Eine Kollegin von meiner Frau hatte eine Zeitlang so eine, und war ein bischen traurig, als sie, weil zu hohes Einkommen, keine mehr bekam.

Was nun der "Spionage-Effekt" sein soll ist nun wieder typisch deutsch.


Eine Karte vorzeigen zu müssen, ist kein Problem. So etwas gibt es in Deutschland auch schon lange (z. B. Ermäßigungen bekommen mit dem Studentenausweis). Hier wird aber auf der Karte ein Chip ausgelesen, die Nutzung kann einer bestimmten Person zugeordnet werden, so wie es in Planung ist, dann bundesweit allen Hartz IV-Kindern. Und zwar bei jeder Gelegenheit, bei der sie eingesetzt wird...
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1523932) Verfasst am: 22.08.2010, 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

able_archer hat folgendes geschrieben:
ein bildungschip mach erst dann sinn, wenn man ihn implantieren kann.

im ernst: das "bewegnungsprofil" macht mir weniger sorgen, wenn der staat mit diesen daten verantwortungsvoll umgeht, aber ich denke einfach, dass das recht auf selbstbestimmung überwiegt und der staat grundsätzlich kein recht darauf hat, vorzuschreiben wie man seine kinder erzieht. wie ist das, werden dann eltern, wenn sie ihre kinder die angebote nicht in anspruch nehmen lassen dazu gezwungen? armen leuten schreibt der staat vor, wie sie ihre kinder zu erziehen haben? bei so manchem reichen wäre das mE viel nötiger.


Passt doch sehr gut dazu, dass Kinder von Hartz IV-Empfängern seit kurzem genötigt werden, neben ihrer Schulbescheinigung auch noch ihre Zeugnisnoten zu melden zornig und möglichst schnell eine Ausbildung zu beginnen, damit sie möglichst schnell eigenes Geld verdienen. Sie sollen wohl bloss nicht auf die Idee kommen, Abitur zu machen oder sogar noch zu studieren. Klar, dann würden sie dem Staat ja noch länger auf der Tasche liegen, das muss verhindert werden. *argh*
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able_archer
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Anmeldungsdatum: 09.01.2010
Beiträge: 592

Beitrag(#1523959) Verfasst am: 22.08.2010, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

immanuela hat folgendes geschrieben:

Passt doch sehr gut dazu, dass Kinder von Hartz IV-Empfängern seit kurzem genötigt werden, neben ihrer Schulbescheinigung auch noch ihre Zeugnisnoten zu melden zornig

das ist mir neu. ohne jetzt näheres darüber zu wissen würde ich aber mal vermuten, dass sowas momentan in erster linie statistischen erhebungen dient. wer sollte denn die kinder kontrollieren?
und auf welche weise?
Zitat:
und möglichst schnell eine Ausbildung zu beginnen, damit sie möglichst schnell eigenes Geld verdienen.

das ist doch grundsätzlich nichts schlechtes, nicht für die kinder, nicht für die sozialkassen. es geht doch darum sachleistungen einzuführen, um die kinder zu "schützen", vor eltern, die einen dreck auf ihre kinder geben solange sie nur ein paar euros mehr bekommen. solchen kindern wäre mit selbst verdientem geld schon mal geholfen. ich rede von solchen, die froh sein können zu hause auszuziehen.
Zitat:
Sie sollen wohl bloss nicht auf die Idee kommen, Abitur zu machen oder sogar noch zu studieren. Klar, dann würden sie dem Staat ja noch länger auf der Tasche liegen, das muss verhindert werden. *argh*

ich denke nicht, dass irgendwer den ärmeren kindern verbieten will abitur zu machen und zu studieren, im gegenteil. aber das problem ist vielschichtig, abi und studium sind heute auch im mittelstand nicht unbedingt problemlos durchzubringen, zumal wenn eine familie mehrere kinder hat. das ziel muss sein, das ärmere kinder nicht völlig von höherer bildung ausgeschlossen werden, die frage ist: wie lässt sich das erreichen?

ich glaube es war eine spd-politikerin, die sich vor kurzem dahingehend geäußert hat, dass die diskussion um den bildungschip vom eigentlichen problem ablenkt: es sei noch gar nicht geklärt, wieviel den kindern nach der neuen berechnungsgrundlage jetzt eigentliche zustehe. ich würde noch einen schritt weiter gehen und sagen: wenn man jetzt diese diskussion führt, akkzeptiert man dann nicht bereits die tatsache, dass der staat vorschreiben darf, was mit den von ihm zur verfügung gestellten sozialleistungen im detail geschieht?
[/i][/quote]
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1524044) Verfasst am: 23.08.2010, 04:58    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,707608,00.html
Hier finden sich ein paar lesenswerte Fälle.
Zitat:
...
Der Kieler Sozialrechtler Helge Hildebrandt gibt den Familien Recht: "Es existiert keine gesetzliche Verpflichtung der Eltern, der Arbeitsagentur die Schulzeugnisse ihrer Kinder vorzulegen", sagt der Anwalt. Denn die gesetzliche Mitwirkungspflicht, mit der die Jobcenter die Zeugnisvorlage oft begründen, dürfe nicht an Sanktionen geknüpft werden, solange die Jugendlichen noch zur Schule ginge.
Aus diesem Grunde gebe die Arbeitsagentur an die Jobcenter Empfehlungen aus, wie auf die Eltern auf andere Weise Druck ausgeübt werden könne, sagt der Anwalt. So heißt es in einer Stellungnahme der Arbeitsagentur: "Sollte der Jugendliche (...) nicht zu einer freiwilligen Selbstauskunft bereit sein", sei die "Einschaltung des Psychologischen Dienstes" in Betracht zu ziehen. Für Hildebrandt ein Skandal: "Wer nicht freiwillig Auskünfte erteilt, zu denen er gesetzlich gar nicht verpflichtet ist, wird als potentiell psychisch krank eingestuft", kritisiert er.


http://www.aktive-erwerbslose.net/forum/kinder-junge-erwachsene-u-25/eingliederungsvereinbarung-fur-15-jahrige-schulerinnen/?PHPSESSID=dc21c84e5b30390de18af76e2b60c54b
Zitat:
In Kiel wurden 15-jährigen SchülerInnen, die noch 3-4 Jahre bis zum
Abitur auf Gymnasium gehen werden, Eingliederungsvereinbarungen
zugeschickt. Sie und die Erziehungsberechtigten wurden aufgefordert, diese
Eingliederungsvereinbarung unterschrieben ans Amt zurück zu senden. In
einem Begleitschreiben an die Erziehungsberechtigen wurde als Begründung
angeführt, die Eingliederungsvereinbarung erfolge zum Wohle der
Jugendlichen zwecks rechtzeitiger Betreuung. Ein Gespräch mit dem
Jugendlichen und/oder dem Erziehungsberechtigten fand vorher nicht statt.

In der Eingliederungsvereinbarung werden die Jugendlichen nicht nur
verpflichtet, halbjährlich eine Schulbescheinigung einzureichen, was schon
immer Voraussetzung für den Bezug von Leistungen war. Sie sollen sich auch
alle 6 Monate beim Jobcenter zu zu einem persönlichen Gespräche melden.
Dabei enthält die Eingliederungsvereinbarung das volle Spektrum der
Sanktionsandrohungen.

Auf Anfrage begründete die ARGE die Maßnahme damit, dass Jugendliche aus
Alg-2-Familien nicht rechtzeitig mit der Berufsplanung beginnen würden.
Bei den bisher bekanntgewordenen Fällen in Kiel waren aber weder die
Jugendlichen noch deren Eltern Problemfälle", sondern letztere
lediglich länger als ein Jahr erwerbslos. Dies ist nicht nur
diskriminierend, sondern wirft auch familiäre Probleme auf. Außerdem
bedeutet es ein Eingriff in die Erziehung durch die Eltern.

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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1524055) Verfasst am: 23.08.2010, 07:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Von der Leyen hielt dem entgegen, die Bildungskarte werde auf jede Region zugeschnitten. «Sie ist nicht mehr und nicht weniger als ein Zahlungsmittel. Ob diese Karte nun vom Spielmannszug in der Region Hannover oder aber im Turnverein bei Wiesbaden akzeptiert wird, das entscheiden die Bildungsbündnisse vor Ort.»



Das ist ja schön, dass der Vereinsbeitrag wegfällt, aber ist das wirklich realistisch? Bei einem Sportverein oder Spielmannszug fallen ja weitere, erhebliche Kosten an, die den Vereinsbeitrag auch locker sehr erheblich überschreiten können.

Ob das nun wirklich die Situation der Hartzkinder erheblich verbessert, wage ich arg zu bezweifeln.
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1524077) Verfasst am: 23.08.2010, 09:18    Titel: Antworten mit Zitat

Die Wohlfahrtsverbände wie AWO oder Paritätische kritisieren die entstehende Bürokratie durch die Chipkarte schon länger und möchten staatliche Angebote der Jugendpflege für alle Kinder erweitern.

Nicht dass hier der Eindruck entsteht, Frau Schröder würde allein kontern (ich dachte erst schon Gerhard Sch. mischt sich in das „Gedöns“ ein).
Zudem will sie gerade die Angebote der regionalen Jugendhilfeträger erhalten.
Frau vdL will private Geldgeber und Stiftungen beteiligen, weil der Staat macht wieder kein Geld locker für die tollen Jugendpflege-Ideen.

Die evangelische Kirche begrüßt die Chipkarte
Zitat:
Die Karte komme dem Anliegen der Kirchen entgegen, möglichst viele Kinder und Jugendliche an Bildungsveranstaltungen zu beteiligen.

Vermutlich an den kirchlichen Bildungsveranstaltungen.

Hat schon mal jemand versucht an Stiftungsgelder zu kommen?
Ein ziemlicher Aufwand überhaupt die Kriterien zu erfüllen und Antrage zu formulieren.
Ehrenamtliche aus kleinen Vereinen tun sich das nicht lange an.
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immanuela
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Anmeldungsdatum: 20.05.2009
Beiträge: 1846

Beitrag(#1524260) Verfasst am: 23.08.2010, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Martha-Helene hat folgendes geschrieben:

Frau vdL will private Geldgeber und Stiftungen beteiligen, weil der Staat macht wieder kein Geld locker für die tollen Jugendpflege-Ideen.


Ja, sicher sind z. B. die Hoteliers mit dabei, wenn vdLs "Einladung" gefolgt wird, doch bitte etwas Geld für die armen Hartz IV-Kinder sozusagen zurück zu spenden. Und die Banken, der Staat hat doch kein Geld. zwinkern
Soweit sind wir also schon.
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cenorx
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Anmeldungsdatum: 20.08.2010
Beiträge: 106

Beitrag(#1524448) Verfasst am: 23.08.2010, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Diese Bildungschipkarten können nach meinem Dafürhalten durchaus gefährliche Risiken und Nebenwirkungen haben.
Ich meine gar nicht mal allzusehr das Argument der Diskriminierung oder der Datenschutzgefährdung. Aber so wie ich die Sache überblicke, kann der Staat mit dieser Chipkarte massiven Einfluss auf das Freizeitverhalten unserer Kinder nehmen und somit die Elterliche Sorge empfindlich und m.E. auch in verfassungswidriger Weise beschneiden. Das wäre dann nämlich der Fall, wenn der Staat nur ganz bestimmte Vereine und Einrichtungen mit dem Bildungschip subventioniert.
Beispiel:
Eine Hartz-IV-Familie will ihr Kind in den Verein X schicken. Da der Verein X jedoch nicht durch die Chipkarte bezahlt werden kann, sind sie gezwungen ihr Kind in Verein Y zu schicken, welcher von der Bildungschipkarte suventioniert wird.
Fazit: Indirekt hat der Staat die Entscheidung, in welchen Verein die Eltern ihr Kind hinschicken, zumindestens mitbestimmt.
Das ist meine größte Befürchtung bei dieser Chipkarte.
_________________
In notwendigen Dingen: die Einheit.
In fraglichen Dingen: die Freiheit.
In allem: die Liebe.

(Augustinus von Hippo)
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Martha-Helene
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Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 1155

Beitrag(#1524973) Verfasst am: 24.08.2010, 07:56    Titel: Antworten mit Zitat

Welcher kleinere Verein hätte überhaupt die Technik, Chipkarten einzulesen?
Und dann der Aufwand für ehrenamtliche Kassenwarte, die Mitgliedsbeiträge irgendwo einzutreiben. Da gehen möglicherweise sensible Daten hin und her oder Ausdrucke liegen zuhause rum und sind von allen möglichen Leuten einsehbar.
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