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"Freiheit" und Gesellschaftsmodelle
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2266454) Verfasst am: 08.12.2021, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Eine Straßensperre ist etwas temporäres, eine zeitlich und räumlich begrenzte Störung, der Abbau der Straßensperre ist eingeplant.

Bist du dir sicher? An anderer Stelle fürchtest du eine niemals endende Straßensperrendiktatur.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2266459) Verfasst am: 08.12.2021, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:

narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich würde gern die Kriterien wissen, anhand derer Freiheiten eingeschränkt werden sollen. Denn ich argwöhne, da steckt einiges an Willkür drin.

du kannst es "Willkür" nennen ich nenns "Geschichte".

So wie die Geschichte in Polen, die plötzlich einen anderen Kurs genommen hat. Mal sehen, ob die US-Geschichte in Sachen Roe eine Kehrtwende macht. Oder warum die Geschichte in China eine andere Wendung genommen hat, als in Europa oder Russland.

Ja klar, die Geschichte in sonstwo ist ja auf jeden Fall 1:1 mit der individuellen Freiheit in Deutschland zu vergleichen. skeptisch

smallie hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Und nein, das ist mit den Schwulengesetzen nicht zu vergleichen.

Ich sehe diese Parallele:

    1) Schwulsein wurde verboten, weil es der Volksgesundheit schadet.
    2) Drogen sind verboten, weil sie der Volksgesundheit schaden.

Hab' jetzt keine Belege herausgesucht. Will erst sehen, ob du mir das Argument grundsätzlich abkaufst, bevor ich mir die Arbeit mache. zwinkern

Wer behauptet, dass Drogen wegen der Volksgesundheit verboten sind? Dann müsste ja Alk und Nikotin auch verboten sein - auch Drogen. Das Verbot von anderen Drogen hat andere Gründe und die werden diskutiert. Wobei ich nicht denke, dass eine sinnige Veränderung da von einem Land im Alleingang gemacht werden kann. Geht ja nicht nur um den Konsum, sondern auch um die Produktion usw.

smallie hat folgendes geschrieben:
Testfall Volksgesundheit: Wie lange gibt es in den Niederlanden schon laxe Drogengesetze? Lange genug, um eventuelle Schäden sichtbar zu machen.

Lachen also erst mal war und ist das kein "Testfall Volksgesundheit" und die laxe Auslegung der Drogengesetzte hat mit was vollkommen anderem zu tun. Denn Gesetze sind genauso wenig lax oder nicht lax wie in Deutschland. Und inzwischen ist dieser laxe Umgang sehr wohl für die Volksgesundheit wie für die Volkssicherheit ein großes Problem. Die Drogenmafia bedroht Leute nicht nur sie ermorden sie auch wenn sie ihnen im Weg stehen. Peter F. de Vries ist da nur das letzte Opfer und die Spitze vom Eisberg. Also leider kein gutes Beispiel.

smallie hat folgendes geschrieben:
Ich bringe Begründungspflicht ins Spiel.
Wie läßt sich Tanzverbot schlüssig begründen? ...

Was anderes fällt dir nicht ein? Sicher ist das Tanzverbot Blödsinn. Dagegen wird ja schon seit Jahren argumentiert. Interessant ist, dass es immer noch 53% für die Beibehaltung und nur 38% für eine Aufhebung plädieren. Da es vor allem Leute ab 60 sind die es beibehalten wollen wird das Verbot ja bald aussterben.

Letztlich ist das aber ein gutes Beispiel für die Grenzflächen wo eine Diskussion statt finden muss und ja auch stattfindet. Es ist nun mal nicht immer klar was andere schädigt und was sie ertragen müssen. Moralische Werte, Regeln und soziale Normen entstehen nicht in kurzer Zeit und lassen sich auch nicht in kurzer Zeit ändern.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2266462) Verfasst am: 08.12.2021, 01:40    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Und nein, das ist mit den Schwulengesetzen nicht zu vergleichen.

Ich sehe diese Parallele:

    1) Schwulsein wurde verboten, weil es der Volksgesundheit schadet.
    2) Drogen sind verboten, weil sie der Volksgesundheit schaden.

Hab' jetzt keine Belege herausgesucht. Will erst sehen, ob du mir das Argument grundsätzlich abkaufst, bevor ich mir die Arbeit mache. zwinkern

Wer behauptet, dass Drogen wegen der Volksgesundheit verboten sind? Dann müsste ja Alk und Nikotin auch verboten sein - auch Drogen. Das Verbot von anderen Drogen hat andere Gründe und die werden diskutiert.

Bei dem Vergleich und aus der Zeit gibt es auch noch den ätzenden Begriff 'Entartung'.

Bei der damaligen Enthaltsamkeitsbewegung ging es um Alkohol, ohne die Erfindung des Kühlschranks (leichtere Alkoholika wie Bier ganzjährig) wär man evtl bei Schnaps&Co geblieben und Alkohol evtl auch auf der Liste des Bösen gelandet. (es konnte auch aufwändig mit Natureis bis in den Sommer gekühlt werden)
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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3623

Beitrag(#2266519) Verfasst am: 08.12.2021, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Was geht vor? Die Rechte der Verwandtschaft oder die Rechte des Verstorben?

Naja, im Idealfall strebt man einen Interessensausgleich an - wenn es denn überhaupt einen Konflikt gibt.

Richtig.


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wenn jemand zB einen Bestattungswunsch hat, die den Hinterbliebenen große Mühe oder große Kosten verursachen würden, fände ich es nicht geradezu verdammenswert, wenn sie davon abweichen.

Wenn das jemand mal den Ägyptern gesagt hätte, als sie die Pyramiden bauten. zwinkern


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Außerdem würde ich eben nicht nur an die Verwandten und den Verstorbenen denken, sondern überhaupt an alle, die sich an den Verstorbenen erinnern wollen; das können ja Leute sein, die mangels rechtlicher Verbindung keine Entscheidungsmöglichkeit haben, aber dem Verstorbenen dennoch sehr nahe standen.

Ich finde es eben problematisch, wenn jemand das Gedenken monopolisiert und halte die Urne im WOhnzimmer deswegen für problematisch.

Kann ich nachvollziehen. Bis auf die Stelle mit der Entscheidungsmöglichkeit. Wie kommt es, daß die Verwandtschaft hier Entscheidungsrecht hat?


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Das ist was anderes, als wenn die nichtverheiratete Lebensgefährtin vom "Grab" im Wohnzimmer der Eltern ausgesperrt werden kann.

Kann man im Testament oder in einer Patientenverfügung sagen, wer über die Leiche verfügen darf?


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wie genau muß man zum Beispiel die Motive hinter dem 175er Schwulenparagraphen verstehen, bevor man ihn abschaffen kann?

Na, die herauszufinden ist ja nicht schwer.

Ok, mal sehen, wie weit ich komme. Und ob bei mir das Selbe herauskommt, wie bei dir.

Gerade kürzlich gelesen: im alten China waren homosexuelle Beziehungen erlaubt, solange auch eine Hetero-Ehe geführt wurde. Warum lief das dort anders, als bei uns? Religion? Warum sind in manchen Religionen Sodomie und homosexuelle Akte verboten? Ein These sagt, daß beim Sex mit Tieren leicht Krankheiten übertragen werden. Also hat man's verboten.

Leider habe ich keinen Überblick, wie viele Kulturen es gab, in denen Homosexualität toleriert wurde - deshalb hängt das Argument etwas in der Luft.
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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3623

Beitrag(#2266534) Verfasst am: 09.12.2021, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Wer behauptet, dass Drogen wegen der Volksgesundheit verboten sind? Dann müsste ja Alk und Nikotin auch verboten sein - auch Drogen. Das Verbot von anderen Drogen hat andere Gründe und die werden diskutiert.

Der Gesundheitsminister hat es behauptet, zitiert im Urteil des Bundesverfassungsgerichtes:

BVerfGE 90, 145 - Cannabis hat folgendes geschrieben:
Das strafrechtliche Verbot der Abgabe von Cannabis sei geeignet und erforderlich, um die Volksgesundheit und damit die körperliche Unversehrtheit des einzelnen Bürgers zu schützen.

https://servat.unibe.ch/dfr/bv090145.html

Es wird ausdrücklich verneint, daß diese Überlegung auch für Alkohol gilt. Die Begründung ist, daß Alkohol auch zum Genuß und nicht nur zum Rausch getrunken wird.


narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Testfall Volksgesundheit: Wie lange gibt es in den Niederlanden schon laxe Drogengesetze? Lange genug, um eventuelle Schäden sichtbar zu machen.

Lachen also erst mal war und ist das kein "Testfall Volksgesundheit"

Verstehe ich nicht. Die haben jetzt 50 Jahre Erfahrung mit dem Zeug. Wenn das kein Testfall ist, was wäre dann ein richtiger Testfall?


narr hat folgendes geschrieben:
Die Drogenmafia bedroht Leute nicht nur sie ermorden sie auch wenn sie ihnen im Weg stehen. Peter F. de Vries ist da nur das letzte Opfer und die Spitze vom Eisberg. Also leider kein gutes Beispiel.

Folgen der Prohibition kann man nicht den Drogen anlasten.


narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ich bringe Begründungspflicht ins Spiel.
Wie läßt sich Tanzverbot schlüssig begründen? ...

Was anderes fällt dir nicht ein?

Ich kann's in anderen Worten noch einmal sagen:

Wer eine Störung behauptet, muß sie nachvollziehbar begründen können, sonst ist es keine Störung.


narr hat folgendes geschrieben:
Sicher ist das Tanzverbot Blödsinn. Dagegen wird ja schon seit Jahren argumentiert. Interessant ist, dass es immer noch 53% für die Beibehaltung und nur 38% für eine Aufhebung plädieren. Da es vor allem Leute ab 60 sind die es beibehalten wollen wird das Verbot ja bald aussterben.

Auch eine Möglichkeit, gesellschaftliche Konflikte zu lösen, in dem man sie aussitzt.


narr hat folgendes geschrieben:
Letztlich ist das aber ein gutes Beispiel für die Grenzflächen wo eine Diskussion statt finden muss und ja auch stattfindet. Es ist nun mal nicht immer klar was andere schädigt und was sie ertragen müssen.

Nicht immer klar? Also meist schon klar? So wie beim Tanzverbot, das du für Blödsinn hältst.


narr hat folgendes geschrieben:
Moralische Werte, Regeln und soziale Normen entstehen nicht in kurzer Zeit und lassen sich auch nicht in kurzer Zeit ändern.

Also gibt es eine Lücke zwischen Soll und Ist?! Man kann sich schon heute eine freiere Welt vorstellen, aber Trägheitseffekte verhindern die Umsetzung. Das ist genau die Freiheitslücke, die ich Eingangs bemängelt habe.
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2266622) Verfasst am: 09.12.2021, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Die spinnen, die Kiwis:

https://www.zeit.de/gesundheit/2021-12/neuseeland-smokefree-2025-action-plan-tabakprodukte-verbot
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2266633) Verfasst am: 09.12.2021, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
...Cannabis

das Gejammere versteh ich nicht so ganz. Eine Legalisierung wird doch jetzt in Angriff genommen.


smallie hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Testfall Volksgesundheit: Wie lange gibt es in den Niederlanden schon laxe Drogengesetze? Lange genug, um eventuelle Schäden sichtbar zu machen.

Lachen also erst mal war und ist das kein "Testfall Volksgesundheit"

Verstehe ich nicht. Die haben jetzt 50 Jahre Erfahrung mit dem Zeug. Wenn das kein Testfall ist, was wäre dann ein richtiger Testfall?

Für so zweidimensional hätte ich dich ja im ersten Moment nicht gehalten skeptisch
auch wenn man die, teils großen Probleme die der Konsum der neuen Sorten Cannabis, vor allem bei jungen Leuten, verursachen außen vor lässt, sind die Auswirkungen die die Drogen-Mafia auf die Niederlande hat, immens. Ich hatte einiges dazu in meiner letzten Antwort geschrieben. Darauf bist du kaum eingegangen, weil es anscheinend nicht in dein einfaches Weltbild passt. Da dich das nicht interessiert, hab ich auch keine Lust mehr da mehr Zeit rein zu stecken.

smallie hat folgendes geschrieben:

Folgen der Prohibition kann man nicht den Drogen anlasten.

siehe oben. Kein Land kann das alleine anders handhaben. In Europa schon gar nicht.

smallie hat folgendes geschrieben:

Auch eine Möglichkeit, gesellschaftliche Konflikte zu lösen, in dem man sie aussitzt.

Ja, bei manchen Konflikten ist das die beste Lösung. Auch, wenn dir das vielleicht nicht passt.
smallie hat folgendes geschrieben:

Nicht immer klar? Also meist schon klar? So wie beim Tanzverbot, das du für Blödsinn hältst.

Nur weil ich was "für klar" halte heißt das nicht, das andere das auch tun. Genau das scheinst du aber so zu halten. Wenn für dich was "klar" ist dann ist jeder der das anders sieht anscheinend ein Trottel und hat sich deiner Ansicht zu fügen.

smallie hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Moralische Werte, Regeln und soziale Normen entstehen nicht in kurzer Zeit und lassen sich auch nicht in kurzer Zeit ändern.

Also gibt es eine Lücke zwischen Soll und Ist?! Man kann sich schon heute eine freiere Welt vorstellen, aber Trägheitseffekte verhindern die Umsetzung. Das ist genau die Freiheitslücke, die ich Eingangs bemängelt habe.

Ach jetzt haben wir Deutschland verlassen und sind bei der Welt? Ich bleib jetzt mal zumindest in (West)Europa
Und nein, das ist nicht die "Freiheitslücke". Du stellst dir anscheinend eine "freiere Welt" so vor, dass du tun und lassen kannst was du willst und du dabei bestimmst ob dein Verhalten andere schädigt oder einschränkt und nicht die Personen die es betrifft. So läuft das aber (glücklicher Weise) nun mal nicht.
Diese "Freiheitslücke" von der du sprichst ist nicht statisch. Die verschiebt sich ständig und ist auch nicht für jede Bevölkerungsgruppe gleich. Ich wüsste noch nicht mal wie man die Bevölkerungsgruppen genau definieren könnte. Teils vielleicht Generationen, aber auch innerhalb einer Altersgruppe gibt es viele unterschiedliche Freiheitsbegriffe.
Trotzdem ich, besonders auf meinen Reisen, etliches mit Rücksicht auf Empfindlichkeiten meiner Mitmenschen, nicht gemacht habe habe ich mich nie "unfrei" gefühlt, in Deutschland und wo ich jetzt leben schon gar nicht. Trotzdem halte ich es für sinnvoll mit anderen die sich eingeschränkt fühlen zu diskutieren. Aber sorry, ein Tanzverbot an einigen Tagen im Jahr geht komplett an mir vorbei. Aber wenn sich jemand daran abarbeiten will - "tu moar".
Da setze ich mich eher für die Leute ein, die wegen Schwarzfahrens in den Knast sollen. DAS finde ich nun echt eine "Unfreiheit" und die betrifft mich persönlich gar nicht.
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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3623

Beitrag(#2266768) Verfasst am: 11.12.2021, 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
...Cannabis

das Gejammere versteh ich nicht so ganz. Eine Legalisierung wird doch jetzt in Angriff genommen.

Offensichtlich habe ich es nicht geschafft, klar darzulegen worum es mir geht. Oh weh, jammer.

Mein Punkt war allgemeiner: Wenn es keine Störung gibt, bedarf es keines Verbots. Das wäre die Einsicht, die neue Regel, die man aus 40 Jahren §175 in der BRD lernen kann.


narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Testfall Volksgesundheit: Wie lange gibt es in den Niederlanden schon laxe Drogengesetze? Lange genug, um eventuelle Schäden sichtbar zu machen.

Lachen also erst mal war und ist das kein "Testfall Volksgesundheit"

Verstehe ich nicht. Die haben jetzt 50 Jahre Erfahrung mit dem Zeug. Wenn das kein Testfall ist, was wäre dann ein richtiger Testfall?

Für so zweidimensional hätte ich dich ja im ersten Moment nicht gehalten skeptisch
auch wenn man die, teils großen Probleme die der Konsum der neuen Sorten Cannabis, vor allem bei jungen Leuten, verursachen außen vor lässt, sind die Auswirkungen die die Drogen-Mafia auf die Niederlande hat, immens.

Und das ist kein Testfall?

Egal, ein Streit über Semantik lohnt nicht.


narr hat folgendes geschrieben:
Ich hatte einiges dazu in meiner letzten Antwort geschrieben. Darauf bist du kaum eingegangen, weil es anscheinend nicht in dein einfaches Weltbild passt. ...
smallie hat folgendes geschrieben:
Folgen der Prohibition kann man nicht den Drogen anlasten.

siehe oben. Kein Land kann das alleine anders handhaben.

Das ist ja kontrafaktisch. In der aktuellen ZEIT gibt es einen Artikel darüber. In den Staaten hat man's gemacht, in Kanada auch.


narr hat folgendes geschrieben:
In Europa schon gar nicht.

Warum soll's in Europa nicht gehen?


narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Nicht immer klar? Also meist schon klar? So wie beim Tanzverbot, das du für Blödsinn hältst.

Nur weil ich was "für klar" halte heißt das nicht, das andere das auch tun. Genau das scheinst du aber so zu halten. Wenn für dich was "klar" ist dann ist jeder der das anders sieht anscheinend ein Trottel und hat sich deiner Ansicht zu fügen.

(Ich unterbreche meine Antwort für eine kurze Umfrage: Haltet ihr Gegner der Homo-Ehe oder Covidioten für Trottel? Falls ja, gilt der Vorwurf von narr auch für euch. Schämt euch gefälligst. Zustimmung)

Für das Tanzverbot kann es keine nachvollziehbare Begründung geben. Hast du eine?

Ich kann immer einen Widerspruch konstruieren, sobald ich von einer diversen Bevölkerung ausgehe. Was passiert, wenn der Feiertag einer Gruppe auf einen stillen Feiertag einer anderen Gruppe fällt? Zuckerfest am Karfreitag, sowas in der Art.


narr hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Moralische Werte, Regeln und soziale Normen entstehen nicht in kurzer Zeit und lassen sich auch nicht in kurzer Zeit ändern.

Also gibt es eine Lücke zwischen Soll und Ist?! Man kann sich schon heute eine freiere Welt vorstellen, aber Trägheitseffekte verhindern die Umsetzung. Das ist genau die Freiheitslücke, die ich Eingangs bemängelt habe.

Ach jetzt haben wir Deutschland verlassen und sind bei der Welt?

Das habe ich nicht verstanden, warum ich bei Deutschland bleiben soll. Ich tippe auf ein Mißverständnis. Meine Beispiele waren alle aus Deutschland und ich habe Deutschland auch ausdrücklich erwähnt, weil ich andere Länder nicht so gut kenne. War aber nicht so gemeint, daß es diese Fälle nur in Deutschland gibt oder daß ich Deutschland besonders an den Pranger stellen wollte.


narr hat folgendes geschrieben:
Und nein, das ist nicht die "Freiheitslücke". Du stellst dir anscheinend eine "freiere Welt" so vor, dass du tun und lassen kannst was du willst und du dabei bestimmst ob dein Verhalten andere schädigt oder einschränkt und nicht die Personen die es betrifft. So läuft das aber (glücklicher Weise) nun mal nicht.

Eigentlich habe ich etwas anderes gesagt: Schädigung, Störung muß nachvollziehbar sein.

Und möchte das gleich einschränken: Bein gebrochen beim Skifahren, Knie ruiniert beim Fußballspielen - das ist streng genommen auch schädliches Verhalten, das die Gemeinschaft bezahlt. Sollen die Krankenkassen das zukünftig nicht mehr bezahlen? Ich würde sagen, das gehört zum normalen Lebensrisiko und sollte bezahlt werden.


narr hat folgendes geschrieben:
Diese "Freiheitslücke" von der du sprichst ist nicht statisch. Die verschiebt sich ständig und ist auch nicht für jede Bevölkerungsgruppe gleich. Ich wüsste noch nicht mal wie man die Bevölkerungsgruppen genau definieren könnte. Teils vielleicht Generationen, aber auch innerhalb einer Altersgruppe gibt es viele unterschiedliche Freiheitsbegriffe.

Es gibt viele unterschiedliche Freiheitsbegriffe? Das ist mir zu postmodern. Und in etwa so hilfreich wie die Behauptung, es gäbe auch viele unterschiedliche Vorstellungen von Menschenrechten.

Bitte Farbe bekennen, auf welcher Seite der unterschiedlichen Begriffe du stehst. Für mich kommt das rüber, als seien überlieferte Sitten und Gebräuche noch gültige Argumente in modernen Debatte.


narr hat folgendes geschrieben:
Trotzdem ich, besonders auf meinen Reisen, etliches mit Rücksicht auf Empfindlichkeiten meiner Mitmenschen, nicht gemacht habe ...

Als Gast in anderen Ländern wäre auch zurückhaltend.

Hierzulande fühle ich mich nicht zu Integration verpflichtet, schon gar nicht, wenn es um Empfindlichkeiten geht, die Privatsache sein sollten. Den Moslem geht es nichts an, wenn ich im Ramadan tagsüber esse, den konservativen Juden geht es nichts an, wenn ich - oder liberale Juden! - am Schabbat arbeiten. Und die Deutschen geht's nix an, wenn ich am Karfreitag herumhopse.


narr hat folgendes geschrieben:
habe ich mich nie "unfrei" gefühlt, in Deutschland und wo ich jetzt leben schon gar nicht.

Urne im Garten ist in manchen Bundesländern ein Ordnungswidrigkeit. Auch wenn du dich nicht so fühlst, bist du technisch gesehen unfrei.

Übrigens geht es nicht nur um dich. Die 90% Heteros haben sich vom 175er auch nicht eingeschränkt gefühlt.


narr hat folgendes geschrieben:
Aber sorry, ein Tanzverbot an einigen Tagen im Jahr geht komplett an mir vorbei.

Bist du der Maßstab, was an anderen vorbeigehen muß? Ich kenne ein paar Leute, die mit Musik ihr Geld verdienen. Für die ist das Tanzverbot ein temporäres Berufsverbot.

Was du sagst, ist für 2021 nicht woke genug. Mr. Green
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21789

Beitrag(#2266785) Verfasst am: 12.12.2021, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
auch wenn man die, teils großen Probleme die der Konsum der neuen Sorten Cannabis, vor allem bei jungen Leuten, verursachen außen vor lässt, sind die Auswirkungen die die Drogen-Mafia auf die Niederlande hat, immens.

Wenn ich mich nicht irre, ist es in den Niederlanden doch so, dass Konsumenten kleine Mengen kaufen und Coffeeshops entsprechend verkaufen dürfen, die Coffeeshops ihre Waren aber nicht legal produzieren oder einkaufen können. Dass eine derartige, widersinnige Rechtslage eine organisierte Kriminalität in genau diesem Bereich verursacht, ist klar. Andere Länder, die die Cannabis-Prohibition aufheben, machen diesen Feher auch nicht, sondern regeln auch die legale Produktion.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Wilson
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Beitrag(#2299596) Verfasst am: 02.09.2023, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hier ein dlf- Kultur Beitrag zum Thema Freiheit/ Liberalismus im aktuellen Kontext bzw Diskurs:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/lesart-100.html

Zur Selbstvergewisserung wie links und Freiheit zusammengehen. Ohne Kommunismus!! Ganz wichtig.
Sonst ist die Freiheit perdu.
Ganz so frei geht aber auch nicht. FDP und so.
Da müsste man Mal was machen.

Zu dem vorgestellten Buch von s. Neiman:
(Den Beitrag dazu hab ich nicht gehoert. Und natürlich sollte man die Bücher gelesen haben)

PhilosophieSusan Neiman
Linker Universalismus statt Wokeness

https://www.deutschlandfunkkultur.de/universalismus-statt-wokeness-linkssein-lernen-mit-kant-dlf-kultur-2bb3325f-100.html
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Beitrag(#2299620) Verfasst am: 03.09.2023, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Hier ein dlf- Kultur Beitrag zum Thema Freiheit/ Liberalismus im aktuellen Kontext bzw Diskurs:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/lesart-100.html

Zur Selbstvergewisserung wie links und Freiheit zusammengehen. Ohne Kommunismus!! Ganz wichtig.
Sonst ist die Freiheit perdu.
Ganz so frei geht aber auch nicht. FDP und so.
Da müsste man Mal was machen.

Zu dem vorgestellten Buch von s. Neiman:
(Den Beitrag dazu hab ich nicht gehoert. Und natürlich sollte man die Bücher gelesen haben)

PhilosophieSusan Neiman
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https://www.deutschlandfunkkultur.de/universalismus-statt-wokeness-linkssein-lernen-mit-kant-dlf-kultur-2bb3325f-100.html


Tja, es gibt halt auch sehr unterschiedliche Auffassungen, was der Begriff "Freiheit" denn bedeuten soll. Von Nachteil wird das, wenn versucht wird, ein bestimmtes Konzept von "Freiheit" auf eine Gruppe anzuwenden, die damit so gar nichts anfangen kann.

(Also meinetwegen: Steuersenkungen und Deregulierungen, die aber vor allem Reichen und Unternehmen zugutekommen, weil man noch an "trickle down" glaubt.

Oder ein "sozialistischer Aspekt": Nach 1990 wurde in der ehemaligen DDR ja der Witz erzählt, daß man früher nicht reisen konnte, weil die Mauer da war. Und nun könnte man nicht reisen, weil man kein Geld dazu hätte.)
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Beitrag(#2299623) Verfasst am: 03.09.2023, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

In Deutschland wird Politik betrachtet, dass sie dafür zu sorgen hat, dass es mir gutgeht.
Quasi als Vollkasko. Das kann ja nicht einher gehen mit Freiheit.
Vollkasko führt übrigens dazu, dass ich mich nicht al zu sehr anstrengen muss, damit es mir gut geht.
Wobei Gut gehen arg dehnbar ist.
Ein Dach über den Kopf, sich satt essen können, und gesund sein, sind die Grundbedürfnissen. Weniger sollte man nicht haben.
Wobei man für letzteres nicht viel beitragen kann.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Wilson
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Beitrag(#2299624) Verfasst am: 03.09.2023, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

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Es ist Zeit für eine schmerzhafte Neubewertung der Situation: "Du bist gefeuert!"
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Beitrag(#2299626) Verfasst am: 03.09.2023, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

(1) Der Staat muß sich ja auch nicht um diejenigen kümmern, die gehen können. (Ist klar, man behandelt ja im KH auch nicht die Gesunden.) Sondern halt um diejenigen, die noch nicht, gerade nicht oder nicht mehr können.

Ein Punkt ist ja, daß man gerade Armen gerne mal "Mitnahmementalität" unterstellt. Das ist aber natürlich ein Ausspielen von Leuten, die gerade so zurechtkommen gegen noch Ärmere. Denn bekanntermaßen müssen diejenigen, die wenig Geld haben, davon ja aktuell leben und legen das nicht gerade für den nächsten Urlaub auf den Malediven zurück. Mir kommen bei "Mitnahmementalität" dementsprechend eher Fälle in den Sinn, in denen jemand was nimmt, damit halt ein Anderer das nicht bekommt, das nicht mal bemerkt o.ä.. Z.B. ein Unternehmer 500 Mio. Corona-Hilfen kassiert und sich postwendend selbst die Hälfte davon als Dividende ausbezahlt hatte. Was irgendwo dem Sinn nicht gerecht wurde.

(Man kann ansonsten auch argumentieren, daß natürlich die Bedürftigkeit der Leute besteht, egal ob sie nun aus Sicht irgendeines fernen Sachbearbeiters "genügend mitarbeiten". Und schlechter als Existenzminimum darf nicht sein.)


(2) Dabei war natürlich einerseits an ökonomische Aspekte gedacht. Andererseits, kann man auch noch ergänzen, wollen wir natürlich auch einen gewissen Grundkonsens an Werten als Bestandteil von Freiheit: Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, auch wenn man damit einem Anderen auf die Füße tritt.
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Beitrag(#2299627) Verfasst am: 03.09.2023, 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:


Ein Punkt ist ja, daß man gerade Armen gerne mal "Mitnahmementalität" unterstellt. Das ist aber natürlich ein Ausspielen von Leuten, die gerade so zurechtkommen gegen noch Ärmere.


Das würde ich nie tun.
Ich habe mehr Leute im Visier die meinen, dass der Staat für alles herhalten muss.
Dass das Kindergeld erhöht wurde finde ich sehr begrüßungswert. Es wäre aber auch wichtig, dafür zu sorgen, dass alle Kinder die gleichen Chancen bekommen sollten, egal aus welche Verhältnisse sie kommen. Dass ist z.B eine wichtige Aufgabe des Staates.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Beitrag(#2299633) Verfasst am: 03.09.2023, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
(Man kann ansonsten auch argumentieren, daß natürlich die Bedürftigkeit der Leute besteht, egal ob sie nun aus Sicht irgendeines fernen Sachbearbeiters "genügend mitarbeiten". Und schlechter als Existenzminimum darf nicht sein.)

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Critic
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Beitrag(#2299636) Verfasst am: 03.09.2023, 21:22    Titel: Antworten mit Zitat

Dazu paßt vielleicht auch noch eine Meldung, die ich gerade noch im Firefox hatte:

Das reichste 1% der Weltbevölkerung produziere demnach zumindest 25% des CO2 (späterer Edit: motiviert hatte mich die Behauptung, es seien "bis zu 50%", aber die habe ich bis dato nicht belegt gefunden).

Kommt in den letzten Jahren immer wieder, wobei die Zahlen schon variieren, z.B. hier ("Das reichste 1 Prozent schädigt das Klima doppelt so stark wird die ärmere Hälfte der Welt ... . Die ärmere Hälfte der Menschheit produziert gerade mal 7% des weltweiten CO2"). Andere Quellen liefern gar, daß 1% für 25% des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich seien ("Wer stößt am meisten CO2 aus auf dieser Welt? Kurzum: Die, die viel Geld haben").

In landläufigen Begriffen von Freiheit heißt es ja auch, daß die eigene Freiheit nur soweit reicht, wie sie die Freiheit der Anderen nicht beschränkt. Das beinhaltet also auch die Frage, in wieweit man auch mal zurückstecken muß, damit auch Andere noch etwas an Freiheit haben. (Das geht natürlich auch bei der Frage, wieviel man an Sozialhilfe zugesteht, aber hier noch den anderen Aspekt erstmal fürs Brainstorming:)

Letztlich ist das etwas, das Otto Normalmensch, also die halt ihre normalen Einkünfte haben, je nach Zahlendimension schon fast nicht mehr betrifft:

Wir gehören natürlich zur reicheren Hälfte und ggf. statistisch gesehen auch zu den reichsten 10 oder 20% der Welt, aber im Prinzip können wir ja noch soviele Rettertüten essen oder kein Auto fahren oder ein bis drei Solarzellen an den Balkon hängen etc.. Natürlich bringt die Masse der Leute auch was, aber wenn so smarte Managertypen täglich auch für 50 km mit dem Privatjet fliegen (Manche würden das eine Kurzstrecke nennen) und das als "ihre Lebensqualität" ansehen, von der sie nicht abgehen könnten, wird mein und Dein Einsparen dann auch wieder durch sie wieder "überkompensiert".

Und daran sehen wir dann ja auch, daß wer mehr Ressourcen hat, ggf. auch mehr einschränken muß, damit Andere noch irgendwie leben und "Freiheit haben" können.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Zuletzt bearbeitet von Critic am 04.09.2023, 09:47, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2299639) Verfasst am: 03.09.2023, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Vor allem ist das private Einsparen selbst bezüglich des durch eigene Handlungen verursachten Ausstoßes nur eine partielle Lösung, weil das nur die eigenen vier Wände betrifft und man auf der Arbeit nicht der eigenen Vernunft, sondern dem Chef hörig ist. Der durchschnittliche Lohnarbeiter hat selbst im Westen schlichtweg nicht genug Kontrolle über das eigene Leben und Handeln, als dass man ihn in relevanter Weise für diese Probleme verantwortlich machen könnte.
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