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Chancengleichheit
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#1599579) Verfasst am: 15.01.2011, 20:37    Titel: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Wie es scheint, hat sich das Dogma für alle Bürger, arme und reiche, Männer und Frauen, Eingeborene und Zuwanderer, gleiche Chancen in Bildung und Beruf erreichen zu wollen als nicht erreichbar erwiesen. Die Plätze in der Gesellschaft sind vergeben, die Durchlässigkeit gleich Null. Wer heute aus der Arbeiterschicht kommt, bleibt da, Akademikerkinder erreichen fast automatisch höhere Bildungsabschlüsse - und damit höhere Einkommen und damit bessere Gesundheitsversorgung und wiederum bessere Bildungschancen.

In Grossbritannien hat man diese moralischen Probleme weit weniger. Warum ist das so?

Warum geben wir nicht einfach die Idee der Chancengleichheit auf und verfahren nach dem Prinzip: "Schuster bleib' bei deinen Leisten"? Wenn jeder bleibt, wo er ist, gäbe es weniger Verteilungskampf und mehr Ruhe im Staat.

Die wenigen Begabten kann man auch mit Stipendien fördern. Da braucht es keine Bildung in der Breite. Das hat im Mittelalter mit den Ständen auf gut funktiioniert. Über längere Zeit, als diese lächerlliche Idee von Demokratie.
_________________
V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#1599614) Verfasst am: 16.01.2011, 00:01    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Plätze in der Gesellschaft sind vergeben, die Durchlässigkeit gleich Null.


Ich komme aus der Arbeiterschicht, bin Akademiker und wahrscheinlich bald Doktorant. Damit wäre die These widerlegt. Wo ein Wille ist, ist ein Weg.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1599617) Verfasst am: 16.01.2011, 00:05    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Plätze in der Gesellschaft sind vergeben, die Durchlässigkeit gleich Null.


Ich komme aus der Arbeiterschicht, bin Akademiker und wahrscheinlich bald Doktorant. Damit wäre die These widerlegt. Wo ein Wille ist, ist ein Weg.


Oha, eine typische Aufsteigerkarriere, Respekt... Klassenverräter, kein Wunder, dass Du wie ein schlüpfriger Konvertit in die Darmwindungen des Kapitals hineinkriechst, damit Du auch und endlich einmal "dazu" gehörst... Ein Gerhard-Schröder-Typus... Erbrechen
_________________
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Namronia
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Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1599620) Verfasst am: 16.01.2011, 00:11    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Plätze in der Gesellschaft sind vergeben, die Durchlässigkeit gleich Null.


Ich komme aus der Arbeiterschicht, bin Akademiker und wahrscheinlich bald Doktorant. Damit wäre die These widerlegt. Wo ein Wille ist, ist ein Weg.

Nicht immer.

Ignoriert mal mein dummes Getrolle hier, vergesst meine zugegeben dummen Threads über alles. Ich bin kein Idiot. Laut meinem letzten IQ Test hatte ich n IQ von 145, und meine Zeugnisse (auf der Realschule) haben sich immer im Einserbereich bewegt, ohne, dass ich eine einzige Sekunde geübt habe. In der Grundschule war es im Zweierbereich, aber ich hatte soziale Probleme und Eltern, die auf die Lehrer gehört haben und selbst kein Geld oder sonstwas hatten. Ein anderer aus meiner Grundschulklasse hatte genau meine Noten, aber eine Gymnasiumsempfehlung. Seine Eltern waren Firmenchefs einer großen, deutschlandweit operierenden Firma. Ich ging nur auf eine Realschule.

Und jetzt bin ich erstmal gezwungen, eine Ausbildung zu machen. Gut, sie macht Spaß, ich mach das da gerne, aber ich wäre lieber auf n Gymmi gegangen und hätte mein Abi gemacht, was mich davon abhält sind allein meine Eltern mit ihrem Zwang, dass ich mein eigenes Geld verdienen muss, weil wir nicht so viel davon haben.

Natürlich gibts welche wie dich, die Glück hatten, dass es mit Willen usw. geklappt hat, aber das ist nur selten der Fall.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1599624) Verfasst am: 16.01.2011, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hm. Mädchen (Vater Zimmermann, Mutter Hausfrau Mittlerer Bildungsabschluss, ohne fertige Ausbildung): kommt nach der Grundschule aufs Gymy. Versemmelt das, kommt auf die Hauptschule, macht den M-Zug zur mittleren Reife. Macht eine Fachschule für Sozialpädagogik bis zum Fachabi und studiert jetzt.

Der Bruder: Junge: Realschule, Ausbildung zum Bauzeichner. Macht das allgemeine Abi nach. Studiert jetzt.

Junge: schafft mit Ach und Krach den Hauptschulabschluss. Macht eine Lehre (vergessen was) Besucht dann ein Priesterseminar für Spätberufene, macht da das Abi nach und ist jetzt Pfarrer. Lachen

Mädchen (Vater gelernter Zimmermann, jetzt Landwirt. Mutter technische zeichnerin, jetzt Landwirtin) Abi, studiert jetzt.

Zwei Töchter einer alleinerziehenden Mutter, die mittleren Bildungsabschluss und eine Ausbildungsberuf hat. Eine über Hauptschule, M-zug zum Fachabi gekommen, die andere mit Topnoten vor dem Abitur.

So mal ein paar der mir näher bekannte Fälle.


Zuletzt bearbeitet von astarte am 16.01.2011, 00:26, insgesamt einmal bearbeitet
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1599626) Verfasst am: 16.01.2011, 00:26    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Plätze in der Gesellschaft sind vergeben, die Durchlässigkeit gleich Null.


Ich komme aus der Arbeiterschicht, bin Akademiker und wahrscheinlich bald Doktorant. Damit wäre die These widerlegt. Wo ein Wille ist, ist ein Weg.

Nicht immer.

Ignoriert mal mein dummes Getrolle hier, vergesst meine zugegeben dummen Threads über alles. Ich bin kein Idiot. Laut meinem letzten IQ Test hatte ich n IQ von 145, und meine Zeugnisse (auf der Realschule) haben sich immer im Einserbereich bewegt, ohne, dass ich eine einzige Sekunde geübt habe. In der Grundschule war es im Zweierbereich, aber ich hatte soziale Probleme und Eltern, die auf die Lehrer gehört haben und selbst kein Geld oder sonstwas hatten. Ein anderer aus meiner Grundschulklasse hatte genau meine Noten, aber eine Gymnasiumsempfehlung. Seine Eltern waren Firmenchefs einer großen, deutschlandweit operierenden Firma. Ich ging nur auf eine Realschule.

Und jetzt bin ich erstmal gezwungen, eine Ausbildung zu machen. Gut, sie macht Spaß, ich mach das da gerne, aber ich wäre lieber auf n Gymmi gegangen und hätte mein Abi gemacht, was mich davon abhält sind allein meine Eltern mit ihrem Zwang, dass ich mein eigenes Geld verdienen muss, weil wir nicht so viel davon haben.

Natürlich gibts welche wie dich, die Glück hatten, dass es mit Willen usw. geklappt hat, aber das ist nur selten der Fall.


Wenn ich sowas lese und höre, dann werde ich stinkesauer auf unser verdammtes Schulsystem.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1599629) Verfasst am: 16.01.2011, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sollte dazu sagen, daß ich erst kürzlich aus meinem Bekanntenkreis von einem Kind gehört habe, das ausschließlich aus schulpolitischen Gründen nicht die Förderung bekommen hat, die seine Begabung verlangt hätte. Obwohl der Lehrer sich dafür eingesetzt hat, der Schulleiter sich aber quer gestellt hat.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1599640) Verfasst am: 16.01.2011, 00:46    Titel: Antworten mit Zitat

ich sollte auch noch sagen, dass unsere Grundschulleiterin manchmal auch nicht schafft, nicht-akademische Eltern davon zu überzeugen, dass ihr Kind aufs Gymnasium könnte. Das soll allgemein auf dem Land zu oft vorkommen.
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1599645) Verfasst am: 16.01.2011, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Das sehe ich alles etwas anders. Ich bin auch Arbeiterkind und habe erst Realschulabschluss gemacht und danach Abitur. Das erste Studium schlug fehl aber beim zeiten hat es in Zusammenarbeit mit meinem heutigen Arbeitgeber geklappt. Nun arbeite ich als Ingenier und habe auch gute Aufstiegschancen. Etwa die hälfte meiner Kollegen hat auf dem zweiten Bildungsweg ihr Studium absolviert.
Wer heute eine Ausbildung macht hat mitunter die Chance dabei sein Fachabi zu bekommen und kann danach Fachbezogen studieren. Diese Möglichkeiten gab es vor einigen Jahrzehnten nicht. In den nächsten zwanzig Jahren benötigt dieses Land viele hochqualifizierte Kräfte. Auf die Menschen die das da draussen das potenzial dazu haben, kann garnicht verzichtet werden.
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satsche
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Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#1599646) Verfasst am: 16.01.2011, 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

PHOENIX, 16.01. 13:00-14:00 22:30

"Dauerpatient Bildung – Werden unsere Kinder immer dümmer?"

Ranga Yogeshwar diskutiert mit:
Prof. Elsbeth Stern (Lernforscherin ETH Zürich)
Prof. Henning Scheich (Direktor Leibniz-Institut für Neurobiologe Magdeburg)
Prof. Hans Brügelmann (Reformpädagoge Universität Siegen)
Michael Felten (Lehrer und Autor "Auf den Lehrer kommt es an")


Vermutlich wird man sich selbst in die Taschen lügen?
_________________
Keiner hat das Recht zu gehorchen. Hannah A.
Das, was lebt, ist etwas anderes als das, was denkt. G. Benn
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Namronia
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Anmeldungsdatum: 23.01.2008
Beiträge: 1687

Beitrag(#1599658) Verfasst am: 16.01.2011, 01:44    Titel: Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
Das sehe ich alles etwas anders. Ich bin auch Arbeiterkind und habe erst Realschulabschluss gemacht und danach Abitur. Das erste Studium schlug fehl aber beim zeiten hat es in Zusammenarbeit mit meinem heutigen Arbeitgeber geklappt. Nun arbeite ich als Ingenier und habe auch gute Aufstiegschancen. Etwa die hälfte meiner Kollegen hat auf dem zweiten Bildungsweg ihr Studium absolviert.
Wer heute eine Ausbildung macht hat mitunter die Chance dabei sein Fachabi zu bekommen und kann danach Fachbezogen studieren. Diese Möglichkeiten gab es vor einigen Jahrzehnten nicht. In den nächsten zwanzig Jahren benötigt dieses Land viele hochqualifizierte Kräfte. Auf die Menschen die das da draussen das potenzial dazu haben, kann garnicht verzichtet werden.


Aber das geht oft einfach nicht. Ich werde es wohl nicht schaffen. Wie auch?

Ich muss im Moment einen Viertel meines Geldes an die Bahn geben, damit ich morgens überhaupt zur Arbeit komme. Umziehen kommt auch nicht in Frage, weil die Lebenskosten zu groß sind. Also Sparen kann man vergessen, wenn ich neben alleine Leben auch für meinen 11,5 Stunden Tag irgendwie belohnt werden will ( => ab und zu ne DVD oder n Spiel kaufen).
Nächstes Ausbildungsjahr werde ich vielleicht dann nach Kiel umziehen können, und hätte etwas weniger Stress, aber dann, insgesamt, wohl auch weniger Geld zum Sparen übrig. So. Sagen wir, ich hab das fertig und bin Fachinformatiker geworden, alles toll. Jetzt will ich mein Abi machen: Wo lebe ich? Zurück zu meinen Eltern möchte ich (auch wieder erstens wegen sozialer Probleme, zweitens wegen finanziellen Problemen, die sie wohl haben werden, wenn mein Vater arbeitslos ist, was auch wohl bald der Fall sein wird) nicht. Wie soll ich dann mein Abi machen? Wovon soll ich in der Zeit angemessen leben?
Natürlich kommen jetzt Klugscheißer und reden von Abendgymnasium, Bla, Fasel und Tüt, aber wie bitteschön?
Ich muss um 5 aufstehen, bin um 7 in der Firma, mach um 15.30 schluss und bin dann 16.30 zuhause. Montags und Mittwochs kommen im Moment noch theoretische Fahrstunden und Dienstags meine Praktischen. Dann, gegen 19.20, habe ich noch 2 freie Stunden, in denen ich aber zu kaputt bin, überhaupt irgendwas sinnvolles zu machen. Donnerstags und Freitags habe ich natürlich frei, da kann ich meine 4 Stunden natürlich voll ausschöpfen... klar. Nach 8 Stunden hirnzermalmender Arbeit kann man wunderbar noch einige Stunden in der Schule sitzen und Sachen lernen, die einem am Arsch vorbeigehen.
Wie gesagt, wenn ich die Ausbildung fertig habe, wird es auch nicht einfacher: Erstens, weil ich mich an das (wenige) Geld gewöhnt habe. Zweitens: Weil ich nicht mehr zurück "nach Hause" ( -> "Hotel Mama" ) kann und will.

Du hattest Glück, ich habe es anscheinend nicht. Deshalb: Das Bildungssystem IST absolut ungerecht, bescheuert, diskrimierend und wahnsinnig, und wer was anderes sagt, outet sich als Idiot.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1599662) Verfasst am: 16.01.2011, 02:21    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Plätze in der Gesellschaft sind vergeben, die Durchlässigkeit gleich Null.


Ich komme aus der Arbeiterschicht, bin Akademiker und wahrscheinlich bald Doktorant. Damit wäre die These widerlegt. Wo ein Wille ist, ist ein Weg.




Das ist die andere absolute Position. Wenn es allein um den IQ ginge, dann könnte sich ein guter Hauptschüler auch auf dem Gymnasium einigermaßen durchbeißen. Es scheint aber eine ganze Reihe von Hemmnissen zu geben, die aus einer finanziell eher gering ausgestatteten Umgebung (vulgo "bildungsferne Familie") heraus jeden Übergang doppelt schwer machen (Link).
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1599663) Verfasst am: 16.01.2011, 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
moecks hat folgendes geschrieben:
Das sehe ich alles etwas anders. Ich bin auch Arbeiterkind und habe erst Realschulabschluss gemacht und danach Abitur. Das erste Studium schlug fehl aber beim zeiten hat es in Zusammenarbeit mit meinem heutigen Arbeitgeber geklappt. Nun arbeite ich als Ingenier und habe auch gute Aufstiegschancen. Etwa die hälfte meiner Kollegen hat auf dem zweiten Bildungsweg ihr Studium absolviert.
Wer heute eine Ausbildung macht hat mitunter die Chance dabei sein Fachabi zu bekommen und kann danach Fachbezogen studieren. Diese Möglichkeiten gab es vor einigen Jahrzehnten nicht. In den nächsten zwanzig Jahren benötigt dieses Land viele hochqualifizierte Kräfte. Auf die Menschen die das da draussen das potenzial dazu haben, kann garnicht verzichtet werden.


Aber das geht oft einfach nicht. Ich werde es wohl nicht schaffen. Wie auch?

Ich muss im Moment einen Viertel meines Geldes an die Bahn geben, damit ich morgens überhaupt zur Arbeit komme. Umziehen kommt auch nicht in Frage, weil die Lebenskosten zu groß sind. Also Sparen kann man vergessen, wenn ich neben alleine Leben auch für meinen 11,5 Stunden Tag irgendwie belohnt werden will ( => ab und zu ne DVD oder n Spiel kaufen).
Nächstes Ausbildungsjahr werde ich vielleicht dann nach Kiel umziehen können, und hätte etwas weniger Stress, aber dann, insgesamt, wohl auch weniger Geld zum Sparen übrig. So. Sagen wir, ich hab das fertig und bin Fachinformatiker geworden, alles toll. Jetzt will ich mein Abi machen: Wo lebe ich? Zurück zu meinen Eltern möchte ich (auch wieder erstens wegen sozialer Probleme, zweitens wegen finanziellen Problemen, die sie wohl haben werden, wenn mein Vater arbeitslos ist, was auch wohl bald der Fall sein wird) nicht. Wie soll ich dann mein Abi machen? Wovon soll ich in der Zeit angemessen leben?
Natürlich kommen jetzt Klugscheißer und reden von Abendgymnasium, Bla, Fasel und Tüt, aber wie bitteschön?
Ich muss um 5 aufstehen, bin um 7 in der Firma, mach um 15.30 schluss und bin dann 16.30 zuhause. Montags und Mittwochs kommen im Moment noch theoretische Fahrstunden und Dienstags meine Praktischen. Dann, gegen 19.20, habe ich noch 2 freie Stunden, in denen ich aber zu kaputt bin, überhaupt irgendwas sinnvolles zu machen. Donnerstags und Freitags habe ich natürlich frei, da kann ich meine 4 Stunden natürlich voll ausschöpfen... klar. Nach 8 Stunden hirnzermalmender Arbeit kann man wunderbar noch einige Stunden in der Schule sitzen und Sachen lernen, die einem am Arsch vorbeigehen.
Wie gesagt, wenn ich die Ausbildung fertig habe, wird es auch nicht einfacher: Erstens, weil ich mich an das (wenige) Geld gewöhnt habe. Zweitens: Weil ich nicht mehr zurück "nach Hause" ( -> "Hotel Mama" ) kann und will.

Was aus deinem Leben wird, ist mit deinem Alter von 20 noch lange nicht entschieden. Wenn du genug Grips und Talent hast, wird sich das für dich früher oder später auszahlen. Wenn du dann noch ein wenig Leidensfähigkeit und willen mitbringst, hilft dir das zusätzlich enorm. Nach deinen Ausführungen hast du das. Mach erstmal deinen Führerschein und deine Ausbildung. Der Rest wird sich entwickeln. Von so einem Fall wie deinem habe ich schon einige gesehen. Fast alle mit positivem Ergebnis.
Zitat:

Du hattest Glück, ich habe es anscheinend nicht. Deshalb: Das Bildungssystem IST absolut ungerecht, bescheuert, diskrimierend und wahnsinnig, und wer was anderes sagt, outet sich als Idiot.

Ich hatte Glück. Ja bestimmt. Das war aber auch nicht immer so.
Als ich meinen letzten Tag beim Zivildienst hatte, hatte mir ein Kollege einen Satz gesagt:"Im Leben geht es auf und ab. Und wenn du einmal am Boden bist, dann denk daran, das es wieder bergauf geht."
Ich wusste damals noch nicht wie Recht er hatte. Ich war ganz unten. Soviele Dinge sind einfach schief gegangen. Im privaten wie im beruflichen. Ich hatte manche Tage nicht genug Geld um mir ausreichend zuessen zu kaufen.
Aber es gibt kein Schicksal. Glück ist etwas statistisches. Irgendwan trifft es auch mal einen selbst. Im Moment geht es mir besser den je. Hart ist das leben trotzdem. Beruflich habe ich gerade voll zu tun. Aber ich entwickel mich auch gerade zu einem Projektverantwortlichen und allein die berufliche Anerkennung ist das alles Wert. Finanzielle Sorgen habe ich schon lange nicht mehr.
Also bleib am Ball. Das Glück ist ein Zufallsgenerator und trifft irgendwann auch dich.
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Namronia
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Beitrag(#1599664) Verfasst am: 16.01.2011, 02:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Was aus deinem Leben wird, ist mit deinem Alter von 20 noch lange nicht entschieden. Wenn du genug Grips und Talent hast, wird sich das für dich früher oder später auszahlen. Wenn du dann noch ein wenig Leidensfähigkeit und willen mitbringst, hilft dir das zusätzlich enorm. Nach deinen Ausführungen hast du das. Mach erstmal deinen Führerschein und deine Ausbildung. Der Rest wird sich entwickeln. Von so einem Fall wie deinem habe ich schon einige gesehen. Fast alle mit positivem Ergebnis.


Ich bin noch nichtmal 20, erst 17, aber das wirkt sich ja, wenn du Recht hast, nur noch positiver aus. Wobei ich sagen muss, dass ich sehr wenig optimistisch bin, wobei ich die Gründe dafür jetzt nicht öffentlich nennen möchte.
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blakki
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Beitrag(#1599694) Verfasst am: 16.01.2011, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
ich sollte auch noch sagen, dass unsere Grundschulleiterin manchmal auch nicht schafft, nicht-akademische Eltern davon zu überzeugen, dass ihr Kind aufs Gymnasium könnte. Das soll allgemein auf dem Land zu oft vorkommen.


Kenne ich von früher aus streng katholisch geprägten Landstrichen, da hatten viele Mädchen gerade mal den Hauptschulabschluss und waren dann Hilfsrarbeiter.

Begründung der Eltern:

Braucht die nicht, die heiratet ja sowieso.
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blakki
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Anmeldungsdatum: 21.01.2009
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Beitrag(#1599695) Verfasst am: 16.01.2011, 12:15    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Plätze in der Gesellschaft sind vergeben, die Durchlässigkeit gleich Null.


Ich komme aus der Arbeiterschicht, bin Akademiker und wahrscheinlich bald Doktorant. Damit wäre die These widerlegt. Wo ein Wille ist, ist ein Weg.


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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1599702) Verfasst am: 16.01.2011, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitate aus dem Thread, es wird weiter gesammelt:

Namronia hat folgendes geschrieben:
Nach 8 Stunden hirnzermalmender Arbeit kann man wunderbar noch einige Stunden in der Schule sitzen und Sachen lernen, die einem am Arsch vorbeigehen.


moecks hat folgendes geschrieben:
Also bleib am Ball. Das Glück ist ein Zufallsgenerator und trifft irgendwann auch dich.
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Anmeldungsdatum: 05.01.2011
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Beitrag(#1599703) Verfasst am: 16.01.2011, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Was aus deinem Leben wird, ist mit deinem Alter von 20 noch lange nicht entschieden. Wenn du genug Grips und Talent hast, wird sich das für dich früher oder später auszahlen. Wenn du dann noch ein wenig Leidensfähigkeit und willen mitbringst, hilft dir das zusätzlich enorm. Nach deinen Ausführungen hast du das. Mach erstmal deinen Führerschein und deine Ausbildung. Der Rest wird sich entwickeln. Von so einem Fall wie deinem habe ich schon einige gesehen. Fast alle mit positivem Ergebnis.


Ich bin noch nichtmal 20, erst 17, aber das wirkt sich ja, wenn du Recht hast, nur noch positiver aus. Wobei ich sagen muss, dass ich sehr wenig optimistisch bin, wobei ich die Gründe dafür jetzt nicht öffentlich nennen möchte.


Mit 17 wußte ich auch noch nicht wo's mal bei mir hingeht. Hatte grad die Realschule abgeschlossen.
Ich hab mich dann mit 21 entschlossen ein Ingenieursstudium zu machen. Hat ne Menge Kraft gekostet. Ich hab's aber durchgezogen, Abi nachgeholt und Studium in der Regelzeit abgeschlossen.
Und ja, auch ich komme aus der Arbeiterschicht und habe damals nicht mehr bei den Eltern gewohnt.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1599714) Verfasst am: 16.01.2011, 14:04    Titel: Antworten mit Zitat

blakki hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
ich sollte auch noch sagen, dass unsere Grundschulleiterin manchmal auch nicht schafft, nicht-akademische Eltern davon zu überzeugen, dass ihr Kind aufs Gymnasium könnte. Das soll allgemein auf dem Land zu oft vorkommen.


Kenne ich von früher aus streng katholisch geprägten Landstrichen, da hatten viele Mädchen gerade mal den Hauptschulabschluss und waren dann Hilfsrarbeiter.

Begründung der Eltern:

Braucht die nicht, die heiratet ja sowieso.

Gibts heute bei Jungs und Mädels, soll ne Ausbildung machen, dazu braucht man kein Abitur.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1599716) Verfasst am: 16.01.2011, 14:10    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

blakki hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben:
Die Plätze in der Gesellschaft sind vergeben, die Durchlässigkeit gleich Null.


Ich komme aus der Arbeiterschicht, bin Akademiker und wahrscheinlich bald Doktorant. Damit wäre die These widerlegt. Wo ein Wille ist, ist ein Weg.


Willkommen im Club Sehr glücklich So selten scheint unsere Spezies also wohl nicht zu sein.


Jo, soziologische Inkompetenz ist weit verbreitet... zwinkern
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1599717) Verfasst am: 16.01.2011, 14:14    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

Das ist die andere absolute Position. Wenn es allein um den IQ ginge, dann könnte sich ein guter Hauptschüler auch auf dem Gymnasium einigermaßen durchbeißen. Es scheint aber eine ganze Reihe von Hemmnissen zu geben, die aus einer finanziell eher gering ausgestatteten Umgebung (vulgo "bildungsferne Familie") heraus jeden Übergang doppelt schwer machen (Link).

Wenn dem Schüler keine Steine in den Weg gelegt werden, sondern er ermutigt würde, glaub ich das in vielen Fällen auch. Da ist der Schüler aber leider eben auf Glück angewiesen. Eltern die es ermutigen, Lehrer die unvoreingenommen sind, ein Umfeld, das nicht zu demotivierend ist. Das sollte nicht so sein, dass man da viel Glück braucht.
Noch ein Fall: ich treffe die Mutter (Akzent und Kopftuch) einer Mitschülerin meiner Tochter beim Elternsprechtag und sie erzählt mir, dass ihr ein Lehrer vor dem Übertritt auf das Gymnasium gesagt hätte, was das Kind denn auf dem Gymnasium wolle. Ich hoffe der war nur eine Ausnahme, der Depp. Sie kam dann strahlend nach 1 min bei der Lehrerin wieder raus und sagte mir: "sie ist Klassenbeste".

Andererseits sollen Ausbildungsberufe auch nicht so schlecht gemacht werden, die braucht man auch und die Möglichkeiten von da aus weiter zu kommen, wenn mans drauf hat.
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Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 556
Wohnort: Im wilden Süden

Beitrag(#1599721) Verfasst am: 16.01.2011, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
blakki hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
ich sollte auch noch sagen, dass unsere Grundschulleiterin manchmal auch nicht schafft, nicht-akademische Eltern davon zu überzeugen, dass ihr Kind aufs Gymnasium könnte. Das soll allgemein auf dem Land zu oft vorkommen.


Kenne ich von früher aus streng katholisch geprägten Landstrichen, da hatten viele Mädchen gerade mal den Hauptschulabschluss und waren dann Hilfsrarbeiter.

Begründung der Eltern:

Braucht die nicht, die heiratet ja sowieso.

Gibts heute bei Jungs und Mädels, soll ne Ausbildung machen, dazu braucht man kein Abitur.


Eine gute Ausbildung ist natürlich nicht zu verachten, insbesondere, wenn man eine spätere Selbstständigkeit in Betracht zieht.

Ein Meistertitel im Handwerk ist nach wie vor Gold wert; nahezu alle meiner Freunde und Bekannten wurden über diese Schiene selbständig.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1599722) Verfasst am: 16.01.2011, 14:31    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Andererseits sollen Ausbildungsberufe auch nicht so schlecht gemacht werden, die braucht man auch und die Möglichkeiten von da aus weiter zu kommen, wenn mans drauf hat.

Definier mal dieses "weiter kommen". Da geht es ja nicht darum als Mensch "weiter zu kommen" (im Sinne von man selbst zu sein, sich selbst zu erkennen und darin zu wachsen) sondern darum in einer von Menschen geschaffenen Umwelt sich die besten Plätze zu ergattern(indem man jahrelang Dinge macht die einem am Arsch vorbeigehen und nur funktioniert), oder?

Oder geht es darum bestimmte Dinge nicht mehr machen zu müssen?
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blakki
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Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 556
Wohnort: Im wilden Süden

Beitrag(#1599728) Verfasst am: 16.01.2011, 14:58    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Das ist die andere absolute Position. Wenn es allein um den IQ ginge, dann könnte sich ein guter Hauptschüler auch auf dem Gymnasium einigermaßen durchbeißen. Es scheint aber eine ganze Reihe von Hemmnissen zu geben, die aus einer finanziell eher gering ausgestatteten Umgebung (vulgo "bildungsferne Familie") heraus jeden Übergang doppelt schwer machen (Link).

Wenn dem Schüler keine Steine in den Weg gelegt werden, sondern er ermutigt würde, glaub ich das in vielen Fällen auch. Da ist der Schüler aber leider eben auf Glück angewiesen. Eltern die es ermutigen, Lehrer die unvoreingenommen sind, ein Umfeld, das nicht zu demotivierend ist. Das sollte nicht so sein, dass man da viel Glück braucht.
Noch ein Fall: ich treffe die Mutter (Akzent und Kopftuch) einer Mitschülerin meiner Tochter beim Elternsprechtag und sie erzählt mir, dass ihr ein Lehrer vor dem Übertritt auf das Gymnasium gesagt hätte, was das Kind denn auf dem Gymnasium wolle. Ich hoffe der war nur eine Ausnahme, der Depp. Sie kam dann strahlend nach 1 min bei der Lehrerin wieder raus und sagte mir: "sie ist Klassenbeste".

Andererseits sollen Ausbildungsberufe auch nicht so schlecht gemacht werden, die braucht man auch und die Möglichkeiten von da aus weiter zu kommen, wenn mans drauf hat.


Du spricht hier wahrscheinlich die Bürger mit türkischer Herkunft an, da hat heute bei der dritten Generation die Bildung einen sehr starken Stellenwert.

Allerdings war das nicht immer so, ich habe mehrere Bekannte, die heute mit 50 Jahren ihr Dasein als Hilfsarbeiter oder mit gescheiteter Selbstständigkeit (Telefonladen, Dönerbude oder Autohandel) fristen, nur weil die Eltern bzw. Großeltern bei der anstehenden Berufswahl ihrer Kinder der Meinung waren, eine schnöde Ausbildung zum Handwerker oder kaufmännischen Angestellten sei eine Beleidigung für ihren verzogenen, verhätschelten Prinzen.
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Wolf
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Beitrag(#1599733) Verfasst am: 16.01.2011, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:
[...]
Trösten
Schon mal über ein Studium ohne Matura/Abi nachgedacht? Das ist natürlich schwieriger.
Aber deine Ausbildung sollte dir für ein Studienberechtigungsprüfung für Informatik helfen:
Voraussetzungen sind in Österreich: hat folgendes geschrieben:


• Die Vollendung des 20. Lebensjahres

• Österreichische Staatsbürgerschaft oder Inländern
gleichgestellt.

• Eindeutige, über die Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht
hinaus gehende erfolgreiche berufliche oder
ausserberufliche Vorbildung.

Die Studienberechtigungsprüfung besteht aus insgesamt fünf
Teilprüfungen (schriftlich und/oder mündlich). Der Aufsatz über
ein allgemeines Thema wird für sämtliche Studienrichtungen
vorgeschrieben. Die vier weiteren Prüfungen setzen sich aus
drei Pflichfächern und einem studienrichtungsbezogenen
Wahlfach zusammen.

In Deutschland ist es wohl ähnlich.
Aber mach erst mal deine Ausbildung fertig und vollende dein 20 Lebensjahr.
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Namronia
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Beitrag(#1599741) Verfasst am: 16.01.2011, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Zitate aus dem Thread, es wird weiter gesammelt:

Namronia hat folgendes geschrieben:
Nach 8 Stunden hirnzermalmender Arbeit kann man wunderbar noch einige Stunden in der Schule sitzen und Sachen lernen, die einem am Arsch vorbeigehen.


moecks hat folgendes geschrieben:
Also bleib am Ball. Das Glück ist ein Zufallsgenerator und trifft irgendwann auch dich.


Ach so. Das "am Arsch vorbeigehen" nicht falsch verstehen. Ich interessiere mich für das allermeiste schon, was ich lernen würde, aber nach der Arbeit habe ich einfach keinen Nerv mehr dazu. Das war damit gemeint.
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Namronia
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Beitrag(#1599742) Verfasst am: 16.01.2011, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Namronia hat folgendes geschrieben:
[...]
Trösten
Schon mal über ein Studium ohne Matura/Abi nachgedacht? Das ist natürlich schwieriger.
Aber deine Ausbildung sollte dir für ein Studienberechtigungsprüfung für Informatik helfen:
Voraussetzungen sind in Österreich: hat folgendes geschrieben:


• Die Vollendung des 20. Lebensjahres

• Österreichische Staatsbürgerschaft oder Inländern
gleichgestellt.

• Eindeutige, über die Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht
hinaus gehende erfolgreiche berufliche oder
ausserberufliche Vorbildung.

Die Studienberechtigungsprüfung besteht aus insgesamt fünf
Teilprüfungen (schriftlich und/oder mündlich). Der Aufsatz über
ein allgemeines Thema wird für sämtliche Studienrichtungen
vorgeschrieben. Die vier weiteren Prüfungen setzen sich aus
drei Pflichfächern und einem studienrichtungsbezogenen
Wahlfach zusammen.

In Deutschland ist es wohl ähnlich.
Aber mach erst mal deine Ausbildung fertig und vollende dein 20 Lebensjahr.


Man hat mir immer gesagt, ohne Abi geht das nicht.
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Wolf
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Beitrag(#1599743) Verfasst am: 16.01.2011, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Namronia hat folgendes geschrieben:

Man hat mir immer gesagt, ohne Abi geht das nicht.

Jetzt weißt du's besser. In Deutschland sind die Vorraussetzungen von Bundesland zu Bundesland verschieden:
http://www.studium-ohne-abi.de/studium-ohne-abitur/zulassungsvoraussetzungen/
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Trish:(
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Namronia
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Beitrag(#1599746) Verfasst am: 16.01.2011, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Wolf hat folgendes geschrieben:
Namronia hat folgendes geschrieben:

Man hat mir immer gesagt, ohne Abi geht das nicht.

Jetzt weißt du's besser. In Deutschland sind die Vorraussetzungen von Bundesland zu Bundesland verschieden:
http://www.studium-ohne-abi.de/studium-ohne-abitur/zulassungsvoraussetzungen/


Mit viel Glück würde das vllt. was werden.

Aber egal. Ich will das Abi gar nicht hauptsächlich wegen dem Studium oder wegen Berufen oder sonstwas. Ich will es für mich. Deshalb ist Studium ohne Abi auch keine wirkliche Lösung.
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astarte
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Beitrag(#1599776) Verfasst am: 16.01.2011, 17:57    Titel: Re: Chancengleichheit Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Andererseits sollen Ausbildungsberufe auch nicht so schlecht gemacht werden, die braucht man auch und die Möglichkeiten von da aus weiter zu kommen, wenn mans drauf hat.

Definier mal dieses "weiter kommen".
Da geht es ja nicht darum als Mensch "weiter zu kommen" (im Sinne von man selbst zu sein, sich selbst zu erkennen und darin zu wachsen) sondern darum in einer von Menschen geschaffenen Umwelt sich die besten Plätze zu ergattern(indem man jahrelang Dinge macht die einem am Arsch vorbeigehen und nur funktioniert), oder?

Warum sollte es nicht darum gehen?
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