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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1724656) Verfasst am: 04.02.2012, 00:01 Titel: |
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Danke für den Hinweis, hab unterschrieben.
Übrigens sind auf Mädchenmannschaft.net gerade 2 Unterschriftensammlungen gegen Transsexuellendiskriminierung verlinkt, könnte dich evtl.auch interessieren.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1724661) Verfasst am: 04.02.2012, 00:20 Titel: |
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leider nicht in jedem job so einfach machbar, aber im prinzip eine durchaus sinnvolle idee. (uralt, aber nicht schlecht)
in den teilen des arbeitsmarktes, in denen arbeitskraefte heute schon eher gesucht werden, hat es auch eigentlich keinen sinn.
grober unsinn ist allerdings die bescheuerte alte gewerkschaftliche forderung, das ganze solle bei vollem lohnausgleich erfolgen. als ob die arbeitgeber nach belieben geld drucken koennten.
man muesste ueberlegen, wie man die teilzeitarbeit anders foerdern kann.
die sozialkassen muesste man ja mit einer solchen arbeitszeitverkuerzung deutlich entlasten koennen (weniger arbeitslose), insofern kaeme ja auch geld rein.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#1724667) Verfasst am: 04.02.2012, 00:57 Titel: |
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@Norm: Danke für den Hinweis!
@Tridi: Für die Branchen, in denen Arbeitskräfte gesucht werden, müsste eben bevorzugt qualifiziert werden. Derzeit finden so viele sinnlose Qualifizierungsmaßnahmen statt. Ich hatte auch schon welche. Glaubst du, ich habe dann gerade in der Richtung auch was gefunden bei diesem übersättigten Markt?
Zum Thema Lohnausgleich: Vele Arbeitgeber stellen heute bewusst Leute für wenig Geld ein, weil sie ja eine große Auswahl an Arbeitskräften haben. Damit machen sie große Gewinne. Wenn die Arbeitnehmer endlich wieder - alle - fair bezahlt werden, sinken gewiss die Unternehmensgewinne. Aber das macht nichts. Hauptsache, sie machen kein Minus. Auch für Manager und andere Leute aus den Führungsetagen würden evt. nicht mehr die jährlichen Millionen, sondern "nur" noch ein anderer Betrag, der auch noch üppig ausreicht, übrig bleiben. Wäre doch auch nur fair.
Gerade in dem Modell, in dem man über einen Zeitraum von ca. 5 Jahren die Wochenarbeitszeit schrittweise herunterfährt, wird man auch merken, was möglich ist und was nicht. Man muss es nur wollen!
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1724674) Verfasst am: 04.02.2012, 01:12 Titel: |
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@femina
du kannst nicht die stundenloehne binnen 5 jahren um 33% erhoehen, das ist albern. ohne gehaltseinbusse (also "bei vollem lohnausgleich") wird es nicht gehen. wuerde man gewerkschaftlicherseits nicht so idiotisch stur darauf beharren, wer weiss, vielleicht waeren heute die arbeitszeiten laengst runter und die arbeitslosigkeit deutlich niedriger.
vielleicht kann man es erreichen, bei 30 statt 40 stunden arbeit nicht nur 75% auszuzahlen, sondern vielleicht 80% (ein paar sozialleistungen muessten sich ja einsparen lassen). das waer vielleicht realistisch. vielleicht auch 82 %. und dank niedrigerer steuersaetze bei geringerem gehalt ist der nettoverlust, den der arbeitnehmer erleidet, nochmal wieder geringer. dafuer dann aber auch nur 3/4 der arbeit - ich denke schon, dass das viele auch wohl freiwillig machen wuerden.
deine idee, wo arbeitskraefte gesucht werden, solle man entsprechend qualifizieren, ist auch nur sehr eingeschraenkt machbar. du kannst nicht so einfach mal eben aus einer buerokauffrau durch umschulung ne elektroingenieurin machen.
da muesste man frueher ansetzen, und die leute gleich in der schule richtig auf ein studium vorbereiten
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1724675) Verfasst am: 04.02.2012, 01:13 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | @Norm: Danke für den Hinweis!
@Tridi: Für die Branchen, in denen Arbeitskräfte gesucht werden, müsste eben bevorzugt qualifiziert werden. Derzeit finden so viele sinnlose Qualifizierungsmaßnahmen statt. Ich hatte auch schon welche. Glaubst du, ich habe dann gerade in der Richtung auch was gefunden bei diesem übersättigten Markt?
Zum Thema Lohnausgleich: Vele Arbeitgeber stellen heute bewusst Leute für wenig Geld ein, weil sie ja eine große Auswahl an Arbeitskräften haben. Damit machen sie große Gewinne. Wenn die Arbeitnehmer endlich wieder - alle - fair bezahlt werden, sinken gewiss die Unternehmensgewinne. Aber das macht nichts. Hauptsache, sie machen kein Minus. Auch für Manager und andere Leute aus den Führungsetagen würden evt. nicht mehr die jährlichen Millionen, sondern "nur" noch ein anderer Betrag, der auch noch üppig ausreicht, übrig bleiben. Wäre doch auch nur fair.
Gerade in dem Modell, in dem man über einen Zeitraum von ca. 5 Jahren die Wochenarbeitszeit schrittweise herunterfährt, wird man auch merken, was möglich ist und was nicht. Man muss es nur wollen! | Ich bin zwar in Bezug auf die Arbeitszeitverkürzung durchaus bei dir, aber ich muss doch darauf hinweisen, dass nicht alle Leute in Riesenkonzernen arbeiten. Mag sein, dass das in Deutschland anders ist, aber in meinem Bekanntenkreis arbeitet tatsächlich fast niemand in einem großen Konzern. Viele meiner Freunde haben zumindest zeitweise in der neugegründeten Firma eines gemeinsamen Bekannten gearbeitet. Und der hat sich weder jährliche Millionen einstecken können, noch in den ersten Jahren Urlaub gemacht. Auch sollte man sich von der Arbeitsverkürzung in Bezug auf Reduktion der Arbeitslosigkeit nicht zuviel erwarten.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1724677) Verfasst am: 04.02.2012, 01:27 Titel: |
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esme hat folgendes geschrieben: | Auch sollte man sich von der Arbeitsverkürzung in Bezug auf Reduktion der Arbeitslosigkeit nicht zuviel erwarten. |
gute frage: was koennte man erreichen?
in berufen, wo die arbeitslosigkeit unter 25% liegt, muesste es ja eigentlich genuegen, die arbeitszeit von 40 auf 30 stunden zu reduzieren.
allerdings werden vielleicht ein paar arbeitsstunden einfach eingespart.
problem sind natuerlich diejenigen arbeitslosen, die entweder gar nicht arbeiten wollen, oder die kein arbeitgeber geschenkt nimmt. was diese leute angeht, hilft natuerlich keine arbeitszeitverkuerzung. aber das sind ja nun bei weitem nicht alle arbeitslosen.
dann gibts sicher noch ein paar jobs, die einfach nicht so gut als 30-stunden-jobs machbar sind,
aber das groesste problem scheint mir der sektor der unqualifizierten kraefte mit arbeitslosigkeiten weit ueber 25%. da hilft natuerlich auch die arbeitszeitverkuerzung nur ein bisschen. und ausserdem ist die frage, ob diese leute von 30 stunden leben koennen.
aber so insgesamt gesehen, und etwas optimistisch, wuerde ich schon hoffen, dass man die arbeitslosigkeit um die haelfte reduzieren koennte. was doch auch schon recht gut waere.
bin ich da zu optimistisch?
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1724682) Verfasst am: 04.02.2012, 01:44 Titel: |
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Ach ich denke oft lässt sich die Arbeit auch effizienter aufteilen. Um den Spam-Ordner durchzusehen oder Kopien zu machen, braucht es keine ausgebildete Arbeitskraft. Wenn es eben nicht mehr möglich ist nur toll gebildete Menschen mit jahrelanger Berufserfahrung anzustellen müssen die Leute eben angelernt werden oder die Arbeit anders aufgeteilt werden.
Momentan gibt es zumindest da wo ich mich umgucke fast nur Vollzeit oder halbe Stellen. Darunter gibt es dann wieder 400 Euro Jobs meistens im unqualifizierten Bereich und zwischen den Kategorien ziemlich wenig. Ich finde es doof, dass sich derzeit die einen sich kaputt arbeiten und kaum Freizeit haben und die anderen gerade mal sich selbst finanzieren können oder nichtmal das.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
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(#1724683) Verfasst am: 04.02.2012, 01:54 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | problem sind natuerlich diejenigen arbeitslosen, die entweder gar nicht arbeiten wollen, oder die kein arbeitgeber geschenkt nimmt. was diese leute angeht, hilft natuerlich keine arbeitszeitverkuerzung. |
Doch, auch da hilft Arbeitszeitverkürzung, zumindest zum Teil.
Was die angeht, die - angeblich - nicht arbeiten wollen, denke ich, dass sie das doch tun würden, wenn sie dank Arbeitszeitverkürzung realistische Chancen auf einen anständig bezahlten Arbeitsplatz hätten. Bei vielen dürfte es sich nämlich um rationalisierende Haltungen gegenüber ihren derzeit schlechten Chancen handeln.
Und was die angeht, die - angeblich - kein Arbeitgeber "geschenkt nimmt" (interessante Formulierung), nun, müssen die Arbeitgeber eben Kompromisse machen. Müssen sie eben doch mal über 50jährige anstellen, junge Leute ausbilden, bei denen das etwas mehr Mühe macht, und so weiter. Wenn Arbeit-"Geber" (als die, die die Arbeit anderer annehmen) sich nicht mehr die Rosinen rauspicken und den Staat den Rest versorgen lassen könnten, sondern mit den Menschen arbeiten müssten, die real da sind, fände ich das eigentlich ganz positiv.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1724708) Verfasst am: 04.02.2012, 03:21 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: | Ach ich denke oft lässt sich die Arbeit auch effizienter aufteilen. Um den Spam-Ordner durchzusehen oder Kopien zu machen, braucht es keine ausgebildete Arbeitskraft. |
das siehst du ein bisschen zu rosig.
mal angenommen, mein spam-ordner muesste durchgesehen werden, dann kann das schlecht ne nicht ausgebildete kraft tun, denn die wuesste wahrscheinlich nicht, was von dem spam-ordner fuer mich doch wichtig ist.
und ich stehe oefter am kopierer, das ist doof und es waere sicher nett, wenn das jemand fuer mich taete - aber eh ich das blatt aus dem order rausgefischt habe, jemandem gegeben habe und ihm erklaert hab, was ich damit tun soll, hab ichs doch schon dreimal selber kopiert. mit sowas haette ich sogar zeitweise jemanden beauftragen koennen, hab ich aber nie genutzt, brachte nix, ich kann meinen kram schneller eben selber kopieren als zu dem hinlaufen und ihm erklaeren, was ich brauche.
zwei leute, die je 20 stunden machen sind auch nicht so schnell wie einer, der 40 stunden macht. ok, wenn das irgendwelche stupiden handgriffe sind, dann sind die beiden 20-stunden-kraefte vielleicht sogar schneller, da ausgeruhter. aber bei komplizierteren jobs entsteht ne menge kommunikationsaufwand zwischen den beiden, wenn der, der in der ersten wochenhaelfte da ist, seine andere haelfte jede woche in kenntnis setzen muss, was sich alles getan hat und was die naechsten tage so anfaellt. ganz allgemein: je mehr leute an einer sache arbeiten, desto hoeher der kommunikationsaufwand.
Zitat: |
Wenn es eben nicht mehr möglich ist nur toll gebildete Menschen mit jahrelanger Berufserfahrung anzustellen müssen die Leute eben angelernt werden oder die Arbeit anders aufgeteilt werden.
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wie machst du das mit dem anlernen, wenn du nen akademiker brauchst?
Zitat: |
Momentan gibt es zumindest da wo ich mich umgucke fast nur Vollzeit oder halbe Stellen.
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das kenne ich nicht so, ich habe da eigentlich viel flexibilitaet erlebt.
Zitat: | Ich finde es doof, dass sich derzeit die einen sich kaputt arbeiten und kaum Freizeit haben und die anderen gerade mal sich selbst finanzieren können oder nichtmal das. |
ja, das ist auch doof. ich selber wuerde dummerweise, wenn ich meine offizielle arbeitszeit reduziere, tendenziell genauso viel arbeiten wie vorher. deshalb taugt das nichts fuer mich. eigentlich wuerde ich gern weniger arbeiten.
meine frau hatte ne halbe stelle, wollte auch eigentlich nicht mehr. aber als es sich dann als unvermeidbar rausstellte, dass sie doch alle naslang waehrend ihrer freien tage arbeitete, hatte das keinen zweck mehr. also ist sie hoch auf grob ne 7/8-stelle.
so toll das theoretisch klingt mit der teilzeit, in der praxis klappt das dann doch nicht alles so einfach.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1724711) Verfasst am: 04.02.2012, 03:28 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | problem sind natuerlich diejenigen arbeitslosen, die entweder gar nicht arbeiten wollen, oder die kein arbeitgeber geschenkt nimmt. was diese leute angeht, hilft natuerlich keine arbeitszeitverkuerzung. |
Doch, auch da hilft Arbeitszeitverkürzung, zumindest zum Teil.
Was die angeht, die - angeblich - nicht arbeiten wollen, denke ich, dass sie das doch tun würden, wenn sie dank Arbeitszeitverkürzung realistische Chancen auf einen anständig bezahlten Arbeitsplatz hätten. Bei vielen dürfte es sich nämlich um rationalisierende Haltungen gegenüber ihren derzeit schlechten Chancen handeln.
Und was die angeht, die - angeblich - kein Arbeitgeber "geschenkt nimmt" (interessante Formulierung), nun, müssen die Arbeitgeber eben Kompromisse machen. Müssen sie eben doch mal über 50jährige anstellen, junge Leute ausbilden, bei denen das etwas mehr Mühe macht, und so weiter. Wenn Arbeit-"Geber" (als die, die die Arbeit anderer annehmen) sich nicht mehr die Rosinen rauspicken und den Staat den Rest versorgen lassen könnten, sondern mit den Menschen arbeiten müssten, die real da sind, fände ich das eigentlich ganz positiv. |
ja, den ueber 50 muessen sie nehmen, das ist auch ganz gut so.
aber ich eriner mich da an so einen praktikanten. der sollte bestimmte dinge in umschlaege eintueten, adressaufkleber drauf und abschicken. der fand das aber wohl doof, zu beachten, wieviel wovon in welchen umschlag sollte und hat einfach das ganze material irgendwie in umschlaege gepackt, hauptsache, es war weg und aus den augen. als das bemerkt wurde, mussten bergeweise umschlaege wieder aufgerissen, alles neu sortiert und neu eingetuetet werden, und ein viertel von dem ganzen scheiss war bereits total chaotisch beim empfaenger. sowas meine ich mit "nimmt ein arbeitgeber nicht einmal geschenkt", so typen, die mehr schaden anrchten als nutzen. und die kriegst du nicht vermittelt, egal, wie viele offene stellen da sind.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008 Beiträge: 2546
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(#1724717) Verfasst am: 04.02.2012, 03:53 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | problem sind natuerlich diejenigen arbeitslosen, die entweder gar nicht arbeiten wollen, oder die kein arbeitgeber geschenkt nimmt. was diese leute angeht, hilft natuerlich keine arbeitszeitverkuerzung. |
Doch, auch da hilft Arbeitszeitverkürzung, zumindest zum Teil.
Was die angeht, die - angeblich - nicht arbeiten wollen, denke ich, dass sie das doch tun würden, wenn sie dank Arbeitszeitverkürzung realistische Chancen auf einen anständig bezahlten Arbeitsplatz hätten. Bei vielen dürfte es sich nämlich um rationalisierende Haltungen gegenüber ihren derzeit schlechten Chancen handeln.
Und was die angeht, die - angeblich - kein Arbeitgeber "geschenkt nimmt" (interessante Formulierung), nun, müssen die Arbeitgeber eben Kompromisse machen. Müssen sie eben doch mal über 50jährige anstellen, junge Leute ausbilden, bei denen das etwas mehr Mühe macht, und so weiter. Wenn Arbeit-"Geber" (als die, die die Arbeit anderer annehmen) sich nicht mehr die Rosinen rauspicken und den Staat den Rest versorgen lassen könnten, sondern mit den Menschen arbeiten müssten, die real da sind, fände ich das eigentlich ganz positiv. |
ja, den ueber 50 muessen sie nehmen, das ist auch ganz gut so.
aber ich eriner mich da an so einen praktikanten. der sollte bestimmte dinge in umschlaege eintueten, adressaufkleber drauf und abschicken. der fand das aber wohl doof, zu beachten, wieviel wovon in welchen umschlag sollte und hat einfach das ganze material irgendwie in umschlaege gepackt, hauptsache, es war weg und aus den augen. als das bemerkt wurde, mussten bergeweise umschlaege wieder aufgerissen, alles neu sortiert und neu eingetuetet werden, und ein viertel von dem ganzen scheiss war bereits total chaotisch beim empfaenger. sowas meine ich mit "nimmt ein arbeitgeber nicht einmal geschenkt", so typen, die mehr schaden anrchten als nutzen. und die kriegst du nicht vermittelt, egal, wie viele offene stellen da sind. |
You always get what you pay for!
Wenn man mich auf eine mies bezahlte Praktikantenstelle verdonnern würde und ich sollte so einen Mist für fast lau machen, ich würde es vermutlich nicht viel anders machen.
Etwas anders sähe es natürlich aus, wenn man mir....(was ist gerade üblich?) 14 Euro/Stunde bezahlten würde....
nv.
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Norm registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.02.2007 Beiträge: 8149
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(#1724721) Verfasst am: 04.02.2012, 04:10 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Norm hat folgendes geschrieben: | Ach ich denke oft lässt sich die Arbeit auch effizienter aufteilen. Um den Spam-Ordner durchzusehen oder Kopien zu machen, braucht es keine ausgebildete Arbeitskraft. |
das siehst du ein bisschen zu rosig. |
Nein. Ich kenne mich ein bisschen mit sowas aus.
Zitat: | mal angenommen, mein spam-ordner muesste durchgesehen werden, dann kann das schlecht ne nicht ausgebildete kraft tun, denn die wuesste wahrscheinlich nicht, was von dem spam-ordner fuer mich doch wichtig ist. | Das mag bei dir so sein, ich kenne das aber auch anders und weiß, dass in manchen Firmen wöchentlich stundenlang Spams durchgesehen werden und dass das da so ziemlich jeder machen könnte. In den wenigen Zweifelsfällen wird eben eine Spam weitergeleitet und dann durch den Empfänger wieder aussortiert.
Zitat: | und ich stehe oefter am kopierer, das ist doof und es waere sicher nett, wenn das jemand fuer mich taete - aber eh ich das blatt aus dem order rausgefischt habe, jemandem gegeben habe und ihm erklaert hab, was ich damit tun soll, hab ichs doch schon dreimal selber kopiert. mit sowas haette ich sogar zeitweise jemanden beauftragen koennen, hab ich aber nie genutzt, brachte nix, ich kann meinen kram schneller eben selber kopieren als zu dem hinlaufen und ihm erklaeren, was ich brauche. | Bei einzelnen Blättern lohnt sich das natürlich nicht, bei ganzen Berichten aber z.B. schon. Übrigens sind das ja nur zwei Beispiele, die mir spontan aus eigener Erfahrung eingefallen sind, natürlich ist das nicht überall gleich.
Zitat: | zwei leute, die je 20 stunden machen sind auch nicht so schnell wie einer, der 40 stunden macht. ok, wenn das irgendwelche stupiden handgriffe sind, dann sind die beiden 20-stunden-kraefte vielleicht sogar schneller, da ausgeruhter. aber bei komplizierteren jobs entsteht ne menge kommunikationsaufwand zwischen den beiden, wenn der, der in der ersten wochenhaelfte da ist, seine andere haelfte jede woche in kenntnis setzen muss, was sich alles getan hat und was die naechsten tage so anfaellt. ganz allgemein: je mehr leute an einer sache arbeiten, desto hoeher der kommunikationsaufwand. | Ja wenn man davon ausgeht, dass eine Person 8 Stunden am Tag voll konzentriert arbeiten kann, dann ist eine Stelle effizienter als 2. Ich kenne die Schnittstellenproblematik und finde du übertreibst. Die 40 Stunden sind ja auch keine natürliche Einheit die für jede Aufgabe am Besten geeignet sind, auch da gibt es Schnittstellen oder mehrere Aufgaben die einer Stelle zugeteilt werden. Und üblicherweise sind Teilzeitjobs auch nicht so aufgeteilt wie du es da beispielhaft beschreibst. Es ist erst recht keine gesellschaftlich effiziente Arbeitsteilung qualifizierte Arbeitslose monatelang rumsitzen und unproduktiv Bewerbungen schreiben zu lassen.
Zitat: | Zitat: |
Wenn es eben nicht mehr möglich ist nur toll gebildete Menschen mit jahrelanger Berufserfahrung anzustellen müssen die Leute eben angelernt werden oder die Arbeit anders aufgeteilt werden.
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wie machst du das mit dem anlernen, wenn du nen akademiker brauchst? |
Ich rede doch nicht davon, dass Hauptschulabbrecher auf Akademikerjobs gesetzt und angelernt werden. Es geht darum entweder die Jobs anders zu verteilen, dass auch niedrig qualifizierte Leute eingesetzt werden können, wenn qualifizierte nicht mehr so leicht zu haben sind. Oder eben Akademiker die Berufsanfänger sind anzulernen und nicht nur welche mit Berufserfahrung einzustellen. Wenn Arbeitslosigkeit reduziert werden soll, ist ja wohl klar, dass nicht nur die Besten eingestellt werden können, sondern eben geschaut werden muss wie die anderen sinnvoll in den Arbeitsprozess eingefügt werden können. Sicher ist es für Arbeitgeber anders schöner, aber wenn nur die Besseren angestellt werden und länger arbeiten sollen, dann ist Arbeitslosigkeit eben ein Nebeneffekt einer solchen Arbeitspolitik.
Zitat: |
Zitat: |
Momentan gibt es zumindest da wo ich mich umgucke fast nur Vollzeit oder halbe Stellen.
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das kenne ich nicht so, ich habe da eigentlich viel flexibilitaet erlebt. |
Ich spreche von Stellenanzeigen, keine Ahnung wie flexibel die Angaben dann verhandelbar wäre. Aber umso mehr kompetente Bewerber je Stelle verfügbar sind, umso weniger wird das möglich sein. Ich würde es auch nicht versuchen, denn was meist du wie es meine Chancen beeinflussen würde, wenn ich im Vorstellungsgespräch frage "Ich fände eine 30 % Stelle arbeitsmarktpolitisch und auch für mich besser, ist das möglich?
Zitat: | Zitat: | Ich finde es doof, dass sich derzeit die einen sich kaputt arbeiten und kaum Freizeit haben und die anderen gerade mal sich selbst finanzieren können oder nichtmal das. |
ja, das ist auch doof. ich selber wuerde dummerweise, wenn ich meine offizielle arbeitszeit reduziere, tendenziell genauso viel arbeiten wie vorher. deshalb taugt das nichts fuer mich. eigentlich wuerde ich gern weniger arbeiten.
meine frau hatte ne halbe stelle, wollte auch eigentlich nicht mehr. aber als es sich dann als unvermeidbar rausstellte, dass sie doch alle naslang waehrend ihrer freien tage arbeitete, hatte das keinen zweck mehr. also ist sie hoch auf grob ne 7/8-stelle.
so toll das theoretisch klingt mit der teilzeit, in der praxis klappt das dann doch nicht alles so einfach. |
Naja der Aufgabenumfang müsste natürlich entsprechend angepasst werden, wenn das nicht der Fall wäre es tatsächlich keine echte Reduzierung,
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1724723) Verfasst am: 04.02.2012, 04:18 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | sowas meine ich mit "nimmt ein arbeitgeber nicht einmal geschenkt", so typen, die mehr schaden anrchten als nutzen. und die kriegst du nicht vermittelt, egal, wie viele offene stellen da sind. |
Und was soll "sowas" jetzt tun? Sich umbringen? Dass diese Menschen resignieren und sich in Hartz-IV einrichten, um nicht ständig einen derartigen Tiefschlag nach dem anderen einstecken zu müssen, gestehst Du diesen Menschen doch auch nicht zu. Die sollen sich auf dem Arbeitsmarkt zum Kasper machen, damit solche Menschenschinder wie Du sich dann hier darüber lustig machen können. Das ist derart abscheulich, dafür finde ich keine Worte.
Abartig.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1724727) Verfasst am: 04.02.2012, 05:19 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | sowas meine ich mit "nimmt ein arbeitgeber nicht einmal geschenkt", so typen, die mehr schaden anrchten als nutzen. und die kriegst du nicht vermittelt, egal, wie viele offene stellen da sind. |
Und was soll "sowas" jetzt tun? Sich umbringen? Dass diese Menschen resignieren und sich in Hartz-IV einrichten, um nicht ständig einen derartigen Tiefschlag nach dem anderen einstecken zu müssen, gestehst Du diesen Menschen doch auch nicht zu. Die sollen sich auf dem Arbeitsmarkt zum Kasper machen, damit solche Menschenschinder wie Du sich dann hier darüber lustig machen können. Das ist derart abscheulich, dafür finde ich keine Worte.
Abartig. |
abartig ist dein beitrag in der tat: der soll sich nicht zum kasper machen, sondern einfach das in die umschlaege reintun, was da reingehoert. ist doch wohl nicht zuviel verlangt.
das war uebrigens kein unbezahlter jahrespraktikant, sondern ein schueler, der das praktikum im betrieb im rahmen der schule machte. so aber findet der natuerlich keine lehrstelle. (dieser absatz @nav)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22262
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(#1724741) Verfasst am: 04.02.2012, 11:31 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | ... Menschenschinder ... |
Find ich jetzt nicht gerechtfertigt.
_________________ "YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."
(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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unquest auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.10.2010 Beiträge: 3326
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(#1724745) Verfasst am: 04.02.2012, 11:46 Titel: Re: "Arbeitszeitverkürzung jetzt" |
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Femina hat folgendes geschrieben: |
Das ist im Prinzip das, was ich mir schon lange vorgestellt habe. Eine 30 Stunden woche für alle Vollzeitbeschäftigten und es gibt wieder genügend Arbeitsplätze. |
Aus einem Bereich unserer Firma wurden in den letzten 7 Jahren 5000 Arbeitsplätze ins benachbarte Ausland verlagert, da die Produktionskosten bei uns zu hoch sind. Übrigens Jobs die zu 90% ein Hochschulstudium erfordern.
Ich vermute, dass bei einer 30 Stundenwoche aus den 5000 schnell 50.000 werden würden. Wie verhinderst du so eine Verlagerung der Arbeitsplätze?
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1724747) Verfasst am: 04.02.2012, 11:52 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | abartig ist dein beitrag in der tat: der soll sich nicht zum kasper machen, sondern einfach das in die umschlaege reintun, was da reingehoert. ist doch wohl nicht zuviel verlangt.
das war uebrigens kein unbezahlter jahrespraktikant, sondern ein schueler, der das praktikum im betrieb im rahmen der schule machte. so aber findet der natuerlich keine lehrstelle. (dieser absatz @nav) |
tridi, viele deiner Argumente verstehe ich und kann sie auch nachvollziehen. Aber was ist das Hauptanliegen eines Schulpraktikums? Geht es darum, dass in Firmen niedere Arbeit billig verrichtet wird? Oder geht es eher darum, dass Schüler ins Berufsleben hineinschnuppern und schonmal antesten was ihnen so gefällt und was nicht? Und ist das nicht außerdem eine Chance junge Menschen für seine Firma zu begeistern?
Das dümmste was man machen kann, ist Schüler im Praktikum, demotivierende Arbeiten erledigen zu lassen. Viel, und ich meine viel cleverer ist es, sie an wichtigen, bedeutenden und spannenden Vorgängen der Firma teilhaben zu lassen.
Wenn junge Menschen auf diese Weise benutzt werden, braucht sich niemand zu wundern, wenn die Arbeit schlecht ausgeführt wird.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#1724781) Verfasst am: 04.02.2012, 13:13 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Doch, auch da hilft Arbeitszeitverkürzung, zumindest zum Teil.
Was die angeht, die - angeblich - nicht arbeiten wollen, denke ich, dass sie das doch tun würden, wenn sie dank Arbeitszeitverkürzung realistische Chancen auf einen anständig bezahlten Arbeitsplatz hätten. Bei vielen dürfte es sich nämlich um rationalisierende Haltungen gegenüber ihren derzeit schlechten Chancen handeln.
Und was die angeht, die - angeblich - kein Arbeitgeber "geschenkt nimmt" (interessante Formulierung), nun, müssen die Arbeitgeber eben Kompromisse machen. Müssen sie eben doch mal über 50jährige anstellen, junge Leute ausbilden, bei denen das etwas mehr Mühe macht, und so weiter. Wenn Arbeit-"Geber" (als die, die die Arbeit anderer annehmen) sich nicht mehr die Rosinen rauspicken und den Staat den Rest versorgen lassen könnten, sondern mit den Menschen arbeiten müssten, die real da sind, fände ich das eigentlich ganz positiv. |
Schöne Aussage. So stelle ich mir das auch vor.
Davon abgesehen glaube ich auch nicht, dass wir eine 100% Beschäftigungsquote erreichen werden. Ich würde eine Beschäftigungsquote anstreben, die jedem, der arbeiten will, auch eine realistische Chance gibt, so innerhalb von 6 Monaten wieder was zu finden, was passt.
Warum soll man einen über 50-jährigen nicht geschenkt nehmen wollen?
Solche Menschen, die absolut nicht arbeiten wollen, gibt es bei motivierenderen gesellschaftlichen Bedingungen gewiss eher selten. Denn jeder Mensch braucht doch einen Lebensinhalt. Sein ganzes Leben Urlaub machen, ist kein Lebensinhalt und wird schnell langweilig. Außerdem braucht man dafür Kohle. Wer die hat und nicht arbeiten will, soll uns egal sein. Wer keine Kohle hat und trotzdem nicht arbeiten will, muss eine Möglichkeit finden, zu existieren. Der ist dann entweder Lebenskünstler (lebt aus Mülltonnen und mit seinem Zelt auf dem Rücken -> auch eine Lebensweise) oder wird für uns alle ein gesellschaftliches Problem (Kriminalität, Drogensucht, ...). Solche Probleme entstehen, WEIL Menschen keinen Lebensinhalt haben. Eh wir uns diese Probleme aufhalsen, setzen wir uns lieber mit diesen Menschen auseinander und geben ihnen einen Lebensinhalt, der für sie akzeptabel ist.
Im Übrigen gibt es genug Menschen, die ich auch als arbeitende Bevölkerung bezeichnen will, obwohl sie keinen Einkommensplatz haben. z.B. Eltern und pflegende Angehörige. Und auch die ganzen so genannten Ehrenamtlichen. Wäre schön, wenn solche Tätigkeiten auch mal honoriert werden würden. Unsere Politik, überall im sozialen Bereich Ehrenamtliche einsetzen zu wollen, nimmt Überhand und ich habe das Gefühl, dass sich da die eine Kaste unserer Gesellschaft (die, die einen unkündbaren Job haben, aber auch nicht mehr Abgaben leisten wollen) auf Kosten der anderen Kaste (die, die immer wieder oder fortdauernd "arbeitslos" sind und ihren Lebensinhalt dann eben als "Ehrenamtliche" suchen) bereichert.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#1724790) Verfasst am: 04.02.2012, 13:28 Titel: |
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Norm hat folgendes geschrieben: |
Die 40 Stunden sind ja auch keine natürliche Einheit die für jede Aufgabe am Besten geeignet sind, auch da gibt es Schnittstellen oder mehrere Aufgaben die einer Stelle zugeteilt werden. Und üblicherweise sind Teilzeitjobs auch nicht so aufgeteilt wie du es da beispielhaft beschreibst. Es ist erst recht keine gesellschaftlich effiziente Arbeitsteilung qualifizierte Arbeitslose monatelang rumsitzen und unproduktiv Bewerbungen schreiben zu lassen. |
Da schreibst du mir aus dem Herzen. Bin so eine qualifizierte Arbritskraft, die schon wieder monatelang unproduktiv Bewerbungen schreibt. Macht irgendwann keinen Spaß mehr.
Ich finde auch, dass 40 Stunden keine natürliche Einheit sind. Genauso könnte man argumentieren, dass sich bestimmte Jobs schwer aufteilen lassen, wenn wir gerade noch die 60 Stunden Woche hätten. Es gibt für jeden Job sinnvolle Möglichkeiten, die Aufgaben auf mehrere Personen aufzuteilen. Auch bei Geschäftsführern und Managern. Man muss es nur wollen.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#1724793) Verfasst am: 04.02.2012, 13:34 Titel: Re: "Arbeitszeitverkürzung jetzt" |
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unquest hat folgendes geschrieben: |
Aus einem Bereich unserer Firma wurden in den letzten 7 Jahren 5000 Arbeitsplätze ins benachbarte Ausland verlagert, da die Produktionskosten bei uns zu hoch sind. Übrigens Jobs die zu 90% ein Hochschulstudium erfordern.
Ich vermute, dass bei einer 30 Stundenwoche aus den 5000 schnell 50.000 werden würden. Wie verhinderst du so eine Verlagerung der Arbeitsplätze? |
unquest, DIESES Problem müsste man mit anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen eindämmen. Da müssten mehr Anreize geschaffen werden, im eigenen Land zu produzieren. Ich habe gelesen, dass hinter solchen Auslagerungen oft komplizierte Steuersparmodelle stecken.
Ob nun bei einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit eine neue Welle der Verlagerung von Jobs in das Ausland ausbricht, wage ich zu bezweifeln. Das funktioniert doch auch nur in bestimmten Branchen. Bezeichnen wir nicht Deutschland auch gerade als Exportweltmeister? Da gleicht sich dann einiges wieder aus.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1724804) Verfasst am: 04.02.2012, 14:12 Titel: Re: "Arbeitszeitverkürzung jetzt" |
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unquest hat folgendes geschrieben: | Femina hat folgendes geschrieben: |
Das ist im Prinzip das, was ich mir schon lange vorgestellt habe. Eine 30 Stunden woche für alle Vollzeitbeschäftigten und es gibt wieder genügend Arbeitsplätze. |
Aus einem Bereich unserer Firma wurden in den letzten 7 Jahren 5000 Arbeitsplätze ins benachbarte Ausland verlagert, da die Produktionskosten bei uns zu hoch sind. Übrigens Jobs die zu 90% ein Hochschulstudium erfordern.
Ich vermute, dass bei einer 30 Stundenwoche aus den 5000 schnell 50.000 werden würden. Wie verhinderst du so eine Verlagerung der Arbeitsplätze? |
Du redest schön unspezifisch vom benachbarten Ausland. Hast du auch über die Arbeitsplätze gejammert, die von Frankreich nach Deutschland verlegt wurden, als dort 35-Stunden-Wochen eingeführt wurden, oder bist du dann doch auf dem Standpunkt, dass in Deutschland nun mal fleissiger gearbeitet wird?
In Frankreich kann man auch schön sehen, wie so ein Gesetz wieder aufgeweicht werden kann, dass sich die Arbeitslosigkeit nicht günstig entwickelt hat und dass die Produktivität (pro Arbeitsstunde) stark gestiegen ist.
Als Lösung würde ich eine EU-weite moderate Senkung der maximalen Wochenarbeitszeit sehen.
Die Arbeitsplätze wurden nämlich verlagert, weil die Produktionskosten höher als woanders sind, nicht (notwendigerweise) weil sie zu hoch sind. Die Betriebe, die tatsächlich durch eine 30-Stunden-Woche in Schwierigkeiten kommen würden, haben aufgrund ihrer geringen Größe gar nicht die Möglichkeit, etwas auszulagern.
Ich finde es leicht befremdlich, wenn man den (realexistenten) Sozialdumpingwettbewerb als Argument dafür bringt, dass Deutschland irgendwas nicht machen kann. Wäre das Ziel nicht eher, in Osteuropa bessere Sozialstandards einzuführen, als Frankreich zu unterbieten?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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I.R auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.10.2006 Beiträge: 9142
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(#1724806) Verfasst am: 04.02.2012, 14:37 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Ich finde auch, dass 40 Stunden keine natürliche Einheit sind. Genauso könnte man argumentieren, dass sich bestimmte Jobs schwer aufteilen lassen, wenn wir gerade noch die 60 Stunden Woche hätten. |
Genau daran musste ich auch denken, als ich die ersten Einwände las.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1724812) Verfasst am: 04.02.2012, 15:05 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Kramer hat folgendes geschrieben: | ... Menschenschinder ... |
Find ich jetzt nicht gerechtfertigt. |
Stimmt, Du hast Recht. Das musste "uneinsichtiger Menschenschinder" heissen.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1724813) Verfasst am: 04.02.2012, 15:11 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | ist doch wohl nicht zuviel verlangt. |
Offensichtlich doch. Und offensichtlich ist es zu viel von Dir verlangt, das zu kapieren. Was anderen an organisatorischer Kompetenz fehlt, fehlt Dir dreimal an sozialer. Nur wird Deine Art von Versagen nicht sanktioniert, dabei richtet sie weitaus mehr Schaden an.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1725039) Verfasst am: 05.02.2012, 04:27 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | abartig ist dein beitrag in der tat: der soll sich nicht zum kasper machen, sondern einfach das in die umschlaege reintun, was da reingehoert. ist doch wohl nicht zuviel verlangt.
das war uebrigens kein unbezahlter jahrespraktikant, sondern ein schueler, der das praktikum im betrieb im rahmen der schule machte. so aber findet der natuerlich keine lehrstelle. (dieser absatz @nav) |
tridi, viele deiner Argumente verstehe ich und kann sie auch nachvollziehen. Aber was ist das Hauptanliegen eines Schulpraktikums? Geht es darum, dass in Firmen niedere Arbeit billig verrichtet wird? Oder geht es eher darum, dass Schüler ins Berufsleben hineinschnuppern und schonmal antesten was ihnen so gefällt und was nicht? Und ist das nicht außerdem eine Chance junge Menschen für seine Firma zu begeistern?
Das dümmste was man machen kann, ist Schüler im Praktikum, demotivierende Arbeiten erledigen zu lassen. Viel, und ich meine viel cleverer ist es, sie an wichtigen, bedeutenden und spannenden Vorgängen der Firma teilhaben zu lassen.
Wenn junge Menschen auf diese Weise benutzt werden, braucht sich niemand zu wundern, wenn die Arbeit schlecht ausgeführt wird. |
so viele spannende aufgaben gibts in so nem buero nicht. und mangels ausbildung kann so ein praktikant die anspruchsvollen aufgaben schlecht durchfuehren.
der sollte auch nicht die vollen 2 wochen post eintueten. obs ein halber tag war oder ein ganzer, weiss ich nicht so genau, ich kenn die stories nur aus erzaehlungen.
ich finde es eigentlich normal, dass praktikanten mitarbeiten, und auch, dass die halt erstmal nur einfache taetigkeiten machen koennen.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1725040) Verfasst am: 05.02.2012, 04:37 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: | ist doch wohl nicht zuviel verlangt. |
Offensichtlich doch. Und offensichtlich ist es zu viel von Dir verlangt, das zu kapieren. Was anderen an organisatorischer Kompetenz fehlt, |
quatsch. der waer ja wohl in der lage gewesen, die richtigen dinge einzutueten. er hatte ne liste, wer was zu bekommen hat. nur hatte er keinen bock, das hat er nicht nur an einem tag gezeigt.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#1725072) Verfasst am: 05.02.2012, 13:29 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | der waer ja wohl in der lage gewesen, die richtigen dinge einzutueten. |
Du offensichtlich nicht in der Lage, ihm das zu erklären und ihn für die Scheissarbeit, die Du ihm aufgebrummt hast, hinreichend zu motivieren. War wohl mal wieder zu viel verlangt.
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21453
Wohnort: Swift Tuttle
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(#1725083) Verfasst am: 05.02.2012, 14:13 Titel: |
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"obs ein halber tag war oder ein ganzer, weiss ich nicht so genau, ich kenn die stories nur aus erzaehlungen."
sagt tridi.
echt?
ach so.
_________________ "als ob"
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1725108) Verfasst am: 05.02.2012, 15:57 Titel: |
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Wilson hat folgendes geschrieben: | "obs ein halber tag war oder ein ganzer, weiss ich nicht so genau, ich kenn die stories nur aus erzaehlungen."
sagt tridi.
echt?
ach so. |
ja, aus erster hand, hab damals taeglich von dem kandidaten gehoert, war eindrucksvoll.
aus gleicher quelle hoere ich auch von anderen praktikanten, wenns mal wieder einen gibt, und manchmal hoere ich auch sehr positives.
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