Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Hel registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.11.2003 Beiträge: 375
|
(#100286) Verfasst am: 08.03.2004, 00:42 Titel: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Hi!
Ich hab schon öfter gelesen daß Leben nur auf Planeten mit einem Mond (der auch in etwa so groß wie unser Mond sein sollte) möglich ist, da er die Erdachse stabilisiert und es sonst keine regelmäßigen Jahreszeiten geben würde.
Stimmt das überhaupt?
Was ist mit Planeten mit mehreren Monden ? Ist da eine stabile Achse möglich?
Grüße
Syrinx
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
|
(#100291) Verfasst am: 08.03.2004, 01:37 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Syrinx hat folgendes geschrieben: | Hi!
Ich hab schon öfter gelesen daß Leben nur auf Planeten mit einem Mond (der auch in etwa so groß wie unser Mond sein sollte) möglich ist, da er die Erdachse stabilisiert und es sonst keine regelmäßigen Jahreszeiten geben würde.
Stimmt das überhaupt?
Was ist mit Planeten mit mehreren Monden ? Ist da eine stabile Achse möglich?
Grüße
Syrinx |
Zumindest hat der Mars ausgeprägte und auch regelmäßig wiederkehrende Jahreszeiten, und zumindest zeitweise hat es auf ihm flüssiges Wasser gegeben, so daß Leben möglich war. Der Planet hat zwei Monde, die ob ihrer geringen Größe eigentlich nicht viel ausrichten?! Also würde ich mal sagen: Ja.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#100371) Verfasst am: 08.03.2004, 12:15 Titel: |
|
|
Theoretisch sollten mehr Monde in ausreichender Größe noch mehr stabilisieren. Allerdings ist die Wahrschjeinlichkeit für viele davon nicht wirklich hoch. Auch unsser Mond ist ja einer, der aus der normalen Bildungsgeschichte herausfällt, da er ja wohl das Produkt einer Kollision im Frühstadium der Erde war. Der Erdenmond ist ja auch der relativ zu seinem Planeten größte in unserem Sonnensystem, wenn man mal unterstellt, dass Pluto kein richtiger Planet ist und somit Charon kein richtiger Mond
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
|
(#100375) Verfasst am: 08.03.2004, 12:20 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | Syrinx hat folgendes geschrieben: | Hi!
Ich hab schon öfter gelesen daß Leben nur auf Planeten mit einem Mond (der auch in etwa so groß wie unser Mond sein sollte) möglich ist, da er die Erdachse stabilisiert und es sonst keine regelmäßigen Jahreszeiten geben würde.
Stimmt das überhaupt?
Was ist mit Planeten mit mehreren Monden ? Ist da eine stabile Achse möglich?
Grüße
Syrinx |
Zumindest hat der Mars ausgeprägte und auch regelmäßig wiederkehrende Jahreszeiten, und zumindest zeitweise hat es auf ihm flüssiges Wasser gegeben, so daß Leben möglich war. Der Planet hat zwei Monde, die ob ihrer geringen Größe eigentlich nicht viel ausrichten?! Also würde ich mal sagen: Ja.  |
hm, da bist Du schon weiter als die Wissenschaftler die gerade die neuesten Bilder auswerten, die sagen nämlich nur, daß einiges daraf hindeuten würde...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
|
|
Nach oben |
|
 |
The_Librarian registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.02.2004 Beiträge: 96
Wohnort: JWD
|
(#100544) Verfasst am: 08.03.2004, 17:44 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Critic hat folgendes geschrieben: | Syrinx hat folgendes geschrieben: | Hi!
Ich hab schon öfter gelesen daß Leben nur auf Planeten mit einem Mond (der auch in etwa so groß wie unser Mond sein sollte) möglich ist, da er die Erdachse stabilisiert und es sonst keine regelmäßigen Jahreszeiten geben würde.
Stimmt das überhaupt?
Was ist mit Planeten mit mehreren Monden ? Ist da eine stabile Achse möglich?
Grüße
Syrinx |
Zumindest hat der Mars ausgeprägte und auch regelmäßig wiederkehrende Jahreszeiten, und zumindest zeitweise hat es auf ihm flüssiges Wasser gegeben, so daß Leben möglich war. Der Planet hat zwei Monde, die ob ihrer geringen Größe eigentlich nicht viel ausrichten?! Also würde ich mal sagen: Ja.  |
Ähm. Du bist dir aber schon im Klaren darüber, dass Phobos & Deimos geradzu unglaublich winzig sind?
Die dürften auf den Mars in etwa eine Wirkung haben wie zwei Sandkörner auf den Mount Everest.
_________________ Murder now the path called "must we"
just before the son has come.
Jesus, won't you fucking whistle
something but the past and done?
|
|
Nach oben |
|
 |
narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
|
(#100555) Verfasst am: 08.03.2004, 18:15 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Syrinx hat folgendes geschrieben: | Hi!
Ich hab schon öfter gelesen daß Leben nur auf Planeten mit einem Mond (der auch in etwa so groß wie unser Mond sein sollte) möglich ist, da er die Erdachse stabilisiert und es sonst keine regelmäßigen Jahreszeiten geben würde.
Stimmt das überhaupt?
Was ist mit Planeten mit mehreren Monden ? Ist da eine stabile Achse möglich?
Grüße
Syrinx |
Wozu braucht man denn überhaupt regelmäßige Jahreszeiten? In den Tropen gibt es keine Jahreszeiten und die Artenvielfalt ist enorm. Ich denke mal, dass unsere Erde wenn sie den Mond nicht hätte kein Leben ermöglichen könnte, aber dass ein anderer Planet ohne Mond dennoch ähnliche Lebensbedingugnen liefern könnte.
|
|
Nach oben |
|
 |
Blaubär Höhlenbewohner
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer
|
(#100564) Verfasst am: 08.03.2004, 18:37 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Syrinx hat folgendes geschrieben: | Hi!
Ich hab schon öfter gelesen daß Leben nur auf Planeten mit einem Mond (der auch in etwa so groß wie unser Mond sein sollte) möglich ist, da er die Erdachse stabilisiert und es sonst keine regelmäßigen Jahreszeiten geben würde.
Stimmt das überhaupt?
Was ist mit Planeten mit mehreren Monden ? Ist da eine stabile Achse möglich?
Grüße
Syrinx |
Um die Frage nach der Achsenstabilität zu beantworten, müßte es doch reichen, sich die Venus mal näher anzuschauen. Venus ist fast so groß wie die Erde, hat aber keinen Mond, so dass der (angeblich) stabilisierende Faktor entfällt. Demnach müßte die Rotationsachse weniger stabil sein als die der Erde. Ich weiss es nicht, müsste ich mal nachschauen.
Ist das nicht der Fall (d.h. stabile Achse trotz fehlendem Mond), wäre obiges Argument ungültig.
(Dass es auf der Venus kein Leben gibt, hat allerdings andere Gründe...)
|
|
Nach oben |
|
 |
Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
|
(#100565) Verfasst am: 08.03.2004, 18:39 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
narziss hat folgendes geschrieben: |
Wozu braucht man denn überhaupt regelmäßige Jahreszeiten? In den Tropen gibt es keine Jahreszeiten und die Artenvielfalt ist enorm. |
Wenn das Wetter immer gleich ist, dann sind das regelmässige Jahreszeiten in Reinkultur. Das Problem ohne Stabilisierung durch Monde: Wenn die Erdachse trudelt, dann können Temperaturen chaotisch schwanken. Und da ist dann keine adaptive Anpassung und damit kein Leben möglich.
|
|
Nach oben |
|
 |
narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
|
(#100572) Verfasst am: 08.03.2004, 18:47 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: |
Wozu braucht man denn überhaupt regelmäßige Jahreszeiten? In den Tropen gibt es keine Jahreszeiten und die Artenvielfalt ist enorm. |
Wenn das Wetter immer gleich ist, dann sind das regelmässige Jahreszeiten in Reinkultur. Das Problem ohne Stabilisierung durch Monde: Wenn die Erdachse trudelt, dann können Temperaturen chaotisch schwanken. Und da ist dann keine adaptive Anpassung und damit kein Leben möglich. |
Was genau muss man sich denn unter dem Trudeln der Erdachse vorstellen? Die Erdachse ist um ca 23° geneigt und innerhalb eines jahres wird einmal die obere und einmal die untere Hälfte beschienen. WÜrde dieser Vorgang konkret anders ablaufen wenn es keinen Mond gäbe?
Uranus´ Achse ist komplett schief. Allerdings hat Jupiter im vergleich dazu ähnliche viele Monde, aber eien sehr viel stabilere Achse.
|
|
Nach oben |
|
 |
Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
|
(#100575) Verfasst am: 08.03.2004, 18:52 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Blaubär hat folgendes geschrieben: |
Um die Frage nach der Achsenstabilität zu beantworten, müßte es doch reichen, sich die Venus mal näher anzuschauen. |
Leider nein. Da die Achse der Venus fast senkrecht auf der Rotationsebene steht, treten dort fast keine Kreiselkräfte auf, die ein Taumeln ("Präzession") hervorrufen könnten.
|
|
Nach oben |
|
 |
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#100580) Verfasst am: 08.03.2004, 19:00 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Syrinx hat folgendes geschrieben: | Ich hab schon öfter gelesen daß Leben nur auf Planeten mit einem Mond (der auch in etwa so groß wie unser Mond sein sollte) möglich ist, da er die Erdachse stabilisiert und es sonst keine regelmäßigen Jahreszeiten geben würde.
Stimmt das überhaupt?
Was ist mit Planeten mit mehreren Monden ? Ist da eine stabile Achse möglich? |
das sehe ich genau andersrum:
das zweikörpersystem erde-mond ist erstaunlicherweise stabil; nutation und präzession der erdachse haben wohl keine größeren auswirkungen auf die biologische evolution gehabt.
die stabilität eines mehrkörpersystems dürfte in erster linie von den massenverhältnissen abhängen. ein fetter planet kann sich ruhig ein paar dutzend mickrige trabanten leisten, ohne ins torkeln zu kommen.
mit den jahreszeiten hat das erstmal wenig zu tun; die hängen von der umlaufbahn um die zentralgestirne ab und von deren anzahl. (drei sonnen mit verschiedenen spektren wären doch auch mal eine nette beleuchtung.)
am stabilsten sollte ein alleinstehender planet sein. unerschütterlich, aber auch mit einer gewissen monotonie behaftet.
|
|
Nach oben |
|
 |
narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
|
(#100584) Verfasst am: 08.03.2004, 19:04 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Blaubär hat folgendes geschrieben: |
Um die Frage nach der Achsenstabilität zu beantworten, müßte es doch reichen, sich die Venus mal näher anzuschauen. |
Leider nein. Da die Achse der Venus fast senkrecht auf der Rotationsebene steht, treten dort fast keine Kreiselkräfte auf, die ein Taumeln ("Präzession") hervorrufen könnten. |
Dass die Rotationsachse senkrecht steht hab ich noch nei gehört. Ich weiß über die Venus, dass eine umdrehung um die eingene Achse um und bei 300 Tage dauert und dass sich die Venus falsch rum dreht.
|
|
Nach oben |
|
 |
Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
|
(#100587) Verfasst am: 08.03.2004, 19:11 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
narziss hat folgendes geschrieben: |
Was genau muss man sich denn unter dem Trudeln der Erdachse vorstellen? Die Erdachse ist um ca 23° geneigt und innerhalb eines jahres wird einmal die obere und einmal die untere Hälfte beschienen. WÜrde dieser Vorgang konkret anders ablaufen wenn es keinen Mond gäbe?
Uranus´ Achse ist komplett schief. Allerdings hat Jupiter im vergleich dazu ähnliche viele Monde, aber eien sehr viel stabilere Achse. |
Ein Kreisel, dan man zu kippen versucht ("auf den man ein Drehmoment wirken lässt"), weicht senkrecht dazu aus. Wenn Du noch einen Brummkreisel aus Kindertagen hast, kannst Du das ausprobieren. Die Bewegung nennt man "Präzession". Die Frequenz der Präzession der Erdachse ist etwa 26 000 Jahre.
Die Erd-Präzession wird hauptsächlich vom Drehmoment der Sonne, etwas weniger vom Drehmoment des Mondes und ein bisschen vom Drehmoment der anderen Planeten beeinflusst.
Die Berechnung, wann eine eher stabile und wann eine eher chaotische Präzessionsbewegung stattfindet, ist ein aufwendiges Rechenproblem der Theoretischen Mechanik, Stichwort: Starrer Körper. Leider ist es zu lange her, als dass ich mich an Details erinnern könnte.
Es gibt übrigens zusätzlich zur Präzession (die durch Drehmomente hervorgerufen wird) noch eine andere Bewegung der Erdachse, die sogenannte Nutation. Das ist eine Zitterbewegung, die durch einmalige Impulsstösse (zum Beispiel Kometeneinschläge) hervorgerufen wird. Die Nutation der Erdachse hat eine Periode von ca. 18 Jahren und lässt die Lage des Polarsterns um wenige Bogensekunden wackeln. Wenn die Präzession instabil wäre, würde das aber reichen, eine chaotische Bewegung auszulösen.
|
|
Nach oben |
|
 |
Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
|
(#100592) Verfasst am: 08.03.2004, 19:16 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
narziss hat folgendes geschrieben: |
Dass die Rotationsachse senkrecht steht hab ich noch nei gehört. Ich weiß über die Venus, dass eine umdrehung um die eingene Achse um und bei 300 Tage dauert und dass sich die Venus falsch rum dreht. |
Achtung: Senkrecht auf der Rotationsebene, also überhaupt nicht geneigt. Sprich: es gibt keine Jahreszeiten. http://solarsystem.dlr.de/RPIF/venus0.shtml
|
|
Nach oben |
|
 |
frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
|
(#100594) Verfasst am: 08.03.2004, 19:20 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
narziss hat folgendes geschrieben: | Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Blaubär hat folgendes geschrieben: |
Um die Frage nach der Achsenstabilität zu beantworten, müßte es doch reichen, sich die Venus mal näher anzuschauen. |
Leider nein. Da die Achse der Venus fast senkrecht auf der Rotationsebene steht, treten dort fast keine Kreiselkräfte auf, die ein Taumeln ("Präzession") hervorrufen könnten. |
Dass die Rotationsachse senkrecht steht hab ich noch nei gehört. Ich weiß über die Venus, dass eine umdrehung um die eingene Achse um und bei 300 Tage dauert und dass sich die Venus falsch rum dreht. |
eine wunderschön bunte tabelle sagt, daß die achsen von merkur 0, venus 178 und uranus 98 grad gegen ihre sonnenumlaufbahnen geneigt sind. also "steht" merkur aufrecht, während venus in wirklichkeit nur 2 grad neigung aufweist, aber dafür "verkehrtrum" rotiert. nur uranus ist hinsichtlich der achsenneigung ein exot, weil er praktisch auf dem bauch um die sonne rollt. deswegen meinen manche astrofritzen ja auch, daß er irgendwann vom sonnensystem eingefangen wurde und gar nicht von anfang an dazugehörte.
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
|
(#100724) Verfasst am: 08.03.2004, 23:48 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
(1) narziss hat folgendes geschrieben: | Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Blaubär hat folgendes geschrieben: |
Um die Frage nach der Achsenstabilität zu beantworten, müßte es doch reichen, sich die Venus mal näher anzuschauen. |
Leider nein. Da die Achse der Venus fast senkrecht auf der Rotationsebene steht, treten dort fast keine Kreiselkräfte auf, die ein Taumeln ("Präzession") hervorrufen könnten. |
Dass die Rotationsachse senkrecht steht hab ich noch nei gehört. Ich weiß über die Venus, dass eine umdrehung um die eingene Achse um und bei 300 Tage dauert und dass sich die Venus falsch rum dreht. |
http://www.wissenschaft.de/wissen/news/153416.html
Zitat: |
Dichte Atmosphäre hat die Drehrichtung der Venus umgekehrt
Rotation von West nach Ost wäre für den Planeten zu instabil
[...] Demnach ist für einen Planeten mit einer vergleichbar dichten Atmosphäre die Umkehr der Drehrichtung so gut wie unvermeidbar.
|
Hier haben wir also (im Modell) die dichte Atmosphäre als einen anderen stabilisierenden Faktor. Wir bräuchten also nicht zwingend einen Mond. (Allerdings könnte ein Planet mit derart extremem Klima Leben in uns bekannter Form nicht beherbergen.)
(2) Uranus:
Andere meinen aber auch, daß die Schieflage aus einem "Crash" ähnlicher Dimension resultiert, wie das bei der Erde der Fall war. (Könnte es an seinen vielen Monden liegen, daß der Planet danach überhaupt wieder stabil wurde, und nicht wie wild herumrollt?)
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#100801) Verfasst am: 09.03.2004, 12:11 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Blaubär hat folgendes geschrieben: | Um die Frage nach der Achsenstabilität zu beantworten, müßte es doch reichen, sich die Venus mal näher anzuschauen. Venus ist fast so groß wie die Erde, hat aber keinen Mond, so dass der (angeblich) stabilisierende Faktor entfällt. Demnach müßte die Rotationsachse weniger stabil sein als die der Erde. Ich weiss es nicht, müsste ich mal nachschauen.
Ist das nicht der Fall (d.h. stabile Achse trotz fehlendem Mond), wäre obiges Argument ungültig.
(Dass es auf der Venus kein Leben gibt, hat allerdings andere Gründe...) | Die Venus ist ein absoluter Sonderfall. Sie dreht sich ja im Vergleich zu den anderen Planeten rückwärts. Außerdem tritt im Vergleich zur Erde noch ein weiterer Effekt in Kraft, nämlich die Nähe zur Sonne, die sich dahingehend auswirkt, dass sie die Venusrotation abbremst, so dass die Venus der Sonne irgendwann immer dieselbe Seite zuwenden wird, wie dies ja auch beim Mond zur Erde der Fall ist.
Die Marsachse ist für relativ kurze Zeiträume einigermaßen Stabil, allerdings kann es passieren, dass über längere Zeiträume so starke Unterschiede auftreten, dass der Mars quasi auf seiner Umlaufbahn "entlangrollt", also stets dieselbe Seite der Sonne zugewandt ist, aber eben nicht durch Gezeitenwirkung mit der Sonne, sondern durch mangelne Achsenstabilität. Stabile Ökosysteme können sich so nicht etablieren.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
|
(#100823) Verfasst am: 09.03.2004, 13:01 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Spock hat folgendes geschrieben: | Die Marsachse ist für relativ kurze Zeiträume einigermaßen Stabil, allerdings kann es passieren, dass über längere Zeiträume so starke Unterschiede auftreten, dass der Mars quasi auf seiner Umlaufbahn "entlangrollt", also stets dieselbe Seite der Sonne zugewandt ist, aber eben nicht durch Gezeitenwirkung mit der Sonne, sondern durch mangelne Achsenstabilität. Stabile Ökosysteme können sich so nicht etablieren. |
Woher weisst Du das? Gibt es da schon verlässliche Berechnungen? Dass es keine Gezeitenwirkung sein kann, ist einigermassen plausibel, weil dazu Ozeane oder Dicke Luft vorhande sein müsste. (Andererseits: Der Mond wurde ja auch abgebremst, ohne Luft und ohne Wasser).
|
|
Nach oben |
|
 |
Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
|
(#100826) Verfasst am: 09.03.2004, 13:13 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Woher weisst Du das? Gibt es da schon verlässliche Berechnungen? Dass es keine Gezeitenwirkung sein kann, ist einigermassen plausibel, weil dazu Ozeane oder Dicke Luft vorhande sein müsste. (Andererseits: Der Mond wurde ja auch abgebremst, ohne Luft und ohne Wasser). |
Hier wird bestätigt, was ich sagte:
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/raum/13733/1.html
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/23/0,1872,2049751,00.html
Ob es verlässliche Berechnungen gibt, weiß ich nicht, kann mir aber vorstellen, dass das eher chaotisch verläuft, als geordnet, aber sicher weiß Bynaus mehr darüber, als ich.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
|
|
Nach oben |
|
 |
Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
|
(#100828) Verfasst am: 09.03.2004, 13:25 Titel: |
|
|
Grazie.
|
|
Nach oben |
|
 |
Zarquon Papst (laut BLÖD 20.4.2005)
Anmeldungsdatum: 08.03.2004 Beiträge: 188
Wohnort: Planet Moguntia, Nähe Froschstern B
|
(#100891) Verfasst am: 09.03.2004, 16:17 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Dass es keine Gezeitenwirkung sein kann, ist einigermassen plausibel, weil dazu Ozeane oder Dicke Luft vorhande sein müsste. (Andererseits: Der Mond wurde ja auch abgebremst, ohne Luft und ohne Wasser). |
Auch die irdische Landoberfläche hebt und senkt sich (ich glaub, um ca. 30cm) mit den Gezeiten, auch ohne Wasser und Luft gäbe es also die "Gezeitenbremse" für die Erde, sie wäre halt schwächer. Beim Mond hat's, wie Du richtig feststellst, gereicht. Beim Pluto-Charon-System sind sogar beide Körper inzwischen so "gezeitengebremst", dass sie sich ständig die gleiche Seite zeigen.
Auch die Erde wird irgendwann nur noch mit dem Mondlauf rotieren - nix mehr mit romantischen Vollmondaufgängen ...
|
|
Nach oben |
|
 |
joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
|
(#100905) Verfasst am: 09.03.2004, 17:03 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Zarquon hat folgendes geschrieben: | Beim Pluto-Charon-System sind sogar beide Körper inzwischen so "gezeitengebremst", dass sie sich ständig die gleiche Seite zeigen. |
Ich dachte, das sei bei uns auch schon länger so. Ich sehe jedenfalls immer die (fast) gleiche Seite des Mondes. Und ich dachte, das hinge damit zusammen, daß die Mondrotation (29,5 Tage) beinahe identisch ist mit der Dauer eines Mondumlaufes um die Erde.
Aber vielleicht irren wir da alle, weil der Mond gar nicht rotiert und Gott auf der Rückseite des Mondes ein Paradies eingerichtet hat, das wir nicht erkennen sollen. Vgl. http://www.j-lorber.com/Themen/Mond/mond.html
Zuletzt bearbeitet von joyborg am 09.03.2004, 18:17, insgesamt einmal bearbeitet |
|
Nach oben |
|
 |
ric Gast
|
(#100906) Verfasst am: 09.03.2004, 17:07 Titel: |
|
|
@joy
Bei uns zeigt die Erde dem Mond nicht immer die gleiche Seite.
|
|
Nach oben |
|
 |
Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
|
(#100907) Verfasst am: 09.03.2004, 17:12 Titel: |
|
|
ric hat folgendes geschrieben: | @joy
Bei uns zeigt die Erde dem Mond nicht immer die gleiche Seite.  |
Aber der Mond der Erde. (nur so als Zusatz, um alle möglichen Mißverständnisse auszuräumen).
_________________ 42
|
|
Nach oben |
|
 |
ric Gast
|
(#100908) Verfasst am: 09.03.2004, 17:15 Titel: |
|
|
Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | ric hat folgendes geschrieben: | @joy
Bei uns zeigt die Erde dem Mond nicht immer die gleiche Seite.  | Aber der Mond der Erde. (nur so als Zusatz, um alle möglichen Mißverständnisse auszuräumen). | Womit wieder mal die Wichtigkeit des Subjekts und Objekts in der dt. Sprache offenbar wird.
|
|
Nach oben |
|
 |
Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
|
(#100910) Verfasst am: 09.03.2004, 17:20 Titel: |
|
|
Heisst das "der" Erde. Ich dachte immer "das" Erde (als Abkürzung von Erdinger").
|
|
Nach oben |
|
 |
Graf Zahl untot
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7040
Wohnort: Universum
|
(#100911) Verfasst am: 09.03.2004, 17:27 Titel: |
|
|
Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Heisst das "der" Erde. Ich dachte immer "das" Erde (als Abkürzung von Erdinger"). |
Ich trinke kaum noch Weizenbier...
_________________ 42
|
|
Nach oben |
|
 |
Klaus-Peter auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 10.01.2004 Beiträge: 1534
|
(#100913) Verfasst am: 09.03.2004, 17:49 Titel: |
|
|
Graf Zahl hat folgendes geschrieben: | Klaus-Peter hat folgendes geschrieben: | Heisst das "der" Erde. Ich dachte immer "das" Erde (als Abkürzung von Erdinger"). |
Ich trinke kaum noch Weizenbier... |
Ich auch nicht. Das meiste verschütte ich.
|
|
Nach oben |
|
 |
Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
|
(#100973) Verfasst am: 09.03.2004, 23:25 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
joy hat folgendes geschrieben: | Zarquon hat folgendes geschrieben: | Beim Pluto-Charon-System sind sogar beide Körper inzwischen so "gezeitengebremst", dass sie sich ständig die gleiche Seite zeigen. |
Ich dachte, das sei bei uns auch schon länger so. Ich sehe jedenfalls immer die (fast) gleiche Seite des Mondes. Und ich dachte, das hinge damit zusammen, daß die Mondrotation (29,5 Tage) beinahe identisch ist mit der Dauer eines Mondumlaufes um die Erde.
Aber vielleicht irren wir da alle, weil der Mond gar nicht rotiert und Gott auf der Rückseite des Mondes ein Paradies eingerichtet hat, das wir nicht erkennen sollen. Vgl. http://www.j-lorber.com/Themen/Mond/mond.html |
Ächtz. Man hat ihm möglicherweise gesagt, daß man, wenn man sich auf einen Stuhl stellt und aus dem Fenster guckt, dann von seinem Herrgottswinkel aus die Rückseite des Mondes beobachten kann. Möglicherweise war auch nur die Gasleitung undicht.
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/613621&template=det_nd_gekuerzt
Da gibt es auch eine Mondkarte. Die Rückseite des Mondes sieht heute tatsächlich anders aus als die der Erde zugewandte, die dunklen Basalt-Meere liegen nur auf der erdzugewandten Seite. Dafür gibt es aber einen guten (physikalischen) Grund: Meteoriteneinschläge konnten ähnliche Strukturen auf der Rückseite viel leichter überformen als innerhalb des Mond-Erde-Bezuges...
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
|
|
Nach oben |
|
 |
Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
|
(#100979) Verfasst am: 09.03.2004, 23:46 Titel: Re: Leben auf Planeten mit mehreren Monden? |
|
|
Syrinx hat folgendes geschrieben: | Hi!
Ich hab schon öfter gelesen daß Leben nur auf Planeten mit einem Mond (der auch in etwa so groß wie unser Mond sein sollte) möglich ist, da er die Erdachse stabilisiert und es sonst keine regelmäßigen Jahreszeiten geben würde.
Stimmt das überhaupt?
Was ist mit Planeten mit mehreren Monden ? Ist da eine stabile Achse möglich? |
So wie ich das sehe, rotieren Mond u. Erde um einen gemeinsamen Rotationsschwerpunkt [RS] (ähnlich wie Hammerwerfer), so daß ihre Masseschwerpunkte [MS] nicht identisch sind mit dem RS. Durch diesen Umstand, welches einem zur Pirouette ansetzenden Eiskunstläufer gleicht (die Arme noch abgestreckt vom Körper), hat dieses Rotationssystem Erde-Mond eine relativ langsame u. konstante Rotationsgeschwindigkeit. Jedoch die Masseunterschiede zw. Erde u. Mond führen zu einer kleinen Unwucht, welche die Eigenrotation der Erde um ihre Drehachse abbremst od. beschleunigt. Durch die unterschiedlichen Massenträgheiten zw. dem Erdkern (Flüssigeisen) u. der Erdkruste kommt es zu Relativbewegungen zw. beiden u. durch diese wird das Erdmagnetfeld aufgebaut, welche die harte kosmische Strahlen (Sonnenwind) von der Erde abblocken. So schützt der Mond das Leben auf der Erde.
Ein Planet mit 2 relativ großen Monden wird, vorausgesetzt er hat einen Eisenkern, welcher relativ zur Planetenkruste unterschiedlich rotieren kann, ebenso ein Magnetfeld haben, welches die Planetenoberfläche vor der kosmischen Strahlung schützt. Alledings dürfte ein Planet-2 Monde-System als Gesamtsystem ein chaotischeres Verhalten aufweisen, so daß es zu Zeit- u. Abstandsunregelmäßigkeiten kommt, ähnlich wie bei einem freien Pendel (Eisenkugel an einem Faden) zw. 2 Magneten unterhalb dem Pendel. Ein solches System dürfte, vorausgesetzt die Bedingungen auf dem Planeten lassen es zu, auch Leben hervorbringen, zumindest rudimentäres.
Die Jahreszeiten der Erde haben überhaupt nichts mit dem Mond zu tun, sondern einzig und allein mit der Schräglage der Erdrotationsachse, denn allein durch diese bewegt sich die Sonne relativ vom südlichen Wendekreis zum nördlichen u. zurück. Ansonsten verhält sich die Erde ähnlich wie ein Kreisel (auch ohne Mond), dessen Drehachse sich nach einer gewaltsamen Auslenkung langsam wieder in die Senkrechte begibt. Aber ich denke, daß Jahreszeiten für die Entstehung von Leben nicht erforderlich sind, da im ozeanischen Tiefseegraben bei den "Black Smokern" ganzjährig konstante Voraussetzungen gegeben sind.
narziss hat folgendes geschrieben: | Wozu braucht man denn überhaupt regelmäßige Jahreszeiten? In den Tropen gibt es keine Jahreszeiten und die Artenvielfalt ist enorm. |
Genau (siehe oben)
narziss hat folgendes geschrieben: | Ich denke mal, dass unsere Erde wenn sie den Mond nicht hätte kein Leben ermöglichen könnte, aber dass ein anderer Planet ohne Mond dennoch ähnliche Lebensbedingugnen liefern könnte. |
Das verstehe ich nicht, da es sich mE widerspricht. Warum sollte ein anderer Planet ohne Mond, im Gegensatz zu einer Erde ohne Mond, trotzdem Leben hervorbringen können?
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
|
|
Nach oben |
|
 |
|