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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#1541149) Verfasst am: 17.09.2010, 00:23 Titel: Will nicht zur christlichen Beerdigung meiner Angehörigen |
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Zuerst hat mir meine Mutter das eigentlich selbst in den Mund gelegt: "Ich weiß ja nicht, ob du da überhaupt kommen wirst."
Leider habe ich gerade meine Omi verloren. Habe sie sehr geliebt. Wir haben so viel Schönes gemeinsam erlebt. Sie war für mich was Besonderes. Niemand konnte mir so gut zuhören.
Dass Omi nun eine christliche Beerdigung wünschte, habe ich mir fast gedacht. Sie hat zwar nie großes Aufheben darum gemacht, aber sie war eben ein Kind ihrer Zeit. Trotz ihres fortschrittlichen Denkens konnte sie sich nicht von den Fesseln der christlichen Einverleibung lösen. Es war ihr letztlich auch nicht möglich, zu verstehen, warum sie ihre letzten Tage entgegen ihrem Willen noch leiden musste und nicht freiwillig aus dem Leben raus durfte (sie hat dringend nach der erlösenden Spritze gefragt).
Naja, man sollte den letzten Willen eines Menschen erfüllen. wenn sie es unbedingt so wollte. ... Jedoch kann ja nun keiner von mir verlangen, dass ich zu so einem Christengedönse hinfahre. Ich behalte meine Omi im Herzen. Nützen tut es ihr eh nichts mehr, ob ich da nun hinkomme oder nicht. Wie gesagt erschien mir meine Mutter zunächst erleichtert, als ich sagte, zu einer christlichen Beerdigung komme ich nicht. Weil sie nämlich meine Bemerkungen befürchtet, will sie mich auch eigentlich nicht da haben.
Jetzt rief sie aber an und ich hatte den Eindruck, sie wollte mich irgendwie rum kriegen, dass ich doch noch komme. Von wegen, ich würde mich da mit den ganzen übrigen Familienmitgliedern anlegen und überhaupt, dann würde ich ja zu ihrer Beerdigung mal auch nicht kommen.
- Tja, das ist nun mal so. Kann man doch nicht von den Angehörigen erwarten, dass sie sich gegen ihre Überzeugung in eine Kirche begeben. Für mich ist das auch - mal abgesehen davon, dass das nun ein Beerdigungsverein ist, den ich ablehne - etwas, was ich nicht für wichtig erachte. Weil, tot ist tot. Man kann demjenigen nicht mehr helfen. Derjenige ist auch nicht mehr da. Weil, das Bewußtsein ist weg. Der Körper ist doch eh nur die Materie, die der Betreffende in den letzten Wochen gegessen hat, weil ja sämtliche Körperinhaltsstoffe innerhalb kürzester Zeit komplett ausgetauscht werden. - Und Trauerfeier - das hat für mich zwei Bestandteile, die nicht zueinander passen. Weil, entweder trauert man oder man feiert. Für mich ist der Tod meiner Omi kein Anlass zum Feiern. Diesen ganzen Zirkus mit Trauerzeremonie und Jahre langer Grabpflege und -bezahlung halte ich deshalb auch für überflüssig. Für mich war es wichtig, meine Omi im Leben noch mal zu besuchen, ihr Gutes zu tun. Und jetzt trage ich sie in meinen Gedanken bei mir.
Mich würde interessieren, wie es euch anderen Freigeistern in ähnlichen Situationen ging und was ihr überhaupt von dem ganzen Spektakel haltet.
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Ilmor auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 13.12.2008 Beiträge: 7151
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(#1541151) Verfasst am: 17.09.2010, 00:29 Titel: |
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Also, ich denke mal, ich würde hinfahren.
Hätte sich denn deine Oma gewünscht, dass du an ihrer Beerdigung teilnimmst?
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1541161) Verfasst am: 17.09.2010, 00:51 Titel: Re: Will nicht zur christlichen Beerdigung meiner Angehörigen |
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Erstmal: Herzliches Beileid.
Femina hat folgendes geschrieben: | Zuerst hat mir meine Mutter das eigentlich selbst in den Mund gelegt: "Ich weiß ja nicht, ob du da überhaupt kommen wirst."
Leider habe ich gerade meine Omi verloren. Habe sie sehr geliebt. Wir haben so viel Schönes gemeinsam erlebt. Sie war für mich was Besonderes. Niemand konnte mir so gut zuhören.
Dass Omi nun eine christliche Beerdigung wünschte, habe ich mir fast gedacht. Sie hat zwar nie großes Aufheben darum gemacht, aber sie war eben ein Kind ihrer Zeit. Trotz ihres fortschrittlichen Denkens konnte sie sich nicht von den Fesseln der christlichen Einverleibung lösen. Es war ihr letztlich auch nicht möglich, zu verstehen, warum sie ihre letzten Tage entgegen ihrem Willen noch leiden musste und nicht freiwillig aus dem Leben raus durfte (sie hat dringend nach der erlösenden Spritze gefragt).
Naja, man sollte den letzten Willen eines Menschen erfüllen. wenn sie es unbedingt so wollte. ... |
Mir würden da spontan gut siebzehn Wünswche einfallen, die mir kaum jenand erfüllen würde. Und wenn ich mir so ansehe, was ich alles für Wünsche habe: Fast jeden "nach meinem Tod Wunsch" würde ich für einen oder mehrere der "bitte möglochst jetzr gleich Wünsche" eintauschen.
Zitat: | Jedoch kann ja nun keiner von mir verlangen, dass ich zu so einem Christengedönse hinfahre. Ich behalte meine Omi im Herzen. Nützen tut es ihr eh nichts mehr, ob ich da nun hinkomme oder nicht. Wie gesagt erschien mir meine Mutter zunächst erleichtert, als ich sagte, zu einer christlichen Beerdigung komme ich nicht. Weil sie nämlich meine Bemerkungen befürchtet, will sie mich auch eigentlich nicht da haben. |
Tja: Klarer fall. aber der Post geht ja noch weiter ....
Zitat: | Jetzt rief sie aber an und ich hatte den Eindruck, sie wollte mich irgendwie rum kriegen, dass ich doch noch komme. Von wegen, ich würde mich da mit den ganzen übrigen Familienmitgliedern anlegen und überhaupt, dann würde ich ja zu ihrer Beerdigung mal auch nicht kommen. |
Ich war ja nun vor kurzem auf der katholischne Beerdigung meiner Großmutter - und ich hoffe sxchlicht, dass ich bei meinen eltern irgendwann mal nicht vor diesem Dilemma stehen muss.
Zitat: | - Tja, das ist nun mal so. Kann man doch nicht von den Angehörigen erwarten, dass sie sich gegen ihre Überzeugung in eine Kirche begeben. |
Ich hattein sofern Glück, als das die Kapelle zu klein für alle Anwesenden war und ich schlicht freundlich Platz für andere machen konnte. Die Beerdigung auf dem Friedholf selber war knapp erträglich, der anschließende Gottesdient eignetlich nicht mehr.
Nein,. das kann niemand verlangen - fragt sich nur, ob man ighnen zturaut, dass so zu verstehen und ob man sich das die nächsten zwanzig Jahre anhören möchte.
Zitat: | Für mich ist das auch - mal abgesehen davon, dass das nun ein Beerdigungsverein ist, den ich ablehne - etwas, was ich nicht für wichtig erachte. Weil, tot ist tot. Man kann demjenigen nicht mehr helfen. Derjenige ist auch nicht mehr da. Weil, das Bewußtsein ist weg. Der Körper ist doch eh nur die Materie, die der Betreffende in den letzten Wochen gegessen hat, weil ja sämtliche Körperinhaltsstoffe innerhalb kürzester Zeit komplett ausgetauscht werden. - Und Trauerfeier - das hat für mich zwei Bestandteile, die nicht zueinander passen. Weil, entweder trauert man oder man feiert. Für mich ist der Tod meiner Omi kein Anlass zum Feiern. Diesen ganzen Zirkus mit Trauerzeremonie und Jahre langer Grabpflege und -bezahlung halte ich deshalb auch für überflüssig. Für mich war es wichtig, meine Omi im Leben noch mal zu besuchen, ihr Gutes zu tun. Und jetzt trage ich sie in meinen Gedanken bei mir. |
Das ist doch zu grob 97% eine Erklärung, die man auch ohne sich auf die Voodoo-Zauberei beziehen zu müssen so gut vertreten kann, oder?
Zitat: | Mich würde interessieren, wie es euch anderen Freigeistern in ähnlichen Situationen ging und was ihr überhaupt von dem ganzen Spektakel haltet. |
Mich hat selten was dermaßen angewiedert wie dieses Theater.
Aber wer das freiwillig mitmacht der dürfte kaum in der Lage sein zu verstehen, wieso einem das gegen den Strich geht. Ich werde alles tun um das bei meinen Eltern irgendwann mal zu verhindern - im ansatz, sofern machbar und sonst in jedem noch so kleinen Detail.
Aus dem selben Grund, aus dem ich es bei mienr Großmutter überm ich habe ergehen lassen: Die Beerrdigung ist nicht für die Toten sondern für die Hinterbliebenen. Da muss man abwägen, wer und was einem wichtig ist. Und ich denke nicht, dass es jemandem zusteht, sich da über Deine Entscheidung zu beschweren - speziell dann, wenn Du Deiner GRoßmutter eher nahegestandne hast und die Beerdigung somit eignetlich auch für Dich ist.
Mir ist das tatsächlich egal, die Veranstaltung belastet mich eher als das sie mir hilft - unabhängig von der Gestaltung. Nicht nur, dass man den Tod einer Person nicht "feiern" sollte, mich stört das Zelebrieren egal in welcher Form. Wenn Du das ähnlich siehst. dann halte ich es für legitim, dass du wegbleibst - alle möglichen anderne Faktoren sind da vergleichsweise unwichtig.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1541274) Verfasst am: 17.09.2010, 04:53 Titel: |
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Auch von mir herzliches Beileid.
Was die Beerdigung angeht, würde ich jedoch sagen: Niedriger hängen. Du tust fast schon als würde man von dir verlangen, deinen (Un-)Glauben zu verraten. Sieh es mal von außen an (Ich kenne es übrigens auch von innen - ich war innerhalb des letzten Jahres auf den Buddelparties meines Vaters und meines ältesten Bruders).
Die Beerdigung hat zwei Zwecke: 1. Das Verstecken einer Leiche und 2. den Erhalt des sozialen Zusammenhaltes der Hinterbliebenen - die trösten sich nämlich gegenseitig, wenn sie sich nicht gerade auf den Wecker gehen, was aber bei derartigen Gelegenheiten durch das Erfahren der Anteilnahme bzw. der gemeinsamen Trauer auch repariert werden kann.
Und der Tod kann auch bei einem Freund ein Grund zum Feiern sein - oder was meinst Du, warum deine Omi "nach der erlösenden Spritze" gefragt hat? Der Tod ist für die direkt Betroffenen nicht mehr schlimm, aber das langsame Sterben vorher. Und das hat jetzt ein Ende.
In der Summe schließe ich mich meinem Vorredner an:
Rasmus hat folgendes geschrieben: | .... Die Beerdigung ist nicht für die Toten sondern für die Hinterbliebenen. Da muss man abwägen, wer und was einem wichtig ist. Und ich denke nicht, dass es jemandem zusteht, sich da über Deine Entscheidung zu beschweren - speziell dann, wenn Du Deiner Großmutter eher nahegestanden hast und die Beerdigung somit eigentlich auch für Dich ist..... |
Das teils erheiternde, teils nervende Geseier des veranstaltenden Berufschristen ist bei der ganzen Beerdigung eigentlich nebensächlich.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air
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(#1541276) Verfasst am: 17.09.2010, 05:25 Titel: |
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Es ist ein Ritual, das viele Menschen brauchen, um einen solchen Schlußpunkt setzen zu können. Mich haben solche Situationen auch gestört, in denen anscheinend niemand so richtig wußte, etwa dann der Pfarrer kam und einige Sätze dahinsprach, wobei Jeder der Anwesenden wußte, daß der Mann die Frau gar nicht gekannt hatte, oder damit die Witwe selig war; oder bei denen der Bestatter, "damit es nicht so kahl ist", bei einer Person ohne mir bekannten religiösen Bezug (so ungefähr: zur Konfirmation zum letzten Mal in der Kirche gewesen) einen Spruch von Bonhoeffer mitgab. Das hat mich tatsächlich auch gestört und irritiert -- wenn ich auch nicht wußte, ob und wie ich in anderer Form "für mich selbst" hätte Abschied nehmen können.
Aber ich muß es wohl bei Leuten akzeptieren, die einen entsprechenden Glauben hatten. Sollte ich etwaige Wünsche haben, würde ich mir ja auch wünschen, daß die nach Möglichkeit umgesetzt werden.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#1541277) Verfasst am: 17.09.2010, 05:52 Titel: |
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Auch von mir herzliches Beileid.
Ich gehe in solchen Fällen immer hin<sup>1</sup> und ignoriere den den blöden Schwätzer so gut es geht.
Was zugegebener Maßen nicht ganz einfach ist, da ja gerade auf solchen Veranstaltungen die Peinlichkeit der Pfaffen mit ihrem völlig sinnlosen Gewäsch auf übelste zu Tage tritt.
<sup>1</sup> Da bleibt mir auch nichts anderes übrig, wenn ich keinen interfamiliären Krach vom Zaun brechen will, und das ist es dann auch nicht wert.
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jagy Herb Derpington III.
Anmeldungsdatum: 26.11.2006 Beiträge: 7275
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(#1541282) Verfasst am: 17.09.2010, 07:19 Titel: |
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Auch von mir herzliches Beileid.
Also ich sehe da kein Problem, zu einer christlichen Beerdigung zu gehen.
Was anderes wäre es vielleicht, wenn Dich ein Verwandter/Bekannter bittet, zur christlichen Taufe seines Kindes zu gehen - aber bei einer Beerdigung sehe ich keinen Konflikt zur intelektuellen Redlichkeit.
_________________ INGLIP HAS BEEN SUMMONED - IT HAS BEGUN!
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32520
Wohnort: Woanders
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(#1541287) Verfasst am: 17.09.2010, 07:47 Titel: |
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Mein Beileid.
Ich war bisher ein einziges Mal auf einer christlichen Beerdigung. Generell war ich bisher nur auf dieser. Es war die meiner Oma gewesen vor nunmehr fast 20 Jahren. Aber ich erinnere mich noch recht deutlich daran.
Ich an deiner Stelle würde hingehen. Eines weiß ich heute genau: Würde ich nochmal auf so eine Beerdigung müssen (in Anbetracht meiner Angehörigen, ist das relativ wahrscheinlich), würde ich die Predigt und die restliche Zeremonie halt einfach Schwänzen. Evtl. auch den Leichenschmaus. Aber zur Beisetzung selbst würde ich hingehen. Nur dieses "Aus Erde kommst du, zu Erde sollst du werden."-Ritual am offenen Grab würde ich bleiben lassen, bei dem man erst eine Blume, dann eine Schaufel Sand hinunterschmeißen muss. Ich würde halt in der zweiten Reihe stehen. Da bekommt man vom Gesülze des Pfaffen auch nicht mehr so viel mit.
Also soweit meine Empfehlung auch für dich. Es bleibt natürlich dir überlassen einfach ganz fortzubleiben.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
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(#1541288) Verfasst am: 17.09.2010, 07:48 Titel: Re: Will nicht zur christlichen Beerdigung meiner Angehörigen |
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Femina hat folgendes geschrieben: |
- Tja, das ist nun mal so. Kann man doch nicht von den Angehörigen erwarten, dass sie sich gegen ihre Überzeugung in eine Kirche begeben. Für mich ist das auch - mal abgesehen davon, dass das nun ein Beerdigungsverein ist, den ich ablehne - etwas, was ich nicht für wichtig erachte. Weil, tot ist tot. Man kann demjenigen nicht mehr helfen. Derjenige ist auch nicht mehr da. Weil, das Bewußtsein ist weg. Der Körper ist doch eh nur die Materie, die der Betreffende in den letzten Wochen gegessen hat, weil ja sämtliche Körperinhaltsstoffe innerhalb kürzester Zeit komplett ausgetauscht werden. - Und Trauerfeier - das hat für mich zwei Bestandteile, die nicht zueinander passen. Weil, entweder trauert man oder man feiert. Für mich ist der Tod meiner Omi kein Anlass zum Feiern. Diesen ganzen Zirkus mit Trauerzeremonie und Jahre langer Grabpflege und -bezahlung halte ich deshalb auch für überflüssig. Für mich war es wichtig, meine Omi im Leben noch mal zu besuchen, ihr Gutes zu tun. Und jetzt trage ich sie in meinen Gedanken bei mir.
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Dann bleib halt weg ....
_________________ Hark, when the night is falling, hear, hear, the pipes are calling ...
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boomklever Impfgegnergegner
Anmeldungsdatum: 25.07.2006 Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart
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(#1541290) Verfasst am: 17.09.2010, 07:57 Titel: |
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Beileid auch von mir.
jagy hat folgendes geschrieben: | Auch von mir herzliches Beileid.
Also ich sehe da kein Problem, zu einer christlichen Beerdigung zu gehen.
Was anderes wäre es vielleicht, wenn Dich ein Verwandter/Bekannter bittet, zur christlichen Taufe seines Kindes zu gehen - aber bei einer Beerdigung sehe ich keinen Konflikt zur intelektuellen Redlichkeit. |
Einen derartigen Konfllikt sehe ich auch nicht. Vielmehr hätte ich absolut keine Lust auf eine solche Veranstaltung, schon gar nicht wenn mir an dem/der Betreffenden was gelegen wäre und ich trauerte. Was die Anderen denken wäre mir dabei egal und die Oma bekommt es eh nicht mehr mit.
Das musst letztendlich du selbst entscheiden und ob es deine familiäre Situation zulässt - s. Zoff von wegen Familienstreit - und was für dich schwerer wiegt, die intellektuelle Tortur durch den Pfaffen oder der Streit mit deinen Verwandten, der evtl. aus deinem Fernbleiben resultiert.
_________________
Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#1541292) Verfasst am: 17.09.2010, 08:02 Titel: |
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joran hat folgendes geschrieben: | (..) Vielmehr hätte ich absolut keine Lust auf eine solche Veranstaltung(..) |
Ach komm, echt?
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#1541293) Verfasst am: 17.09.2010, 08:03 Titel: |
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Zunächst mein herzliches Beileid zu deinem Verlust...
Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Mein Beileid.
...
Ich an deiner Stelle würde hingehen. Eines weiß ich heute genau: Würde ich nochmal auf so eine Beerdigung müssen (in Anbetracht meiner Angehörigen, ist das relativ wahrscheinlich), würde ich die Predigt und die restliche Zeremonie halt einfach Schwänzen. Evtl. auch den Leichenschmaus. Aber zur Beisetzung selbst würde ich hingehen. Nur dieses "Aus Erde kommst du, zu Erde sollst du werden."-Ritual am offenen Grab würde ich bleiben lassen, bei dem man erst eine Blume, dann eine Schaufel Sand hinunterschmeißen muss. Ich würde halt in der zweiten Reihe stehen. Da bekommt man vom Gesülze des Pfaffen auch nicht mehr so viel mit.
Also soweit meine Empfehlung auch für dich. Es bleibt natürlich dir überlassen einfach ganz fortzubleiben. |
Das entspricht dem, was ich dir auch geschrieben hätte.
Mit steht Ähnliches irgendwann ins Haus. Meine Schwiegereltern wollen ein christliches Begräbnis, bei dem ich meine Frau natürlich gerne begleiten würde. Aber schon beim Gedanken an den Kirchgang könnt ich kotzen. Weiss noch nicht, was ich machen werde...
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
---
In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
---
http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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Pfaffenschreck Schwarzwaldelch; möööh
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 6422
Wohnort: City of dope
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(#1541294) Verfasst am: 17.09.2010, 08:04 Titel: Re: Will nicht zur christlichen Beerdigung meiner Angehörigen |
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York hat folgendes geschrieben: |
Dann bleib halt weg .... |
Sehr einfühlsam, Depp. Wenn du nix zu sagen hast, dann halt doch einfach mal die Klappe.
Jaja, ich weiss, die Forenregeln. Aber ist doch auch wahr mensch
_________________ Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.
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boomklever Impfgegnergegner
Anmeldungsdatum: 25.07.2006 Beiträge: 11112
Wohnort: Stuttgart
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(#1541296) Verfasst am: 17.09.2010, 08:18 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | joran hat folgendes geschrieben: | (..) Vielmehr hätte ich absolut keine Lust auf eine solche Veranstaltung(..) |
Ach komm, echt? |
Schwer zu glauben, was?
_________________
Don't gift pearls before casting an octopus in a movie.
-- Cherry (ACNH)
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Martha-Helene auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 24.02.2010 Beiträge: 1155
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(#1541301) Verfasst am: 17.09.2010, 08:38 Titel: |
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Mit diesem Kirchenhass wertet man die Institution unnötig auf und es ist für einen selber nicht gut.
Schon gar nicht in der sowieso unangenehmen und emotionsgeladenen Situation einer Beerdigung.
Ich würde hingehen und mir alles anhören.
Hat mir der eine oder andere Gedanke gefallen, oder war es alles wie erwartet belanglos?
Wie müsste eine Beerdigung aussehen, die mir gefällt?
Ich habe schon eine kirchliche Beerdigung erlebt, da hat außer dem Pastor auch ein Freund gesprochen.
Wenn man sich das zutraut, kann man es also auf Wunsch in die Zeremonie einbeziehen und ein paar Worte sagen.
Was mochte man besonders an der Oma, welche Erlebnisse hatte man mit ihr, welche Eigenschaften möchte man weitertragen? Oder ein weltliches Lied einbinden, die Dekoration mitgestalten…bei der Oma gehört man wohl zur engeren Verwandtschaft und es wird möglich sein, sich einzubringen.
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York Schottischer Schwarzwälder
Anmeldungsdatum: 04.02.2009 Beiträge: 2181
Wohnort: Republik Baden
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(#1541306) Verfasst am: 17.09.2010, 08:42 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: |
Mit diesem Kirchenhass wertet man die Institution unnötig auf und es ist für einen selber nicht gut.
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Kirchenhass ist auch nicht besser als als das Gegenteil davon.
Zwei Seiten der gleichen Medaille.
_________________ Hark, when the night is falling, hear, hear, the pipes are calling ...
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1541311) Verfasst am: 17.09.2010, 08:55 Titel: |
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Aha, wenn man nicht zu einer christl. Zeremonie will empfindet man Kirchenhass...
Mein herzliches Beileid Femina.
Ich kann dir leider nicht sagen, was du machen sollst, es ist deine persönliche Entscheidung, ich kann aber dein Dilemman nur zu gut verstehen.
So ein Pfaffengeschwätz in dieser Situation wäre für mich nur schwer zu ertragen. Ein, eventuell der verstorbenen Person Fremder, labert irgendeine Litanei zusammen und nützt diese Veranstaltung im schlimmsten Fall für die eigene Propaganda (hab ich schon von ner Freundin gehört).
Ich kann nur für mich persönlich sprechen und da weiß ich, dass ich dieses Brimborium zur Trauer nicht brauche...und auch keine Trauergemeinschaft
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#1541314) Verfasst am: 17.09.2010, 09:03 Titel: |
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Mein Beleid.
Ich würde zumindest zur Beisetzung gehen.
_________________ Trish:(
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1541318) Verfasst am: 17.09.2010, 09:10 Titel: |
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hi femina,
auch von mir mein beileid.
gottesdienste besuche ich zwar normal nicht, aber bei familienfeierlichkeiten (auch hochzeit) sehe ich das ein bisschen anders. wenn enge freunde von mir juedisch oder sonstwie heiraten wuerden, kaeme ich ja auch, auch wenn ich dem glauben nicht angehoere. wieso also kann ich als atheist nicht zu einer trauerfeier, selbst wenn diese halt nach christlichem ritus stattfindet.
also: zu so etwas kann ich gehen, aber ich verstehe den zwiespalt, in dem du steckst, voellig, denn es geht mir genauso.
ich vermisse bei sowas immer ein symbol, das mich als atheisten ausweist, ohne deshalb christen zu beleidigen. so wie die juden so ein kaeppi haben (kippa), braeuchte ich ein atheisten-kaeppi, damit niemand denkt, ich betete da mit den anderen zu einem gott, und damit jedermann klar ist, dass ich da nur aus respekt und mitgefuehl fuer den verstorbenen und seine familie anwesend bin.
bei der vorletzten christlichen trauerfeier, bei der ich war, bin ich als unglaeubiger leider von diesem pastor aufs aeusserste beleidigt worden - ich musste mir ueber mehrere minuten anhoeren, wie unnuetz, vergeudet und wertlos ein leben doch sei, wenn man nicht an gott glaube - dass ich beinahe unter lautstarkem protest rausgelaufen waere; ich habs nur deshalb nicht getan, weil ich einen solchen eklat den angehoerigen natuerlich nicht gerne zumuten wollte, in dieser fuer sie sehr schweren zeit.
danach hat mich so schnell keiner mehr ueberhaupt in einen gottesdienst gekriegt, denn das war mir eine lehre. wenn also jemand verstorben ist, bin ich nicht in die kirche gegangen, sondern habe davor gewartet und bin dann den weg zum grab mitgelaufen. das geht, da ist man auch nicht der einzige, der das tut, und das ist ein weg, den ich dir vielleicht empfehlen kann.
als nun das kind eines bekannten gestorben ist, ich war tief erschuettert ueber dieses schicksal, war ich sicher, dass die familie den gottesdienst wesentlich mit gestalten wuerde, und ich war auch sicher, dass dort kein wort fallen wuerde, was mich beleidigen wuerde. da bin ich dann doch mal wieder mit rein in die kirche, und es hat mir auch nicht leid getan.
vielleicht hat deine familie ja auch die moeglichkeit, etwas einfluss auf die gestaltung der trauerfeier zu nehmen. kann gut sein, dass der pfarrer da mit sich reden laesst. man kann ihm klar machen, dass nicht alle angehoerigen deiner oma dem christlichen glauben angehoeren, man kann ihn bitten, darauf ruecksicht zu nehmen. statt "wir beten jetzt!" kann es zB heissen "den glaeubigen unter uns sei nun gelegenheit zum gebet gegeben, den anderen gelegenheit fuer ein gedenken an den verstorbenen". es macht einem die sache deutlich leichter, wenn der typ da vorne nicht einfach so davon ausgeht, dass alle christen sind, sondern von einer gemeinsamen trauerfeier von christen und nicht-christen ausgeht, insbesondere davon ausgeht, dass auch nicht-christen sich im raum befinden.
nun ja, klar ist, wenn deine oma die christliche trauerfeier wollte, dann muss es so sein. du, femina, kannst und musst letztlich selbst entscheiden, was du tust. du kannst mitgehen, du kannst auch wegbleiben und nur zum grab mitgehen (das zumindest wuerd ich aber tun). eventuell wird du das auch erst ganz spontan entscheiden, ob du die kirche betrittst oder nicht, du solltest dich da nicht im voraus festlegen lassen.
vielleicht solltest du auch vorher mit dem pfarrer sprechen: wenn du den eindruck hast, dass der ganz verstaendnisvoll ist, magst du vielleicht hingehen, wenn du aber den eindruck hast, dass das ein bornierter hardcore-christ ist, solltest du vielleicht lieber gleich wegbleiben, eh du noch sowas erlebst wie ich damals.
ich wuensch dir alles gute, und dass du diese schwere zeit gut ueberstehst.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1541319) Verfasst am: 17.09.2010, 09:11 Titel: Re: Will nicht zur christlichen Beerdigung meiner Angehörigen |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Zuerst hat mir meine Mutter das eigentlich selbst in den Mund gelegt: "Ich weiß ja nicht, ob du da überhaupt kommen wirst." |
Zitat: | Und Trauerfeier - das hat für mich zwei Bestandteile, die nicht zueinander passen. Weil, entweder trauert man oder man feiert. Für mich ist der Tod meiner Omi kein Anlass zum Feiern. Diesen ganzen Zirkus mit Trauerzeremonie und Jahre langer Grabpflege und -bezahlung halte ich deshalb auch für überflüssig. Für mich war es wichtig, meine Omi im Leben noch mal zu besuchen, ihr Gutes zu tun. Und jetzt trage ich sie in meinen Gedanken bei mir.
Mich würde interessieren, wie es euch anderen Freigeistern in ähnlichen Situationen ging und was ihr überhaupt von dem ganzen Spektakel haltet. |
Für mich kommts da auch auf die Beziehung zu den anderen Leuten an. Es kann ganz gut tun, sich zusammen zu setzen und das gemeinsam zu begehen. Das kann ein wichtiges Instrument sein, Trauer zu bewältigen, tut auch den anderen gut, denen die Verstorbene nahestand, zu sehen, wie andere auch mitempfinden. Ich hab auch kein Problem damit, wenn das ins Feiern übergeht, warum nicht.
Wenn man aber keine rechte Beziehung zu den Trauergästen hat, ist das schon weniger gut.
Und es kann einem schon die Sache versauen, wenn der Pfarrer seine Srüpchlein ablässt, das wird ja oft schon ganz schön persönlich,bzw pseudopersönlich, wenn er seine kirchliche Auffassung von"Trost" den Hinterbliebenen ausspricht usw. Wenn man dann dasteht und lieber dem Herrn seine Stola wohin stopfen würde, dass er seine Klappe hält, kann stört das schon gewaltig, wenn man lieber seinen Gedanken nachhängen würde.
_________________ Tja
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32520
Wohnort: Woanders
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(#1541323) Verfasst am: 17.09.2010, 09:30 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: |
bei der vorletzten christlichen trauerfeier, bei der ich war, bin ich als unglaeubiger leider von diesem pastor aufs aeusserste beleidigt worden - ich musste mir ueber mehrere minuten anhoeren, wie unnuetz, vergeudet und wertlos ein leben doch sei, wenn man nicht an gott glaube - dass ich beinahe unter lautstarkem protest rausgelaufen waere; |
Boah. -.-
Ich bin ja nun kein Mensch, der wegen sowas gleich einen Aufstand macht und generell eher der ruhige Typ. Aber da wär ich definitiv aufgestanden, hätte dem Pfaffen vllt. noch den Stinkefinger gezeigt und wäre wortlos, aber wütend rausgegangen.
Son Scheiß sollte man sich nicht bieten lassen. Wenn man natürlich auch nicht gleich die Feierlichkeit für die anderen sprengen muss.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1541328) Verfasst am: 17.09.2010, 09:56 Titel: |
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In meinem Alter kommt man öfters zu solche Gelegenheiten.
Würde ich auch bei budhistische-, oder Voodoo- Rituale machen. Mich bricht nichts ab dabei.
Ich lasse die Rituale über mich ergehen. Je nach Veranstaltung machen wir (meine Frau, meine Tochter oder sonst ähnlich denkenden aus der Verwantschaft) flüsterende Witzle.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1541343) Verfasst am: 17.09.2010, 10:41 Titel: |
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jagy hat folgendes geschrieben: | Auch von mir herzliches Beileid.
Also ich sehe da kein Problem, zu einer christlichen Beerdigung zu gehen. |
Ich wurde während der PRedigt offen als Versager hinghestellt und durfte nichts sagen. Ich habe noch ÄRger gekriegt, als ich nmich da später im kleinen Kreis drüber beschwert habe,.
Aber die Kriche war schön voll und der Pfaffe bekommt sein Geld für die tolle "Arbeit".
Ich halte das für ein Problem:
Ich werde gebeten Gast zu sein auf einer Veranstaltung, die sich offen gegen mich richtet; die ich mit jeder Faser meines Körpers ablehne und für die es viele, viele Alternativen geben könnte, die ich gerne annehmen würde.
Da nichjt mitmachen zu wollen ist ein WEunsch der in meinen Augen kaum verständlicher sein könnte - und weil das so ist würde auch in keiner anderne situatuion jemand großartig darüber nachdenken, ob man da nun mit hin muss oder nicht.
Gottesdienst? Da würde niemand nüberhaupt nur nach fragen - außer meiner nun verstorbenne Großmutter, die auch nach zwanzig Jahren das doch sehr vorhersehbare muster nicht erkannt hat: Niemand kommt am Sonntag Morgen mit in die Kirhce, wen er nicht dazu genötigt wird und bei den Leuten von denen du wüsstest dass sie Atheisten sind wenn es Dich nur für fünf Pfenninge interessieren würde klappt nichtmal die Nötigung.
Taufe? Kein Problem. Ist nicht wichtig.
Hochzeit? geh halt nur zur Party, wenn Du's nicht erträgst oder zum Standesamt.
Beeredigung? - Neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin, das kannst du ncuiht machen, es ist doch die angeheiratete Erbtante Deines Schwippschwagers väterlicherseits, stell dich nicht so an, das kann man alles mal ertragen und ignorieren, blah blah blah ...
Es sidn die gleichen Verwandten, es ist der gleiche dumme Mist aber die antwort ist grundverschieden. Und speziell eine Hochzeit hat für die meisten Menschen denke ich die größere und langfristigere Bedeutung. An die Abwesneheit der Eltern oder Großeltern gewöhnt man sich irgendwann mehr oder weniger - die Ehefrau wird man so leicht nicht los.
_________________ Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1541346) Verfasst am: 17.09.2010, 10:49 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: |
bei der vorletzten christlichen trauerfeier, bei der ich war, bin ich als unglaeubiger leider von diesem pastor aufs aeusserste beleidigt worden - ich musste mir ueber mehrere minuten anhoeren, wie unnuetz, vergeudet und wertlos ein leben doch sei, wenn man nicht an gott glaube - dass ich beinahe unter lautstarkem protest rausgelaufen waere; |
Boah. -.-
Ich bin ja nun kein Mensch, der wegen sowas gleich einen Aufstand macht und generell eher der ruhige Typ. Aber da wär ich definitiv aufgestanden, hätte dem Pfaffen vllt. noch den Stinkefinger gezeigt und wäre wortlos, aber wütend rausgegangen.
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meine ehre haette das eigentlich von mir verlangt. eigentlich sogar lautstarken protest, mindestens aber wortloses, aber demonstratives verschwinden.
nur mein mitgefuehl mit den hinterbliebenen...
Zitat: | Wenn man natürlich auch nicht gleich die Feierlichkeit für die anderen sprengen muss. |
... verbot mir das halt. in ner grossen kirche mit hunderten leuten haett ich vielleicht besser so verschwinden koennen, aber das war ne kleine kapelle und niht so viel volk. das waer schon sehr auffaellig und deutlich gewesen, wenn ich da wuetend rausgegangen waere.
und mich hat ja keiner gebeten, da hinzugehen. ich haett ja wegbleiben koennen. hingehen und dann stunk machen schien mir einfach den angehoerigen gegenueber unpassend.
nun ja, ob es richtig war oder nicht, ich hab jedenfalls so getan, als haette ich soviel mitbekommen wie die anderen, die die predigt abgeschlafen haben, aber ich habe eben hinterher meine lehren draus gezogen.
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1541348) Verfasst am: 17.09.2010, 10:54 Titel: |
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Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Ich wurde während der PRedigt offen als Versager hinghestellt und durfte nichts sagen. Ich habe noch ÄRger gekriegt, als ich nmich da später im kleinen Kreis drüber beschwert habe,.
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was war denn das fuer ne feierlichkeit, bei der dir das passiert ist?
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1541358) Verfasst am: 17.09.2010, 11:20 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Rasmus hat folgendes geschrieben: |
Ich wurde während der PRedigt offen als Versager hinghestellt und durfte nichts sagen. Ich habe noch ÄRger gekriegt, als ich nmich da später im kleinen Kreis drüber beschwert habe,.
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was war denn das fuer ne feierlichkeit, bei der dir das passiert ist? |
die Beerdigung meiner Großmutter - hab ich hier glaube ich auch anderswo schonmal genauer erzählt. Da kam halt auch sowas wie "Ohne Gott kann man nichts erreichen." und ich war in der gleichen Situation wie Du.
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1541359) Verfasst am: 17.09.2010, 11:25 Titel: |
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Martha-Helene hat folgendes geschrieben: | Mit diesem Kirchenhass wertet man die Institution unnötig auf und es ist für einen selber nicht gut. |
Genau. Immer ienfach schön die klappe halten, sonst tritt man anm Ende nioch jemandem auf die Füße, wenn sich nicht erniedrigen und beleidigne lassen will.
Zitat: | Schon gar nicht in der sowieso unangenehmen und emotionsgeladenen Situation einer Beerdigung.
Ich würde hingehen und mir alles anhören. |
Du wirst gemrtrkt haben, dass einige hier gneau das getan haben und ihre Abneigung ganz genau damit begründen, ja?
Zitat: | Hat mir der eine oder andere Gedanke gefallen, oder war es alles wie erwartet belanglos?
Wie müsste eine Beerdigung aussehen, die mir gefällt?
Ich habe schon eine kirchliche Beerdigung erlebt, da hat außer dem Pastor auch ein Freund gesprochen.
Wenn man sich das zutraut, kann man es also auf Wunsch in die Zeremonie einbeziehen und ein paar Worte sagen. |
Was aber an dem Grundproble nichts ändert. Scheiße wird auch dann nicht zu einem genießbarne Gericht, wenn man viel Senf dazu tut oder wenn es einen klasse Nachtisch gibt.
Zitat: | Was mochte man besonders an der Oma, welche Erlebnisse hatte man mit ihr, welche Eigenschaften möchte man weitertragen? Oder ein weltliches Lied einbinden, die Dekoration mitgestalten…bei der Oma gehört man wohl zur engeren Verwandtschaft und es wird möglich sein, sich einzubringen. |
Wieso soltle ich mich in eine Veranstaltung einbringen wollen, die ich zutiefst ablehne, wenn das nichts daran ändert, was das für eine Veranstaltung ist und worum es dabei geht? (Nämlich die Schäfchen nachhaltig daran zu erinnern, dass sie sich auch ja anständig benhemen und hübsch dankbar sind, damit sie irgendwann in den Himmel kommen dürfen?)
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32520
Wohnort: Woanders
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(#1541360) Verfasst am: 17.09.2010, 11:25 Titel: |
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tridi hat folgendes geschrieben: | Bravopunk hat folgendes geschrieben: | tridi hat folgendes geschrieben: |
bei der vorletzten christlichen trauerfeier, bei der ich war, bin ich als unglaeubiger leider von diesem pastor aufs aeusserste beleidigt worden - ich musste mir ueber mehrere minuten anhoeren, wie unnuetz, vergeudet und wertlos ein leben doch sei, wenn man nicht an gott glaube - dass ich beinahe unter lautstarkem protest rausgelaufen waere; |
Boah. -.-
Ich bin ja nun kein Mensch, der wegen sowas gleich einen Aufstand macht und generell eher der ruhige Typ. Aber da wär ich definitiv aufgestanden, hätte dem Pfaffen vllt. noch den Stinkefinger gezeigt und wäre wortlos, aber wütend rausgegangen.
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meine ehre haette das eigentlich von mir verlangt. eigentlich sogar lautstarken protest, mindestens aber wortloses, aber demonstratives verschwinden.
nur mein mitgefuehl mit den hinterbliebenen...
Zitat: | Wenn man natürlich auch nicht gleich die Feierlichkeit für die anderen sprengen muss. |
... verbot mir das halt. in ner grossen kirche mit hunderten leuten haett ich vielleicht besser so verschwinden koennen, aber das war ne kleine kapelle und niht so viel volk. das waer schon sehr auffaellig und deutlich gewesen, wenn ich da wuetend rausgegangen waere.
und mich hat ja keiner gebeten, da hinzugehen. ich haett ja wegbleiben koennen. hingehen und dann stunk machen schien mir einfach den angehoerigen gegenueber unpassend.
nun ja, ob es richtig war oder nicht, ich hab jedenfalls so getan, als haette ich soviel mitbekommen wie die anderen, die die predigt abgeschlafen haben, aber ich habe eben hinterher meine lehren draus gezogen. |
Gegen dein Taktgefühl sei mal nix gesagt.
Aber ich hab halt nicht so viel Taktgefühl... dafür bin ich oft auch zu feige, um bei sowas konsequent zu sein. Es kommt halt auch auf die Art und Stärke der Beleidigung mir gegenüber an.
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vrolijke Bekennender Pantheist

Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart
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(#1541362) Verfasst am: 17.09.2010, 11:31 Titel: |
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Zoff hat folgendes geschrieben: | Auch von mir herzliches Beileid.
Ich gehe in solchen Fällen immer hin<sup>1</sup> und ignoriere den den blöden Schwätzer so gut es geht.
Was zugegebener Maßen nicht ganz einfach ist, da ja gerade auf solchen Veranstaltungen die Peinlichkeit der Pfaffen mit ihrem völlig sinnlosen Gewäsch auf übelste zu Tage tritt. | das letzte mal saß ich neben meine eine Kusine. Ich kannte ihre Gesinnung nicht, dennoch wagte ich ein: "Meinst, der glaubt das selber, was der da erzählt?" da antwortete sie: "Du; genau das wollt ich Dich auch gerade fragen." Hanebüchen!
Zoff hat folgendes geschrieben: |
<sup>1</sup> Da bleibt mir auch nichts anderes übrig, wenn ich keinen interfamiliären Krach vom Zaun brechen will, und das ist es dann auch nicht wert. |
Mir machen solche Veranstaltungen überhaupt nichts aus. Man geht ja nicht wegen den Pfaffen hin, sondern wegen den Angehörigen. (Wenn ich die nicht leiden mögen würde, würde ich es auch bleiben lassen).
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Rasmus entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst
Anmeldungsdatum: 20.05.2004 Beiträge: 17559
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(#1541363) Verfasst am: 17.09.2010, 11:32 Titel: |
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Bravopunk hat folgendes geschrieben: | Es kommt halt auch auf die Art und Stärke der Beleidigung mir gegenüber an. |
Ja, aber das ist nur das untergeordnenete Problem wie man in der konjkreten ASitruation reagiert.
Die eigentliche Frage ist ja, ob man sich wissentlich einer Situiation aussetzne sollte in der es sehr wahrscheinlich ist, dass man auf diese Aet beleidigt wird.
Und wenn meine Großmutter das hätte verstehne können *und* dann noch gewollt hätte, dass ich beleidigt werde, dann ist es nicht die Sorte Großmutter, um die ich großartig trauern müsste.
Gleiches gilt im Zweifel auch für die nochu lebende Verwandtschaft: Ich kann ja verstehen dass man meine Anwesenheit und unterstützung erwartet. Aber diese haltung führt sich doch selbst ad absurdum, wenn ich mich dafür dann auch noch beleidigen lassen muss.
(Und *jeder* Gottesdienst ist eine Beleidigung für mich auch wenn die speziellen Texte zufällig mal vergessen werden sollten. Es reicht dass man von mir erwartet, den Mumpitz ernst zu nehmen - von so abstoßenden Ruitualen wie dem Buckeln und Betteln mal ganz abgesehen. Ich werde das nicht tun und ich will auch keine Menschen sehen, die sich freiwillig dermaßen erniedrigen.)
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