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Was geht ab in Libyen ? Die NATO macht mobil
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Westerle Merkwelle
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Anmeldungsdatum: 24.04.2009
Beiträge: 135

Beitrag(#1614227) Verfasst am: 26.02.2011, 20:30    Titel: Was geht ab in Libyen ? Die NATO macht mobil Antworten mit Zitat

Die Bundesregierung und alle anderen Regierungen der NATO Staaten müssen sich davor hüten, die chaotische Lage in Libyen für eigene Ziele zu missbrauchen. Eine militärische Intervention wie in Irak oder Afghanistan ist abzulehnen, denn sie hat nur vordergründig das Wohl der Menschen zum Ziel.

Ja, Gaddafi ist ein brutaler Diktator. Aber das hat bisher niemanden in den NATO Staaten gestört. Berlusconi küsste dem Diktator sogar die Hände!!! ( siehe Youtube)

Was ist also wirklich los in Libyen????

Warum finden ausgerechnet jetzt die Unruhen statt? Geht es den USA am Ende darum, Unruhen zu schüren und auf diese Weise einen Zugriff auf das Öl sicher zu stellen?

Die Sueddeutsche Zeitung schrieb am Freitag von einer Mobilmachung. Plant die NATO einen Überfall auf Lybien?

"Libyen: Kampf gegen Gaddafi - Die Welt macht mobil

Waffenembargo, Einreiseverbot für den Gaddafi-Clan, die Rettung von Flüchtlingen notfalls mit Gewalt - die internationale Gemeinschaft will endlich handeln. Damit der Bürgerkrieg in Libyen sich nicht ausweitet, wird in Brüssel und New York ein Militäreinsatz gegen das Regime durchgespielt. Von Martin Winter und Stefan Kornelius "

Dass die Anteilnahme der NATO Staaten am Aufstand der Bevölkerung am Ende nur geheuchelt ist und den Vorwand für eine militärische Intervention ist, wird inzwischen immer plausibler.

Auch der ehemalige kubanische Staats- und Regierungschef Fidel Castro hat am vergangenen Mitwoch vor einer Intervention des Westens in Libyen gewarnt. "Man kann mit (Muammar) al-Gaddafi einverstanden sein oder nicht", schrieb der 84-jährige in einem Kommentar, der am Mittwoch in der kubanischen Tagespresse erschien: "Für mich steht es aber außer Zweifel, dass den USA keinen Deut am Frieden in Libyen gelegen ist und dass sie nicht zögern werden, der NATO den Befehl zum Einmarsch in dieses reiche Land zu geben". Ein solcher Schritt könne womöglich "binnen Stunden oder weniger Tage erfolgen", so Castro, der wegen der unklaren Lage in dem nordafrikanischen Erdölstaat zur Vorsicht mahnt. [Quelle]

>>>> Propagandalüge: Gaddafis Flucht nach Venezuela

Zuvor hatte Venezuelas Außenminister Nicolás Maduro Gerüchte seines rechtsgerichteten britischen Amtskollegen William Hague dementiert, al-Gadaffi habe Zuflucht in Venezuela gesucht. Auch Castro wies die entsprechende Erklärung nun als "Lüge mit perfiden Hintergedanken" zurück. Eine Woche zuvor haben rechtsextreme US Politiker gefordert, Venezuela als "Terrorstaat" zu behandeln.

Erstmals seit Beginn der gewaltsamen Auseinandersetzungen in Libyen hat sich am gestrigen Donnerstag der venezolanische Präsident Hugo Chávez zu Wort gemeldet. Dabei wies er auf die Gefahr hin, dass Libyen seine Unabhängigkeit verliert.

Venezuelas Außenminister Nicolás Maduro äußerte sich während einer Fragestunde im Parlament zur gleichen Zeit ausführlicher zu dem Thema. "Wir setzen uns für Unabhängigkeit, Frieden und Souveränität des libyschen Volkes ein".

Derzeit würden in dem nordafrikanischen Land die Konditionen dafür geschaffen, eine militärische Intervention zu rechtfertigen, sagte Maduro. Damit teilt die venezolanische Regierung die Meinung des kubanischen Ex-Staatschefs Fidel Castro. [Quelle]

Dass die Sorgen über eine militärische Intervention berechtigt sind, ergibt sich aus mehreren Faktoren:

* Drohender Verlust des Einflusses der USA weltweit
* Weltweite Ölverknappung
* Schwindsüchtiger Dollar - können die USA künftig noch ihre Ölrechnungen bezahlen?

Bekanntlich haben sich die USA noch nirgends wirklich für die Menschenrechte in den Ländern interessiert, in die sie militärisch oder wirtschaftlich eingefallen sind. Wie könnte es in Libyen mit seinen Ölschätzen anders sein?


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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1614240) Verfasst am: 26.02.2011, 21:01    Titel: Re: Was geht ab in Libyen ? Die NATO macht mobil Antworten mit Zitat

Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben:
Dass die Anteilnahme der NATO Staaten am Aufstand der Bevölkerung am Ende nur geheuchelt ist und den Vorwand für eine militärische Intervention ist, wird inzwischen immer plausibler.

spiegel.de hat z.Z. diese Schlagzeile: "Al-Qaida fordert Sturz der arabischen Herrscher
Al-Qaida greift in den Machtkampf in Libyen und anderen arabischen Ländern ein. Die Bevölkerung solle die Herrscher verjagen und neue Regierungen auf Grundlage der Scharia bilden, fordert das Terrornetzwerk."

Wenn dieser AlQaida-Schwachsinn und das Stichwort 'Scharia' ins Medien-Spiel gebracht wird kann man sich denken das ein militärischer Eingriff der USA/NATO (lecker libysches Öl) dem Volk als notwendiger Schritt eingetrichtert wird.

Die Kriegsgründe können dann dynamisch angepasst werden, je nachdem was gerade gut beim heimischen Vieh ankommt, kennt man ja von Afghanistan.
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blakki
Brumm, brumm, ...



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
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Beitrag(#1614418) Verfasst am: 27.02.2011, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Erinnert mich irgendwie an ein **Erzeugnis** aus dem Kopp-Verlag.
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Hubraum statt Spoiler.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1614625) Verfasst am: 27.02.2011, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

BBC-World meldete heute, dass sowohl die Bundeswehr als auch die britischen Streitkraefte bereits Operationen mit Spezialeinheiten auf libyschem Territorium durchgefuehrt haben. Diese galten der Evakuierung von eigenen Staatsbuergern in abgelegenen Gegenden Libyens. Wenn es dabei bleibt, laesst sich das sicher rechtfertigen. Politisch hoechst gefaehrlich ist das trotzdem.

Hoffentlich ist das nicht der Auftakt zu mehr.
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Die Fiktion
unsanft



Anmeldungsdatum: 15.02.2009
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Wohnort: Düsseldorf

Beitrag(#1614632) Verfasst am: 27.02.2011, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
BBC-World meldete heute, dass sowohl die Bundeswehr als auch die britischen Streitkraefte bereits Operationen mit Spezialeinheiten auf libyschem Territorium durchgefuehrt haben. Diese galten der Evakuierung von eigenen Staatsbuergern in abgelegenen Gegenden Libyens. Wenn es dabei bleibt, laesst sich das sicher rechtfertigen. Politisch hoechst gefaehrlich ist das trotzdem.

Hoffentlich ist das nicht der Auftakt zu mehr.


Wie war das noch ?

......die Hoffnung stirbt zuletzt !
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1614943) Verfasst am: 28.02.2011, 17:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wie vermutet: Libyen: USA ziehen Truppen in der Region zusammen

Mal sehen wie lange es dauert bis die Amis die Ölquellen 'sichern' ...
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



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Beiträge: 5667

Beitrag(#1614951) Verfasst am: 28.02.2011, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Satirewire meldet:

"HEROIC OIL COMPANIES OFFER TO FLY LIBYAN OIL TO SAFETY"

http://www.satirewire.com/content1/?p=2709
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1615285) Verfasst am: 01.03.2011, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wie vermutet: Libyen: USA ziehen Truppen in der Region zusammen

Solche Drohgebärden und Einschüchterungsversuche gehören zu legitimen Mitteln der Politik. Sollte sich die Situation in Libyen zu einem Bürgerkrieg mit blutigem Gemetzel an der Bevölkerung ausweiten, dann halte ich es für geboten, über eine militärische Einmischung nachzudenken. Und das hat nichts mit Öl zu tun.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1615509) Verfasst am: 01.03.2011, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wie vermutet: Libyen: USA ziehen Truppen in der Region zusammen

Solche Drohgebärden und Einschüchterungsversuche gehören zu legitimen Mitteln der Politik. Sollte sich die Situation in Libyen zu einem Bürgerkrieg mit blutigem Gemetzel an der Bevölkerung ausweiten, dann halte ich es für geboten, über eine militärische Einmischung nachzudenken. Und das hat nichts mit Öl zu tun.


Eine militaerische Einmischung, die ueber die Durchsetzung einer Flugverbotszone und begrenzte Einsaetze zur Evakuierung auslaendischer Oelarbeiter hinausgeht, lehne ich strikt ab.

Den Libyern waere naemlich nicht geholfen, wenn sie zwar Ghaddafi und seinen Clan los werden, dafuer aber die Amis und ihre Helfershelfer an den Hals bekommen. Die Menschen in Afghanistan oder im Irak sind naemlich nach der Besetzung ihrer Laender durch die NATO nicht wirklich besser dran als unter Saddam oder den Taliban. Sie sind vom Regen in die Traufe gekommen. In Libyen wuerde das nicht anders laufen, zu korrumpierend wirken die wirtschaftlichen Interessen, die dabei ins Spiel kaemen. Am Ende haette das naemlich mit Sicherheit doch mit Oel zu tun und mit sonst gar nichts, das lehrt mittlerweile die Erfahrung.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1615651) Verfasst am: 02.03.2011, 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Eine militaerische Einmischung, die ueber die Durchsetzung einer Flugverbotszone und begrenzte Einsaetze zur Evakuierung auslaendischer Oelarbeiter hinausgeht, lehne ich strikt ab.

Ist das nicht inkonsequent? Der Luftraum über Libyen gehört nämlich ausschließlich den Libyern. Die Überwachung und Durchsetzung eines Flugverbots wäre also bereits eine militärische Einmischung.
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Westerle Merkwelle
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Anmeldungsdatum: 24.04.2009
Beiträge: 135

Beitrag(#1616420) Verfasst am: 04.03.2011, 22:06    Titel: Maghreb-Monopoly: Warum ist Hugo Chávez nicht gegen Libyens Gaddafi? Antworten mit Zitat

Hier ist noch ein interessanter Artikel von http://amerika21.de/analyse/25246/chavez-gaddafi
Zitat:
Die Länder des Südens nehmen eine strategische Position ein. Ihr Ziel ist es, eine Militärinvasion der USA zu verhindern

Von Dario Azzellini

Berliner Gazette

04.03.2011 00:28

Die Haltung des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez und auch die seiner Amtskollegen aus Kuba und Nicaragua im Fall Libyen ist auf den ersten Blick schwer nachzuvollziehen. Warum, so fragt sich die halbe Welt, sind die Lateinamerikaner nicht gegen Gaddafi? Mittlerweile scheint klar zu sein, so Politikwissenschaftler und Berliner Gazette-Autor Dario Azzellini, dass es sich hier um eine strategische Position handelt: Es gilt eine Militärinvasion der USA zu verhindern.

Gegenüber den Umwälzungen in Ägypten und Tunesien war die Haltung von Hugo Chávez klar: Die Aufstände stellen Aufstände gegen Armut und autoritäre Regime dar. Das Ausland soll sich aber heraushalten und die Lösung der Bevölkerung vor Ort überlassen.
Verstörende Verbrüderungsrhetorik

Im Fall Libyen hingegen, zeigte Chávez Zurückhaltung. Er betonte, er würde nicht jede Maßnahme unterstützen, die verbündete oder befreundete Staaten bzw. Präsidenten vornehmen. Es sei aber abzuwarten, um beurteilen zu können was wirklich geschieht. Es gelte aber auf jeden Fall eine Militärintervention und auch einen Bürgerkrieg zu verhindern.

Dass darüber hinaus Chávez schnell mit Worten wie “Bruder” oder “Freund” dabei ist, ist zwar unangenehm und verstörend, allerdings gehört dies offensichtlich zu seiner Redeweise. Auch der kolumbianische Präsident Santos – genauso wie der Ex-Präsident Álvaro Uribe – wurden jedes Mal nach Einigungen mit Venezuela von Chávez mit “großer Freund” und “Bruder” tituliert.

Auch sei in diesem Zusammenhang betont, dass es einen Unterschied gibt zwischen der Funktion eines Präsidenten als Staatsmann und seiner politischen Positionierung. So verurteilte der Abgeordnete Adel El Zabayar, der genau wie Chávez der PSUV angehört, Gaddafi und seine Regierung. El Zabayar ist der Meinung, dass die Proteste legitim seien und Gaddafi schon lange kein Antiimperialist mehr sei.
Was im Fall Libyens stutzig macht

Nun gibt es sicher keinen Grund Gaddafi zu unterstützen und ich zweifle auch nicht daran, dass das libysche Regime foltern und morden lässt. Allerdings sollten im Zusammenhang mit den Ereignissen in Libyen einige Sachverhalte festgehalten werden, die zumindest stutzig machen sollten:

1. Lassen sich die Aufstände im arabischen Raum wirklich alle über einen Kamm scheren? Die “Demonstrationen” oder die “Opposition”, die in Aufnahmen aus Libyen zu sehen ist, unterscheiden sich deutlich von den Bildern aus Ägypten oder Tunesien. Dort waren große Demonstrationen mit vielen (auch unverschleierten) Frauen zu sehen. Die Demonstranten schienen breit aufgestellt zu sein. In Libyen sind auf den Bildern ausschließlich Männer zu sehen, und diese sind schwer bewaffnet. Wenn sie Fahnen schwenken, dann sind es die des alten libyschen Königreichs.

2. Seit Tagen ist in der Weltpresse davon die Rede, Gaddafi habe die Städte und die Zivilbevölkerung bombardieren lassen. Bilder dazu hat es allerdings nicht gegeben. Telesur ist einer der wenigen TV-Sender, der sich in Libyen bewegt und filmt (und zwar nicht, weil Gaddafi es sich wünscht, sondern weil alles unternommen wurde, um dort zu sein und es wurde sowohl in Rebellengebieten wie auch in denen unter der Kontrolle der Zentralregierung gefilmt). Die Reporter berichteten sehr wohl über Angriffe und Morde von Regierungskräften an Oppositionellen. Aber sie konnten keine Spur und keine Beweise für Bombardements entdecken.

3. Das angebliche Bombardement gegen die Zivilbevölkerung wurde sofort in einen Diskurs verwandelt “was der Westen tun muss”, um ein “Massaker an der Zivilbevölkerung zu vermeiden”. Die logische Konsequenz: Militärintervention. Daher wurden auch gleich massiv US-Truppen um Libyen stationiert. Der Diskurs erinnert an Argumentationen für den Afghanistan- und den Irak-Krieg (und in Ex-Jugoslawien ging es auch darum das “Abschlachten” der Zivilbevölkerung durch “die Serben” zu verhindern). Das ist aus westlicher Sicht verständlich. Jetzt, wo es doch unklar ist, ob Ägypten weiterhin den US-Vasallenstaat spielen wird, macht es sich ganz gut in der Region ein Land militärisch zu besetzen.

4. Es sollte uns ferner stutzig machen, dass in keinem anderen Fall so schnell von Militärintervention die Rede gewesen ist, wie bei Libyen. Während in Ägypten Aktivisten von Übergriffen des Militärs, Verhaftungen und Folter sprachen und während die Repression in Tunesien weiterhin Opfer fordert – ganz zu schweigen von den unzähligen Massakern der vergangenen Jahre, um die sich der Westen gar nicht geschert hat – ist kein Wort aus der Politik und auch nicht in den regimetreuen Westmedien zu den Massakern in Sri Lanka zu vernehmen, wo die Armee nachweislich Zivilisten bombardiert hat und wo noch weiterhin zehntausende Menschen, nur weil sie Tamilen sind, in Lagern eingepfercht leben.
Die Länder des Südens nehmen eine strategische Position ein

So ist die Haltung von Chávez und Castro, jenseits von Antipathie oder Sympathie für Gaddafi und sein Regime, vielleicht ein strategischer Schachzug, um eine neue US- bzw. westliche Militärintervention und die Zerschlagung Libyens in willfährige Erdöl liefernde US-Protektorate zu vermeiden. Vieles deutet darauf hin. Ob die Welt jedoch jemals die Wahrheit darüber erfahren wird – oder will – steht auf einem ganz anderen Blatt.

Die größte Unterstützung erhielt Gaddafi in den vergangenen Jahren übrigens aus Deutschland, Italien, Großbritannien und den USA, und nicht aus Venezuela oder Kuba. Für Venezuela, Kuba und viele andere Länder des Südens, wiegt der geopolitische Aspekt – und übrigens auch völkerrechtlich festgelegte – Tatbestand der Nicht-Intervention am schwersten in der Analyse, da sie selbst potentiell davon betroffen sind.

Dieser Artikel wurde unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlicht (by-nc-nd) (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/)
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#1616426) Verfasst am: 04.03.2011, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wie vermutet: Libyen: USA ziehen Truppen in der Region zusammen

Solche Drohgebärden und Einschüchterungsversuche gehören zu legitimen Mitteln der Politik. Sollte sich die Situation in Libyen zu einem Bürgerkrieg mit blutigem Gemetzel an der Bevölkerung ausweiten, dann halte ich es für geboten, über eine militärische Einmischung nachzudenken. Und das hat nichts mit Öl zu tun.


Das sehe ich auch so. Mit Ausnahme des letzten Satzes und der Einschätzung der Androhung von militärischer Gewalt als "legitim". Ich würde im Zusammenhang mit ersterer Ausnahme die Attribute einfach weglassen.
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
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Beitrag(#1616604) Verfasst am: 05.03.2011, 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Bezüglich Libyen wird man bei Russia Today besser informiert, z.B. On either side, Libyans want the world to keep out.

Hillary Clinton ist nicht ohne Grund besorgt, daß die USA den "Information War" verlieren könnten.

Diesen Beitrag bitte nicht so deuten, daß ich ein Fan von Gaddafi wäre. Es geht mir lediglich darum, daß in seriösen Medien beide Seiten zu Wort kommen sollten. Wo das nicht geschieht, hat man es meist mit waschechter Propaganda zu tun.
_________________
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1616679) Verfasst am: 06.03.2011, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Russisches Militär: Libysche Luftschläge gegen Demonstranten fanden nicht statt
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Der_Guido
dafür dagegen zu sein



Anmeldungsdatum: 17.05.2006
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Beitrag(#1616840) Verfasst am: 06.03.2011, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wie vermutet: Libyen: USA ziehen Truppen in der Region zusammen

Solche Drohgebärden und Einschüchterungsversuche gehören zu legitimen Mitteln der Politik. Sollte sich die Situation in Libyen zu einem Bürgerkrieg mit blutigem Gemetzel an der Bevölkerung ausweiten, dann halte ich es für geboten, über eine militärische Einmischung nachzudenken. Und das hat nichts mit Öl zu tun.


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Was schlägst du denn vor, vielleicht showtime ???
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1616858) Verfasst am: 06.03.2011, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wie vermutet: Libyen: USA ziehen Truppen in der Region zusammen

Solche Drohgebärden und Einschüchterungsversuche gehören zu legitimen Mitteln der Politik. Sollte sich die Situation in Libyen zu einem Bürgerkrieg mit blutigem Gemetzel an der Bevölkerung ausweiten, dann halte ich es für geboten, über eine militärische Einmischung nachzudenken. Und das hat nichts mit Öl zu tun.


Eine militaerische Einmischung, die ueber die Durchsetzung einer Flugverbotszone und begrenzte Einsaetze zur Evakuierung auslaendischer Oelarbeiter hinausgeht, lehne ich strikt ab.

Den Libyern waere naemlich nicht geholfen, wenn sie zwar Ghaddafi und seinen Clan los werden, dafuer aber die Amis und ihre Helfershelfer an den Hals bekommen. Die Menschen in Afghanistan oder im Irak sind naemlich nach der Besetzung ihrer Laender durch die NATO nicht wirklich besser dran als unter Saddam oder den Taliban. Sie sind vom Regen in die Traufe gekommen. In Libyen wuerde das nicht anders laufen, zu korrumpierend wirken die wirtschaftlichen Interessen, die dabei ins Spiel kaemen. Am Ende haette das naemlich mit Sicherheit doch mit Oel zu tun und mit sonst gar nichts, das lehrt mittlerweile die Erfahrung.

Dafür dagegen zu sein ist bereits mein Slogan Lachen

Was schlägst du denn vor, vielleicht showtime ???



Was ich vorschlage, das habe ich bereits geschrieben. Du musst das nur lesen. Wenn Dir ausser den beiden Extrempositionen, entweder gar nix machen oder das ganze Land kurz und klein hauen, sonst nix einfaellt, dann ist das Dein Problem, nicht meins.
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Der_Guido
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Anmeldungsdatum: 17.05.2006
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Beitrag(#1616875) Verfasst am: 06.03.2011, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Der_Guido hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wie vermutet: Libyen: USA ziehen Truppen in der Region zusammen

Solche Drohgebärden und Einschüchterungsversuche gehören zu legitimen Mitteln der Politik. Sollte sich die Situation in Libyen zu einem Bürgerkrieg mit blutigem Gemetzel an der Bevölkerung ausweiten, dann halte ich es für geboten, über eine militärische Einmischung nachzudenken. Und das hat nichts mit Öl zu tun.


Eine militaerische Einmischung, die ueber die Durchsetzung einer Flugverbotszone und begrenzte Einsaetze zur Evakuierung auslaendischer Oelarbeiter hinausgeht, lehne ich strikt ab.

Den Libyern waere naemlich nicht geholfen, wenn sie zwar Ghaddafi und seinen Clan los werden, dafuer aber die Amis und ihre Helfershelfer an den Hals bekommen. Die Menschen in Afghanistan oder im Irak sind naemlich nach der Besetzung ihrer Laender durch die NATO nicht wirklich besser dran als unter Saddam oder den Taliban. Sie sind vom Regen in die Traufe gekommen. In Libyen wuerde das nicht anders laufen, zu korrumpierend wirken die wirtschaftlichen Interessen, die dabei ins Spiel kaemen. Am Ende haette das naemlich mit Sicherheit doch mit Oel zu tun und mit sonst gar nichts, das lehrt mittlerweile die Erfahrung.

Dafür dagegen zu sein ist bereits mein Slogan Lachen

Was schlägst du denn vor, vielleicht showtime ???

Was ich vorschlage, das habe ich bereits geschrieben. Du musst das nur lesen.

Ich vergaß, die Flugverbotszone würdest du noch akzeptieren.
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Wenn Dir ausser den beiden Extrempositionen, entweder gar nix machen oder das ganze Land kurz und klein hauen, sonst nix einfaellt, dann ist das Dein Problem, nicht meins.

Dass eine UN/NATO- oder sonstige Interventionsarmee das Land ggf. kurz und klein haut, ist deine ganz persönliche Annahme, und nicht meine. Unzutreffend ist auch deine Annahme, dass ich mir keine anderen Szenarien vorstellen könnte. Unterlasse bitte solche Unterstellungen.

Ich halte ein Flugverbot nicht für ausreichend, es bleiben immer noch Gaddafis Panzer und eine ausgebildete Armee gegen die Zivilbevölkerung. Deine pauschale Ablehnung jeglicher anderer Maßnahmen setze ich daher mit showtime gleich.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#1616915) Verfasst am: 07.03.2011, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

Der_Guido hat folgendes geschrieben:

....Dass eine UN/NATO- oder sonstige Interventionsarmee das Land ggf. kurz und klein haut, ist deine ganz persönliche Annahme, und nicht meine.....



Das lehrt die Erfahrung. Waere ja nicht das erste Mal, das die NATO Zwangs"befreiung" spielt und dabei mehr "Kollateralschaeden" anfallen als vorher Diktaturopfer zu beklagen waren. Vor allem, wenn's letztlich um Oel geht.


Fuer die Libyer kaeme das auf's Gleiche raus ob sie von Ghaddafis oder von US-Moerderbanden aus Hubschraubern heraus abgeknallt werden, wie wir das schon seit Jahren in Afghanistan und Irak erleben.
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Westerle Merkwelle
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Beitrag(#1617140) Verfasst am: 07.03.2011, 20:01    Titel: Chávez: Carter soll in Libyen vermitteln Antworten mit Zitat

Caracas. Venezuelas Präsident Hugo Chávez hat am Freitag vorgeschlagen, den ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter in seine Vermittlungsbemühungen für eine friedliche Lösung des Konfliktes in Libyen einzubeziehen. Bei einem Treffen mit den Außenministern des ALBA-Bündnisses im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Caracas lobte Chávez die Erfahrungen Carters als Mediator. Venezuelas Außenminister Nicolas Maduro beauftragte er, Kontakt zu Carter aufzunehmen.

Der ehemalige US-Präsident genießt bei der venezolanischen Regierung hohes Ansehen, da er sich mehrfach für die Demokratie in Venezuela stark gemacht hatte und Wahlen in dem südamerikanischen Land als "frei und fair" bezeichnet hatte. "Er ist ein Mann guten Willens", sagte der Staatschef von Venezuela am Freitag über Carter.

Außerdem rief Chávez Intellektuelle aus aller Welt auf, seine Initiative für Libyen zu unterstützen. Statt wie die NATO-Staaten weiter über ein militärisches Eingreifen zu diskutieren und Truppen in die Region zu entsenden, schwebt Chávez eine Verhandlungslösung vor. Eine internationale Kommission solle Versuchen, zwischen den Konfliktparteien zu vermitteln.

(apet/AVN)

Quelle
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
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Beitrag(#1619147) Verfasst am: 13.03.2011, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Dmitri Rogosin: Westliche Länder sprechen sich wegen des Öls für Intervention aus

Afrikanische Union gegen Flugverbotszone
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Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Haiduk
Weißgardist



Anmeldungsdatum: 18.05.2008
Beiträge: 1058
Wohnort: Bayern

Beitrag(#1619174) Verfasst am: 14.03.2011, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Das sind ganz "feine Leute", denen (besonders) Großbritannien und Frankreich derzeit den Hof machen. Kurz nachdem Gaddafis Konten gesperrt wurden, um "libysches Volksvermögen" zu retten, kündigt der Oppositionsführer seine Korruptionvorhaben an:

Zitat:
Im Zusammenhang mit der internationalen Debatte über die Einreichung einer Flugverbotszone warnte der Vorsitzende des oppositionellen Nationalrats, Mustafa Abdel Dschalil, dass Länder, die den Aufstand gegen Gaddafi nicht unterstützten, keinen Zugang zu Libyens riesigen Ölvorkommen bekommen würden, wenn das Regime gestürzt sei. Die Führung eines Libyens nach Gaddafi werde die Ölpolitik “entsprechend der Position ausrichten, die die Länder gegenüber Libyen in diesen schwierigen Zeiten einnehmen”.


Quelle: Financial Times: Libyan rebels’ chief in plea for support
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Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Ein Gesetz ist erst dann legitim, wenn selbst der letzte Schweinehirte in Galizien es verstehen kann. (Kaiserin Maria Theresia)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Valen MacLeod
Antitheist



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Beitrag(#1619289) Verfasst am: 14.03.2011, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Arabiens Aufruf an die Welt
Wenn die Arabische Liga nach einer Flugverbotszone über Libyen ruft, mag sich nicht besonders anhören. Tatsächlich ist das eine unerhörte Forderung von dramatischer Reichweite.

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"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Tarvoc
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Beitrag(#1619326) Verfasst am: 14.03.2011, 16:56    Titel: Re: Was geht ab in Libyen ? Die NATO macht mobil Antworten mit Zitat

Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben:
Die Bundesregierung und alle anderen Regierungen der NATO Staaten müssen sich davor hüten, die chaotische Lage in Libyen für eigene Ziele zu missbrauchen.

Ich teile diese Bedenken, nur halte ich nichts zu tun auch für keine Lösung.
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sehr gut
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Beitrag(#1619339) Verfasst am: 14.03.2011, 17:11    Titel: Re: Was geht ab in Libyen ? Die NATO macht mobil Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Westerle Merkwelle hat folgendes geschrieben:
Die Bundesregierung und alle anderen Regierungen der NATO Staaten müssen sich davor hüten, die chaotische Lage in Libyen für eigene Ziele zu missbrauchen.

Ich teile diese Bedenken, nur halte ich nichts zu tun auch für keine Lösung.

Die haben Angst aufs falsche Pferd zu setzen. Wenn Gaddafi weiterhin in Libyen 'im Sattel sitzt' dann sehen die Befürworter der "Aufständischen" dumm aus.

Und wenn man die Libyer sich selbst schwächen lässt in einem langen Krieg kann man ihnen nachher leichter die Bedingungen aufdrücken.
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Tarvoc
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Beitrag(#1619355) Verfasst am: 14.03.2011, 17:36    Titel: Re: Was geht ab in Libyen ? Die NATO macht mobil Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Die haben Angst aufs falsche Pferd zu setzen.

Aus meiner Sicht ist das Problem ein ganz anderes. Wenn die Aufständischen nur mit Hilfe Europas und der USA Gaddafi stürzen können, dann werden diese (zumindest partiell) die Bedingungen für die Neuordnung festlegen und nicht das libysche Volk.
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Beitrag(#1619379) Verfasst am: 14.03.2011, 18:19    Titel: Re: Was geht ab in Libyen ? Die NATO macht mobil Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Die haben Angst aufs falsche Pferd zu setzen.

Aus meiner Sicht ist das Problem ein ganz anderes. Wenn die Aufständischen nur mit Hilfe Europas und der USA Gaddafi stürzen können, dann werden diese (zumindest partiell) die Bedingungen für die Neuordnung festlegen und nicht das libysche Volk.

Und? Meinst du die EU/USA haben Angst das dieses 'libysche Volk' (gibts das als Einheit?) sich mal gegen diese auflehnt?

Machen wir uns nichts vor: gäbe es kein Öl in Libyen und auch nicht unsere Abhängigkeit davon wäre dieser Krieg nur ein weiterer von vielen für uns in Afrika, ein weiterer der ab-und-zu mal eine Meldung in unseren Nachrichten wert wär. Das ganze ist verlogen.

Das man sich die Sache einfach weiter anschaut und sich beide Seiten aufreiben lässt, das hat schon was, mit jedem weiteren Tag wird ein möglicher Gewinner so schwach sein das er selbst Hilfe braucht und als Verlierer dastehen könnte.
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Haiduk
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Beitrag(#1619456) Verfasst am: 14.03.2011, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

In Kommentatoren ist zu lesen, daß es zu einer Teilung des Landes kommen könnte, wenn die Flugverbotszone eingerichtet wird. Es ist aber keineswegs sicher, daß es überhaupt dazu kommt. Wenn es dem libyschen Militär gelingt, alle aufständischen Städte bis dahin zurückzuerobern, dann bleibt den Aufständischen nur die Wahl zwischen Kapitulation mit Annahme der Amnestie oder einer Fortsetzung des Kampfes im Untergrund. Nachdem die Regierung Sarkozy die libysche Gegenregierung bereits anerkannt hat, würde Frankreich dann zur Schutzmacht für eine Gruppe, die Gadaffi wohl zurecht als Terrororganisation einstufen würde …

Reuters schreibt:

Zitat:
Russland verlangte mehr Informationen zur Forderung der Arabischen Liga nach dem militärischen Schritt, denn die arabischen Länder hätten zugleich angedeutet, dass die Souveränität Libyens beachtet werden müsse, sagte Außenminister Sergej Lawrow in Moskau. Auch Kanada mahnte mehr Details zu einer Umsetzung an.

Einen Ruf aus der Region hatte die Nato als eine der Voraussetzungen genannt, um eine Flugverbotszone auszurufen. Daneben verlangt das Militärbündnis einen Nachweis für die Notwendigkeit und eine Resolution des UN-Sicherheitsrates. Neben Russland hatte sich auch China zu den Plänen bislang aber zurückhaltend geäußert. Die Türkei meldete Widerstand gegen jegliche Nato-Einsätze in Libyen an. In der Vergangenheit habe sich gezeigt, dass militärische Interventionen Probleme nur verschärften, sagte der Ministerpräsident des Nato-Mitglieds, Tayyip Erdogan, in Istanbul.


Russland spielt geschickt auf Zeit und Kanada macht mit. Das ist allerdings nur möglich, weil die Resolution der Arabischen Liga so widersprüchlich ist (”wasch mich, aber mach mich nicht nass”). China will die Sache nicht gefallen und auch die Türkei schätzt die Lage richtig ein.

Zitat:
Westerwelle verwies auf Widersprüchlichkeiten in der Haltung der Arabischen Liga: Einerseits sei diese für ein Flugverbot, andererseits lehne sie eine Intervention in Libyen ab. Die europäischen Außenminister müssten jetzt mit ihren arabischen Amtskollegen zusammentreffen, um darüber zu beraten. “Es kann nicht so sein, dass die Verantwortung für das Handeln international bei den europäischen Außenministern liegt”, sagte Westerwelle. (wienerzeitung.at)


Westerwelle hat vollkommen Recht. Sollen die Staaten der Arabischen Liga diese Flugverbotszone doch selbst betreiben und verantworten! Nur so läßt sich ausschließen, daß “der Westen” am Ende wieder die Schuld für die irgendwelche Opfer trägt. Man braucht sich nur das Gezeter um die Bombardierung dieses Tanklasters in Afghanistan in Erinnerung rufen, um zu wissen, weshalb es nicht NATO-Generäle sein sollten, die bei so einer Flugverbotszone die Entscheidungen treffen, sondern Militärführer aus Ägypten, Saudi-Arabien usw. usf.
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Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Beitrag(#1619470) Verfasst am: 14.03.2011, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

und in Bahrein marschieren gerade Truppen der Anliegerstaaten ein, um das dortige Königshaus vor den Demonstranten zu retten (sp on) . Wo bleibt da bitte die Weltöffentlichkeit und verlangt ein Flugverbot , oder gar ein Einmarschverbot. Die richtige Unterstützung nur immer für den Richtigen am Öl-Hahn.
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Beiträge: 25

Beitrag(#1619471) Verfasst am: 14.03.2011, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

und in Bahrein marschieren gerade Truppen der Anliegerstaaten ein, um das dortige Königshaus vor den Demonstranten zu retten (sp on) . Wo bleibt da bitte die Weltöffentlichkeit und verlangt ein Flugverbot , oder gar ein Einmarschverbot. Die richtige Unterstützung nur immer für den Richtigen am Öl-Hahn.
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Baldur
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Beitrag(#1619785) Verfasst am: 15.03.2011, 17:08    Titel: Antworten mit Zitat

Gaddafi verhöhnt Deutschland:

Libyen-Konflikt
Gaddafi lobt Deutschland

Zitat:
Im Libyen-Konflikt bremst Deutschland weiter bei der Frage nach einer Flugverbotszone - anders als etwa Großbritannien und Frankreich. Peinlich für die Bundesregierung: Libyens umstrittener Despot Gaddafi ist jetzt voll des Lobes für das Auftreten Berlins.

Berlin - Es gibt Machthaber, von denen möchte sich keine westliche Regierung eine gute Politik bescheinigen lassen. Weil freundliche Worte aus dem Mund eines Menschenrechte verachtenden Diktators wie etwa Kim Jong Il aus Nordkorea oder Robert Mugabe aus Simbabwe in der westlichen Öffentlichkeit eben nicht wie ein Lob wirken würden - sondern Anlass für Bedenken wären.
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