christliche Vertreter in Ethikkommission zur Atompolitik

[Femina]

http://www.sueddeutsche.de/wissen/atomkatastrophe-in-fukushima-ein-biblisches-gebot-1.1080890

"Kanzlerin Merkel hat in ihren Ethikrat für eine sichere Energieversorgung auch den evangelischen Bischof Ulrich Fischer und den Präsident des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Alois Glück, berufen." - Außerdem einen der 3 berüchtigten "M" - Kardinal Marx.


In meiner ersten Reaktion dachte ich mir ja, da können die wenigstens nicht so viel bevormunden, wie in den Bioethik-Kommissionen. Denn, man sollte doch davon ausgehen, dass auch diese Personen nun für ein Ersetzen der Atomkraft durch alternative Energien eintreten werden.

Können wir uns da aber wirklich sicher sein? Was ist, wenn diese ach so gläubigen Menschen sich auserkoren fühlen, die Apokalypse einzuleiten? Atomkraft wäre doch "gut" geeignet dafür. Und hat nicht mal ein Geistlicher sogar die Atombombe gesegnet und ein anderer nicht ausgeschlossen, dass deren Einsatz unter Umständen moralisch gerechtfertigt sein könne?

Die andere Seite der Medaillie ist natürlich, dass Menschen, die sich mit Erfolg in einer solchen Kommission behaupten (falls sie das denn tun sollten), Anerkennung bekommen. Da ist also eine außerordentliche Chance auf Anerkennung (sprich: Missionierung).

Wie gefällt euch diese Besetzung?

[Surata]

Is doch toll. Hat Alois Glück (wenn ich mich richtig erinnere), wieder mal Möglichkeit, Atheisten als (mindestens potentielle) Nazis (die vergasende Sorte) zu bezeichnen.

[Schlumpf]

Aus Paritätsgründen müßten dann auch der Zentralrat der Muslime und der der Juden sowie Vertreter deutscher Wahrsagerinnen und der Wünschelrutengänger beteiligt werden.

Ethikrat ist schon eine komische Bezeichnung dafür, als ob der Atomausstieg ausschließlich eine Ethikfrage wäre. Vermutlich wollen sich nur die plötzlichen Umfaller und Umdenker in den Regierungsparteien dadurch ein seriöses Mäntelchen umhängen.

[unquest]

Immer wenn es darum geht über Ängste Schäfchen zu gewinnen ist die Kirche da. Ausserdem hat schon 1980 Kardinal Höffner gegen AKWs gewettert. Den können sie ja dann heute heilig sprechen.

[sponor]

Dass es diese Kleriker sind, finde ich in dem Zusammenhang gar nicht mal so schlimm.
Ich habe mich aber sofort gefragt: Was um alles in der Welt befähigt jetzt ausgerechnet irgendwelche Kirchenheinis, Mitglieder dieser "Ethik"-Kommission zu werden?

Am wahrscheinlichsten: Das ist einfach der übliche Automatismus -- Kommission --> Kirchen sind dabei...

Und dann das Ganze in 8 Wochen... lächerlich. In der Zeit haben sie denen doch erst die allernötigsten Grundlagen beigebracht, von einer Evaluation der bereits mannigfach vorliegenden Untersuchungen gar nicht zu reden.
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Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)

[Freikletterer]

Einen wirklich netten Kommentar dazu gibt's hier.
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"22 Männer in lächerlicher Kriegsausrüstung, die sich gegenseitig niederschlagen, nur um an eine luftgefüllte Blase aus Schweinsleder zu kommen! Einige der menschlichen Bräuche verwirren mich, aber Football ist mir ein absolutes Rätsel!"

- K.I.T.T.

[Woici]

[Schlumpf]

Grund ist diese unselige Symbiose zwischen Kirchen und Politikern. Indem die Politiker die Kirchenfürsten hoffieren, gewinnen sie auch viele Gläubige als Wähler.