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Juris Nacht – 50 Jahre bemannte Raumfahrt

 
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1627080) Verfasst am: 12.04.2011, 11:37    Titel: Juris Nacht – 50 Jahre bemannte Raumfahrt Antworten mit Zitat

Ich weiß, diese „Heute ist …-Tag“-Threads sind nicht sehr beliebt, vor allem wegen eines bestimmten Benutzers, der damit um Aufmerksamkeit bettelt. Aber dieses Ereignis ist m.M.n. wichtig genug für einen Thread. Vor genau 50 Jahren war erstmals ein Mensch im All. Für uns heute eine Selbstverständlichkeit, damals die Erfüllung eines uralten Menschheitstraums. Und ich glaube, das wird im kollektiven Gedächtnis der Menschheit haften bleiben. Spätere Jahrhunderte werden auf das 20. Jahrhundert zurückblicken und weniger an Weltkriege, Faschismus und kalten Krieg denken, sondern an unsere ersten, mutigen Versuche, ins All zu fliegen.

http://yurisnight.net/
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#1627082) Verfasst am: 12.04.2011, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube eher, dass künftige Menschen mit dem 20. Jahrhundert die Erfindung und Anwendung der Atomkraft verbinden werden.
Denn für die persönlich ändert die Weltraumerforschung nun auch nicht sonderlich viel; diesbezüglich hat die Atomkraft weit mehr Potential.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1627087) Verfasst am: 12.04.2011, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Mit solchen Voraussagen wäre ich sehr, sehr vorsichtig:

Szenario 1: Die UNO wird zur Weltregierung, unter deren Ägide eine neue Energieversorgungsmöglichkeit entdeckt wird und die Menschen in die virtuelle Welt übersiedeln -> Atomkraft und Weltraumfahrt wird nebensächlich, während das 20. Jh. die Grundlagen von UNO und virtueller Welt gelegt hat.

Szenario 2: Die Technologiegesellschaft bricht vollkommen zusammen, Atomkraft ist nur unter "vom Teufel beherrschte Gegenden" bekannt, vom Weltraumflug wird im selben Atemzug wie von Märchen erzählt. Eine im 20. Jh. gegründete Sekte entwickelt sich beachtlich weiter, das 20. Jh. ist als 1. Jahrhundert für die dominante Religion bekannt.

Szenario 3: Die Technologiegesellschaft bricht nicht wegen Klimaveränderung oder Atomkraft zusammen, sondern wegen einer Umweltbeeinflußung, die alle aufgrund der langsamen Wirkung übersehen haben oder die der Geheimhaltung unterliegt (zB irgendein Müll, der sich langsam die Nahrungskette hocharbeitet, oder ein militärisches Labor, das T. gondii modifiziert hat, sodass es das Verhalten von Menschen verändert, oder das Pocken und Anthrax gekreuzt hat). Das 20. Jh. bleibt deswegen in Erinnerung, obwohl diese Entwicklung im 20. Jahrhundert niemandem bekannt war.

Szenario 4: Das 20. Jahrhundert bleibt in der Tat wegen dem Weltraum in Erinnerung, als das Jahrhundert, in dem die Wahnsinnigen unsere Position in den Weltraum gefunkt haben.

Szenario 5: In einer alten Aufzeichnung werden Signale von Aliens entdeckt. Das 20. Jh. wird bekannt als das Jahrhundert, in dem uns der Erstkontakt erreicht hat. (Ob nun unentdeckt oder geheimgehalten.)

Szenario 6: Die Menschen sterben aufgrund von virtueller Realität oder guten Ersatzorganen nur mehr durch Unfall und Gewalt. Das 20. Jh. ist das letzte Jahrhundert, dessen Geburtsjahrgänge alle gestorben sind.

Ansonsten stimme ich zu, dass Weltkriege und Faschismus in ihrer Bedeutung sinken werden, da es vorher und nachher Krieg, brutale Unterdrückung und Massenmord gegeben hat und bei Besiedelung des Weltraums nochmal nach oben skaliert werden kann.

Das 20. Jahrhundert hat aber jedenfalls mehr zu bieten als Weltraumfahrt (die ich auch für bedeutend für das Selbstverständnis der Menschen halte).

Wie gesagt, nominiere ich neben der Weltraumfahrt die UNO und das Internet mit der Idee der virtuellen Realität.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44651

Beitrag(#1627089) Verfasst am: 12.04.2011, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, dass das Internet in Zukunft eher mit dem 21. als mit dem späten 20. Jahrhundert in Verbindung gebracht werden wird. Wirklich massenwirksam wurde es ja erst in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1627097) Verfasst am: 12.04.2011, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Die Weltkriege des 20 Jahrhunderts werden in etwa so in die Geschichte eingehen, wie der 30jährige Krieg des 17. Jahrhunderts. Auf den Entwicklungsstand in 3 Jahrhunderten würden wir in etwa so blicken, wie Gustaf Adolf auf den Fernseher - voller Unverständnis.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1627433) Verfasst am: 13.04.2011, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mich an den Tag gut erinnern, an dem im Radio von der Erdumrundung durch Jurij Gagarin berichtet wurde. Fernsehen bekamen wir erst zwei Jahre später, 1963.
Der zweite Kosmonaut hieß Valerij Titov, die erste Frau im Kosmos - was in diesen Tagen nur selten erwähnt wird, Valentina Tereschkowa. Vor Gagarin war die Hündin Lajka in das All geschickt worden, sie wurde allerdings als erstes größere Lebewesen Opfer der Raumfahrt. Einige Jahre später verbrannte eine ganze sowjetische Mannschaft kurz nach dem Start.

Der sowjetische Nachrichtensprecher Levitan war der gleiche, der bereits 1945 den Sieg über Hitlerdeutschland verkündet hatte. Als Gagarin 1964 Erfurt besuchte, filmten meine Eltern das Auto ohne Verdeck, in dem der Kosmonaut stand, diesen Film müsste es heute noch geben. Er gewann damals die Herzen der Leute, weil er im Gegensatz zu den alten Funktionären so jugendlich frisch und unverbraucht wirkte.

Wenn auch nach meiner Einschulung das Thema "Raumfahrt" großen Platz einnahm, so hatte ich doch bereits zu jener Zeit nicht einen Tag den Wunsch verspürt, Flugzeugpilot oder Kosmonaut werden zu wollen - solche Berufswünsche wurden bei einem Jungen Pionier für selbstverständlich gehalten. Schon bei den Filmen von der Zentrifuge wurde mir vom bloßen Zusehen schwindlig, der ich zu jener Zeit schon häufig die stark nach Benzin riechenden Ikarus-Nahverkehrs-Busse auf freier Strecke nach Arnstadt oder Weimar kotzenshalber verlassen musste, der Fahrer musste so lange eine kurze Pause einlegen.

1961 beschloss der Parteitag der KPdSU mit dem neuen Parteiprogramm den umfassenden Aufbau des Kommunismus. Es war die Zeit der größten Illusionen, die der glatzköpfige Generalsekretär Nikita Chruschtschow verbreitete - in einigen Jahren die USA wirtschaftlich überholen zu wollen. Fidel Castro, der im gleichen Jahr 1961 die CIA-Invasion in der Schweinebucht zurückschlug und ebenfalls gefeiert wurde, hatte sich in diesem Jahr übrigens noch längst nicht auf die Sowjetunion orientiert, sondern sich noch eine "blockfreie" Option offen gelassen. Es gibt einen Bericht über das damalige Zusammentreffen von Jurij Gagarin und Che Guevara.

Als Gagarin 1968 mit seinem Flugzeug abgestürzt war, wurden stundenlang die Trauerfeierlichkeiten auf dem Roten Platz im Fernsehen übertragen. Wohl zum ersten Mal nahm ich so ein Staatsbegräbnis zu Sowjetzeiten mit seinen Trauermärschen (darunter der berühmten "Warszawianka" - "Unsterbliche Opfer ...") einem Meer an Fahnen und riesigen Kränzen wahr, das sein Vorbild, die orthodoxe kirchliche Liturgie, noch deutlich erkennen ließ.
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