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Ist eine neue Linkspartei nötig, oder sinnvoll? |
Auf jeden Fall nötig, da die SPD kaum noch dafür taugt |
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Nicht nötig, aber sinnvoll, um der SPD den Spiegel vorzuhalten |
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Sie wäre zwar nötig, aber nicht sinnvoll, da von links eh nur Protest kommt |
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Sie wäre weder nötig, noch sinnvoll, da vollkommen weltfremd |
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Ich habe dazu keine oder eine andere Meinung |
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Stimmen insgesamt : 22 |
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Autor |
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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Woici ist vollkommen humorlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 7437
Wohnort: Em Schwobaländle
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(#103672) Verfasst am: 16.03.2004, 13:03 Titel: |
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ich fände das klasse... die könnten sich dann um die zwei extra stehenden Stühle im Bundestag mit der PDS schlagen...
_________________ eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Blaubär Höhlenbewohner
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 1133
Wohnort: Mainufer
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(#103677) Verfasst am: 16.03.2004, 13:13 Titel: |
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Die Option 3 (nötig, aber nicht sinnvoll) erschließt sich meinem Verständnis nicht so recht... wie kann etwas "nicht sinnvolles" gleichzeitig "nötig" sein?
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#103678) Verfasst am: 16.03.2004, 13:16 Titel: |
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Blaubär hat folgendes geschrieben: | Die Option 3 (nötig, aber nicht sinnvoll) erschließt sich meinem Verständnis nicht so recht... wie kann etwas "nicht sinnvolles" gleichzeitig "nötig" sein? | Es wäre nötig, Druck von links auszuüben, ist aber nicht sinnvoll, da in der Regel nur Protest, aber keine Lösungsvorschläge von da kommen - zumindest ist dies ein gängiges Vorurteil.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#103683) Verfasst am: 16.03.2004, 13:52 Titel: |
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Son paar kleine Linksparteien gibts doch noch. Wieso denn nicht versuchen die aufzubauen? Wenn sich alle zoffen kommt nie jemand über 5%.
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#103686) Verfasst am: 16.03.2004, 13:59 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Son paar kleine Linksparteien gibts doch noch. Wieso denn nicht versuchen die aufzubauen? Wenn sich alle zoffen kommt nie jemand über 5%. | Es hätte zumindest den Vorteil, dass die neue Partei populärer wäre. Ähnlich liefs wohl auch bei den Grünen ab.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#103842) Verfasst am: 16.03.2004, 17:55 Titel: |
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Ist das links-rechts-denken nicht ein *bisschen* antiquiiert?
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#103867) Verfasst am: 16.03.2004, 18:23 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ist das links-rechts-denken nicht ein *bisschen* antiquiiert? |
aber nur, wenn du dich auf die begriffe "links", "rechts" kaprizierst.
wenn wir dagegen von bedeutung/gehalt ausgehen, so zieht sich der evolutionäre prozeß des verdrängens hierarchischer koordination zugunsten kooperativer koordination innerhalb komplexer systeme nicht nur durch die ganze menschheitsentwicklung, sondern durch die der biosphäre.
und nun sind wir schon beim internet. hat es jemals kooperativer koordinierte kommunikation gegeben?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#103869) Verfasst am: 16.03.2004, 18:28 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ist das links-rechts-denken nicht ein *bisschen* antiquiiert? |
aber nur, wenn du dich auf die begriffe "links", "rechts" kaprizierst. |
Kaprizieren? Hat das was mit Südseeinslen zu tun?
Zitat: | wenn wir dagegen von bedeutung/gehalt ausgehen, so zieht sich der evolutionäre prozeß des verdrängens hierarchischer koordination zugunsten kooperativer koordination innerhalb komplexer systeme nicht nur durch die ganze menschheitsentwicklung, sondern durch die der biosphäre. |
Das wollte ich auch grade sagen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#103876) Verfasst am: 16.03.2004, 18:32 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ist das links-rechts-denken nicht ein *bisschen* antiquiiert? |
aber nur, wenn du dich auf die begriffe "links", "rechts" kaprizierst. |
Kaprizieren? Hat das was mit Südseeinslen zu tun? |
gute frage. (obwohl capri nicht ganz in der südsee liegt. )
ich meinte es im sinne von "versteifen", was ich eher in anderen sinnzusammenhängen einsetze.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#103896) Verfasst am: 16.03.2004, 18:58 Titel: |
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frajo hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | frajo hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ist das links-rechts-denken nicht ein *bisschen* antiquiiert? |
aber nur, wenn du dich auf die begriffe "links", "rechts" kaprizierst. |
Kaprizieren? Hat das was mit Südseeinslen zu tun? |
gute frage. (obwohl capri nicht ganz in der südsee liegt. ) |
Da ich mir nicht siche rbin, welches Meer eigentlich den Namen "Südsee" trägt...
Zitat: | ich meinte es im sinne von "versteifen", was ich eher in anderen sinnzusammenhängen einsetze.  |
Achso.
Ich denke, ich verstehe was du meinst. Leider sind alle nur möglichen Bezeichnungen im Endeffekt nur das - bezeichnungen.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Burkard Schulte-Vogelheim Gast
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(#103938) Verfasst am: 16.03.2004, 19:36 Titel: |
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Interpretiert man Links mit demokratisch, solidarisch, der Aufklärung verpflichtet und antikapitalistisch, dann stehen die Chancen einer Partei links der SPD schlecht. Schlecht weil sozialistisch, genau das sind die aufgeführten Attribute, ein hohes Bewußtsein relevanter Teile der Bevölkerung voraussetzt, ein Bewußtsein des Menschen sein eigenes Geschick selbst in die Hand zu nehmen. Dem ist nicht so, auch wenn einzelne Attribute durchaus, aber eben nicht alle zusammen, vorhanden sind.
Sozialistisches Bewußtsein, das bedeutet mehr als nur die Stimmabgabe und mehr als sich von "den Politikern" bedienen zu lassen. Es bedeutet aktives Handeln. Es bedeutet Empörung über Mißstände auch wenn sie einen selbst nicht unmittelbar betreffen. Es bedeutet Ablehnung der vermeintlich einfachen Lösung komplizierter gesellschaftlicher Prozesse. Es bedeutet ein Nein zu den scheinbaren Sachzwängen.
Links bedeutet Verbindlichkeit und diese Verbindlichkeit ist nicht zu erkennen weil kaum gefragt.
"Links" der SPD spielt die sozialdemokratische PDS wohl nur im Osten eine Rolle und das nur in dem einen Punkt, der kategorischen Ablehnung deutscher Kriegsteilnahme, wie lange allerdings noch. Ansonsten, wiederum im Osten, verwischen sich die Unterschiede und was rassistische Elemente der Arbeiterbewegung anbelangt überholt die eine die ander sozialdemokratische Partei.
Im Westen gab es der Versuche viele seit dem KPD-Verbot. Geschcheitert sind sie alle wobei an die Sektierer maoistischer Richtung noch nicht einmal gedacht sein soll, sie waren immer unwichtig. Übrig bleibt die DKP, die allerdings außerhalb der Gewerkschaftsarbeit nur vereinzelt in Bündnissen und auf kommunaler Ebene eine Rolle spielt.
Übrig bleibt des weiteren die "Marxistisch Leninistische Partei Deutschlands" MLPD, die meines Wissens aber nur vereinzelt in Betrieb und Gewerkschaft anzutreffen ist. An beiden Parteien sowie der SPD ist festzustellen, daß es mittlerweile ein sachlicher Umgangston untereinander möglich ist. Das wiederum ist erfreulich, reicht bei weitem aber nicht aus um Einfluß über die genannten Bereiche heraus zu gewinnen.
Die sozialdemokratischen "Linksabweichler" mögen sich das Schicksal der "Demokratischen Sozialisten" (DS) vor Augen führen. 1981 von Manfred Coppi und Karl-Heinz Hansen gegründet nachdem Letzerer wegen Kritik am Nachrüstungsbeschluß Helmut Schmidts aus der Partei flog. Gebracht hat es nichts.
Es nutzt nichts, übrig bleibt allein die SPD. Die SPD, die allen Widrigkeiten allen anderen Parteien voraus hat, daß sie über ein Potential an klassenbewußten und gebildeten Arbeitern verfügt. Ein Potential, welches so klein nicht ist. Ein Potential an Menschen, die bereit und in der Lage sind, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Menschen, die um ihre Partei nie zu beneiden waren, denn einem Helmut Schmidt oder jetzt einem Gerhard Schröder ist links suspekt. Beide wollten nie begreifen, daß sie Beauftragte auch einer proletarischen Avantgarde sind. Es nutzt nichts, das klassenbewußte sozialdemokratische Proletariat wird weiter unermüdlich, und auf längere Sicht hoffentlich nicht mehr ganz so alleine, weiter kämpfen müssen: Für Solidarität. Scheitert sie, dann besteht die Gefahr, daß die SPD überflüssig wird. Und es ist zu bezweifeln, daß das dann entstehende Vakuum von links her aufgefüllt wird.
Da fehlt noch was. Richtig, der grüne Kindergarten. Ist dieser allerdings der Rede wert? Ich meine nicht, außerdem widerstrebt es mir, der diesen bunten Haufen seit seiner Gründung 1979 kennt und nicht für voll nimmt, darüber auch nur ein Wort zu verlieren, auch wenn es ganz erfreulich war Marxisten wie Jürgen Reents, Radikaldemokraten wie Jutta Dittfurt u. a. im Bundestag zu erleben. Erfreulich auch, wie die Herren des "Hohen Hauses" vor Wut geiferten, die Contenance verloren, in der übelsten Art zoteten, wurden sie von dem kleinen Häuflein an "Staatsfeinden" vorgeführt. Mehr zu diesem Ersatz-CVJM sensibler Bürgerkinder nicht.
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shiningthrough deaktiviert
Anmeldungsdatum: 08.11.2003 Beiträge: 1099
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(#104087) Verfasst am: 16.03.2004, 22:13 Titel: kleineres Übel? |
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SPD? Das ist mal wieder die Mär vom kleineren Übel - "Vogelheimer Spätlese" - mit Verlaub .
Da passt doch die PDS doch schon eher als kleineres Übel - die sind heute da, wo die SPD z.T. Brandts war (sind also in 30 Jahren da, wo die SPD jetzt ist).
Nein, es gi9bt z.Z. keine Partei, welche die Interessen der Lohnabhängigen, Renterr, Arbeitslosen und Sozialhilfempfängern vertritt.
Wollen wir eine gründen? Wir enteignen bei Sieg Banken, Versicherungen und Konzerne - mehr nicht (Banken würden auch schon reichen), entschulden Industrie und Privathaushalte. Machen eine Stunde Null.
Dann senken wir die Wochenarbeitszeit um den Stundenbertrag, der durch Automation abgedeckt wird. - Mal ganz ins Unreine und nicht ganz ohne Satire geschrieben .
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frajo dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 25.08.2003 Beiträge: 11440
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(#104093) Verfasst am: 16.03.2004, 22:27 Titel: Re: kleineres Übel? |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: | Wollen wir eine gründen? Wir enteignen bei Sieg Banken, Versicherungen und Konzerne - mehr nicht (Banken würden auch schon reichen), entschulden Industrie und Privathaushalte. Machen eine Stunde Null.
Dann senken wir die Wochenarbeitszeit um den Stundenbertrag, der durch Automation abgedeckt wird. - Mal ganz ins Unreine und nicht ganz ohne Satire geschrieben . |
mir wäre es zwar nicht egal, was so eine fiktive neue partei innenpolitisch vorhat, aber in erster linie interessant wären für mich themen wie NATO, waffenhandel, kriegsunterstützung in anderen ländern, umgang mit den rechtsbrechern des kosovo-kriegs und allgemeine außenpolitik.
wenn sich da nichts ändert, läuft es letzten endes doch nur auf pöstchenhascherei hinaus.
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#104102) Verfasst am: 16.03.2004, 23:00 Titel: |
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Woici hat folgendes geschrieben: | ich fände das klasse... die könnten sich dann um die zwei extra stehenden Stühle im Bundestag mit der PDS schlagen...  |
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Burkard Schulte-Vogelheim Gast
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(#104271) Verfasst am: 17.03.2004, 06:44 Titel: Re: kleineres Übel? |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: | SPD? Das ist mal wieder die Mär vom kleineren Übel - "Vogelheimer Spätlese" - mit Verlaub .
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So kann es selbstverständlich gesehen werden, vor allem dann, wenn man nicht begreift, daß Parteien ein Spiegelbild ihrer Wähler sind. Nicht begreift, daß sich nichts ändern wird, solange die Menschen nicht bereit sind, mehr als nur alle vier Jahre das Wort zu ergreifen. Solange dies nicht der Fall ist, wird der beste Mann in der Position des Bundeskanzlers nichts ausrichten und bestenfalls als "gütiger Despot" von seinen Untertanen bejubelt wird. In dieser Rolle sah sich Helmut Kohl gern. Diese Rolle hätte auch Gerhard Schröder gerne gespielt, der Kanzler wurde weil der Dicke seiner Rolle nicht mehr gerecht wurde und ein großer Teil seiner Wähler in Schröder eine Erfüllung Kohlscher Versprechen sahen. Versprechen, die der Medienkanzler vornehmlich über die Bild-Zeitung verkündete. Versprechen die eingelöst wurden, so weit sie den Stammtisch befriedigten als da sind: "Kriminelle Ausländer raus" , "Es gibt kein Recht auf Faulheit", "Sozialschmarotzer dürfen diesen Staat nicht ausnutzen", und, "Blühende Landschaften" wurden nur deswegen nicht versprochen weil der Beitritt abgehakt war. In bester Kohl-Manier wurde der Angriffskrieg auf Jugoslawien instrumentalisiert, genau alsdas, was Hertha Deubler-Gmelin, die ansonsten besser den Mund gehalten hätte, an dem Angriffskrieg auf den Irak erkannte: Eine Ablenkung von den inneren Gegensätzen des Landes.
Die Darstellung und das Agieren der Partei des Medienkanzlers sind Unions- bis Glatzenkompatibel, wären sie es nicht, der Dicke wäre immer noch Bundeskanzler.
Warum also immer noch SPD? Das Potential traditioneller, sozialdemokratischer Betriebsarbeit wurde schon erwähnt. Ein Potential also, was der Selbstdarstellung der SPD widerspricht. Und ein Potential, welches keine andere Partei vorweisen könnte, auch eine Neuauflage z. B. der DS.
Betrachtet man von der Selbstdarstellung und dem Größenwahn linker Splittergruppen der 70er aus, dann stellt man fest, daß sie sich in nichts unterschieden von Kohl oder Schröder was den Wählerauftrag anbelangt: Genau wie sie fürchteten sie nichts so sehr, wie das mündige Volk, "den großen Lümmel".
"Enteignung der Banken, der Großkonzerne"? Ach du lieber Himmel, da würde es sektiererisch und man meint, die boshaften Greise maoistischer Richtung hätten Ausgang aus dem Altenheim. Der Prozeß hin zu einer sozialistischen Gesellschaft kann nur international erfolgen und wäre ein Prozeß, der sich über Generationen hin ziehen würde.
Hin zur gesellschaftlichen Solidarität aber, das wäre möglich. In den Skandinavischen Länder oder auch in den Niederländern ist dieser Weg schon lange gegangen, Solidarität als gesellschaftliches Kulturgut, unabhängig ob nun konservative oder sozialdemokratische Kräfte die Länder regieren. Zaghaft versuchte es die deutsche Sozialdemokratie diesen Ländern nachzutun: Abschaffung von Lohndumping durch staatlich legitimierte Schwarzarbeit, sprich Billig-Jobs, Reform des Betriebsverfassungsgesetzes, Wiedereinführung der Lohnfortzahlung. Vergessen soll aber auch nicht sein, das neue Staatsbürgerrecht. Mehr war nicht drin. Mehr war nicht drin mit diesem Kanzler, mehr nicht drin mit diesen Wählern.
Übrig bleibt also das erwähnte Potential, welches weiterhin den mühsamen Weg der Aufklärung geht, in den Betrieben. Die Gefahr des Scheiterns ist keine Geringe. Daß der Wähler dann aber von der "Mitte", die in diesem Lande traditionell rechts ist, sich nach links bewegt, das ist zu bezweifeln. Und das sei zu bedenken.
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Spock lebt noch
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 4185
Wohnort: Herbipolis
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(#104343) Verfasst am: 17.03.2004, 12:35 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Ist das links-rechts-denken nicht ein *bisschen* antiquiiert? | Ich bin ohnehin der Meinung, dass es stumpfsinnig ist, Politik als eindimensional zu betrachten, was man ja impliziert, wenn man nur in rechts und links differenziert. Zur Vereinfachung der Diskussion und weil sie in der aktuellen Thematik auch so gefallen sind, habe ich die Begriffe für diesen Thread mal so belassen.
_________________ "Wieviel dieses Märchen von Christus uns un den Unseren genützt hat, ist allbekannt!" (Papst Leo x.)
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Nav Gast
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(#104398) Verfasst am: 17.03.2004, 14:26 Titel: Re: kleineres Übel? |
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Fischkopp hat folgendes geschrieben: | SPD? Das ist mal wieder die Mär vom kleineren Übel - "Vogelheimer Spätlese" - mit Verlaub .
Da passt doch die PDS doch schon eher als kleineres Übel - die sind heute da, wo die SPD z.T. Brandts war (sind also in 30 Jahren da, wo die SPD jetzt ist).
Nein, es gi9bt z.Z. keine Partei, welche die Interessen der Lohnabhängigen, Renterr, Arbeitslosen und Sozialhilfempfängern vertritt.
Wollen wir eine gründen? Wir enteignen bei Sieg Banken, Versicherungen und Konzerne - mehr nicht (Banken würden auch schon reichen), entschulden Industrie und Privathaushalte. Machen eine Stunde Null.
Dann senken wir die Wochenarbeitszeit um den Stundenbertrag, der durch Automation abgedeckt wird. - Mal ganz ins Unreine und nicht ganz ohne Satire geschrieben . |
Das mit Brandt würde ich nochmal überlegen. Immerhin hat er durch Berufsverbote aus Gesinnungsgründen (man lasse sich das auf der Zunge zergehen!) die freiheitlich demokratisch Grundordnung der BRD ad absurdum geführt.
Warum hat man denn damals im (öffentlich - rechtlichen) Fernsehen nichts darüber gehört?
Um es mit Hannes Wader zu sagen:
"Ein schnöder, kalter Winterwind durchfröstelt uns, trotz alledem!"
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