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Was sind Eigenschaften?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#1709919) Verfasst am: 05.12.2011, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich denke, daß es unmöglich ist, ein konsistentes makroskopisches Eigenschaftskonzept anzugeben. Man kann zwar einige nützliche konkrete Eigenschaften makroskopischer Systeme benennen, aber unsere intuitive Verdinglichung ist zu unscharf, als daß wir systematisch Eigenschaften zuweisen und das durchhalten könnten. Das geht nur bei sehr elementaren Objekten. Auch diese statisch/dynamisch Diskussion hat das wieder gezeigt.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1709922) Verfasst am: 05.12.2011, 23:09    Titel: Antworten mit Zitat

Es hat bisher niemand was geschrieben zu meinem Versuch weiter oben, konkrete tieferliegende Kriterien für unser intuitives Dingkonzept anzugeben.
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=1709757#1709757

Was haltet Ihr davon, findet Ihr es plausibel? Hat jemand einen anderen konkreten Erklärungsansatz?
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3482

Beitrag(#1709953) Verfasst am: 05.12.2011, 23:55    Titel: Re: Was sind Eigenschaften? Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
Was sind "dynamische Eigenschaften"? Eigenschaften ermöglichen Dynamik, sind es selbst aber nicht.

Sehe ich auch so. Bzw. statisch/dynamisch ist eigentlich gar nicht anwendbar.


Das stimmt nicht! Eine entsprechende Unterscheidung findet sich bereits in der Grammatik, wo zwischen statischen Verben (Zustandsverben) und dynamischen Verben (Vorgangsverben: Bewegungs-, Tätigkeits-, Handlungsverben) unterschieden wird.
Der Besitz einer statischen Eigenschaft stellt einen Zustand dar, und der Besitz einer dynamischen Eigenschaft einen Vorgang.


"Semantische Klassifikation:
Handlung – Vorgang – Zustand:

Eine traditionelle Einteilung der Verben besteht darin, 'Handlungsverben', 'Vorgangsverben' und 'Zustandsverben' voneinander zu unterscheiden.

Handlungsverben:
Zu den Handlungsverben, auch Tätigkeitsverben genannt, gehören Verben wie 'gehen', 'spielen', 'kämpfen', 'laufen', 'lesen'. Handlungsverben dienen dazu, eine (intentionale) Handlung des Subjekts zu bezeichnen. Das Subjekt tut etwas, es handelt, indem es geht, spielt, kämpft usw. Handlungsverben implizieren stets ein Agens. Oft sind die Tätigkeiten auf ein Ziel gerichtet; diese Ziele einer Handlung können als vom Verb abhängige Objekte in den Satz aufgenommen werden. …

Vorgangsverben:
Von den Handlungsverben unterscheiden sich die Vorgangsverben wie 'fallen', 'wachsen', 'sterben', 'verfaulen' deutlich. Sie bezeichnen einen Vorgang, einen Prozess, der sich an einem Subjekt vollzieht, und nicht eine selbständige Handlung. Typischerweise sind Vorgangsverben daher nicht auf ein Ziel gerichtet und haben keine Objekte bei sich.

Zustandsverben:
Zustandsverben sind z.B. 'stehen', 'liegen', 'sitzen', 'sein', 'bleiben'. Im Unterschied zu den beiden ersten Gruppen, die eine Veränderung bezeichnen, die entweder intentional herbeigeführt wird (Handlungsverben) oder sich am Subjekt vollzieht (Vorgangsverben), drücken Zustandsverben aus, dass es keine Änderung des zunächst beobachteten Zustandes gibt. Diese Verben erfassen also Zustände, etwas Stetiges, was sich zwar in der Zeit vollzieht, jedoch keine Veränderung darstellt."


(Hentschel, Elke, und Harald Weydt. Handbuch der deutschen Grammatik. 3. Aufl. Berlin: de Gruyter, 2003. S. 36-7)

(Ich erlaube mir, die Handlungs-/Tätigkeitsverben zu den Vorgangsverben zu zählen.)
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1709968) Verfasst am: 06.12.2011, 00:19    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist ein Kategorienfehler von Sprache auf Wirklichkeit zu schließen. Das sollten wir eigentlich spätestens seit Nietzsche wissen.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3482

Beitrag(#1709971) Verfasst am: 06.12.2011, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Es ist ein Kategorienfehler von Sprache auf Wirklichkeit zu schließen. Das sollten wir eigentlich spätestens seit Nietzsche wissen.


Ich behauptet nicht, dass allen dynamischen/statischen Verben/Prädikaten/Begriffen eine (außersprachliche) dynamische/statische Eigenschaft entspricht. Nichtsdestominder ist die ontologische Unterscheidung zwischen dynamischen und statischen Eigenschaften (und Beziehungen) sinnvoll und berechtigt, weil sie reale Unterschiede wiedergibt.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1710020) Verfasst am: 06.12.2011, 08:41    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Es ist ein Kategorienfehler von Sprache auf Wirklichkeit zu schließen. Das sollten wir eigentlich spätestens seit Nietzsche wissen.


Ich behauptet nicht, dass allen dynamischen/statischen Verben/Prädikaten/Begriffen eine (außersprachliche) dynamische/statische Eigenschaft entspricht. Nichtsdestominder ist die ontologische Unterscheidung zwischen dynamischen und statischen Eigenschaften (und Beziehungen) sinnvoll und berechtigt, weil sie reale Unterschiede wiedergibt.


Sehe ich auch so. Nicht Realität wird aus Sprache abgeleitet, sondern Sprache aus Realität (nicht nur in der Physik).

Und Nietzsche ... äh ... lassen wir das.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1710032) Verfasst am: 06.12.2011, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nicht Realität wird aus Sprache abgeleitet, sondern Sprache aus Realität ...

Aber nicht sauber, und das ist der Punkt. Sprache wird nicht aus der Realität, sondern aus dem Erleben abegeleitet:

"Die Sonne geht auf".
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Tom der Dino
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.07.2011
Beiträge: 3949

Beitrag(#1710049) Verfasst am: 06.12.2011, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nicht Realität wird aus Sprache abgeleitet, sondern Sprache aus Realität ...

Aber nicht sauber, und das ist der Punkt. Sprache wird nicht aus der Realität, sondern aus dem Erleben abegeleitet:

"Die Sonne geht auf".


Und:
“Der Engel sprach zu mir“ oder “die klare Nacht“ oder “Gott“.
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Am Anfang war ......das Experiment.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46343
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1710063) Verfasst am: 06.12.2011, 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nicht Realität wird aus Sprache abgeleitet, sondern Sprache aus Realität ...

Aber nicht sauber, und das ist der Punkt. Sprache wird nicht aus der Realität, sondern aus dem Erleben abegeleitet:

"Die Sonne geht auf".


Eigentlich: "Die Sonne erscheint hinter dem Horizont."
Oder besser noch: "die Erde dreht sich so, daß man die Sonne hinterm Horizont zu sehen bekommt".
Wobei "bekommt" auch falsch ist. Man "bekommt" ja nichts. Man sieht sie hinterm Horizont.
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Steffen Rehm
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.07.2011
Beiträge: 160
Wohnort: bei Berlin

Beitrag(#1710079) Verfasst am: 06.12.2011, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Nicht Realität wird aus Sprache abgeleitet, sondern Sprache aus Realität ...

Aber nicht sauber, und das ist der Punkt. Sprache wird nicht aus der Realität, sondern aus dem Erleben abegeleitet:

"Die Sonne geht auf".


Meine Meinung:
Sprache wird (beim Sprecher) aus dem SINN abgeleitet und SINN wird (beim Empfänger) aus Sprache abgeleitet.
„Die Sonne geht auf“ wird von allen Landtieren erlebt, aber in diesem Erleben Sinn erkennen und sprachlich zum Ausdruck bringen ist nur uns möglich.
„Unsauber“ kann Sprache sein, wenn sie Unsinn zum Ausdruck bringt (Gott, Engel usw.)
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Die Erkenntnis der Grenze ist die Grenze der Erkenntnis
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Darwin Upheaval
Evo-Devo-Darwinist & Wissenschaftskommunikator



Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1710125) Verfasst am: 06.12.2011, 15:56    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Es ist ein Kategorienfehler von Sprache auf Wirklichkeit zu schließen. Das sollten wir eigentlich spätestens seit Nietzsche wissen.


Ich behauptet nicht, dass allen dynamischen/statischen Verben/Prädikaten/Begriffen eine (außersprachliche) dynamische/statische Eigenschaft entspricht. Nichtsdestominder ist die ontologische Unterscheidung zwischen dynamischen und statischen Eigenschaften (und Beziehungen) sinnvoll und berechtigt, weil sie reale Unterschiede wiedergibt.


Ich weiß nicht, ob man die Kurve eines Dings in einem Zustandsraum (z.B. die Bahnkurve einer Kanonenkugel im Schwerefeld der Erde) als dynamische Eigenschaft des Dings auffassen kann. Ist es richtig zu sagen, sie habe die Eigenschaft, einen Parabelflug zu beschreiben? Oder wenn ich ein Buch lese, besitze ich dann die Eigenschaft zu lesen?

Wenn ich gerade eine Zustandsänderung erfahre, dann ist das keine Eigenschaft von mir, sondern ein Prozess, der durch (per se statische) Eigenschaften ermöglicht wird. Ich lese ein Buch, weil ich die Eigenschaft besitze, lernfähig zu sein und Licht (Buchstaben) wahrnehmen zu können, und eine Kanonenkugel fliegt, weil sie die Eigenschaft hat, durch Übertragung kinetischer Energie in Bewegung geraten zu können. Mit anderen Worten, Du verwechselst "Prozess" mit "Eigenschaft" und produzierst damit IMAO einen Kategorienfehler.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1710142) Verfasst am: 06.12.2011, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe ich auch wie D.U. - wir sind im Alltag gewohnt, Bewegungen im "Zeitbild" zu deuten. Aber äquivalent ist z.B. eine Phasenraumdarstellung oder eine Fouriertransformation. Das scheinbar Wesentliche der Dynamik verschwindet dann bzw. wird durch einen statischen Parameter (z.B. eine Schwingungsfrequenz) dargestellt.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3482

Beitrag(#1710152) Verfasst am: 06.12.2011, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Ich weiß nicht, ob man die Kurve eines Dings in einem Zustandsraum (z.B. die Bahnkurve einer Kanonenkugel im Schwerefeld der Erde) als dynamische Eigenschaft des Dings auffassen kann. Ist es richtig zu sagen, sie habe die Eigenschaft, einen Parabelflug zu beschreiben?


Sich zu bewegen oder in Bewegung zu befinden, ist eine typisch dynamische Eigenschaft.

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Oder wenn ich ein Buch lese, besitze ich dann die Eigenschaft zu lesen?


Ja.

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Wenn ich gerade eine Zustandsänderung erfahre, dann ist das keine Eigenschaft von mir, sondern ein Prozess, der durch (per se statische) Eigenschaften ermöglicht wird. Ich lese ein Buch, weil ich die Eigenschaft besitze, lernfähig zu sein und Licht (Buchstaben) wahrnehmen zu können, und eine Kanonenkugel fliegt, weil sie die Eigenschaft hat, durch Übertragung kinetischer Energie in Bewegung geraten zu können. Mit anderen Worten, Du verwechselst "Prozess" mit "Eigenschaft" und produzierst damit IMAO einen Kategorienfehler.


Nein, das tue ich keineswegs.
Du bist derjenige, der die dispositionelle Eigenschaft, d.i. die Fähigkeit zu lesen oder zu fliegen, mit deren Manifestation als aktuelle dynamische Eigenschaft, zu lesen oder zu fliegen, verwechselt.

Erstens, ich bezeichne Änderungen oder Wechsel von Zuständen oder Vorgängen als Ereignisse. Ereignisse sind Übergänge von einem Zustand/Vorgang zu einem anderen Zustand/Vorgang.
Zweitens, Ich ordne Zustände, Vorgänge und Übergänge der Kategorie Sachverhalt (Tatsache) zu.
Ein Zustand ist ein statischer Sachverhalt, und ein Vorgang oder Übergang ist ein dynamischer Sachverhalt.
Drittens, Eigenschaften oder Beziehungen sind Teil von Sachverhalten. Ein (elementarer) Sachverhalt besteht darin, dass ein Ding eine Eigenschaft hat oder zu anderen Dingen in einer Beziehung steht.

Wenn eine Kanonenkugel fliegen kann, dann hat sie die (passive) Fähigkeit zu fliegen; und wenn die Kanonenkugel fliegt, dann hat sie die dynamische Eigenschaft des Fliegens; und dann besteht der Vorgang des Fliegens der Kanonenkugel; und dann besteht der dynamische Sachverhalt/die dynamische Tatsache, dass die Kanonenkugel fliegt.

P.S.:
Es besteht ein Unterschied zwischen aktiven und passiven Dispositionen (Fähigkeiten/Vermögenheiten).
Die Flugfähigkeit eines Vogels ist eine aktive Disposition, wohingegen die Flugfähigkeit einer Kanonenkugel eine passive Disposition ist, da sie sich nicht aus eigenem Antrieb heraus in die Luft erheben kann. Eine aktive Disposition besteht also in der Fähigkeit, etwas in bestimmter Weise zu verändern oder zu beeinflussen, und eine passive Disposition besteht in der Fähigkeit, in bestimmter Weise verändert oder beeinflusst zu werden.


Zuletzt bearbeitet von Myron am 06.12.2011, 19:10, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1710155) Verfasst am: 06.12.2011, 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Und Nietzsche ... äh ... lassen wir das.




Es geht hier nicht num Nietzsches Moral! Nietzsche hat nicht nur über Ethik geschrieben, sondern eben auch die Grundlagen der Sprachphilosophie gesetzt, wie eben ziemlich viel Unsinn widerlegt, der vorher als mehr oder minder bewiesen galt.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3482

Beitrag(#1710156) Verfasst am: 06.12.2011, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Du bist derjenige, der die dispositionelle Eigenschaft, d.i. die Fähigkeit zu lesen oder zu fliegen, mit deren Manifestation als aktuelle dynamische Eigenschaft, zu lesen oder zu fliegen, verwechselt.


Die Fähigkeit zu lesen/fliegen, ist eine statische Eigenschaft, wohingegen deren Manifestation als Eigenschaft zu lesen/fliegen, eine dynamische Eigenschaft ist.
Ein flugfähiger Vogel befindet sich im Zustand der Flugfähigkeit, während sich ein fliegender Vogel im Vorgang des Fliegens befindet.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44143

Beitrag(#1710478) Verfasst am: 07.12.2011, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Aber nicht sauber, und das ist der Punkt. Sprache wird nicht aus der Realität, sondern aus dem Erleben abgeleitet:

Aber auch das nicht "sauber".
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1710495) Verfasst am: 07.12.2011, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Aber nicht sauber, und das ist der Punkt. Sprache wird nicht aus der Realität, sondern aus dem Erleben abgeleitet:
Aber auch das nicht "sauber".

Stimmt, aber es trifft es mE deutlich besser.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44143

Beitrag(#1710660) Verfasst am: 08.12.2011, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Stimmt, aber es trifft es mE deutlich besser.

Das kommt m.E. sehr darauf an, wie du z.B. dieses Ableiten auffasst.
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satsche
registrierter User



Anmeldungsdatum: 30.07.2006
Beiträge: 2091
Wohnort: Südhessen

Beitrag(#1710701) Verfasst am: 08.12.2011, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Und Nietzsche ... äh ... lassen wir das.


„Dogmatismus ist die These, es ist legitim an einer Überzeugung festzuhalten, weil man sie schon hat.“ (Thomas Metzinger)

http://www.youtube.com/watch?v=01whxoB2dMw&feature=related

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Darwin Upheaval
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Anmeldungsdatum: 23.01.2004
Beiträge: 5471
Wohnort: Tief im Süden

Beitrag(#1710709) Verfasst am: 08.12.2011, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Du bist derjenige, der die dispositionelle Eigenschaft, d.i. die Fähigkeit zu lesen oder zu fliegen, mit deren Manifestation als aktuelle dynamische Eigenschaft, zu lesen oder zu fliegen, verwechselt.


Die Fähigkeit zu lesen/fliegen, ist eine statische Eigenschaft, wohingegen deren Manifestation als Eigenschaft zu lesen/fliegen, eine dynamische Eigenschaft ist.
Ein flugfähiger Vogel befindet sich im Zustand der Flugfähigkeit, während sich ein fliegender Vogel im Vorgang des Fliegens befindet.


Ich habe einen Anhänger der Ontologie von Mario Bunge gefragt; seiner Meinung nach stimmt Deine Ontologie, die sich am ehesten noch als "property exemplification account" bezeichnen lässt, mit der Art und Weise, wie in den Naturwissenschaften Eigenschaften und Prozesse beschrieben werden, nicht sonderlich gut überein: Der Parabelflug einer Kanonenkugel oder die Veränderung der Erdatmosphäre wird immer noch in Form von Kurven in Diagrammen dargestellt, deren Achsen Eigenschaften (beispielsweise Raum- und Zeitkoordinaten, die Veränderung der Temperatur in Abhängigkeit des CO2-Gehalts in der Atmosphäre o.ä.) repräsentieren. Die Kurve im Diagramm oder Zustandsraum repräsentiert demnach (im Ggs. zu den Diagrammachsen) selbst keine Eigenschaften, sondern einen Prozess. Es ist zwar müßig, sich darüber zu streiten, aber wenn man es an den Realwissenschaften bemisst, ist die Gleichsetzung von Eigenschaften mit Prozessen eine ontologische Missformulierung.
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Zuletzt bearbeitet von Darwin Upheaval am 08.12.2011, 23:22, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1710710) Verfasst am: 08.12.2011, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
... wenn man es an den Realwissenschaften bemisst, ist die Gleichsetzung von Eigenschaften mit Prozessen eine ontologische Missformulierung.

Das kann ich für die Physik bestätigen - ontologisch oder nicht zwinkern
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1710716) Verfasst am: 08.12.2011, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:
... wenn man es an den Realwissenschaften bemisst, ist die Gleichsetzung von Eigenschaften mit Prozessen eine ontologische Missformulierung.

Das kann ich für die Physik bestätigen - ontologisch oder nicht zwinkern


Auch die Zunft der Fußballer setzt Eigenschaften nicht mit Prozessen gleich.

Beispiel: Nicht jeder Schiri, der ein Arsch ist, verhält sich immer wie einer! freakteach
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3482

Beitrag(#1710724) Verfasst am: 09.12.2011, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Ich habe einen Anhänger der Ontologie von Mario Bunge gefragt; seiner Meinung nach stimmt Deine Ontologie, die sich am ehesten noch als "property exemplification account" bezeichnen lässt, …


Jawohl.

"It will be convenient to understand the view that a fact is just a sui generis type of entity in which objects exemplify properties or stand in relations as relying on the way of understanding properties and relations just sketched. We shall refer to the view as the claim that facts are exemplifications. Similarly, we may understand the claim that a fact is an obtaining state of affairs to say that a state of affairs is something which contains one or more objects and at least one property or relation and that a state of affairs obtains if an object exemplifies a property or one or more objects stand in a relation. 'Obtains' (German: 'besteht') belongs to the same family of predicates as 'is true'."

(http://plato.stanford.edu/entries/facts)

In meinen Augen sind die Kategorien Zustand, Vorgang und Ereignis ontologisch reduzierbar auf die Kategorie Sachverhalt bzw. Tatsache; und diese ist wiederum ontologisch reduzierbar auf die drei ontologisch irreduziblen, fundamentalen Kategorien Ding/Gebilde/Gegenstand/Sache, Eigenschaft und Beziehung.

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

…mit der Art und Weise, wie in den Naturwissenschaften Eigenschaften und Prozesse beschrieben werden, nicht sonderlich gut überein: Der Parabelflug einer Kanonenkugel oder die Veränderung der Erdatmosphäre wird immer noch in Form von Kurven in Diagrammen dargestellt, deren Achsen Eigenschaften (beispielsweise Raum- und Zeitkoordinaten, die Veränderung der Temperatur in Abhängigkeit des CO2-Gehalts in der Atmosphäre o.ä.) repräsentieren. Die Kurve im Diagramm oder Zustandsraum repräsentiert demnach (im Ggs. zu den Diagrammachsen) selbst keine Eigenschaften, sondern einen Prozess. Es ist zwar müßig, sich darüber zu streiten, aber wenn man es an den Realwissenschaften bemisst, ist die Gleichsetzung von Eigenschaften mit Prozessen eine ontologische Missformulierung.


Du hast recht. Dein Einwand trifft mich aber nicht, weil ich nicht sage, dass dynamische Eigenschaften Vorgänge, d.i. dynamische Sachverhalte /Tatsachen sind, sondern lediglich, dass sie Teil davon sind: Die Eigenschaft F ist Teil des Sachverhaltes/der Tatsache, dass a F ist; und der Sachverhalt/die Tatsache, dass a F ist, ist keine Eigenschaft.
(Wenn die Eigenschaft dynamisch ist, bezeichne ich den Sachverhalt/die Tatsache als Vorgang, und wenn sie statisch ist, dann bezeichne ich ihn/sie als Zustand.)

Nominalphrasen wie "der Untergang der Titanic" sind allerdings doppeldeutig: Sie kann sich einerseits auf einen Vorgang (andere würden sagen, ein Ereignis) beziehen, nämlich den (vergangenen) dynamischen Sachverhalt, dass die Titanic untergeht, und andererseits auf die (ehemalige) dynamische Eigenschaft (die Trope, nicht die Universalie!) der Titanic unterzugehen.

Wenn wir z.B. ein einfaches Koordinatensystem mit einer x-Achse und einer y-Achse haben, und erstere die bestimmbare Eigenschaft X und letztere die bestimmbare Eigenschaft Y repräsentiert, dann repräsentiert ein Punkt darin zwei bestimmte Eigenschaften, Xn&Yn; und eine Kurve repräsentiert dann entsprechend eine Menge bestimmter Eigenschaftspaare (z.B. bestimmte Geschwindigkeit+bestimmte Flughöhe), die von dem betreffenden Untersuchungsgegenstand in zeitlicher Abfolge besessen werden.
Wenn die beiden betreffenden Eigenschaften dynamischer Art sind, dann repräsentiert die Kurve bei Hinzudenkung bzw. Hinzunahme des betreffenden eigenschaftstragenden Gegenstandes (z.B. eine Kanonenkugel) einen Gesamtvorgang, der aus zwei Teilvorgängen besteht, welche wiederum aus vielen (momentanen) Untervorgängen bestehen:

x besitzt zum Zeitpunkt t1 die bestimmten dynamischen Eigenschaften X1&Y1
—>
x besitzt zum Zeitpunkt t2 die bestimmten dynamischen Eigenschaften X2&Y2
—>
……
—>
x besitzt zum Zeitpunkt tn die bestimmten dynamischen Eigenschaften Xn&Yn
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3482

Beitrag(#1710732) Verfasst am: 09.12.2011, 00:49    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Wenn wir z.B. ein einfaches Koordinatensystem mit einer x-Achse und einer y-Achse haben, und erstere die bestimmbare Eigenschaft X und letztere die bestimmbare Eigenschaft Y repräsentiert, dann repräsentiert ein Punkt darin zwei bestimmte Eigenschaften, Xn&Yn; und eine Kurve repräsentiert dann entsprechend eine Menge bestimmter Eigenschaftspaare (z.B. bestimmte Geschwindigkeit+bestimmte Flughöhe), die von dem betreffenden Untersuchungsgegenstand in zeitlicher Abfolge besessen werden.
Wenn die beiden betreffenden Eigenschaften dynamischer Art sind, dann repräsentiert die Kurve bei Hinzudenkung bzw. Hinzunahme des betreffenden eigenschaftstragenden Gegenstandes (z.B. eine Kanonenkugel) einen Gesamtvorgang, der aus zwei Teilvorgängen besteht, welche wiederum aus vielen (momentanen) Untervorgängen bestehen.


Genauer ausgedrückt:
Jeder Punkt einer Kurve in einem Koordinatensystem repräsentiert direkt bestimmte Eigenschaften und indirekt den entsprechenden bestimmten Vorgang oder Zustand des Besessenwerdens jener (dynamischen oder statischen) Eigenschaften von etwas (zum Zeitpunkt T).
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3482

Beitrag(#1710744) Verfasst am: 09.12.2011, 01:46    Titel: Antworten mit Zitat

Darwin Upheaval hat folgendes geschrieben:

Die Kurve im Diagramm oder Zustandsraum repräsentiert demnach (im Ggs. zu den Diagrammachsen) selbst keine Eigenschaften, sondern einen Prozess.


Ich möchte die wichtige Unterscheidung von determinable properties (determinables) und determinate properties (determinates), von bestimmbaren Eigenschaften und bestimmten Eigenschaften hervorheben: http://plato.stanford.edu/entries/determinate-determinables

Zum Beispiel ist Geschwindigkeit eine bestimmbare Eigenschaft, die in unterschiedlichen, quantitativ erfassbaren, messbaren Ausprägungen vorkommt; und eine Geschwindigkeit von 100km/h ist eine bestimmte, zur bestimmbaren Eigenschaft Geschwindigkeit gehörende Eigenschaft.
Wenn die Axen eines Koordinatensystems bestimmbare Eigenschaften repräsentieren, dann repräsentieren Punkte darin bestimmte Eigenschaften, d.h. determinata jener determinabilia.

Das tatsächliche Besessenwerden/Gehabtwerden der im Koordinatensystem repräsentierten bestimmten Eigenschaften von etwas, einem Ding oder Stoff, ist dann ein Vorgang oder Zustand.
(Ich habe kein ontologisches Problem damit, den Raum bzw. die Raumzeit selbst oder Bereiche/Abschnitte davon als Dinge zu betrachten, d.h. als Eigenschaftsträger erster Stufe, die selbst keine Eigenschaften sind.)
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Monist
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Beitrag(#1883842) Verfasst am: 21.11.2013, 13:36    Titel: Eigenschaften von Teilchen Antworten mit Zitat

Ich bin kein Philosoph oder Physiker und habe den Thread auch nur überflogen, aber
unter "Wissenschaft und Technik" eigeordnet zeigt er doch allein durch seine Größe,
dass hier keine klare Definition möglich ist, weil der Begriff der Eigenschaft oft auch
ein individuelles, subjektives Gedankenkonstrukt von menschlichen Gehirnen
(auch als Hilsfbegriff um sich Teile der Welt und Verhalten in der Welt zu erklären) ist.

Als radikalem Monisten kräuseln sich einem da fast die Haare bei so viel "Esoterik".
Das Standardmodell der Teichenphysik hat sich doch ganz gut bewährt; wozu also all die
Philosophie?
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zelig
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Beitrag(#1883946) Verfasst am: 21.11.2013, 19:41    Titel: Re: Eigenschaften von Teilchen Antworten mit Zitat

Monist hat folgendes geschrieben:
Ich bin kein Philosoph oder Physiker und habe den Thread auch nur überflogen, aber
unter "Wissenschaft und Technik" eigeordnet zeigt er doch allein durch seine Größe,
dass hier keine klare Definition möglich ist, weil der Begriff der Eigenschaft oft auch
ein individuelles, subjektives Gedankenkonstrukt von menschlichen Gehirnen
(auch als Hilsfbegriff um sich Teile der Welt und Verhalten in der Welt zu erklären) ist.

Als radikalem Monisten kräuseln sich einem da fast die Haare bei so viel "Esoterik".
Das Standardmodell der Teichenphysik hat sich doch ganz gut bewährt; wozu also all die
Philosophie?


Kann man ohne Philosophie radikaler Monist sein?
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Monist
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Beiträge: 52

Beitrag(#1884149) Verfasst am: 22.11.2013, 11:47    Titel: Re: Eigenschaften von Teilchen Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Kann man ohne Philosophie radikaler Monist sein?

Da habe ich wohl einen ungeschickten, weil in der Philosophie beheimateten Nicknamen gewählt und das Wort "Monist" in meinem Sinne gebraucht.

Aber Materialist, Physikalist, Funktionalist oder Naturalist klingt mir so nach sozialer Kälte (oder gar "Vulgärmaterialismus", wie Metzinger meint)...
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step
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Beitrag(#1929805) Verfasst am: 24.06.2014, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema "Was ist real?" gibt es einen netten Artikel im neuesten SdW. Fokus liegt auf der Quantenfeldtheorie und der aus ihr folgenden Unmöglichkeit, Teilchen, Feldern und ihren Wechselwirkungen überhaupt noch einen ontologischen Status ("existiert") zuzuweisen. Zugunsten von abstrakteren Zusammenhängen wie etwa Symmetriegruppen.
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zelig
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Beitrag(#1930556) Verfasst am: 28.06.2014, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Zum Thema "Was ist real?" gibt es einen netten Artikel im neuesten SdW. Fokus liegt auf der Quantenfeldtheorie und der aus ihr folgenden Unmöglichkeit, Teilchen, Feldern und ihren Wechselwirkungen überhaupt noch einen ontologischen Status ("existiert") zuzuweisen. Zugunsten von abstrakteren Zusammenhängen wie etwa Symmetriegruppen.


Die Lektüre hat ein Wow! bei mir verursacht. Ontischer Strukturenrealismus heißt das also, was ich für eine ziemlich gute ontologische Position halte.
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