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Informatiker und programmieren

 
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1709600) Verfasst am: 05.12.2011, 01:42    Titel: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

die frage, ob jemand ein nerd sein koenne, wenn er die kommandozeile nicht kennt, hat nocquae grade dankenswerterweise mit einem klaren "nein" beantwortet.

das erinnerte mich an meine beobachtung, dass es heute immer mehr leute gibt, die sich fuer informatiker halten oder es auch sind, aber kein stueck programmieren koennen, oder zumindest von sich sagen, dass das total nicht ihr ding sei.

ganze studiengaenge wie "wirtschaftsinformatik" oder "angewandte informatik" scheint man heute absolvieren und sogar bestehen zu koennen, ohne eine zeile programmieren zu koennen.

ist das eigentlich noch normal? was zum teufel ist passiert, dass man sich heute computerexperte nennen kann, ohne programmieren zu koennen?

ist man, wenn man programmieren kann, heute schon ein nerd?

disclaimer: mir ist klar, dass diese fragestellungen ebenso rein philosophisch wie komplett nutzlos sind Smilie
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1709618) Verfasst am: 05.12.2011, 02:33    Titel: Antworten mit Zitat

Informatiker =/= Programmierer. Informatiker sind auch keine "Computerexperten"; Informatik ist erstmal nur die abstrakte Lehre, da sollte man zwar die Grundlagen des Programmierens kennen, muss aber bei weitem kein Experte dafür sein. Informatik ist im Prinzip alles, was vor der Implementierung in der Programmierung passiert.
_________________
"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1709647) Verfasst am: 05.12.2011, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Informatiker =/= Programmierer. Informatiker sind auch keine "Computerexperten"; Informatik ist erstmal nur die abstrakte Lehre, da sollte man zwar die Grundlagen des Programmierens kennen, muss aber bei weitem kein Experte dafür sein. Informatik ist im Prinzip alles, was vor der Implementierung in der Programmierung passiert.

ok, die reine informatik ist was ganz abstraktes. aber selbst wer "alles vor der implementierung" beherrscht, insbesondere einen algorithmus finden kann, der muesste diesen algorithmus doch dann auch umsetzen koennen. das sollte ja nun wirklich nicht das problem sein.

ich erwarte ja nicht, dass man 15 programmiersprachen und auch noch diverse libraries und APIs im detail drauf hat. aber, wie du schon sagst, die grundzuege des programmierens sollte man als informatiker schon draufhaben, in irgendeiner sprache wenigstens.
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pera
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1709849) Verfasst am: 05.12.2011, 20:57    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

ganze studiengaenge wie "wirtschaftsinformatik" oder "angewandte informatik" scheint man heute absolvieren und sogar bestehen zu koennen, ohne eine zeile programmieren zu koennen.

Das scheint nicht nur, das ist so, wie mir eben durch ein Gespräch mit einem jüngeren Informatiker bestätigt wurde. O tempora o mores. skeptisch
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1709880) Verfasst am: 05.12.2011, 22:03    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
O tempora o mores. skeptisch

yep...
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moecks
registrierter User



Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1709888) Verfasst am: 05.12.2011, 22:16    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

pera hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ganze studiengaenge wie "wirtschaftsinformatik" oder "angewandte informatik" scheint man heute absolvieren und sogar bestehen zu koennen, ohne eine zeile programmieren zu koennen.

Das scheint nicht nur, das ist so, wie mir eben durch ein Gespräch mit einem jüngeren Informatiker bestätigt wurde. O tempora o mores. skeptisch

Echt? Das kann ich garnicht glauben. Selbst bei verwandten Studiengängen wie E-Technik ist das garnicht mehr möglich daran vorbei zu kommen.

Für die Vordiplomprüfung wurde bei uns die Prüfung im Löten durch eine Prüfung in C ersetzt. Das ist jetzt etwa 15 Jahre her.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1709901) Verfasst am: 05.12.2011, 22:44    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

moecks hat folgendes geschrieben:
pera hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:

ganze studiengaenge wie "wirtschaftsinformatik" oder "angewandte informatik" scheint man heute absolvieren und sogar bestehen zu koennen, ohne eine zeile programmieren zu koennen.

Das scheint nicht nur, das ist so, wie mir eben durch ein Gespräch mit einem jüngeren Informatiker bestätigt wurde. O tempora o mores. skeptisch

Echt? Das kann ich garnicht glauben. Selbst bei verwandten Studiengängen wie E-Technik ist das garnicht mehr möglich daran vorbei zu kommen.

Für die Vordiplomprüfung wurde bei uns die Prüfung im Löten durch eine Prüfung in C ersetzt. Das ist jetzt etwa 15 Jahre her.


tja, dann bist du halt noch so'n vorsintflutlicher saurier zwinkern

aber tendenziell hast du recht - fuer allen moeglichen scheiss muss man wenigstens irgendwelche programmierung lernen, sei es ein abitur mit fach (wirtschafts)informatik, sei es ein e-technik-studium, sei es eine ITA-ausbildung. wenn du aber informatik oder wirtschaftsinformatik oder angewandte informatik studierst, kannst du unter umstaenden komplett ohne programmierung auskommen.

wenn du das nun pervers findest: ok, dann sind wir uns einig.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1709910) Verfasst am: 05.12.2011, 22:51    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
wenn du aber informatik oder wirtschaftsinformatik oder angewandte informatik studierst, kannst du unter umstaenden komplett ohne programmierung auskommen.


Bist du sicher, dass sie komplett ohne Programmierung auskommen, oder dass sie entsprechende Lehrveranstaltungen absolvieren können, ohne dass was hängenbleibt?

Ich bin auch noch nicht ganz sicher, was ihr unter Programmierung versteht. Ich habe in meinem Studium mal zwei Semesterwochenstunden die Klassiker (Hello, world Smilie) in C implementiert, aber ich würde nun nicht behaupten, dass ich programmieren gelernt habe und jeder Programmierer würde mir zustimmen. Die Lehrveranstaltung hieß auch nicht Programmieren, sondern Informatik für Mathematiker oder so was.
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Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#1709912) Verfasst am: 05.12.2011, 22:55    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Ich habe in meinem Studium mal zwei Semesterwochenstunden die Klassiker (Hello, world Smilie) in C implementiert

Und was habt ihr in den restlichen 40 stunden gemacht?
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
-- Kurt Tucholsky
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1709927) Verfasst am: 05.12.2011, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Und ich suche immer wieder mal E-Techniker oder Informatiker, die so richtig gut programmieren können. Immer schwieriger zu finden.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1709952) Verfasst am: 05.12.2011, 23:54    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
wenn du aber informatik oder wirtschaftsinformatik oder angewandte informatik studierst, kannst du unter umstaenden komplett ohne programmierung auskommen.


Bist du sicher, dass sie komplett ohne Programmierung auskommen, oder dass sie entsprechende Lehrveranstaltungen absolvieren können, ohne dass was hängenbleibt?

soweit ich weiss, gibt es auch den fall "komplett ohne".

"programmieren lernen wir da nicht" heisst es - ob das aber wirklich heisst, dass man nicht mal einen simplest-schein gemacht haben muss, kann ich nicht mit absoluter gewissheit sagen.

was ich sicher kenne, ist wirtschaftsinformatik als wahlfach in einem BWL-studium einer bestimmten uni; da war die 12-SWS-version komplett ohne programmierung und nur die "cracks" machten die 16-SWS-version mit programmierung (wobei die programmierung auch ein witz war).

einen kenne ich, der angewandte informatik studiert hat und damit gutes geld verdient, von sich aber sagt "nee, programmieren kann ich nicht". ob der mal nen kurs machen musste, weiss ich nicht.

ein anderer, ebenfalls angewandte informatik studierend, sagt, wenn ich mich recht erinnere, dass er im studium kein stueck programmieren lerne und das auch nicht richtig koenne. (allerdings kenne ich sogar ein programm von ihm, das ich gar nicht schlecht finde; moeglich aber, dass man das ohne grosse kenntnisse mit irgendeinem tool zusammenklicken konnte.)

des weiteren weiss ich zB von lehrern, die zwar wirtschaftsinformatik studiert haben und es unterrichten duerfen, aber im studium keinen blassen schimmer von programmierung erworben haben und dann ziemlich aufm schlauch stehen, weil sie das nun unterrichten muessen. (naja, viel muss man den schuelern wohl nicht beibringen, und das bisschen lernen die dann halt.)

Zitat:

Ich bin auch noch nicht ganz sicher, was ihr unter Programmierung versteht. Ich habe in meinem Studium mal zwei Semesterwochenstunden die Klassiker (Hello, world Smilie) in C implementiert, aber ich würde nun nicht behaupten, dass ich programmieren gelernt habe und jeder Programmierer würde mir zustimmen. Die Lehrveranstaltung hieß auch nicht Programmieren, sondern Informatik für Mathematiker oder so was.


wenn du es schaffst, eine gegebene funktion numerisch zu integrieren (ober- und untersumme), mit hilfe des siebes des eratosthenes die primzahlen rauszufinden, zwei matrizen miteinander zu multiplizieren und systematisch fuer alle denkbaren anfangszahlen durchzutesten, ob die collatz-folge die 1 erreicht, dann wuerd ich sagen, dass du programmieren kannst. in der wahl der programmiersprache bist du dabei voellig frei, und diese aufgaben taugen natuerlich nicht als allgemeines kriterium, ob man programmieren kann, sondern taugen allenfalls bei dir, weil ich von dir sicher weiss, dass die dafuer noetige mathematik fuer dich spottsimpel ist.

wenn du das ganze auch noch in assembler schaffst und den krams auch von hand assembliert kriegst (real programmers use "copy con ....exe"), dann verleih ich dir den ehrentitel "nerd" zwinkern
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#1709955) Verfasst am: 05.12.2011, 23:56    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
wenn du aber informatik oder wirtschaftsinformatik oder angewandte informatik studierst, kannst du unter umstaenden komplett ohne programmierung auskommen.


Bist du sicher, dass sie komplett ohne Programmierung auskommen, oder dass sie entsprechende Lehrveranstaltungen absolvieren können, ohne dass was hängenbleibt?

Ich bin auch noch nicht ganz sicher, was ihr unter Programmierung versteht. Ich habe in meinem Studium mal zwei Semesterwochenstunden die Klassiker (Hello, world Smilie) in C implementiert, aber ich würde nun nicht behaupten, dass ich programmieren gelernt habe und jeder Programmierer würde mir zustimmen. Die Lehrveranstaltung hieß auch nicht Programmieren, sondern Informatik für Mathematiker oder so was.


(Und selbst wenn die Veranstaltung "Programmierung" oder "Programmierpraktikum" o.ä. heißt., heißt das ja nicht, daß man dort Programmieren von der Pieke auf lernen würde. (Viel eher war das ein bißchen "Einführung in das objektorientierte Programmieren".) Jedenfalls waren Viele, die darin ganz gut abgeschnitten haben, dieser Meinung*. Wobei man die zugehörige Klausur auch hätte bestehen können, hätte man die anderen Aspekte der Veranstaltung beherrscht. Und angehenden Informatikern, die relativ wenig programmieren konnten, bin ich im übrigen auch begegnet.)

* = (Aber man lernt ja auch nicht die Grundrechenarten erst auf der Uni. Jedenfalls werden die meisten schon zuhause am Rechner oder zumindest im Informatikunterricht in der Schule irgendwas gemacht haben.) Und wenn man sich mal Material z.B. über die diversen Zertikate für Java-Entwickler durchliest, dann sieht man wohl auch, daß es nicht Zweck der Übung sein konnte, irgendeine Sprache perfekt zu beherrschen oder zu wissen, welche Realisierungsmöglichkeit für eine Datenstruktur jetzt nun thread-sicher ist oder ähnliches, sondern halt, ungefähr die Grundparadigmen zu verstehen und zu wissen, wie man sich zusätzliche Informationen besorgen kann. (Irgendwann "durften" wir z.B. im Studium auch mal x86- oder MIPS-Maschinensprache, MATLAB-Grundlagen und ähnliches lernen.)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1709956) Verfasst am: 05.12.2011, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Und ich suche immer wieder mal E-Techniker oder Informatiker, die so richtig gut programmieren können. Immer schwieriger zu finden.

was zahlst du? Smilie
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1709959) Verfasst am: 06.12.2011, 00:02    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

* = (Aber man lernt ja auch nicht die Grundrechenarten erst auf der Uni. Jedenfalls werden die meisten schon zuhause am Rechner oder zumindest im Informatikunterricht in der Schule irgendwas gemacht haben.)

ich frag mich auch manchmal, ob man ueberhaupt programmieren mit hilfe eines kurses erlernen kann. ok, man kann die grundlagen kennen lernen. aber danach ist einfach selber mal ausprobieren und machen angesagt. man waechst mit den aufgaben. und letztlich... entweder man kann es einfach, oder man kann es nicht.
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Critic
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Beiträge: 16339
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Beitrag(#1709965) Verfasst am: 06.12.2011, 00:15    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

* = (Aber man lernt ja auch nicht die Grundrechenarten erst auf der Uni. Jedenfalls werden die meisten schon zuhause am Rechner oder zumindest im Informatikunterricht in der Schule irgendwas gemacht haben.)

ich frag mich auch manchmal, ob man ueberhaupt programmieren mit hilfe eines kurses erlernen kann. ok, man kann die grundlagen kennen lernen. aber danach ist einfach selber mal ausprobieren und machen angesagt. man waechst mit den aufgaben. und letztlich... entweder man kann es einfach, oder man kann es nicht.

(Ach, ich erinnere mich gerade an die seligen Zeiten, in denen ich mit Papier und Bleistift mehrere Seiten Code geschrieben habe und die dann einfach abtippen konnte, und die liefen Ich liebe es... - zugegeben, eine geschweifte Klammer hatte ich vergessen - Lachen. Ach, ich muß gleich noch was debuggen Am Kopf kratzen.)
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moecks
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Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 4560

Beitrag(#1709985) Verfasst am: 06.12.2011, 00:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab gerade mal so überlegt was ich bisher so alles programmieren musste.

Das fängt mit Assembler an, mit bedingten Sprungbefehlen und Flagauswertung.
Gerade heute wieder in AWL, wo man Register und Akkus tauscht.
C, C++, VB.net, C# und Java versteht sich von selbst.
Ein Teil meiner Diplomarbeit bestand unter anderem aus einem 3D Simulationsprogramm welches ich in Visual C++ 6.0 geschrieben habe.

Jetzt im Job sind es meist die Programmiersprachen in der Automatisierungstechnik für SPSen.
Also neben AWL eben FUP, SCL, oder im graphischen CFC.
Auch im Graphischen das PM (Production Modular) mit der Uraltsprache G2.

Dazu kommt die Datenbankprogrammierung. Bei mir im Moment SQL.

Leider komme ich nur noch zum Teil dazu, da ich jetzt vermehrt irgendwelche Kalkulationen und Angebote machen muss.
Aber ich freue mich immerwieder darauf wenn ich mal was Handfestes machen kann. Smilie

Das jemand in meinem beruflichen Umfeld nicht im Mindestmaß programmieren kann, und da gehört die Informatik dazu, finde ich ein wenig befremdlich.
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1710000) Verfasst am: 06.12.2011, 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema "real programmers":

http://xkcd.com/378/

Aber zurück zum Thema:

Ich verwende Computeralgebrasysteme, daher kann ich selbstverständlich Schleifen, Bedingungen und ähnliches formulieren. Dass ich nicht programmieren kann, merkt man aber daran, dass ich das System umso mehr hasse, je mehr es einer üblichen Programmiersprache ähnelt. (Wenn ich die Vandermondedeterminante ausrechne, will ich *nicht* den Typ des Objekts für die Variablen definieren müssen. Und wenn ich ein charakteristisches Polynom ausgerechnet habe, will ich unbeschwert Matrizen einsetzen können. Und wenn ich 2 a b tippe, dann hat das gefälligst als Multiplikation interpretiert zu werden.)

Und ja, ich verstehe den Sinn von Objekttypen, aber ich will nun mal nicht ein Programm für die nächsten Jahrzehnte programmieren, das mit anderen kompatibel sein soll, sondern da und dort etwas ausrechnen, was über die vorgegebenen Funktionen hinausgeht.

Wenn wir hier von einem 12stündigen Wahlfach reden, dann erschüttert mich das ganze schon weniger, weil die Leute in der Zeit eh nicht programmieren lernen würden.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1710013) Verfasst am: 06.12.2011, 08:00    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:

Ich verwende Computeralgebrasysteme, daher kann ich selbstverständlich Schleifen, Bedingungen und ähnliches formulieren. Dass ich nicht programmieren kann, merkt man aber daran, dass ich das System umso mehr hasse, je mehr es einer üblichen Programmiersprache ähnelt. (...)
Und ja, ich verstehe den Sinn von Objekttypen, aber ich will nun mal nicht ein Programm für die nächsten Jahrzehnte programmieren, das mit anderen kompatibel sein soll, sondern da und dort etwas ausrechnen, was über die vorgegebenen Funktionen hinausgeht.

das klingt eher danach, dass du nicht programmieren willst / es nicht magst / es hasst als danach, dass du es nicht koenntest Smilie

Zitat:
Wenn wir hier von einem 12stündigen Wahlfach reden, dann erschüttert mich das ganze schon weniger, weil die Leute in der Zeit eh nicht programmieren lernen würden.

eigentlich ging es mir nicht darum, das ist nur der einzige fall, wo ich nicht auf informationen anderer angewiesen bin. deine einschaetzung, in 12 SWS lernten die studenten eh nicht programmieren, hat allerdings ihre berechtigung.
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Frank
registrierter User



Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1710022) Verfasst am: 06.12.2011, 08:47    Titel: Re: Informatiker und programmieren Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

ist das eigentlich noch normal? was zum teufel ist passiert, dass man sich heute computerexperte nennen kann, ohne programmieren zu koennen?


Was bitte genau ist ein "Computerexperte"?

Informatiker - das waren früher verkappte Mathematiker, wo es eine Kunst war ein Programm möglichst elegant und mit möglichst wenig redundanten Code zu erstellen. Heute kann sich diesen Luxus keiner mehr leisten – zu teuer. Programmierkunst ist durch Software-Engineering abgelöst worden.

IT – "Information Technology" ist weit mehr als Programmierung. IT muss gemanaged /administriert werden. Services müssen gemanaged werden. ITIL, Projektmanagement, Netzwerkmanagement, Systemmanagement, Risk Analysis/Management, Cloud Computing - das sind die relevanten Themen. Und natürlich auch Security.

Um mich nicht miss zu verstehen, ich habe mit Maschinencode Z80, 6502 angefangen und konnte auch ohne Assembler Maschinencode in EPROMS anpassen/erweitern (durch intelligentes Patching). Das ist sicher gut für das Grundverständnis, aber mehr auch nicht.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1710031) Verfasst am: 06.12.2011, 09:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sag mal so: Nicht jeder Mediziner ist Chirurg.

Informatik ist ein weitläufiges Feld. Ich persönlich würde mich nie als Programmierer bezeichnen, obwohl ich ganz anständig programmieren kann. Software-Entwicklung ist oftmals auch Kunst, da es sehr auf Kreativität ankommt.
Man kann z.B. als Software-Architekt großartige Frameworks designen, aber die Ausarbeitung überlässt man den den Fach-Informatikern zwinkern

Erstaunlich finde ich im übrigen immer wieder, dass man so gut wie alles, was man im Studium erlernt hat, in der Praxis so gut wie nie brauchen kann. Dafür ist dieser Fachbereich einfach zu schnelllebig. Als ich studiert habe, wurde erstmalig C++ angeboten (das ich zum Glück schon beherrscht habe). Und das war Anfang der 90er!

Es gibt in der Informatik auch so etwas wie eine Hierarchie, und ganz unten stehen die Wirtschafts-Informatiker zwinkern
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Denny Crane!
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Frank
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Anmeldungsdatum: 31.07.2003
Beiträge: 6643

Beitrag(#1710356) Verfasst am: 07.12.2011, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

Argeleb hat folgendes geschrieben:
Software-Entwicklung ist oftmals auch Kunst, da es sehr auf Kreativität ankommt.


Falsch. Beim Maschinenbau benötigt man auch Kreativität. Dennoch ist es keine Kunst sondern Engineering. Programmierer, die sich als Künstler verstehen und eine unbestimmte Zeit benötigen, bis ihr Kunstwerk endlich fertig ist, kann sich ein gewinnorientiertes Unternehmen, welches sich am Markt bewähren (und Termine einhalten) muß, nicht leisten. Zumal Software, die von "Künstlern" stammt, in der Regel kaum wartbar ist.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26444
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1710382) Verfasst am: 07.12.2011, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Frank hat folgendes geschrieben:
Argeleb hat folgendes geschrieben:
Software-Entwicklung ist oftmals auch Kunst, da es sehr auf Kreativität ankommt.


Falsch. Beim Maschinenbau benötigt man auch Kreativität. Dennoch ist es keine Kunst sondern Engineering. Programmierer, die sich als Künstler verstehen und eine unbestimmte Zeit benötigen, bis ihr Kunstwerk endlich fertig ist, kann sich ein gewinnorientiertes Unternehmen, welches sich am Markt bewähren (und Termine einhalten) muß, nicht leisten. Zumal Software, die von "Künstlern" stammt, in der Regel kaum wartbar ist.

Das kommt darauf an, was Du unter Kunst verstehst - Kunst kommt von Können. Ein Künstler, der nicht auch ein hervorragender "Handwerker" ist, wird auch nie wirklich Kunst produzieren, sondern höchstens Entwürfe, die andere für ihn ausführen - und ein größerer seiner Teil Entwürfe landet in der Tonne, weil er nicht ausführbar ist.

Was mir hier fehlt, sind 2 Gedanken:

Die, die sich wundern, dass ein Informatiker heute nicht mehr unbedingt programmieren kann (das ist für mich mehr, als zwei Scheine für Programmierseminare zu besitzen) sind wahrscheinlich schon etwas länger im Geschäft (oder überhaupt nicht). Sie mögen mal bitte den Umfang der Digitalisierung der Welt von dem Zeitpunkt, an dem sie da anfingen mitzumachen, bis heute vergleichen und dann noch einmal überlegen, ob es wirklich so verwunderlich ist, dass dieser Beruf sich so aufgefächert hat.

Das 2., wenn wir dabei sind, den Programmierer zu beschreiben: Wie hat sich denn dessen Bild gewandelt? Der Programmierer war früher ein Codierer, der ganz eng seine Vorgaben in Code umsetzte. Seine Kunst bestand allenfalls in der Trickserei zur Umgeheng der fehlenden Leistungsfähigkeit der Maschine. (Ich sehe jetzt bewusst von den wenigen ab, die diese Maschinen und die darauf laufenden Systeme entwickelt haben und orientiere mich am normalen Berufsbild). So einen gibt es heute nicht mehr, weil das ganze System sich in Richtung Benutzer gewandelt hat: Wir haben heute keine Eierköpfe mehr, die irgendetwas "geniales" gestrickt haben, an das sich die Benutzer anzupassen hatten, was wir heute brauchen, sind Entwickler mit Kommunikationsfähigkeit und Anwendungswissen, die Anwendungen maßschneidern. Das stimmt sogar da, wo der "Anwender" der Netzwerktechniker von der anderen Systemseite ist, wo es dann darum geht, Anwendungsdaten zu abstrahieren, Protokolle zu entwickeln usw. Das sind doch alles keine Einmannshows mehr. Der kommunikative Aufwand dabei ist so groß, dass da z.T. personale Ebenen dazwischengeschaltet sind, die nicht weiter tun, als Informationen zwischen Anwender und Entwickler hin- und herzutragen.

Dass speziell die Anfänge einer Wissenschaft oft von Menschen geprägt werden, die auch geniale Künstler sind (Sophie Wilson, nach Vorstellung eines in wenigen Tagen in Assembler zusammengehackten Betriebssystems, an dem bemängelt wurde, dass es keinen Debugger enthielte: "Wat's a debugger?". Die Frage meinte sie ernst, weil das lief, was sie programmierte. Die Kernelarchitektur der heute meistbenutzten Prozessorfamilie, ARM, hat sie mit einem weiteren Kollegen neben ihrer eigentlichen Arbeit an Nachmittagen entwickelt, an denen sie dafür freigestellt war.). Das sind wunderschöne Geschichten, die auch wahr sind, aber mit der üblichen Realität wenig zu tun haben.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Vronib111
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Anmeldungsdatum: 14.09.2006
Beiträge: 1048

Beitrag(#1710416) Verfasst am: 07.12.2011, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Da kenne ich persönlich auch jede Menge Informatiker, die mit Programmcode Schwierigkeiten haben, bzw. mit den gängigsten Programmiersprachen Nichts anfangen können.
Einem musste ich als Frau sogar helfen, ein einfaches Linux-System auf seinem Rechner zu erstellen und die DSL-Verbindung einzurichten. Mit z. b. Knoppix gar kein Problem!

Schuld gebe ich hier der verschulten Studienausrichtung, die feigenblattähnlich einen Realitätsbezug herstellen will, wenn sie auf Zusammenarbeit mit der Wirtschaft/ Industrie verweist.
Sog. "Frontalunterricht" hilft vielleicht beim (Alt)Griechisch und Latein-Lernen, aber wohl kaum bei modernen Wissenschaften. Da lobe ich mir echt das MIT (edu.mit.org), aber dies kann sich eben kaum jemand leisten!
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Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
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Beitrag(#1710504) Verfasst am: 07.12.2011, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Der Begriff Informatiker ist auch sehr schwammig. Vor ein paar Jahren wurde ja der Fach-Informatiker Lehrgang eingeführt. Da gibt es dann speziell Anwendungsentwickler, die in erster Linie programmieren lernen, vor allem mit aktuellen Systemen. Aber leider sind viele dieser Informatiker auch noch umgeschult worden. Bewerbungen solcher Informatiker würde ich heute gar nicht mehr anschauen, denn meine Erfahrungen mit diesen Leuten waren überwiegend negativ.
Sie können womöglich programmieren, aber das Ergebnis ihrer Arbeit hat nur eine kurze Lebensdauer. Man kann das in etwa so vergleichen: Deutsch zu sprechen befähigt einen noch nicht, einen Roman zu schreiben.
Da nun aber der Bedarf an Informatikern explodiert ist, muss es wohl eine Kombination geben. Leute die sich um Design und Nachhaltigkeit von Software kümmern, und die, die es möglichst effizient in einer Programmiersprache umsetzen.
Erstaunlicherweise wird das Entwickeln von guter Software trotz besserer Tools nicht einfacher.
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Denny Crane!
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