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Schule organisiert Kirchenbesuch
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TomPaine
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Anmeldungsdatum: 22.08.2011
Beiträge: 10
Wohnort: Bleckede

Beitrag(#1707151) Verfasst am: 25.11.2011, 10:54    Titel: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

Mit einiger Verwunderung habe ich registriert, das mein Sohn, der das örtliche Gymnasium besucht, innerhalb einer Woche zweimal an von der Schule organisierten Kirchenbesuchen während der regulären Unterrichtszeit teilgenommen hat (es handelt sich um eine staatliche Schule, also keine in kirchlicher Trägerschaft). Es interessiert mich, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und was ihr davon haltet.

Zu den Details:

Zum Buß- und Bettag wurde von der Schule der Besuch der örtlichen evangelischen Kirche organisiert, wo der Pastor eine speziell auf die Schüler abgestimmte Veranstaltung durchführte - ein unterhaltsames Programm mit Rockmusik und "Engeln", die symbolisch verstreuten "Seelenmüll" aufsammelten.
8 Tage später folgte dann der Besuch der katholischen Kirche, wo der Pfarrer die Schüler über die Besonderheiten des katholischen Gottesdienstes informierte (Weihrauch, Priesterkleidung, Hostie, Marienstatue, Beichtstuhl usw.) - für die Schüler sicher nicht uninteressant in unserer protestantisch geprägten Gegend, zumal nach Aussage meines Sohnes einigen seiner Mitschüler der Begriff "Reformation" bisher weitgehend unbekannt war.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen solche Veranstaltungen, solange sie nicht mit deutlicher kirchlicher Indoktrination verbunden sind (was nach den Berichten meines Sohnes nicht der Fall war). Ich finde es aber etwas befremdlich, dass dafür der "normale" Unterricht ausfällt (einmal Französisch, einmal Kunst), und dass es für die Eltern keinerlei Informationen zu den Hintergründen gab (und gibt).

Allgemein können sich die Kirchen bei Gottesdienstbesuchen an Feiertagen in Niedersachsen auf einen Runderlass des Kultusministeriums von 2005 berufen. Darin heisst es, dass an bestimmten kirchlichen Feiertagen "den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zu geben [ist], am Gottesdienst oder an vergleichbaren religiösen Veranstaltungen teilzunehmen". In diesen Veranstaltungen "muss das Anliegen des kirchlichen Feiertages zum Ausdruck kommen". Davon, dass die Schule für alle Schüler die gemeinsame Teilnahme an solchen Veranstaltungen organisiert, ist in dem Erlass nicht die Rede. Dort steht vielmehr, dass Schülerinnen und Schülern, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, die Teilnahme "ermöglicht werden" kann, "sofern das Anliegen des kirchlichen Feiertags gewahrt bleibt".

Wie gesagt, die Sache war vermutlich für die Schüler nicht uninteressant, und es fand auch keine Indoktrination statt. Dennoch, eine Trennung von Kirche und Staat sieht m.E. anders aus.
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Malwieder
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Anmeldungsdatum: 21.06.2011
Beiträge: 331

Beitrag(#1707162) Verfasst am: 25.11.2011, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich nehme mal an, dass es von einem bestimmten Unterricht ausgegangen ist: Ethik oder Werte und Normen. Vielleicht als Informationsveranstaltung okay, aber fraglich ob man bei anderen Fächern auch so großzügig ist mit Exkursionen zulasten anderen Unterrichts.
Auch wäre die Aktion mit Rockmusik und Seelenmüll schon grenzwertig und somit evtl. wie ein Gottesdienst nur freiwillig.

Dass manche Eltern/Kinder auf solche Aktionen empfindlich reagieren, wird oft von den Organisatoren nicht wahrgenommen. Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften mucken da vielleicht nicht auf. Im Grunde könnte man verlangen, dass nun auch eine Moschee, eine Synagoge, eine neuapostolische Kirche, ein Königreichsaal der Zeugen Jehovas, eine Freikirche etc. besucht wird.
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TomPaine
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Anmeldungsdatum: 22.08.2011
Beiträge: 10
Wohnort: Bleckede

Beitrag(#1707173) Verfasst am: 25.11.2011, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Vom Ethikunterricht (heißt in Niedersachsen Werte und Normen) ging das zumindest nicht aus. Ich nehme an, dass die Schulpastorin (eine solche gibt es nämlich an der Schule) das organisiert hat, aber wie gesagt, es gab keine Informationen darüber.
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Malwieder
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Anmeldungsdatum: 21.06.2011
Beiträge: 331

Beitrag(#1707178) Verfasst am: 25.11.2011, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

TomPaine hat folgendes geschrieben:
...aber wie gesagt, es gab keine Informationen darüber.

Dann sollte man sich wenigstens nachträglich informieren, um die Angelegenheit beurteilen zu können.

Schulpastorin Böse
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1707179) Verfasst am: 25.11.2011, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Das klingt jetzt für mich schon eher so, als ob alles in Ordnung ist.

Wir haben in meiner Schulzeit viele Lehrausgänge während anderer Fächer gemacht, anders geht das ja auch nicht.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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DerBernd
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Anmeldungsdatum: 16.10.2010
Beiträge: 1043

Beitrag(#1707180) Verfasst am: 25.11.2011, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, das Christentum ist Teil unserer Vergangenheit und für einige auch noch Teil der Gegenwartskultur. Daher muss es im Unterricht auch behandelt werden.

Exkursionen sind auch eine Form von Unterricht, als Abwechslung zum stink-normalen, langweiligen Frontalunterricht eine ideale Ergänzung. Aus Zeitgründen lässt es sich nicht vermeiden, dass deswegen parallel anderer Unterricht ausfällt. Hättest du dich auch aufgeregt, wenn sie ihm Rahmen des Biologie-Unterrichts einen Exkurs in den Wald gemacht hätten? Da wären ja auch andere Fächer davon betroffen gewesen.

Ich sehe das Problem ehrlich gesagt nicht. Irgendwann werden sie im Rahmen des Kunstunterrichts auch mal ins Museum gehen oder so. Dann wird sich der Unterrichtsverlust wieder ausgleichen. Eltern, die sich Sorgen darum machen, ob sich die ausgefallenen Unterrichtssstunden auch 1-zu-1 ausgleichen, haben vermutlich entweder zu viel Freizeit oder wollen das Thema aus ganz anderen Motiven ausschlachten, ...

Wenn das meine Kinder wären, würde ich eher anregen, dass sich die Schüler in Zukunft eher mal eine Moschee oder eine Synagoge von innen ansehen und mit deren Geistlichen sprechen, anstatt eine evangelische und katholische Kirche zu besuchen, die sich ja vergleichsweise ähnlich sind.
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Malwieder
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Anmeldungsdatum: 21.06.2011
Beiträge: 331

Beitrag(#1707191) Verfasst am: 25.11.2011, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Nun übergeht ihr aber ein paar Dinge, die eindeutig nicht okay sind:
- nicht einem bestimmten Fach zugeordnet
- nicht mit einem Lehrer, sondern Schulpastorin
- ohne Vorabinfo an die Eltern (und nicht mal an die Schüler?)
- es handelt sich in kurzem Zeitraum um 2! Exkursionen. Welches Fach im G8 erlaubt sich das noch?
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YB0b
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Anmeldungsdatum: 22.05.2010
Beiträge: 210

Beitrag(#1707195) Verfasst am: 25.11.2011, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

was ist eine Schulpastorin?
Gibt es auch einen Schulmullah/-rabbiner/-humanisten?
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Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kinder vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird von ihr was zu hoffen sein.
- Arthur Schopenhauer
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TomPaine
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Anmeldungsdatum: 22.08.2011
Beiträge: 10
Wohnort: Bleckede

Beitrag(#1707201) Verfasst am: 25.11.2011, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, einen Schulmullah gibt es meines Wissens nicht Cool
Die Schulpastorin nimmt im wesentlichen die Funktion einer Vertrauenslehrerin wahr - zumindest dachte ich das bisher.
Ich habe mir schon ein paar Fragen für den nächsten Elternabend notiert.

Vorabinfo für die Schüler? Ihnen wurde nur gesagt: "Am Mittwoch fällt Französisch aus, wir gehen in die Kirche (steht auch im Vertretungsplan)". Zu den Hintergründen gab es keine Informationen, auch keinen der sonst aus verschiedenen Anlässen reichlich verteilten "Info-Zettel" an die Eltern.

Wenn z.B. im Biologie-Unterricht mal ein Ausflug in den Wald, ins Naturkundemuseum oder sonstwohin gemacht würde, hätte ich natürlich nichts dagegen. Aber das würde sicher
1. zumindest teilweise innerhalb des Faches,
2. nicht aus heiterem Himmel und
3. nicht ohne eine Vor- und Nachbereitung im Unterricht durchgeführt.
Ansonsten hat so eine an sich ja begrüßenswerte Abwechslung vom Unterricht auch wenig Sinn.

Derartige fachgebundene Ausflüge wurden allerdings bisher noch keine unternommen, die beiden Kirchenbesuche stehen bisher allein da.
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TomPaine
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Anmeldungsdatum: 22.08.2011
Beiträge: 10
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Beitrag(#1707209) Verfasst am: 25.11.2011, 16:03    Titel: Schulpastoral Antworten mit Zitat

Zur sogenannten Schulpastoral findet sich bei wikipedia nur ein sehr kurzer Eintrag:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schulpastoral
Die Schulpastoral wird offenbar vor allem in den katholischen Bistümern gepflegt.
Bei der Evangelischen Kirche heißt es zur schulbezogenen Jugendarbeit:
"Evangelische Schulseelsorge ist eine Form evangelischer schulbezogener Jugendarbeit. Diese beharrt nicht auf einer »Komm-Struktur«, sondern will Kinder und Jugendliche an dem Ort ansprechen, wo diese inzwischen einen großen Teil ihres Alltags verbringen: an der Schule." (zur Not installiert man offenbar auch eine "Geh-hin-Struktur" zwinkern )
"Die Bandbreite dieses Angebotes evangelischer schulbezogener Jugendarbeit reicht von religionspädagogischen, bildungspolitischen und freizeitpädagogischen Maßnahmen bis hin zu Angeboten der Beratung, Jugendhilfe vor Ort, Kinder- und Jugendseelsorge. Evangelische Schulseelsorge will Kinder und Jugendliche in ihrem Lebensalltag begleiten und Unterstützung zu einem gelingenden Leben anbieten."
http://www.schulpastoral.org/modules/schulseelsorge/?4:52-.html
http://www.ev-jugendarbeit-ekhn.de/42.0.html
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Naastika
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Anmeldungsdatum: 23.11.2003
Beiträge: 6100
Wohnort: an der Fütterungsstelle der Eichhörnchen

Beitrag(#1707211) Verfasst am: 25.11.2011, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Geschockt Geschockt Geschockt

Das ist sowas von.....

Was darf diese Person? Wer beruft sie? Welche Qualitikationen hat sie? Wer sie bezahlt, will ich gar nciht fragen..... Mit den Augen rollen

"Gebt mir ein Kind von 7 Jahren..."


Die Kirchen haben echt ihre Finger überall....
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1707286) Verfasst am: 25.11.2011, 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

Die Hintertüren stehen den kirchlichen Seelenfängern scheinbar alle offen.
Mir ist grad richtig übel. Böse
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1707290) Verfasst am: 25.11.2011, 21:37    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

TomPaine hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, die Sache war vermutlich für die Schüler nicht uninteressant, und es fand auch keine Indoktrination statt. Dennoch, eine Trennung von Kirche und Staat sieht m.E. anders aus.

So gesehen, wenns nur der Anschauung dient, was dort drin Merkwürdiges getrieben wird, finde ich das nicht zu beanstanden.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1707329) Verfasst am: 26.11.2011, 00:01    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
TomPaine hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, die Sache war vermutlich für die Schüler nicht uninteressant, und es fand auch keine Indoktrination statt. Dennoch, eine Trennung von Kirche und Staat sieht m.E. anders aus.

So gesehen, wenns nur der Anschauung dient, was dort drin Merkwürdiges getrieben wird, finde ich das nicht zu beanstanden.

Die Merkwürdigkeiten schienen ja aber zumindest in einem Fall zielgruppenspezifisch zugeschnitten und erwecken so eher den Anschein von Werbung. Generell wirkt besonders die (nicht vorhandene) Info-Politik der Schule (gerade weil sie eine Ausnahme zur sonstigen Praxis darzustellen scheint) wohl eher berechnend.
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DerBernd
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Anmeldungsdatum: 16.10.2010
Beiträge: 1043

Beitrag(#1707336) Verfasst am: 26.11.2011, 00:13    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Generell wirkt besonders die (nicht vorhandene) Info-Politik der Schule (gerade weil sie eine Ausnahme zur sonstigen Praxis darzustellen scheint) wohl eher berechnend.


Religiöse Eltern laufen Amok, wenn es um den Sexualkunde-Unterricht geht, Veganer-Eltern, wenn die Kinder Ochsenaugen in Biologie sezieren müssen, einige atheistisch Eltern anscheinend, wenn ihre Kinder in einer Kirche gehen müssen, usw. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn die Schule nicht auf die Befindlichkeiten all' dieser Problemgruppen eingeht. Vor lauter Briefe-Schreiben, Telefonaten und Diskussion bliebe dann kaum noch Zeit für eigentlich wichtige Dinge. Wenn den Eltern Extrawünsche haben, sollen sie ihren Nachwuchs eben auf eine Privatschule schicken.
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esme
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Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1707342) Verfasst am: 26.11.2011, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es durchaus problematisch, dass es eine Schulpastorin gibt, und dass andere Lehrausgänge fehlen, aber das macht für mich die Konzentration des Ärgers auf den erfolgten Lehrausgang noch unverständlicher.

Ich war als Schülerin tatsächlich in einer Synagoge und einer Moschee (und in diversen Museen, Zeichnen im Park, Brauereibesuch in Chemie, Opernproben in Musik, Englisches Theater in English, Film auf Englisch über die Stadt für unsere USA-Austauschklasse drehen, mit einem Komponisten ein Stück kreieren, Eislaufen und Schifahren im Turnunterricht usw.).

Und in Ö hatte das Gymnasium immer acht Jahre.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1707349) Verfasst am: 26.11.2011, 00:36    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

DerBernd hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Generell wirkt besonders die (nicht vorhandene) Info-Politik der Schule (gerade weil sie eine Ausnahme zur sonstigen Praxis darzustellen scheint) wohl eher berechnend.


Religiöse Eltern laufen Amok, wenn es um den Sexualkunde-Unterricht geht, Veganer-Eltern, wenn die Kinder Ochsenaugen in Biologie sezieren müssen, einige atheistisch Eltern anscheinend, wenn ihre Kinder in einer Kirche gehen müssen, usw. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn die Schule nicht auf die Befindlichkeiten all' dieser Problemgruppen eingeht. Vor lauter Briefe-Schreiben, Telefonaten und Diskussion bliebe dann kaum noch Zeit für eigentlich wichtige Dinge. Wenn den Eltern Extrawünsche haben, sollen sie ihren Nachwuchs eben auf eine Privatschule schicken.

Mit den Augen rollen
Warum zitierst du mich, wenn dein Text nichts damit zu tun hat, was ich schrieb?
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YB0b
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Anmeldungsdatum: 22.05.2010
Beiträge: 210

Beitrag(#1707373) Verfasst am: 26.11.2011, 02:40    Titel: Antworten mit Zitat

ich finds eher bedenklich dass die schulpastorin noch automatisch die Vertrauenslehrerin ist.
in jedem halbwegs vernünftigem Gymnasium sollte der Vertrauenslehrer von der Schülerschaft gewählt werden.
Aber von Demokratie und Säkularisierung haben die Kirchen noch nie viel gehalten.
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- Arthur Schopenhauer
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Vronib111
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.09.2006
Beiträge: 1048

Beitrag(#1707831) Verfasst am: 28.11.2011, 02:49    Titel: Tröste Dich, das kenne ich ... Antworten mit Zitat

Diese Dinge, dass von der Schule Gottesdienstbesuche während der Schulzeit organisiert werden, kenne ich aus meiner früheren Heimat Bayern genauso. Da kannst Du wohl nicht viel machen, ausser Dir für Deine Kinder eine andere Schule suchen. Da dies nicht einfach, wenn nicht gar unmöglich ist, heisst es einfach nur "durchhalten". Hoffentlich wird Dein Sohn bei eine derartigen Bevormundung nicht zu einem künftigen Totalverweigerer in Sachen "Religion". So etwas nämlich ist eigentlich zu befürchten, wenn man so etwas Kindern in der heutigen Zeit immer noch antun will.
_________________
Ich bin nicht mehr aus Überzeugung römisch-katholisch, sondern ausgetreten!!!
Umso mehr bin ich für strikte (finanzielle) Trennung von Kirche und Staat! Opus Dei oder die Piusbrüder mag ich schon gleich überhaupt nicht!
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1707838) Verfasst am: 28.11.2011, 03:20    Titel: Re: Tröste Dich, das kenne ich ... Antworten mit Zitat

Vronib111 hat folgendes geschrieben:
Totalverweigerer in Sachen "Religion"

Schulterzucken
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Malwieder
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Anmeldungsdatum: 21.06.2011
Beiträge: 331

Beitrag(#1707854) Verfasst am: 28.11.2011, 09:26    Titel: Re: Tröste Dich, das kenne ich ... Antworten mit Zitat

Vronib111 hat folgendes geschrieben:
Da kannst Du wohl nicht viel machen, ausser Dir für Deine Kinder eine andere Schule suchen.


Es ist ja zu unterscheiden zwischen Kirchenbesichtigung als Infoveranstaltung und Gottesdienst.
Und einem Gottesdienst kann man sich durchaus verweigern, auch in Bayern.
Siehe http://www.bfg-muenchen.de/cms/home/informationen/special-schule.html#15

Ich würde übrigens mit der Nachfrage nicht bis zum nächsten Elternabend warten.
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Argeleb
Misanthropischer Humanist



Anmeldungsdatum: 02.01.2010
Beiträge: 2056

Beitrag(#1707882) Verfasst am: 28.11.2011, 14:08    Titel: Re: Tröste Dich, das kenne ich ... Antworten mit Zitat

Malwieder hat folgendes geschrieben:
Vronib111 hat folgendes geschrieben:
Da kannst Du wohl nicht viel machen, ausser Dir für Deine Kinder eine andere Schule suchen.


Es ist ja zu unterscheiden zwischen Kirchenbesichtigung als Infoveranstaltung und Gottesdienst.
Und einem Gottesdienst kann man sich durchaus verweigern, auch in Bayern.
Siehe http://www.bfg-muenchen.de/cms/home/informationen/special-schule.html#15


Zu den Kirchgängen (mind. zwei im Jahr) in Bayern kann ich nur sagen, dass das vielleicht freiwillig ist/war, aber es gab zumindest enormen Druck. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass wir diese Kirchgänge immer geschwänzt haben und uns in einem Cafe in der Stadt getroffen haben. Das war auch bei vielen Lehrern bekannt.
Einer dieser Lehrer hat auch ab und zu Kontrollgänge in besagtem Cafe gemacht und nicht mit Drohungen gespart (wie leer die Drohungen waren, weiß ich allerdings nicht).

Ich erinnere mich allerdings auch gerne an einen Tag, an dem wir wie üblich in dieses Cafe ausgewichen sind, dort aber auf eine unserer Lehrerinnen getroffen sind. Sie sagte dann folgenden Satz: "Ich habe euch nicht gesehen, und ihr habt mich nicht gesehen!". Daran kann man erkennen, welch sozialer Druck auf Lehrern und Schülern gelastet hat.
_________________
Denny Crane!
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1707885) Verfasst am: 28.11.2011, 14:26    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

TomPaine hat folgendes geschrieben:


Zum Buß- und Bettag wurde von der Schule der Besuch der örtlichen evangelischen Kirche organisiert, wo der Pastor eine speziell auf die Schüler abgestimmte Veranstaltung durchführte - ein unterhaltsames Programm mit Rockmusik und "Engeln", die symbolisch verstreuten "Seelenmüll" aufsammelten.


Ich fand es schon immer besonders lächerlich, wenn Kirchenaktionen besonders modern und progressiv wirken wollten
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1707895) Verfasst am: 28.11.2011, 15:28    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

DerBernd hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Generell wirkt besonders die (nicht vorhandene) Info-Politik der Schule (gerade weil sie eine Ausnahme zur sonstigen Praxis darzustellen scheint) wohl eher berechnend.


Religiöse Eltern laufen Amok, wenn es um den Sexualkunde-Unterricht geht, Veganer-Eltern, wenn die Kinder Ochsenaugen in Biologie sezieren müssen, einige atheistisch Eltern anscheinend, wenn ihre Kinder in einer Kirche gehen müssen, usw. Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn die Schule nicht auf die Befindlichkeiten all' dieser Problemgruppen eingeht. Vor lauter Briefe-Schreiben, Telefonaten und Diskussion bliebe dann kaum noch Zeit für eigentlich wichtige Dinge. Wenn den Eltern Extrawünsche haben, sollen sie ihren Nachwuchs eben auf eine Privatschule schicken.


Du müsstest mitbekommen haben, dass es in diesem Forum als zentrales Thema vor allem um die Durchsetzung der Trennung von Kirche und Staat geht, in diesem Falle um die Verhinderung von kirchlicher Einflußnahme auf die Erziehung und Bildung von Kindern in staatlichen Schulen.

Es handelt sich nicht um den Biologieunterricht, um Kunsterziehung oder andere Sachthemen, die Exkursionen erwünscht erscheinen lassen, sondern um die im Grundgesetz im Zusammenhang mit der Thematik Kirche und Religion postulierte weltanschauliche Neutralität des Staates und staatlicher Schuleinrichtungen (da geht es nicht um Ernährungslehren oder Sexualkunde).

Es gäbe auch nichts gegen Besuche von Kirchen und anderen mit der Religionsausübung verbundene Stätten einzuwenden, wenn die dort gebotenen Informationen dieser weltanschaulichen Neutralität entsprächen und keine Werbeveranstaltungen durch besoldete Kirchenvertreter darstellen würden, auf die glaubensferne Eltern und Schulvertreter nicht unmittelbar reagieren können. Niemand braucht etwas dagegen zu haben, wenn über Kunstwerke, Architektur und Musik informiert, auch über religiöse Gebräuche der Christen und Angehörige anderer Glaubensrichtungen in einer Weise eingegangen würde, die diese staatliche Neutralität respektierte.

Etwa ein Drittel Konfessionsloser ist keine der von Dir so genannten "Problemgruppen". Dieser Begriff suggeriert, dass es irgendwelches problematisches, kritisch zu betrachtendes Verhalten dieser Gruppe, Probleme mit einer "Abweichung" gäbe. Als "Normalfall" ist hingegen die strikte Trennung von staatlichen und kircheninternen, schulischen und religiösen Belangen entsprechend dem Grundgesetz anzusehen.
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1707913) Verfasst am: 28.11.2011, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

entschuldige, darf ich ein bisschen auf deinen Beitrag schießen, ich muss mich grad ein bisschen abreagieren und du hältst es aus.
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Es gäbe auch nichts gegen Besuche von Kirchen und anderen mit der Religionsausübung verbundene Stätten einzuwenden, wenn die dort gebotenen Informationen dieser weltanschaulichen Neutralität entsprächen und keine Werbeveranstaltungen durch besoldete Kirchenvertreter darstellen würden, auf die glaubensferne Eltern und Schulvertreter nicht unmittelbar reagieren können. Niemand braucht etwas dagegen zu haben, wenn über Kunstwerke, Architektur und Musik informiert, auch über religiöse Gebräuche der Christen und Angehörige anderer Glaubensrichtungen in einer Weise eingegangen würde, die diese staatliche Neutralität respektierte.

Diese Toleranz geht zu weit, sie wird von der Religion besonders wenn diese missionarischen Charakter hat als Schwäche einer neutralen Weltanschauung genutzt werden. Die staatliche Neutralität ist bereits nicht mehr gewährleistet wenn die religiösen Inhalte thematisiert werden, somit auch wenn ein Kultraum als solcher und nicht als öffentliches oder kulturelles Bauwerk besichtigt wird. Denn damit wird bereits eine Auswahl vorgenommen, die einen Unterschied in der Wertigkeit der Religionen vermittelt der vom neutralen Standpunkt aus gar nicht existieren kann. Auch die kulturelle Leistung einer Religion braucht nicht von der Einrichtung eines neutralen Staates vermittelt werden, schließlich sind sie nichts anderes als der Versuch die religiösen Inhalte auf alle Bereiche des Gemeinwesens auszudehnen, die nicht staatlich kontrolliert werden. Man darf sich nichts vor machen, der Gültigkeitsanspruch dieser religionen geht über alles weltliche hinaus, sie werden nie aufhören ihre Inhalte auf jeden Bereich menschlichen und damit auch öffentlichen Lebens auszuweiten, sofern sie nicht daran gehindert werden.
Der weltanschaulich neutrale Staat muss sich im klaren darüber sein, dass eine missionierende Religion die behauptet die einzige Wahrheit zu besitzen auch in kulturellen oder gemeinnützigen Leistungen ihre Einflussmöglichkeiten ausweiten will und dass dies nur die gezähmte Unterwanderung eines Staates ist an deren Ende allein schon aus dem Selbstverständnis dieser Religion der Gottesstaat steht.
Das mag unmöglich erscheinen durch die funktionierenden Sicherungsmechanismen die wir haben, aber man muss sich im klaren darüber sein mit wem man es zu tun hat. Und wenn der Staat tatsächlich weltanschaulich neutral sein will, dann ist er nicht verpflichtet irgendetwas zu vermitteln was ihm grundsätzlich entgegensteht.

Also gut, des wor nix gscheids. Da kriegt man ja Mitleid mit der Religion. Bin aus der Übung und mir fehlt der Hass weil hier die Religion die ganze Zeit harmlos ist. Als ich aus dem Kloster kam war ich ein echt fieser Scharfschütze. Aber dieses Trefferbild lohnt ja nichtmal ne Wertung.
Aber danke, hat echt mal wieder laune gemacht.

Ein weltanschaulich vollkommen neutraler Staat ist ein Staat ohne Religion. Getroffen, hehehe.
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DerBernd
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Anmeldungsdatum: 16.10.2010
Beiträge: 1043

Beitrag(#1707919) Verfasst am: 28.11.2011, 17:42    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:

Du müsstest mitbekommen haben, dass es in diesem Forum als zentrales Thema vor allem um die Durchsetzung der Trennung von Kirche und Staat geht, in diesem Falle um die Verhinderung von kirchlicher Einflußnahme auf die Erziehung und Bildung von Kindern in staatlichen Schulen.


Trennung von Staat und Kirche bzw. weltanschauliche Neutralität heißt nicht, dass die Kirchen gar keine Rolle mehr spielen dürfen. Sie sind eben nur eine gesellschaftliche Kraft von vielen, deren Einfluss zu- und abnehmen kann. Solange die Schüler gleichzeitig auch mit Ökologisten, Feministen, Sozialisten und dem, was der Weltanschauungs-Markt sonst noch alles zu bieten hat, konfrontiert werden, ist die Neutralität der Schule doch einigermaßen gewahrt. Die Trennung von Staat und Kirche sähe ich nur dann als verletzt an, wenn einseitig Werbung für den Christen-Verein gemacht wird.

Zitat:
Es gäbe auch nichts gegen Besuche von Kirchen und anderen mit der Religionsausübung verbundene Stätten einzuwenden, wenn die dort gebotenen Informationen dieser weltanschaulichen Neutralität entsprächen und keine Werbeveranstaltungen durch besoldete Kirchenvertreter darstellen würden,


Es wurde der Darstellung nach nicht missioniert, sondern es wurde über christliche Gebräuche und Traditionen berichtet.
Und selbst wenn die Veranstaltung eher missionarisch geprägt gewesen wäre, sehe ich das Problem nicht. Es geht hier ja nicht um kleine Kinder, sondern um Gymnasiasten. Die sind ja nicht auf den Kopf gefallen und sind in den meisten Fällen durchaus in der Lage, kritische Distanz zu bewahren zu dem, was der Lehrer oder irgendein anderer ihnen erzählt. Sie sind nicht mehr in einem Alter, in dem sie rigoros vor der Kontakt-Aufnahme mit "feindlichen" Gesinnungen beschützt werden müssen. Konfrontation mit alternativen Lebensentwürfen sehe ich als positiv an: man kann sie ja nicht in Watte packen und dann mit 18 plötzlich unvorbereitet in die freie Wildbahn der Ideen entlassen. Auch als Atheist kann ich mir schlimmeres vorstellen, als dass mein Sohn katholischer Priester wird (er könnte z.B. Kommunist werden). Einen werbenden Kirchenbesuch würde ich schon als etwas fundamental anderes ansehen als ein Besuch in einer Terror-Moschee von Al Quaida.

Zitat:
Etwa ein Drittel Konfessionsloser ist keine der von Dir so genannten "Problemgruppen".


Kampf-Atheisten, die so stark auf die Indoktrinations-Hoheit über ihre Kinder pochen, dass sie angesichts eines Kirchen-Besuchs die Krise kriegen, dürften sich bei den Konfessionslosen in einem prozentual ähnlichen Bereich bewegen wie die notorischen Sexualkunde-Bedenkenträger unter den Christen.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1707922) Verfasst am: 28.11.2011, 18:00    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

DerBernd hat folgendes geschrieben:
Telliamed hat folgendes geschrieben:

Du müsstest mitbekommen haben, dass es in diesem Forum als zentrales Thema vor allem um die Durchsetzung der Trennung von Kirche und Staat geht, in diesem Falle um die Verhinderung von kirchlicher Einflußnahme auf die Erziehung und Bildung von Kindern in staatlichen Schulen.


Trennung von Staat und Kirche bzw. weltanschauliche Neutralität heißt nicht, dass die Kirchen gar keine Rolle mehr spielen dürfen. Sie sind eben nur eine gesellschaftliche Kraft von vielen, deren Einfluss zu- und abnehmen kann. Solange die Schüler gleichzeitig auch mit Ökologisten, Feministen, Sozialisten und dem, was der Weltanschauungs-Markt sonst noch alles zu bieten hat, konfrontiert werden, ist die Neutralität der Schule doch einigermaßen gewahrt. Die Trennung von Staat und Kirche sähe ich nur dann als verletzt an, wenn einseitig Werbung für den Christen-Verein gemacht wird.
....


Und das siehst du hier gewährt? Vielleicht schreibt ja Tom Paine noch was zu den Besuchen bei Gewerkschaften, Feministenveranstaltungen oder im Castor-Camp...
MMn ist es ja aber noch nicht mal der Fall, dass die Schüler sonst ohne Information der Eltern einen Ausflug in die Natur unternehmen, diesmal aber gleich zwei "Events" in Gottes Heimstatt auf Erden beiwohnen durften, wobei man stillschweigendes Einverständnis der Eltern voraussetzte. Zumindest habe ich das so verstanden, und nur deshalb habe ich auf die unterschiedliche Behandlung abgehoben.
Klar kannst du daraus eine Erstschlagsmentalität atheistischer Eltern stricken, nur nehme ich dich deswegen auch nicht gerade ernster.
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DerBernd
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Anmeldungsdatum: 16.10.2010
Beiträge: 1043

Beitrag(#1707931) Verfasst am: 28.11.2011, 18:25    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

Defätist hat folgendes geschrieben:
Und das siehst du hier gewährt?


Im vorliegenden Fall wurde nicht geworben.
Und Wissen über die katholische und protestantische Kirche ist in unserem Kulurkreis für alle Schüler zwingende Voraussetzung - ansonsten verstehen sie im Geschichts- und Sozialkundeunterricht nur Bahnhof. Wie will man Reformation, den dreißigjährigen Krieg und Co. sonst verstehen?
Ob das Wissen in Form von Exkursionen oder per Frontalunterricht vermittel wird, ist Sache des Lehrkörpers. Als Schüler habe ich mich immer über Exkursionen gefreut, ich hätte mir mehr davon gewünscht. (Kirchen habe ich als Schüler von innen gesehen - sie standen praktischerweise direkt neben der Schule. Eine Moschee und eine Synagoge dagegen nicht, nur die Ruinen eines Judenbads und verfallene Kultstätten von Heiden)

Zitat:
Vielleicht schreibt ja Tom Paine noch was zu den Besuchen bei Gewerkschaften, Feministenveranstaltungen oder im Castor-Camp...


Gewerkschaftsmitglieder und Feministen gibt's nahezu immer unter den Lehrern, das bekommen die Schüler nebenbei ganz selbstverständlich mit. Auch haben diese Organisationen keine Kult-Stätten, die man besuchen könnte, um etwas über ihren Glauben zu erfahren.
Castor-Camps sind für das, was man in der Schule so lernt, eher unwichtig. Zudem wäre es insofern problematisch, also dort offen für diverse Rechtsbrüche geworben wird.
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1707935) Verfasst am: 28.11.2011, 18:38    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

DerBernd hat folgendes geschrieben:
Defätist hat folgendes geschrieben:
Und das siehst du hier gewährt?


Im vorliegenden Fall wurde nicht geworben.
...

Naja, ein extra "jugendlich" gestyltes Programm an einem für die Ev. so wichtigen Feiertag nicht als Werbung zu betrachten, fällt mir irgendwie schwer.

Aber vielleicht hast du ja den Unterschied, der explizit hier angesprochen wurde, noch immer nicht erkannt? Es ging um fehlende Informationen zwischen Lehrkörper/Schule <-> Eltern/Kindern, die bei sonstigen Exkursionen sicher gewährleistet scheint, jedoch ausgerechnet in den zwei vorliegenden Fällen nicht.

Deine persönlichen Feindbilder, also was es sonst so alles an Lehrern gibt und welche Rechtsbrüche angeblich von "Ökologisten" beworben werden, war hier irgendwie nicht Thema ...
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1707937) Verfasst am: 28.11.2011, 18:40    Titel: Re: Schule organisiert Kirchenbesuch Antworten mit Zitat

DerBernd hat folgendes geschrieben:
....
Kampf-Atheisten, die so stark auf die Indoktrinations-Hoheit über ihre Kinder pochen, dass sie angesichts eines Kirchen-Besuchs die Krise kriegen, dürften sich bei den Konfessionslosen in einem prozentual ähnlichen Bereich bewegen wie die notorischen Sexualkunde-Bedenkenträger unter den Christen.

Ja, manche sind hier etwas pingelig. Die sehen tatsächlich einen Unterschied darin, ob zwar gegen ihren Willen, aber mit dem Wissen der Eltern (steht schließlich im Lehrplan) biologische Fakten vermittelt werden, oder ob ohne Information der Eltern spezielle Kinderveranstaltungen der örtlichen Sekten besucht werden, deren Jugendarbeit sowieso auf Staatskosten in der Schule und innerhalb des Lehrplanes stattfindet. Dass etwas ähnliches für die einzelnen Parteien, Gewerkschaften, Naturschutzorganisationen usw. angeboten würde, ist mir allerdings auch nicht bekannt. Oder wertest Du den Biologieunterricht jetzt als "ökologistisch" (was immer das sein soll)?

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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