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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1712088) Verfasst am: 14.12.2011, 09:52 Titel: Joachim Kahl und der Kuschelatheismus |
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"Das Grundmuster menschlicher Sexualität ist durch die Beziehung von Mann und Frau definiert. Ihre Gemeinschaft ist die älteste Schicksalsgemeinschaft der Menschheit, die tragende Achse der Geschichte. Nicht Peter und Paul, nicht Eva und Maria, sondern Adam und Eva sind das Menschheitspaar und verkörpern seine Polarität."
"Dass die gedankenlose Phrase "Familie ist, wo Kinder sind" ... zeugt von einer fatalen Selbstvergessenheit in unserer Gesellschaft hinsichtlich ihrer ihre kleinsten sozialen Bausteine."
"Lustgewinn mit Angehörigen des eigenen Geschlechts ist die einzige Funktion von Homosexualität."
"Wer heute für die Gleichrangigkeit sogenannter alternativer Lebensentwürfe plädiert, ist meist sogar von deren Überlegenheit überzeugt, spricht aber – aus taktischer Rücksicht – von der Gleichwertigkeit aller Lebensformen."
"Familie ist nicht überall dort, wo Kinder sind, sondern nur dort, wo Kinder mit ihren Eltern sind."
Quelle: Homosexualität – Ehe – Familie - Philosophisch-ethische Überlegungen zu einem aktuellen Normenkonflikt
Im FGH wird mit Vorliebe MSS und GBS Bashing betrieben. Früher war Sermon (IBKA) das Hassobjekt Nr. 1. Mich wundert das streitbare Vertreter des "alten Atheismus" nicht (oder kaum) in der Kritik stehen. Wie zum Beispiel den in meinen Augen homophoben Joachim Kahl, dessen Familienvorstellungen man eher in der CSU verorten würde. Interessant fand ich da den hpd Podcvast mit Kahl. Er versteht sich nach eigener Aussage als Atheist mit "agnostischer Färbung", der den "Neuen Atheismus" wegen seiner "überzogenen Militanz" die "ans fanatische grenzt" ablehnt. Leider hat Phillipp Möller das Thema Homosexualität im Podcast nicht angesprochen - dass wäre interessant gewesen. Kahl ist gegen die Forderung nach einer strikten Trennung von Staat und Kirche/Religion und strebt eine "Gleichbeteiligung" mit den Kirchen an. Er steht daher den Positionen des HVD am nächsten. Laizismus ist für ihn "ein gutes historisches Projekt" dass aber heute nicht mehr zeitgemäß ist. Sein End-Ziel scheint es zu sein, wenn vom Staat bezahlte HVD Bürokraten überall da sitzen, wo auch die Kirchen Lobby Vertreter (z.B. in den Rundfunkräten) sitzen und ansonsten Kuschelatheismus betreiben, der keinem weh tut. Zumindest war für Kahl die Buskampagne "eine gute Provokation" - im Gegensatz zum HVD, der die Buskampagne offen abgelehnt hat.
Ich kann mich mit solchen Positionen definitiv nicht anfreunden. Auch will ich von einer Kirche der Nichtreligiösen - HVD nicht vertreten werden.
Wie steht es mit den FGHler?
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#1712089) Verfasst am: 14.12.2011, 10:10 Titel: Re: Joachim Kahl und der Kuschelatheismus |
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Kahls sexual- und gesellschaftspolitische Positionen sind seit Jahren bekannt und werden so von keinem saekularen Verband geteilt. Einige saekuklare Organisationen haben sich nachlesbar ganz anders positioniert - siehe das Kapitel "Selbstbestimmung" im 'Politischen Leitfaden' des IBKA. Vor einigen Jahren haben Michael Schmidt-Salomon und Joachim Kahl uebereinader wechselseitig polemisiert - siehe "Was heißt Humanismus heute?" Ein Streitgespräch zwischen Joachim Kahl und Michael Schmidt-Salomon.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
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(#1712106) Verfasst am: 14.12.2011, 11:22 Titel: Ich Kuschelatheist |
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Frank hat folgendes geschrieben: | (...) Sein End-Ziel scheint es zu sein, wenn vom Staat bezahlte HVD Bürokraten überall da sitzen, wo auch die Kirchen Lobby Vertreter (z.B. in den Rundfunkräten) sitzen und ansonsten Kuschelatheismus betreiben, der keinem weh tut. Zumindest war für Kahl die Buskampagne "eine gute Provokation" - im Gegensatz zum HVD, der die Buskampagne offen abgelehnt hat.
Auch will ich von einer Kirche der Nichtreligiösen - HVD nicht vertreten werden.
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zu dem gefetteten weiter unten.
1. Ich bekenne Kuschelatheist und Gutmensch zu sein.
2. Ich teile die Meinung zu gleichgeschlechtlichen Paar- oder Mehrbeziehungen Kahls nicht, halte sie ebenfalls für verwerflich.
3. Andere Positionen Kahls teile ich aber durchaus, insbesondere wenn es um eine Dialogfähigkeit atheistischer Positionen geht - getreu dem Motto: werben Ja - missionieren Nein.
Nun nähern wir uns dem gefetteten:
Gegenüber dem HVD habe ich auch schon mal arg gewettert - damals in Fragen der HVD-Schulen - die ich immer noch ablehne. Viele andere Dinge finde ich jedoch gut - eben das Bemühen Alternativstrukturen zu den Kirchen aufzubauen oder wie im Falle der Jugendweihe / Jugendfeier und humanistischen Trauung weiter zu pflegen. Warum denn nicht? Diese Angebote sind freiwillig - wie bei uns Freireligiösen auch (HVD kommt ja historisch zu Teilen aus der selben Ecke).
Wenn Du als GBSler etwas gegen die Mitwirkung von Atheisten und säkularen Verbänden an der Gesellschaft in gemeinsamen Räten mit Religiösen - wie zum Beispiel den Rundfunkräten hast, solltest Du Vereinsintern mal den Kampf gegen MSS aufnehmen (dieser forderte ja auch schon das ein oder andere mal einen säkularen Vertreter in den jeweiligen Räten) oder ganz mit der GBS brechen, denn diese ist Mitglied im KORSO und dort heißt es:
Quelle:
http://www.korso-deutschland.de/wp-content/uploads/2010/11/Pressemappe-KORSO-Staatsleistungen.pdf
wir fordern:
Zitat: | wir fordern (...)
eigene und angemessene Vertretungen in Ethikräten, Rundfunkräten, Bundesprüfstellen u. a. m. |
Zitat: | Mittel zur Erreichung dieser Zwecke sind insbesondere
(...)
angemessene Vertretung der Konfessionsfreien in Ethikräten, Rundfunkräten, Bundesprüfstellen u.a.m.
die Gleichbehandlung der Konfessionsfreien in den öffentlich-rechtlichen Medien, auch bei Sendezeiten entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung
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und einige Zeit später wird dies noch einmal stark hervorgehoben:
Zitat: | Der KORSO fordert unter anderem
• die weltanschauliche Neutralität des Staates, dessen Aufgabe es ist, gesellschaftliche Pluralität zu ermöglichen und die Trennung von Staat und Kirchen zu vollenden
• die Verwirklichung des Gleichbehandlungsgrundsatzes für alle Weltanschauungsgemeinschaf-ten, die auf dem Boden der Verfassung stehen
• konsequentes Vorgehen gegen jede Art von Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Fundamenta-lismus
• eine angemessene Vertretung der Konfessionsfreien in Ethikräten, Rundfunkräten, Bundesprüf-stellen und anderen staatsnahen Einrichtungen
• Gleichbehandlung in den öffentlich-rechtlichen Medien, besonders bei der Vergabe von Sende-zeiten
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Achso,
wie Kahl fand auch ich die Buskampagne eine feine Sache.
Aber viele andere Aktionen wie beispielsweise die von Euch mitgetragenen Jungen Atheisten, die sich in ihren Terminen als reine Antiveranstaltung zum Veranstaltungskalender definieren, lehne ich entschieden ab. Denen fehlen doch Idee und Kraft was eigenes aufzubauen, jenseits der politischen Orientierung nach Rechts (Die Freiheit) des ehemaligen (?) Vorsitzenden der JA:
Zitat: | In Planung sind: Gegenveranstaltungen zum:
TMT (Teenagermissionstreff)
EJT (Europäischer Jugendtag der neuapostolischen Kirche) |
HVD und Freireligiöse haben Jugendarbeit, die für sich spricht. Aber das ist OT - musst mal aber raus
_________________ Derzeit ohne Untertitel
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1712109) Verfasst am: 14.12.2011, 11:32 Titel: Re: Joachim Kahl und der Kuschelatheismus |
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Frank hat folgendes geschrieben: | ....Auch will ich von einer Kirche der Nichtreligiösen - HVD nicht vertreten werden.
Wie steht es mit den FGHler? |
Ich auch nicht unbedingt, aber es ist in meinem Augen besser, als gar nicht vertreten zu sein. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die nur die Partei wählen, mit deren Zielen sie 100%ig übereinstimmen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1712116) Verfasst am: 14.12.2011, 11:55 Titel: Re: Ich Kuschelatheist |
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Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Viele andere Dinge finde ich jedoch gut - eben das Bemühen Alternativstrukturen zu den Kirchen aufzubauen oder wie im Falle der Jugendweihe / Jugendfeier und humanistischen Trauung weiter zu pflegen. Warum denn nicht?
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gegen den Aufbau von Alternativstrukturen wie Jugendweihe / Jugendfeier, humanistischen Trauungen habe ich definitiv nichts einzuwenden. Im Gegenteil.
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Wenn Du als GBSler etwas gegen die Mitwirkung von Atheisten und säkularen Verbänden an der Gesellschaft in gemeinsamen Räten mit Religiösen - wie zum Beispiel den Rundfunkräten hast,
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Mich stört der Alleinvertretungsanspruch des HVD, der immer mal wieder beim HVD durchscheint.
Zum Thema Korso & HVD könnte ich mich köstlich auslassen, tue dies aber aus verschiedensten Gründen nicht. Nur so viel: Wo ist den dieser KORSO in diesem Jahr sichtbar gewesen? Die letzte Pressemitteilung stammt vom April. Und warum ist der KORSO wohl so still ...
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Achso, wie Kahl fand auch ich die Buskampagne eine feine Sache. Aber viele andere Aktionen wie beispielsweise die von Euch mitgetragenen Jungen Atheisten, die sich in ihren Terminen als reine Antiveranstaltung zum Veranstaltungskalender definieren, lehne ich entschieden ab. |
Die Art und Weise mancher Gegenveranstaltungen schmeckt mir manchmal auch nicht. Die Idee, Gegenveranstaltungen zu religiösen Großveranstaltungen oder dem Papstbesuch zu machen, halte ich dagegen grundsätzlich für richtig und berechtigt.
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Denen fehlen doch Idee und Kraft was eigenes aufzubauen, jenseits der politischen Orientierung nach Rechts (Die Freiheit) des ehemaligen (?) Vorsitzenden der JA:
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Das Thema Thiessen und "Die Freiheit" ist doch längst geklärt. Dass weist Du vermutlich auch. Zumal es auch bei der Piratenpartei Klärungsbedarf gibt. Das ist bei jungen Bewegungen nun mal so.
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Religionskritik-Wiesbaden homo est creator Dei
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10333
Wohnort: Wiesbaden
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(#1712118) Verfasst am: 14.12.2011, 12:04 Titel: Re: Ich Kuschelatheist |
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Frank hat folgendes geschrieben: |
gegen den Aufbau von Alternativstrukturen wie Jugendweihe / Jugendfeier, humanistischen Trauungen habe ich definitiv nichts einzuwenden. Im Gegenteil. |
Dann sind wir ja gar nicht so weit von einander entfernt.
Frank hat folgendes geschrieben: |
Mich stört der Alleinvertretungsanspruch des HVD, der immer mal wieder beim HVD durchscheint.
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Genau das stört mich auch bei der GBS.
Allein das FGH gibt immer einen schönen Überblick darüber - wie bunt doch der Haufen derer ist, die für säkulare Positionen streiten.
Der IBKA beispielsweise verhält sich hier viel zurückhaltender.
_________________ Derzeit ohne Untertitel
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1712196) Verfasst am: 14.12.2011, 20:31 Titel: Re: Joachim Kahl und der Kuschelatheismus |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Frank hat folgendes geschrieben: | ....Auch will ich von einer Kirche der Nichtreligiösen - HVD nicht vertreten werden.
Wie steht es mit den FGHler? |
Ich auch nicht unbedingt, aber es ist in meinem Augen besser, als gar nicht vertreten zu sein. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die nur die Partei wählen, mit deren Zielen sie 100%ig übereinstimmen.
fwo |
Das sehe ich prinzipiell auch so. Dies setzt allerdings voraus, dass die mich vertretende Organisation ihr Mandat auf das Wesentliche beschraenkt und nicht, wie etwa die katholische Kirche das gerne tut, glaubt zu wirklich allem ihren Senf "aus atheistischer Sicht" geben zu muessen und dabei den konsensfaehigen Boden verlaesst. Dann kaeme ich mir vereinnahmt vor und wuerde mich dagegen verwahren.
Eine solche Interessenvertretung muesste vor allem ein Gegengewicht zu den religioesen Lobbygruppen setzen, wenn diese versuchen Gesellschaftspolitik zu dominieren und zu vereinnahmen duerfte aber keinesfalls im Namen aller Atheisten politische Standpunkte einnehmen, die ueber originaer atheistische, wie etwa die Forderung nach einer Saekulasierung von Politik und Gesellschaft hinausgehen, insbesondere, wenn ueber diese auch unter Atheisten keine einheitliche Auffassung herrscht.
_________________ Defund the gender police!!
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1712213) Verfasst am: 14.12.2011, 21:56 Titel: Re: Ich Kuschelatheist |
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Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben: |
Frank hat folgendes geschrieben: |
Mich stört der Alleinvertretungsanspruch des HVD, der immer mal wieder beim HVD durchscheint.
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Genau das stört mich auch bei der GBS.
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Wo bitte tut die gbs das?
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Frank registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.07.2003 Beiträge: 6643
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(#1712215) Verfasst am: 14.12.2011, 22:03 Titel: Re: Joachim Kahl und der Kuschelatheismus |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: |
Das sehe ich prinzipiell auch so. Dies setzt allerdings voraus, dass die mich vertretende Organisation ihr Mandat auf das Wesentliche beschraenkt und nicht,
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Die Frage hier ist, wer gibt das Mandat zur Vertretung der Konfessions- losen/freien? KORSO war ein Versuch, dieses Problem über die Beteiligung etablierter Organisationen anzugehen. Der kleinst möglich Nenner gibt aber wenig her wenn es um die Tagespolitik geht.
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