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Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus
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moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1700997) Verfasst am: 31.10.2011, 23:00    Titel: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

Bei psychischen Problemen wird häufig eine Psychotherapie empfohlen.
Aber wie sinnvoll ist so was?

Ich meine damit nicht konkretes Verhaltenstraining, sondern mehr die Schiene. "Erzählen Sie mal, wie es Ihnen geht". Ich weiß nicht, ob ich das verständlich ausgedrückt habe.

Doppelblindversuche sind naturgemäß dafür nicht möglich.
Diagnosen sind m.E. schwierig zu beurteilen. Irgendwie habe ich das Gefühl, die Faktenlage ist ähnlich wie bei Homöopathie. Sehr dünn Lachen

Was haltet ihr davon? Welche Untersuchungen zu diesem Thema kennt ihr? Wie bewertet ihr die Untersuchungen dieses Themas?

Hattet ihr schon mal eine Therapie? Hat sie was gebracht?

Um dazu mal in Vorleistung zu gehen. Ich hatte lange Zeiten schwere Depressionen und irgendwann entwickelte ich dann eine chronische Angststörung. Die Therapien dazu haben mir nichts gebracht. Möglicherweise auch, weil ich sie irgendwann abbrach, da ich nicht das Gefühl hatte, dass es mir dadurch besser ging. Nahezu schlagartig lösten sich meine Probleme, als ich wegen Krampfanfällen Neuroleptica bekam. Das ist wohl nicht so ungewöhnlich. Die Medikamente gegen die Anfällen werden meistens ebenfalls gegen schwere Depressionen eingesetzt. In meinem Falle wäre die Medikamentation von Anfang an die richtigere Behandlung gewesen. Die Fixierung auf Psychotherapie durch die Ärzte verhinderte die Anwendung.
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Larifari
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Anmeldungsdatum: 19.04.2007
Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW

Beitrag(#1701003) Verfasst am: 31.10.2011, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne 2 Leute, denen eine Psychotherapie angeraten wurde. Die eine Person (männlich) lehnte ab und entgleiste immer mehr. Die andere Person (weiblich und eine sehr gute Freundin von mir) nahm den Rat an. Sie sucht die Psychologin schon seit vielen Jahren auf - immer dann, wenn sie sich blockiert fühlt. Sie sagt, dass es ihr gut tut, sich Gegebenheiten von der Seele zu reden und dass es für sie die Hauptsache sei. Auch dann, wenn die eigentlichen Ursachen ihrer Blockaden nicht wirklich behoben werden können, aber sie bekäme eine andere Sicht auf die Dinge. Wortwörtlich hab ich das nicht mehr im Kopf, das ist aber in etwa sinngemäß ihre Aussage.

Zusatz: Medikamente bekam sie keine, bei ihr waren es ausschließlich Sitzungen.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46435
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1701006) Verfasst am: 31.10.2011, 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Rolf Degen behauptet in sein Buch: "Lexikon der psycho-Irrtümer" daß die Erfolgsquote der Psycho-Analyse nicht über den Plazebo-Effekt hinauskommt.

Alles sehr schwer überprüfbar.
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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DerBernd
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Anmeldungsdatum: 16.10.2010
Beiträge: 1043

Beitrag(#1701010) Verfasst am: 31.10.2011, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Rolf Degen behauptet in sein Buch: "Lexikon der psycho-Irrtümer" daß die Erfolgsquote der Psycho-Analyse nicht über den Plazebo-Effekt hinauskommt.


Hinter "Psychotherapie" kann sich aber auch etwas anderes verstecken als Psychoanalyse. Und Plazebo-Effekt wäre ja immerhin auch etwas.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1701011) Verfasst am: 31.10.2011, 23:25    Titel: Re: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Bei psychischen Problemen wird häufig eine Psychotherapie empfohlen.
Aber wie sinnvoll ist so was?


Kommt drauf an, bei wem, bei was und bei wem und wie. (Einmal wem "Patient" und einmal wem "Therapeut".)

Zitat:
Ich meine damit nicht konkretes Verhaltenstraining, sondern mehr die Schiene. "Erzählen Sie mal, wie es Ihnen geht". Ich weiß nicht, ob ich das verständlich ausgedrückt habe.


Da teilst du also schon die wahren Schotten von den Engländern. (Das ist weniger aggressiv gemeint als es vermutlich klingt. Ehrlich.) Wieso ist Verhaltenstraining keine Psychotherapie für dich?

Zitat:
Doppelblindversuche sind naturgemäß dafür nicht möglich.


Ich schlage schon lange vor, Patienten einmal zu Psychotherapeuten und einmal zu Philosophen/Germanistikstudenten/andere Arten von hochgebildeten Nichtpsychotherapeuten zu schicken. Lachen

Es gibt aber Annäherungen an eine experimentelle Methodik, die auch ethisch vertretbar sind. Da gibt's den Wartelistenaufbau, bei dem man Leute, die einen Therapieplatz bekommen haben mit Leuten, die Warten müssen vergleicht, dann kann man mit Psychopharmakabehandlungen vergleichen und natürlich auch mit Placebo-Psychopharmakabehandlungen.

Zitat:
Diagnosen sind m.E. schwierig zu beurteilen. Irgendwie habe ich das Gefühl, die Faktenlage ist ähnlich wie bei Homöopathie. Sehr dünn Lachen


Diagnosen sind schwierig, ja.

Woher kommt dein Gefühl?

Zitat:
Was haltet ihr davon? Welche Untersuchungen zu diesem Thema kennt ihr? Wie bewertet ihr die Untersuchungen dieses Themas?


Geschockt
Zu große Frage. Alles ist drin. Riesiges Spektrum an Qualität. Ich schreib hier keinen Einführungstext in klinische Psychologie/Psychotherapie. Lachen

Zitat:
Hattet ihr schon mal eine Therapie? Hat sie was gebracht?


Gehört m.M.n. eher in den Clubraum, diese Fragen. Ich hab aber schon erlebt, dass Therapien was gebracht haben (oder aber irgendwas anderes, das parallel zur Therapie lief oder aber etwas, das mit der Therapie interagierte oder aber...)

Zitat:
Um dazu mal in Vorleistung zu gehen. Ich hatte lange Zeiten schwere Depressionen und irgendwann entwickelte ich dann eine chronische Angststörung. Die Therapien dazu haben mir nichts gebracht.


Das tut mir leid. Welche Form von Therapie war das denn? Hast du den Therapeuten gewechselt, als du gemerkt hast, dass ihr nicht so richtig harmoniert? War das ein medizinischer oder ein psychologischer Psychotherapeut (Die Outgroup ist doof! Lachen )? Kannst du ausschließen, dass es ohne Therapie noch schlimmer gewesen wäre?

Zitat:
Möglicherweise auch, weil ich sie irgendwann abbrach, da ich nicht das Gefühl hatte, dass es mir dadurch besser ging.


Da würd ich mir keine Vorwürfe machen. Nicht jede Therapie/nicht jeder Therapeut passt zu jedem Patienten. Da ist ein Abbruch einer nicht funktionierenden Therapie das beste, was man machen kann. Und manche Therapeuten sind einfach inkompetent. zwinkern

Zitat:
Nahezu schlagartig lösten sich meine Probleme, als ich wegen Krampfanfällen Neuroleptica bekam. Das ist wohl nicht so ungewöhnlich. Die Medikamente gegen die Anfällen werden meistens ebenfalls gegen schwere Depressionen eingesetzt. In meinem Falle wäre die Medikamentation von Anfang an die richtigere Behandlung gewesen.


Da kann ich nichts zu sagen, aber was die richtigere Behandlung für einen Einzelfall ist kann man manchmal erst im Nachhinein und ansonsten nie sagen. In deinem Fall kann man es im Nachhinein sagen, aber ohne die entsprechende Literatur zu deinem Störungsbild/Demographie/Was es sonst noch gibt zu kennen würd ich mich nicht zu solchen Aussagen hinreißen lassen. Denn, siehe übernächster Absatz.

Zitat:
Die Fixierung auf Psychotherapie durch die Ärzte


ist meiner Kenntnis nach NICHT etwas, das existiert. (Außer du meinst -deine- Ärzte, dann hab ich nix gesagt, da du sie besser kennen dürftest als ich. zwinkern ) Ärzte neigen (bei Depression, laut Depression-2000-Studie von Wittchen et al.) eher dazu, Pillchen zu verschreiben, als Psychotherapie.

Zitat:
verhinderte die Anwendung.


Vielleicht war es sogar genau das Richtige. Bei Depressionen hat sich nämlich herausgestellt, dass die Remissionsrate zwischen Psychotherapie (KVT, afair), Antidepressiva (SSRI, afair) und Kombitherapien sich nicht groß unterscheidet. Dafür tut dies die Rückfallquote: Bei Psychotherapie gibt's die niedrigste, dann kommt die Kombotherapie und am schlechtesten schneiden die Psychopharmaka alleine ab.

Man muss natürlich bedenken, dass bei besonders schweren Depressionen manchmal Psychopharmaka eingesetzt werden müssen, um den Patienten überhaupt therapiefähig zu machen. Ist ein ziemlich komplexes Thema und ich bin kein Experte. Bitte also bei meinem Geschreibsel kritisch bleiben.
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-Brother Broadsword of Warm Humanitarianism

"In other words, the cultures have been subjected to as careless handling as if in the hands of a somewhat below par student assistant, but they have survived."
-H. W. Chalkley in Science, Vol. LXXI, No. 1843

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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1701012) Verfasst am: 31.10.2011, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Wo ist Dissonanz, wenn er mal gebraucht wird? zwinkern
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Tja
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1701016) Verfasst am: 31.10.2011, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Larifari hat folgendes geschrieben:
Ich kenne 2 Leute, denen eine Psychotherapie angeraten wurde. Die eine Person (männlich) lehnte ab und entgleiste immer mehr. Die andere Person (weiblich und eine sehr gute Freundin von mir) nahm den Rat an. Sie sucht die Psychologin schon seit vielen Jahren auf - immer dann, wenn sie sich blockiert fühlt. Sie sagt, dass es ihr gut tut, sich Gegebenheiten von der Seele zu reden und dass es für sie die Hauptsache sei. Auch dann, wenn die eigentlichen Ursachen ihrer Blockaden nicht wirklich behoben werden können, aber sie bekäme eine andere Sicht auf die Dinge. Wortwörtlich hab ich das nicht mehr im Kopf, das ist aber in etwa sinngemäß ihre Aussage.

Zusatz: Medikamente bekam sie keine, bei ihr waren es ausschließlich Sitzungen.


Klingt nicht nach Psychotherapie für mich. Zumindest nichts, das mir so gelehrt wurde.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Rolf Degen behauptet in sein Buch: "Lexikon der psycho-Irrtümer" daß die Erfolgsquote der Psycho-Analyse nicht über den Plazebo-Effekt hinauskommt.

Alles sehr schwer überprüfbar.


Nach allem was ich über das Buch weiß ist es ziemlicher Humbug. Davon abgesehen bin ich aber auch kein Fan von Psychoanalyse und bin froh, dass es auch viele andere Formen von Therapie gibt. (Ich muss mich gerade beherrschen, Psychoanalyse nicht aus den Therapien auszuschließen. Ich hab aber keine vernünftige Empirie zu dem Thema, das einzige was mir einfallen würde wäre eine Studie von Eysenck (Hans Jürgen dem Älteren, der Tabakindustrieanbiederer) von Anno Drisinnepief, bei der Psychoanalyse als Behandlungsform schlechter abschnitt als nichts zu tun, vulgo: Schaden anrichtete. (Was nach Freud bei einer "richtig" angewandten Psychoanalyse natürlich völlig ausgeschlossen ist. Lachen Der Typ hat einen Dreck zusammengeschrieben..))
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Dissonanz
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Beiträge: 3541

Beitrag(#1701017) Verfasst am: 31.10.2011, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Wo ist Dissonanz, wenn er mal gebraucht wird? zwinkern


Über und unter dir. Lachen
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Larifari
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Beiträge: 924
Wohnort: NDS + NRW

Beitrag(#1701019) Verfasst am: 31.10.2011, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich müsst sie genauer fragen. Sie erzählt es mir zwar öfter, wenn sie mal wieder bei der Psychologin war, aber was die da nun genau machen, ausser reden, weiß ich nicht bzw. fragte ich nicht weiter nach. Somit weiß ich natürlich nur von den Dialogen dort. Ich war ja immer davon ausgegangen, dass sie zu mir kommt, wenn bei ihr der Topf überkocht, weil ich ihr Leben eben gut kenne. Gekränkt in der Eitelkeit sag ich dann dazu meist immer nur: "Ach so. Ja. Aha. Ok. Dann ist ja erstmal alles wieder gut." Man selbst ist ja nur Laie und handelt wohl auch wie einer.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46493

Beitrag(#1701026) Verfasst am: 31.10.2011, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Wo ist Dissonanz, wenn er mal gebraucht wird? zwinkern


Über und unter dir. Lachen

Ups. Lachen
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Femina
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Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#1701027) Verfasst am: 31.10.2011, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war in einer Lebenskrise schon mal bei einem Psychotherapeuten. Der hat hier und da geklopft, mir in die Augen geleuchtet, irgendwas erzählt. Ich fand´s albern und geholfen hat es gar nichts. Helfen konnte ich mir nur ganz allein.

Von meiner transsexuell geborenen Freundin weiß ich, dass ihr vielleicht ein Psychotherapeut hätte etwas helfen können, wenn es einen gegeben hätte, der sich damit auskennt. Anscheinend gibt es aber auf dem Gebiet noch keine, die wirklich Ahnung haben.

Daher glaube ich, dass ein Psychotherapeut nur in einigen besonders schweren Fällen helfen kann und dass er dann ein ganz spezielles Wissen braucht, dass offenbar auch nicht immer vorhanden ist.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1701029) Verfasst am: 31.10.2011, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Larifari hat folgendes geschrieben:
Ich müsst sie genauer fragen. Sie erzählt es mir zwar öfter, wenn sie mal wieder bei der Psychologin war, aber was die da nun genau machen, ausser reden, weiß ich nicht bzw. fragte ich nicht weiter nach. Somit weiß ich natürlich nur von den Dialogen dort. Ich war ja immer davon ausgegangen, dass sie zu mir kommt, wenn bei ihr der Topf überkocht, weil ich ihr Leben eben gut kenne. Gekränkt in der Eitelkeit sag ich dann dazu meist immer nur: "Ach so. Ja. Aha. Ok. Dann ist ja erstmal alles wieder gut." Man selbst ist ja nur Laie und handelt wohl auch wie einer.


Keine Sorge. Als befreundete Person zählst du für gewöhnlich als Ressource und bist damit höchstwahrscheinlich auch Teil der Therapie, selbst wenn keine beteiligte Person davon weiß. zwinkern

Femina hat folgendes geschrieben:
Ich war in einer Lebenskrise schon mal bei einem Psychotherapeuten. Der hat hier und da geklopft, mir in die Augen geleuchtet, irgendwas erzählt. Ich fand´s albern und geholfen hat es gar nichts. Helfen konnte ich mir nur ganz allein.

Von meiner transsexuell geborenen Freundin weiß ich, dass ihr vielleicht ein Psychotherapeut hätte etwas helfen können, wenn es einen gegeben hätte, der sich damit auskennt. Anscheinend gibt es aber auf dem Gebiet noch keine, die wirklich Ahnung haben.


Ja, bei einigen Problemen kann es zu einem großen Problem werden, einen Experten zu finden. Da gibt es noch viiiieeel Nachholbedarf.

Hier und da klopfen und in die Augen leuchten klingt übrigens nach einem Psychiater. Stimmt das?

Zitat:
Daher glaube ich, dass ein Psychotherapeut nur in einigen besonders schweren Fällen helfen kann und dass er dann ein ganz spezielles Wissen braucht, dass offenbar auch nicht immer vorhanden ist.


Huh. Wieso dann gerade in besonders schweren Fällen? Ich verstehe nicht.
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pera
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Anmeldungsdatum: 01.07.2009
Beiträge: 4256

Beitrag(#1701034) Verfasst am: 31.10.2011, 23:50    Titel: Re: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Bei psychischen Problemen wird häufig eine Psychotherapie empfohlen.
Aber wie sinnvoll ist so was?

Ich meine damit nicht konkretes Verhaltenstraining, sondern mehr die Schiene. "Erzählen Sie mal, wie es Ihnen geht". Ich weiß nicht, ob ich das verständlich ausgedrückt habe....


Finde das Thema sehr interessant. Bestimmt könnten viele etwas beitragen. Aber die Fragestellung ist mir zu breit und zu tief. Clubraum wäre m.E. auch besser.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1701052) Verfasst am: 01.11.2011, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Nach allem was ich über das Buch weiß ist es ziemlicher Humbug. Davon abgesehen bin ich aber auch kein Fan von Psychoanalyse und bin froh, dass es auch viele andere Formen von Therapie gibt. (Ich muss mich gerade beherrschen, Psychoanalyse nicht aus den Therapien auszuschließen. Ich hab aber keine vernünftige Empirie zu dem Thema, das einzige was mir einfallen würde wäre eine Studie von Eysenck (Hans Jürgen dem Älteren, der Tabakindustrieanbiederer) von Anno Drisinnepief, bei der Psychoanalyse als Behandlungsform schlechter abschnitt als nichts zu tun, vulgo: Schaden anrichtete. (Was nach Freud bei einer "richtig" angewandten Psychoanalyse natürlich völlig ausgeschlossen ist. Lachen Der Typ hat einen Dreck zusammengeschrieben..))

Als jemand der in jungen Jahren viel Freud gelesen hat und teilweise diesem Denken erlegen war kann ich Degen nur empfehlen, denn es geht ihm, wenn ich mich richtig erinnere, hauptsächlich um die Fehlschlüsse innerhalb der Psychoanalyse. Zum "Augen öffnen" bzw. Überdenken des psychoanalytischen Jargons halte ich das Buch für gelungen.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1701054) Verfasst am: 01.11.2011, 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Nach allem was ich über das Buch weiß ist es ziemlicher Humbug. Davon abgesehen bin ich aber auch kein Fan von Psychoanalyse und bin froh, dass es auch viele andere Formen von Therapie gibt. (Ich muss mich gerade beherrschen, Psychoanalyse nicht aus den Therapien auszuschließen. Ich hab aber keine vernünftige Empirie zu dem Thema, das einzige was mir einfallen würde wäre eine Studie von Eysenck (Hans Jürgen dem Älteren, der Tabakindustrieanbiederer) von Anno Drisinnepief, bei der Psychoanalyse als Behandlungsform schlechter abschnitt als nichts zu tun, vulgo: Schaden anrichtete. (Was nach Freud bei einer "richtig" angewandten Psychoanalyse natürlich völlig ausgeschlossen ist. Lachen Der Typ hat einen Dreck zusammengeschrieben..))

Als jemand der in jungen Jahren viel Freud gelesen hat und teilweise diesem Denken erlegen war kann ich Degen nur empfehlen, denn es geht ihm, wenn ich mich richtig erinnere, hauptsächlich um die Fehlschlüsse innerhalb der Psychoanalyse. Zum "Augen öffnen" bzw. Überdenken des psychoanalytischen Jargons halte ich das Buch für gelungen.


Okay. War mir nicht bekannt. Wieso wird es dann als etwas aufgemacht, das gegen Psychologie an sich geht?
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1701063) Verfasst am: 01.11.2011, 01:54    Titel: Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Nach allem was ich über das Buch weiß ist es ziemlicher Humbug. Davon abgesehen bin ich aber auch kein Fan von Psychoanalyse und bin froh, dass es auch viele andere Formen von Therapie gibt. (Ich muss mich gerade beherrschen, Psychoanalyse nicht aus den Therapien auszuschließen. Ich hab aber keine vernünftige Empirie zu dem Thema, das einzige was mir einfallen würde wäre eine Studie von Eysenck (Hans Jürgen dem Älteren, der Tabakindustrieanbiederer) von Anno Drisinnepief, bei der Psychoanalyse als Behandlungsform schlechter abschnitt als nichts zu tun, vulgo: Schaden anrichtete. (Was nach Freud bei einer "richtig" angewandten Psychoanalyse natürlich völlig ausgeschlossen ist. Lachen Der Typ hat einen Dreck zusammengeschrieben..))

Als jemand der in jungen Jahren viel Freud gelesen hat und teilweise diesem Denken erlegen war kann ich Degen nur empfehlen, denn es geht ihm, wenn ich mich richtig erinnere, hauptsächlich um die Fehlschlüsse innerhalb der Psychoanalyse. Zum "Augen öffnen" bzw. Überdenken des psychoanalytischen Jargons halte ich das Buch für gelungen.


Okay. War mir nicht bekannt. Wieso wird es dann als etwas aufgemacht, das gegen Psychologie an sich geht?

Er differenziert leider öfters nicht zwischen den Therapieformen, wenn er dann aber konkret über psychologische Theorie spricht meint er meist die Psychoanalyse. Diese Ungenauigkeit kann verständlicherweise wiederum einem echten Psychologen auf die Nerven gehen. Lachen
Auszug
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1701074) Verfasst am: 01.11.2011, 04:44    Titel: Antworten mit Zitat

Na super. Deprimiert Wir brauchen in Deutschland ja echt noch mehr Stigma für Menschen mit psychischen Problemen.

Ich bin froh, dass ich es für mich persönlich im Allgemeinen ablehne, Menschenleben damit aufzuwiegen, wie viel Anteil an anderen Menschenleben sie kosten. Deprimiert
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Steffen Rehm
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.07.2011
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Wohnort: bei Berlin

Beitrag(#1701152) Verfasst am: 01.11.2011, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

War es Karl Kraus? der sagte: "Die Psychoanalyse ist die Krankheit, die sie zu heilen vorgibt"
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20376
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Beitrag(#1701168) Verfasst am: 01.11.2011, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

ich las vor ca 10 jahren mal von
Jeffrey M. Masson
"Die Abschaffung der Psychotherapie"
"Ein Plädoyer"


er kommt zwar aus der psychoanalytischen schule geh aber mit seiner, für meine begriffe gelungenen kritik über diese hinaus. bis hin zur psychiatrie.
an seine ausagen bezüglich kognitiver verhaltenstherapie erinnere ich mich nicht mehr.
das buch ist von 1988, erkenntnisse schreiten voran, heeißt es. vielleicht sieht masson die sache ja inzwischen anders.

aus seinem buch:
"Wir müssen grundsätzliche Fragen stellen. Wie können KlientInnen wirklich wissen, mit wem sie sprechen? Welche Fragen sind zu stellen? »Sind Sie Ihrer Frau treu? Sind Sie ein guter Vater? Lügen, stehlen oder betrügen Sie häufiger? Was sind Ihre politischen Ansichten? Welche Meinung vertreten Sie hinsichtlich Tieren, Hautfarbe, Krieg?« Und können wir ehrliche Antworten erwarten in dem unwahrscheinlichen Fall, dass der Therapeut bzw. die Therapeutin überhaupt antwortet? Worin besteht völlige Offenheit? Können wir Ehrlichkeit und Selbsterkenntnis erwarten, wenn wir Anzeichen für Voreingenommenheit, Vorurteile und Mangel an Einfühlungsvermögen finden? Können wir diese Qualitäten in einer Therapie zu Recht erwarten? Kann eine Therapie auch ohne sie vorankommen? Und welche Garantie gibt es über das blinde Vertrauen hinaus, dass solche Qualitäten schon vorhanden sein werden, nur weil der Therapeut bzw. die Therapeutin 'gut ausgebildet' ist? (Als ob jemand eine schlechte Ausbildung zugeben würde!) Was ist Ausbildung überhaupt? Gibt es ein Institut, das Liebenswürdigkeit vermittelt? Können die genannten Qualitäten überhaupt gelehrt werden? Und ist Therapie, die ohne sie stattfindet, nicht gefährlich? In den meisten US-amerikanischen Universitäten heutzutage geben die StudentInnen einen Studienführer heraus, in dem die DozentInnen so offen benotet werden, wie es in den offiziellen Veröffentlichungen der Universitäten nie zu finden sein wird. Es gibt keinen entsprechenden 'Verbraucher-Ratgeber' über TherapeutInnen, der vor Dummköpfen, BetrügerInnen und NarzisstInnen warnen könnte. Ein Berufsverband beschützt seine Mitglieder vor solchen möglichen narzisstischen Verwundungen. Und ein Berufsverband muss sich selbst am Leben erhalten, dadurch entsteht die kultähnliche Atmosphäre, die in allen Ausbildungsinstituten spürbar ist."


http://www.antipsychiatrieverlag.de/artikel/therapie/masson.htm



das buch ist vergriffen. er schrieb aber eins, noch zu haben, über hundegefühle.
http://www.amazon.de/Gef%C3%BChle-Vierbeiner-Psychologie-Emotionen-Verhalten/dp/3866710763/ref=pd_sim_b_2/278-6461626-8911351
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"als ob"
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
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Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1701182) Verfasst am: 01.11.2011, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Gefragt ist nach der Psychotherapie. Die von S. Freud begründete Psychoanalyse ist nur eine von vielen Therapieformen und wieder in verschiedene Schulen zerfallen.

Wenn man Onfrays "Anti-Freud" (2010) gelesen hat, der sich vom anfänglichen Anhänger zu einem erbitterten Kritiker gewandelt hat, wird man sich nicht zu lange mehr der Annahme verschließen, dass man es hier mit einer Art von Religion/Glaubensgemeinschaft zu tun hat. Der Religionsgründer hüllt sich in tiefes Schweigen, wenn man zu lange nach dem Grund für seine Annahmen befragt (Sexualität, Träume); immerhin gibt er noch zu, dass die Naturwissenschaften noch weiter helfen würden. Bei den berühmten teuren Couch-Sitzungen schlief der nicht sichtbare Meister gar ein, ohne die Kunst des Zuhörens weiter auszuüben. Manchen Patienten redete er erst einen Komplex mit seinen Familienangehörigen ein, deren Verhältnisse er nur ungenau kannte, der Rest wurde zusammenphantasiert, wobei Freud seine eigenen, oft ziemlich seltsam erscheinenden Sexualphantasien wuchern ließ (wie der Pfarrer im Beichtstuhl, der sich besonders schöne Sünden ausmalt). Also man könnte dieses Buch des Religionskritikers und Atheisten Michel Onfray lesen.

Mit anderen Formen der Psychotherapie haben wir in der Familie in Ost und West hilfreiche Erfahrungen gemacht. Manche Erwartungen wurden auch enttäuscht, man weiß eben nicht vorher, wie sich der Kontakt zum Therapeuten gestalten wird. Schließlich ist das Ganze, trotz Kassenunterstützung, auch eine Frage der Finanzen. Und da war Freud bestimmt einer der am wenigsten mit Skrupeln behaftete Wegbereiter einer Zweiklassenmedizin.
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Beitrag(#1701184) Verfasst am: 01.11.2011, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
ich las vor ca 10 jahren mal von
Jeffrey M. Masson
"Die Abschaffung der Psychotherapie"
"Ein Plädoyer"



das buch ist vergriffen. er schrieb aber eins, noch zu haben, über hundegefühle.
http://www.amazon.de/Gef%C3%BChle-Vierbeiner-Psychologie-Emotionen-Verhalten/dp/3866710763/ref=pd_sim_b_2/278-6461626-8911351


Heutzutage kein Problem vergriffene Bücher gebraucht zu erwerben.
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Wilson
zwischen gaga und dada



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Beitrag(#1701187) Verfasst am: 01.11.2011, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

stimmt.
danke.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beitrag(#1701204) Verfasst am: 01.11.2011, 14:26    Titel: Re: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Bei psychischen Problemen wird häufig eine Psychotherapie empfohlen.
Aber wie sinnvoll ist so was?

Ich meine damit nicht konkretes Verhaltenstraining, sondern mehr die Schiene. "Erzählen Sie mal, wie es Ihnen geht". Ich weiß nicht, ob ich das verständlich ausgedrückt habe.

Doppelblindversuche sind naturgemäß dafür nicht möglich.
Diagnosen sind m.E. schwierig zu beurteilen. Irgendwie habe ich das Gefühl, die Faktenlage ist ähnlich wie bei Homöopathie. Sehr dünn Lachen

Was haltet ihr davon? Welche Untersuchungen zu diesem Thema kennt ihr? Wie bewertet ihr die Untersuchungen dieses Themas?

Hattet ihr schon mal eine Therapie? Hat sie was gebracht?

Um dazu mal in Vorleistung zu gehen. Ich hatte lange Zeiten schwere Depressionen und irgendwann entwickelte ich dann eine chronische Angststörung. Die Therapien dazu haben mir nichts gebracht. Möglicherweise auch, weil ich sie irgendwann abbrach, da ich nicht das Gefühl hatte, dass es mir dadurch besser ging. Nahezu schlagartig lösten sich meine Probleme, als ich wegen Krampfanfällen Neuroleptica bekam. Das ist wohl nicht so ungewöhnlich. Die Medikamente gegen die Anfällen werden meistens ebenfalls gegen schwere Depressionen eingesetzt. In meinem Falle wäre die Medikamentation von Anfang an die richtigere Behandlung gewesen. Die Fixierung auf Psychotherapie durch die Ärzte verhinderte die Anwendung.


Man sagt, die meisten Psychotherapeuten haben selber einen an der Waffel.
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Beitrag(#1701243) Verfasst am: 01.11.2011, 17:29    Titel: Re: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Man sagt, die meisten Psychotherapeuten haben selber einen an der Waffel.



...nun ja, wenn das als Qualifikationsmerkmal benötigt wird, um anderen zu helfen, dann ist das eben so... ... es gibt auch den Spruch, der heißt: Wer heilt hat recht.

Ich will das aber alles auch gar nicht ins Lächerliche ziehen, sondern nur den Witz loswerden, der mir dazu einfällt Smilie

Also:

Was ist der Unterschied zwischen

a) einem Neurotiker

b) einem Psychotiker

und

c) einem Psychiater?






Der Neurotiker baut Luftschlösser, der Psychotiker wohnt darinnen und der Psychiater kassiert die Miete Smilie

nv.
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Dissonanz
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Anmeldungsdatum: 24.03.2008
Beiträge: 3541

Beitrag(#1701251) Verfasst am: 01.11.2011, 18:01    Titel: Re: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Man sagt, die meisten Psychotherapeuten haben selber einen an der Waffel.



...nun ja, wenn das als Qualifikationsmerkmal benötigt wird, um anderen zu helfen, dann ist das eben so... ... es gibt auch den Spruch, der heißt: Wer heilt hat recht.

Ich will das aber alles auch gar nicht ins Lächerliche ziehen, sondern nur den Witz loswerden, der mir dazu einfällt Smilie

Also:

Was ist der Unterschied zwischen

a) einem Neurotiker

b) einem Psychotiker

und

c) einem Psychiater?






Der Neurotiker baut Luftschlösser, der Psychotiker wohnt darinnen und der Psychiater kassiert die Miete Smilie

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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1701335) Verfasst am: 01.11.2011, 22:54    Titel: Re: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:


Man sagt, die meisten Psychotherapeuten haben selber einen an der Waffel.



...nun ja, wenn das als Qualifikationsmerkmal benötigt wird, um anderen zu helfen, dann ist das eben so... ... es gibt auch den Spruch, der heißt: Wer heilt hat recht.

Ich will das aber alles auch gar nicht ins Lächerliche ziehen, sondern nur den Witz loswerden, der mir dazu einfällt Smilie

Also:

Was ist der Unterschied zwischen

a) einem Neurotiker

b) einem Psychotiker

und

c) einem Psychiater?

Der Neurotiker baut Luftschlösser, der Psychotiker wohnt darinnen und der Psychiater kassiert die Miete Smilie

nv.


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VanHanegem
Weltmeister



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Beitrag(#1701352) Verfasst am: 01.11.2011, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist nicht so, daß die Psychotherapie nur Scharlatanerie wäre.
Trotzdem fürchte ich, daß die Psychiatrie in erster Linie dazu angetreten ist unsere medizinische Versorgung finanziell in die Luft zu jagen.
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Lanette
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Beitrag(#1701382) Verfasst am: 02.11.2011, 00:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gehe mal davon aus, dass Ihr den Unterschied zwischen einem Psychiater und einem Psychotherapeuten kennt, oder?

Und ich bin absolut der Meinung, dass so eine Psychotherapie durchhaus helfen kann. Es gibt ja auch verschiedene Ansätze und bei dem einen hilft eher die tiefenpsychologische Therapie, während ein anderer besser in der Verhaltenstherapie aufgehoben ist. Die Sympathie (Chemie) zwischen Therapeut und Patient muss auch stimmen. Und, was sehr wichtig ist, der Patient muss wirklich ehrlich sein können, dem Therapeuten gegenüber und vor allem sich selbst gegenüber, sonst ist die ganze Therapie zwecklos. Und oft scheitert es daran.
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moritura
pan narrans



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Beitrag(#1702105) Verfasst am: 04.11.2011, 22:16    Titel: Re: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Ich meine damit nicht konkretes Verhaltenstraining, sondern mehr die Schiene. "Erzählen Sie mal, wie es Ihnen geht". Ich weiß nicht, ob ich das verständlich ausgedrückt habe.


Da teilst du also schon die wahren Schotten von den Engländern. (Das ist weniger aggressiv gemeint als es vermutlich klingt. Ehrlich.) Wieso ist Verhaltenstraining keine Psychotherapie für dich?


Der Erfolg von Verhaltenstraining im Fall von Phobien ist relativ leicht zu messen und führt m.W. zu einem großen Teil zum Erfolg. Die Methode, wie vorgegangen wird, ist relativ klar.

Psychotherapie ist bei weitem nicht so klar definiert. Was wird getan? Warum wird es getan? Was soll das Ergebnis sein? Wie sieht die Erfolgskontrolle aus?
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moritura
pan narrans



Anmeldungsdatum: 01.12.2003
Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin

Beitrag(#1702132) Verfasst am: 04.11.2011, 23:46    Titel: Re: Psychotherapie sinnvoll oder Hokuspokus Antworten mit Zitat

Dissonanz hat folgendes geschrieben:
Ich hab aber schon erlebt, dass Therapien was gebracht haben (oder aber irgendwas anderes, das parallel zur Therapie lief oder aber etwas, das mit der Therapie interagierte oder aber...)

Jetzt werde ich ein bisschen böse und sage: Wer heilt hat recht?

Dissonanz hat folgendes geschrieben:

Das tut mir leid. Welche Form von Therapie war das denn? Hast du den Therapeuten gewechselt, als du gemerkt hast, dass ihr nicht so richtig harmoniert? War das ein medizinischer oder ein psychologischer Psychotherapeut (Die Outgroup ist doof! Lachen )? Kannst du ausschließen, dass es ohne Therapie noch schlimmer gewesen wäre?

Nicht jede Therapie/nicht jeder Therapeut passt zu jedem Patienten. Da ist ein Abbruch einer nicht funktionierenden Therapie das beste, was man machen kann. Und manche Therapeuten sind einfach inkompetent. zwinkern

Da kann ich nichts zu sagen, aber was die richtigere Behandlung für einen Einzelfall ist kann man manchmal erst im Nachhinein und ansonsten nie sagen. In deinem Fall kann man es im Nachhinein sagen, aber ohne die entsprechende Literatur zu deinem Störungsbild/Demographie/Was es sonst noch gibt zu kennen würd ich mich nicht zu solchen Aussagen hinreißen lassen. Denn, siehe übernächster Absatz.


Auch bei der Homöopathie wird, wenn es nicht klappt, ist nur das Setting falsch oder, oder, oder

Zitat:

Zitat:
Die Fixierung auf Psychotherapie durch die Ärzte


ist meiner Kenntnis nach NICHT etwas, das existiert. (Außer du meinst -deine- Ärzte, dann hab ich nix gesagt, da du sie besser kennen dürftest als ich. zwinkern ) Ärzte neigen (bei Depression, laut Depression-2000-Studie von Wittchen et al.) eher dazu, Pillchen zu verschreiben, als Psychotherapie.

Die Frage war, was wirkt.
Und Pillen wirken. Natürlich incl. Nebenwirkungen.

Zitat:

Bei Depressionen hat sich nämlich herausgestellt, dass die Remissionsrate zwischen Psychotherapie (KVT, afair), Antidepressiva (SSRI, afair) und Kombitherapien sich nicht groß unterscheidet. Dafür tut dies die Rückfallquote: Bei Psychotherapie gibt's die niedrigste, dann kommt die Kombotherapie und am schlechtesten schneiden die Psychopharmaka alleine ab.

Hast du einen Link auf die Studie?

Bitte entschuldige wenn mein Text aggressiv wirkt. Ich möchte nur, die aus meiner Sicht identischen, Argumente darstellen.
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