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Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
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(#1735142) Verfasst am: 08.03.2012, 00:24 Titel: Wirre Ideen ignorieren? |
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Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob es wirklich sinnvoll ist, wirre Ideen einfach zu ignorieren. Ausgangspunkt ist die von Dawkins gehegte Überzeugung, weshalb er z.B. nicht öffentlich direkt mit Keationisten diskutieren möchte, weil man damit den Anschein geben könnte, daß es überhaupt etwas relevantes zu diskutieren gibt.
Diese Argument kann ich durchaus verstehen, aber kann man nicht auch im Gegenzug behaupten, das wäre Dialogverweigerung, oder man wäre schlicht zu feige, sich den angeblich berechtigten Einwänden gegen die Evolutionsbiologie zu stellen?
Und wäre es nicht sinnvoll, in Diskussionen der interessierten Öffentlichkeit durch unwiderlegbare Fakten die Unhaltbarkeit kreationistischen Gedankengutes vorzuführen?
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1735159) Verfasst am: 08.03.2012, 02:26 Titel: Re: Wirre Ideen ignorieren? |
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Vobro hat folgendes geschrieben: | Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob es wirklich sinnvoll ist, wirre Ideen einfach zu ignorieren. Ausgangspunkt ist die von Dawkins gehegte Überzeugung, weshalb er z.B. nicht öffentlich direkt mit Keationisten diskutieren möchte, weil man damit den Anschein geben könnte, daß es überhaupt etwas relevantes zu diskutieren gibt.
Diese Argument kann ich durchaus verstehen, aber kann man nicht auch im Gegenzug behaupten, das wäre Dialogverweigerung, oder man wäre schlicht zu feige, sich den angeblich berechtigten Einwänden gegen die Evolutionsbiologie zu stellen?
Und wäre es nicht sinnvoll, in Diskussionen der interessierten Öffentlichkeit durch unwiderlegbare Fakten die Unhaltbarkeit kreationistischen Gedankengutes vorzuführen? |
Ich plaediere klar fuer Letzteres, obwohl ich nachvollziehen kann, dass es nicht unbedingt Spass vernagelten religioesen Fundis staendig die gleichenneindeutigen Fakten vorzukauen und diese die dann doch weiter voellig ignorieren.
Mein Hauptargument dies trotzdem zu tun ist eigentlich, vor allem deren Kindern sowie denjenigen, die sich noch nicht festgelegt haben, was sie in der Frage glauben wollen aber die sich ansonsten nur einseitig informieren, immer wieder neu zu zeigen, dass das, was man versucht ihnen einzureden, keinesfalls unwidersprochen ist.
_________________ Defund the gender police!!
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Porphyroeides Schatten
Anmeldungsdatum: 21.02.2008 Beiträge: 2022
Wohnort: Heidelberg
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(#1735160) Verfasst am: 08.03.2012, 02:37 Titel: Re: Wirre Ideen ignorieren? |
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Ahoi!
Vobro hat folgendes geschrieben: | Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob es wirklich sinnvoll ist, wirre Ideen einfach zu ignorieren. Ausgangspunkt ist die von Dawkins gehegte Überzeugung, weshalb er z.B. nicht öffentlich direkt mit Keationisten diskutieren möchte, weil man damit den Anschein geben könnte, daß es überhaupt etwas relevantes zu diskutieren gibt.
Diese Argument kann ich durchaus verstehen, aber kann man nicht auch im Gegenzug behaupten, das wäre Dialogverweigerung, oder man wäre schlicht zu feige, sich den angeblich berechtigten Einwänden gegen die Evolutionsbiologie zu stellen? |
[ ] Dieses Argument kann ich verstehen.
[X] Es ist Dialogverweigerung.
[X] Man kann fälschlicherweise behaupten...
[ ] Es ist ein Problem unserer gestörten Debattenkultur. Wir haben doch keine Zeit! Also bestehen viele Debatten aus einer einzigen & einsamen Veranstaltung, in denen Lügner & Blender wie zum Beispiel Religiöse ein leichtes Spiel haben, leichtgläubige Menschen in die Irre zu führen. Es braucht Zeit, richtige Ideen korrekt zu vermitteln, aber wir haben doch keine Zeit!!!
Vobro hat folgendes geschrieben: | Und wäre es nicht sinnvoll, in Diskussionen der interessierten Öffentlichkeit durch unwiderlegbare Fakten die Unhaltbarkeit kreationistischen Gedankengutes vorzuführen? |
[X] Ja
So long, and thanks for all the fish.
_________________ abwesend
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1735166) Verfasst am: 08.03.2012, 07:17 Titel: Re: Wirre Ideen ignorieren? |
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Vobro hat folgendes geschrieben: | Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob es wirklich sinnvoll ist, wirre Ideen einfach zu ignorieren. Ausgangspunkt ist die von Dawkins gehegte Überzeugung, weshalb er z.B. nicht öffentlich direkt mit Keationisten diskutieren möchte, weil man damit den Anschein geben könnte, daß es überhaupt etwas relevantes zu diskutieren gibt.
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Seh ich eigentlich auch so.Zumindestens was das Internet betrfifft.
Da diskutiere ich nur noch mit wirren,wenn ich wirklich nichts besseres zu tun habe.Ich glaube nämlich nicht daran,daß sie Diskussionsbedarf haben (Diskussion im Sinne von sich gegenseitig weiterzubringen).Und wenn ich sowas mache,dann meist nur noch um sie dazu zu kriegen,sich noch wirrer /lächerlicher zu verhalten oder um sie so zum ausflippen zu bringen,damit sie bestenfalls ne Runde gesperrt werden.
Zitat: | Diese Argument kann ich durchaus verstehen, aber kann man nicht auch im Gegenzug behaupten, das wäre Dialogverweigerung, oder man wäre schlicht zu feige, sich den angeblich berechtigten Einwänden gegen die Evolutionsbiologie zu stellen? |
Die können sich auch ein Loch ins Knie bohren und Milch reingießen,das ist mir egal.Die sind wirr und jede ernsthaft in eine Diskussion investierte Zeit ist verschwendung.
Zitat: |
Und wäre es nicht sinnvoll, in Diskussionen der interessierten Öffentlichkeit durch unwiderlegbare Fakten die Unhaltbarkeit kreationistischen Gedankengutes vorzuführen? |
Vorausgesetzt die Leute würden ewig lange Diskussionen mit massenhaft copy/paste und dem ewigen reposten und darauf eingehen lesen, dann ja.Solange das weiter nicht passiert-Nein
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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fritzferdinand Humanist und Freireligiöser
Anmeldungsdatum: 05.06.2011 Beiträge: 89
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(#1735180) Verfasst am: 08.03.2012, 09:48 Titel: Re: Wirre Ideen ignorieren? |
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Vobro hat folgendes geschrieben: | Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob es wirklich sinnvoll ist, wirre Ideen einfach zu ignorieren. Ausgangspunkt ist die von Dawkins gehegte Überzeugung, weshalb er z.B. nicht öffentlich direkt mit Keationisten diskutieren möchte, weil man damit den Anschein geben könnte, daß es überhaupt etwas relevantes zu diskutieren gibt. |
Zitat: | Diese Argument kann ich durchaus verstehen, aber kann man nicht auch im Gegenzug behaupten, das wäre Dialogverweigerung, oder man wäre schlicht zu feige, sich den angeblich berechtigten Einwänden gegen die Evolutionsbiologie zu stellen? |
Es kommt darauf an. WIE wirr sind die Ideen? WIEVIELE Leute sind daran überzeugt? WELCHE Wirkung haben sie? WIE unzugänglich sind die Wirrlinge?
Wenn die Ideen zu wirr sind, als dass sie eine Chance hätten (z.B. die ernsthafte Überzeugung, dass es Bielefeld tatsächlich nicht gibt -> Bielefeld-Verschwörung), kann man es lassen. Wenn es nur wenige Leute sind, die unter sich bleiben, kann man es lassen. Wenn die wenigen Leute eine zu große Außenwirkung haben (eine Westboro irgendwas church in Amiland mit vielleicht 80 Mitgliedern, die Korane verbrennen und Beerdigungen von Soldaten stören, weil Krieg eine Strafe für weit verbreitete Homosexualität ist) muss man sich überlegen, was man tut.
Aber es geht auch darum, WO man diskutiert. Im Internet kann man es tun oder schnell lassen, oder aggressiv rangehen. An Infoständen ebenso. Wenn man mit den Leuten im persönlichen Umfeld zu tun hat, muss man sich den Umgang genau überlegen. z.B. fragen, wie kommt er zu sowas, bzw. inwieweit kann man eine Diskussion auf das notwendige beschränken, dass es den notwendigen Umgang so wenig als möglich (aber nicht weniger) belastet.
Wenn man in einer Gruppierung aktiv ist, und will mit anderen Gruppierungen ins Gespräch kommen, dann fängt man am besten mit "gemäßigten" an, die es immer irgendwie gibt. Das sind solche Leute, die z.B. für gemeinsame Ziele bereit sein könnten, ihre wirren Ideen im Sinne eines pragmatischen Zusammenwirkens etwas zurückzustellen. Wie z.B. bei der Mitarbeit bei einer "Tafel".
Es ist keine einfache Frage. Man ist ja selbst gerne geneigt, eigene Standpunkte nicht als wirr und als die einzig richtigen zu sehen. Wenn man mit den Leuten von Angesicht zu Angesicht immer wieder zu tun hat, ist für mich die Erhaltung des friedlichen Neben- und Miteinander wichtig genug, um sehr genau zu überlegen, wo die Schmerzgrenzen liegen, um a) mit den Leuten überhaupt streitsam zu diskutieren und b) mit den Leuten nicht mehr zu diskutieren und ev. den Kontakt abzubrechen.
Das kann in großen Städten etwas anders sein als auf dem Land.
Quote repariert. vrolijke
_________________ Beton ist nicht Bauwerk.
Zufall ist nicht Evolution.
Dass Zement keine Fenster hat, ist kein Beweis gegen Wolkenkratzer !
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Fake auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.11.2011 Beiträge: 3548
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(#1735184) Verfasst am: 08.03.2012, 10:11 Titel: Re: Wirre Ideen ignorieren? |
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Vobro hat folgendes geschrieben: | Diese Argument kann ich durchaus verstehen, aber kann man nicht auch im Gegenzug behaupten, das wäre Dialogverweigerung, oder man wäre schlicht zu feige, sich den angeblich berechtigten Einwänden gegen die Evolutionsbiologie zu stellen? |
Man kann keinen Dialog mit Leuten verweigern, die gar keinen führen wollen, bzw. können. Kreationismus ist ein Glaube. Dieser basiert, wie jeder Glaube, nicht auf Argumenten. Deswegen kann man keine austauschen.
Im übrigen erwarte ich von Naturwissenschaftlern wie Dawkins, dass sie ihre Zeit darauf verwenden, interessierten Menschen (wie mir) die Welt zu erklären, statt ihre Zeit mit Menschen zu verschwenden, die an Wissen kein Interesse haben.
Dialog ist unnötig, denn der Erfolg gibt uns Recht. Es bleibt ja nicht bei der naturwissenschaftlichen Theorie. Aus ihr folgen medizinische und technische Erfindungen. Moderne Medizin rettet Leben, beten nicht. Was also gibt es zu diskutieren?
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gollrich superheftig general
Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 1098
Wohnort: Mannheim
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(#1735209) Verfasst am: 08.03.2012, 12:19 Titel: Re: Wirre Ideen ignorieren? |
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Vobro hat folgendes geschrieben: |
Und wäre es nicht sinnvoll, in Diskussionen der interessierten Öffentlichkeit durch unwiderlegbare Fakten die Unhaltbarkeit kreationistischen Gedankengutes vorzuführen? |
Nein, dann kommen die nächsten Trottel (Flat Earth, IDler, suchs dir aus.) aus ihrem Loch gekrochen und wollen ebenfalls eine Diskussion führen ....
Dann kommen die richtigen Wissenschaftler nicht mehr dazu ihre richtige Arbeit zu machen... denn die Trottel sind auf jedenfall in der Mehrzahl... daher einfach ignorieren, die wollen eh nicht überzeugt werden .
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Desperadox Nischenprodukt
Anmeldungsdatum: 18.01.2012 Beiträge: 2246
Wohnort: Hamburg
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(#1735239) Verfasst am: 08.03.2012, 14:24 Titel: |
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Wenn die Gefahr besteht,das wirre Ideen sich ausbreiten und an Einfluß gewinnen,werde ich meine Zeit opfern und ihnen entgegen treten.
Es müssen sich ja nicht gerade die Wissenschaftler damit abgeben,die wichtigere Arbeit zu leisten haben,aber es sollten sich schon ein paar vernünftige Menschen dazu bereit finden,den Spinnern nicht das Feld zu überlassen.
Schon wegen Kindern und Menschen,die Orientierung suchen,dürfen wirre Ideen nicht unwiedersprochen stehen bleiben.
_________________ SUUM CUIQUE
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tridi _____
Anmeldungsdatum: 21.06.2007 Beiträge: 7933
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(#1735611) Verfasst am: 09.03.2012, 20:40 Titel: |
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wichtig waere, den leuten schon in der schule eine solide mathematisch-naturwissenschaftliche grundbildung zu vermitteln. mit der wuerden sie dann selbst groben und wirren unfug als solchen erkennen koennen.
diese grundbildung ist im mathematisch-naturwissenschaftlichen bereich aber heute leider weitgehend verloren gegangen. und ohne sie koennen die leute dann den wahrheitsgehalt von behauptungen von naturwissenschaftlern genausowenig erkennen oder ueberpruefen wie den wahrheitsgehalt von wirren behauptungen wirrer esoteriker oder religioeser fanatiker. sie muessen dann irgendwas einfach glauben, und sie glauben dann im zweifel das, was ihnen einfacher verstaendlich erscheint, und so gehen sie dem wirren esoterischen oder religioesen unfug auf den leim.
argumente, fuerchte ich, bewirken da gar nichts.
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