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Die merkwürdig heuchlerisch verschrobene Mentalität dieser Gesellschaft...
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1722200) Verfasst am: 26.01.2012, 16:29    Titel: Die merkwürdig heuchlerisch verschrobene Mentalität dieser Gesellschaft... Antworten mit Zitat

Gerade lese ich, dass 30.000 Mitarbeiter von Schlecker um ihren Arbeitsplatz bangen....(ob es da nicht auch ein paar gibt, die sich klammheimlich darüber freuen, dass sie diesen Scheißjob vielleicht in Zukunft nicht mehr ausüben müssen, und statt dessen Hartz IV beziehen dürfen?

Ok - ich versuche euch mal klar zu machen, was mir aufgefallen ist, und was eigentlich nicht unter einen Hut passt....

Auf der einen Seite werden die Menschen (die Arbeit haben) so dahin gestellt, als wären die jetzt alle wahnsinnig froh, dass sie Arbeit haben, und als sei es das größte Unglück dieser Menschen, wenn sie ihre Arbeit verlöhren...

Gleichzeitig wird aber auch ein jeder Hartz IV - Empfänger unter Generalverdacht gestellt, als wollte der gar keine Arbeit.

Fällt denn niemandem dieser Widerspruch auf, diese schon nahezu schizzoprene Unterstellung - so als ob jeder der Arbeit habe, auch Arbeiten wolle, und als ob jeder, der keine Arbeit habe, sich vor der Arbeit drücke?

Eine wirklich freie Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass jede nach seiner individuellen Facon "glücklich" werden kann - d.h. derjenige, der Arbeiten will, soll arbeiten dürfen (soforn man etwas passendes für ihn findet), während derjenige, der lieber "faulenzen" will (nein - kein Mensch auf der Welt ist wirklich von "Natur aus" ein "Faullenzener" - er verweigert sich lediglich bestimmten Bedinungen am Arbeitsmarkt, die er für sich als unzumutbar erkannt hat. Viele Leute, die als "Faulenzer, Assoziale, Schmarozzer etc.." verschrien sind, sind in Wirklichkeit (für sich selbst) äußert produktiv, in dem sie sich bilden, lesen, mit anderen Menschen diskutieren, musizieren, Bilder malen, Bücher schreiben, oder ganz einfach am potitischen Geschehen teilnehmen, und sich einbringen - jeder auf seine Art und jeder auf seine Form.

Warum muss ein Arbeitsloser so schlecht gestellt werden, dass jeder, der Arbeit hat, sich quasi davor "fürchtet", arbeitslos zu werden?

Warum kann man "Arbeitslose" nicht einfach so gut stellen, dass es für jeden, der arbeitet auch eine denkbare und angenehme Alternative sein kann, "arbeitslos" zu sein?

Wenn Schlecker pleite geht, werden 30.000 Menschen arbeitslos - na und? Geht davon die Welt unter? Wenn beispielsweise so eine Ladenkette wie Schlecker pleite geht (die Branche ist egal, es könnte auch ein Bauunternehmen sein...), dann ist das doch quasi ein Zeichen dafür, dass der Markt so mit Drogierketten übersättigt ist, dass derjenige, der Pleite geht, eigentlich überflüssig ist. Ich brauche in meiner Straße keine vier Apotheken und fünf Bäckereien, die sich gegenseitig Konkurrenz machen, und sich damit gegenseitig das Leben schwer machen - ich brauche eine Apotheke, einen Bäcker, einen Supermarkt - aber nicht gleich fünf an jeder Ecke.

Wieso kann man Firmenpleiten nicht einfach als das erkennen, was sie sind, nämlich ein Ausdruck dafür, dass diese Firmen zu viel sind auf dem Markt, weil einfach die Nachfrage in einem bestimmten Raum nicht ausreicht, um alle Firmen zu unterhalten. Wenn also in einer Straße sechs Apotheken sind, die alle beschissen verdienen, weil es einfach zu viele Apotheken gibt, dann ist es doch besser, wenn vier Apotheken dicht gemacht werden, und die Leute, die damit "frei gesetzt" werden, widmen sich einer _sinnvollen_ Tätigkeit, wie z.B. das pflegen sozialer Kontakte, mit ihren Kindern auf den Spielplatz gehen, mit dem Hund eine Runde durch den Park rennen, oder einfach mal in der Sonne abhängen und fünfe gerade sein lassen. Das ist alles unendlich viel sinnvoller, als den ganzen Tag hinter dem Tresen zu stehen und auf Kunden zu warten.

Und statt das sechs Apotheken ziemlich mies verdienen, gibt es jetzt zwei Apotheken, die jetzt das dreifache Brutto verdienen, und aufgrund ihrens phantastischen Verdienstes auch ordentlich etwas an Steuern abdrücken müssen und können, denn schließlich müssen die Menschen, die vorher in den vier anderen Apotheken gearbeitet haben ja schließlich auch ihren Lebensunterhalt bekommen. Vielleicht nicht ganz so viel, wie diejenigen Leute, die in den Apotheken arbeiten, denn schließlich können sie über ihre Zeit frei verfügen, während sich die andern "dumm und dämlich" verdienen, denn wenn vorher sechs Apotheken da waren, jetzt plötzlich nur noch zwei, dann vierdenen diese beiden Apotheken nach Adam Riese das dreichfachen von dem, was sie vorher verdient hatten.

So gesehen kann man eigentlich nur dafür plädieren, das Arbeitslosengeld drastisch zu erhöhen, damit möglich viele Leute freiwillig aus schwachsinniger und ungeliebter Arbeit "fliehen", mit dem für die verbliebenen Unternehmen/Arbeiter, dass sich für sie jetzt die Arbeit auch wieder lohnt.

Wenn man diesen Gedanken jetzt noch ein bischen weiter denkt, und man überlegt sich, dass man das Arbeitslosengeld so hoch macht, dass niemand das Gefühl hat, er sei durch seine Arbeitslosigkeit benachteiligt, dann könnte man sogar auf so einen Schwachsinn wie "Kündigungsschutzgesetze" verzichten, denn wer Arbeitslosigkeit nicht mehr als großen Nachteil empfindet, der braucht sich davor auch nicht davor zu fürchten, arbeitslos zu werden.

Für die Unternehmen hätte das den unschätzbaren Vorteil, dass sie nicht mehr solche Probleme hätten, ihr Personal in Flautezeiten abzubauen, und ebenso wenig bräuchten sie sich zu fürchten zu viel oder das falsche Personal einzustellen, na ja, und die ganze Leiharbeiterscheiße würde damit ohnehin überflüssig - jeder Arbeiter wäre quasi sein eigener Verleiher.

So sehr ich auch von meinem Konzept überzeugt bin, so sicher bin ich mir allerdings auch, dass ich hier herbe gesellschaftliche Kritik von unterschiedlichster Seite einfange....

....ich tröste mich da mit Schopenhauer, der wohl mal so etwas gesagt hat, wie, dass jede große Idee zuerst verlacht wurde, dann bekämpft wurde und am Schluß bewundert wurde.

Diesen ganzen Schwindel von wegen Kündigungsschutz und Abfindung etc könnt man alles in die Tonne treten, wenn man Arbeitslose so gut stellt, dass es niemand mehr als großen Nachteil empfindet, arbeitslos zu sein.

Satt dessen wird in unserer bekloppten Gesellschaft Arbeit als der Selbstzweck schlechthin propagiert, und kein Mensch macht sich Gedanken, ob diese Arbeit überhaupt sinnvoll ist ....Hauptsche Aaaaarrrrbeit...beklopt.... als ob die Arbeit von vier unterbeschäftigten Apotheken jemandem etwas nützte, wo zwei Apotheken völlig ausreichend sind, oder ob die Flut der Verwaltung in unserem Gesundheitswesen irgend jemandem etwas nützte...nix als verplemperte Zeit, welche die Gesellschaft für angenehmere - und auch wichtigere Dinge investieren könnte. Anstatt fünf Verwaltungsfuzzies in der Krankenkasse, der Kassenärztlichen Vereinigung und wie all diese unproduktiven Vereinigungen auch heißen mögen, lieber drei Ärzte mehr eingestellt, und die Ärzte von jedem Papierkram freigestellt, das würde der Gesellschaft weit mehr nützen, als die ganze Gesundheitsverwaltung.

Ein Drittel der ärztlichen Tätigkeit ist Verwaltungsmist, der auf den Ärzten lastet...

...und so ist es dann in unserem Schwachsinnigen Gesundheitssystem so, dass sich aufgrund des Überangebots an Apotheken, die Apotheker den Arsch platt sitzen und nix verdienen, weil es zu viele Apotheken gibt, die Heinis in den Krankenkassen, Gesundheitsministerien, Kassenärztlichen Verwaltungen sich gegenseitig mit immer neuen Verordnungen und unsinnigem Verwaltungsmist traktieren, und GLEICHZEITIG, weil dieser ganze Schwachsinn Unmengen von Zeit und Geld verschlingt, ist zu wenige Geld da, um die notzärztlichen Ambulanzen mit ausrechend qualifiziertem Ärztepersonal zu versorgen, so dass es - wie Report Mainz kürzlich recherschierte - keine Seltenheit ist, dass Menschen mit Schmerzen fünf Stunden und länger darauf warten müssen, bis sich ein Arzt um sie kümmert - ja sogar Todesfälle sind zu beklagen, weil zu wenig Ärzte da sind. Abgesehen davon, dass Ärzte, die ständig unter Stress stehen und selbst ausgebrannt sind, auch keine guten Mediziner mehr sind, sondern ihre Patienten im 08/15-Stil "abfertigen", nicht selten kommte es wohl auch vor dass sie ihren Patienten das Gefühl vermitteln, dass sie mit ihren "Weh-wehchen" unerwünscht sind....gut, dass mir das in letzter Zeit nicht mehr passiert ist, obwohl ich die Ärzte teilweise unter einem enormen Zeitdruck erlebt habe...

Diese Gesellschaft ist einfach bekloppt, und es wird Zeit, sich dagegen zu wehren.

nv.
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Norm
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Anmeldungsdatum: 12.02.2007
Beiträge: 8149

Beitrag(#1722213) Verfasst am: 26.01.2012, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Warum muss ein Arbeitsloser so schlecht gestellt werden, dass jeder, der Arbeit hat, sich quasi davor "fürchtet", arbeitslos zu werden?

Geldsparen durch Abschreckung, ist doch klar. zwinkern

Zitat:
Warum kann man "Arbeitslose" nicht einfach so gut stellen, dass es für jeden, der arbeitet auch eine denkbare und angenehme Alternative sein kann, "arbeitslos" zu sein?

So ein Quatsch, natürlich wäre es wichtig Arbeitslose nicht wei Scheiße zu behandeln sondern wie Menschen mit Rechten, Lebenshaltungsgrundkosten realistisch einzuschätzen und zu gewähren. Aber eine denkbare und angenehme Alternative würde die Arbeitslosigkeit deshalb für viele trotzdem nicht.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1722219) Verfasst am: 26.01.2012, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Kritikimmunisierung ist kein Qualitätsmerkmal einer These.
_________________
Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1722231) Verfasst am: 26.01.2012, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Norm hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Warum muss ein Arbeitsloser so schlecht gestellt werden, dass jeder, der Arbeit hat, sich quasi davor "fürchtet", arbeitslos zu werden?

Geldsparen durch Abschreckung, ist doch klar. zwinkern

Zitat:
Warum kann man "Arbeitslose" nicht einfach so gut stellen, dass es für jeden, der arbeitet auch eine denkbare und angenehme Alternative sein kann, "arbeitslos" zu sein?

So ein Quatsch, natürlich wäre es wichtig Arbeitslose nicht wei Scheiße zu behandeln sondern wie Menschen mit Rechten, Lebenshaltungsgrundkosten realistisch einzuschätzen und zu gewähren. Aber eine denkbare und angenehme Alternative würde die Arbeitslosigkeit deshalb für viele trotzdem nicht.


Warum? Was assoziierst du denn mit Arbeitslosigkeit, dass du glaubst, dass Arbeitslosigkeit (schon das Wort ist irgendwie diskriminierend, und unterstellt, dass da jemandem etwas fehle....) für viele keine "denkbare und angenehme" Alternative sei.

Anstatt den Begriff "Arbeitslosigkeit" (...hört sich ein bischen an wie Kinderlosigkeit, Obdachlosigkeit, Geschmacklosigkeit....) würde ich lieber ein anderes neutrales Wort verwenden. Denn dieses "...losigkeiten haben schon irgendwo einen diskriminierenden Beigeschmack, den die Gesellschaft diesen Menschen aufdrückt.

Anstatt "Arbeitslos" würde ich (für mich) eher die Bezeichnung vorziehen, dass da jemand ist, der derzeit in keinem verpflichtenden Beschäftigungsverhältnis steht....oder am Besten wertende Qualifizierung von "arbeitslosigen" einfach verzichten, denn es bereits diese "Qualifizierung" kommt mir vor, als würdes sie wie ein gesellschaftlicher Makel gehandelt.

Da gibt es die Schlaflosen - denen fehlt der Schlaf.

Da gibt es die Kraftlosen - denen fehlt die Kraft.

Da gibt es die Geschmacklosen - denen fehlt der Geschmack.

Da gibt es die Arbeitslosen - denen fehlt die Arbeit ????

Hey - ich bin arbeitslos und froh draüber Smilie

Mir fehlt die Arbeit kein bischen - ich bin im übrigen auch der Meinung, das ich in meinem Leben schon genug gearbeitet hätte ... aber das ist ein anderes Thema, und wäre auch nur eine Rechtfertigung, die ich nicht nötig habe, und hab das jetzt auch bloß hier eingeschoben, damit nicht gleich alle wie die Aasgeier über mich herfallen, weil ich offen bekenne: Ja - ich lebe jetzt so, wie ich leben will....na ja, mehr oder weniger....

Nein - mir fehlt die Arbeit kein bischen - ich habe - für mich - genügen sinnvolle Arbeit, die wird zwar nicht bezahlt - aber für mich ist die Arbeit sinnvoll.

nv.
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armer schlucker
pleite



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Beiträge: 1233
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Beitrag(#1722280) Verfasst am: 26.01.2012, 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die merkwürdig heuchlerisch verschrobene Mentalität dieser Gesellschaft...


Finde ich auch bescheuert...

Die ganze Woche freut man sich auf Freitag (juhuu, Wochenende), am WE jammert man dann, das man am Montag wieder rackern muß. Man freut sich auf den Urlaub, wo man richtig abhängen und sich erholen kann. Redet sich ein, das man das und jenes dann mal machen will, wenn man "in Rente" ist. Aber wehe, man hat vor Augen, das man arbeitslos werden kann, dann braucht man wahrscheinlich plötzlich keine Freizeit mehr Lachen und rackert lieber für den halben Lohn weiter, mobbt seine Kollegen, ruiniert womöglich die Ehe usw. usf.

Aber es scheint ja den Leuten irgendwie Spaß zu machen... Pillepalle

Naja, trösten wird wohl bei dem ganzen Schwachsinn, das man sich von dem Geld, für das man sich krumm gemacht hat, viele nette Spielsachen kaufen kann, um sie bals wieder wegzuschmeißen und neue zu kaufen.

Wer´s braucht... Schulterzucken

Zitat:
Ja - ich lebe jetzt so, wie ich leben will....na ja, mehr oder weniger....

Nein - mir fehlt die Arbeit kein bischen - ich habe - für mich - genügen sinnvolle Arbeit, die wird zwar nicht bezahlt - aber für mich ist die Arbeit sinnvoll.


Richtig so! Der Sinn des Lebens kann nicht darin bestehen, sich für andere krumm zu arbeiten, damit diese sich dann eine goldene Nase verdienen.
Und wer auf die Rente wartet, um endlich "zu leben", wartet oft vergebens oder hat dann nicht mehr viel davon, weil er kaputtgespielt ist...
Wenn ich sehe, wieviele Leute in meiner Nachbarschaft für nen Hungerlohn arbeiten, Mobbing ausgesetzt und gesundheitlich "fertig" sind, bevor sie überhaupt Rente kriegen, dann muß man sich das nicht antun.

Und die Herren und Damen vom AA sind sicher froh drüber, ihren Job nicht los zu sein zwinkern
Tust Du also noch ein gutes Werk, ist doch auch sinnvoll zwinkern
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Wilson
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Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#1722372) Verfasst am: 26.01.2012, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

empfehle ich immer gerne wieder.
heiter und besinnlich:

das manifest der glücklichen arbeitslosen
..und was machen Sie so im Leben?


http://www.diegluecklichenarbeitslosen.de/dieseite/seite/manifest.htm
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"als ob"
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tridi
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Beitrag(#1722375) Verfasst am: 26.01.2012, 23:28    Titel: Re: Die merkwürdig heuchlerisch verschrobene Mentalität dieser Gesellschaft... Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Fällt denn niemandem dieser Widerspruch auf, diese schon nahezu schizzoprene Unterstellung - so als ob jeder der Arbeit habe, auch Arbeiten wolle, und als ob jeder, der keine Arbeit habe, sich vor der Arbeit drücke?

es ist kein widerspruch in sich, anzunehmen, dass die, die arbeiten wollen, versuchen, sich arbeit zu beschaffen, und dass die, die es nicht wollen, sich eben keine arbeit beschaffen.

(allerdings ist es wohl unfug, anzunehmen, dass jeder, der arbeit suche, was finde.)

Zitat:

Eine wirklich freie Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass jede nach seiner individuellen Facon "glücklich" werden kann - d.h. derjenige, der Arbeiten will, soll arbeiten dürfen (soforn man etwas passendes für ihn findet), während derjenige, der lieber "faulenzen" will

absolut dafuer: jeder soll arbeiten und faulenzen, soviel er will - solang er sich das selbst leisten kann.

nur wer hilfe vom staat beansprucht, de muss bereit sein, ihm vorgegebene arbeiten anzunehmen.

Zitat:

Warum muss ein Arbeitsloser so schlecht gestellt werden, dass jeder, der Arbeit hat, sich quasi davor "fürchtet", arbeitslos zu werden?

Warum kann man "Arbeitslose" nicht einfach so gut stellen, dass es für jeden, der arbeitet auch eine denkbare und angenehme Alternative sein kann, "arbeitslos" zu sein?

wenn der arbeitslosigkeitszustand als angenehm empfunden wird, gibt es keinen grund mehr zu arbeiten. ohne dass gearbeitet wird, laesst sich dieser als angenehm empfundene lebensstandard aber nicht halten.

Zitat:

Wenn beispielsweise so eine Ladenkette wie Schlecker pleite geht (die Branche ist egal, es könnte auch ein Bauunternehmen sein...), dann ist das doch quasi ein Zeichen dafür, dass der Markt so mit Drogierketten übersättigt ist, dass derjenige, der Pleite geht, eigentlich überflüssig ist.

genau. willkommen in der reinen marktwirtschaftlichen lehre, in der neoklassik. du hast es erfasst! Smilie

(deine folgerung, dass die verbleibenden laeden nun alle ex-mitarbeiter der konkurenz mit durchfuettern koennten, ist nur leider quatsch.)
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1722380) Verfasst am: 26.01.2012, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Hey - ich bin arbeitslos und froh draüber Smilie

wenn du dich lieber von den arbeitenden steuerzahlern aushalten laesst als selbst zu arbeiten, dann ist das, was du an sozialleistungen bekommst, offenbar zu hoch. denn das kanns nicht sein, dass du einfach die fuesse hoch legst und andere fuer dich schuften laesst.

(was anderes waere es, wenn du keine sozialleistungen erhaeltst und dich irgendwie anders finanzierst. in dem fall: have fun! solange du niemanden belastest, kannst du tun und lassen, was du willst.)
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 21453
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#1722382) Verfasst am: 26.01.2012, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

kleiner aktueller nachtrag:

http://www.chronikle.org/dossier/sinn-arbeit-hinterfragen-guillaume-paoli-gl%C3%BCckliche-arbeitslose-ungl%C3%BCckliche-arbeitnehmerinn

Das Interview wurde erstveröffentlicht in der Broschüre "Leipziger Zustände 2010"
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astarte
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Beitrag(#1722386) Verfasst am: 26.01.2012, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
einfach die fuesse hoch legst und andere fuer dich schuften laesst.

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
ich habe - für mich - genügen sinnvolle Arbeit, die wird zwar nicht bezahlt - aber für mich ist die Arbeit sinnvoll.

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Tja
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1722407) Verfasst am: 27.01.2012, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
einfach die fuesse hoch legst und andere fuer dich schuften laesst.

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
ich habe - für mich - genügen sinnvolle Arbeit, die wird zwar nicht bezahlt - aber für mich ist die Arbeit sinnvoll.

ist ja schoen, dass er die arbeit sinnvoll findet - hilft aber nichts, wenn damit kein geld zu verdienen ist.

ob er die fuesse hochlegt oder seinen garten umgraebt (ohne dass dort was angebaut wuerde), kommt wirtschaftlich gesehen aufs gleiche raus: andere muessen fuer ihn schuften, waehrend er einfach macht, was er will.

natuerlich kann es passieren, dass es gar nicht anders geht, weil er einfach keine arbeit findet. das ist ok.

nur diesen zustand anzustreben und auch noch so zu tun, als habe man das recht dazu, das ist einfach nur dreist.
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Misterfritz
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Beitrag(#1722409) Verfasst am: 27.01.2012, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
einfach die fuesse hoch legst und andere fuer dich schuften laesst.

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
ich habe - für mich - genügen sinnvolle Arbeit, die wird zwar nicht bezahlt - aber für mich ist die Arbeit sinnvoll.

nur,
was will sich die gesellschaft leisten? es mag ja schön sein, dass jemand in seiner kaninchenzucht aufgeht, jemand seine ganze kraft in seine kirchengemeinde einbringt.

ich möchte sogar mal ganz provokativ behaupten, dass sich caritative einrichtungen auf diesem weg dann noch mehr ihr personal vom staat bezahlen liessen - und ohne, dass sie je einen antrag darauf stellen müssten.
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
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Beitrag(#1722410) Verfasst am: 27.01.2012, 00:12    Titel: Antworten mit Zitat

tridi, pass nur auf, dass du dich bei deiner moralpredigt nichts zu sehr aufregst.
sonst siehst du aus wie eine rote bete im ornat.
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armer schlucker
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Anmeldungsdatum: 09.01.2009
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Beitrag(#1722425) Verfasst am: 27.01.2012, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

vorhin kam "Panorama", und wenn ich sehe, wie da mit den Leuten umgesprungen wird, wie die Politik sich alles schön zurechtbiegt, bis hin zum Verfassungsbruch, damit es "der Wirtschaft" in den Kram passt, dann kann man nur mit dem Kopf schütteln,
das sich die Leute alles so gefallen lassen und sich dabei auch noch schlecht fühlen, wenn sie sich nicht ausbeuten lassen dürfen, zeugt von der enormen Gehirnwäsche, die hier stattgefunden hat
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1722426) Verfasst am: 27.01.2012, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1722446) Verfasst am: 27.01.2012, 02:51    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.


Trösten Nicht jeder hat so ein selbstbestimmtes, glückliches Leben wie Du. Arbeit macht nicht jeden geil.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Porphyroeides
Schatten



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 2022
Wohnort: Heidelberg

Beitrag(#1722447) Verfasst am: 27.01.2012, 03:13    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat Folgendes geschrieben:
"ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird."

Joanna Newsom hat Folgendes geschrieben:
"Was soll das heißen? Ich sehe nur ein Rauschen."
Joanna Newsom heult.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1722467) Verfasst am: 27.01.2012, 07:14    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.

Die einen nennen jede Erwerbstätigkeit Ausbeutung, die anderen jede Erwerbstätigkeit schuften und alles andere Füße hochlegen. Ich finde das ergänzt sich wunderbar. Lachen
_________________
Tja
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1722473) Verfasst am: 27.01.2012, 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.


Du hast offensichtlich ein sehr emotionales Verhältnis zu Deinem Job. Dir wird sogar schlecht, wenn andere Deine Gefühle nicht teilen. Ach ja, Liebe kann so schön sein. Mit den Augen rollen
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I.R
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Beiträge: 9142

Beitrag(#1722478) Verfasst am: 27.01.2012, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.

Wie nennst Du es, wenn der, der an seinem Schreibtisch die Füße hochlegt, mehr Ertrag von der Tätigkeit anderer erntet, als der Tätige selbst?

Besonders lustig wird es, wenn der Schreibtischuntätige seine Beute mit dem Finanzamt teilen soll. Dann fragt er, warum er Untätige durchfüttern soll!
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1722480) Verfasst am: 27.01.2012, 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.

Wie nennst Du es, wenn der, der an seinem Schreibtisch die Füße hochlegt, mehr Ertrag von der Tätigkeit anderer erntet, als der Tätige selbst?

Naja, ich bezweifle mal, daß jemand, der nur die Füße auf den Schreibtisch legt und sonst gar nichts, als Unternehmer meistens besonders erfolgreich ist.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1722490) Verfasst am: 27.01.2012, 10:02    Titel: Re: Die merkwürdig heuchlerisch verschrobene Mentalität dieser Gesellschaft... Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Fällt denn niemandem dieser Widerspruch auf, diese schon nahezu schizzoprene Unterstellung - so als ob jeder der Arbeit habe, auch Arbeiten wolle, und als ob jeder, der keine Arbeit habe, sich vor der Arbeit drücke?

es ist kein widerspruch in sich, anzunehmen, dass die, die arbeiten wollen, versuchen, sich arbeit zu beschaffen, und dass die, die es nicht wollen, sich eben keine arbeit beschaffen.



Doch - der Widerspruch besteht darin, dass hier von zwei völlig konträren Menschenbildern ausgegangen wird. Einmal wird dem Menschen unterstellt, dass er sich nach einer "Bezahlarbeit" (genannt Arbeit, Job etc...) sehne, während er im nächsten Fall sofort unter Generalverdacht gestellt wird, dass er einer "Bezahlarbeit" aus dem Weg ginge...

Zitat:





(allerdings ist es wohl unfug, anzunehmen, dass jeder, der arbeit suche, was finde.)

Zitat:

Eine wirklich freie Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass jede nach seiner individuellen Facon "glücklich" werden kann - d.h. derjenige, der Arbeiten will, soll arbeiten dürfen (soforn man etwas passendes für ihn findet), während derjenige, der lieber "faulenzen" will

absolut dafuer: jeder soll arbeiten und faulenzen, soviel er will - solang er sich das selbst leisten kann.

nur wer hilfe vom staat beansprucht, de muss bereit sein, ihm vorgegebene arbeiten anzunehmen.


Wozu? (Vor allem wozu versucht man diese Menschen mit aller Gewalt in völlig sinnlose Arbeit zu zwingen....)

1. Es gibt genügend Menschen, die wirklich arbeiten wollen, so das die richtig guten Jobs alle schon vergeben sind.

2. Ist unsere Gesellschaft und unsere Zivilisation so produktiv, dass gar nicht alle Menschen sinnvoll "produktiv" eingesetzt werden können, es sei denn, man den Arbeitsmarkt künstlich mit sinnloser Arbeit aufbläht, in dem man in einer Straße sechs Apotheken ansiedelt, in der eine oder zwei Apotheken genügen würden. Man hat dann zwar "Arbeit" geschaffen - aber es handelt sich um völlig sinnlose Arbeit, weil kein Mensch einen Vorteil von dieser Arbeit hat.

Zitat:



Zitat:



Warum
muss ein Arbeitsloser so schlecht gestellt werden, dass jeder, der Arbeit hat, sich quasi davor "fürchtet", arbeitslos zu werden?

Warum kann man "Arbeitslose" nicht einfach so gut stellen, dass es für jeden, der arbeitet auch eine denkbare und angenehme Alternative sein kann, "arbeitslos" zu sein?

wenn der arbeitslosigkeitszustand als angenehm empfunden wird, gibt es keinen grund mehr zu arbeiten. ohne dass gearbeitet wird, laesst sich dieser als angenehm empfundene lebensstandard aber nicht halten.



Wieso?

Erstens gibt es schon bereits mehr als genug Leute, die "arbeiten" - der Niedergang von Schlecker ist ein Beleg dafür, dass hier 30.000 Menschen mit sinnloser Arbeit beschäftigt sind, da die Anzahl an Drogeriemärken so dicht ist, dass niemand einen wirklichen Vorteil von dieser "Arbeit" hat. Und so gibt es in unserer Gesellschaft unendlich viele Beispiele, in der völlig unnnütze Arbeit vergeudet wird.

Zweitens wird es doch so dahin gestellt - als ob die Menschen mit ihrer Arbeit glücklich wären... und da ich niemandem in seinem Glück im Wege stehen will, verzichte ich in meiner übergroßen Herzensgüte darauf zu arbeiten, um irgend einen Menschen glücklich zu machen, in dem er die Arbeit machen darf, die ansonsten ich beanspruchen müsste, wenn ich mich denn in den Arbeitsmarkt drängelte....

....sicher...ich könnte mich auch in meinen alten Job wieder reindrängeln, mit dem volkswirtschaftlichen Ergebnis, dass ich damit

1.) Dass Einkommen aller meiner Kollengen um zimemlich genau 1/10.000 stel verringern würde.

2.) Das wirklich NIEMAND im Endkundenbereich (und nur das ist entscheident!) einen Vorteil davon hätte, wenn ich dieser Tätigkeit wieder nachgehen würde, da es bereit viel zu viele Leute gibt, welche diese Dienstleistung anbieten.

Weshalb soll man also nicht ganz einfach die Arbeit reduzieren, damit diejenigen, die noch Arbeit haben auch ein ordentliches Gehalt haben, womit sie dann wiederum diejenigen finanzieren helfen, die aufgrund unserer extremen Produktivität arbeitsmäßig gar nicht sinnvoll eingesetzt werden können?

Zitat:



Zitat:

Wenn beispielsweise so eine Ladenkette wie Schlecker pleite geht (die Branche ist egal, es könnte auch ein Bauunternehmen sein...), dann ist das doch quasi ein Zeichen dafür, dass der Markt so mit Drogierketten übersättigt ist, dass derjenige, der Pleite geht, eigentlich überflüssig ist.

genau. willkommen in der reinen marktwirtschaftlichen lehre, in der neoklassik. du hast es erfasst! Smilie

(deine folgerung, dass die verbleibenden laeden nun alle ex-mitarbeiter der konkurenz mit durchfuettern koennten, ist nur leider quatsch.)


Ach was Blödsinn - da füttert niemand "jemanden durch" - es werden lediglich in dem gesamten Wirtschaftssystem Steuern "abgezweigt", um die Kosten unsereres Gemeinwesens zu finanzieren.

Ein Teil dieser Kosten unseres Gemeinwesens ist der Unterhalt der Menschen, die aufgrund unserer enormen Produktivität arbeitsmäßig gar nicht sinnvoll eingesetzt werden können.

Aber das wirst _DU_ in deiner Kleinkarriertheit nie verstehen...

...niemand hat einen Vorteil davon, wenn sechs Apotheken in einer Straße stehen, niemand hat einen Vorteil von einem Überangebot von Dienstleistungen und auch niemand hat einen Vorteil von einer Arbeit, die durch Maschienen viel leichter und rationeller erledigt werden kann.

Es ist lediglich die Kleinkarriertheit kapitalistischen Denkens, dass wer Essen will, auch dafür arbeiten soll....ohne zu begreifen, dass es in unserer Gesellschaft gar keine oder kaum noch wirklich sinnvolle Arbeit gibt, und, dass sich einige "Drecksäcke" (Kapitalisten) in diesem System so bereichern, das die Allgemeinheit darunter zu leiden hat, weil nämlich *genau* das und nix sonst unseren "Lebensstandart" drückt.

Übrigens: Lebensstandart und Lebensqualität ist auch, nicht arbeiten zu müssen, wenn man nicht arbeiten will, und *genau* diesen Lebensstandart können wir uns in unserer Gesellschaft problemlos leisten, wenn es uns gelingt, kapitalistische Betonköpfe zu knacken...

nv.
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fwo
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Beitrag(#1722491) Verfasst am: 27.01.2012, 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.

Wie nennst Du es, wenn der, der an seinem Schreibtisch die Füße hochlegt, mehr Ertrag von der Tätigkeit anderer erntet, als der Tätige selbst?

Naja, ich bezweifle mal, daß jemand, der nur die Füße auf den Schreibtisch legt und sonst gar nichts, als Unternehmer meistens besonders erfolgreich ist.

Als Unternehmer wahrscheinlich nicht. Aber wie wäre es mit der Bezeichnung Investor? Seine ganze Tätigkeit besteht darin, unter den Banken, die darum wetteifern, sein Geld anlegen zu dürfen, eine auszusuchen. Ab einem gewissen Vermögen ist das so.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

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Beitrag(#1722494) Verfasst am: 27.01.2012, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Hey - ich bin arbeitslos und froh draüber Smilie

wenn du dich lieber von den arbeitenden steuerzahlern aushalten laesst als selbst zu arbeiten, dann ist das, was du an sozialleistungen bekommst, offenbar zu hoch.


tridi, du arme Sau, es steht dir frei, es mir gleich zu tun. Und während ich so langsam wach werde, und mir den ersten Kaffee mache und in aller Ruhe schlürfe, werde ich dich arme Sau ein bischen bedauern, die jetzt schon arbeiten muss, um mir mein Luxusleben zu finanzieren.

Übrigens: Wer bezahlt eigentlich meine Artikel hier im Freigeisterhaus, mit denen ich Gestalten wie dich unterhalte und sie zum Denken anzuregen versuche?

nv.

Ich finde, dass ich mit dem Schreiben von gesellschaftskritischen Artikeln wesentlich produktiver bin, als beispielsweise unser Bundespräsident, demzufolge wäre es angemessen, wenn mir ein ähnlich hohes Gehalt bezahlte....
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1722495) Verfasst am: 27.01.2012, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.

Wie nennst Du es, wenn der, der an seinem Schreibtisch die Füße hochlegt, mehr Ertrag von der Tätigkeit anderer erntet, als der Tätige selbst?

Naja, ich bezweifle mal, daß jemand, der nur die Füße auf den Schreibtisch legt und sonst gar nichts, als Unternehmer meistens besonders erfolgreich ist.

Als Unternehmer wahrscheinlich nicht. Aber wie wäre es mit der Bezeichnung Investor? Seine ganze Tätigkeit besteht darin, unter den Banken, die darum wetteifern, sein Geld anlegen zu dürfen, eine auszusuchen. Ab einem gewissen Vermögen ist das so.

Das mag wohl sein, aber es war ja von einem Arbeitsverhältnis die Rede, und das besteht nun mal in aller Regel zwischen einem sogenannten Arbeitnehmer und einem Unternehmer, und nicht mit einem sogennannten Investor.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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I.R
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Beitrag(#1722499) Verfasst am: 27.01.2012, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.

Wie nennst Du es, wenn der, der an seinem Schreibtisch die Füße hochlegt, mehr Ertrag von der Tätigkeit anderer erntet, als der Tätige selbst?

Naja, ich bezweifle mal, daß jemand, der nur die Füße auf den Schreibtisch legt und sonst gar nichts, als Unternehmer meistens besonders erfolgreich ist.

Als Unternehmer wahrscheinlich nicht. Aber wie wäre es mit der Bezeichnung Investor? Seine ganze Tätigkeit besteht darin, unter den Banken, die darum wetteifern, sein Geld anlegen zu dürfen, eine auszusuchen. Ab einem gewissen Vermögen ist das so.

Das mag wohl sein, aber es war ja von einem Arbeitsverhältnis die Rede, und das besteht nun mal in aller Regel zwischen einem sogenannten Arbeitnehmer und einem Unternehmer, und nicht mit einem sogennannten Investor.

Wer ist der Unternehmer in einer AG oder einer GmbH?
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fwo
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Beitrag(#1722500) Verfasst am: 27.01.2012, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
.... aber es war ja von einem Arbeitsverhältnis die Rede, und das besteht nun mal in aller Regel zwischen einem sogenannten Arbeitnehmer und einem Unternehmer, und nicht mit einem sogennannten Investor.

Versuch doch mal, das mehr inhaltlich und nicht nur formal zu betrachten.

fwo
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Beiträge: 2546

Beitrag(#1722518) Verfasst am: 27.01.2012, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
ich koennt kotzen, wenn ich lese, wie hier immer wieder jedes arbeitsverhaeltnis gleich mit "ausbeutung" bezeichnet wird.

Wie nennst Du es, wenn der, der an seinem Schreibtisch die Füße hochlegt, mehr Ertrag von der Tätigkeit anderer erntet, als der Tätige selbst?

Naja, ich bezweifle mal, daß jemand, der nur die Füße auf den Schreibtisch legt und sonst gar nichts, als Unternehmer meistens besonders erfolgreich ist.


Unsere ganzen Ex-Bundespräsidenten "legen ihre Füße" hoch, und bekommen dafür Jährlich 200.000 Euro im Jahr.

Ich habe für dieses Gesellschaft schon länger als 5 Jahre gearbeitet, und habe mit meiner Arbeit dieser Gesellschaft sicherlich mehr genützt, als es die "Arbeit" eines Bundespräsidenten tut.

Warum bekomme ich jetzt keine 200.000 Euro im Jahr?

nv.
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Vobro
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Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1722548) Verfasst am: 27.01.2012, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Norm hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Warum muss ein Arbeitsloser so schlecht gestellt werden, dass jeder, der Arbeit hat, sich quasi davor "fürchtet", arbeitslos zu werden?

Geldsparen durch Abschreckung, ist doch klar. zwinkern

Zitat:
Warum kann man "Arbeitslose" nicht einfach so gut stellen, dass es für jeden, der arbeitet auch eine denkbare und angenehme Alternative sein kann, "arbeitslos" zu sein?

So ein Quatsch, natürlich wäre es wichtig Arbeitslose nicht wei Scheiße zu behandeln sondern wie Menschen mit Rechten, Lebenshaltungsgrundkosten realistisch einzuschätzen und zu gewähren. Aber eine denkbare und angenehme Alternative würde die Arbeitslosigkeit deshalb für viele trotzdem nicht.


Warum? Was assoziierst du denn mit Arbeitslosigkeit, dass du glaubst, dass Arbeitslosigkeit (schon das Wort ist irgendwie diskriminierend, und unterstellt, dass da jemandem etwas fehle....) für viele keine "denkbare und angenehme" Alternative sei.

Anstatt den Begriff "Arbeitslosigkeit" (...hört sich ein bischen an wie Kinderlosigkeit, Obdachlosigkeit, Geschmacklosigkeit....) würde ich lieber ein anderes neutrales Wort verwenden. Denn dieses "...losigkeiten haben schon irgendwo einen diskriminierenden Beigeschmack, den die Gesellschaft diesen Menschen aufdrückt.

Anstatt "Arbeitslos" würde ich (für mich) eher die Bezeichnung vorziehen, dass da jemand ist, der derzeit in keinem verpflichtenden Beschäftigungsverhältnis steht....oder am Besten wertende Qualifizierung von "arbeitslosigen" einfach verzichten, denn es bereits diese "Qualifizierung" kommt mir vor, als würdes sie wie ein gesellschaftlicher Makel gehandelt.

Da gibt es die Schlaflosen - denen fehlt der Schlaf.

Da gibt es die Kraftlosen - denen fehlt die Kraft.

Da gibt es die Geschmacklosen - denen fehlt der Geschmack.

Da gibt es die Arbeitslosen - denen fehlt die Arbeit ????

Hey - ich bin arbeitslos und froh draüber Smilie

Mir fehlt die Arbeit kein bischen - ich bin im übrigen auch der Meinung, das ich in meinem Leben schon genug gearbeitet hätte ... aber das ist ein anderes Thema, und wäre auch nur eine Rechtfertigung, die ich nicht nötig habe, und hab das jetzt auch bloß hier eingeschoben, damit nicht gleich alle wie die Aasgeier über mich herfallen, weil ich offen bekenne: Ja - ich lebe jetzt so, wie ich leben will....na ja, mehr oder weniger....

Nein - mir fehlt die Arbeit kein bischen - ich habe - für mich - genügen sinnvolle Arbeit, die wird zwar nicht bezahlt - aber für mich ist die Arbeit sinnvoll.

nv.


Wäre die Frage wovon Du lebst, ich gehe davon aus, daß Du Dich nicht von Lichtnahrung ernährst.

Ich selber würde gerne nur Freizeit haben, Zeit für mich, meine Bücher, meine Hobbies, etc. aber da ich kein Milliönchen auf dem Konto habe, kann ich nicht so leben - ich muß arbeiten, jedenfalls so viel, daß ich mir mein Leben leisten kann.

Die Solidargemeinschaft ist idealerweise dafür da, Menschen ein würdiges Leben zu ermöglichen, die nicht arbeiten können, wg. Krankheit etwa, oder die tatsächlich keine zumutbare Arbeit finden.


Zuletzt bearbeitet von Vobro am 27.01.2012, 12:11, insgesamt einmal bearbeitet
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Vobro
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Beitrag(#1722550) Verfasst am: 27.01.2012, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

"Der Staat ist für die Menschen da, und nicht die Menschen für den Staat!"

Was ist das für ein Blödsinn! Wir alle sind der Staat, nicht nur die Regierungsbehörden, die sind nur die Verwaltungsorgane des Staates.
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