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Gravitationswellen
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1908938) Verfasst am: 17.03.2014, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/urknall-us-forscher-entdecken-urbeben-des-universums-a-959208.html
Zitat:
Die Gerüchteküche köchelt schon seit Tagen - nun hat ein amerikanisches Forscherteam seine Entdeckung offiziell verkündet: In der kosmischen Hintergrundstrahlung wollen sie Hinweise auf Gravitationswellen gefunden haben, die aus der Anfangszeit des Universums stammen. Gravitationswellen sollen immer dann entstehen, wenn Massen bewegt werden.
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Tso Wang
Vergiß es



Anmeldungsdatum: 21.09.2003
Beiträge: 1433

Beitrag(#1908986) Verfasst am: 17.03.2014, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
.

Kommt auf seinen Bicep(s) an. zwinkern

http://www.theguardian.com/science/2014/mar/14/gravitational-waves-big-bang-universe-bicep

()


"First Direct Evidence of Cosmic Inflation"


.

Jep.

http://www.n-tv.de/wissen/Astronomen-entdecken-Echo-des-Urknalls-article12479681.html

()
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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3629

Beitrag(#1909003) Verfasst am: 18.03.2014, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Auf Mark Strasslers Blog Of Particular Significance gibt es etwas Hintergrundmaterial.


Zitat:
BICEP2: New Evidence Of Cosmic Inflation!

Here’s BICEP2′s data! The black dots at the bottom of this figure, showing evidence of B-mode polarization both at small scales (“Multipole” >> 100, where it is due to gravitational lensing of E-mode polarization) and at large scales (“Multipole” << 100, where it is potentially due to gravitational waves from a period of cosmic inflation preceding the Hot Big Bang.) [...]


From the BICEP2 paper, showing the power in B-mode polarization as a function of scale on the sky (“Multipole”). Small multipole is large scale (and possibly due to gravitational waves) and large multiple is small scale (and due to gravitational lensing of E-mode polarization.) The black dots are BICEP2′s detection; all other points are non-detections by previous experiments. (Earlier discoveries of B-mode polarization at large Multipole are, for some reason, not shown on this plot.) The leftmost 3 or 4 points are the ones that give evidence for B-mode polarization, and therefore possibly for gravitational waves at early times, and therefore, possibly, for cosmic inflation preceding the Hot Big Bang!

http://profmattstrassler.com/2014/03/17/bicep2-new-evidence-of-cosmic-inflation/


Sehr schön ist wie Strassler vor zuviel Euphorie warnt, er schreckt dabei nicht einmal vor typographischen Abnormitäten zurück. NeinNein Alle Formatierungen wie im Original. Ich hoffe, Moderartorenrot ist in Zitaten erlaubt, sonst habe ich gerade Arbeit generiert.

Zitat:
NOTE: DESPITE WHAT MANY IN THE MEDIA ARE SAYING, THIS IS NOT THE FIRST INDIRECT DISCOVERY OF GRAVITATIONAL WAVES (AND THEREFORE A TRIUMPH OF EINSTEIN’S THEORY OF RELATIVITY.) (The first indirect discovery of gravitational waves was decades ago and won the 1993 Nobel Prize.) IT WOULD POTENTIALLY REPRESENT A TRIUMPH FOR THE THEORY OF INFLATION, WHICH USES EINSTEIN’S THEORY, BUT REALLY IS A SUCCESS FOR 1970s-80s PHYSICISTS — PEOPLE LIKE STAROBINSKY, GUTH, LINDE, STEINHARDT… NOT EINSTEIN.



Zitat:

From the BICEP2 paper, showing the region of n_s and r that is preferred by the data. The orange region [Frage] is the preferred region before BICEP2, and the blue region is the preferred region after BICEP2 is included in the combination of experiments. The possibility of r=0 (no gravitational waves) is now highly disfavored.


As always, I have to caution you — this is the measurement by only one experiment. Until this measurement/discovery is confirmed by another experiment, you should consider it provisional. Although this is too large a signal to be likely to be due to a pure statistical fluke, it could still be due to a mistake or problem. The history of science is littered with examples;



Zitat:
One thing you can worry about is that the points at large multipoles are systematically higher than expected from lensing. Why is that? Could it suggest an effect that is being neglected that could also affect small multipoles where they’re making their big claim of discovery?

The more I look at this, the more it bothers me; the effects of “gravitational waves” (dashed lines) should be very small around Multipole of 200, but in fact (comparing the solid lensing prediction with the black dots data) they seem to be as large as they are around Multipole of 80. One might argue that this actually disfavors, at least somewhat, the interpretation in terms of gravitational waves. However, this may be too hasty as there may be other aspects of the data, not shown on this plot, that interpret the standard interpretation. I’ll be looking into this in coming days. [And I've just notice that David Spergel is also concerned about this --- he also points out this anomaly shows in a poor fit in Figure 9 of the paper, and that there are also problems, at *low* multipoles, in Figure 7. Definitely things to worry about here...




Ich hab' diese neuen Messergebnisse noch nicht verstanden.

Polmomente sagen mir schon etwas. Was ich nicht verstehe: warum das Signal als Überbleibsel der inflationären Phase nicht völlig verschmiert ist? Es heißt, das frühste Universum habe sich um einen Faktor 10 hoch 78 vergrößert. Zu jedem Zeitpunkt während dieser inflationären Phase entstanden Gravitationswellen, die sich in einem immer größeren Raum erstreckten. Naiv gedacht, erscheint mir der Versuch, hier ein Muster finden zu wollen analog zu diesem Vorgehen: ich nehme einen Frequenzgenerator, schicke einen sweep von 20 Hz bis 20 kHz auf einen Lautsprecher und suche nach stehenden Frequenzen im Raum. Um 20 Hz zu produzieren, muß der Lautsprecher 50 Millisekunden schwingen, damit es eine Welle wird und nicht nur ein Wavelet.

Letztlich heißt das alles, man habe ein Signal vom Anfang des Big Bangs gefunden, nicht nur wie bisher die Hintergrundstrahlung, die aus der Zeit der Rekombination stammt. Das war die Zeit, als sich die Materie zu Atomen zusammenfand und das Universum "durchsichtig" wurde. Ich hab' grob 300 000 Jahre nach BB im Kopf.

Wo der Faktor 10 hoch 78 herkommt, würde ich gerne wissen. Diese Zahl nennt der englische Wikipedia-Artikel zur kosmischen Inflation. Der deutsche nennt 10 hoch (10 hoch 12). Na großartig. Mir fällt dazu gerade eine Milchmädchenrechnung ein. Pfeifen
Werde ich nachliefern, weil sich dahinter eine interessante Frage/unausgesprochene Annahme/Ontologie verbirgt. Geschockt Ohnmacht

Soviel Arbeit wars nicht Smilie. TdD

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step
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Beiträge: 22767
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Beitrag(#1909218) Verfasst am: 18.03.2014, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Wo der Faktor 10 hoch 78 herkommt, würde ich gerne wissen. Diese Zahl nennt der englische Wikipedia-Artikel zur kosmischen Inflation.

Wo nennt er das?
- man muß immer aufpassen: Durchmesser vs. Volumen, und Krümmungseffekte
- ich kenne Werte zwischen 10^30 und 10^50 (für den Durchmesser)

smallie hat folgendes geschrieben:
Der deutsche nennt 10 hoch (10 hoch 12). Na großartig. Mir fällt dazu gerade eine Milchmädchenrechnung ein. Pfeifen

Vielleicht ist (10^10)^12 gemeint, also 10^120? Damit könnte dann das 3D-Volumen gemeint sein ...

smallie hat folgendes geschrieben:
... Letztlich heißt das alles, man habe ein Signal vom Anfang des Big Bangs gefunden, nicht nur wie bisher die Hintergrundstrahlung, die aus der Zeit der Rekombination stammt. Das war die Zeit, als sich die Materie zu Atomen zusammenfand und das Universum "durchsichtig" wurde. Ich hab' grob 300 000 Jahre nach BB im Kopf.

Ganz genau. Die Theorie sagt voraus, daß es Gravitationswellen und kleine Fluktuationen in der Inflationsphase geben muß, also bei 10^-32 s oder so. Falls dem so wäre (und da geht die Inflationshypothese UND die ART ein!) - dann müßte man nicht nur die Fluktuationen, sondern auch die Folgen der GW auf dem entkoppelten Hintergrund sehen, der hier nur als "Projektionsleinwand" dient. Und die hat man jetzt gesehen - wenn es sich bestätigt.
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smallie
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Beitrag(#1909313) Verfasst am: 18.03.2014, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wo der Faktor 10 hoch 78 herkommt, würde ich gerne wissen. Diese Zahl nennt der englische Wikipedia-Artikel zur kosmischen Inflation.

Wo nennt er das?
- man muß immer aufpassen: Durchmesser vs. Volumen, und Krümmungseffekte
- ich kenne Werte zwischen 10^30 und 10^50 (für den Durchmesser)


Strassler nennt die Zahl gar nicht. Die habe ich mir ergoogelt.

Zitat:
In physical cosmology, cosmic inflation, cosmological inflation, or just inflation is the extremely rapid exponential expansion of the early universe by a factor of at least 10^78 in volume, driven by a negative-pressure vacuum energy density.

http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Inflation_(cosmology)&oldid=599351740

Die Zahl steht übrigens heute schon nicht mehr so im Wiki. Da war jemand schnell. (Und ich dachte für einen Moment, ich sei völlig verpeilt, weil ich sie nicht mehr finden konnte.)

Auf der deutschen Seite stehts immer noch:
Zitat:
Weitgehend akzeptierte Modelle legen zu Grunde, dass sich das Universum in dieser Zeit um den immensen Faktor 10 ^ 10 ^ 12 ausgedehnt haben soll.

http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation_(Kosmologie)

Mist, seit wann brauchen Klammern in Links HTML-Escapes?


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
... Letztlich heißt das alles, man habe ein Signal vom Anfang des Big Bangs gefunden, nicht nur wie bisher die Hintergrundstrahlung, die aus der Zeit der Rekombination stammt. Das war die Zeit, als sich die Materie zu Atomen zusammenfand und das Universum "durchsichtig" wurde. Ich hab' grob 300 000 Jahre nach BB im Kopf.

Ganz genau. Die Theorie sagt voraus, daß es Gravitationswellen und kleine Fluktuationen in der Inflationsphase geben muß, also bei 10^-32 s oder so. Falls dem so wäre (und da geht die Inflationshypothese UND die ART ein!) - dann müßte man nicht nur die Fluktuationen, sondern auch die Folgen der GW auf dem entkoppelten Hintergrund sehen, der hier nur als "Projektionsleinwand" dient. Und die hat man jetzt gesehen - wenn es sich bestätigt.

Noch mal zu meinem obigen Verständnisproblem. Im Beispiel vom Frequenzgenerator könnte ich die Frequenz so schnell hochdrehen, daß sich nur noch Wavelets oder Stoßfronten zeigen. Etwas näher am Thema gesagt: wenn die Raumdehnung durch Inflation die Lichtgeschwindigkeit weit übersteigt, was wird dann aus den Gravitationswellen? Wären dann die meisten GW nicht so weit gestreckt, daß wir keine ganze Welle mehr sehen?

Oder müßte man sagen, daß die Schwankungen um 10^-32 s die stärkste Amplitude hatten, während sich alle folgenden Effekte durch GW der Hintergrundstrahlung immer weniger aufprägten? Das klingt einigermaßen rund für mich.



Zu meiner Milchmädchenrechnung.

Sobald man einen Faktor angibt, um den sich das inflationäre Universum aufgeblasen hat, setzt man voraus, das das Universum eine endliche Anfangsgröße hatte. Das Universum ist nicht aus einem mathematischen Punkt entstanden. Eine Planklänge bietet sich als geratener Wert an.

Vom heutigen Radius des beobachtbaren Universums läßt sich über die Hubble-Konstante zurückrechnen auf die Größe zur Zeit der Rekombination. Die damalige Größe im Verhältnis zur Planklänge wäre dann eine grobe Abschätzung für die Ausdehnung während der inflationären Phase.

Weil ich oben Ontologie erwähnt habe: gibt es diese Ansicht noch, das Universum sei aus einem Punkt entstanden? Oder habe ich gerade einen Strohmann im Sinn?
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step
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Beitrag(#1909317) Verfasst am: 18.03.2014, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Weil ich oben Ontologie erwähnt habe: gibt es diese Ansicht noch, das Universum sei aus einem Punkt entstanden?

Das derzeit beste Modell geht - wie Du schon richtig schreibst - zurück bis auf ein Universum mit ca. Planck-Volumen.

Würde man die ART solo anwenden, würde es in einem Punkt beginnen, aber man weiß schon, daß jenseits der Planck-Länge die ART nicht mehr gelten kann. Erst mit einer GUT könnte man den "winzigen" Rest jenseits der Planckzeit modellieren.
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step
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Beitrag(#1909319) Verfasst am: 18.03.2014, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
wenn die Raumdehnung durch Inflation die Lichtgeschwindigkeit weit übersteigt, was wird dann aus den Gravitationswellen? Wären dann die meisten GW nicht so weit gestreckt, daß wir keine ganze Welle mehr sehen?

Oo, Vorsicht. Hab mir die Modelle nicht angeschaut, aber das sind ganz exotische Bedingungen. Ich könnte mir vorstellen, daß die GW im extrem komprimierten Universum ganz anders aussehen als die üblichen, z.B. daß sie eine extrem hohe Frequenz haben. Dazu gibt es bestimmt schöne Theorie-Papers!
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Alchemist
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Beitrag(#1909366) Verfasst am: 19.03.2014, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
.

Kommt auf seinen Bicep(s) an. zwinkern

http://www.theguardian.com/science/2014/mar/14/gravitational-waves-big-bang-universe-bicep

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"First Direct Evidence of Cosmic Inflation"


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Jep.

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Andrei Linde bekommt die Nachricht der Entdeckung:
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zelig
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Beitrag(#1909403) Verfasst am: 19.03.2014, 12:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zwischendurch hört es sich so an, als würde sich damit möglicherweise auch ein Fenster zur TOE öffnen. Ist das so?
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step
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Beitrag(#1909491) Verfasst am: 19.03.2014, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zwischendurch hört es sich so an, als würde sich damit möglicherweise auch ein Fenster zur TOE öffnen. Ist das so?

Kann ich noch nicht sagen - außer daß einige Kandidaten wegfallen.
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Kival
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Beitrag(#1909493) Verfasst am: 19.03.2014, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zwischendurch hört es sich so an, als würde sich damit möglicherweise auch ein Fenster zur TOE öffnen. Ist das so?

Kann ich noch nicht sagen - außer daß einige Kandidaten wegfallen.


Was wäre denn dadurch falsifiziert? Name-Dropping genügt.
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step
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Beitrag(#1909496) Verfasst am: 19.03.2014, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Andrei Linde bekommt die Nachricht der Entdeckung:
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Sehr glücklich - Sehr schön.
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step
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Beitrag(#1909538) Verfasst am: 19.03.2014, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zwischendurch hört es sich so an, als würde sich damit möglicherweise auch ein Fenster zur TOE öffnen. Ist das so?
Kann ich noch nicht sagen - außer daß einige Kandidaten wegfallen.
Was wäre denn dadurch falsifiziert? Name-Dropping genügt.

Mal so ins Unreine:

- Inflation Prä-Urknall / Blase statt Standard (sagen einige Stringtheorien voraus)
- lineare Inflation (Milne, free-coating), 1/S^2 Modell, Cosmic Slingshot ... kA, ob die alle noch aktuell waren. Man kann argumentieren, daß sie bereits durch die WMAP-Anisotropien widerlegt wurden, weiß nicht.
- ekpyrotisches Universum - da suche ich grad selber. Es sagt andere Polarisationen voraus als die Inflation, ob das allerdings die gemessenen sind?
- bestimmte Stringtheorie-Parametrisierungen können mE auch besser eingegrenzt werden wg. Form und Stärke der GW.
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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3629

Beitrag(#1909934) Verfasst am: 21.03.2014, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
wenn die Raumdehnung durch Inflation die Lichtgeschwindigkeit weit übersteigt, was wird dann aus den Gravitationswellen? Wären dann die meisten GW nicht so weit gestreckt, daß wir keine ganze Welle mehr sehen?

Oo, Vorsicht. Hab mir die Modelle nicht angeschaut, aber das sind ganz exotische Bedingungen. Ich könnte mir vorstellen, daß die GW im extrem komprimierten Universum ganz anders aussehen als die üblichen, z.B. daß sie eine extrem hohe Frequenz haben. Dazu gibt es bestimmt schöne Theorie-Papers!

Keine Frage, daß es auch extrem hohe Freuquenzen gibt.

Meine Überlegung ging in eine andere Richtung, leider habe ich versäumt, das ausdrücklich zu erwähnen.

Läßt sich aus der Hintergrundstrahlung herauslesen ob unser Universum eine abgeschlossene Blase ist, ohne Bezug zu etwas vorhergendem? Dann würden wir nur Polmomente sehen, die geradzahlig in den Plankradius passten. Oder ist unser Universum nur eine Abkapselung aus einem vorhergendem Universum? Dann könnte man auch Polmomente beobachten, deren Wellenllänge über die Größe unseres Universums hinausreicht.

Polmomente von unter 1 scheinen für letzteres zu sprechen. Vorausgesetzt, ich verstehe Polmoment richtig. Da bin ich mir gerade nicht mehr sicher.
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#1910168) Verfasst am: 21.03.2014, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Läßt sich aus der Hintergrundstrahlung herauslesen ob unser Universum eine abgeschlossene Blase ist, ohne Bezug zu etwas vorhergendem? Dann würden wir nur Polmomente sehen, die geradzahlig in den Plankradius passten. Oder ist unser Universum nur eine Abkapselung aus einem vorhergendem Universum? Dann könnte man auch Polmomente beobachten, deren Wellenllänge über die Größe unseres Universums hinausreicht.

Wenn unser Universum eine Abkapselung in Planck-Größe wäre, wäre nicht sicher, ob wir Informationen über das Elternuniversum sehen könnten, da wir noch nicht wissen, wie sich solche Moden / Informationen unterhalb der Planckgrößen verhalten. Beispielsweise könne eine Abspaltung immer mit dem Zerfall des Grundzustands einer TOE beginnen, dann würden wir nix sehen - jedenfalls soweit ich das verstehe.
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smallie
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Beiträge: 3629

Beitrag(#1910370) Verfasst am: 23.03.2014, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Das bringt mich über einige Umwege zu einem anderen Problem:

Warum heißt es, die Ergebnisse seien ein Hinweis auf Inflation?

smallie hat folgendes geschrieben:
Oder müßte man sagen, daß die Schwankungen um 10^-32 s die stärkste Amplitude hatten, während sich alle folgenden Effekte durch GW der Hintergrundstrahlung immer weniger aufprägten? Das klingt einigermaßen rund für mich.


Eine kleine Geschichte des Universums. Damit wir nicht aneinander vorbei reden, weil Big Bang inzwischen zu unscharf geworden ist als Zeitangabe.

- unbekannter Zustand oder gar kein Zustand oder was auch immer
- Inflation
- Higgs-Feld entsteht
- klassischer Big Bang



Wild spekuliert:

Das Higgs-Feld verleiht Quarks, Elektronen und so weiter die Masse. Ohne Higgs-Feld, also während der inflationären Phase gab es keine Massen - falls ich das richtig verstehe. Ohne Masse treten in der inflationären Phase aber auch keine Gravitationswellen auf. Inflation liefert hier keine Erklärung.

Wie kommt man von Gravitationswellen auf Inflation?

Bisher hatte ich Inflation immer so verstanden: Quantenfluktuationen aus der Zeit vor der Inflation werden immens vergrößert, unser Universum ist dadurch weitgehend homogen und seine Temperatur ist auch an den entgegengesetzten Polen gleich. Das ist die Standard-Lesart, die ich bisher nicht hinterfragt habe. Gleich mal nachholen.

Das gibt nur dann Sinn, wenn es vor der Inflation keine Quantenfluktuationen gab, deren Wellenlänge in der Größenordnung von (Durchmesser beobachtbares Universum / Inflationsfaktor) liegt. Bei einer Wellenlänge von 4 * damalige Größe kämen schöne Rampen heraus und das beobachtbare Universum hätte an einem Ende eine andere Temperatur als am anderen. Inflation scheint ganz bestimmte "Spektren von Quantenfluktuationsfrequenzen" vorauszusetzen.

Am Ende ist Inflation nur ein Versuch, das Problem auszulagern. Weil man bestimmte Aspekte der Hintergrundstrahlung nicht erklären kann, verlagert man das Problem auf den "unbekannten Zustand", der vor der Inflation herrschte. Ohne dabei eine Erklärung zu gewinnen. Das hat einen gewissen Voodoo-Charakter.



Stichwort Inflation und Boltzmann-Gehirn.

Vor Kurzem gab es eine öffentliche Diskussion zwischen Sean Carroll und dem Kreationisten William Lane Craig. Craig hat Boltzmann-Gehirne als Einwand gebracht, warum Physik nicht in der Lage sei, die Welt vollständig zu beschreiben. Im Jahre 2014 ist das natürlich eine etwas übertriebene Forderung. Carroll konnte darauf nur antworten, daß Boltzmann-Gehirne dabei helfen können, die guten von den schlechten Inflations-Theorien zu scheiden.

Ein starkes Argument ist das nicht.

Inflation ist eine These, die potentiell alles erklären kann, praktisch aber gar nichts vorhersagt. Solche Thesen sind sei geraumer Weile sehr beliebt.
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step
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Beitrag(#1910411) Verfasst am: 23.03.2014, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Ohne Masse treten in der inflationären Phase aber auch keine Gravitationswellen auf.

Doch, tun sie.

Ich habe ja oben schon gewarnt, daß es kompliziert ist. Man muß hier den gesamten Energie-Impuls-tensor betrachten, bzw. das gesamte Gravitationsfeld. Das sind nicht nur Massen.

Daher kann man sogar sagen, daß die gefundenen GW zusätzlich ein (erster) deutlicher Hinweis auf die Quantennatur der Gravitation sind.
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Tso Wang
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Beitrag(#1910442) Verfasst am: 23.03.2014, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ohne Masse treten in der inflationären Phase aber auch keine Gravitationswellen auf.

Doch, tun sie.

Ich habe ja oben schon gewarnt, daß es kompliziert ist. Man muß hier den gesamten Energie-Impuls-tensor betrachten, bzw. das gesamte Gravitationsfeld. Das sind nicht nur Massen.

Daher kann man sogar sagen, daß die gefundenen GW zusätzlich ein (erster) deutlicher Hinweis auf die Quantennatur der Gravitation sind.



.

Ja. Und Andrei Lindes Inflationsmodell, das Multiversen möglich erscheinen läßt, steht offenbar mit den bisher gemessenen Daten im Einklang.

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step
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Beitrag(#1910443) Verfasst am: 23.03.2014, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Und Andrei Lindes Inflationsmodell, das Multiversen möglich erscheinen läßt, steht offenbar mit den bisher gemessenen Daten im Einklang.

Ja, auch Tegmark läuft die Tage mit Dauergrinsen am MIT herum, habe ich gehört.
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smallie
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Beitrag(#1910591) Verfasst am: 23.03.2014, 23:33    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Ohne Masse treten in der inflationären Phase aber auch keine Gravitationswellen auf.

Doch, tun sie.

Ich habe ja oben schon gewarnt, daß es kompliziert ist. Man muß hier den gesamten Energie-Impuls-tensor betrachten, bzw. das gesamte Gravitationsfeld. Das sind nicht nur Massen.

Wenn du sagst, es gab vor und während der Phase der Inflation quantengravitative Fluktuationen = Gravitationswellen, dann verstehe ich das.
Wenn du aber sagst, masselose Partikel wie Quarks vor dem Higgsfeld hätten Gravitationswellen hervorgebracht, - oh je - dann habe ich eine große Verständnislücke.


Ja, ich weiß schon:






step hat folgendes geschrieben:
Daher kann man sogar sagen, daß die gefundenen GW zusätzlich ein (erster) deutlicher Hinweis auf die Quantennatur der Gravitation sind.

Absolut einverstanden.

Damit hab' ich kein Problem Ich hab' ein Problem mit Inflation. Nämlich dieses:

Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Und Andrei Lindes Inflationsmodell, das Multiversen möglich erscheinen läßt, steht offenbar mit den bisher gemessenen Daten im Einklang.

Natürlich. Ein Modell, daß keine Vorhersage macht, steht immer mit den gemessenen Daten im Einklang. Mr. Green

Wie kann Inflation die großräumig gleichmäßige Struktur des Universums erklären? Gar nicht. Sie behauptet: der ursprüngliche Raumbereich, der sich zum beobachtbaren Universum aufgeblasen hat, wäre damals schon so homogen gewesen. Wo bitte ist hier eine Erklärung versteckt? Mit den Augen rollen

Was erklärt werden muß ist die Verteilung der Multipole. Warum haben manche Frequenzen eine hohe Amplitude, während Frequenzen, die zu einem inhomogenen Universum führen, fehlen?



step hat folgendes geschrieben:
Tso Wang hat folgendes geschrieben:
Und Andrei Lindes Inflationsmodell, das Multiversen möglich erscheinen läßt, steht offenbar mit den bisher gemessenen Daten im Einklang.

Ja, auch Tegmark läuft die Tage mit Dauergrinsen am MIT herum, habe ich gehört.

In der einschlägigen Blogosphäre weht Tegmark gerade etwas Gegenwind entgegen.

Peter Woit hat kürzlich auf seinem Blog mit Tegmarck ein Wortgefecht geführt. Es fielen Vorwürfe, daß es zugehe, wie bei den Kreationisten. (Den Link zum richtigen Thema im Blog finde ich gerade nicht. Kann ich auf Wunsch nachliefern.) Und das war nicht das einzige Mal, daß es ein Gerangel in der Blogosphäre zu diesem Thema gab.



Zum Thema Tegmark, Multiversum und so weiter sagte ich hier im Forum sinngemäß einmal:
Zitat:
Damit haben die Naturalisten ein metaphysisches Weltmodell gefunden, das so mächtig ist, wie das der Gläubigen.

Das ist großartig, und eines Eintrags würdig im Kalender der Wissenschaftsgeschichte. Physikalische Metaphysik kann das Universum nun genau so gut oder besser erklären, als theologische Metaphysik. Leider ist damit überhaupt nicht erklärt, warum etwas quantitativ so ist, wie es eben ist. Jenseits der metaphysischen Ebene ist das alles eine Null-Erklärung. Damals hat mich das begeistert, inzwischen denke ich: Langsam. Halblang.

Paul Steinhardts, auch einer der Väter der Inflationstheorie, hat das Problem in der 2014er-Runde des Edge-Magazins recht deutlich beschrieben.

Ich zitiere nur ein kleinen Ausschnitt:
Zitat:
2014 : WHAT SCIENTIFIC IDEA IS READY FOR RETIREMENT?

Paul Steinhardt
Theories of Anything

Inflation, once started, runs eternally and produces a multiverse of pockets whose properties vary over every conceivable possibility—flat and non-flat; smooth and non-smooth; scale-invariant and not scale-invariant; etc. Despite laudable efforts by many theorists to save the theory, there is no solid reason known today why inflation should cause our observable universe to be in a pocket with the smoothness and other very simple properties we observe. A continuum of other conditions is equally possible.

http://www.edge.org/response-detail/25405

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Tom der Dino
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Beitrag(#1910598) Verfasst am: 23.03.2014, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, ich hielt die Inflation bisher immer für eine Hypothese, die nun eine experimentelle Entsprechung hat und damit einen Schritt hin zur Theorie gemacht hat. Die Inflation erklärt doch die beobachtbare Größe des Universums, die nicht mit der momentanen Ausdehnungsgeschwindigkeit zu erreichen wäre, oder irre ich mich komplett? Hatte die Inflationshypothese ihren eigenen Grund inbegriffen?
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step
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Beitrag(#1910608) Verfasst am: 24.03.2014, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn du sagst, es gab vor und während der Phase der Inflation quantengravitative Fluktuationen = Gravitationswellen, dann verstehe ich das.
Wenn du aber sagst, masselose Partikel wie Quarks vor dem Higgsfeld hätten Gravitationswellen hervorgebracht, - oh je - dann habe ich eine große Verständnislücke.

Bin mir übrigens gerade selbst nicht sicher, ob man schon weiß, wann der Higgs-Mechanismus überhaupt einsetzte. Vielleicht gab es den ja schon zur Inflationszeit. Mein Punkt war, daß jede Änderung des Quadrupolmoments des Energie-Impulstensors, auch des massefreien Anteils, zu GW führt.

smallie hat folgendes geschrieben:
Wie kann Inflation die großräumig gleichmäßige Struktur des Universums erklären? Gar nicht. Sie behauptet: der ursprüngliche Raumbereich, der sich zum beobachtbaren Universum aufgeblasen hat, wäre damals schon so homogen gewesen. Wo bitte ist hier eine Erklärung versteckt?

Dazu schreibe ich die nächsten Tage hoffentlich was, muß aber zugegeben selbst erst nachlesen.

smallie hat folgendes geschrieben:
Paul Steinhardts, auch einer der Väter der Inflationstheorie, hat das Problem in der 2014er-Runde des Edge-Magazins recht deutlich beschrieben.

Ich zitiere nur ein kleinen Ausschnitt:
Zitat:
2014 : WHAT SCIENTIFIC IDEA IS READY FOR RETIREMENT?

Paul Steinhardt
Theories of Anything

Inflation, once started, runs eternally and produces a multiverse of pockets whose properties vary over every conceivable possibility—flat and non-flat; smooth and non-smooth; scale-invariant and not scale-invariant; etc. Despite laudable efforts by many theorists to save the theory, there is no solid reason known today why inflation should cause our observable universe to be in a pocket with the smoothness and other very simple properties we observe. A continuum of other conditions is equally possible.

http://www.edge.org/response-detail/25405

Ja, habe ich auch gelesen. Interessanterweise ist es jetzt gerade Paul Steinhardts eigener Ansatz, der durch die neuen Ergebnisse wohl widerlegt wurde.
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step
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Beitrag(#1910609) Verfasst am: 24.03.2014, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hmm, ich hielt die Inflation bisher immer für eine Hypothese, die nun eine experimentelle Entsprechung hat und damit einen Schritt hin zur Theorie gemacht hat. Die Inflation erklärt doch die beobachtbare Größe des Universums, die nicht mit der momentanen Ausdehnungsgeschwindigkeit zu erreichen wäre, oder irre ich mich komplett?

Nö, sehe ich ebenso.

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hatte die Inflationshypothese ihren eigenen Grund inbegriffen?

Wie meinst Du das?
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Beitrag(#1910798) Verfasst am: 24.03.2014, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Wie kann Inflation die großräumig gleichmäßige Struktur des Universums erklären? Gar nicht. Sie behauptet: der ursprüngliche Raumbereich, der sich zum beobachtbaren Universum aufgeblasen hat, wäre damals schon so homogen gewesen. Wo bitte ist hier eine Erklärung versteckt?

Nehmen wir an, es habe zum Urknallzeitpunkt Fluktuationen auf kleinstem Raum gegeben. Wenn wir jetzt statt einer Inflation etwa eine lineare Expansion annehmen, dann fände die von Beginn an mit Überlichtgeschwindigkeit statt. Das würde bedeuten, daß großräumige Teilbereiche des Universums nicht miteinander wechselwirken hätten können. Das wiederum hätte zur Folge, daß der CMB viel deutlicher die primordialen Fluktuationen zeigen müßte.

Wenn wir dagegen eine Inflation ab sagen wir 10E-32 s annehmen, dann bleibt zuvor Zeit für eine Ausdehnung mit <c und eine entsprechende kausale Homogenisierung.
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Tom der Dino
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Beitrag(#1910843) Verfasst am: 24.03.2014, 20:52    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hatte die Inflationshypothese ihren eigenen Grund inbegriffen?

Wie meinst Du das?


Ich hätte es besser anders formuliert. Liefert die Hypothese der Inflation gleich noch die Gründe warum es zur Inflation kam? Oder wurde sie lediglich auf die Beobachtungen geeicht? Ich hoffe, das ist jetzt verständlicher.
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Beitrag(#1910879) Verfasst am: 24.03.2014, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Liefert die Hypothese der Inflation gleich noch die Gründe warum es zur Inflation kam? Oder wurde sie lediglich auf die Beobachtungen geeicht? Ich hoffe, das ist jetzt verständlicher.

Ach so. Also man hat nach einem Ablauf gesucht, der die Beobachtungen (Gleichmäßigkeit, Flachheit, keine Monopole, CMB usw.) möglichst zwanglos erklärt und mit der ART verinbar ist. Da blieb fast nur die Inflationshypothese.

Da man gleichzeitig auf der Suche nach einem primordialen Quantenfeld war, hat man dann theoretisch nach Feldern gesucht, die eine solche Inflation bedingen. Man weiß bis heute nicht, wie das Feld aussieht, es gibt aber Kandidaten, die passen würden.

Für jeden dieser Kandidaten, z.B. den typischerweise verwendeten einfachsten Kandidaten, eicht man die verbleibenden Freiheitsgrade auf die Beobachtungen, zum Beispiel den Koeeffizienten eines temperaturabhängigen Zusatzterms.
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Beitrag(#1911203) Verfasst am: 25.03.2014, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ja, habe ich auch gelesen. Interessanterweise ist es jetzt gerade Paul Steinhardts eigener Ansatz, der durch die neuen Ergebnisse wohl widerlegt wurde.

Siehe auch

englisch mit nettem Foto:
http://www.nature.com/news/gravitational-wave-finding-causes-spring-cleaning-in-physics-1.14910
deutsch:
http://www.spektrum.de/alias/gravitationswellen/physik-macht-grossen-fruehjahrsputz/1258544
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smallie
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Beitrag(#1911229) Verfasst am: 25.03.2014, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Das habe ich gestern schon aufgeschrieben, aber nicht mehr abgeschickt - es gibt noch mehr zu sagen.


Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hmm, ich hielt die Inflation bisher immer für eine Hypothese, die nun eine experimentelle Entsprechung hat und damit einen Schritt hin zur Theorie gemacht hat. Die Inflation erklärt doch die beobachtbare Größe des Universums, die nicht mit der momentanen Ausdehnungsgeschwindigkeit zu erreichen wäre, oder irre ich mich komplett?

Die beobachtbare Größe alleine ist es nicht.

Es spräche erstmal nichts dagegen, die Zeit in dieser Darstellung nach hinten auszudehen. Der Kegel wäre einfach länger.



Die Größe könnte man auch ohne Inflation hinkriegen. Was man nicht hinkriegt, ist die großräumig gleichmäßige Struktur zu erklären. Kleinräumig gibt es Galaxien, Galaxienhaufen, Superhaufen, Super-Superhaufen - aber irgendwann hörts auf. Ab dieser Größenordnung ist das Universum homogen. Inflation ist hier ein gute Erklärung, wenn sie Raumbereiche schneller auseinandertreibt, als sie wechselwirken.

Das ist auch der Kern von steps Argument in #1910798. Eine Antwort darauf schaffe ich heute wohl nicht mehr.


Tom der Dino hat folgendes geschrieben:
Hatte die Inflationshypothese ihren eigenen Grund inbegriffen?

Keine Ahnung. Aber das ist eine Steilvorlage für wüste Spekulation. Mr. Green

Zu welchem Zeitpunkt ist die Dichte des frühesten Universums unter die Dichte gefallen, die ein Schwarzes Loch erzeugt?

Inflation wäre dann das Phänomen, daß ein überschweres, junges Universum nicht sofort schwarzlochifiziert. zwinkern


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn du sagst, es gab vor und während der Phase der Inflation quantengravitative Fluktuationen = Gravitationswellen, dann verstehe ich das.
Wenn du aber sagst, masselose Partikel wie Quarks vor dem Higgsfeld hätten Gravitationswellen hervorgebracht, - oh je - dann habe ich eine große Verständnislücke.

Bin mir übrigens gerade selbst nicht sicher, ob man schon weiß, wann der Higgs-Mechanismus überhaupt einsetzte. Vielleicht gab es den ja schon zur Inflationszeit.

Das habe ich von Matt Strassler:

Zitat:
History of the Universe




The history of the observable patch of our universe. We don’t know what happened before the Hot Big Bang, or how hot it was when it started. Many experts suspect there was a period of inflation, but we don’t know how long it lasted. (After the discoveries announced March 18, 2014, we now have more evidence for inflation and evidence for how hot the Hot Big Bang period might potentially have been when it started.) Many people have made scientific guesses as to what happened before inflation (or in place of inflation), but there’s no data to tell us anything right now about the pre-inflation period, if there even was one. Note: there is a slight inconsistency in the graph; to the right of the Hot Big Bang, time is measured logarithmically, but to the left, time scales are still speculation.

http://profmattstrassler.com/articles-and-posts/relativity-space-astronomy-and-cosmology/history-of-the-universe/



step hat folgendes geschrieben:
Mein Punkt war, daß jede Änderung des Quadrupolmoments des Energie-Impulstensors, auch des massefreien Anteils, zu GW führt.

Da muß ich die Segel streichen, da fehlen mir die Grundlagen.


step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Paul Steinhardts, auch einer der Väter der Inflationstheorie, hat das Problem in der 2014er-Runde des Edge-Magazins recht deutlich beschrieben.

<schnipp>
Ja, habe ich auch gelesen. Interessanterweise ist es jetzt gerade Paul Steinhardts eigener Ansatz, der durch die neuen Ergebnisse wohl widerlegt wurde.



Zwei Einwände:

Vor nicht allzu langer Zeit, vor zwei oder höchstens drei Jahren, stand im SdW ein Artikel über Inflation - was sie leistet und was nicht. Mir hat der Artikel sehr gut gefallen. Du kannst dich bestimmt daran erinnern. Mir erscheinen einige Kritikpunkte daraus nach wie vor gültig. Einen habe ich oben schon angesprochen: wenn man eine These am Auftreten von Boltzmann-Gehirnen eichen muß, ist die These sehr breit angelegt. Auch nach Eliminierung der Boltzmann-Gehirn könnte sie noch zu vage sein, um je Voraussagen zu ermöglichen.

Zweitens: die vorläufigen Plank-Ergebnisse.

Zitat:
Planck 2013 results. XXII. Constraints on inflation

Planck establishes an upper bound on the tensor-to-scalar ratio of r < 0.11 (95% CL). The Planck data thus shrink the space of allowed standard inflationary models, preferring potentials with V'' < 0. Exponential potential models, the simplest hybrid inflationary models, and monomial potential models of degree n > 2 do not provide a good fit to the data.

http://arxiv.org/abs/1303.5082

Da steht: obere Schranke des Verhältnisses Tensor/Scalar: r < 0,11.

Im vorher verlinkten BICEP2-Diagramm steht: r = 0.2

Hoppla!

Allerdings passt das nicht zu dem Diagramm auf der vorigen Seite, in dem die BICEP2-Resultate klar in den Plank-Daten enthalten waren. Hmm?
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step
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Beitrag(#1911246) Verfasst am: 25.03.2014, 22:30    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wenn du aber sagst, masselose Partikel wie Quarks vor dem Higgsfeld hätten Gravitationswellen hervorgebracht, - oh je - dann habe ich eine große Verständnislücke.
Bin mir übrigens gerade selbst nicht sicher, ob man schon weiß, wann der Higgs-Mechanismus überhaupt einsetzte. Vielleicht gab es den ja schon zur Inflationszeit.
Das habe ich von Matt Strassler: [...]

Ah ja, danke. Also gut, kein Higgsfeld während der Inflation, aber ist auch egal, da mein anderes Argument ausreicht:

smallie hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Mein Punkt war, daß jede Änderung des Quadrupolmoments des Energie-Impulstensors, auch des massefreien Anteils, zu GW führt.
Da muß ich die Segel streichen, da fehlen mir die Grundlagen.

Vielleicht überzeugt Dich zur Not einfach dieser Satz aus wikipedia:

Zitat:
Nach den einsteinschen Feldgleichungen trägt nicht nur Masse, sondern auch jede Form von Energie zur Krümmung der Raumzeit bei, einschließlich der mit der Gravitation selber verbundenen Energie.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gravitation#Allgemeine_Relativit.C3.A4tstheorie

smallie hat folgendes geschrieben:
wenn man eine These am Auftreten von Boltzmann-Gehirnen eichen muß, ist die These sehr breit angelegt. Auch nach Eliminierung der Boltzmann-Gehirn könnte sie noch zu vage sein, um je Voraussagen zu ermöglichen.

Meinst Du jetzt hier die Inflationshypothese oder die Multiversenhypothese?

smallie hat folgendes geschrieben:
... Planck establishes an upper bound on the tensor-to-scalar ratio of r < 0.11 (95% CL).
smallie hat folgendes geschrieben:
Im vorher verlinkten BICEP2-Diagramm steht: r = 0.2

r = 0.2 [+0.07, -0.05] genaugenommen. Alles >0 und <1 spricht grob gesagt für die Inflationsthese. Aber der Einwand ist absolut berechtigt. Er wird auch von anderen gesehen, insbesondere da die Hilfserklärung in dem Paper ("running spectral index" bzw. vor der Inflation entstandene Korrelationen) selbst unter methodischem und auch quantitativem Beschuß steht. Beispiel etwa der kritische Kollege hier:

http://www.preposterousuniverse.com/blog/2014/03/16/bicep2-updates/#comment-7295910552604285777

Nach meinem Verständnis hat jedoch Planck bisher nicht die Polarisation selbst ausgewertet, deswegen kann das Ergebnis noch schwanken. Das ist übrigens glaube ich auch der Grund, warum die Autoren des neuen Papers die Ergebnisse kombinieren (siehe die blau-rote Zeichnung). Außerdem gibt es noch Ideen bzgl. Verunreinigungen u.ä.

http://astrobites.org/2014/03/17/bicep2-results-inflation-and-the-tensor-modes/
http://physicsworld.com/cws/article/news/2014/mar/18/neil-turok-urges-caution-on-bicep2-results

Also - der Wert ist wohl noch nicht gut abgesichert. Aber r>0 allein ist schon großartig, finde ich.
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smallie
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Beitrag(#1912458) Verfasst am: 29.03.2014, 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Langversion dessen, was oben sagen wollte. Einschließlich Korrektur zweier Punkte.

Aus einem Post von vor zwei Jahren:

smallie hat folgendes geschrieben:

Der Graph zeigt die Variation der Hintergrundstrahlung bezüglich Winkelabständen. Er zeigt, daß es zur Zeit der Rekombination Dichteunterschiede im Universum gab. "Rekombination" war die Zeit, als das Universum "durchsichtig" wurde.

Das sind ziemlich genaue Daten.
Das sind die Daten, die es zu erklären gilt.

Das Diagramm ist durch die logarithmische x-Achse etwas unhandlich. Folgendes Diagramm stellt die langwelligen Schwankungen deutlicher dar.


Zitat:
Topology of the Universe

The Cosmic Microwave Background (CMB) is a unique probe of cosmological parameters and conditions, and allows us to constrain not only models of structure formation, but also the large-scale properties of space itself. For instance, there is a connection between anisotropy in the CMB and the topology of the Universe: modifications of the CMB power spectrum are caused by the fact that only certain fluctuation modes are allowed by the boundary conditions, just as the fundamental tone and its overtones give information about the geometry inside a flute.

The significance of the largest scale CMB fluctuations in WMAP:



In de Oliveira-Costa et al.(2004), we investigate anomalies reported in the Cosmic Microwave Background maps from the Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) satellite on very large angular scales and discuss possible interpretations. Three independent anomalies involve the quadrupole and octopole:

(1.) The cosmic quadrupole on its own is anomalous at the 1-in-20 level by being low (the cut-sky quadrupole measured by the WMAP team is more strikingly low, apparently due to a coincidence in the orientation of our Galaxy of no cosmological significance);
(2.) The cosmic octopole on its own is anomalous at the 1-in-20 level by being very planar;
(3.) The alignment between the quadrupole and octopole is anomalous at the 1-in-60 level.

Although the a priori chance of all three occurring is 1 in 24000, the multitude of alternative anomalies one could have looked for dilutes the significance of such a posteriori statistics. The simplest small universe model where the universe has toroidal topology with one small dimension of order half the horizon scale, in the direction towards Virgo, could explain the three items above. However, we rule this model out using two topological tests: the S-statistic and the matched circle test.

http://space.mit.edu/~angelica/topology.html

Wenn ich das richtig lese, geht es hier um großräumige Anistropien geringer Stärke. Die Autorin verneint, daß sich das als Beleg für ein torusförmiges Universum lesen läßt.

Die Frage bleibt, wo diese Schwankungen herkommen? Sagt jemand: Gravitationswellen?



step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Wie kann Inflation die großräumig gleichmäßige Struktur des Universums erklären? Gar nicht. Sie behauptet: der ursprüngliche Raumbereich, der sich zum beobachtbaren Universum aufgeblasen hat, wäre damals schon so homogen gewesen. Wo bitte ist hier eine Erklärung versteckt?

Nehmen wir an, es habe zum Urknallzeitpunkt Fluktuationen auf kleinstem Raum gegeben. Wenn wir jetzt statt einer Inflation etwa eine lineare Expansion annehmen, dann fände die von Beginn an mit Überlichtgeschwindigkeit statt. Das würde bedeuten, daß großräumige Teilbereiche des Universums nicht miteinander wechselwirken hätten können. Das wiederum hätte zur Folge, daß der CMB viel deutlicher die primordialen Fluktuationen zeigen müßte.

Wenn wir dagegen eine Inflation ab sagen wir 10E-32 s annehmen, dann bleibt zuvor Zeit für eine Ausdehnung mit <c und eine entsprechende kausale Homogenisierung.

Das Zitat ziehe ich zurück, geht in die falsche Richtung.


Rücksprung zum Argument davor:

smallie hat folgendes geschrieben:
Bisher hatte ich Inflation immer so verstanden: Quantenfluktuationen aus der Zeit vor der Inflation werden immens vergrößert, unser Universum ist dadurch weitgehend homogen und seine Temperatur ist auch an den entgegengesetzten Polen gleich. Das ist die Standard-Lesart, die ich bisher nicht hinterfragt habe. Gleich mal nachholen.

Das gibt nur dann Sinn, wenn es vor der Inflation keine Quantenfluktuationen gab, deren Wellenlänge in der Größenordnung von (Durchmesser beobachtbares Universum / Inflationsfaktor) liegt. Bei einer Wellenlänge von 4 * damalige Größe kämen schöne Rampen heraus und das beobachtbare Universum hätte an einem Ende eine andere Temperatur als am anderen. Inflation scheint ganz bestimmte "Spektren von Quantenfluktuationsfrequenzen" vorauszusetzen.

Der Faktor 4 ist auch großer Käse. Aber die Vorstellung, daß Rampen herauskommen, findet sich in obigem Diagramm wieder.

So ist es besser: noch heute zeigen sich großräumige Inhomogenitäten, wenn auch mit winziger Amplitude. Waren diese Inhomogenitäten bereits vor der Inflation vorhanden, entstanden sie während der Inflation - oder gab es gar keine Inflation und die Inhomogenitäten entstanden zu Beginn des Universums aus einem anderen Grund?



Stichwort "Spektren": wie muß man sich solche Fluktuationen vorstellen?

- einzeln auftretende Fluktuation einer bestimmten Wellenlänge/Frequenz? Klingt merkwürdig in meinen Ohren.

- eher schon eine Überlagerung mehrerer Fluktuationen gleichzeitig. Fluktuationen hätten dann ein Spektrum, einen Frequenzgang. Wie sähe dieses Spektrum aus?

- Schwarzkörperstrahlung?

- Ganzzahlige Vielfache des Ausgangsdurchmessers? Macht eigentlich nur Sinn, wenn ich mir ein torroidal oder sonst wie geschlossenes Universum vorstelle. Passt überhaupt nicht zur Beobachtung, daß der Raum flach ist. Andererseits: die Masse des beobachtbaren Universums auf knapp über Planklänge - ohne GUT sieht das schwer nach geschlossener Topologie aus.

- lineares Spektrum: alle Frequenzen sind gleich wahrscheinlich. Dazu ein Zitat, das mich in diesem Zusammenhang ziemlich verwirrt. Der Artikel stammt von vor der BICEP2-Veröffentlichung.

Zitat:
The researchers’ ultimate goal is to measure so-called “non-Gaussianities” in the initial conditions of the universe. If inflation theory is correct and an inflation field briefly transitioned to an unstable state, causing space to balloon 10^78 times in volume, random ripples of energy called quantum fluctuations would have surfaced in the field and later grown into the large-scale structure that exists today. These ripples would be expected to follow a “Gaussian” distribution, in which energy is evenly distributed on both sides of a bell curve. Cosmologists look for non-Gaussianities, or subtle biases in the energy distribution, as signs of other, more meaningful events during inflation, such as interactions between multiple inflation fields.

https://www.simonsfoundation.org/quanta/20140212-big-bang-secrets-swirling-in-a-fluid-universe/


Ohne zu wissen, wie diese Spektren in einem neugeborenen Universum aussehen, läßt sich wenig sagen.



Ich lese BICEP2 so, daß hier etwas über dieses Spektrum gesagt wird, aber nur bei einer Frequenz. Mir fehlt ein wesentlicher Baustein, um die Sache zu verstehen. B-Mode-Polarisierungen. Wie kommt man von Gravitationswellen auf B-Mode-Polarisierung?


EDIT: hier scheint die Antwort zu stehen. Inflation on the back of an envelope
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