Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
Malwieder meinStichwort
Anmeldungsdatum: 21.06.2011 Beiträge: 331
|
|
Nach oben |
|
 |
Quéribus Eretge
Anmeldungsdatum: 21.07.2003 Beiträge: 5947
Wohnort: Avaricum
|
(#1743152) Verfasst am: 07.04.2012, 20:25 Titel: |
|
|
wie schon bei so vielem (inklusive der Lehre), was das Christentum betrifft: wirklich neu erfunden haben die nix, nur bereits bekanntes für sich angewendet:
wikipedia hat folgendes geschrieben: | Die Aufgaben eines Krankenhauses haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Ursprünglich war die Medizin eng mit der Religion verbunden. So dienten die Tempel des Alten Ägyptens auch der Behandlung von Kranken. Die ersten eigenständigen Einrichtungen, die sich um Kranke kümmerten, sind aus Sri Lanka und später auch aus Indien bekannt. Die ersten Lehrkrankenhäuser entstanden im alten Persien.
Im frühen Mittelalter entstanden Krankenhäuser besonders in größeren Städten der arabisch-islamisch dominierten Welt, deren Gelehrte und Ärzte bereits Medikamente entwickelten und Operationen auf vergleichsweise hohem Niveau durchführten.[1] Allein Bagdad verfügte als Hauptstadt des Abassidenreiches über rund hundert Kliniken im 11. Jahrhundert.[2] |
http://de.wikipedia.org/wiki/Krankenhaus
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Krankenhauses
_________________ "He either fears his fate too much
or his deserts are small
That dares not put it to the touch
To gain or lose it all."
James Graham
|
|
Nach oben |
|
 |
deirfloo Globulisierungsgegner
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 1126
|
(#1743155) Verfasst am: 07.04.2012, 20:30 Titel: |
|
|
Die genaue Geschichte kenne ich nicht.
Tatsache ist, daß in Österreich sehr viele Krankenhäuser christliche Namen tragen und ich denke, daß das schon seine Richtigkeit hat mit der christlichen Gründung (ohne das nachgeforscht zu haben).
Was anderes stört mich weit mehr.
Meine Frau ist Krankenschwester und denkt nicht dran sich als Nicht-Gläubig zu outen, da wäre sie massivem Druck ausgesetzt.
Offenbar ist es für viele Menschen immer noch nicht nachvollziehbar, daß man auch ohne Glauben gerne Menschen hilft und sie pflegt.
Ja, eigentlich umgekehrt. Wenn man aus sich heraus ein starkes Bedürfnis hat, anderen zu helfen, Leid zu mildern und sich mit voller Kraft dafür einsetzt, ist das doch höher zu bewerten, als wenn man es aus Gottgefallen tut oder um Gottes Werk zu tun, oder?
_________________ Skeptical scrutiny is the means, in both science and religion, by which deep thoughts can be winnowed from deep nonsense.
Carl Sagan
was ich grade höre: http://www.cantosonor.eu
|
|
Nach oben |
|
 |
Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg
|
(#1743158) Verfasst am: 07.04.2012, 20:52 Titel: |
|
|
Ja was wären wir nur ohne das Christentum, wir wären sogar zu dumm gewesen zum atmen, wenn es das Christentum nicht gegeben hätte.
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
|
|
Nach oben |
|
 |
Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
|
(#1743159) Verfasst am: 07.04.2012, 20:59 Titel: |
|
|
Lord Snow hat folgendes geschrieben: | Ja was wären wir nur ohne das Christentum, wir wären sogar zu dumm gewesen zum atmen, wenn es das Christentum nicht gegeben hätte. |
Genau und ohne das Christentum hätten wir das Mittelalter nie hinter uns gelassen.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
|
|
Nach oben |
|
 |
Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
|
(#1743348) Verfasst am: 09.04.2012, 13:06 Titel: |
|
|
Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Lord Snow hat folgendes geschrieben: | Ja was wären wir nur ohne das Christentum, wir wären sogar zu dumm gewesen zum atmen, wenn es das Christentum nicht gegeben hätte. |
Genau und ohne das Christentum hätten wir das Mittelalter nie hinter uns gelassen. |
Vieles, was in der Medizin bereits seit der grechischen Antike bekannt war (die Religion des Pythagoras, das Heiligtum des Asklepios in Epidaurus, die Betrachtung der Zusammenhänge von Körper und Psyche im Dialog Charmides bei Platon, etc.) wurde vom aufkommenden Christentum seit der sogenannten Bekehrung des Paulus systematisch zurückgedrängt und in der Renaissance mühsam erst wieder entdeckt. Wäre das nicht geschehen, hätte sich auch die Geschichte der Krankenhäuser in Europa viel früher entwickelt, ich denke, das kann man annehmen.
|
|
Nach oben |
|
 |
moritura pan narrans
Anmeldungsdatum: 01.12.2003 Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin
|
(#1743356) Verfasst am: 09.04.2012, 13:46 Titel: Re: Krankenhäuser + Christentum |
|
|
Malwieder hat folgendes geschrieben: |
Bei genauerem Nachforschen war ich erstaunt, wie spät es bei uns soetwas gab, was man einigermaßen als medizinisches Krankenhaus bezeichnen kann und auch Pflege und Rettungsdienste sind erst spät richtig organisiert und auch nicht mit kirchlichem Urheberrecht entstanden.
Täusche ich mich da oder habe ich recht? |
Frage: Was sind die Kriterien dafür, etwas als eingermaßen medizinisches Krankenhaus zu bezeichnen?
|
|
Nach oben |
|
 |
Vobro Privatnachdenker
Anmeldungsdatum: 10.11.2011 Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal
|
(#1743358) Verfasst am: 09.04.2012, 14:13 Titel: Re: Krankenhäuser + Christentum |
|
|
moritura hat folgendes geschrieben: | Malwieder hat folgendes geschrieben: |
Bei genauerem Nachforschen war ich erstaunt, wie spät es bei uns soetwas gab, was man einigermaßen als medizinisches Krankenhaus bezeichnen kann und auch Pflege und Rettungsdienste sind erst spät richtig organisiert und auch nicht mit kirchlichem Urheberrecht entstanden.
Täusche ich mich da oder habe ich recht? |
Frage: Was sind die Kriterien dafür, etwas als eingermaßen medizinisches Krankenhaus zu bezeichnen? |
Lies mal die Erzählung von Czechov "Krankensaal Nummer 6", dann hast Du ein Beispiel dafür, was man als Nichtmedizinisch bezeichnen könnte, früher gab es viele Krankenhäuser, die eher Aufbewahrungshäuser waren.
Viele Krankenhäuser auch in Deutschland oder Österreich noch Ende des 19. Jahrhunderts hatten katastrophale hygienische Zustände und kaum echte medizinische Versorgung.
|
|
Nach oben |
|
 |
Malwieder meinStichwort
Anmeldungsdatum: 21.06.2011 Beiträge: 331
|
(#1743360) Verfasst am: 09.04.2012, 14:25 Titel: Re: Krankenhäuser + Christentum |
|
|
moritura hat folgendes geschrieben: | Frage: Was sind die Kriterien dafür, etwas als eingermaßen medizinisches Krankenhaus zu bezeichnen? |
Wo man Krankheiten wirklich systematisch organisiert heilen möchte und kann und den Armen und Kranken nicht nur Almosen, Gebete und die Erlaubnis zum Betteln anbietet.
Der Malteserorden macht heutzutage noch Wallfahrten nach Lourdes habe ich gelesen.
Muss das auch erst alles ordnen.
Ausgehend vom biblischen Samariter, gabs doch bei den Kreuzzügen diese Hospitaliter-Orden, Lazarusorden und Krams (dies auch zur Verquickung von Adel und Klerus bei Religionskritik Wiesbadens Thread) Die von den Kreuzügen eingeschleppten Seuchen mussten dann auch bei uns versorgt werden (Siechenhäuser) Den Mönchen in den Klöstern war die Krankenpflege allmählich lästig in ihrem Tagesablauf, deshalb wurden die Siechenhäuser separat abseits der Orte erbaut.
Richtig medizinische Hilfe gab es kaum und wenn, dann für einfache Leute zu teuer. Die gingen eher zum Bader, welcher kein Kirchenmensch war.
Bei den Schlachten der späteren Kriege gab es offensichtlich zunächst keine kirchlich organisierte Organisation für die Verwundeten, weshalb ja das rote Kreuz gegründet werden musste. Größer angelegte Pflege hat doch die Augusta mit ihrem vaterländischem Frauenverband und Florence Nightingale etc. in Gang gebracht.
Oder?
|
|
Nach oben |
|
 |
moritura pan narrans
Anmeldungsdatum: 01.12.2003 Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin
|
(#1743434) Verfasst am: 09.04.2012, 18:49 Titel: Re: Krankenhäuser + Christentum |
|
|
Vobro hat folgendes geschrieben: | moritura hat folgendes geschrieben: | Malwieder hat folgendes geschrieben: |
Bei genauerem Nachforschen war ich erstaunt, wie spät es bei uns soetwas gab, was man einigermaßen als medizinisches Krankenhaus bezeichnen kann und auch Pflege und Rettungsdienste sind erst spät richtig organisiert und auch nicht mit kirchlichem Urheberrecht entstanden.
Täusche ich mich da oder habe ich recht? |
Frage: Was sind die Kriterien dafür, etwas als eingermaßen medizinisches Krankenhaus zu bezeichnen? |
Lies mal die Erzählung von Czechov "Krankensaal Nummer 6", dann hast Du ein Beispiel dafür, was man als Nichtmedizinisch bezeichnen könnte, früher gab es viele Krankenhäuser, die eher Aufbewahrungshäuser waren.
Viele Krankenhäuser auch in Deutschland oder Österreich noch Ende des 19. Jahrhunderts hatten katastrophale hygienische Zustände und kaum echte medizinische Versorgung. |
Eigentlich fragte ich nicht nach Beispielen, sondern nach Kriterien.
Was wäre eine echte medizinische Versorgung?
Welches wäre der hygienische Mindeststandard um etwas als Krankenhaus zu bezeichnen?
Die Krankenhäuser am Ende des 19. Jahrhunderts werden ja von dir als Krankenhäuser bezeichnet, obwohl sie anscheinend den Standard, den du als Krankenhaus definierst nicht erreichten.
Wenn du einen hygienischen Zustand, der etwa dem heutigen entspricht verlangst, dann musst du bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gehen. Das du dann zu kirchlich organisierten Krankenhäusern kommst, ist dann kein Wunder. Daneben gab es dann noch die jüdischen Krankenhäuser, die aus den bekannten Gründen nach der Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr existierten.
|
|
Nach oben |
|
 |
moritura pan narrans
Anmeldungsdatum: 01.12.2003 Beiträge: 1358
Wohnort: Berlin
|
(#1743436) Verfasst am: 09.04.2012, 18:56 Titel: |
|
|
Wikipedia nennt in dem Artikel zur Geschichte des Krankenhaus als eine der 1. Krankenhäuser römische Krankenhäuser für Soldaten, bzw. für Sklaven.
Ob es noch früher eine organisierte Krankenpflege in einem Gemeinschaftsgebäude gab, ist nicht genau zu ersehen. Medizinische Versorgung von religiösen Vorstellungen zu trennen ist m.E. für diese frühe Zeit weder für Christen noch für andere Religionen möglich.
|
|
Nach oben |
|
 |
|