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Der Begriff Religiot
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1818351) Verfasst am: 20.02.2013, 11:02    Titel: Der Begriff Religiot Antworten mit Zitat

Ist es eigentlich möglich die Begriffsgeschichte des Begriffs "Religiot" einigermaßen genau nachzuzeichnen?

Wann taucht der Begriff zum ersten mal auf; wer hat ihn eingeführt?
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"Es gibt so stumpfsinnige Menschen, dass jeder Gedanke, der auf der Oberfläche ihres Gehirns aufginge, sogleich aus Einsamkeit Selbstmord begehen würde." - Emile Cioran
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1818446) Verfasst am: 20.02.2013, 19:52    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich hatte den Begriff bis jetzt überhaupt noch nie gehört. Mit den Augen rollen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46730
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1818450) Verfasst am: 20.02.2013, 19:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also ich hatte den Begriff bis jetzt überhaupt noch nie gehört. Mit den Augen rollen


Ich habe den in Verbindung gebracht mit Religulous
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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bernard
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Anmeldungsdatum: 12.06.2012
Beiträge: 634

Beitrag(#1818458) Verfasst am: 20.02.2013, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Schmidt-Salomon verwendet das Wort in Mediendiskussionen und Schmähschriften.
Ansonsten kenne ich ihn nur als szenen-internen Begriff in Internetdiskussionen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1818461) Verfasst am: 20.02.2013, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ich vermute, es kommt wie meistens aus dem Amerikanischen.

http://www.urbandictionary.com/define.php?term=religiot

"religionut" habe ich dort auch gesehen ...
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1818471) Verfasst am: 20.02.2013, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also ich hatte den Begriff bis jetzt überhaupt noch nie gehört. Mit den Augen rollen

Aber hoffentlich gelesen. Hier im Forum seht er bis jetzt ca 13o mal, und ich meine, ihn auch schon bei MSS gelesen zu haben, obwohl ich nicht gerade zu seinen eifrigen Jüngern zähle. das erste Vorkommen hier im Forum ist von Hiob Holbach 2009 mit Bezug auf Religulous, den auch vrolijke gerade herstellte.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1818475) Verfasst am: 20.02.2013, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also ich hatte den Begriff bis jetzt überhaupt noch nie gehört. Mit den Augen rollen

Aber hoffentlich gelesen. Hier im Forum seht er bis jetzt ca 13o mal, und ich meine, ihn auch schon bei MSS gelesen zu haben, obwohl ich nicht gerade zu seinen eifrigen Jüngern zähle. das erste Vorkommen hier im Forum ist von Hiob Holbach 2009 mit Bezug auf Religulous, den auch vrolijke gerade herstellte.

fwo


Klar habe ich den Begriff zuerst bei MSS gelesen, siehe:

http://hpd.de/node/6606

Klingt tatsächlich so, als hätte er selber diesen Begriff eingeführt; in seinem Buch "Keine Macht den Doofen" verwendet er ihn auch äußerst großzügig, wenngleich auch meinem Eindruck nach gelegentlich etwas sehr undifferenziert.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1818481) Verfasst am: 20.02.2013, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Mein link oben ist aber von 2004.
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1818482) Verfasst am: 20.02.2013, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Vobro hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also ich hatte den Begriff bis jetzt überhaupt noch nie gehört. Mit den Augen rollen

Aber hoffentlich gelesen. Hier im Forum seht er bis jetzt ca 13o mal, und ich meine, ihn auch schon bei MSS gelesen zu haben, obwohl ich nicht gerade zu seinen eifrigen Jüngern zähle. das erste Vorkommen hier im Forum ist von Hiob Holbach 2009 mit Bezug auf Religulous, den auch vrolijke gerade herstellte.

fwo


Klar habe ich den Begriff zuerst bei MSS gelesen, siehe:

http://hpd.de/node/6606

Klingt tatsächlich so, als hätte er selber diesen Begriff eingeführt; in seinem Buch "Keine Macht den Doofen" verwendet er ihn auch äußerst großzügig, wenngleich auch meinem Eindruck nach gelegentlich etwas sehr undifferenziert.


und er ist dem Anliegen der Religionsfreien auch nicht gerade förderlich, würde ich meinen.

Bei dem Versuch, Verständnis in Teilbereichen zu erwecken, z.B. bei der Trennung von Staatlichem und Kirche, Schule und Religion, ließen sich durchaus Erfolge erzielen, wenn man auf so ein martialisches Vokabular verzichtet. Die besten Vertreter des Denkens in der Menschheitsgeschichte bis zum 19. Jahrhundert waren persönlich religiös; es wäre vermessen und überheblich, auf sie herabzublicken. Sie unterminierten auf ihre Weise, oft ohne es selbst zu merken, die Glaubensgrundlagen der Kirchen, so dass später radikale Schlußfolgerungen gezogen werden konnten.

Warum potentielle Verbündete verprellen, wenn etwa einem religiös motivierte Kriegsgegner/Pazifisten oder Verteidiger der Armen viel näher stehen, als sich freigeistig dünkende Kriegsbefürworter und Wortführer der Zementierung großer sozialer Unterschiede.
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1818485) Verfasst am: 20.02.2013, 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Mein link oben ist aber von 2004.


Ok, also wollte ich gefragt haben, wer hat den Begriff als erster in Deutschland eingeführt zwinkern
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Vobro
Privatnachdenker



Anmeldungsdatum: 10.11.2011
Beiträge: 1024
Wohnort: Wuppertal

Beitrag(#1818487) Verfasst am: 20.02.2013, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Vobro hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Also ich hatte den Begriff bis jetzt überhaupt noch nie gehört. Mit den Augen rollen

Aber hoffentlich gelesen. Hier im Forum seht er bis jetzt ca 13o mal, und ich meine, ihn auch schon bei MSS gelesen zu haben, obwohl ich nicht gerade zu seinen eifrigen Jüngern zähle. das erste Vorkommen hier im Forum ist von Hiob Holbach 2009 mit Bezug auf Religulous, den auch vrolijke gerade herstellte.

fwo


Klar habe ich den Begriff zuerst bei MSS gelesen, siehe:

http://hpd.de/node/6606

Klingt tatsächlich so, als hätte er selber diesen Begriff eingeführt; in seinem Buch "Keine Macht den Doofen" verwendet er ihn auch äußerst großzügig, wenngleich auch meinem Eindruck nach gelegentlich etwas sehr undifferenziert.


und er ist dem Anliegen der Religionsfreien auch nicht gerade förderlich, würde ich meinen.

Bei dem Versuch, Verständnis in Teilbereichen zu erwecken, z.B. bei der Trennung von Staatlichem und Kirche, Schule und Religion, ließen sich durchaus Erfolge erzielen, wenn man auf so ein martialisches Vokabular verzichtet. Die besten Vertreter des Denkens in der Menschheitsgeschichte bis zum 19. Jahrhundert waren persönlich religiös; es wäre vermessen und überheblich, auf sie herabzublicken. Sie unterminierten auf ihre Weise, oft ohne es selbst zu merken, die Glaubensgrundlagen der Kirchen, so dass später radikale Schlußfolgerungen gezogen werden konnten.

Warum potentielle Verbündete verprellen, wenn etwa einem religiös motivierte Kriegsgegner/Pazifisten oder Verteidiger der Armen viel näher stehen, als sich freigeistig dünkende Kriegsbefürworter und Wortführer der Zementierung großer sozialer Unterschiede.


Gerade weil ich "Keine Macht den Doofen" gelesen habe, habe ich mit Religiot, bzw. Religiotie so meine Schwierigkeiten, obwohl ich den Begriff eigentlich auf gewisse Phönomene des religiösen Glaubens bezogen als äußerst angemessen empfinde.

Das Problem ist, daß längst nicht jeder Gläubige sich die Mühe machen wird, im Internet nach genaueren Definitionen und Abgrenzungen zu recherchieren, man wird diesen Begriff vermutlich allzumeist als eine Art Pauschalurteil über alle Gläubigen auffassen.

Was Schmidt-Salomon in seiner kleinen Streitschrift darüber hinaus vollkommen zu übersehen scheint, ist die Tatsache, daß bestimmte religiöse Vorstellungen und Glaubensinhalte erst aus ihrem zeitlichen und kulturellen Bezug herausgerissen als idiotisch erscheinen. Solange es kein einigermaßen einheitliches globales Bildungs- und Bewußtseinsniveau gibt, muß man sehr vorsichtig sein, wem man religiöse Idiotie unterstellt und bei wem es absolut unangemessen wäre, ein solches Urteil zu fällen.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1818502) Verfasst am: 20.02.2013, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Furchtbarer Begriff. Schulterzucken
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1818524) Verfasst am: 21.02.2013, 01:26    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Furchtbarer Begriff. Schulterzucken


Ach, nicht schlimmer als Athidiot. zwinkern
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#1818532) Verfasst am: 21.02.2013, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber hoffentlich gelesen. Hier im Forum seht er bis jetzt ca 13o mal

Wahnsinn. Hast du dir mal angesehen, wieviele Threads es hier gibt? Mit den Augen rollen
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#1818537) Verfasst am: 21.02.2013, 02:40    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Furchtbarer Begriff. Schulterzucken


Ich glaube, ich habe ihn noch nie selber benutzt, aber es gibt Kontexte, da könnte er passen.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1818543) Verfasst am: 21.02.2013, 03:21    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber hoffentlich gelesen. Hier im Forum seht er bis jetzt ca 13o mal

Wahnsinn. Hast du dir mal angesehen, wieviele Threads es hier gibt? Mit den Augen rollen

Keiner liest hier alles - trotzdem begegnen wir uns so regelmäßig, dass ich eigentlich davon ausgehen kann, dass wir hier eine ziemlich große Schnittmenge haben.

fwo
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1818544) Verfasst am: 21.02.2013, 03:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Furchtbarer Begriff. Schulterzucken


Einerseits ja, andererseits hat halt die US-Religionspropaganda die "Religionskritik", die sie verdient. Gegen manche Radioprediger ist kreuz.net ein Lercherlschas.

Ich kann nicht völlig ausschließen, dass ich mich nicht für solche Begriffe erwärmen könnte, wenn mir täglich jemand Chick tracts zustecken würde. Mein Niveau ist sicher auch nicht immun gegen ständige Abstumpfung.

Generell halte ich aber von Verunstaltungen von Personenbezeichnungen zur Verächtlichmachung überhaupt wenig. Es ist weder sympathisch, noch fair, noch strategisch klug (und gerade Religioten erscheint mir ähnlich wie die Verwendung von Hartzler, womit dann auf einmal nur Klischeehartzler gemeint sind).
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1818659) Verfasst am: 21.02.2013, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Furchtbarer Begriff. Schulterzucken


Einerseits ja, andererseits hat halt die US-Religionspropaganda die "Religionskritik", die sie verdient. Gegen manche Radioprediger ist kreuz.net ein Lercherlschas...




Das mag stimmen.

Andererseits gibt es im Amiland nicht nur uebel herumhetzende rechte Evangelikale, sondern auch viele sehr ehrenwerte, z.B. in der Buergerrechtsbewegung aktive Christen und die haben solch unterirdische "Religionskritik" mit Sicherheit nicht verdient.

Deswegen wuerde ich die Vokabel "Religiot" maximal sehr selektiv und gezielt auf ganz bestimmte "Religioten" anwenden aber eigentlich nie als pauschale Bezeichnung fuer Christen (bzw. andere Religioese). Diese Keule verursacht sonst ganz einfach zu viele verbale Kolateralschaeden.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1819760) Verfasst am: 26.02.2013, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Erinnert mich an die Neger-Diskussion... Mit den Augen rollen

Religiot ist angelehnt an Idiot. Das wird zwar heute als Schimpfwort verstanden, war aber ursprünglich mal eine mehr oder weniger wertfreie Bezeichnung für ungebildete Menschen.

Der Religiot ist analog dazu jemand, dem bestimmte Aspekte des wissenschaftlichen Denkens fehlen, dem man also ebenso ein gewisses Mass an Unbildung attestiert.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22257

Beitrag(#1819761) Verfasst am: 26.02.2013, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
[...] Idiot. Das wird zwar heute als Schimpfwort verstanden, war aber ursprünglich mal eine mehr oder weniger wertfreie Bezeichnung für ungebildete Menschen.

Falsch.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1819774) Verfasst am: 26.02.2013, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
[...] Idiot. Das wird zwar heute als Schimpfwort verstanden, war aber ursprünglich mal eine mehr oder weniger wertfreie Bezeichnung für ungebildete Menschen.

Falsch.

War das nicht die Bezeichnung für geistig Behinderte oder Epileptiker, die soweit durch Anfälle geschädigt waren, dass sie sich nicht mehr verständigen konnten? (In dem gleichnamigen Roman von Dostojewski wird zumindest der Titelheld Fürst Liow Nikolajewitsch Myschkin als Idiot bezeichnet, das war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts)
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Telliamed
registrierter User



Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1819781) Verfasst am: 26.02.2013, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
[...] Idiot. Das wird zwar heute als Schimpfwort verstanden, war aber ursprünglich mal eine mehr oder weniger wertfreie Bezeichnung für ungebildete Menschen.

Falsch.


Warum generell "falsch"?

Zumindest seit dem Mittelalter, in dem sich die scholastische katholische Theologie ausbildete, war der "Idiot" lediglich ein Laie, dem die theologische Ausbildung und die entsprechenden Sprachkenntnisse fehlten und der deswegen entsprechend den Vorgaben der Kleriker nicht mitzureden hatte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Idiot

Aus Protest dagegen entwickelten sich religiöse Laienbewegungen. Du kennst diese nonkonformistischen Vorstellungen des "allgemeinen Priestertums" aller Gläubigen, wie zum Beispiel bei den radikalen reformatorischen Bewegungen, auf die während der Luther-Dekade noch häufig genug ein Licht geworfen wird.

Erst mit der Entwicklung der Psychiatrie im 19. Jahrhundert setzte sich mit der Anwendung des Begriffs "Idiot" auf psychisch Kranke allgemein eine abwertende Bezeichnung durch.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22257

Beitrag(#1819787) Verfasst am: 26.02.2013, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
[...] Idiot. Das wird zwar heute als Schimpfwort verstanden, war aber ursprünglich mal eine mehr oder weniger wertfreie Bezeichnung für ungebildete Menschen.

Falsch.


Warum generell "falsch"?

Zumindest seit dem Mittelalter, in dem sich die scholastische katholische Theologie ausbildete, war der "Idiot" lediglich ein Laie, dem die theologische Ausbildung und die entsprechenden Sprachkenntnisse fehlten und der deswegen entsprechend den Vorgaben der Kleriker nicht mitzureden hatte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Idiot

Bei "ursprünglich" war ich einfach noch einen Absatz im Wiki-Artikel früher dran. In der "ursprünglichen" Bedeutung ging es noch nicht einmal um Unbildung.

Außerdem, aber das war mir zu blöd zu zeigen, geht Fake mit seinem Ausflug in die Wortgeschichte natürlich völlig fehl. Die Leute, die das Wort "Religiot" verwenden, meinen selbstverständlich genau die heutige, beleidigende Bedeutung des Wortes.

Insofern finde ich das Wort tatsächlich auch nützlich. Mein weiß bei dem, der das Wort verwendet, sofort, woran man bei ihm ist.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1819792) Verfasst am: 26.02.2013, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wobei vorab die Frage zu klären wäre, ob man geistige Minderleistungen überhaupt wertfrei benennen kann, denn Leistung und Wert werden üblicherweise fast synonym verwendet.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1819802) Verfasst am: 26.02.2013, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Außerdem, aber das war mir zu blöd zu zeigen, geht Fake mit seinem Ausflug in die Wortgeschichte natürlich völlig fehl. Die Leute, die das Wort "Religiot" verwenden, meinen selbstverständlich genau die heutige, beleidigende Bedeutung des Wortes.

Fast.

Idiot ist nicht nur beleidigend, wie beispielsweise "Arschloch". Idiot hat eine Doppelbedeutung. Es beinhaltet eine Tatsachenbehauptung (= eine geistige Minderleistung besteht) und eine Wertung (= geistige Minderleistungen sind schlecht).

Du hast insofern Recht, dass Religiot dieselbe Doppelbedeutung hat.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1819812) Verfasst am: 26.02.2013, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich lehne den Begriff Religiot ab, weil er nahelegt, daß es einen Tatsachenzusammenhang zwischen Religion und Idiotie gibt. Nicht jeder, der religiös ist, ist deswegen gleich ein Idiot oder benimmt sich wie einer. Ich habe grundsätzlich kein Problem mit religiösen Leuten, solange sie mich in Ruhe lassen und sich nicht einbilden, daß das Zeug, an das sie selber glauben, auch für andere gültig sein muß. Eine anlaßlose diffamierende Bezeichnung steht einem einem vernünftigen Umgang miteinander in Wege.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1819816) Verfasst am: 26.02.2013, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ich habe grundsätzlich kein Problem mit religiösen Leuten, solange sie mich in Ruhe lassen und sich nicht einbilden, daß das Zeug, an das sie selber glauben, auch für andere gültig sein muß.

Hast du denn mit Idioten ein grundsätzliches Problem (auch wenn sie dich in Ruhe lassen)? Oder lehnst du den Begriff "Idiot" gleichermaßen ab?
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1819819) Verfasst am: 26.02.2013, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Ich habe grundsätzlich kein Problem mit religiösen Leuten, solange sie mich in Ruhe lassen und sich nicht einbilden, daß das Zeug, an das sie selber glauben, auch für andere gültig sein muß.

Hast du denn mit Idioten ein grundsätzliches Problem (auch wenn sie dich in Ruhe lassen)? Oder lehnst du den Begriff "Idiot" gleichermaßen ab?

Ich hab auch mit Idioten kein Problem, wenn die mich in Ruhe lassen. Wenn sich einer wie ein Idiot benimmt, hab ich kein Problem damit, ihn auch so zu nennen.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1819854) Verfasst am: 26.02.2013, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Erinnert mich an die Neger-Diskussion... Mit den Augen rollen

Religiot ist angelehnt an Idiot. Das wird zwar heute als Schimpfwort verstanden, war aber ursprünglich mal eine mehr oder weniger wertfreie Bezeichnung für ungebildete Menschen.

Der Religiot ist analog dazu jemand, dem bestimmte Aspekte des wissenschaftlichen Denkens fehlen, dem man also ebenso ein gewisses Mass an Unbildung attestiert.


Ganz schöner Schmarn. Religiot war immer beleidigend gemeint. Es wird nicht von dem Begriff Idiot des Mittelalters abgeleitet sondern vom Begriff des Idiots der Jetztzeit und dieser ist ebenso als Beleidigung gemeint.
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Commander Vimes
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Anmeldungsdatum: 25.01.2013
Beiträge: 877
Wohnort: Ankh-Morpork

Beitrag(#1819925) Verfasst am: 26.02.2013, 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ein zusammengesetztes Wort aus Religion und Idiot. Ich verstehe das ganz klar als "religiöser Idiot" und genau in dieser Bedeutung verwende ich das Wort auch - nämlich als Bezeichnung für abgedrehte Fundamentalisten, das Kreuz.net-Gesindel & Co. Nie würde mir in den Sinn kommen, diesen Begriff für "normale" religiöse Menschen zu verwenden. Gemeint sind schon Idioten, eben eine bestimmte Form.
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(Terry Pratchett)
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