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Wie ein Berber an Nahrung, Unterkunft und Körperpflege kommt?
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1837753) Verfasst am: 08.05.2013, 09:08    Titel: Wie ein Berber an Nahrung, Unterkunft und Körperpflege kommt? Antworten mit Zitat

Nun, dass Menschen - obwohl wir ein Sozialstaat sind, auf der Straße landen, möglicherweise im Winter sogar noch erfrieren, finde ich empörend.

Nun hatte ich die ganze Zeit so eine "fixe Idee", die ich mal los werden will.

Angenommen ein Berber im Winter, hungrig, durchgefroren und einer Dusche bedürftig schnappt sich einen großen dicken Stein (mindestens 3 kg) geht zur nächsten Polzeiwache und wartet bis ein Polizist in ein Polizeiauto steigt... oder einer Ampel hält, und den Stein mit voller Wucht senkrecht auf die Motorhaube wirft (bei stehendem Fahrzeug, versteht sich), und dann dem schokierten Polizeibeamten nur drei Worte sagt: Hunger, Duschen, Aufwärmen ... evtl auch "brauche warme Bleibe".

Nun - objektiv betrachtet ist das wohl eine Sachbeschädigung, subjektiv betrachtet könnte es sich aber um eine legitime Notwehr gegen einen asozialen Sozialstaat handeln.

Vor allem wäre es interessant zu erleben, wenn sich dieses Verhalten bei den Berbern herumsprechen würde, wie dann der Sozialstaat reagiert - ob die dann regelmäßig Motorhauben reparieren lassen und die Berber in den Knast stecken, oder ob die Berber dann die ihnen zustehende Wohnung samt Sozialhilfe erhalten?

Letzteres wäre übrigens auf die Dauer wesentlich billiger. Ein Tag Knast soll den Staat so um die 80 Euro kosten...

nv.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1837759) Verfasst am: 08.05.2013, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist denn das für ein Unsinn?

1. ist das objektiv UND subjektiv Sachbeschädigung.

2. gehst du von der falschen Annahme aus, dass diese Menschen keine WOhnung bekämen, auch wenn sie wollten
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1837761) Verfasst am: 08.05.2013, 09:30    Titel: Re: Wie ein Berber an Nahrung, Unterkunft und Körperpflege kommt? Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Ein Tag Knast soll den Staat so um die 80 Euro kosten..

Was? Ein asozialer Verbrecherstaat gibt für seine Feinde 80 Euro pro Tag aus? Das finde ich schon überraschend... zwinkern

p.s.: Über eine charmante Art deiner Idee gibt es übrigens einen uralten Film mit Heinz Rühmann:

Obdachlos in Peoples Park:
Um im Gefängnis überwintern zu können, versucht ein Obdachloser, von der Polizei festgenommen zu werden. In einem feinen Restaurant bestellt er ein Feinschmecker-Menu, das er nicht bezahlen kann.

http://www.amazon.de/Die-sch%C3%B6nsten-Geschichten-Heinz-R%C3%BChmann/dp/B000GLL0HA/ref=sr_1_1?s=dvd&ie=UTF8&qid=1367998537&sr=1-1&keywords=Heinz+R%C3%BChmann+obdachlos


Zuletzt bearbeitet von Fake am 08.05.2013, 09:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1837763) Verfasst am: 08.05.2013, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Was ist denn das für ein Unsinn?

1. ist das objektiv UND subjektiv Sachbeschädigung.



Nö. Subjektiv bezieht sich auf die Sichtweise des Subjekts, also des Steinewerfers. Und der wollte ja nicht das Polizeiauto beschädigen, sondern einfach nur was zu essen, sich aufwärmen und mal ordentlich warm duschen. Außerdem - fahren tut das PA ja noch...

Zitat:


2. gehst du von der falschen Annahme aus, dass diese Menschen keine WOhnung bekämen, auch wenn sie wollten


Ich sprach von einer Wohnung, und nicht von einem Schlafplatz in der Läusepension.

Wenn du mit der Behauptung recht hättest, dass jeder, der eine Wohnung haben will auch eine bekommt, wieso übernachten dann noch Berber in Läusepensionen oder unter Brücken?

Klar, du könntest jetzt behaupten, dass die alle keine Wohnung wollen - aber das ist wohl eher eine Vermutung von Dir. Ich würde eher mal vermuten, dass die meisten ihre Wohnung durch Mietschulden, Alkoholismus, etc verloren haben, und nicht mehr das Potential hatten, sich eine neue Wohnung zu suchen. Berber sind auch nicht gerade die Mieter, von denen Vermieter träumen...

Daher würde ich eher vermuten, dass die Zahl derer, die keine Wohnung wollen eher die Ausnahme als die Regel darstellt.

nv.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1837766) Verfasst am: 08.05.2013, 09:44    Titel: Re: Wie ein Berber an Nahrung, Unterkunft und Körperpflege kommt? Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Ein Tag Knast soll den Staat so um die 80 Euro kosten..

Was? Ein asozialer Verbrecherstaat gibt für seine Feinde 80 Euro pro Tag aus? Das finde ich schon überraschend... zwinkern


Komm - mal hier nicht die Worte unterschieben, die ich nicht geschrieben hab.

Ich schrieb asozialer Sozialstaat, und nicht Verbrecherstaat!

Nun - eine Gefängniszelle samt Sicherheitseinrichtungen und Personal kostet nun mal soviel...

nv.
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Waschmaschine777
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Anmeldungsdatum: 07.07.2008
Beiträge: 4007

Beitrag(#1837776) Verfasst am: 08.05.2013, 10:58    Titel: Re: Wie ein Berber an Nahrung, Unterkunft und Körperpflege kommt? Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Angenommen ein Berber im Winter, hungrig, durchgefroren und einer Dusche bedürftig schnappt sich einen großen dicken Stein (mindestens 3 kg) geht zur nächsten Polzeiwache und wartet bis ein Polizist in ein Polizeiauto steigt... oder einer Ampel hält, und den Stein mit voller Wucht senkrecht auf die Motorhaube wirft (bei stehendem Fahrzeug, versteht sich), und dann dem schokierten Polizeibeamten nur drei Worte sagt: Hunger, Duschen, Aufwärmen ... evtl auch "brauche warme Bleibe".



Würde so eine Tat nicht dem Selbstverständnis eines Berbers widersprechen?

Wenn man wiki Glauben schenkt, dann ist der Berber jemand der staatliche Leistungen ablehnt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Berber_%28Wohnungsloser%29
Zitat:
Die meisten Berber lehnen Sozialhilfe von Seiten des Staates ab und leben von den Wohltaten anderer Menschen. Sie verstehen sich nicht als Bettler, sondern als Schnorrer, jedoch nicht im negativen Sinne. Berber als solche unterscheiden sich von gemeinen Wohnungslosen dahin, dass sie sich meist freiwillig für ein Leben auf der Straße entscheiden.

Damit kommen Berber für derartige Aktionen kaum in Betracht.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1837777) Verfasst am: 08.05.2013, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Berber als Projektionsfläche für irgendwelche Gewaltfantasien, und dann noch unter dem Vorzeichen der Fürsorge zu benutzen, finde ich abscheulich, und geht vermutlich völlig an den realen Belangen vorbei. Was nochmal abscheulich ist.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1837783) Verfasst am: 08.05.2013, 11:45    Titel: Re: Wie ein Berber an Nahrung, Unterkunft und Körperpflege kommt? Antworten mit Zitat

Waschmaschine777 hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Angenommen ein Berber im Winter, hungrig, durchgefroren und einer Dusche bedürftig schnappt sich einen großen dicken Stein (mindestens 3 kg) geht zur nächsten Polzeiwache und wartet bis ein Polizist in ein Polizeiauto steigt... oder einer Ampel hält, und den Stein mit voller Wucht senkrecht auf die Motorhaube wirft (bei stehendem Fahrzeug, versteht sich), und dann dem schokierten Polizeibeamten nur drei Worte sagt: Hunger, Duschen, Aufwärmen ... evtl auch "brauche warme Bleibe".



Würde so eine Tat nicht dem Selbstverständnis eines Berbers widersprechen?

Wenn man wiki Glauben schenkt, dann ist der Berber jemand der staatliche Leistungen ablehnt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Berber_%28Wohnungsloser%29
Zitat:
Die meisten Berber lehnen Sozialhilfe von Seiten des Staates ab und leben von den Wohltaten anderer Menschen. Sie verstehen sich nicht als Bettler, sondern als Schnorrer, jedoch nicht im negativen Sinne. Berber als solche unterscheiden sich von gemeinen Wohnungslosen dahin, dass sie sich meist freiwillig für ein Leben auf der Straße entscheiden.




Das ist meiner Ansicht nach Stuß, was da in Wikipedia drinnen steht.

Berber ist einfach nur ein freundlicheres Wort für "Penner". Ich hätte auch ganz einfach Obdachloser schreiben können. Das was die Wikipedia da anreißt ist folgende Schikane des Staates, und zwar, soweit mir bekannt ist, bekommen "Personen ohne festen Wohnsitz" - also egal welcher Begriff da jetzt verwendet wird, ob Obdachloser, Penner oder Berber - das ist letztendlich alles das gleiche, ihren Sozialhilfesatz nicht monatlich auf ein Konto überwiesen, sondern müssen sich *jeden* Tag ihr Geld für einen Tag bei dem Amt abholen, und das geht nicht ohne Warterei ab, und zudem müssen diese Leute *jeden* Tag für ihr Geld einen (oder mehrere?) Formularbögen ausfüllen, um an ihre rund 10 Euro (oder wie hoch auch immer der Tagessatz ist) pro Tag zu kommen. Und dieser Aufwand ist so hoch, oder wird absichtlich so hoch gehalten, dass die meisten Berber lieber schnorren gehen, anstatt *jeden* Tag auf der scheiß Behörde herumzuhängen. Die einzige Ausnahme, die es gibt, das ist der Freitag - da gibt es wohl auch gleich die Kohle für Samstag und Sonntag mit.

Ein weiterer Zynismus ist berichtenswert: Menschen mit Wohnung, die bekommen das Geld für die Miete, das Geld für das warme Wasser, Geld für "Kochenergie" und den vollen Sozialhilfesatz.

Berber bekommen kein Geld für Miete, denn sie haben ja keine Wohnung, bekommen kein Geld für warmes Wasser, denn sie haben ja keine Dusche oder keine Badewanne und sie bekommen auch nur einen reduzierten Sozialhilfesatz, nämlich einen um die Möbelkosten reduzierten Sozialhilfesatz, - denn merke: Wer auf der Straße lebt, der hat ja keine Möbel, muss also auch keine Möbel ersetzen, und bekommt dann 20 Euro weniger als der Mensch mit Wohnung.

Das ist Zynismus pur.

Und wenn man dann die Ämter personell so unterbesetzt, dass ein Berber vielleicht auch noch 2 oder 3 Stunden auf seine Kohle warten muss, dann wundert es nicht, dass die Berber nicht sonderlich davon begesitert sind aufs Amt zu rennen. Schikane pur, und der Staat spaart auch noch Geld dabei.

Angesichts dieser Behandlung könnte ich jeden Berber verstehen, der einfach ein Stein auf ein Polizeiauto wirft, um an Nahrung, Unterkunft und Körperreinung zu kommen.

Nun ja, die Vorstellung in den Knast zu kommen dürfte so unangenehm sein, dass die meisten davor zurückschrecken.... nun ja, im Winter könnte ich mir allerdings vorstellen, das Knast das kleinere Übel sein könnte.

Vor allem, wenn sich Berber mal einig wären, und das alle Berber so machen würden, dann würde der Sozialstaat in die Gänge kommen - die würden den Berbern Appartments mit "goldenen Türklinken" zur Verfügung stellen, wenn sie bloß damit aufhören würden, die Motorhauben von Polizeiautos zu zertrümmern.

Denn was will denn der Staat den Berbern - außer sie einzusperren? Wegnehmen kann man ihnen nix, denn sie haben ja schon lange nix mehr, und sie in den Knast zu stecken, das ist verdammt Teuer - das kostet den Staat pro Berber und Monat 2400 Euro - ohne Motorhaube Smilie.

Gut bei einem Berber wird da nicht viel passieren - obwohl, wenn der immer wieder bei der gleichen Polzeiwache mit dem Stein auftaucht, dann werden die Polizisten wohl schon freiwillig einen 10 Euroschein springen lassen, wenn sie ihn nur sehen ......

....wenn aber sich die ganzen Berber der Stadt absprechen, dass sie das jetzt immer so machen, ich glaube, das müsste den Sozialstaat ganz schnell dazu motivieren, den Berbern ganz schnell eine menschenwürdige Bleibe zu besorgen. Ich fänds geil!

Zitat:

Damit kommen Berber für derartige Aktionen kaum in Betracht.


Nein - Wikipedia irrt hier, denn der Wikipedianer der den Unsinn geschrieben hat, der wußte vielleicht, dass sich die Berber nur selten ihr Sozialgeld holen, aber er wußte nicht, dass der Grund kein ideeller ist, sondern in der Schikane begründet ist, womit man die Berber davon mehr oder weniger Absichtlich davon abhält, sich seine Kohle abzuholen...

nv.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1837786) Verfasst am: 08.05.2013, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Berber als Projektionsfläche für irgendwelche Gewaltfantasien, und dann noch unter dem Vorzeichen der Fürsorge zu benutzen, finde ich abscheulich, und geht vermutlich völlig an den realen Belangen vorbei. Was nochmal abscheulich ist.


Ist merkwürdig, was du mir da unterstellst. Dabei finde ich die "subtile" Gewalt, wie der Staat mit Berbern umgeht viel schlimmer, abscheulich, menschenverachtend!

Kürzlich ist hier in Berlin eine alte gehbehinderte Frau 2 Tage, nach dem sie obdachlos geworden ist gestorben. Das nenne ich Gewalt - und das sie genau 2 Tage, nachdem sie auf die Straße gesetzt wurde gestorben ist, das dürfte auch kein Zufall sein, sondern die Folge des psychischen Stress. Kann sich das überhaupt einer vorstellen, wie das ist, aus seiner Wohnung herausgeworfen zu werden, und mitanzusehen, wie die egenen Möbel und ideellen Wertgegenstände von dem LKW der Sperrmüllabfuhr zerquetscht werden. Und wenn ich mich in diese Situation hineindenke, dann überfällt mich eine sonderbare Mischung aus Wut und Trauer Traurig

Dagegen halte ich meine fixe Idee des zivilen Ungehorsams noch geradezu als harmlos, im Vergleich zu der Brutalität, wie dieser Staat mit den schwächsten seiner Mitbürger umspringt, fast schon als geboten....

nv.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22261

Beitrag(#1837803) Verfasst am: 08.05.2013, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Berber als Projektionsfläche für irgendwelche Gewaltfantasien, und dann noch unter dem Vorzeichen der Fürsorge zu benutzen, finde ich abscheulich, und geht vermutlich völlig an den realen Belangen vorbei. Was nochmal abscheulich ist.


Ist merkwürdig, was du mir da unterstellst. Dabei finde ich die "subtile" Gewalt, wie der Staat mit Berbern umgeht viel schlimmer, abscheulich, menschenverachtend!

Kürzlich ist hier in Berlin eine alte gehbehinderte Frau 2 Tage, nach dem sie obdachlos geworden ist gestorben. Das nenne ich Gewalt - und das sie genau 2 Tage, nachdem sie auf die Straße gesetzt wurde gestorben ist, das dürfte auch kein Zufall sein, sondern die Folge des psychischen Stress. Kann sich das überhaupt einer vorstellen, wie das ist, aus seiner Wohnung herausgeworfen zu werden, und mitanzusehen, wie die egenen Möbel und ideellen Wertgegenstände von dem LKW der Sperrmüllabfuhr zerquetscht werden. Und wenn ich mich in diese Situation hineindenke, dann überfällt mich eine sonderbare Mischung aus Wut und Trauer Traurig

Dagegen halte ich meine fixe Idee des zivilen Ungehorsams noch geradezu als harmlos, im Vergleich zu der Brutalität, wie dieser Staat mit den schwächsten seiner Mitbürger umspringt, fast schon als geboten....

nv.

Was du bei der Geschichte leider verschweigst, ist, dass die Frau alle denkbaren Hilfsangebote verweigert hat und nicht einmal die Tür aufgemacht hat, wenn ein Sozialarbeiter vorbeigekommen ist um zu helfen. Das zeigt natürlich bittere psychisch-soziale Probleme an. Es ist aber die Frage, ob diese Probleme nur Vermieter und Nachbarn ausbaden müssen.

Ja, der Staat soll den Schwachen helfen. Aber der Rest der Gesellschaft muss nicht alles an Unannehmlichkeiten hinnehmen und auf seine Kappe nehmen, die daraus entstehen können, dass Leute nicht willens und/oder in der KLage sind, die Hilfe auch in Anspruch zu nehmen.

Und das gilt auch für dein Ausgangsbeispiel: Wer arm ist, soll Wohnung und Sozialhilfe bekommen. Wer es nicht schafft, das in Anspruch zu nehmen, soll auch in Notunterkünften schlafen dürfen. Aber das eine nicht können und mit dem anderen nicht zufrieden zu sein, generiert kein angebliches "Notwehrrecht", Straftaten zu begehen, nur um stattdessen in den Knast zu kommen.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1837805) Verfasst am: 08.05.2013, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1837807) Verfasst am: 08.05.2013, 14:54    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Aber das eine nicht können und mit dem anderen nicht zufrieden zu sein, generiert kein angebliches "Notwehrrecht", Straftaten zu begehen, nur um stattdessen in den Knast zu kommen.


Kriegen dann diejenigen, die eine Straftat begehen, um in den Knast zu kommen, Hausverbot im Knast?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 22261

Beitrag(#1837810) Verfasst am: 08.05.2013, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Aber das eine nicht können und mit dem anderen nicht zufrieden zu sein, generiert kein angebliches "Notwehrrecht", Straftaten zu begehen, nur um stattdessen in den Knast zu kommen.

Kriegen dann diejenigen, die eine Straftat begehen, um in den Knast zu kommen, Hausverbot im Knast?

Ich habe lediglich Navigator2s Darstellung eines solchen Verhaltens als "Notwehr" verneint. Natürlich muss jemand, der so etwas tut, alle entsprechenden Folgen tragen. Und das heißt dann eben auch, uU wie gewünscht, Knast. Aber eben auch nicht wieder raus, wenn man meint, man hätte sich nun aber genug aufgewärmt.
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22261

Beitrag(#1837812) Verfasst am: 08.05.2013, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?

Ich wehre mich einfach dagegen, die Verantwortung für solche Vorkommnissen ausschließlich beim Rest der Gesellschaft und überhaupt nicht beim Betroffenen zu suchen. Wenn eine Frau, die ihren Briefkasten nicht aufmacht und dem Sozialarbeiter nicht die Tür öffnet, aber zu Demos gegen Zwangsräumungen geht, dann behauptet: „Wenn ich auf der Straße lande, hat das der Staat zu verantworten“, dann ist das einfach nicht wahr.
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1837842) Verfasst am: 08.05.2013, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Aber das eine nicht können und mit dem anderen nicht zufrieden zu sein, generiert kein angebliches "Notwehrrecht", Straftaten zu begehen, nur um stattdessen in den Knast zu kommen.

Kriegen dann diejenigen, die eine Straftat begehen, um in den Knast zu kommen, Hausverbot im Knast?

Ich habe lediglich Navigator2s Darstellung eines solchen Verhaltens als "Notwehr" verneint. Natürlich muss jemand, der so etwas tut, alle entsprechenden Folgen tragen. Und das heißt dann eben auch, uU wie gewünscht, Knast. Aber eben auch nicht wieder raus, wenn man meint, man hätte sich nun aber genug aufgewärmt.


Immerhin ist Knast - egal wie lange - um längen besser, als der Kältetod unter einer Brücke...

Außerdem, je länger der Staat jemanden einsperrt, um so teurer wird das für den Staat. Nun ist das bei einer Einzelperson völlig wurscht, wenn aber plötzlich alle Berber Deutschland dieses Verhalten kopieren würden, dann wäre es evtl für den Staat um den Faktor 10 günstiger, wenn er den Obdachlosen Wohnungen zur Verfügung stellt. Das würde ich mal ein "gutes Geschäft" nennen, wenn der Staat 90% Kosten einsparen, und sich dabei gleichzeitig auch noch von seiner besten sozialen Seite zeigen könnte...

nv.
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Beiträge: 2546

Beitrag(#1837843) Verfasst am: 08.05.2013, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?

Ich wehre mich einfach dagegen, die Verantwortung für solche Vorkommnissen ausschließlich beim Rest der Gesellschaft und überhaupt nicht beim Betroffenen zu suchen. Wenn eine Frau, die ihren Briefkasten nicht aufmacht und dem Sozialarbeiter nicht die Tür öffnet, aber zu Demos gegen Zwangsräumungen geht, dann behauptet: „Wenn ich auf der Straße lande, hat das der Staat zu verantworten“, dann ist das einfach nicht wahr.


Selbstgerechtigkeit ist ne feine Sache... nicht wahr, man kann alle Schuld auf einen einzelnen abwälzen und man selbst kann die Hände in Unschuld waschen... sind ja alle selbst dran Schuld, diese Obdachlosen, dass sie obdachlos geworden sind. Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

nv.
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vrolijke
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Beitrag(#1837845) Verfasst am: 08.05.2013, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?

Ich wehre mich einfach dagegen, die Verantwortung für solche Vorkommnissen ausschließlich beim Rest der Gesellschaft und überhaupt nicht beim Betroffenen zu suchen. Wenn eine Frau, die ihren Briefkasten nicht aufmacht und dem Sozialarbeiter nicht die Tür öffnet, aber zu Demos gegen Zwangsräumungen geht, dann behauptet: „Wenn ich auf der Straße lande, hat das der Staat zu verantworten“, dann ist das einfach nicht wahr.


Selbstgerechtigkeit ist ne feine Sache... nicht wahr, man kann alle Schuld auf einen einzelnen abwälzen und man selbst kann die Hände in Unschuld waschen... sind ja alle selbst dran Schuld, diese Obdachlosen, dass sie obdachlos geworden sind. Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

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Und wie soll es Deine Meinung nach dann gehandhabt werden?
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Beitrag(#1837853) Verfasst am: 08.05.2013, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?

Ich wehre mich einfach dagegen, die Verantwortung für solche Vorkommnissen ausschließlich beim Rest der Gesellschaft und überhaupt nicht beim Betroffenen zu suchen. Wenn eine Frau, die ihren Briefkasten nicht aufmacht und dem Sozialarbeiter nicht die Tür öffnet, aber zu Demos gegen Zwangsräumungen geht, dann behauptet: „Wenn ich auf der Straße lande, hat das der Staat zu verantworten“, dann ist das einfach nicht wahr.


Selbstgerechtigkeit ist ne feine Sache... nicht wahr, man kann alle Schuld auf einen einzelnen abwälzen und man selbst kann die Hände in Unschuld waschen... sind ja alle selbst dran Schuld, diese Obdachlosen, dass sie obdachlos geworden sind. Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

nv.


Und wie soll es Deine Meinung nach dann gehandhabt werden?


Zwei Möglichkeiten:

Entweder in dem der Staat Mietschulden übernimmt, evtl bei Menschen, die nicht mehr mit Geld umgehen können (z.B. aus Drogensucht) die Miete in Zukunft direkt an den Vermieter überweist, oder alternativ, in dem er den Leuten Ersatzwohnungen zuweist, und sie so erst gar nicht obdachlos werden.

Die Läusepensionen mit Mehrbettzimmern sind jedoch keine menschenwürdige adäquate Lösung, sondern lediglich ein Feigenblatt... hier wundert es nicht, wenn die meisten Berber dann lieber unter einer Brücke oder irgend einem Loch "Platte machen"

nv.
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vrolijke
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Beitrag(#1837855) Verfasst am: 08.05.2013, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?

Ich wehre mich einfach dagegen, die Verantwortung für solche Vorkommnissen ausschließlich beim Rest der Gesellschaft und überhaupt nicht beim Betroffenen zu suchen. Wenn eine Frau, die ihren Briefkasten nicht aufmacht und dem Sozialarbeiter nicht die Tür öffnet, aber zu Demos gegen Zwangsräumungen geht, dann behauptet: „Wenn ich auf der Straße lande, hat das der Staat zu verantworten“, dann ist das einfach nicht wahr.


Selbstgerechtigkeit ist ne feine Sache... nicht wahr, man kann alle Schuld auf einen einzelnen abwälzen und man selbst kann die Hände in Unschuld waschen... sind ja alle selbst dran Schuld, diese Obdachlosen, dass sie obdachlos geworden sind. Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

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Und wie soll es Deine Meinung nach dann gehandhabt werden?


Zwei Möglichkeiten:

Entweder in dem der Staat Mietschulden übernimmt, evtl bei Menschen, die nicht mehr mit Geld umgehen können (z.B. aus Drogensucht) die Miete in Zukunft direkt an den Vermieter überweist, oder alternativ, in dem er den Leuten Ersatzwohnungen zuweist, und sie so erst gar nicht obdachlos werden.

Die Läusepensionen mit Mehrbettzimmern sind jedoch keine menschenwürdige adäquate Lösung, sondern lediglich ein Feigenblatt... hier wundert es nicht, wenn die meisten Berber dann lieber unter einer Brücke oder irgend einem Loch "Platte machen"

nv.


Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.
Keine Ahnung, warum das bei der von Dir erwähnte Frau nicht passiert ist.
Aber wenn der Sozialarbeiter den Zutritt zu der Wohnung verwehrt wurde, wer solls denn regeln?

Wenn Du mich fragst, gibts einfach zu wenig Sozialarbeiter mit handfeste Kompetenzen.
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Beitrag(#1837865) Verfasst am: 08.05.2013, 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?

Ich wehre mich einfach dagegen, die Verantwortung für solche Vorkommnissen ausschließlich beim Rest der Gesellschaft und überhaupt nicht beim Betroffenen zu suchen. Wenn eine Frau, die ihren Briefkasten nicht aufmacht und dem Sozialarbeiter nicht die Tür öffnet, aber zu Demos gegen Zwangsräumungen geht, dann behauptet: „Wenn ich auf der Straße lande, hat das der Staat zu verantworten“, dann ist das einfach nicht wahr.


Selbstgerechtigkeit ist ne feine Sache... nicht wahr, man kann alle Schuld auf einen einzelnen abwälzen und man selbst kann die Hände in Unschuld waschen... sind ja alle selbst dran Schuld, diese Obdachlosen, dass sie obdachlos geworden sind. Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

nv.


Und wie soll es Deine Meinung nach dann gehandhabt werden?


Zwei Möglichkeiten:

Entweder in dem der Staat Mietschulden übernimmt, evtl bei Menschen, die nicht mehr mit Geld umgehen können (z.B. aus Drogensucht) die Miete in Zukunft direkt an den Vermieter überweist, oder alternativ, in dem er den Leuten Ersatzwohnungen zuweist, und sie so erst gar nicht obdachlos werden.

Die Läusepensionen mit Mehrbettzimmern sind jedoch keine menschenwürdige adäquate Lösung, sondern lediglich ein Feigenblatt... hier wundert es nicht, wenn die meisten Berber dann lieber unter einer Brücke oder irgend einem Loch "Platte machen"

nv.


Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.
Keine Ahnung, warum das bei der von Dir erwähnte Frau nicht passiert ist.
Aber wenn der Sozialarbeiter den Zutritt zu der Wohnung verwehrt wurde, wer solls denn regeln?

Wenn Du mich fragst, gibts einfach zu wenig Sozialarbeiter mit handfeste Kompetenzen.


Vielleicht ist das ja alles sogar politisch so gewollt...weniger Sozialarbeiter, weniger Wohnraum für Bedürftige, weniger Kosten, mehr Geld für Reiche...?

nv.
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vrolijke
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Beitrag(#1837867) Verfasst am: 08.05.2013, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?

Ich wehre mich einfach dagegen, die Verantwortung für solche Vorkommnissen ausschließlich beim Rest der Gesellschaft und überhaupt nicht beim Betroffenen zu suchen. Wenn eine Frau, die ihren Briefkasten nicht aufmacht und dem Sozialarbeiter nicht die Tür öffnet, aber zu Demos gegen Zwangsräumungen geht, dann behauptet: „Wenn ich auf der Straße lande, hat das der Staat zu verantworten“, dann ist das einfach nicht wahr.


Selbstgerechtigkeit ist ne feine Sache... nicht wahr, man kann alle Schuld auf einen einzelnen abwälzen und man selbst kann die Hände in Unschuld waschen... sind ja alle selbst dran Schuld, diese Obdachlosen, dass sie obdachlos geworden sind. Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

nv.


Und wie soll es Deine Meinung nach dann gehandhabt werden?


Zwei Möglichkeiten:

Entweder in dem der Staat Mietschulden übernimmt, evtl bei Menschen, die nicht mehr mit Geld umgehen können (z.B. aus Drogensucht) die Miete in Zukunft direkt an den Vermieter überweist, oder alternativ, in dem er den Leuten Ersatzwohnungen zuweist, und sie so erst gar nicht obdachlos werden.

Die Läusepensionen mit Mehrbettzimmern sind jedoch keine menschenwürdige adäquate Lösung, sondern lediglich ein Feigenblatt... hier wundert es nicht, wenn die meisten Berber dann lieber unter einer Brücke oder irgend einem Loch "Platte machen"

nv.


Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.
Keine Ahnung, warum das bei der von Dir erwähnte Frau nicht passiert ist.
Aber wenn der Sozialarbeiter den Zutritt zu der Wohnung verwehrt wurde, wer solls denn regeln?

Wenn Du mich fragst, gibts einfach zu wenig Sozialarbeiter mit handfeste Kompetenzen.


Vielleicht ist das ja alles sogar politisch so gewollt...weniger Sozialarbeiter, weniger Wohnraum für Bedürftige, weniger Kosten, mehr Geld für Reiche...?

nv.


Ich denke nicht.
Ich bin sogar der Meinung, dass es letztendlich billiger wäre.
In Deutschland ist es aber so; wenn man die Leute zu sehr an die Hand nimmt und führt, schreien alle gleich: "Freiheitseinschränkung!"
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Misterfritz
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Beitrag(#1837870) Verfasst am: 08.05.2013, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

nv.

vielleicht hat dein beispiel-mann aber auch job und frau verloren, weil er trinkt....
_________________
I'm tapping in the dusternis
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Kramer
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Beitrag(#1837873) Verfasst am: 08.05.2013, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:

vielleicht hat dein beispiel-mann aber auch job und frau verloren, weil er trinkt....


Würde das was ändern?
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Navigator2
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1837875) Verfasst am: 08.05.2013, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Genau. Wer dem Druck nicht gewachsen ist, soll doch sehen, wo er bleibt. Wo kämen wir hin, wenn wir, denen es ja Gott sei Dank noch gut geht, uns den Tag versauen lassen müssten, damit die da unten ein paar Tage länger leben können?

Ich wehre mich einfach dagegen, die Verantwortung für solche Vorkommnissen ausschließlich beim Rest der Gesellschaft und überhaupt nicht beim Betroffenen zu suchen. Wenn eine Frau, die ihren Briefkasten nicht aufmacht und dem Sozialarbeiter nicht die Tür öffnet, aber zu Demos gegen Zwangsräumungen geht, dann behauptet: „Wenn ich auf der Straße lande, hat das der Staat zu verantworten“, dann ist das einfach nicht wahr.


Selbstgerechtigkeit ist ne feine Sache... nicht wahr, man kann alle Schuld auf einen einzelnen abwälzen und man selbst kann die Hände in Unschuld waschen... sind ja alle selbst dran Schuld, diese Obdachlosen, dass sie obdachlos geworden sind. Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

nv.


Und wie soll es Deine Meinung nach dann gehandhabt werden?


Zwei Möglichkeiten:

Entweder in dem der Staat Mietschulden übernimmt, evtl bei Menschen, die nicht mehr mit Geld umgehen können (z.B. aus Drogensucht) die Miete in Zukunft direkt an den Vermieter überweist, oder alternativ, in dem er den Leuten Ersatzwohnungen zuweist, und sie so erst gar nicht obdachlos werden.

Die Läusepensionen mit Mehrbettzimmern sind jedoch keine menschenwürdige adäquate Lösung, sondern lediglich ein Feigenblatt... hier wundert es nicht, wenn die meisten Berber dann lieber unter einer Brücke oder irgend einem Loch "Platte machen"

nv.


Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.
Keine Ahnung, warum das bei der von Dir erwähnte Frau nicht passiert ist.
Aber wenn der Sozialarbeiter den Zutritt zu der Wohnung verwehrt wurde, wer solls denn regeln?

Wenn Du mich fragst, gibts einfach zu wenig Sozialarbeiter mit handfeste Kompetenzen.


Vielleicht ist das ja alles sogar politisch so gewollt...weniger Sozialarbeiter, weniger Wohnraum für Bedürftige, weniger Kosten, mehr Geld für Reiche...?

nv.


Ich denke nicht.
Ich bin sogar der Meinung, dass es letztendlich billiger wäre.


Ach was - weshalb stellt man denn dann nicht mehr Sozialarbeiter ein, wenn es billiger wäre, sondern streicht an allen Ecken und Enden das Geld für Soziales?

Zitat:

In Deutschland ist es aber so; wenn man die Leute zu sehr an die Hand nimmt und führt, schreien alle gleich: "Freiheitseinschränkung!"

Die Argumentation scheint mir wenig plausibel - die Menschen schreien eher, und das mit Recht, wenn man die Menschen einfach auf die Straße wirft.

Natürlich sollten die Lösungen menschengerecht sein, d.h. Ersatzwohnraum sollte nach Möglichkeit flächendeckend für entsprechende Notfälle bereitgehalten werden, damit die Leute nach Möglichkeit ihr soziales Umfeld und ihre gewohnte Gegend nicht verlassen müssen, und auch um eine Gethoisierung von sozialen Brennpunkten zu vermeiden. Die entstehen immer dann, wenn man Leute aus ihrer gewohnten Gegend heraus drängt, und dann in extra dafür geschaffene Plattenbauten "Sozialpaläste", womöglich noch am Stadtrand, drängt.

nv.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#1837881) Verfasst am: 08.05.2013, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Außerdem, je länger der Staat jemanden einsperrt, um so teurer wird das für den Staat. Nun ist das bei einer Einzelperson völlig wurscht, wenn aber plötzlich alle Berber Deutschland dieses Verhalten kopieren würden, dann wäre es evtl für den Staat um den Faktor 10 günstiger, wenn er den Obdachlosen Wohnungen zur Verfügung stellt. Das würde ich mal ein "gutes Geschäft" nennen, wenn der Staat 90% Kosten einsparen, und sich dabei gleichzeitig auch noch von seiner besten sozialen Seite zeigen könnte...

Ja, völlig richtig, es ist vernünftig vom Staat, eine Wohnung zu finanzieren statt Wohnungslosigkeit. Genau das tut der Staat ja auch, indem er die Mietkosten von armen Menschen übernimmt (weswegen ALG2-Empfänger ja nicht unbedingt die unbeliebtesten Mieter sind - die Miete kommt immerhin sicher, spätestens wenn das Amt direkt überweist). Darüberhinaus, ja, wäre es auch vernünftig, wenn der Staat sich mehr für Bau und Unterhalt günstigen Wohnraums engagiert.
Das Problem scheint ir aber zu sein, dass es trotz dieses staatlichen Engagements Leute gibt, die durch das Hilfenetz hindurchfallen.

Ein Fall davon scheint mir der zu sein, den du als Beispiel angeführt hast.

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Selbstgerechtigkeit ist ne feine Sache... nicht wahr, man kann alle Schuld auf einen einzelnen abwälzen und man selbst kann die Hände in Unschuld waschen... sind ja alle selbst dran Schuld, diese Obdachlosen, dass sie obdachlos geworden sind. Warum trinken sie auch Alkohol, wenn sie ihren Job verlieren, die Frau schich scheiden läßt...

Ich habe nicht "alle Schuld auf einen einzelnen abgewälzt". M.E. kommen in den wirklich problematischen Fällen oft Versagen des Einzelnen und Versagen der staatlichen Hilfe zusammen. Ich habe allerdings etwas dagegen, wenn der einzelne alle Schuld ausschließlich auf den Staat abwälzt, ohne selbst auch nur den kleinen Finger zu rühren.

Wenn eine Frau nie den Briefkasten aufmacht und dann, weil sie eben keine Post beantwortet, die staatliche Hilfe, die sie ja bekommt, verliert, und in der Folge dann die Wohnung; wenn sie dann dem Sozialarbeiter, der helfen will, nicht die Tür öffnet und sich Hilfsangeboten, die zum Finden einer neuen Wohnung führen könnten, verweigert; wenn sie dann in einer Notunterkunft so schlecht zurecht ist, dass jemand sie ins Krankenhaus bringen will, sie das aber verweigert - dann zeigt all das sicherlich, dass sie in der Tat so schwerwiegende psychische Probleme hat, dass sie, ja, nicht voll alleine für ihr Schicksal verantwortlich gemacht werden kann. Aber eine gewisse Mitverantwortung, sich zumindest helfen zu lassen, trägt sie doch wohl auch. Alles andere würde doch bedeuten, ihr jegliche Mündigkeit abzusprechen. Fändest du das richtig?

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
Entweder in dem der Staat Mietschulden übernimmt, evtl bei Menschen, die nicht mehr mit Geld umgehen können (z.B. aus Drogensucht) die Miete in Zukunft direkt an den Vermieter überweist, oder alternativ, in dem er den Leuten Ersatzwohnungen zuweist, und sie so erst gar nicht obdachlos werden.

Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.
Keine Ahnung, warum das bei der von Dir erwähnte Frau nicht passiert ist.

Beides wäre doch bei dieser Frau auch möglich gewesen. (Bzw., das ist in manchen berichten auch zu lesen, wurde die Miete sogar schon direkt gezahlt, bis dann irgendwann wegen fehlender Kommunikation eingestellt wurde.) Aber wie soll das gehen, wenn sie jeden Behördenkontakt schlicht verweigert?

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Aber wenn der Sozialarbeiter den Zutritt zu der Wohnung verwehrt wurde, wer solls denn regeln?
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Welche "handfesteren Kompetenzen" sollte denn ein Sozialarbeiter für solche Fälle bekommen? Das Einzige, was mir an "Handfesterem" noch einfallen würde, wäre Entmündigung und Einweisung in die Psychiatrie. Damit ist man zu Recht aber nun mal auch sehr zurückhaltend und macht das nur bei akuter Eigengefährdung und nicht schon dann, wenn sich jemand nur nicht helfen lassen will.

Die Frau soll sich ja, wie zu lesen ist, die DDR zurückgewünscht haben. In der DDR wäre so jemand, der (nach manchen Berichten) Probleme mit Nachbarn und Vermietern hat, jegliche Kommunikation mit Behörden und Hilfsangeboten verweigert usw., wahrscheinlich tatsächlich entmündigt worden. Ich finde das richtig, dass das in der BRD nicht so schnell passiert.
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1837928) Verfasst am: 08.05.2013, 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.

das ist voellig ueblich, das kriegt man als vermieter auch immer gleich angeboten, dass die miete direkt vom amt ueberwiesen wird. damit werben die sozialfaelle sogar fuer sich, wenn sie ne wohnung haben wollen. sicherer koenne der vermieter ja gar nicht an seine miete kommen, heisst es dann.

navigator fordert da dinge, die laengst ueblich sind. er kann sich nur einfach nicht vorstellen, dass die wohnungslosen an ihrer wohnungslosigkeit auch selbst schuld sind. und deshalb glaubt er nicht, dass der staat eigentlich seinen teil dazu beitraegt, dass niemand wohnungslos wird, der sich drum kuemmert und wenigstens die entsprechenden antraege stelllt.
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Kival
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Beitrag(#1837932) Verfasst am: 08.05.2013, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.

das ist voellig ueblich, das kriegt man als vermieter auch immer gleich angeboten, dass die miete direkt vom amt ueberwiesen wird. damit werben die sozialfaelle sogar fuer sich, wenn sie ne wohnung haben wollen. sicherer koenne der vermieter ja gar nicht an seine miete kommen, heisst es dann.

navigator fordert da dinge, die laengst ueblich sind. er kann sich nur einfach nicht vorstellen, dass die wohnungslosen an ihrer wohnungslosigkeit auch selbst schuld sind. und deshalb glaubt er nicht, dass der staat eigentlich seinen teil dazu beitraegt, dass niemand wohnungslos wird, der sich drum kuemmert und wenigstens die entsprechenden antraege stelllt.


Klar, Hartz IV-Bezieher werden bei der Wohungssuche ja auch überhaupt nicht diskriminiert, was?
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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tridi
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Anmeldungsdatum: 21.06.2007
Beiträge: 7933

Beitrag(#1837941) Verfasst am: 08.05.2013, 21:57    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.

das ist voellig ueblich, das kriegt man als vermieter auch immer gleich angeboten, dass die miete direkt vom amt ueberwiesen wird. damit werben die sozialfaelle sogar fuer sich, wenn sie ne wohnung haben wollen. sicherer koenne der vermieter ja gar nicht an seine miete kommen, heisst es dann.

navigator fordert da dinge, die laengst ueblich sind. er kann sich nur einfach nicht vorstellen, dass die wohnungslosen an ihrer wohnungslosigkeit auch selbst schuld sind. und deshalb glaubt er nicht, dass der staat eigentlich seinen teil dazu beitraegt, dass niemand wohnungslos wird, der sich drum kuemmert und wenigstens die entsprechenden antraege stelllt.


Klar, Hartz IV-Bezieher werden bei der Wohungssuche ja auch überhaupt nicht diskriminiert, was?


davon, dass die nicht diskriminiert wuerden, habe ich nicht geredet.

ich habe nur gesagt, dass es ueblich ist, dass die miete vom amt direkt ueberwiesen wird, und dass die potentiellen mieter damit sogar fuer sich werben.

soweit mir bekannt, muessen die behoerden jemandem, der von wohnungslosigkeit bedroht ist, aber sogar helfen. selbst wenn jemand auf dem freien markt keine bude findet, wird er deshalb also noch lange nicht obdachlos.

nur wenn er sich einfach nicht kuemmert, dann kann das durchaus passieren.


was die diskriminierung angeht: ich habe schon an hartz-iv-bezieher vermietet, kann aber bestaetigen, dass diskriminierung vorkommt: derzeit diskriminiere ich die naemlich selber. gegen meinen vorsatz haette ich einem hartz-iv-bezieher die wohnung aber jetzt gegeben, der wollte dann aber doch nicht.
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Misterfritz
mini - mal



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
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Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#1837944) Verfasst am: 08.05.2013, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
tridi hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Meine Frau hatte mal eine Nachbarin, deren Miete direkt vom Sozialamt bezahlt wurde. Es gibt also solche Fälle.

das ist voellig ueblich, das kriegt man als vermieter auch immer gleich angeboten, dass die miete direkt vom amt ueberwiesen wird. damit werben die sozialfaelle sogar fuer sich, wenn sie ne wohnung haben wollen. sicherer koenne der vermieter ja gar nicht an seine miete kommen, heisst es dann.

navigator fordert da dinge, die laengst ueblich sind. er kann sich nur einfach nicht vorstellen, dass die wohnungslosen an ihrer wohnungslosigkeit auch selbst schuld sind. und deshalb glaubt er nicht, dass der staat eigentlich seinen teil dazu beitraegt, dass niemand wohnungslos wird, der sich drum kuemmert und wenigstens die entsprechenden antraege stelllt.


Klar, Hartz IV-Bezieher werden bei der Wohungssuche ja auch überhaupt nicht diskriminiert, was?

es werden auch nicht hartz-ler diskriminiert, weil sie zuviele kinder haben, weil sie ausländer sind, weil sie haustiere haben, etc.
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Kival
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Beitrag(#1837945) Verfasst am: 08.05.2013, 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

tridi hat folgendes geschrieben:

ich habe nur gesagt, dass es ueblich ist, dass die miete vom amt direkt ueberwiesen wird, und dass die potentiellen mieter damit sogar fuer sich werben.


Ja, aber das funktioniert nicht so gut, außerdem ist das Budget für die Miete nicht gerade hoch, insbesondere für Städte wie Hamburg, da gibt es dann kaum Wohnungen, die denen überhaupt entsprechen...

Zitat:
soweit mir bekannt, muessen die behoerden jemandem, der von wohnungslosigkeit bedroht ist, aber sogar helfen. selbst wenn jemand auf dem freien markt keine bude findet, wird er deshalb also noch lange nicht obdachlos.


Ja, aber erstens ist auch das keineswegs lückenlos und zweitens muss man erstmal obdachlos werden, damit man diese Unterstützung ernsthaft bekommt...

Zitat:
nur wenn er sich einfach nicht kuemmert, dann kann das durchaus passieren.


Die Realität sieht da doch ein wenig anders aus... Mit den Augen rollen

Zitat:
...derzeit diskriminiere ich die naemlich selber...


ahja, warum denn?
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