Ömer Gözlikaya dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 13.07.2011 Beiträge: 202
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(#1754051) Verfasst am: 20.05.2012, 13:35 Titel: Trio als Schlussquartett |
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Jedem wäre zu empfehlen die Sendungen "Philosophisches Quartett" Revue passieren zu lassen, um von der Fülle der Denkanstöße zu erfahren, die Anreize zum Selbstdenken bieten.
Philosophie als populäres TV-Erlebnis als Aufklärung ohne Überpointierungen oder revolutionäre Ansichten finden ein Ende. DIE ZEIT und die FAZ finden viele schöne Worte für zehneinhalb Jahre "Philosophisches Quartett" im ZDF.
Sofort wird man daran erinnert, was der EX-Chefredakteur, Nikolaus Brender, dem ZDF nach seinem "Abtritt" vorwarf:(Zitat) "Im ZDF gibt es ein christliches Spitzelsystem."
Abegesehen , dass einem kaum die Zeit bleibt die zig-Sendungen "Philosophisches Quartett" zu betrachten, halten einem Sätze wie die, des Co-Moderators Rüdiger Safranski:(Zitat) Wenn es die katholische Kirche nicht gäbe, müsste man sie erfinden.", davon ab ein solches Unterfangen auch nur ansatzweise zu starten.
Immerhin, es war mal von "Klerikalfaschismus" die Rede und es blitzten Hinweise durch, die es nicht einfach machen, die Geschichte Deutschlands und Europas, schon garnicht die der Philosophie einfach ad acta zu legen.
Auch wenn Sloterdijk in seiner "Kritik der zynischen Vernunft" im Traum den "sterbenden Baum, der Philosophie noch einmal zu erblühen wünschte," und gerne zum Anfang der "theoria" wie er schrieb, zurückkehren möchte, in die Zeit der Stände also, in der die Philosophie als Luxus einer Oberschicht betrieben wurde.
Stolte und Schächter hielten Sloterdijk die Stange, auch wen mancher Protest den christlichen Beirat des ZDF veranlasste, auf die Palme zu gehen, aber das Encde der Fahnenstange scheint erreicht. Der Bildungsauftrag via populärer Philosophie wird in seichtere Gewässer geführt.
Derr Nietzsche - Fan Sloterdijk, der sicvh zuletzt im Streit mit Axel Honneth sein liberales Weltbild zurecht rücken lassen musste, und seinerseits Honneth an einige unumstößliche zukunftsweisende Realitäten erinnerte, kann es verschmerzen,dass ihm die elitär-populäre Präsenz in den TV-Medien vorerst verloren gegangen ist.
Ob das ZDF das verschmerzen kann, das sich wieder mehr Zensur leistet und weiter vom Bildungsauftrag abrückt, ist bei der Präsenz von nichtssagenden Personen wie Arnulf Baring und Gertrud Höhler zweifelhaft.
Obwohl es einen Ersatz gibt: Der Mitherausgeber der philosophischen Zeitschrift "agora" Richard David Precht, dessen Blatt gerade das Freigeld-Modell des Silvio Gesell favorisiert, soll die populäre Philosophiestunde im ZDF erneuern. Der ist mit durchaus anregenden Gesprächsinitiativen bekannt, fällt allerdings durch Formen der Überanpassung auf, wofür es das Beispiel gibt, dass er in der Sendung Sternstunde Philosophie, die kritischen Worte des Philosophen und bewusstseinsforschers("Der EGO-Tunnel) an diechristliche Religion beflissen mit lobenden Worten für die Kirchen egalisierte.
Es scheint also so, dass der christliche Beirat beim ZDF, der ja nicht nur über den Proporz beim Personal, sondern in der Programmgestaltung mitbestimmt, mit dem "neuen Mann" Precht zufrieden scheint, so dass abzuwarten bleibt, wie sehr sich dieser Philosoph eine unabhängige Meinung bewahren kann.
Bei der Programmgestaltung des ZDF ist es so, dass man dxie Ausgewogenheit so placiert, dass religionskritische Programme zu den ungünstigsten Zeiten gelegt werden und die "schonen" Sendungen getragen von den "gutherzigen Sinnstiftungen" des Christentums Topzeiten zur Verfügung haben. Ja es gibt gerade in den Zeiten , die einen kritischeren Blick auf die Kirchen und das Christentum zulassen, vermehrt prochristliches Gedankengut zu verbreiten. Je größer die Zahl der Kirchenausstritte, desto wuchtiger die Präsenz chrtistlicher Themen.
Je härter die sozialen Abstiege, um so mehr geben sich die Kirchen als die Organisationen, die durch den sozialen Rost gefallenen "Halt" anbieten und zwar mit dem Impetus "Wir sind Amtskirche".(Ackermann)
Mit freundlichen Grüßen
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