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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762138) Verfasst am: 23.06.2012, 18:09 Titel: Ethik und Börse; Nachhaltig investieren? |
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Hallo Freigeister!
Ich interessiere mich für das Börsengeschehen und plane, mich hier weiter einzulesen und mehr kennenzulernen. Da ich grundsätzlich ein wirtschaftlich eher liberaler Charakter bin, aber das Gefühl habe, hier einige konträre Anregungen zu erhalten, würde mich interessieren, was ihr zum Thema "Geldanlage an der Börse" und "Nachhaltig investieren" denkt.
So beschäftigen mich z.B. die Fragen, ob es ethisch vertretbar ist, sein Geld gewinnorientiert in ein Unternehmen zu investieren und dann bei Gewinn einfach wieder abzuziehen. Oder z.B. Rohstoffspekulationen: Ist das ein "No-Go" für jemanden, mit einem gewissen Verantwortungsgefühl?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Viele Grüße
Tschö mit oe sagt SchoeM
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1762144) Verfasst am: 23.06.2012, 18:26 Titel: |
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Ich bin kein Börsenexperte, aber Spekulationen haben rein mathematisch betrachtet die Eigenschaft, zu nichtlinearen Entwicklungen zu führen. Solange es da keine Einschränkungen gibt, destabilisieren Spekulationen daher letztlich die Wirtschaft und damit auch die Gesellschaft. Deswegen halte ich Spekulationsgeschäfte für generell ethisch fragwürdig, egal auf welche primären Werte sie sich beziehen.
Zum Aktienkauf/ -verkauf: Einerseits stellst Du einem Unternehmen - vielleicht sogar einem Startup - Investitionskapital zur Verfügung, indem Du Aktien kaufst. Das ist gut für das Unternehmen, weil es das Geld so normalerweise billiger bekommt, als wenn es sich das bei der Bank leihen müßte. Ich finde es nicht per se ethisch falsch, die Aktie auch wieder zu verkaufen, denn damit wechselt ja nur der Besitzer, es muß nicht unbedingt zu einem Wertverfall führen.
Eher schon habe ich generelle Bedenken zum Geldverdienen mithilfe von dessen Vermehrung durch Investition am Kapitalmarkt: Wenn Du - wie auch immer - Dein Geld für Dich arbeiten läßt, in einer Weise, die mehr als die Inflation kompensiert, so empfinde ich das ab einer gewissen Vermögenssumme als ethisch unbefriedigend, etwa wenn es deutlich mehr ist als Du für Deinen Lebensabend und die Ausbildung Deiner Kinder benötigst. Oder wenn es soviel ist, daß Du die Beine hochlegen kannst, während andere schuften müssen.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762146) Verfasst am: 23.06.2012, 18:39 Titel: Re: Ethik und Börse; Nachhaltig investieren? |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Oder z.B. Rohstoffspekulationen: Ist das ein "No-Go" für jemanden, mit einem gewissen Verantwortungsgefühl?
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http://www.youtube.com/watch?v=fXGGt0hOiYk
Bild dir deine Meinung!
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762154) Verfasst am: 23.06.2012, 18:54 Titel: |
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Es wäre aber auch ein falsches Signal, solche Terminkontrakte auf Lebensmittel gänzlich zu verbieten. Die Konsequenz wäre doch, dass man ausgehend von erwarteter Knappheit echte Vorräte anlegt. Ein Termingeschäft ersetzt ja nur diese physische Bevorratung.
Wer glaubt, dass die Preise steigen, schafft ja auch Anreize, dass mehr produziert wird. Aber lassen wir mal die Agrarderivate auf Seite. Ich denke auch, dass man hier nicht um des reinen spekulieren willens investieren sollen darf.
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1762162) Verfasst am: 23.06.2012, 19:14 Titel: |
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Ich finde Spekulationen auf Grundnahrungsmittel und fallende Kurse rettbarer Unternehmen zum , andererseits bin ich recht liberal was Investitionen in Rüstungsfirmen oder so angeht, 'wenn sie das Geld übrig haben können sie sich gern übern Haufen schießen'. Ich mein, da gehts um Geld, das darfst du nicht irgendwelchen barmherzigen Wohlfahrts-wischi-waschi Wohlfühlfirmen anvertrauen, da brauchst du ein paar Haie, die knallhart Cash machen und ihr Unternehmen um jeden Preis auf die Gewinnerstraße bringen. Das ist nicht sehr schön, aber wo soll denn sonst das Geld herkommen, das du erwirtschaften willst?
Ich würde nie mehr als ein Drittel oder so meines Vermögens an der Boerse anlegen. Die Leute spekulieren alle mit Geld, dass sie wirklich brauchen und wenns dann mal kriselt krachts umso gewaltiger, weil alle sofort alles rausholen wollen und keiner da ist, der ein paar Verluste abfangen kann.
Langfristig gesehen, seehr langfristig, so dass die einzelnen Crashs gar nicht mehr so ins Gewicht fallen, zahlt es sich wahrscheinlich aus.
Aber frag mal beachbernie, ich glaub um da richtig was rauszuholen musst du viel Zeit und Arbeit investieren wenn du halbwegs sicher unterwegs sein willst, da kannst du unter Umständen auch gleich einer Lohnarbeit nachgehen oder was gescheiteres als Geld erschaffen.
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762164) Verfasst am: 23.06.2012, 19:31 Titel: |
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Ich hab acht Jahre vom Terminhandel an der Eurex gelebt und hatte keine moralischen Bedenken.Allerdings habe ich auch nur den Daxfuture gezockt.-Also auf die Entwicklung des Dax mit einer Zeitperspektive bis maximal 17 Uhr desselben Tages.
Klar war ich Teil des ganzen,mein Handeln hat ja Kursentwicklungen auch mitbestimmt.Aber es ging nie "gegen" einzelne Unternehmen und wenn ich am Markt war mußte ich mit allem was ich hatte dafür geradestehen,zu liefern oder zu kaufen.ich hätte also immer zu den größten Verlieren gehört,wenn es in die Hose gegangen wäre.
Sowas ist harte Arbeit.Man braucht Demut,einen klaren Kopf,Fleiß,Selbstvertrauen,Konsequenz und am besten einen guten Therapeuten.
Und man muß sehr viel lernen,bevor man anfängt,jeden Abend seine Hausaufgaben machen und die Fähigkeit haben,persönlichen Stress,Angst und finanziellen Druck mental völlig auszuklammern
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762172) Verfasst am: 23.06.2012, 20:23 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: |
Wer glaubt, dass die Preise steigen, schafft ja auch Anreize, dass mehr produziert wird. |
Das nützt den entsprechenden Konsumenten in den armen Ländern wenig, wenn sie die Preise dafür nicht bezahlen können. Auch ein etwaiges Mehr an an produzierten Nahrungsmitteln ist kein Garant für fallende Nahrungsmittelpreise. Man sieht es an so ziemlich jeder Immobilienblase die irgendwann platzt, das Spekulation Preise beeinflusst die fern jedweder Begebenheiten der Märkte sind. Und ganz ehrlich: bei einer veranschlagten Rendite von 55% (!!!) (Broschüre im Vid) sollte doch jedem deutlich werden, dass das ganze zum Himmel stinkt.
Schon der leise Verdacht, dass diese Spekulationen Hunger verursachen und verschlimmern könnten, sollte zu einem kompletten Verbot dessen führen.
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762185) Verfasst am: 23.06.2012, 21:11 Titel: |
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Wie gesagt, lassen wir die Spekulationen auf Lebensmittel mal beiseite.
Es bestehen ja viele Möglichkeiten. So könnte man bei einer Anlage in Fonds (ETFs, Themenfonds) auch mit kleineren Beträgen partizipieren und muss sich nicht jeden Tag aufopferungsvoll drum kümmern.
Sargnagels letzte Worte gefallen mir, auch wenn er mir damit unterstellt, keiner Lohnarbeit nachzugehen. Genau dies sind ja meine Gedanken: "Lohnt" sich die Zeit, die man für eine Geldanlage investiert letztlich und kann ich mich damit wohlfühlen.
Ich bin auf weitere Meinungen gespannt.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1762208) Verfasst am: 23.06.2012, 21:51 Titel: |
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Was genau ist spekulativer Handel eigentlich? Ist das nicht eigentlich eine Art Umverteilungsmaschine für Gelder die die Partizipierenden nicht wirklich benötigen? Sollte dem so sein ist das einzig verwerfliche daran, dass diese Art Handel offenbar Einfluss auf die Firmen an sich haben kann. Dadurch wird der Wettgegenstand durch die Wette selbst beeinflusst. Gelänge es diese beiden Sachen voneinander zu entkoppeln, ich bin allerdings skeptisch, dass das funktioniert, dann wäre gegen Spekulation nichts einzuwenden, denn die Verluste wären individuell, lägen also bei den Spielern selbst. Durch die Verbindung der beiden Sachen wird der Verlust aber auf unbeteiligte Personen ausgedehnt. Da die Gier eine menschliche Eigenschaft ist, lässt sich so ein Verhalten auch nicht grundsätzlich vermeiden. Deswegen sollte auf ein Spekulationsgeschäft verzichtet werden.
Allerdings ist das nur eine kurze Analyse meinerseits unter Verwendung dessen was mir bekannt ist, was sicher nicht umfassend ist. Ich lasse mich gern belehren was weitere Aspekte angeht.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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moecks registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 4560
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(#1762210) Verfasst am: 23.06.2012, 21:52 Titel: |
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Was verstehst du unter "Nachhaltig investieren"?
Das ist für mich ermal nur ein Buzzword. Kannst du etwas genauer beschreiben was du meinst.
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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762225) Verfasst am: 23.06.2012, 22:24 Titel: |
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@Tom der Dino: Ich sehe keinen Fehler in deiner Sichtweise. Dies ist was mich betrifft der springende Punkt. Hinter einem Investment stecken reale Werte und Menschen.
@moecks: Nachhaltig investieren meint in meinen Augen, dass man in Projekte oder Firmen investiert, die "der Welt nicht schaden" (Waffenhandel, Atomenergie, was auch immer). Nachhaltig investieren sollte zudem heißen, nicht nur auf den kurzen Profit zu schauen, sondern das große Ganze im Auge zu haben.
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Mahone registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2008 Beiträge: 842
Wohnort: Munich
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(#1762268) Verfasst am: 23.06.2012, 23:54 Titel: |
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Es ist ja nichtmal die Frage ob investieren sondern wohin.
Wenn man sein Geld einfach auf der Bank lässt, dann investieren die das halt für dich, mit bestimmten Konditionen
Ausweg ist da nur Bargeld unter der Matratze, oder ?
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Murphy auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.04.2011 Beiträge: 5000
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(#1762288) Verfasst am: 24.06.2012, 01:48 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: |
Sargnagels letzte Worte gefallen mir, auch wenn er mir damit unterstellt, keiner Lohnarbeit nachzugehen. |
Ja, sorry, das wollte ich damit eigentlich nicht gesagt haben. Ich dachte eher an zusätzlich, eben in der Zeit die man ansonsten in die Boerse investiert.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762343) Verfasst am: 24.06.2012, 11:48 Titel: |
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Ich bin generell den Börsen sehr feindlich eingestellt. Deren ursprüngliche Funktion, eine gesteigerte Transparenz für Wertpapiere, eine höhere Liquidität der Märkte sowie eine Steigerung von deren Effizienz im Zeitalter der Globalisierung zu gewährleisten, ist dem gierigen Zocken durch Lug und Betrug gewichen.
Da werden Schrottpapiere mit einigermaßen seriösen Papieren vermischt, das Ganze anschließend verbrieft (Immobilienkrise USA) und diese dann irgendwo in Übersee an gutgläubige Anleger verscherbelt. Vor allem Großbanken springen auf diesen Zug auf um kräftig mitzuverdienen.
Deren eigentliche Aufgabe die Realwirtschaft mit Krediten zu versorgen, tritt in den Hintergrund.
Und wenn die Spekulationsblasen schließlich platzen, pochen diese Investmentprofis dann auf ihre Systemrelevanz und schreien plötzlich "ceter und mordio", nachdem sie den Staaten jahrelang erklärt haben der Staat solle sich doch bitte aus der Wirtschaft raushalten und keinesfalls das Fianzsystem regulieren.
Das übliche reflexhafte Verhalten der Zentralbanken beschränkt sich darauf mit quantitative easing die Märkte zu beruhigen allen voran die FED, aber auch die EZB hatte vor nicht allzu langer Zeit 500 Milliarden in die "Rekapitalisierung der Banken" gepumpt. Nach 3 monatiger Halbwertszeit ist von der Beruhigung der Märkte nichts mehr zu spüren.
Zu allem Überfluss übernehmen Staaten direkt Haftung für Schrottpapiere (Bsp. Hypothekenpapiere in Irland), steigern damit ihre Staatsverschuldung und wollen diese dann widerum mit "Sparmaßnahmen" oder ESM Hilfen in den Griff bekommen. Gleichzeitig entwerfen Banken, Investmentprofis und Finanzdienstleister immer neue,immer unduchsichtiger werdende Produkte um auch noch die "letzte Münze" aus einem gigantischen Schneeballsystem heraus zu pressen. Dieser ganze Prozess wird in Europa noch durch die strukturellen Schwächen der Eurozone begünstigt und beschleunigt. Der direkte Einfluss der Lobbies auf die Politik sichert letztendlich deren Vermögen.
http://www.youtube.com/watch?feature=endscreen&NR=1&v=tThbCdJVCVo
Zugegegen, ziemlich düstere Schlussfolgerungen meinersets, aber wem will man es verdenken, angesichts der 2 jährigen erfolglosen Bemühungen der Politik die Euro/-Weltwirtschaftskrise in den Griff zu bekommen?
Trotz allem könnte ich mir vorstellen das an den Börsen auch "nachhaltig" investiert werden könnte, insofern unser lächerliches Geldsystem abgeschafft und durch ein neues ersetzt werden würde und
man nur in Produkte mit einem Fair trade Siegel investieren würde.
http://www.fairtrade-deutschland.de/
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#1762372) Verfasst am: 24.06.2012, 12:48 Titel: |
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Mahone hat folgendes geschrieben: | Es ist ja nichtmal die Frage ob investieren sondern wohin.
Wenn man sein Geld einfach auf der Bank lässt, dann investieren die das halt für dich, mit bestimmten Konditionen
Ausweg ist da nur Bargeld unter der Matratze, oder ? |
Naja, "investieren" ist ein weiter Begriff. Möglich sind auch bleibende Werte wie etwa eine Immobilie zum selber drin wohnen, ein Platz in einer Alters-WG, Ausbildung der Kinder (so vorhanden), Gold, Kunst ... manche kaufen sich auch von einigen Stunden abhängiger Arbeit frei oder investieren in ein eigenes kleines Unternehmen, das ihnen mehr Spaß macht oder das sie aus anderem Grund als Arbeit vorziehen.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762375) Verfasst am: 24.06.2012, 12:54 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: | SchoeM hat folgendes geschrieben: |
Wer glaubt, dass die Preise steigen, schafft ja auch Anreize, dass mehr produziert wird. |
Das nützt den entsprechenden Konsumenten in den armen Ländern wenig, wenn sie die Preise dafür nicht bezahlen können. Auch ein etwaiges Mehr an an produzierten Nahrungsmitteln ist kein Garant für fallende Nahrungsmittelpreise. Man sieht es an so ziemlich jeder Immobilienblase die irgendwann platzt, das Spekulation Preise beeinflusst die fern jedweder Begebenheiten der Märkte sind. Und ganz ehrlich: bei einer veranschlagten Rendite von 55% (!!!) (Broschüre im Vid) sollte doch jedem deutlich werden, dass das ganze zum Himmel stinkt.
Schon der leise Verdacht, dass diese Spekulationen Hunger verursachen und verschlimmern könnten, sollte zu einem kompletten Verbot dessen führen. |
Ich glaube er meint die Ursprüngliche Idee des Terminhandels.
Die Sache kommt China und ist schon sehr alt.Deutlich älter,als jedes andere "Börsenprodukt".(Hab mal was von 2000 Jahren gelesen).Ursprünglich gab sie den Bauern die Chance,ihren Reis zu einem vorher verbindlich vereinbarten Preis zu verkaufen.Und das zu einem Zeitpunkt,der teilweise vor der Aussaat lag.
Dadurch wurde eine gewisse Sicherheit vor Preisschwankungen und Mißernten geschaffen.Für beide Seiten gewissermaßen nur ein Vorteil.
Das Problem ist,daß die Pervertierung des ganzen legal ist und keiner der Verantwortlichen auch nur den kleinsten Willen aufbring,daran etwas zu ändern.
Was mir hier als Kritikpunkt auch noch fehlt ist die Vermischung von realem Leben mit der Börse.
Das fängt mit teilweise in Aktien gezahlten Gehältern an (Angestellte erhalten weniger Gehalt und dafür Aktien ihrer Firma-mit allen Konsequenzen) ,geht über Telekomaktie die von Eichel als Volksaktie und private Rentenvorsorge beworben wurde (ähnliches hat z.B: auch in den USA in den letzten Jahren etliche Rentenserspanisse von kleinen Leuten verpuffen lassen) zu Fondsinvestitutionern der Rentenversicherungen.
Dieses ganze in den Arsch der Spekulanten gekrieche ist dermaßen gefährlich,die Verantwortlichen wissen das auch und es ist ihnen nicht nur egal-Sie unterstützen es.
Beim schwarzem Freitag an der Wallstreet sind die Spekulanten wenigstens noch hinterhergesprungen,nachdem sie ihre Aktien aus dem Fenster geworfen haben.Heutzutage können sie einfach weitermachen,kriegen Abfindungen und der "kleine Mann von der Straße" zahlt allein die Zeche.
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762381) Verfasst am: 24.06.2012, 13:14 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: | SchoeM hat folgendes geschrieben: |
Wer glaubt, dass die Preise steigen, schafft ja auch Anreize, dass mehr produziert wird. |
...
Schon der leise Verdacht, dass diese Spekulationen Hunger verursachen und verschlimmern könnten, sollte zu einem kompletten Verbot dessen führen. |
Ich glaube er meint die Ursprüngliche Idee des Terminhandels.
Die Sache kommt China und ist schon sehr alt.Deutlich älter,als jedes andere "Börsenprodukt".(Hab mal was von 2000 Jahren gelesen).Ursprünglich gab sie den Bauern die Chance,ihren Reis zu einem vorher verbindlich vereinbarten Preis zu verkaufen.Und das zu einem Zeitpunkt,der teilweise vor der Aussaat lag.
Dadurch wurde eine gewisse Sicherheit vor Preisschwankungen und Mißernten geschaffen.Für beide Seiten gewissermaßen nur ein Vorteil. |
Ok, das muss mir entgangen sein. Ich habe mich an der Ursprungsfrage "Rohstoffspekulation" am Bsp. von Lebensmitteln festgebissen.
beefy hat folgendes geschrieben: |
Beim schwarzem Freitag an der Wallstreet sind die Spekulanten wenigstens noch hinterhergesprungen,nachdem sie ihre Aktien aus dem Fenster geworfen haben.Heutzutage können sie einfach weitermachen,kriegen Abfindungen und der "kleine Mann von der Straße" zahlt allein die Zeche. |
Das können sie nicht auf Dauer. Aber jeder Tag und jeder Monat den sie den totalen Kollaps hinauszögern können (sofern sie denn überhaupt schnallen, das dieser Tag kommt) ist Zeit
sein Giralgeld in krisensichere Dienstleistungen oder Rohstoffe umzuwandeln.
Im Zuge der fortgeschrittenen Globalisierung mag das einfacher sein als in den 30er Jahren.
Aber gänzlich ungeschoren dürften die wenigsten davon kommen, wenn es mal wieder richtig kracht.
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762391) Verfasst am: 24.06.2012, 13:41 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: |
Das können sie nicht auf Dauer. Aber jeder Tag und jeder Monat den sie den totalen Kollaps hinauszögern können (sofern sie denn überhaupt schnallen, das dieser Tag kommt) ist Zeit
sein Giralgeld in krisensichere Dienstleistungen oder Rohstoffe umzuwandeln.
Im Zuge der fortgeschrittenen Globalisierung mag das einfacher sein als in den 30er Jahren.
Aber gänzlich ungeschoren dürften die wenigsten davon kommen, wenn es mal wieder richtig kracht. |
Natürlich können sie das nicht auf Dauer.Solange es aber noch was zum Zocken gibt,wird die Karavane weiterziiehen,
Es gibt schlichtweg keine Krisensicheren Rohstoffe und Dienstleistungen die gleichzeitig an der Börse gehandelt werden.Das Umschichten nimmt doch mittlerweile nur noch kurz die Luft aus einer Blase und pumpt damit eine neue auf,treibt einen anderen Markt in die Höhe und zieht damit die Spekulanten an,die das ganze wieder kaputtzocken.
Das Einzige was das verhindert ist fehlende Rentabilität oder die völlige Abwesenheit eines anderen Händlers der bereit ist,die Gegenposition einzunehmen.
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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SchoeM auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 22.06.2012 Beiträge: 24
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(#1762408) Verfasst am: 24.06.2012, 14:41 Titel: |
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Okay Leute, lassen wir nun mal den Terminhandel außen vor. Wie seht ihr denn als größtenteils vermutlich Ottonormalinvestor bereits das "normale" investieren in Fonds oder in Aktien. Natürlich ist man als Investor darauf hinaus, sein Kapital höher zu vermehren, als man dies mit einer normalen Geldanlage erreichen würde. Man hat ja auch mehr Risiko.
Wie seht ihr die Sache?
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762409) Verfasst am: 24.06.2012, 14:42 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: |
Es gibt schlichtweg keine Krisensicheren Rohstoffe und Dienstleistungen die gleichzeitig an der Börse gehandelt werden. |
Ich rede nicht von "krisensicheren Rohstoffen" um mit ihnen an der Börse zu handeln.
Ich rede von der Aneignung von Ölkonzessionen, oder Schürfrechten für seltene Erden, oder das Aufkaufen derselben mit Ausblick auf deren zukünftige Knappheit und Wertsteigerung, der Ankauf von Edelmetallen, das Horten von Lebensmitteln, Medikamenten, Baumwolle, oder das Aufkaufen billiger Immobilien oder ganzen Landstrichen. Es gibt definitiv noch irgendwo Regenwaldflächen die noch nicht abgeholzt wurden. Oder Gummi, kein Krieg kommt ohne Gummi aus!
Auf diese Weise kann völlig wertloses Giralgeld, dass aus dem Nichts geschöpft wurde plötzlich einen reellen Wert erlangen.
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Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762413) Verfasst am: 24.06.2012, 14:57 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: |
Ich rede von der Aneignung von Ölkonzessionen, oder Schürfrechten für seltene Erden, oder das Aufkaufen derselben mit Ausblick auf deren zukünftige Knappheit und Wertsteigerung, der Ankauf von Edelmetallen, das Horten von Lebensmitteln, Medikamenten, Baumwolle, oder das Aufkaufen billiger Immobilien oder ganzen Landstrichen. Es gibt definitiv noch irgendwo Regenwaldflächen die noch nicht abgeholzt wurden. Oder Gummi, kein Krieg kommt ohne Gummi aus!
Auf diese Weise kann völlig wertloses Giralgeld, dass aus dem Nichts geschöpft wurde plötzlich einen reellen Wert erlangen. |
Es gibt aber einen Börsenhandeln von Rohstoffen,die Fördernen Firmen sind i.d.R. börsennotiert,das massenhafte Aufkaufen treibt die Preise hoch und erzeugt Blasen.....
Und verderbliche Waren wie Lebensmittel,Medikamente in echt zu horten wird sich keiner trauen.
Immos haben sich in letzter Zeit auch nicht als das gelbe vom Ei erwiesen und als Ottonormalverdiener hat man Anlagetechnisch auch nicht wirklich was davon,wenn man nicht in Fonds geht und damit wieder den Märkten oder Spekulanten ausgeliefert sein will.
(Ich rede jetzt nicht gegen dich an-Ich ergänze bloß)
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762418) Verfasst am: 24.06.2012, 15:17 Titel: |
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SchoeM hat folgendes geschrieben: | Okay Leute, lassen wir nun mal den Terminhandel außen vor. Wie seht ihr denn als größtenteils vermutlich Ottonormalinvestor bereits das "normale" investieren in Fonds oder in Aktien. Natürlich ist man als Investor darauf hinaus, sein Kapital höher zu vermehren, als man dies mit einer normalen Geldanlage erreichen würde. Man hat ja auch mehr Risiko.
Wie seht ihr die Sache? |
Ich denke das hier darüber Einigkeit herrscht,daß man das nicht pauschalisieren darf und es vom einzelnen Unternehmen abhängt.
Man kann übrigens auch Aktien,bzw. Anteile von Unternehmen kaufen,die nicht an der Börse notiert sind.
Fonds sehe ich persönlich eher kritisch,wenn man vom moralisch/ethischen Aspekt ausgeht.
Die werden nähmlich gerne von Dachfonds mit anderen Fonds auf die man dann keinen Einfluss hat in ein Packet gesteckt,was zwar der Performance des eigenen Fonds mitunter nützt,aber aus ethisch/moralischer Sicht dann eher negativ ist,da man ja dann auch "schmutziges Geld" in "seinem" Fonds dabeihat.Zumindestens wenn man es ganz streng betrachtet.
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762420) Verfasst am: 24.06.2012, 15:24 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: |
Es gibt aber einen Börsenhandeln von Rohstoffen,die Fördernen Firmen sind i.d.R. börsennotiert,das massenhafte Aufkaufen treibt die Preise hoch und erzeugt Blasen.....
Und verderbliche Waren wie Lebensmittel,Medikamente in echt zu horten wird sich keiner trauen.
Immos haben sich in letzter Zeit auch nicht als das gelbe vom Ei erwiesen und als Ottonormalverdiener hat man Anlagetechnisch auch nicht wirklich was davon,wenn man nicht in Fonds geht und damit wieder den Märkten oder Spekulanten ausgeliefert sein will.
(Ich rede jetzt nicht gegen dich an-Ich ergänze bloß) |
Ein Missverständniss: ich rede nicht von Ottonormalverdienern, die sind sowieso diejenigen die am meisten zahlen und am wenigsten bekommen. Ich rede von den wirklich Großen.
Lebensmittel und Medikamente kann man z.T. über Jahre hinweg lagern.
Ich sehe daher nicht wirklich ein Risiko, vor allem wenn man sich mein Szenario des kompletten,
globalen Kollaps vor Augen führt. Abgesehen davon können Menschen mit genügend Vermögen ihr Risiko breit streuen, indem sie sich an möglichst viele Investitionen halten und nicht alles auf eine Karte setzen. Für eben die ist es besser das zu viel gedruckte vollkommen wertlose Geld in Sachwerte zu investieren, bevor es verfällt. Wie gesagt, das bezieht sich auf ein Krisenszenario wie in den 30ern. Momentan haften noch die Staaten für die meisten kritischen Kapitaleinlagen der Großen und Zentralbanken pumpen immer mehr Papier in die Finanzmärkte. Erst wenn das Vertrauen komplett flöten geht, weil klar wird das die Steuerzahler diese gigantischen Summen nicht mehr erwirtschaften können, dann werden Anleger und Investoren versuchen ihr Vermögen umzuschichten. Alle werden das nicht schaffen, aber einige dürften definitiv über die Klinge springen.
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762431) Verfasst am: 24.06.2012, 16:44 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: |
Ein Missverständniss: ich rede nicht von Ottonormalverdienern, die sind sowieso diejenigen die am meisten zahlen und am wenigsten bekommen. Ich rede von den wirklich Großen.
Lebensmittel und Medikamente kann man z.T. über Jahre hinweg lagern.
Ich sehe daher nicht wirklich ein Risiko, vor allem wenn man sich mein Szenario des kompletten,
globalen Kollaps vor Augen führt. Abgesehen davon können Menschen mit genügend Vermögen ihr Risiko breit streuen, indem sie sich an möglichst viele Investitionen halten und nicht alles auf eine Karte setzen. Für eben die ist es besser das zu viel gedruckte vollkommen wertlose Geld in Sachwerte zu investieren, bevor es verfällt. Wie gesagt, das bezieht sich auf ein Krisenszenario wie in den 30ern. Momentan haften noch die Staaten für die meisten kritischen Kapitaleinlagen der Großen und Zentralbanken pumpen immer mehr Papier in die Finanzmärkte. Erst wenn das Vertrauen komplett flöten geht, weil klar wird das die Steuerzahler diese gigantischen Summen nicht mehr erwirtschaften können, dann werden Anleger und Investoren versuchen ihr Vermögen umzuschichten. Alle werden das nicht schaffen, aber einige dürften definitiv über die Klinge springen. |
Verstehe.
Hast du dabei auch bedacht,daß man die Lebensmittel und Medikamente aber auch kurz vor dem Verfall nicht mehr verkaufen kann weil man keine Käufer mehr findet wenn die Krise bis dahin nicht ausgebrochen ist?Sowas in großen Mengen auf Verdacht zu horten ohne das die Krise direkt an die Tür klopft ist Monkey Business
Und bei einem kompletten Kollaps täte ich eher zu Trinkwasser und Pulver+Blei als Investment raten.
Rohstoffe haben dann nur noch bedingt Wert,weil die Firmen am Boden liegen und einem nichts abkaufen.Kann man sich auch schön an der Entwicklung der Gold,Öl und Kohlepreise der letzten 5-10 Jahre ansehen.(Rein Charttechnisch betrachtet)"
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762446) Verfasst am: 24.06.2012, 18:24 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: |
Verstehe.
Hast du dabei auch bedacht,daß man die Lebensmittel und Medikamente aber auch kurz vor dem Verfall nicht mehr verkaufen kann weil man keine Käufer mehr findet wenn die Krise bis dahin nicht ausgebrochen ist?Sowas in großen Mengen auf Verdacht zu horten ohne das die Krise direkt an die Tür klopft ist Monkey Business
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Solche Wetten werden doch schon bei jedem 2. Hedgefond abgeschlossen.
beefy hat folgendes geschrieben: |
Und bei einem kompletten Kollaps täte ich eher zu Trinkwasser und Pulver+Blei als Investment raten. |
Die Idee ist wahrscheinlich noch besser!
beefy hat folgendes geschrieben: |
Rohstoffe haben dann nur noch bedingt Wert,weil die Firmen am Boden liegen und einem nichts abkaufen.Kann man sich auch schön an der Entwicklung der Gold,Öl und Kohlepreise der letzten 5-10 Jahre ansehen.(Rein Charttechnisch betrachtet)" |
Wieso denkst du nur an Firmen als Abnehmer?
Wie bei jedem Kollaps dürfte auch beim kommenden der Schwarzmarkt blühen.
Und da wird es auch kaum interessieren ob Medikamente schon abgelaufen sind.
Die Not muss nur ausreichend groß sein!
Schon jetzt behelfen sich die Griechen teilweise mit Tauschhandel (ich erinner mich da
an einen artikel in der Zeit).
edit: es war doch nicht die zeit, sondern die welt
http://www.welt.de/politik/ausland/article106622238/Haarschnitt-gegen-Brot-Griechen-werden-kreativ.html
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762457) Verfasst am: 24.06.2012, 19:09 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: |
Solche Wetten werden doch schon bei jedem 2. Hedgefond abgeschlossen.
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Richtig.
Aber nicht in physischen Produkten,sondern in Form von Puts/Calls.
Niemand hat dabei vor,jemals zu liefern oder geliefert zu bekommen.
Und bei einem Kollaps kannst du dir mit deinen Calls den Hintern abwischen da niemand tatsächlich liefern wird.
Zitat: | Wieso denkst du nur an Firmen als Abnehmer?
Wie bei jedem Kollaps dürfte auch beim kommenden der Schwarzmarkt blühen. |
Weil niemand tonnenweise Rohstoffe zu irgendeinem Schwarzmarkt oder Käufer transportieren kann.Dafür brauchst du ja enorme Transportkapazitäten.Ich fürchte das Geschäft werden höchstens die Anwohner der großen Lagerstätten machen indem sie den Stoff einfach klauen.
Zitat: | Und da wird es auch kaum interessieren ob Medikamente schon abgelaufen sind.
Die Not muss nur ausreichend groß sein! |
Würdest du das bei einem Kollaps wie er dir vorschwebt wirklich machen?Oder würdest du wie ich nicht lieber in der Aphoteke um die Ecke nachsehen,wo dich doch nur eine Scheibe von den "frischen" Medikamenten trennt?
Zitat: |
Schon jetzt behelfen sich die Griechen teilweise mit Tauschhandel (ich erinner mich da
an einen artikel in der Zeit). |
Klar funktioniert sowas in begrenzten Rahmen auf regionaler Ebene.
Damit kann man allerdings schwer was aufbauen.
Und Griechenland ist auch noch nicht kollabiert."Interessant" wird es erst wenn niemand mehr Sprit kaufen kann um Waren zu transportieren,die Polizisten nicht mehr zur Arbeit gehen,weil sie selbst ums überleben kämpfen müssen und lieber auf dem Gemüseacker arbeiten,wenn eine Behandlung beim Arzt gar nicht mehr mit Geld oder anderen heutigen Werten bezahlt werden kann weil der Arzt erstmal an seinen Bauch denkt usw.
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762471) Verfasst am: 24.06.2012, 19:37 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: |
Solche Wetten werden doch schon bei jedem 2. Hedgefond abgeschlossen.
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Richtig.
Aber nicht in physischen Produkten,sondern in Form von Puts/Calls.
Niemand hat dabei vor,jemals zu liefern oder geliefert zu bekommen.
Und bei einem Kollaps kannst du dir mit deinen Calls den Hintern abwischen da niemand tatsächlich liefern wird. |
Und du meinst das würde etwas ändern? Menschen die sich dort tummeln dürften wohl kaum tatenlos mit ansehen wie ihr Papier an Wert verliert. Denkst du die werden das für die kommenden Winter horten um es zu verheizen? Die werden alles tun um ihr Vermögen beisammen zu halten.
Die beste Chance sehe ich dabei in realen Werten. Ob meine Bsp. da jetzt die beste Investion wären, sei mal dahingestellt.
beefy hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: |
Wieso denkst du nur an Firmen als Abnehmer?
Wie bei jedem Kollaps dürfte auch beim kommenden der Schwarzmarkt blühen. |
Weil niemand tonnenweise Rohstoffe zu irgendeinem Schwarzmarkt oder Käufer transportieren kann.Dafür brauchst du ja enorme Transportkapazitäten.Ich fürchte das Geschäft werden höchstens die Anwohner der großen Lagerstätten machen indem sie den Stoff einfach klauen. |
Klar, im großen Maßstab gäbe es a logistische Probleme. Aber wer sagt denn 1. das man alles auf einmal an den Mann bringen um so den Preis unnötig zu drücken?
2. Wer sagt denn das sich nicht Zwischenhändler etablieren werden, ähnlich wie Drogenbarone ihr Vermögen über Dealer verteilen?
beefy hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: |
Und da wird es auch kaum interessieren ob Medikamente schon abgelaufen sind.
Die Not muss nur ausreichend groß sein! |
Würdest du das bei einem Kollaps wie er dir vorschwebt wirklich machen?Oder würdest du wie ich nicht lieber in der Aphoteke um die Ecke nachsehen,wo dich doch nur eine Scheibe von den "frischen" Medikamenten trennt? |
DAs ist nur eine Frage des Mangels oder des Überschusses. Wenn ich Insulin habe, obwohl ich kein Diabetiker bin, werde ich es wohl eher gegen Antibiotika eintauschen, als es mir selbst zu spritzen.
beefy hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: |
Schon jetzt behelfen sich die Griechen teilweise mit Tauschhandel (ich erinner mich da
an einen artikel in der Zeit). |
Klar funktioniert sowas in begrenzten Rahmen auf regionaler Ebene.
Damit kann man allerdings schwer was aufbauen. |
DAs will ich auch gar nicht bestreiten.
beefy hat folgendes geschrieben: |
Und Griechenland ist auch noch nicht kollabiert."Interessant" wird es erst wenn niemand mehr Sprit kaufen kann um Waren zu transportieren,die Polizisten nicht mehr zur Arbeit gehen,weil sie selbst ums überleben kämpfen müssen und lieber auf dem Gemüseacker arbeiten,wenn eine Behandlung beim Arzt gar nicht mehr mit Geld oder anderen heutigen Werten bezahlt werden kann weil der Arzt erstmal an seinen Bauch denkt usw. |
Full agree! Das schlimmste steht denen noch bevor (und uns wahrscheinlich auch).
Aber schon jetzt schicken die ihren Nachwuchs z.T. in SOS Kinderdörfer und schon jetzt beginnt das Gesundheitssystem zu kollabieren.
http://www.welt.de/politik/ausland/article106494723/Griechisches-Gesundheitssystem-vor-Kollaps.html
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762497) Verfasst am: 24.06.2012, 20:12 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: |
Und du meinst das würde etwas ändern? Menschen die sich dort tummeln dürften wohl kaum tatenlos mit ansehen wie ihr Papier an Wert verliert. Denkst du die werden das für die kommenden Winter horten um es zu verheizen? Die werden alles tun um ihr Vermögen beisammen zu halten.
Die beste Chance sehe ich dabei in realen Werten. Ob meine Bsp. da jetzt die beste Investion wären, sei mal dahingestellt. |
Das funktioniert mM nach nur so lange bis der Kollaps eintritt.Mit dem Recht etwas zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen/verkaufen kannst du dir im Falle eines Kollaps nichts kaufen.Und in diesem ganzen Handel geht es ausschließlich um Rechte/Pflichten,die gehandelt werden.Bloß weil ich dir einen Weizencall verkaufe heißt das noch lange nicht das ich den Weizen auch habe,oder auch nur jemand kenne der ihn hat.Selbst wenn ich wollte könnte ich die Verpflichtung dir den Weizen zu liefern nicht einhalten da es keinen Markt mehr gäbe an dem ich ihn kaufen könnte.
Zitat: |
Klar, im großen Maßstab gäbe es a logistische Probleme. Aber wer sagt denn 1. das man alles auf einmal an den Mann bringen um so den Preis unnötig zu drücken?
2. Wer sagt denn das sich nicht Zwischenhändler etablieren werden, ähnlich wie Drogenbarone ihr Vermögen über Dealer verteilen? |
Wie ich schon sagte.Regionales überleben ohne Chance was aufzubauen.
Das mit den Zwischenhändlern halte ich für schwierig.Auch die brauchen Sprit,Transportkapazitäten,Schutz etc.Und der Vergleich mit den drogenbaronen geht so auch nicht.
1.lassen sich Drogen leichter Transportieren und haben 2.ein beseres Gewinn/Kilo Verhältniss.Außerdem verteilen sie ihre Gelder nicht über Dealer sondern sie nehmen sie über Dealer ein.-Und dann ist da auch noch die Frage womit sie sich bezahlen ließen,diese Rohstoffhändler.Und wer das dann noch bezahlen kann.
Zitat: | DAs ist nur eine Frage des Mangels oder des Überschusses. Wenn ich Insulin habe, obwohl ich kein Diabetiker bin, werde ich es wohl eher gegen Antibiotika eintauschen, als es mir selbst zu spritzen. |
Und würdest du eher altes Insulin zum tauschen bevorzugen, oder frisches aus der Apo?
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1762515) Verfasst am: 24.06.2012, 20:34 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: |
Und du meinst das würde etwas ändern? Menschen die sich dort tummeln dürften wohl kaum tatenlos mit ansehen wie ihr Papier an Wert verliert. Denkst du die werden das für die kommenden Winter horten um es zu verheizen? Die werden alles tun um ihr Vermögen beisammen zu halten.
Die beste Chance sehe ich dabei in realen Werten. Ob meine Bsp. da jetzt die beste Investion wären, sei mal dahingestellt.http://www.welt.de/politik/ausland/article106494723/Griechisches-Gesundheitssystem-vor-Kollaps.html |
Das funktioniert mM nach nur so lange bis der Kollaps eintritt. |
Richtig! Es hängt alles davon ab, ob die Leute die ganz "vorn" dabei sind, einzuschätzen vermögen,
das das System von dem sie profitiert haben zusammenbrechen wird. Nachdem Kollaps kann denen auch niemand mehr helfen. Deswegen, glaube ich das einige davon erwischt werden die die anderen 99% und ein kleiner Teil über die Klinge springen wird. In jeder Krise gibt es Profiteure oder zumindest solche die weniger hart getroffen werden. Das lehrt die Geschichte.
Klar, im großen Maßstab gäbe es a logistische Probleme. Aber wer sagt denn 1. das man alles auf einmal an den Mann bringen um so den Preis unnötig zu drücken?
2. Wer sagt denn das sich nicht Zwischenhändler etablieren werden, ähnlich wie Drogenbarone ihr Vermögen über Dealer verteilen?[/quote]
[quote="beefy" postid=1762497] aztec hat folgendes geschrieben: |
Wie ich schon sagte.Regionales überleben ohne Chance was aufzubauen.
Das mit den Zwischenhändlern halte ich für schwierig.Auch die brauchen Sprit,Transportkapazitäten,Schutz etc.Und der Vergleich mit den drogenbaronen geht so auch nicht.
1.lassen sich Drogen leichter Transportieren und haben 2.ein beseres Gewinn/Kilo Verhältniss.Außerdem verteilen sie ihre Gelder nicht über Dealer sondern sie nehmen sie über Dealer ein.-Und dann ist da auch noch die Frage womit sie sich bezahlen ließen,diese Rohstoffhändler.Und wer das dann noch bezahlen kann. |
Nochmal, ich behaupte nicht das es einfach wäre, nur langfristig möglich. Und natürlich wird sich die große Masse mit Massenarbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, steigender Kriminalität, medizinischer Unterversorgung und vielleicht auch Hunger oder gar Verteilungskonflikte in Form von Krieg auseinandersetzen müssen. Aber eine kleine Klique wird besser zurecht kommen und vielleicht sogar direkt profitieren.
beefy hat folgendes geschrieben: | aztec hat folgendes geschrieben: |
DAs ist nur eine Frage des Mangels oder des Überschusses. Wenn ich Insulin habe, obwohl ich kein Diabetiker bin, werde ich es wohl eher gegen Antibiotika eintauschen, als es mir selbst zu spritzen. |
Und würdest du eher altes Insulin zum tauschen bevorzugen, oder frisches aus der Apo? |
Das hängt davon ab ob es in so einem Fall ein gesetzliches Zahlungsmittel, Apotheken, oder sowas wie ein geregeltes Einkommen gibt oder nicht. Wie das alles genau ablaufen mag kann ich dir nicht sagen, ich bin nur der Überzeugung das dieses System einfach kollabieren muss.
Solange Geld durch Kreditaufnahme entsteht und Forderungen der Gläubiger/ Banken an Zins und Zinseszins exponentiell ansteigen, können die aufgenommenen Kredite im Gesamtsystem nie zurückgezahlt werden.
Ganz einfach weil kein Wirtschaftswachstum der Welt auf Dauer exponentiell ansteigt.
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1762653) Verfasst am: 25.06.2012, 14:11 Titel: |
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aztec hat folgendes geschrieben: | ...... ich bin nur der Überzeugung das dieses System einfach kollabieren muss.
Solange Geld durch Kreditaufnahme entsteht und Forderungen der Gläubiger/ Banken an Zins und Zinseszins exponentiell ansteigen, können die aufgenommenen Kredite im Gesamtsystem nie zurückgezahlt werden.
Ganz einfach weil kein Wirtschaftswachstum der Welt auf Dauer exponentiell ansteigt. |
Lassen wir mal den ganzen Mad Max mäßigen Kram beiseite....
Börse und auch Termingeschäfte sind erstmal nichts schlechtes.Man muß nur den Mißbrauch endlich beseitigen
Ich denke es reicht aus, den Falken die Flügel gehörig zu stutzen.Ansonsten schneiden wir uns ins eigene Fleisch.Außerdem ist das schon schwer genug,denn man muß wirklich eine ganze Menge ändern.Das bischen zusätzliche Steuern auf Gewinne oder der Verbot von Bots die mit gewaltigen Summen Ticktraden reicht bei weitem nicht aus.Das Problem ist halt,daß diese Sache so kompliziert ist daß kaum ein Entscheidungsträger wirklich kapiert oder einsehen will,wie sehr er von denjenigen die den ganzen Mist verantworten an der Nase herumgeführt wird.
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