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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1368685) Verfasst am: 28.09.2009, 23:15 Titel: Die BILD-Zeitung - Tradition und politische Verortung (u. a. Springer-Presse) |
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Die BILD-Zeitung
Springer sah sich selbst als politischen Verleger. Er selbst bezeichnete die politische Ausrichtung seines Verlages als „staatsloyal“. Sie vertrete die „breite konservative Mitte“.
Die Charakteristik jeder Publikation richtet sich bis
heute nach strikten Verlagsrichtlinien:
# Das unbedingte Eintreten für den freiheitlichen Rechtsstaat
# Das Herbeiführen einer Aussöhnung zuwischen Juden und Deutschen
# Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den vereinigten Staaten von Amerika
# Die Ablehnung jeglicher Art von politischem Totalitarismus
# Die Verteidigung der freien sozialen Marktwirtschaft
Zusammenfassung der Kritikpunkte an der Bild-Zeitung:
# Sie vereinfacht viele Sachverhalte bis zur Verfälschung des Nachrichtenkerns.
# Sie bauscht unwichtige Themen auf und lässt wichtige weg.
# Sie verwendet zuweilen illegale Methoden der Nachrichtenbeschaffung.
# Sie schürt Emotionen und appelliert an niedere Instinkte der Leserschaft.
Die BILD und die 1968er:
Im damaligen Berlin war nichts leichter, als in der Springer-Presse Meldungen unterzubringen, die die Gefährlichkeit und die kommunistische Außensteuerung der Studenten auswiesen.
Die Berliner Presse betrieb eine Sprache des Vorurteils, der Stigmatisierung, der Kriminalisierung, der Ausgrenzung und Isolierung von Minderheiten.
Schon der friedliche, aber eben störende Protest galt als illegaler Übergriff auf das recht der Bundesbürger auf Ruhe und Ordnung und die Mehrheitsmeinung, die in Springers Zeitungen zum Ausdruck kam, wollte Recht und Ordnung um jeden Preis.
Studenten nahmen dies zum Anlass, massenhaft auf die Straßen zu gehen und eine Kampagne der Gegenöffentlichkeit zu betreiben und zu organisieren.
Die Bildzeitung nahm eine systematische Diffamierung der Studenten vor:
Studenten = Kommunisten
Studenten = Intellektuelle
Studenten = Faschisten
Studenten = Krawallmacher und Kriminelle
Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Zielen und Anliegen der Studentenrevolte fand nicht statt. Die Frage, warum die Studenten eigentlich demonstrierten blieb daher unbeantwortet.
Die demonstrierenden Studenten wurden pauschal beschimpft:
„Rabauken“, „akademische Gammler“, „Eiterbeulen“, „Schreihälse“, „geistige Halbstarke“, „politische Spinner“, „Krawall-Studenten“, „rote SA“
Es gab Formulierungen wie:
„Polizeihiebe auf Krawall-Köpfe, um den möglicherweise noch vorhandenen Grips lockerzumachen“
„Kein Geld für langbehaarte Affen“
„Stoppt den Terror der jungen Roten jetzt“
„Da hilft nur noch eins: Härte“
„Wer Terror produziert, der muss Härte in Kauf nehmen.“
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1368709) Verfasst am: 28.09.2009, 23:34 Titel: |
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Und?
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1368766) Verfasst am: 29.09.2009, 00:04 Titel: |
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ich wollt´s nur mal gesagt haben.
Wenn darüber einigkeit besteht, ist ja ok.
Thread in die Versenkung...
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Danol registrierter User
Anmeldungsdatum: 02.04.2007 Beiträge: 3027
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(#1368779) Verfasst am: 29.09.2009, 00:15 Titel: |
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Naja, die Beshcreibung der politischen Ausrichtung ist m.E. ein bisschen knapp geraten, am Rest kann ich aber nichts aussetzen - schon allein weil Du fast nur Fakten aufgezählt hast. Ich frage mich nur, ob da nicht eventuell ein Hintergedanke mit im Spiel war?
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#1371317) Verfasst am: 03.10.2009, 00:23 Titel: |
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Na, zumindest der Hintergedanke, dass ich hier keine fundierte Analyse vorlegen wollte, sondern eine Diskussion eröffnen über mediale Meinungsmache und Kampagnen, zu der jeder Interessierte Fakten und Meinungen beitragen kann - und auch nicht nur in Bezug auf die BILD.
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1371318) Verfasst am: 03.10.2009, 00:26 Titel: |
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Zumindest gibt es immer ein Nacktgirl in der BILD; schon mal ein großer evolutionärer Vorteil.
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1371320) Verfasst am: 03.10.2009, 00:33 Titel: |
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Die Prioritäten haben sich inzwischen etwas verschoben. Ist die BILD-"Zeitung" noch ablehnenswert? Wo doch sogar Lafontaine dort regelmäßige Kolumnen hatte? Und Alice Schwarzer für sie geworben hat?
Naja. Wahrscheinlich muss man sie jetzt toll finden. Oder so.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#1371322) Verfasst am: 03.10.2009, 00:35 Titel: |
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AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Die Prioritäten haben sich inzwischen etwas verschoben. Ist die BILD-"Zeitung" noch ablehnenswert? Wo doch sogar Lafontaine dort regelmäßige Kolumnen hatte? Und Alice Schwarzer für sie geworben hat?
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Weisst Du eigentlich was Prostitution ist?
_________________ Defund the gender police!!
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AgentProvocateur registrierter User
Anmeldungsdatum: 09.01.2005 Beiträge: 7851
Wohnort: Berlin
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(#1371323) Verfasst am: 03.10.2009, 00:36 Titel: |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | AgentProvocateur hat folgendes geschrieben: | Die Prioritäten haben sich inzwischen etwas verschoben. Ist die BILD-"Zeitung" noch ablehnenswert? Wo doch sogar Lafontaine dort regelmäßige Kolumnen hatte? Und Alice Schwarzer für sie geworben hat? |
Weisst Du eigentlich was Prostitution ist? |
Nein, keine Ahnung. Aber Du wirst es mir sicher gleich mitteilen, nicht?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44125
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(#1371329) Verfasst am: 03.10.2009, 00:52 Titel: |
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Das spricht eher gegen Lafontaine als für die Bild...
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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DeHerg nun schon länger Ranglos
Anmeldungsdatum: 28.04.2007 Beiträge: 6525
Wohnort: Rostock
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(#1371359) Verfasst am: 03.10.2009, 02:10 Titel: Re: Die BILD-Zeitung - Tradition und politische Verortung (u. a. Springer-Presse |
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Baldur hat folgendes geschrieben: |
Die Bildzeitung nahm eine systematische Diffamierung der Studenten vor:
...
Studenten = Intellektuelle
... | inwiefern ist das eine Diffamierung?
(und was sagt das, wenn es denn eine sein soll, über den aus der darauf anspringt)
_________________ Haare spalten ist was für Grobmotoriker
"Leistung muss sich wieder lohnen"<--purer Sozialismus
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 25877
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1371365) Verfasst am: 03.10.2009, 02:40 Titel: Re: Die BILD-Zeitung - Tradition und politische Verortung (u. a. Springer-Presse |
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DeHerg hat folgendes geschrieben: | Baldur hat folgendes geschrieben: |
Die Bildzeitung nahm eine systematische Diffamierung der Studenten vor:
...
Studenten = Intellektuelle
... | inwiefern ist das eine Diffamierung?
(und was sagt das, wenn es denn eine sein soll, über den aus der darauf anspringt) |
Das musst Du aus der Zeit sehen, in der das stattfand. Intellektuell und links waren für die, die der BILD nahestanden, synonyme Wörter und entsprechend negativ bewertet. Damals beschimpfte Strauß Linke und Intellektuelle (Journalisten) als "Ratten und Schmeißfliegen". Die Intellektuellen, das waren die, die unverständliche Theorien vor sich herwälzten, einem in "Jesuitenmanier" das Wort im Munde umdrehten, aber natürlich nicht zu "anständiger Arbeit" in der Lage waren - oder wenn man es vornehmer sagen wollte: "von des Gedanken Blässe angekränkelt".
Ich nehme an, dass sich da der Hass des Demagogen auf den, der ihn durchschaut, entlädt, der sich außerdem populistisch gut verkaufen lässt. Auch von Göbbels gibt es derartige hasstriefende Tiraden gegen "die Intellektuellen".
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44125
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(#1371371) Verfasst am: 03.10.2009, 02:49 Titel: Re: Die BILD-Zeitung - Tradition und politische Verortung (u. a. Springer-Presse |
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fwo hat folgendes geschrieben: | Auch von Göbbels gibt es derartige hasstriefende Tiraden gegen "die Intellektuellen". |
Ebenso in den USA in den rechten und fundamentalistischen Kreisen. Um nur ein weiteres Beispiel zu nennen.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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atheist666 dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 17.02.2007 Beiträge: 8494
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(#1371373) Verfasst am: 03.10.2009, 02:53 Titel: |
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Solange die BILD nicht Gießen mit Wetzlar gleichsetzt, geht es noch.
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MountainKing registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.05.2006 Beiträge: 1438
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(#1371401) Verfasst am: 03.10.2009, 08:58 Titel: |
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Zitat: | Es arbeiten sicher ganz nette und unschuldige Menschen dort. Sie kommen trotzdem alle in die Hölle. |
http://www.bildblog.de/11120/wer-hat-geil-krebs/
Fine ich sehr passend, vor allem, weil ich erst kürzlich auch persönlich beobachten durfte, wie "Journalisten" von BILD & Co. vorgehen, um eine Story zu bekommen.
Ach ja: ich meine hier eine richtige Hölle, mit Feuer und Schwefel und keine Light-Version mit "selbstgewählter Gottesferne".
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1371403) Verfasst am: 03.10.2009, 09:19 Titel: BILD - SPIEGEL - ZEIT - FOCUS - STERN |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Das spricht eher gegen Lafontaine als für die Bild... |
BILD ist'n Arschwischpapier, da hat sich nichts geändert und wird sich nichts ändern, trotz Pin-Up-Girls vorne und hinten.
Ich finde diese Rohstoffverschwendung regelmäßig im Zug, wo sie andere Leute liegengelassen haben. Du kannst da noch nicht mal den Sportteil aushalten. Alles ist zerklüftet von Werbung u.a., oberflächlich und nichtssagend.
Andererseits: Blätter wie SPIEGEL oder ZEIT sind oft nur der Form nach seriöser oder fortschrittlicher. Bei näherer Betrachtung heben sich auch diese Blätter im Kern nicht wesentlich von der BILD ab. Ein Gemeinsames ist z.B. die Auswalzung des Unwichtigen und Nebensächlichen zu einer Hauptsache.
Die Menschen sollen unablässig vom wesentlichen abgelenkt werden. Die Themen sind so wie die Mode ein Brummkreisel: the same procedure at every year - alles wiederholt sich; man hat nicht ohne Grund das Gefühl, das alles schon mal gelesen zu haben.
Das, was wirklich in dieser Welt und in dieser Gesellschaft vor sich geht, erfährt der Mensch nicht über diese andere Art der "Prawda". Und auch hier muss man sagen: Vielfalt soll die Einfalt verdecken - so wie bei den Parteien.
Wir haben nicht zuviel Auswahl, sondern zuwenig.
Ginge das anders? Aber ja!
Es ginge anders, wenn die Menschen freien Zutritt zu sämtlichen Entscheidungen hätten, die in dieser Gesellschaft in den Unternehmen und den staatlichen Institutionen getroffen werden bzw. getroffen werden sollen. Das Recht auf freie Recherche für jeden würde erst die Möglichkeit eröffnen, die Öffentlichkeit davon zu informieren, wie die gesamtgesellschaftliche Gestaltung stattfindet und wer was im Hintergrund mit wem plant. Auch könnten sich massenhaft Kontrollgremien bilden, die überall freien Zutritt haben und mal gucken, was einige graue Herren und Damen da so alles vorhaben.
Dadurch könnte man gewissen Leuten leichter in die Parade fahren und müsste nicht hinterher in der BILD oder im FOCUS lesen, dass alles Schicksal war und *wir* sowieso nichts machen können, weil wir ja eh nicht wissen, was *die* da machen, die es angeblich besser wissen.
So würde der Mensch also nicht nur mehr wissen, sondern auch mehr unternehmen und verändern können. Es geht also darum, Information nicht losgelöst von Gestaltung zu betrachten und Desinformation nicht losgelöst von Antidemokratie ...-
Skeptiker
_________________ Free Julian Assange! Lock up the Killers!
Populismus ist keine Verschwörungstheorie
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#1371415) Verfasst am: 03.10.2009, 10:23 Titel: Re: BILD - SPIEGEL - ZEIT - FOCUS - STERN |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Andererseits: Blätter wie SPIEGEL oder ZEIT sind oft nur der Form nach seriöser oder fortschrittlicher. Bei näherer Betrachtung heben sich auch diese Blätter im Kern nicht wesentlich von der BILD ab. |
Das stimmt nicht. Und ich denke, das weißt du.
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1371427) Verfasst am: 03.10.2009, 11:04 Titel: Die Kunst des Ausblendens |
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AntagonisT hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Andererseits: Blätter wie SPIEGEL oder ZEIT sind oft nur der Form nach seriöser oder fortschrittlicher. Bei näherer Betrachtung heben sich auch diese Blätter im Kern nicht wesentlich von der BILD ab. |
Das stimmt nicht. Und ich denke, das weißt du. |
Es ist Ablenkung und Desinformation auf höherem Niveau. Aber das wesentliche bleibt auch beim ansonsten viel dickeren SPIEGEL ausgespart. Z.B. geht es dort um irgendwelche Parteipersonalien, so als wenn die irgendwelche Bedeutung hätten. Ansonsten viel Pseudowissenschaft, Pseudogeschichte, Pseudopolitik. Der Nährwert ist gering, auch wenn der Bauch voll ist. So, als wenn man Luft und Wasser mit Geschmacksverstärker schluckt.
Die Menschen können auch mit SPIEGEL oder FOCUS keine Zusammenhänge herstellen, weil die Informationslücken - das, was nicht gesagt oder geschrieben wird - zu groß sind.
Skeptiker
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
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(#1371434) Verfasst am: 03.10.2009, 11:37 Titel: Re: Die Kunst des Ausblendens |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Es ist Ablenkung und Desinformation auf höherem Niveau. Aber das wesentliche bleibt auch beim ansonsten viel dickeren SPIEGEL ausgespart. Z.B. geht es dort um irgendwelche Parteipersonalien, so als wenn die irgendwelche Bedeutung hätten. Ansonsten viel Pseudowissenschaft, Pseudogeschichte, Pseudopolitik. Der Nährwert ist gering, auch wenn der Bauch voll ist. So, als wenn man Luft und Wasser mit Geschmacksverstärker schluckt.
Die Menschen können auch mit SPIEGEL oder FOCUS keine Zusammenhänge herstellen, weil die Informationslücken - das, was nicht gesagt oder geschrieben wird - zu groß sind.
Skeptiker |
Es gibt Abstufungen:
BILD << Focus << Spiegel << Zeit
die in einen Topf zu werfen, weil sie keine kommunistische Revolution propagieren (?), naja
Welche Zeitung stellt denn diese "Zusammenhänge" her und schließt die "Informationslücken"?
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1371488) Verfasst am: 03.10.2009, 13:21 Titel: Re: Die Kunst des Ausblendens |
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AntagonisT hat folgendes geschrieben: | Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Es ist Ablenkung und Desinformation auf höherem Niveau. Aber das wesentliche bleibt auch beim ansonsten viel dickeren SPIEGEL ausgespart. Z.B. geht es dort um irgendwelche Parteipersonalien, so als wenn die irgendwelche Bedeutung hätten. Ansonsten viel Pseudowissenschaft, Pseudogeschichte, Pseudopolitik. Der Nährwert ist gering, auch wenn der Bauch voll ist. So, als wenn man Luft und Wasser mit Geschmacksverstärker schluckt.
Die Menschen können auch mit SPIEGEL oder FOCUS keine Zusammenhänge herstellen, weil die Informationslücken - das, was nicht gesagt oder geschrieben wird - zu groß sind.
Skeptiker |
Es gibt Abstufungen:
BILD << Focus << Spiegel << Zeit
die in einen Topf zu werfen, weil sie keine kommunistische Revolution propagieren (?), naja
Welche Zeitung stellt denn diese "Zusammenhänge" her und schließt die "Informationslücken"? |
O.k., das mit den Abstufungen ist natürlich richtig. Und das Propagieren einer kommunistischen Revolution hat ja auch nichts mit Information zu tun.
Kleinere Blätter wie die Junge Welt haben nicht die Anzeigen, um mehr Hintergrundrecherchen zu leisten, es ist das alte Lied.
Der Spiegel berichtet heute über den SPD-Politiker Sarrazin, der zugleich im Vorstand der Deutschen Bundesbank ist:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,653015,00.html
In der Tat steht Sarrazin mit seinen Äußerungen rechtsextremen Ansichten nahe. Was aber z.B. als historischer Hintergrund dazu gehören könnte, ist die Tatsache, dass der Faschismus schon immer, d.h. seit seinem erstmaligen Aufkommen, von führenden Kapitalvertretern unterstützt wurde.
Solche historischen Hintergrundinformationen sind auch den SPIEGEL-Redakteuren sehr wohl bekannt. So aber sieht es aus, als wenn Sarrazin eine Art Ausrutscher wäre, weil doch Rechtsextremisten dumm sind, Springerstiefel tragen und der NPD nahestehen. Durch das Hinzufügen des geschichtlichen Kontextes wäre es plötzlich ein Stück Aufklärung. Der SPIEGEL aber zeigt lieber in jeder 10. Ausgabe Hitler auf seinem Titelblatt und bringt "Aufklärung" a là Guido Knopp.
Das ist ein Beispiel dafür, wie bürgerliche Geschichtsklitterung per Ausblenden von historischen und politischen Hintergründen geschieht und dabei der Anschein aufrecht erhalten wird, die Menschen zu informieren, was eben durch die Skandalisierung von lauter angeblichen Einzelfällen ohne Zusammenhang nicht geht.
Auch andere gesellschaftliche Phänomene werden zwar sehr wohl gezeigt und episch erzählt, aber auch sie scheinen aus dem Nichts zu kommen. Man schüttelt den Kopf, versteht die Welt nicht und hofft, dass irgendein gutes Buch mehr bietet und die Lücken schließt, die man instinktiv spürt. Man findet es in der Bestsellerliste - auch im SPIEGEL. Gleich morgen wird man es sich kaufen ...-
Skeptiker
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1371492) Verfasst am: 03.10.2009, 13:30 Titel: |
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Sarrazins Äußerungen waren jedoch betont judenfreundlich. Das unterscheidet ihn dann doch von faschistischen Würdenträgern.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#1371493) Verfasst am: 03.10.2009, 13:37 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Sarrazins Äußerungen waren jedoch betont judenfreundlich. Das unterscheidet ihn dann doch von faschistischen Würdenträgern. |
Betont judenfreundlich? Wie ist das jetzt gemeint?
Was auch immer das heissen mag - Faschismus braucht keinen Antisemitismus. Er beruht im wesentlichen auf Sozialdarwinismus (- und Antimarxismus selbstverständlich! -) und nimmt gerne mal Hetze gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen als add on dazu. Das müssen keine Juden sein; diese sind als funktionelle Sündenböcke (- für Wirtschaftskrisen, verlorene Kriege, Arbeitslosigkeit -) auch durch andere Gruppen im Prinzip ersetzbar.
Skeptiker
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1371495) Verfasst am: 03.10.2009, 13:55 Titel: |
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Aus dem Interview:
Zitat: | Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate. Das würde mir gefallen, wenn es osteuropäische Juden wären, mit einem 15 Prozent höheren IQ als dem der deutschen Bevölkerung. |
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44125
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(#1371514) Verfasst am: 03.10.2009, 14:44 Titel: |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Faschismus braucht keinen Antisemitismus. |
Jaein. Der Antisemitismus erfüllte durchaus eine gewisse konstituierende Funktion in den historischen Faschismen. Faschismus "als solcher" braucht eine zum Antisemitismus parallelisierbare Struktur eines absoluten Feindbildes, weil sich nur durch die Konstruktion des Mythos eines totalen Konfliktes mit einem angeblich völlig heterogenen, der Gesellschaft äußerlichen bzw. von Außen als "Fremdkörper" eindringenden Feind die Repressionen gegen das Volk rechtfertigen lassen. Heutzutage könnten dafür verschiedene Gruppen herhalten, u.A. Atheisten, Muslime oder eben wieder Juden. Für manche Leute vielleicht sogar Christen.
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#1371518) Verfasst am: 03.10.2009, 14:53 Titel: |
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Ist Faschismus aber per se sozialdarwinistisch? Das trifft auf den Nationalsozialismus natürlich zu, aber stimmt es beispielsweise auch im Falle des Franquismus?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44125
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(#1371521) Verfasst am: 03.10.2009, 14:57 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Ist Faschismus aber per se sozialdarwinistisch? |
Natürlich gibt es graduelle Abstufungen. Das Franco-Regime war ja ideologisch vergleichsweise "zahm". Or so they told me...
_________________ Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#1371880) Verfasst am: 04.10.2009, 07:39 Titel: |
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Tja wenn man das so liest, hört sich das ziemlich vernünftig an...
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1371884) Verfasst am: 04.10.2009, 08:37 Titel: |
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AntagonisT hat folgendes geschrieben: | narziss hat folgendes geschrieben: | Hier mal mit etwas mehr Kontext:
Code: | http://ef-magazin.de/2009/10/03/1534-volksverhetzung-das-hat-sarrazin-wirklich-gesagt | |
Tja wenn man das so liest, hört sich das ziemlich vernünftig an... |
... gute Propaganda soll sich ja auch nicht unvernünftig anhören...
EDIT: DAs ef-Magazin doch lieber in Code...
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#1371886) Verfasst am: 04.10.2009, 08:55 Titel: |
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Kival hat folgendes geschrieben: | EDIT: DAs ef-Magazin doch lieber in Code... |
Nazi-Alarm?
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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