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Godek auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.05.2010 Beiträge: 9
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(#1760350) Verfasst am: 16.06.2012, 21:37 Titel: Kritische Betrachtung - Mutation und Informationszunahme |
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Hallo.
Ein kurzer Diskussionsverlauf, bei dem Ihr gerne einsteigen dürft....
Meine Frage an einen alten Freund (37) - der mittlerweile an der Cambridge University in England arbeitet und das Fachgebiet "Bioinformatik" betreut...also == versiert ist...
Meine Eingansfrage an ihn: (21.05.2012)
Wie bewertest du die Informationszunahme durch Mutation? Also Information, die evolutionär nützlich ist...
Seine Antwort: (28.05.2012)
Hab jetzt eine Zeitlang ueber eine Antwort nachgedacht, allerdings ist keine davon kurz...
Nun musst du mit der langen Antwort leben, das kommt davon wenn man einem Wissenschaftler eine kurze Frage stellt. Oh, die schnelle Antwort ist: Der Informationsgewinn ist gering.
Das Problem faengt schon bei Mutationen an. Man unterscheidet zwischen vererbten (gametischen) Mutationen und solchen die man im Laufe des Lebens ansammelt (somatisch). Gametische Mutationen sind in allen Zellen vorhanden und passieren waehrend des cross-over bei der Befruchtung. Somatische Mutationen passieren in einzelnen Zellen und werden an die Tochterzellen weitergegeben. Nehmen wir an du hast dir deinen Finger gebrochen und wirst geroentgt. Dadurch koennen Mutationen in einzelnen Zellen (Haut, Muskel, Knochen, Gefaesse, Knochen, Nerven) deines Fingers auftreten. Falls diese Mutationen nicht von Reperaturmechanismen erkannt werden, werden Sie an alle Tochterzellen vererbt.
Eine weitere Art Muatationen zu aquirieren ist ueber Viren. Vieren vermehren sich dadurch das sie ihre eigene DNA oder RNA in das Genome der befallenen Zellen einbauen. Falls es sich um Eizellen oder Spermazellen handelt, koennen diese Mutationen weitergegeben werden.
Das nur also grobe Uebersicht ueber die verschiedenen Quellen von Mutationen und wie wir versuchen sie zu klassifizieren.
Der naechste Punkt ist dann der Effekt oder Informationsgewinn. Fangen wir mit den kleinen Mutationen an, den sogennanten Single Nucleotide Polymorphism (SNP) oder Punktmutationen. Diese Mutationen veraendern eine Base/Nukleotide im Genom. Das Genom besteht aus einer Abfolge von 4 Basen/Nukleotiden, abgekuerzt A, G, T, C. Die DNA besteht aus zwei Straengen, und es verbinden sich immer A-T und GC. Wenn die Sequenz auf dem einen Strang AAGTC ist, hat der andere Strang TTCAG:
AAGTC
TTCAG
Ein SNP waere wenn z.B. das zweite A ein G wird. Wir haetten dann:
AGGTC
TCCAG
Wichtig ist das bei einem SNP die Nukleotide auf beiden Straengen geaendert werden.
Welchen Effekt kann eine Mutation nun haben? Hierzu muessen wir die genomische Position der Betracht ziehen. Diese Erklaerung gilt zum grossen Teil nur fuer hoehere Organismen, nicht fuer Bakterien. Nemen wir den Menschen als Beispiel.
Gene sind Abschnitte auf der DNA und bestehen aus verschiedenen Teilen:
Promotor regionen, Transcription Start Site (TSS), Exons und Introns.
Promotor sequenzen befinden sich ~100 basen vor dem Gen und dienen der Anlagerung von Proteinen die DNA in RNA uebersetzen.
TSS ist der Punkt an dem DNA in RNA (auch kodierender Abschnitt genannt) ubersetzt wird, also der Bereich der spaeter zum Protein wird (oder ncRNA, dazu kommen wir auch noch).
nach dem TSS kommt eine Folge von Exons und Introns. Beide werden in die sog. preRNA uebersetzt, aber nur Introns werden im naechsten Schritt (der Erstellung der sog. gereiften oder mature RNA) herausgeschnitten. Man kann also sagen das Exons kodierende Bereiche sind.
Zwei Sachen koennen nun mit der mRNA passieren: Entweder sie wird in ein Protein uebersetzt, oder eben nicht. In diesem Falle sprechen wir von non-coding RNA (ncRNA). Die Proteinbiosynthese ist wirklich ein Uebersetzungsvorgang und findet im Ribosome statt. Die RNA dient dabei als Matrize. Jeweils 3 Nucleotide codieren eine Aminosaeure (AS, 20 verschiedene). Die Transkripton faengt bei der Nucleotidfolge ATG (Startcodon) and und laeuft bis TAA, TAG, oder TGA (Stopcodons). Bsp:
ATGCTGGAGAGCTGCCACGAGAGATAA
jeweils 3 nucleotide codieren eine AS:
DNA: ATG CTG GAG AGC TGC CAC GAG AGA TAA
Protein: M L E S C H E R STOP
Welchen Einfluss kann eine mutation nun haben?
Wenn Sie in den Bereich der Promotorsequenzen faellt, meist gering.
Faellt sie in ein Intron - keine Folgen.
Faellt sie in die Exons, kann es keine Folgen haben - oder schwerwiegende. Bsp: Eine Mutation in unserer Sequenz (C->A):
DNA: ATG CTG GAG AGC TGA CAC GAG AGA TAA
Protein: M L E S STOP H E R STOP
Hat zur Folge das das Protein auf einmal zu kurz ist. Was in der Regel dazu fuehrt das es nicht mehr funktioniert.
Der genetische Code ist allerdings redundant. Wir haben 4 verschiedene Nukleotide und 3 codieren eine Aminosaeure. Das entspricht 4^3 = 64 Kombinationen fuer 20 AS. So codieren die Sequenzen AAA und AAG die Aminosaeure Lysine. Eine Mutation von AAA zu AAG hat somit keinen Effekt.
Auch wenn sich eine Aminosaeure aendert muss das nicht unbedingt Folgen fuer das Protein haben. Falls die AS ungefaehr dieselbe Groesse und aehnliche chemische Eigenschaften hat, wir der Effekt gering sein. Die Natur hat verschiedene Schutzmechnismen eingebaut um fatale Folgen so gering wie moeglich zu halten. Oft ist die Funktion eines Proteins von einer Gruppe von AS abhaengig, eine einzelne Mutation wird kompensiert. Das gilt fuer negative und positive Effekte! Es kann auch durchaus sein das eine Mutation eine etwas verbessernde Wirkung auf das Protein hat. Allerdings wirst du nie den Effekt haben wie bei X-Men das Mutationen uns total veraendern. Unsere gesamter Zellzyklus ist sehr spezifisch und es Veraenderungen an einer Stelle machen Veraenderungen an anderer Stelle noetig. Grosse Veraenderungen haben in der Regel Fehlfunktionen zur Folge. Ein interessantes Beispiel ist eine Variation des Angelman Syndroms: 3 Nukleotide werden hier geloescht, was zur Folge hat das das resultiernde Protein ein Glycin weniger hat. Glycin ist die kleinste AS die existiert. Alledings sorgt deren Verschwinden dafuer das ein stabilisierendes Salzbrueckennetzwerk im Protein zusammenbricht - das Protein funktioniert nicht mehr.
Ein Beispiel ist fuer eine positive Mutation ist die Sichelzellenanaemie. Wenn eins von deinen Genen die Mutation aufweist, hast du erhoehte Malariaimmunitaet. Sind allerdings beide mutiert hast du eine lebensgefaehrliche Krankheit.
Falls in einer Zelle Mutationen von grossem Ausmass passieren ist Krebs meist die Folge. Hier sind es nicht mehr einzelne Mutationen, sondern ganze Bereich von Chromosomen veraendern sich. Zum Beispiel das ein Abschnitt von 50 000 Nukleotiden von Chromosom 9 dreimal in Chromosome 15 vorkommt.
Noch Fragen...?
Es ist wirklich ein riesiger Bereich, unglaublich spannend, aber auch sehr Komplex. Der gesamte Bereich der ncRNAs wuerde nochmal dieselbe Menge Platz benoetigen....
Meine Rückantwort: (31.05.2012)
Ohne jetzt auf die technischen Vorgänge bei der Bildung von Proteinen oder Nukleinsäuregebilden weiter einzugehen, möchte ich den Kern meiner ursprünglichen Frage etwas herauskehren. Deine Kenntnisse über diese Vorgänge sind weitaus tiefer als es meine sind. Doch auch in diesem Bereich hätte ich Stoff (z.B. zufällige Faltung und Adressierung von Proteinen, Polymerchemie (im Hinblick auf die Entstehung von Proteinen), Chiralität, und weitere)
Vielmehr geht es mir hier um eine gröber gelagerte Grundsatzfrage, ohne deren hieb und stichfeste Beantwortung alle darunter liegenden Details betroffen sind. Bzw. die Theorie der Evolution (hier speziell die zufällige Entwicklung 1. vom nichts zu Proteinketten und 2. die Entwicklung zur funktionierenden ersten Zelle, die sich dann aufgrund von Informationszunahme weiter entwickelt...und irgendwann ein Mensch ist) widerlegen könnten. Denn diese technischen Vorgänge gäbe es auch ohne die angenommene (artübergreifende) Evolution. Die Reproduktion, etc. Denn das benötigen Lebewesen ohnehin, auch wenn sie nicht vom Fisch zum Affen aufsteigen könnten...sondern sich nur artintern evolutionieren...
Die sog. Makroevolution ist ein grundlegendes Problem hierbei. Die Weitergabe eines Selektionsvorteils die über die 500 Millionen Jahre denn halt u.a. zum Menschen geführt haben soll.
Ich will es erst mal mathematisch angehen:
In der Biologie geht man davon aus, dass die Anzahl aller Arten, die jemals auf der Erde gelebt haben so etwa 2 x 10 hoch 14 sein soll. Das sind 200 Billionen. Es leben davon ca. 8,7 Millionen.
Um eine neue Art hervorzubringen sind gemäß der Annahmen etwa 1000 Zwischenformen notwendig gewesen. Also müssen ja demnach etwa 2 x 10 hoch 17 Zwischenformen irgendwann mal existiert haben. Erst war alles weich (gallertartig) und später dann fest (z.b. panzer, knochen). Doch von der Zwischenform zur nächsten Zwischenform zu kommen, sind ja abermals wieder tausend(e?) von (dauerhaft vorteilhaften) Mutationen nötig. Also müssten bis heute 2 x 10 hoch 20 vorteilhafte Mutationen abgelaufen sein. Das ist eine große Zahl.
Rechnen wir weiter. In den 500 Millionen Jahren (solange soll das alles ja in etwa gedauert haben) müssten demnach etwa vorteilhafte 10.000 Mutationen in der SEKUNDE stattgefunden haben, die zudem noch gespeichert und weitergegeben wurden. Ich denke das ist ne Menge Holz. Dann müsste man ja bei jeder Beobachtung immer und sicher eine mannigfaltige Anzahl an positiven Mutationen bestaunen können. Sollte also die THEORIE voll und ganz beweisen. Leite ich mal von der Grundinformation ab. Zudem muss ja gemäß der Evolutions-Annahmen gesagt werden, dass ja bis zu einer vorteilhaften Mutation ein vielfaches an fehlgeschlagenen "Experimanten" gelegen haben muss. Also im Grunde noch viele, viele, viele mehr Mutationen. Ich benannte ja eben die VORTEILHAFTEN Mutationen. Und das alles in der SEKUNDE.
Zum einen wurde in der Fachliteratur der vergangenen Jahrzehnte anscheinend keine einzige Mutation dokumentiert, durch die eine zusätzliche und sinnvolle Information/Codierung in die DNA eingebracht worden wäre. (1), (2)
(1) Gerald R. Bergman, Darwinism and the Deterioration of the Genome,
CRSQ 42/2, September 2005, S. 110-112.
(2) Barney Maddox, Mutations: The Raw Material for Evolution?,
Acts and Facts 36/9, September 2007, S. 10-13.
Zum anderen gab es da mal einen Biologen: Gerald Bergmann. Der hat mal mit seinem Team fast 19 Millionen Publikationen nach vorteilhaften Mutationen durchsucht. Von 453.732 beschriebenen Mutationen konnten nur 186 als vorteilhaft eingestuft werden. Doch bei keiner dieser Mutationen zeigte sich eine Zunahme von Genen für neue funktionstüchtige Proteine.
Selbst der Richard Dawkins konnte auf die Frage, ob er ein Beispiel für die Veränderung eines Organismus geben könne, dem Information hinzugefügt wurde, keine Antwort geben. (3)
(3) Gillian Brown, A Response to Barry Williams, The Skeptic 18/3,
September 1998.
Wir stehen vor der Tatsache, dass auch nach über 50 Jahren intensiver Forschung kein einziges Beispiel für die Zunahme von intelligenter Information im Genom gefunden werden konnte.
In diesem Zusammenhang ist auch das Thema "Kambrische Explosion" (Geologie) sehr interessant. Denn angenommen es hätte auch vom Übergang vom gallertartigen in den knochen/panzerartigen Zustand der Lebewesen Zwischenformen gegeben, dann müssten doch auch diese vor dem Kambrium zu finden sein. Doch hier findet man ausschließlich Mikrofossilien. Erst mit dem Kambrium sind plötzlich alle Formen (komplett entwickelt) da. Sehr interessante Materie.
Doch ich mache hier mal Schluss fürs erste. Sprengt den Rahmen. Ich wollte nur mal klarer herausstellen wohin meine Fragestellung mit dieser einen Frage hinzielt. Und wie wir sehen, ist das ein ganz schön kompliziertes Schlamassel....nur bei dieser EINEN Frage. Doch es gibt noch viel mehr solcher Fragen im Evolutionsbereich, die im Endeffekt ähnlich gelagert enden...wenn man mal ganz genau hinschaut...auch im zeitlichen Rahmen, in dem das alles stattgefunden haben soll...
Stichworte:
Moderne Sedimentologie, Polystrate Fossilien, Abtragung der Kontinente, Abtragung von Flussdeltas, Flüssen (sehr berühmtes Beispiel: Niagara Fälle)....wie schnell das geht...
Aber egal...bis hier erst mal...bin müüüd
Greetz
Auch wenn die letztliche Beobachtung von Muationen sich auch durch zellinterne Kontrollmechanismen (z.B. Vernichtung fehlerhafter Codes) als schwierig erweisen, sollte man hier mehr erwarten können nach dem Stand der Technik...
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(16.06.2012) Ich warte noch auf Antwort...aber vielleicht habt ihr ja was hieb und stichfestes parat....
Grüßle
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Godek auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.05.2010 Beiträge: 9
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(#1760356) Verfasst am: 16.06.2012, 21:51 Titel: |
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Ach ja. Bevor ichs vergesse und man mir Untätigkeit, Dünnhäutigkeit, Fluchtinstinkt oder sonstwas nachsagt:
Ich bin ab morgen zwei Wochen beruflich in Berlin...und schlage mir da den Abend nicht mit Foren um die Ohren...nur mal so als Info...
UND: Ja...vor meiner "missionarischen Tätigkeit" habe ich die entsprechenden Regeln gelesen. Beweis:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=33093&postdays=0&postorder=asc&&start=30
Grüßle
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1760361) Verfasst am: 16.06.2012, 21:59 Titel: |
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Ich hab nur den Anfang und das Ende gelesen, das war mir zu lang.
Dennoch stellen sich mir zwei Fragen:
1. Sog. Kambrische Explosion: wenn jemand schreibt "erst im Kambrium sind plötzlich alle Formen komplett entwickelt da", schrillen bei mir die Kraetionisten- Glocken. Solche Aussagen sind fast immer falsch und zeugen von Unkenntnis. Daher:
Was meint du mit dem Satz?
2. Was willst du überhaupt in diesem Thread besprechen?
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Godek auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.05.2010 Beiträge: 9
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(#1760373) Verfasst am: 16.06.2012, 22:24 Titel: |
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Hallo Alchemist!
Wie soll ich mich denn mit dir versiert austauschen, wenn du den Anfang und das Ende gelesen hast, aber das was zwischendrin geschrieben wurde - vernachlässigst?
Ich zitiere aus deinem Post im Thread http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=33093&postdays=0&postorder=asc&&start=0
"Nach dem ersten Absatz habe ich aufgehört.
Pillepalle"
Sodenn gehe ich davon aus, dass das zutrifft, was ich bereits in meinem Antwortpost hier http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=33093&postdays=0&postorder=asc&&start=30
unter @Alchemist geschrieben habe....
Wenn das deine übliche Vorgehensweise ist...ok...wenn das in deinem Leben funktioniert und du damit Erfolg hast...zeig mir wie das geht!
Zudem lade ich auch beachbernie gerne zu diesem Thread ein (er hat ja auch eine ähnliche Einstellung zum erlesen von Texten [Zit. "Ich habe schon nach der Haelfte des ersten Absatzes abgebrochen."]) - hat er doch im eben schon angeführten Thread sich als Fachmann für Darwinismus angeboten...
Doch OK:
1. Als kambrische Explosion, kambrische Artenexplosion oder auch kambrische Radiation (vgl. Adaptive Radiation) wird das fast gleichzeitige, erstmalige Vorkommen von Vertretern fast aller heutigen Tierstämme in einem geologisch kurzen Zeitraum von 5 bis 10 Millionen Jahren zu Beginn des Kambriums vor etwa 543 Millionen Jahren bezeichnet. Die grundlegenden Körperbaupläne vieler mehrzelliger Tierstämme, die seitdem die Erde bevölkern, sind in Gesteinen dieser Epoche erstmals eindeutig überliefert. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kambrische_Explosion)
2. Meine Eingangsfrage
Grüßle
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32501
Wohnort: Woanders
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(#1760376) Verfasst am: 16.06.2012, 22:28 Titel: |
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Ich weiß nicht, wie andere das machen, aber ich für meinen Teil erlese mir Texte nur dann, wenn ich (meist bereits in den ersten paar Zeilen angedeutet) darin einen für mich wertvollen Inhalt vermute bzw. vorfinden kann.
Das ist mir bisher bei deinen Texten nicht gegeben, Godek.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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Godek auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 26.05.2010 Beiträge: 9
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(#1760378) Verfasst am: 16.06.2012, 22:35 Titel: |
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Richtigs Bravopunk....
Der wertvolle INHALT ist das Schlüsselwort....wenn man aber bereits durch eine Einleitung aufgrund eigener Dogmen einen vermeintlichen Inhalt vermutet....und sich aufgrund der eigenen gefestigten Dogmen aber keine addierende Zusatzinformation vorstellen kann....dann sollte man sein Verhalten ändern....und den INHALT auch erlesen...
Denn danach kann man auch nur WISSEN, dass dieser Mehrwert NICHT vorhanden war...doch ohne das Lesen...gehts ja nicht...
Diese Einstellung erinnert mich an den Postbeamten, der die Briefe (früher mal) gestempelt hat - Stempel drauf...und in die Ablage...
Ich denke das hat was mit Schubladen zu tun...
Doch angeblich will doch auch hier keiner in Schubladen denken....das entnehme ich mal meiner Lesepraxis hier im Forum...hab hier schon einieges gelesen...
Ich gebe mir den Schubladen-Stempel nämlich nicht....und lese...denn dann kann ich auch was dazu sagen.
Grüßle
Ich mach mich aber mal gleich inne poofe...muss morgen um 7 raus...und dann 750 km fahren
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32501
Wohnort: Woanders
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1760382) Verfasst am: 16.06.2012, 22:42 Titel: |
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Hmmmpf, ich hab alles gelesen, weiß aber immer noch nicht, was du eigentlich willst. Anstatt die anderen Poster vor mir zum Lesen zu ermuntern könntest du auch einfach schreiben, worum es dir tatsächlich geht.
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1760386) Verfasst am: 16.06.2012, 22:45 Titel: |
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Ich will nur kurz antworten, mein Troll-Detektor blinkt.
- Erstens fehlt mir in deiner Rechnung die Gesamtzahl aller Mutationen im betrachteten Zeitraum. Erst dann kann man das in ein Verhältnis setzen.
- Zweitens vermischst du mehrere Informationsbegriffe. Technisch gesehen enthält TTTT die gleiche Information wie ACGT, wenn man Shannon nutzt. Was du meinst ist nicht Information, sondern Bedeutung im Sinne von "was codiert eine Gensequenz".
- Drittens hängt es von der Umwelt ab, ob eine Mutation nützlich ist oder nicht. TTTT könnte heute gut, morgen schlecht sein. Nehmen wir eine hypothetische Genkombination, die Fische besonders groß werden läßt. Das könnte in der Vergangenheit nützlich gewesen sein, aktuell aber nicht.
- Viertens: manche Fischarten werden kleiner, um bestimmten Fangmethoden zu entgehen. Das ist ein klares Beispiel für gegenwärtige Veränderungen im Genom.
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#1760389) Verfasst am: 16.06.2012, 22:52 Titel: |
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Godek hat folgendes geschrieben: |
1. Als kambrische Explosion, kambrische Artenexplosion oder auch kambrische Radiation (vgl. Adaptive Radiation) wird das fast gleichzeitige, erstmalige Vorkommen von Vertretern fast aller heutigen Tierstämme in einem geologisch kurzen Zeitraum von 5 bis 10 Millionen Jahren zu Beginn des Kambriums vor etwa 543 Millionen Jahren bezeichnet. Die grundlegenden Körperbaupläne vieler mehrzelliger Tierstämme, die seitdem die Erde bevölkern, sind in Gesteinen dieser Epoche erstmals eindeutig überliefert. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kambrische_Explosion)
2. Meine Eingangsfrage
Grüßle |
Ich halte mich jetzt nur mal kurz mit deinr ersten Antwort auf:
Das klingt aber ganz anders als dein Anfangssatz, Im Kambrium seien plötzlich alle Formen Komplett entwickelt da.
Ich finde ein Zeitraum von ein paar Millionen Jahren ist nicht " plötzlich".
Und wenn es nur Wasserlebewesen gibt, so war es nach der sog. Kambrischen Explosion nämlich, dann kann an quch nicht sagen, dass alle Formen komplett entwickelt da sind!
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1760391) Verfasst am: 16.06.2012, 22:57 Titel: |
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Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Hmmmpf, ich hab alles gelesen, weiß aber immer noch nicht, was du eigentlich willst. Anstatt die anderen Poster vor mir zum Lesen zu ermuntern könntest du auch einfach schreiben, worum es dir tatsächlich geht. |
Vermutlich will Godek zeigen, daß die historischen Zeiträume nicht ausreichten, um die biologische Formenvielfalt hervorzubringen.
Offensichtlich ist Godek die Sache so wichtig, daß sie sogar noch kurz vor zweiwöchiger Abwesenheit der Welt mitgeteilt sein will.
Wie hieß das Stück von Beckett? Warten auf Godot
Das Genre? Absurdes Theater.
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Tom der Dino registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2011 Beiträge: 3949
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(#1760392) Verfasst am: 16.06.2012, 22:59 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Tom der Dino hat folgendes geschrieben: | Hmmmpf, ich hab alles gelesen, weiß aber immer noch nicht, was du eigentlich willst. Anstatt die anderen Poster vor mir zum Lesen zu ermuntern könntest du auch einfach schreiben, worum es dir tatsächlich geht. |
Vermutlich will Godek zeigen, daß die historischen Zeiträume nicht ausreichten, um die biologische Formenvielfalt hervorzubringen.
Offensichtlich ist Godek die Sache so wichtig, daß sie sogar noch kurz vor zweiwöchiger Abwesenheit der Welt mitgeteilt sein will.
Wie hieß das Stück von Beckett? Warten auf Godot
Das Genre? Absurdes Theater. |
Ich habs gelesen, habs nicht verstanden...... ......genau wie hier
_________________ Am Anfang war ......das Experiment.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26439
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1760407) Verfasst am: 17.06.2012, 02:31 Titel: |
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Grundsätzliche Fehler bei dieser ganzen Rechnerei, weshalb es gar nicht lohnt, damit anzufangen:
Der weitaus größte "experimentelle Bedarf" für die Entwicklung der heutigen Chromosomen dürfte dabei draufgegangen sein, die Grundzelltypen herzustellen, die die Basis-Chemie für all das haben, was heute so benutzt wird. Der experimentelle Bedarf ist dabei die zur Verfügung stehende Zeit geteilt durch einen Generationszyklus mal der Zahl der gleichzeitig lebenden Individuen. Wobei wir nicht wissen, seit wann es Individuen gibt, also seit wann die verschiedenen Versuchsküchen durch Kompartimentierung voneinander getrennt sind. Wir wissen auch nicht, wann diese Versuchsküchen überhaupt angefangen haben, weil es für die zwar Modelle, aber keinen fossilen Befund gibt, auch keinen geben kann. Wir kennen also den Zeitraum nicht, die frühesten fossilen Befunde sind mit Sicherheit viel zu spät für den echten Anfang.
Außerdem haben wir heute lang bewährte Systeme, hoch redundant und mit Sicherheitsmechanismen, die eine Kopiertreue garantieren, die es am Anfang nicht gegeben hat, zwangsläufig nicht gegeben haben kann. Ferner wissen wir nichts über die Entwicklung der Generationszeiten.
Außerdem müsste man sich bei der geschätzten Artenzahl über den zugrunde liegenden Artbegriff und die Basis dieser Schätzung unterhalten und inwiefern es sachlich sinnvoll ist, diese nette Multiplikation durchzuführen.
Wer meint, auf dieser Basis irgendetwas vorrechnen zu können, tut mir Leid, aber an seiner Therapie werde ich mich nicht beteiligen.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Silberling registrierter User
Anmeldungsdatum: 15.01.2012 Beiträge: 139
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(#1760410) Verfasst am: 17.06.2012, 04:09 Titel: |
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Godek, Deine Frage ist sehr interessant und wirft noch andere auf:
Wo ist denn das Referenzgenom ? Wo ist das Genom, welches frei von Mutation ist ? Ist ein Genom, welches nicht zur Mutation imstande ist, überhaupt anpassungs- und damit überlebensfähig ?
''Zum einen wurde in der Fachliteratur der vergangenen Jahrzehnte anscheinend keine einzige Mutation dokumentiert, durch die eine zusätzliche und sinnvolle Information/Codierung in die DNA eingebracht worden wäre.''
Vielleicht weil man den Wald vor Bäumen nicht sieht ... sprich: weil das Genom eine fortfließende Mutation ist.
Gruß Silberling
_________________ Mit nur 4 Begriffen lässt sich das Universum aufspannen:
Aktive Unordnung
Reaktive Unordnung
Aktive Ordnung
Reaktive Ordnung
http://www.gold-dna.de
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1760416) Verfasst am: 17.06.2012, 10:03 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Godek hat folgendes geschrieben: |
1. Als kambrische Explosion, kambrische Artenexplosion oder auch kambrische Radiation (vgl. Adaptive Radiation) wird das fast gleichzeitige, erstmalige Vorkommen von Vertretern fast aller heutigen Tierstämme in einem geologisch kurzen Zeitraum von 5 bis 10 Millionen Jahren zu Beginn des Kambriums vor etwa 543 Millionen Jahren bezeichnet. Die grundlegenden Körperbaupläne vieler mehrzelliger Tierstämme, die seitdem die Erde bevölkern, sind in Gesteinen dieser Epoche erstmals eindeutig überliefert. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kambrische_Explosion)
2. Meine Eingangsfrage
Grüßle |
Ich halte mich jetzt nur mal kurz mit deinr ersten Antwort auf:
Das klingt aber ganz anders als dein Anfangssatz, Im Kambrium seien plötzlich alle Formen Komplett entwickelt da.
Ich finde ein Zeitraum von ein paar Millionen Jahren ist nicht " plötzlich". |
Auf diese beiden von mir gefetteten Sätze würde ich gerne eingehen, da ich nach dem Aufstehen aus einer Laune heraus eben "The greates Show on Earth" die Kamrische Explosion betreffend konsultiert habe und die entsprechende Stelle noch in lebhafter Erinnerung habe:
Zitat: | The biggest gap, is the one that preceded the so-called Cambrian Explosion. A little more than half a billion years ago, in the Cambrian era, most of the great animal phyla "suddenly" appear in the fossil record.
Suddenly that is in the sense that no fossils of these animal groups are known in rocks older than the Cambrian, not suddenly in the sense of instantaneously...
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1760417) Verfasst am: 17.06.2012, 10:07 Titel: |
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Silberling hat folgendes geschrieben: | Godek, Deine Frage ist sehr interessant und wirft noch andere auf:
Wo ist denn das Referenzgenom ? Wo ist das Genom, welches frei von Mutation ist ? Ist ein Genom, welches nicht zur Mutation imstande ist, überhaupt anpassungs- und damit überlebensfähig ?
''Zum einen wurde in der Fachliteratur der vergangenen Jahrzehnte anscheinend keine einzige Mutation dokumentiert, durch die eine zusätzliche und sinnvolle Information/Codierung in die DNA eingebracht worden wäre.''
Vielleicht weil man den Wald vor Bäumen nicht sieht ... sprich: weil das Genom eine fortfließende Mutation ist.
Gruß Silberling |
Nun das stimmt alles ganz und garnicht. In keinster Weise. Diese - von mir gefettet Beahuptung - ist experimentell wiederlegt, in einem der bestdokumentierten Experimente in der Geschichte der Biologie.
Ich sage nur: Richard Lenski
Das genügt. Das genügt über alle Maße hinaus.
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Lamarck Radikaler Konstruktivist
Anmeldungsdatum: 28.03.2004 Beiträge: 2148
Wohnort: Frankfurt am Main
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(#1760443) Verfasst am: 17.06.2012, 11:08 Titel: Re: Kritische Betrachtung - Mutation und Informationszunahme |
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Hi Godek!
Godek hat folgendes geschrieben: |
Ein kurzer Diskussionsverlauf, bei dem Ihr gerne einsteigen dürft....
Meine Frage an einen alten Freund (37) - der mittlerweile an der Cambridge University in England arbeitet und das Fachgebiet "Bioinformatik" betreut...also == versiert ist...
Meine Eingansfrage an ihn: (21.05.2012)
Wie bewertest du die Informationszunahme durch Mutation? Also Information, die evolutionär nützlich ist...
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Evolution ist der Prozess, der auf einen Algorithmus des Versuchs & Irrtums beruht. Evolutionsprozesse sind eine Form von Lernprozessen. Hier also nicht auf neuronaler, sondern auf genetischer Basis. Da es der Eingangsfrage an der näheren Bestimmung des Informationsbegriffs ermangelt, antworten wir vorläufig: Jegliche Information, sei sie vorhanden oder wird sie neu erworben, ist nützlich, denn Wissen ist Macht.
Godek hat folgendes geschrieben: |
Seine Antwort: (28.05.2012)
Hab jetzt eine Zeitlang ueber eine Antwort nachgedacht, allerdings ist keine davon kurz...
Nun musst du mit der langen Antwort leben, das kommt davon wenn man einem Wissenschaftler eine kurze Frage stellt. Oh, die schnelle Antwort ist: Der Informationsgewinn ist gering.
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Da es die Keimbahn ist, die über den Evolutionsprozess 'lernt', können wir jetzt schon feststellen:
- Der genetische Lernvorgang ist notwendig ökonomisch: Es ist hinreichend, wenn nur das für das Überleben notwendige 'erlernt wird' (Wobei überflüssiges 'Wissen' (a) nicht schadet und (b) notwendiges 'Wissen' nicht vorhersehbar ist, was (c) einen gewissen Drive ergibt)
- Das 'Wissen' der Keimbahn entstammt letztlich der Umwelt (Der biologische Terminus Anpassung ist damit also eine Form der Informationsübertragung)
Aber spätestens jetzt benötigen wir statt 'Wissen' etc. einen etwas näher spezifizierten Informationsbegriff:
Wikipedia - Information (Physik) hat folgendes geschrieben: |
In der Statistischen Physik ist die fehlende Information eines Systems die Information, die benötigt wird, um herauszufinden, in welchem Zustand sich ein System befindet. Sie ist die gewichtete Summe der Logarithmen der Zustandswahrscheinlichkeiten
,
wobei die die Wahrscheinlichkeiten der n Zustände des Systems sind.
Als Informationsentropie S wird die fehlende Information bezeichnet, um herauszufinden, in welchem Zustand sich ein willkürlich herausgegriffener Repräsentant eines Ensembles befindet.
Setzt man , so ergibt sich der Informationsgehalt aus der Informationstheorie in der Einheit Shannon. In der Statistischen Physik setzt man jedoch k auf die Boltzmann-Konstante , weil dann die Informationsentropie eines Ensembles mit der thermodynamischen Entropie übereinstimmt.
Das Gleichgewichtssystem ist in diesem Sprachgebrauch das System mit dem Maximum an fehlender Information.
[...]
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Godek hat folgendes geschrieben: |
Meine Rückantwort: (31.05.2012)
[...]
Vielmehr geht es mir hier um eine gröber gelagerte Grundsatzfrage, ohne deren hieb und stichfeste Beantwortung alle darunter liegenden Details betroffen sind. Bzw. die Theorie der Evolution (hier speziell die zufällige Entwicklung 1. vom nichts zu Proteinketten und 2. die Entwicklung zur funktionierenden ersten Zelle, die sich dann aufgrund von Informationszunahme weiter entwickelt...und irgendwann ein Mensch ist) widerlegen könnten. Denn diese technischen Vorgänge gäbe es auch ohne die angenommene (artübergreifende) Evolution. Die Reproduktion, etc. Denn das benötigen Lebewesen ohnehin, auch wenn sie nicht vom Fisch zum Affen aufsteigen könnten...sondern sich nur artintern evolutionieren...
Die sog. Makroevolution ist ein grundlegendes Problem hierbei. Die Weitergabe eines Selektionsvorteils die über die 500 Millionen Jahre denn halt u.a. zum Menschen geführt haben soll.
Ich will es erst mal mathematisch angehen:
In der Biologie geht man davon aus, dass die Anzahl aller Arten, die jemals auf der Erde gelebt haben so etwa 2 x 10 hoch 14 sein soll. Das sind 200 Billionen. Es leben davon ca. 8,7 Millionen.
Um eine neue Art hervorzubringen sind gemäß der Annahmen etwa 1000 Zwischenformen notwendig gewesen. Also müssen ja demnach etwa 2 x 10 hoch 17 Zwischenformen irgendwann mal existiert haben. Erst war alles weich (gallertartig) und später dann fest (z.b. panzer, knochen). Doch von der Zwischenform zur nächsten Zwischenform zu kommen, sind ja abermals wieder tausend(e?) von (dauerhaft vorteilhaften) Mutationen nötig. Also müssten bis heute 2 x 10 hoch 20 vorteilhafte Mutationen abgelaufen sein. Das ist eine große Zahl.
Rechnen wir weiter. In den 500 Millionen Jahren (solange soll das alles ja in etwa gedauert haben) müssten demnach etwa vorteilhafte 10.000 Mutationen in der SEKUNDE stattgefunden haben, die zudem noch gespeichert und weitergegeben wurden. Ich denke das ist ne Menge Holz. Dann müsste man ja bei jeder Beobachtung immer und sicher eine mannigfaltige Anzahl an positiven Mutationen bestaunen können. Sollte also die THEORIE voll und ganz beweisen. Leite ich mal von der Grundinformation ab. Zudem muss ja gemäß der Evolutions-Annahmen gesagt werden, dass ja bis zu einer vorteilhaften Mutation ein vielfaches an fehlgeschlagenen "Experimanten" gelegen haben muss. Also im Grunde noch viele, viele, viele mehr Mutationen. Ich benannte ja eben die VORTEILHAFTEN Mutationen. Und das alles in der SEKUNDE.
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Weil Du es "erst mal mathematisch angehen" möchtest: Wie kommt es, dass die genetische Ähnlichkeit beispielsweise zwischen Dir und einer Banane bei 'nur' rund 50 % liegt?
Godek hat folgendes geschrieben: |
Zum einen wurde in der Fachliteratur der vergangenen Jahrzehnte anscheinend keine einzige Mutation dokumentiert, durch die eine zusätzliche und sinnvolle Information/Codierung in die DNA eingebracht worden wäre. (1), (2)
(1) Gerald R. Bergman, Darwinism and the Deterioration of the Genome,
CRSQ 42/2, September 2005, S. 110-112.
(2) Barney Maddox, Mutations: The Raw Material for Evolution?,
Acts and Facts 36/9, September 2007, S. 10-13.
Zum anderen gab es da mal einen Biologen: Gerald Bergmann. Der hat mal mit seinem Team fast 19 Millionen Publikationen nach vorteilhaften Mutationen durchsucht. Von 453.732 beschriebenen Mutationen konnten nur 186 als vorteilhaft eingestuft werden. Doch bei keiner dieser Mutationen zeigte sich eine Zunahme von Genen für neue funktionstüchtige Proteine.
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Ist nicht weiter verwunderlich. Das Problem liegt in der Hauptsache in der Rede von der vorteilhaften Mutation. Dergleichen ist außerhalb der medizinischen Perspektive unsinnig. Du könntest versuchen, dies am Beispiel der Sichelzellenanämie, die Dein Freund erwähnte, zu beleuchten ("It's not a bug, it's a feature") ... .
Godek hat folgendes geschrieben: |
Selbst der Richard Dawkins konnte auf die Frage, ob er ein Beispiel für die Veränderung eines Organismus geben könne, dem Information hinzugefügt wurde, keine Antwort geben. (3)
(3) Gillian Brown, A Response to Barry Williams, The Skeptic 18/3,
September 1998.
Wir stehen vor der Tatsache, dass auch nach über 50 Jahren intensiver Forschung kein einziges Beispiel für die Zunahme von intelligenter Information im Genom gefunden werden konnte.
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Was genau soll das denn sein, Deine "Zunahme von intelligenter Information im Genom"? Versuche es mal mit der soeben dargestellten Informationsentropie, dann findest Du das Gesuchte in jedem existierenden Organismus ... .
Godek hat folgendes geschrieben: |
In diesem Zusammenhang ist auch das Thema "Kambrische Explosion" (Geologie) sehr interessant. Denn angenommen es hätte auch vom Übergang vom gallertartigen in den knochen/panzerartigen Zustand der Lebewesen Zwischenformen gegeben, dann müssten doch auch diese vor dem Kambrium zu finden sein. Doch hier findet man ausschließlich Mikrofossilien. Erst mit dem Kambrium sind plötzlich alle Formen (komplett entwickelt) da. Sehr interessante Materie.
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'Artenexplosionen' sind nicht ungewöhnlich, auch wenn das Kambrium hier heraussticht. Mal abgesehen davon, dass die 'Explosion' im Kambrium weit weniger 'explosiv' verlaufen ist, als populärwissenschaftlich gern dargestellt (tatsächlich gibt es auch hier Wissensfortschritt): Wenn das Evolutionskritik sein soll, worin liegt dann die Kritik? - Möchtest Du damit sagen, Adam & Eva lebten im Kambrium? - Wurde die Ediacara-Fauna aus Lehm geformt?
Godek hat folgendes geschrieben: |
Doch ich mache hier mal Schluss fürs erste. Sprengt den Rahmen. Ich wollte nur mal klarer herausstellen wohin meine Fragestellung mit dieser einen Frage hinzielt. Und wie wir sehen, ist das ein ganz schön kompliziertes Schlamassel....nur bei dieser EINEN Frage. Doch es gibt noch viel mehr solcher Fragen im Evolutionsbereich, die im Endeffekt ähnlich gelagert enden...wenn man mal ganz genau hinschaut...auch im zeitlichen Rahmen, in dem das alles stattgefunden haben soll...
Stichworte:
Moderne Sedimentologie, Polystrate Fossilien, Abtragung der Kontinente, Abtragung von Flussdeltas, Flüssen (sehr berühmtes Beispiel: Niagara Fälle)....wie schnell das geht...
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Kein Problem - einer meiner leichtesten Übungen ... .
Cheers,
Lamarck
_________________ „Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)
„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)
„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1760446) Verfasst am: 17.06.2012, 11:17 Titel: |
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Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | Ich sage nur: Richard Lenski
Das genügt. Das genügt über alle Maße hinaus. |
ups.
Kannst zu konkret zeigen, was Lenski herausgefunden hat? Ich fürchte, dass das nicht genügt. Ich kenne mich ganz passabel mit dem aus, was Intelligent Design-Vertreter so schreiben, und Lenski nimmt dort eine zentrale Rolle ein. Allerdings als Argument, dass Lenski genau das nicht zeigen konnte, was Du vermutest.
Falls Du nur eine Darstellung lesen möchtest:
Behe, M.J. (2010) 'Foreword to the 20th Anniversary Edition' in: Johnson, P.E. 'Darwin on Trial. 20th Anniversary Edition' Downer's Grove, Inter Varsity Press S. 9-17
Das war allerdings noch vor der Zitrat-Aufnahme. Aber auch diese Befunde haben nicht das erbracht, was Du als Argument benötigen würdest.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1760447) Verfasst am: 17.06.2012, 11:21 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | Ich sage nur: Richard Lenski
Das genügt. Das genügt über alle Maße hinaus. |
ups.
Kannst zu konkret zeigen, was Lenski herausgefunden hat? Ich fürchte, dass das nicht genügt. Ich kenne mich ganz passabel mit dem aus, was Intelligent Design-Vertreter so schreiben, und Lenski nimmt dort eine zentrale Rolle ein. Allerdings als Argument, dass Lenski genau das nicht zeigen konnte, was Du vermutest. |
Aber aber aber....die Bakterien konnten sich doch an der Maltose gütlich tun?
Oh nein
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1760450) Verfasst am: 17.06.2012, 11:41 Titel: |
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Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | Ich sage nur: Richard Lenski
Das genügt. Das genügt über alle Maße hinaus. |
ups.
Kannst zu konkret zeigen, was Lenski herausgefunden hat? Ich fürchte, dass das nicht genügt. Ich kenne mich ganz passabel mit dem aus, was Intelligent Design-Vertreter so schreiben, und Lenski nimmt dort eine zentrale Rolle ein. Allerdings als Argument, dass Lenski genau das nicht zeigen konnte, was Du vermutest. |
Aber aber aber....die Bakterien konnten sich doch an der Maltose gütlich tun?
Oh nein :( |
bist Du sicher, dass Du Dich mit dem Thema hinreichend befasst hast?
Sag mir doch mal, wie konkret die Bakterien es nach vielen 1000 Generationen nun schaffen, Maltose zu verwerten, was sie früher nicht konnten, und welche Mutationen mit Vermehrung von Information (wie auch immer definiert) hierzu erforderlich waren und tatsächlich erfolgten.
BTW, bist Du sicher, dass das Maltose war?
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1760452) Verfasst am: 17.06.2012, 11:43 Titel: Re: Kritische Betrachtung - Mutation und Informationszunahme |
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Lamarck hat folgendes geschrieben: | Aber spätestens jetzt benötigen wir statt 'Wissen' etc. einen etwas näher spezifizierten Informationsbegriff: |
sehe ich auch so, aber bist Du sicher, dass das, was Du zitiert hat, hier weiter hilft?
Kennst Du
Kary, M.; Mahner, M. (2004) 'Warum Shannons "Informationstheorie" keine Informationstheorie ist' Naturwissenschaftliche Rundschau 57 (11):609-616
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1760455) Verfasst am: 17.06.2012, 12:07 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | Ich sage nur: Richard Lenski
Das genügt. Das genügt über alle Maße hinaus. |
ups.
Kannst zu konkret zeigen, was Lenski herausgefunden hat? Ich fürchte, dass das nicht genügt. Ich kenne mich ganz passabel mit dem aus, was Intelligent Design-Vertreter so schreiben, und Lenski nimmt dort eine zentrale Rolle ein. Allerdings als Argument, dass Lenski genau das nicht zeigen konnte, was Du vermutest. |
Aber aber aber....die Bakterien konnten sich doch an der Maltose gütlich tun?
Oh nein |
bist Du sicher, dass Du Dich mit dem Thema hinreichend befasst hast?
Sag mir doch mal, wie konkret die Bakterien es nach vielen 1000 Generationen nun schaffen, Maltose zu verwerten, was sie früher nicht konnten, und welche Mutationen mit Vermehrung von Information (wie auch immer definiert) hierzu erforderlich waren und tatsächlich erfolgten.
BTW, bist Du sicher, dass das Maltose war? |
Verflixter mist ich habe wohl Citrat gemeint:
Zitat: | Unter konstanten Bedingungen ohne Fressfeinde und nur einem Zucker (Glucose) wurde dem Nährmedium auch Citrat zugegeben, obwohl E. coli dieses nicht verwerten kann. Im Jahr 2003 dominierte plötzlich eine Citrat verwertende Mutante, die nachweislich von der Ursprungskultur abstammte. |
Die Maltose geht mir aber nicht aus dem Kopf, ich muss nochmal meine Quelle gründlicher konsultieren.
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narr workingglass

Anmeldungsdatum: 02.01.2009 Beiträge: 3884
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(#1760456) Verfasst am: 17.06.2012, 12:07 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Kannst zu konkret zeigen, was Lenski herausgefunden hat? Ich fürchte, dass das nicht genügt. Ich kenne mich ganz passabel mit dem aus, was Intelligent Design-Vertreter so schreiben, und Lenski nimmt dort eine zentrale Rolle ein. Allerdings als Argument, dass Lenski genau das nicht zeigen konnte, was Du vermutest.
BTW, bist Du sicher, dass das Maltose war? |
Es ist Glucose (C6H12O6) und nicht Maltose (C12H22O11) - aber egal - soweit ich weiß, läuft das Experiment noch
... mich würde interessieren inwiefern Lenski bei den IDern eine zentrale Rolle einnimmt?
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Argeleb Misanthropischer Humanist
Anmeldungsdatum: 02.01.2010 Beiträge: 2056
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(#1760459) Verfasst am: 17.06.2012, 12:28 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | 2. Was willst du überhaupt in diesem Thread besprechen? |
Das ist mir auch schleierhaft. Mit mir kann er über Evolutionsbiologie nicht diskutieren, weil ich, genau wie er, keine Ahnung von der Materie habe. Und mit den Anwesenden, die davon Ahnung haben, lohnt es ja auch nicht darüber zu diskutieren, weil sie ihm meilenweit voraus sind.
Das einzige, was er erreichen will, ist so zu tun, als wäre Evolution etwas, das höchst umstritten ist. Und damit keiner hinter dieses Manöver blicken kann, beglückt er uns mit einer Wall of text. Sowas lernt man wohl in den kreationistischen Camps, die er wohl besucht hat.
_________________ Denny Crane!
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Bravopunk Sugoi Dekai :D
Anmeldungsdatum: 08.03.2008 Beiträge: 32501
Wohnort: Woanders
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(#1760461) Verfasst am: 17.06.2012, 12:34 Titel: |
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Argeleb hat folgendes geschrieben: | Alchemist hat folgendes geschrieben: | 2. Was willst du überhaupt in diesem Thread besprechen? |
Das ist mir auch schleierhaft. Mit mir kann er über Evolutionsbiologie nicht diskutieren, weil ich, genau wie er, keine Ahnung von der Materie habe. Und mit den Anwesenden, die davon Ahnung haben, lohnt es ja auch nicht darüber zu diskutieren, weil sie ihm meilenweit voraus sind.
Das einzige, was er erreichen will, ist so zu tun, als wäre Evolution etwas, das höchst umstritten ist. Und damit keiner hinter dieses Manöver blicken kann, beglückt er uns mit einer Wall of text. Sowas lernt man wohl in den kreationistischen Camps, die er wohl besucht hat. |
Dann ist es ja ein Glück, dass ich dagegen ein natürliches Abwehrsystem entwickelt habe. Ganz instinktiv sind mir von Missionaren geschriebene Textwände zuwider.
_________________ Das Begräbnis der Freiheit
Kaguya-hime
Kanashikute Yarikirenai
Ceterum censeo Russiam delendam esse!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1760462) Verfasst am: 17.06.2012, 12:38 Titel: |
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Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Unter konstanten Bedingungen ohne Fressfeinde und nur einem Zucker (Glucose) wurde dem Nährmedium auch Citrat zugegeben, obwohl E. coli dieses nicht verwerten kann. Im Jahr 2003 dominierte plötzlich eine Citrat verwertende Mutante, die nachweislich von der Ursprungskultur abstammte. |
Die Maltose geht mir aber nicht aus dem Kopf, ich muss nochmal meine Quelle gründlicher konsultieren. |
mach das bitte (unter dem Aspekt, dass ich mich sehr intensiv mit dem Experment befasst habe).
Auf jeden Fall kannst Du mit den Ergebnissen des Lenski-Experiments, die bisher vorliegen, die Frage, wie 'neue Information' in der Evolution entsteht, nicht so beantworten, dass Du ein Argument gegen Intelligent Design hättest.
Versteh mich nicht falsch, die Bedeutung des Lenski-Experiments kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es könnte genau die Ergebnisse liefern, die unseren Standpunkt wasserdicht machen. Bislang war das nicht der Fall. Ein Grund könnte sein, dass die Viecher, die man verwendet hat, schon so 'optimiert' waren, dass grundsätzliche Änderungen eben nicht mehr möglich sind.
Ist in etwa so, wie wenn Du ein komplexes Computerprogramm schreibst und irgendwann merkst, dass Du einen Design-Fehler gemacht hast. Es wir dann irre komplex, das zu implementieren. Es ist dann einfacher, neu zu beginnen.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1760464) Verfasst am: 17.06.2012, 12:44 Titel: |
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narr hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: |
Kannst zu konkret zeigen, was Lenski herausgefunden hat? Ich fürchte, dass das nicht genügt. Ich kenne mich ganz passabel mit dem aus, was Intelligent Design-Vertreter so schreiben, und Lenski nimmt dort eine zentrale Rolle ein. Allerdings als Argument, dass Lenski genau das nicht zeigen konnte, was Du vermutest.
BTW, bist Du sicher, dass das Maltose war? |
Es ist Glucose (C6H12O6) und nicht Maltose (C12H22O11) - aber egal - soweit ich weiß, läuft das Experiment noch |
meines Wissens ist das Citrat, das bisher nicht in die Zellen aufgenommen werden konnte, aber vorhanden war, um Eisen zu komplexieren. So gut wie jede Zelle kann Zitrat verarbeiten, das Problem bei Lenski bestand 'nur' darin, dass die es nicht aufnehmen konnten. Irgendwann schafften es einige Zellen, und interessant (aber meines Wissens noch nicht geklärt) ist, wie das konkret passiert.
Behe erwähnt das Experiment in etlichen Arbeiten, sieht darin aber kein Problem für seine Auffassung, ganz im Gegenteil. Intelligent Design bestreitet ja nicht Evolution an sich, sondern dass sie ohne Eingriffe eines Designers ablaufen kann.
narr hat folgendes geschrieben: | ... mich würde interessieren inwiefern Lenski bei den IDern eine zentrale Rolle einnimmt? |
Das, was angeblich bisher gefunden wurden, waren Optimierungen, die meist auf Abbau beruhten. Gezeigt werden konnte, dass Mutation und Selektion für Feintuning funktioniert, aber nicht, dass so Neues (in Form von neuen Enzymen, Stoffwechselwegen etc.) entsteht.
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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Vektral Proximus Dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 09.05.2009 Beiträge: 1339
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(#1760466) Verfasst am: 17.06.2012, 12:48 Titel: |
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El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Das, was angeblich bisher gefunden wurden, waren Optimierungen, die meist auf Abbau beruhten. Gezeigt werden konnte, dass Mutation und Selektion für Feintuning funktioniert, aber nicht, dass so Neues (in Form von neuen Enzymen, Stoffwechselwegen etc.) entsteht. |
Nun dazu bedarf es eben einfach mehr Zeit.
Das ist ja auch einer der Gründe, weshalb die Evoltionstheorie, trotz ihrer wunderschönen Schlichtheit, nicht beispielsweise von Newton erdacht werden konnte - zu seiner Zeit waren die dafür anzunehmenden zeiträume weiter über den "Ereignishorizont" eines jeden lebenden Menschen.
Sogar Lord Kelvin war steif und fest davon überzeugt die Erde könnte allerhöchstens 100 Millonen Jahre alt sein.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#1760467) Verfasst am: 17.06.2012, 12:49 Titel: |
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Godek hat folgendes geschrieben: | 1. Als kambrische Explosion, kambrische Artenexplosion oder auch kambrische Radiation (vgl. Adaptive Radiation) wird das fast gleichzeitige, erstmalige Vorkommen von Vertretern fast aller heutigen Tierstämme in einem geologisch kurzen Zeitraum von 5 bis 10 Millionen Jahren zu Beginn des Kambriums vor etwa 543 Millionen Jahren bezeichnet. Die grundlegenden Körperbaupläne vieler mehrzelliger Tierstämme, die seitdem die Erde bevölkern, sind in Gesteinen dieser Epoche erstmals eindeutig überliefert. (http://de.wikipedia.org/wiki/Kambrische_Explosion) | Teilweise richtig. Nicht die Lebewesen treten zu diesem Zeitpunkt erstmals auf, sondern ihre Fossilien. Das ist das eine.
Das andere: Da es durchaus deutlich ältere Vorkommen von Fossilien diverser Mehrzellergruppen gibt, diese aber einfach zu exotisch sind um sie eindeutig heutigen Gruppen zuzuordnen, ist die Behauptung einer plötzlichen Explosion des Lebens im Kambrium ohnehin fraglich.
Tatsächlich liegen zwischen den ersten Mehrzellern und der berühmten Burgess-Fauna etwa 100 Millionen Jahre, über die nur sehr wenig bekannt ist. Es sind immer noch 50 Mio. J. zwischen dem potenziellen ersten Gliederfüßer Spriggina und Tieren wie Anomalocaris.
Klar ist, dass in diesem Zeitraum die Evolution schneller ablief, aber "plötzliches Auftreten" ist übertrieben.
Apropos Anomalocaris: Die Welt damals war geprägt von Lebewesen, die mit nichts etwas zu tun hatten, was wir heute kennen. Fast alle Gruppen, die wir heute kennen fristeten ihr Leben noch als unterschiedliche Varianten von Würmern, einzig die Gliederfüßer (sowie wahrscheinlich die Hohltiere) hatten mit den Trilobiten bereits prinzipiell moderne Formen hervorgebracht.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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El Schwalmo Naturalistischer Ignostiker
Anmeldungsdatum: 06.11.2003 Beiträge: 9073
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(#1760479) Verfasst am: 17.06.2012, 13:13 Titel: |
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Vektral Proximus hat folgendes geschrieben: | El Schwalmo hat folgendes geschrieben: | Das, was angeblich bisher gefunden wurden, waren Optimierungen, die meist auf Abbau beruhten. Gezeigt werden konnte, dass Mutation und Selektion für Feintuning funktioniert, aber nicht, dass so Neues (in Form von neuen Enzymen, Stoffwechselwegen etc.) entsteht. |
Nun dazu bedarf es eben einfach mehr Zeit. |
also war Dein erstes Posting an mich inhaltlich nicht gedeckt?
_________________ Ein seliges und unvergängliches Wesen (die Gottheit) trägt weder selbst Mühsal, noch belädt es ein anderes Wesen damit. Darum kennt es weder Zorn noch Wohlwollen. Dergleichen gibt es nur bei einem schwachen Wesen. (Epikur)
Der Christengott ist immens schwach!
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