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Sparen, verprassen, und co.
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Es ist volkommen moralisch vom ersparten zu leben
Ja
80%
 80%  [ 16 ]
Nein
5%
 5%  [ 1 ]
Nur ab dem Rentenalter
0%
 0%  [ 0 ]
Ja, aber das Geld darf nicht angelegt werden
0%
 0%  [ 0 ]
Ganz was anderes, und zwar:
15%
 15%  [ 3 ]
Stimmen insgesamt : 20

Autor Nachricht
vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1783949) Verfasst am: 22.09.2012, 22:27    Titel: Sparen, verprassen, und co. Antworten mit Zitat

Meine Behauptung, wer Geld mit Geld verdient lebe parasitär, habe ich überdacht.

Eigentlich funktioniert eine private rentenversicherung nicht anders.
Man spart das ganze Arbeitsleben, um im Rentenalter von den Renditen zu leben.

Soll es illegal sein, wenn man den Zeitpunkt nach vorne verlegt?

Hab ich mir jetzt echt überlegt.

Man kann da Beispiele bringen von Typen die ihr Geld durchbringen, und andere die jeden Cent sparen.
Irgendwann hat der Sparsame soviel zusammen, dass es für ein bescheidenes Auskommen reicht.

Muß er dann trotzdem bis zum Rentenalter (wan immer das sein möge) durcharbeiten (oder soll man sagen "produzieren") bis er von sein Erspartes leben darf?
_________________
Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen


Zuletzt bearbeitet von vrolijke am 22.09.2012, 22:47, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
male Person of Age and without Color



Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1783951) Verfasst am: 22.09.2012, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Fragestellung ist etwas ungluecklich gewaehlt.

Dass es in unserer Gesellschaft legal ist von Erspartem zu leben, bzw. vom damit erzielten Kapitalertrag, daran kann eigentlich kein Zweifel bestehen.

Was einige moralinsaure Zeitgenossen gerne in Zweifel ziehen ist lediglich die Frage nach der Moral einer solchen Lebensweise.
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Defund the gender police!! Let's Rock
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Kival
Profeminist Ghost



Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1783954) Verfasst am: 22.09.2012, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

Dass es in unserer Gesellschaft legal ist von Erspartem zu leben, bzw. vom damit erzielten Kapitalertrag, daran kann eigentlich kein Zweifel bestehen.


Jo, Legalität ist gegeben.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46732
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#1783955) Verfasst am: 22.09.2012, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Deine Fragestellung ist etwas ungluecklich gewaehlt.

Dass es in unserer Gesellschaft legal ist von Erspartem zu leben, bzw. vom damit erzielten Kapitalertrag, daran kann eigentlich kein Zweifel bestehen.

Was einige moralinsaure Zeitgenossen gerne in Zweifel ziehen ist lediglich die Frage nach der Moral einer solchen Lebensweise.


Ich ersetze Legal durch moralisch.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1783959) Verfasst am: 22.09.2012, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Man koennte auch ganz anders fragen....


Ist es eigentlich moralisch sein ganzes Geld zu verkonsumieren und es anderen zu ueberlassen mit ihrem Ersparten die notwendigen Investitionen im Produktionsbereich zu taetigen? zwinkern

Ich persoenlich finde das eine so moralisch unbedenklich wie das andere, weil in der Praxis gleicht sich das aus. Smilie
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1783963) Verfasst am: 22.09.2012, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Deine Fragestellung ist etwas ungluecklich gewaehlt.

Dass es in unserer Gesellschaft legal ist von Erspartem zu leben, bzw. vom damit erzielten Kapitalertrag, daran kann eigentlich kein Zweifel bestehen.

Was einige moralinsaure Zeitgenossen gerne in Zweifel ziehen ist lediglich die Frage nach der Moral einer solchen Lebensweise.


Du musst nicht immer darauf rumreiten, dass du einer dieser renditegierigen Ausbeuter bist und deine Lebensweise trotzdem für moralisch hältst. zynisches Grinsen
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1783966) Verfasst am: 22.09.2012, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab gar kein Geld zum Sparen und Investieren übrig, ich bin froh, wenn ich meine Schulden bedienen kann... aber mir kann es, abgesehen von Sozialneid, eigentlich egal sein, wie andere Menschen ihr Lebensunterhalt verdienden, solange sie niemand damit schaden. Nur ist ökonomischer "Schaden" schwerer zu beziffern und zu erkennen als ein "moralischer" Schaden.

Wenn ein Anwalt, der 400 Euro die Stunde verdient hat, mit 45 in den Ruhestand geht und sich auf eine Almhütte zurückzieht, dann finde ich das in Ordnung.
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I.R
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Beiträge: 9142

Beitrag(#1783977) Verfasst am: 22.09.2012, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Man koennte auch ganz anders fragen....


Ist es eigentlich moralisch sein ganzes Geld zu verkonsumieren und es anderen zu ueberlassen mit ihrem Ersparten die notwendigen Investitionen im Produktionsbereich zu taetigen? zwinkern

Ich persoenlich finde das eine so moralisch unbedenklich wie das andere, weil in der Praxis gleicht sich das aus. Smilie

Es wäre besser gewesen, der junge Kirch hätte sein Geld verkonsumiert.
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beachbernie
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Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1783976) Verfasst am: 22.09.2012, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich hab gar kein Geld zum Sparen und Investieren übrig, ich bin froh, wenn ich meine Schulden bedienen kann... aber mir kann es, abgesehen von Sozialneid, eigentlich egal sein, wie andere Menschen ihr Lebensunterhalt verdienden, solange sie niemand damit schaden. Nur ist ökonomischer "Schaden" schwerer zu beziffern und zu erkennen als ein "moralischer" Schaden.

Wenn ein Anwalt, der 400 Euro die Stunde verdient hat, mit 45 in den Ruhestand geht und sich auf eine Almhütte zurückzieht, dann finde ich das in Ordnung.


Es gibt sogar Leute, die finden Schulden machen unmoralisch. Smilie
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#1783979) Verfasst am: 22.09.2012, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ich hab gar kein Geld zum Sparen und Investieren übrig, ich bin froh, wenn ich meine Schulden bedienen kann... aber mir kann es, abgesehen von Sozialneid, eigentlich egal sein, wie andere Menschen ihr Lebensunterhalt verdienden, solange sie niemand damit schaden. Nur ist ökonomischer "Schaden" schwerer zu beziffern und zu erkennen als ein "moralischer" Schaden.

Wenn ein Anwalt, der 400 Euro die Stunde verdient hat, mit 45 in den Ruhestand geht und sich auf eine Almhütte zurückzieht, dann finde ich das in Ordnung.


Es gibt sogar Leute, die finden Schulden machen unmoralisch. Smilie


Ich war jung und brauchte das Bafög. Verlegen
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#1783980) Verfasst am: 22.09.2012, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Man koennte auch ganz anders fragen....


Ist es eigentlich moralisch sein ganzes Geld zu verkonsumieren und es anderen zu ueberlassen mit ihrem Ersparten die notwendigen Investitionen im Produktionsbereich zu taetigen? zwinkern

Ich persoenlich finde das eine so moralisch unbedenklich wie das andere, weil in der Praxis gleicht sich das aus. Smilie

Es wäre besser gewesen, der junge Kirch hätte sein Geld verkonsumiert.


Und Gates wäre von seinem Garagentor erschlagen worden...
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1783982) Verfasst am: 23.09.2012, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Habe "Ja" geantwortet.

Generell befürworte ich, wenn jemand Geld zum Leben ausgibt, auch wenn es größere Summen sind, etwa wenn er sich eine Yacht kauft. Davon profitieren nämlich viele.

Das Leben von Vermögenszinsen dagegen finde ich nicht richtig und würde Privatvermögen daher generell sehr streng besteuern.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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unquest
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Anmeldungsdatum: 10.10.2010
Beiträge: 3326

Beitrag(#1783983) Verfasst am: 23.09.2012, 00:22    Titel: Antworten mit Zitat

Man könnte die Frage verschärfen und fragen, ob es moralisch sei vom "Ersparten" des Vaters zu leben. Je mehr Artikel ich von Augstein jun. lese, tendiere ich zu einem eindeutigen Nein.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1783984) Verfasst am: 23.09.2012, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Man koennte auch ganz anders fragen....


Ist es eigentlich moralisch sein ganzes Geld zu verkonsumieren und es anderen zu ueberlassen mit ihrem Ersparten die notwendigen Investitionen im Produktionsbereich zu taetigen? zwinkern

Ich persoenlich finde das eine so moralisch unbedenklich wie das andere, weil in der Praxis gleicht sich das aus. Smilie

Es wäre besser gewesen, der junge Kirch hätte sein Geld verkonsumiert.


Und Gates wäre von seinem Garagentor erschlagen worden...


(Tja, die Computer, die man sich so zuhause hinstellen konnte und auf denen Viele die ersten Gehversuche gemacht haben, wurden eben schon in der Vor-PC-Ära mit Microsoft-Software ausgestattet: Commodore 64 und seine Vorgänger, der Apple II+, sogar schon der Altair 8800 im Jahr 1975. Und die Geräte arbeiteten um Größenordnungen schneller, wenn man das BASIC links liegen ließ... Am Kopf kratzen.)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1783988) Verfasst am: 23.09.2012, 02:14    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Man könnte die Frage verschärfen und fragen, ob es moralisch sei vom "Ersparten" des Vaters zu leben. Je mehr Artikel ich von Augstein jun. lese, tendiere ich zu einem eindeutigen Nein.


Na, unquest, du wirst doch nicht Deine Kinder enterben wollen? zwinkern
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fwo
Caterpillar D9



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Beiträge: 26447
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1783990) Verfasst am: 23.09.2012, 03:16    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
.....
(Tja, die Computer, die man sich so zuhause hinstellen konnte und auf denen Viele die ersten Gehversuche gemacht haben, wurden eben schon in der Vor-PC-Ära mit Microsoft-Software ausgestattet: Commodore 64 und seine Vorgänger, der Apple II+, sogar schon der Altair 8800 im Jahr 1975. Und die Geräte arbeiteten um Größenordnungen schneller, wenn man das BASIC links liegen ließ... Am Kopf kratzen.)

Dass die Geräte schneller arbeiteten, wenn man keine Programme nahm, die in BASIC geschrieben waren, hatte weniger mit Bill Gates mieser Programmierung zu tun, als damit, dass das BASIC damals interpretiert war (mit Absicht, das gehörte zum Konzept dieser Sprache) und was nicht mit BASIC programmiert war, war passend zu den schmalbrüstigen Geräten damals meistens in Assembler von Hand optimiert.

Aber es waren nicht alle BASICs von Microsoft, das, mit dem ich 83 das Programmieren angefangen habe, um damit Auswertungen für Uniprojekte zu schreiben, auch nicht. Und es war auch fix.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1783992) Verfasst am: 23.09.2012, 04:09    Titel: Re: Sparen, verprassen, und co. Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Meine Behauptung, wer Geld mit Geld verdient lebe parasitär, habe ich überdacht.



Mag sein, dass es parasitär ist, ja.

Auf der anderen Steite, die meisten Leuten würden gerne gut und "parasitär" leben.

Aber eigentlich ist "parasitär" auch eine ziemlich subjektive Definition, also nix, was sich eindeutig bestimmen lässt. Nach m.A. ist beispielsweise unser Ex-Bu-Präs ein Parasit - er selbst würde das sicherlich anders sehen....

Ich denke, die Überlegung, wer ein Parasit ist, und wer nicht, das bringt uns gesellschaftlich nicht weiter.

Ich finde, dass man sich gesamtgesellschaftlich einfach überlegen sollte, wer für welche Leistung oder aus welchem Grund welches Einkommen verdient. Das ist sicherlich ein komplexes Thema, bei dem vieles zu berücksichtigen ist...

Zitat:




Eigentlich funktioniert eine private rentenversicherung nicht anders.
Man spart das ganze Arbeitsleben, um im Rentenalter von den Renditen zu leben.

Soll es illegal sein, wenn man den Zeitpunkt nach vorne verlegt?

Hab ich mir jetzt echt überlegt.

Man kann da Beispiele bringen von Typen die ihr Geld durchbringen, und andere die jeden Cent sparen.
Irgendwann hat der Sparsame soviel zusammen, dass es für ein bescheidenes Auskommen reicht.

Muß er dann trotzdem bis zum Rentenalter (wan immer das sein möge) durcharbeiten (oder soll man sagen "produzieren") bis er von sein Erspartes leben darf?


Ich habe im Prinzip keine Probleme damit, wenn jemand von seinem Ersparten lebt.

Mehr Probleme habe ich hingegen schon, wenn Leute so viel Geld haben, dass sie ständig unverhältnismäßig immer noch reicher werden, obwohl sie dafür nix arbeiten, während ander Menschen sich sprichwörtlich "den Arsch aufreißen", und trotz ihrer harten Arbeit ein geringeres Einkommen haben als die kapitalistischen Geldvermehrer.

nv.
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Michaela
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 35

Beitrag(#1783998) Verfasst am: 23.09.2012, 08:40    Titel: Antworten mit Zitat

Verstehe ich die Fragestellung richtig? Geht es darum, nach ethischen Kriterien zu beurteilen, ob man Geld, daß man früher nicht ausgegeben hat, später ausgibt? Das ist für mich keine Frage, ob das moralisch gut oder böse ist, sondern ob es sinnvoll ist, ggf. auch wem (bzw. welchen Zwecken) man das Geld zwischendurch überläßt.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 21455
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#1784004) Verfasst am: 23.09.2012, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Wenn ein Anwalt, der 400 Euro die Stunde verdient hat, mit 45 in den Ruhestand geht und sich auf eine Almhütte zurückzieht, dann finde ich das in Ordnung.

da schadet er keinem mehr. stimmt.
denn die 400 euro verdienst hat er ja von leuten oder unternehmen, die 400 euro pro stunde zur verfügung haben.
und wer kann sich das schon leisten außer...achtung: ausbeuter . Böse
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"als ob"
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1784017) Verfasst am: 23.09.2012, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Man könnte die Frage verschärfen und fragen, ob es moralisch sei vom "Ersparten" des Vaters zu leben. Je mehr Artikel ich von Augstein jun. lese, tendiere ich zu einem eindeutigen Nein.
Na, unquest, du wirst doch nicht Deine Kinder enterben wollen? zwinkern

Ich weiß nicht, wie ernst Du das meinst - aber ich stimme unquest in dem Punkt tendenziell zu und fände es tatsächlich besser, den eigenen Kindern "nur" einen relativ kleinen Vermögensanteil vererbbar zu machen und den Rest, den man nicht selbst ausgibt, an die Allgemeinheit zurückzuführen, evtl. mit der Möglichkeit zu beeinflussen, an welche z.B. gemeinnützige Stiftung das geht.

Gut wäre auch, wenn die Kinder von Anfang an in diesem Wissen aufwachsen. Mir ist klar, daß es natürlich trotzdem eine gewisse Privilegierung, etwa der Kinder von Besserverdienenden, gibt, aber bei "arbeitendem Geld" und geerbten Vermögen empfinde ich die Ungerechtigkeit als besonders stark.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46545

Beitrag(#1784026) Verfasst am: 23.09.2012, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Man könnte die Frage verschärfen und fragen, ob es moralisch sei vom "Ersparten" des Vaters zu leben. Je mehr Artikel ich von Augstein jun. lese, tendiere ich zu einem eindeutigen Nein.
Na, unquest, du wirst doch nicht Deine Kinder enterben wollen? zwinkern

Ich weiß nicht, wie ernst Du das meinst - aber ich stimme unquest in dem Punkt tendenziell zu und fände es tatsächlich besser, den eigenen Kindern "nur" einen relativ kleinen Vermögensanteil vererbbar zu machen und den Rest, den man nicht selbst ausgibt, an die Allgemeinheit zurückzuführen, evtl. mit der Möglichkeit zu beeinflussen, an welche z.B. gemeinnützige Stiftung das geht.

Gut wäre auch, wenn die Kinder von Anfang an in diesem Wissen aufwachsen. Mir ist klar, daß es natürlich trotzdem eine gewisse Privilegierung, etwa der Kinder von Besserverdienenden, gibt, aber bei "arbeitendem Geld" und geerbten Vermögen empfinde ich die Ungerechtigkeit als besonders stark.

Wie würdest du das mit Grundbesitz und Häusern sehen?
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aztec
crazy social liberal drunkard



Anmeldungsdatum: 26.12.2007
Beiträge: 966
Wohnort: DD

Beitrag(#1784035) Verfasst am: 23.09.2012, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Ich weiß nicht, wie ernst Du das meinst - aber ich stimme unquest in dem Punkt tendenziell zu und fände es tatsächlich besser, den eigenen Kindern "nur" einen relativ kleinen Vermögensanteil vererbbar zu machen und den Rest, den man nicht selbst ausgibt, an die Allgemeinheit zurückzuführen, evtl. mit der Möglichkeit zu beeinflussen, an welche z.B. gemeinnützige Stiftung das geht.


Das sehe ich ganz ähnlich. Ich denke der Multimillionär kann seinem Nachwuchs zumuten, das der sich seinen Erfolg selbst erarbeitet.


step hat folgendes geschrieben:

Gut wäre auch, wenn die Kinder von Anfang an in diesem Wissen aufwachsen. Mir ist klar, daß es natürlich trotzdem eine gewisse Privilegierung, etwa der Kinder von Besserverdienenden, gibt, aber bei "arbeitendem Geld" und geerbten Vermögen empfinde ich die Ungerechtigkeit als besonders stark.


Es gibt halt reiche und arme Arbeitslose.
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And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.

Thomas Jefferson, May 28, 1816

Letter to John Taylor
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aztec
crazy social liberal drunkard



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Beiträge: 966
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Beitrag(#1784037) Verfasst am: 23.09.2012, 12:52    Titel: Re: Sparen, verprassen, und co. Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Meine Behauptung, wer Geld mit Geld verdient lebe parasitär, habe ich überdacht.

Eigentlich funktioniert eine private rentenversicherung nicht anders.
Man spart das ganze Arbeitsleben, um im Rentenalter von den Renditen zu leben.

Soll es illegal sein, wenn man den Zeitpunkt nach vorne verlegt?

Hab ich mir jetzt echt überlegt.

Man kann da Beispiele bringen von Typen die ihr Geld durchbringen, und andere die jeden Cent sparen.
Irgendwann hat der Sparsame soviel zusammen, dass es für ein bescheidenes Auskommen reicht.

Muß er dann trotzdem bis zum Rentenalter (wan immer das sein möge) durcharbeiten (oder soll man sagen "produzieren") bis er von sein Erspartes leben darf?


Mit Sparen habe ich kein Problem.
Ich sehe auch einen Unterschied zwischen Sparen und Horten.
Während Ersparnisse im Geldkreislauf in irgendeiner Form wieder investiert werden,
wird gehortetes Kapital dem Geldkreislauf entzogen und fehlt an anderer Stelle in der Volkswirtschaft. Das sehe ich dann als parasitär an. Mit Geldhortung meine ich aber nicht primär das Füttern der Matraze mit Scheinen seitens ängstlicher Rentner, sondern vielmehr das leistungslose Vermehren von Geldkapital mit Rohstoff- oder Bodenspekulation, Vermehrung von Kapital durch simplen Geldtransfer von Ort zu Ort o.ä.

Beim Sparen für die Rente handelt es sich um eine Rendite für die man zuvor im Leben geackert hat, insofern ist Sparen fürs Alter und Leben auf Rendite in der Zukunft mEn nicht parasitär.
_________________
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vrolijke
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Beitrag(#1784040) Verfasst am: 23.09.2012, 13:09    Titel: Re: Sparen, verprassen, und co. Antworten mit Zitat

aztec hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Meine Behauptung, wer Geld mit Geld verdient lebe parasitär, habe ich überdacht.

Eigentlich funktioniert eine private rentenversicherung nicht anders.
Man spart das ganze Arbeitsleben, um im Rentenalter von den Renditen zu leben.

Soll es illegal sein, wenn man den Zeitpunkt nach vorne verlegt?

Hab ich mir jetzt echt überlegt.

Man kann da Beispiele bringen von Typen die ihr Geld durchbringen, und andere die jeden Cent sparen.
Irgendwann hat der Sparsame soviel zusammen, dass es für ein bescheidenes Auskommen reicht.

Muß er dann trotzdem bis zum Rentenalter (wan immer das sein möge) durcharbeiten (oder soll man sagen "produzieren") bis er von sein Erspartes leben darf?


Mit Sparen habe ich kein Problem.
Ich sehe auch einen Unterschied zwischen Sparen und Horten.
Während Ersparnisse im Geldkreislauf in irgendeiner Form wieder investiert werden,
wird gehortetes Kapital dem Geldkreislauf entzogen und fehlt an anderer Stelle in der Volkswirtschaft. Das sehe ich dann als parasitär an. Mit Geldhortung meine ich aber nicht primär das Füttern der Matraze mit Scheinen seitens ängstlicher Rentner, sondern vielmehr das leistungslose Vermehren von Geldkapital mit Rohstoff- oder Bodenspekulation, Vermehrung von Kapital durch simplen Geldtransfer von Ort zu Ort o.ä.

Beim Sparen für die Rente handelt es sich um eine Rendite für die man zuvor im Leben geackert hat, insofern ist Sparen fürs Alter und Leben auf Rendite in der Zukunft mEn nicht parasitär.


Aber im Prinzip hast Du nichts gegen Investitionen.
Wenn man dabei nun sehr erfolgreich ist, könnte man im Prinzip schon früher davon leben.
Manchmal hat man auch ein bischen was geerbt. Da haben die Eltern für "geschuftet".
Und bestimmt nicht, damit die Algemeinheit damit gefüttert wird, sondern die Kinder es einmal erben.
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aztec
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Beitrag(#1784044) Verfasst am: 23.09.2012, 13:32    Titel: Re: Sparen, verprassen, und co. Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:


Aber im Prinzip hast Du nichts gegen Investitionen.
Wenn man dabei nun sehr erfolgreich ist, könnte man im Prinzip schon früher davon leben.
Manchmal hat man auch ein bischen was geerbt.


Selbstverständlich habe ich nichts gegen Investitionen.
Investitionen in die Realwirtschaft sind notwendig und sinnvoll, sofern man das nicht in diversen Berliner Flüghäfen verprasst. Lachen
Der ursprüngliche Gedanke der Börse war es schließlich Menschen mit Geld und Menschen mit Ideen zusammen zu bringen und Unternehmen aus dem Boden zu stampfen. Dabei ist es meiner Meinung nach ein Unterschied ob man bspw Unternehmensanteile erwirbt und damit eine prozentuale Teilhabe an Gewinn und Verlust, also auch eine Risikobeteiligung in Kauf nimmt,
oder ohne Risiko leistungslos Boden verpachtet, weil man bereits über die entsprechende Geldmenge verfügt. Deswegen bin ich für eine Bodenreform nach Silvio Gesell und eine progressive Versteuerung von Erbschaften, während ich hohe Einkommen (nicht Vermögen) die durch Arbeitsleistung erzielt werden max mit einem Kohl´schen Spitzensteuersatz belasten wollen würde.

Was der Kleinsparer macht wenn er spart ist folgendes. Er rafft sich die Kohle mühevoll unter Arbeitsleistung zusammen und überlässt es dem Medium "Bank" dieses gewinnbringend zu investieren, da er dies idR selbst nicht erfüllen kann. Und eine Investition heißt für mich Geld in die Realwirtschaft zu pumpen, nicht irgendwelche spekulativen, undurchsichtigen Finanzprodukte zu zaubern...

Das verstehe ich als eine Form des Hortens von Kapital.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Da haben die Eltern für "geschuftet".
Und bestimmt nicht, damit die Algemeinheit damit gefüttert wird, sondern die Kinder es einmal erben.


Es ist zum einen in meiner Sicht der Dinge völlig ok, wenn die Erben einen Teil der Leistung der Eltern vergütet bekommen. Aber Bill Gates muss deswegen nicht sein Milliardenvermögen komplett an den Nachwuchs überschreiben. Zum anderen profitiert auch der eigene Nachwuchs von Investitionen in die Allgemeinheit, wie z.B. verbesserte Bildung, oder Gesundheitsversorgung...
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And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.

Thomas Jefferson, May 28, 1816

Letter to John Taylor


Zuletzt bearbeitet von aztec am 23.09.2012, 13:35, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Beitrag(#1784045) Verfasst am: 23.09.2012, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... aber bei "arbeitendem Geld" und geerbten Vermögen empfinde ich die Ungerechtigkeit als besonders stark.
Wie würdest du das mit Grundbesitz und Häusern sehen?

Ich habe keine vollständig konsistente Herangehensweise zu bieten, aber für mich wäre die Grenze generell irgendwo da zu ziehen, wo man Vermögen nicht mehr selbst verbrauchen / ausgeben / nutzen kann.

Wenn jemand zum Beispiel ein eigenes Haus mit seiner Familie bewohnt und stirbt, sollte die Familie da natürlich wohnen bleiben dürfen. Wenn er aber 3 Häuser und 4 Grundstücke hat, widerstrebt es mir, wenn er jedem Kind 2 davon vererbt, da dies reine Vermögenswerte sind. Grundbesitz kann mE dann sinnvoll vererbbar sein, wenn er die Grundlage familiären Arbeitseinkommens bildet, etwa bei landwirtschaftlich oder touristisch genutzen Flächen. Ich könnte mir auf Dauer aber sogar eine noch radikalere Regelung vorstellen, derzufolge sich etwa bei der Verrentung eines Landwirts begabte Nachwuchsbauern um seinen Hof bewerben. Ebenso wie teure Studienplätze an die "besten", nicht an die reichgeborensten Kinder vergeben werden sollten.

Ich respektiere, daß der Eigner sich womöglich all sein Vermögen selbst erarbeitet hat, und ich finde auch, daß er sich damit ein schönes, evtl. auch luxuriöses Leben machen dürfen soll. Aber ich finde es ungerecht, wenn seine Kinder einen dermaßenen Vorsprung ohne eigenes Zutun erhalten - nur weil sie zufällig seine Kinder sind. Keine Ahnung, wie man das gesetzlich realisieren könnte, vermutlich über saftige Erbschaftssteuern und maßvolle Freibeträge.
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Beitrag(#1784046) Verfasst am: 23.09.2012, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
... aber bei "arbeitendem Geld" und geerbten Vermögen empfinde ich die Ungerechtigkeit als besonders stark.
Wie würdest du das mit Grundbesitz und Häusern sehen?

Ich habe keine vollständig konsistente Herangehensweise zu bieten, aber für mich wäre die Grenze generell irgendwo da zu ziehen, wo man Vermögen nicht mehr selbst verbrauchen / ausgeben / nutzen kann.

Wenn jemand zum Beispiel ein eigenes Haus mit seiner Familie bewohnt und stirbt, sollte die Familie da natürlich wohnen bleiben dürfen. Wenn er aber 3 Häuser und 4 Grundstücke hat, widerstrebt es mir, wenn er jedem Kind 2 davon vererbt, da dies reine Vermögenswerte sind. Grundbesitz kann mE dann sinnvoll vererbbar sein, wenn er die Grundlage familiären Arbeitseinkommens bildet, etwa bei landwirtschaftlich oder touristisch genutzen Flächen. Ich könnte mir auf Dauer aber sogar eine noch radikalere Regelung vorstellen, derzufolge sich etwa bei der Verrentung eines Landwirts begabte Nachwuchsbauern um seinen Hof bewerben. Ebenso wie teure Studienplätze an die "besten", nicht an die reichgeborensten Kinder vergeben werden sollten.

Ich respektiere, daß der Eigner sich womöglich all sein Vermögen selbst erarbeitet hat, und ich finde auch, daß er sich damit ein schönes, evtl. auch luxuriöses Leben machen dürfen soll. Aber ich finde es ungerecht, wenn seine Kinder einen dermaßenen Vorsprung ohne eigenes Zutun erhalten - nur weil sie zufällig seine Kinder sind. Keine Ahnung, wie man das gesetzlich realisieren könnte, vermutlich über saftige Erbschaftssteuern und maßvolle Freibeträge.


Ich denke hier müßte man unterscheiden.
Wenn jmd ein Haus vererbt, dann vererbt er damit nicht nur Vermögen sondern auch Kosten,
die durch eine simple Instandhaltung entstehen. Und selbst wenn man dieses Vermögen vermietet, so muss man doch auch eine Leistung des Einkommens bringen, welche im konkreten Fall in der Verwaltung dessen bestünde. Wenn man aber einfach nur Boden verpachtet, auf welchem dann von jmd anderen eine Fabrik gebaut wird, dann leistet der Eine bei vollem Riskiko und Haftung, während der andere leistungslos kassiert.

Das ist in etwa meine Philosophie.
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astarte
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Beitrag(#1784047) Verfasst am: 23.09.2012, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:

Ich respektiere, daß der Eigner sich womöglich all sein Vermögen selbst erarbeitet hat, und ich finde auch, daß er sich damit ein schönes, evtl. auch luxuriöses Leben machen dürfen soll. Aber ich finde es ungerecht, wenn seine Kinder einen dermaßenen Vorsprung ohne eigenes Zutun erhalten - nur weil sie zufällig seine Kinder sind. Keine Ahnung, wie man das gesetzlich realisieren könnte, vermutlich über saftige Erbschaftssteuern und maßvolle Freibeträge.

Ob dies ohne eigenes Zutun oder Verdienst ist, lässt sich aber nicht leicht beurteilen. Es kann zB sein, dass die Kinder schon ab gewissem Alter beteiligt waren, sagen wir zwei Häuser (eins selbst bewohlt, eines evtl vermietet) instand zu halten, renovieren, dämmen, Wert erhalten. Es wird vielleicht von der ganzen Familie an Urlaub oder Luxus gespart, um Kredite dafür abzuzahlen. Es wird dann nicht als gerecht empfunden, wenn die Kinder davon als Erwachsene dann nicht profitieren sollen, wo sie eben doch beteiligt waren.
Grenzen was ungerecht ist und was noch gerecht sind glaub ich ziemlich schwer festzulegen.
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step
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Beitrag(#1784050) Verfasst am: 23.09.2012, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Grenzen was ungerecht ist und was noch gerecht sind glaub ich ziemlich schwer festzulegen.

Sicher, das ist schwierig.
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narr
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Beitrag(#1784051) Verfasst am: 23.09.2012, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sind nicht eher Zinsen/Zinseszinsen unmoralisch und nicht das reine ersparen von Pfändern (Geld)?

Außerdem denke ich, dass die puren 'Lebensbedürfnisse' auch ohne Erspartes gedeckt sein müssen. Daher bin ich für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
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