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Primat Mensch oder Natur?

 
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Was ist dir wichtiger?
Menschliche Interessen
42%
 42%  [ 3 ]
Ökologische Interessen
57%
 57%  [ 4 ]
Stimmen insgesamt : 7

Autor Nachricht
Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#1804670) Verfasst am: 30.12.2012, 12:05    Titel: Primat Mensch oder Natur? Antworten mit Zitat

Die Linke führt seit längerem den "sozial-ökologischen Umbau" als Ziel ihrer Politik im Munde. Tatsächlich ist es eine philosophische Frage was ich stärker gewichte: soll Strom in erster Linie bezahlbar bleiben, oder in erster Linie ökologisch erzeugt? Soll Wohnraum forciert werden, oder sollen Flächen renaturiert werden? Sind Wölfe in der Lausitz ein erfreuliches, schützenswertes Stück heimgekehrter Wildnis, oder ein erschreckendes Zeichen für den Niedergang des Ostens durch Entvölkerung? Sollen durch staatliche Massnahmen die Geburtenraten subventioniert werden, oder soll die Demographie die Überbevölkerung auf ein ökologisch verträgliches Niveau drücken dürfen?
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"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1804671) Verfasst am: 30.12.2012, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Um als erster über die Fragestellung zu meckern: es fehlen die Interessen der Lokführer. zwinkern
Zweitens sind ökologische Interessen immer auch eine Teilmenge menschlicher Interessen.
Die Fragen sind gut. Zur ersten vielleicht einen pragmatischen Ansatz: so wie einst die Kernenergie massiv subventioniert wurde, sollten die regenerativen Energien wie Sonne und Wind gefördert werden, bis sie sich selbst tragen. Da sind auch politische Entscheidungen gefragt, die einen Ausgleich zwischen philosophischen Extremen herstellen. zwinkern

Mutti ruft zum Essen. Ich meld mich später noch mal.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1804674) Verfasst am: 30.12.2012, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist bei weitem zu einfach, jede Teilfrage ist für sich zu erörtern und zu beantworten. Bei der Stromerzeugung etwa endet das Problem ja nicht bei Mensch kontra Natur, die Abfallprodukte der Kraftwerke wirken sich ja auch auf den Menschen aus, sei es direkt (Ruß, Staub) oder indirekt (Treibhausgase).

Die Sache mit der Lausitz finde ich interessant: Wo genau liegt das menschliche Interesse daran, dass die Lausitz besiedelt ist? Was hat die Menschheit davon?
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#1804696) Verfasst am: 30.12.2012, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:


Die Sache mit der Lausitz finde ich interessant: Wo genau liegt das menschliche Interesse daran, dass die Lausitz besiedelt ist? Was hat die Menschheit davon?


Ähem, vielleicht die Lausitzer selbst, die diesen Landstrich als ihre Heimat ansehen, würden gern dort verbleiben und leben - und nicht in der Wildnis ohne Infrastruktur vegetieren. Was sollen dort diese blöden Wolfsviecher, Polen ist groß genug, da können sie sich austoben.
_________________
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1804706) Verfasst am: 30.12.2012, 14:52    Titel: Re: Primat Mensch oder Natur? Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Die Linke führt seit längerem den "sozial-ökologischen Umbau" als Ziel ihrer Politik im Munde. Tatsächlich ist es eine philosophische Frage was ich stärker gewichte: soll Strom in erster Linie bezahlbar bleiben, oder in erster Linie ökologisch erzeugt?

Für mich klar: ökologisch erzeugt. Weniger verbrauchen, Entsorgungskosten mit reinrechnen, Subventionen für Vielverbraucher streichen, bißchen Umverteilung durch progressive Emisssionsabgabe (oder eine Art "bedingungsloser Grundverbrauch"), dann ist ökologisch nicht teurer. Genauso sehe ich es auch beim Verzehr ökoschädlicher oder quälerischer Fleischprodukte, beim Flugverkehr, Spritpreis usw.

Dominik hat folgendes geschrieben:
Sollen durch staatliche Massnahmen die Geburtenraten subventioniert werden, oder soll die Demographie die Überbevölkerung auf ein ökologisch verträgliches Niveau drücken dürfen? Soll Wohnraum forciert werden, oder sollen Flächen renaturiert werden?

Auch hier: Inwiefern hätten die Menschen (besonders die Klientel der Linken) denn etwas davon, wenn es Überbevölkerung gibt? Ist doch für alle besser, wenn es eine stabile Demografie gibt. Im Moment gibt es halt 1-2 Generationen lang Probleme, weil es
a) zuviele Alte gibt
b) die Alten auf Pump bezahlt werden
Wenn die Bevölkerung mal so abgenommen hat, daß es genügend Wohnraum gibt, sollte die Fertilitätsrate auf ca. 2 eingependelt werden.

Abgesehen davon glaube ich, daß mangelnder Wohnraum in D nicht wirklich ein Problem der Überbevölkerung ist, schließlich gibt es nicht insgesamt zu wenig Wohnraum, sondern es gibt nur da, wo alle hinwollen (oder -müssen), zu wenig billigen Wohnraum.

Dominik hat folgendes geschrieben:
Sind Wölfe in der Lausitz ein erfreuliches, schützenswertes Stück heimgekehrter Wildnis, oder ein erschreckendes Zeichen für den Niedergang des Ostens durch Entvölkerung?

Hmm ... ich sehe das Erschreckende nicht, jedenfalls nicht mittelfristig. Ist halt blöd für die eine Generation, die diese "Umstellung" miterlebt und so an ihrer Scholle klebt, daß sie nicht wegkönnen, vor allem Rentner. Vielleicht bin ich ja naiv, aber ich kann mir schon vorstellen, daß ein schönes Land auch größere naturbelassene Bereiche besitzt, deren Wert eben nicht in städtischer Enge, sondern in Naturschönheit und Einsamkeit liegt. Ob das nun in der Lausitz, im Ex-Ruhrgebiet oder in Bayern ist, ist mir primär egal.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1804707) Verfasst am: 30.12.2012, 14:56    Titel: Re: Primat Mensch oder Natur? Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
Die Linke führt seit längerem den "sozial-ökologischen Umbau" als Ziel ihrer Politik im Munde. Tatsächlich ist es eine philosophische Frage was ich stärker gewichte: soll Strom in erster Linie bezahlbar bleiben, oder in erster Linie ökologisch erzeugt? Soll Wohnraum forciert werden, oder sollen Flächen renaturiert werden? Sind Wölfe in der Lausitz ein erfreuliches, schützenswertes Stück heimgekehrter Wildnis, oder ein erschreckendes Zeichen für den Niedergang des Ostens durch Entvölkerung? Sollen durch staatliche Massnahmen die Geburtenraten subventioniert werden, oder soll die Demographie die Überbevölkerung auf ein ökologisch verträgliches Niveau drücken dürfen?


Ich bin dagegen, diese und viele andere wichtige Ziele gegeneinander auszuspielen. Die Kunst ist es doch, integrierte Gesamtkonzepte zu entwickeln.

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fwo
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1804720) Verfasst am: 30.12.2012, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:


Die Sache mit der Lausitz finde ich interessant: Wo genau liegt das menschliche Interesse daran, dass die Lausitz besiedelt ist? Was hat die Menschheit davon?


Ähem, vielleicht die Lausitzer selbst, die diesen Landstrich als ihre Heimat ansehen, würden gern dort verbleiben und leben - und nicht in der Wildnis ohne Infrastruktur vegetieren. Was sollen dort diese blöden Wolfsviecher, Polen ist groß genug, da können sie sich austoben.

Die Lausitzer können auch locker mit den Wölfen zusammenleben. Dieser Gegensatz, den Shadaik da so locker formuliert existiert so nicht. Der Wolf brauch Ruhezonen, aber keine menschenleere Landschaft - Wölfe und Menschen leben seit Jahrtausenden nebeneinander. Das einzige was für den Wolf nicht geht, ist die Verwandlung der Lausitz in eine unserer Industrielandschaften. Die geht aber eigentlich auch mit den Lausitzern nicht, solange sie sich noch als solche empfinden. Denn die Lausitz existierte dann nicht mehr. Und wem das als zumutbare Alternative erscheint, der dürfte auch nichts dagegen haben, umzuziehen: You can't have your cake and eat it.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#1804745) Verfasst am: 30.12.2012, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:


Die Sache mit der Lausitz finde ich interessant: Wo genau liegt das menschliche Interesse daran, dass die Lausitz besiedelt ist? Was hat die Menschheit davon?


Ähem, vielleicht die Lausitzer selbst, die diesen Landstrich als ihre Heimat ansehen, würden gern dort verbleiben und leben - und nicht in der Wildnis ohne Infrastruktur vegetieren. Was sollen dort diese blöden Wolfsviecher, Polen ist groß genug, da können sie sich austoben.
Dieses Problem allerdings dürfte sich, wie man so sagt, demografisch lösen - irgendwann sind die halt weg. Und wenn die dann weg sind ist halt die Frage: Was wäre daran so schlimm? Wird ja keiner gezwungen, da zu leben (oder von dort wegzuziehen). Und wenn unbedingt einer da draussen leben will - sorry, sein Problem.

@fwo: Ich baue keinen Gegensatz auf, den übernehme ich nur von Dominik.
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