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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#591636) Verfasst am: 27.10.2006, 00:51 Titel: Pressefreiheit - Bolivien vor Deutschland |
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Beispiellink
Muß man sich nun Sorgen machen? Ich meine: Schon längst!
Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Ohne sie können keine demokratischen Strukturen ent- oder bestehen.
Noch ein Zitat:
Leserbrief irgendwo im Internet hat folgendes geschrieben: | Leider geht es in Deutschland schon lange den Bach runter mit der Pressefreiheit. Und das hat längst nicht mehr nur mit Zielen wie der Terrorismusbekämpfung zu tun. Vielmehr hat sich mangelnde Pressefreiheit überall im Alltag ausgebreitet. In Schülerzeitungen werden kritische, provokante Artikel geändert oder entfernt, weil die Schule sonst die Zuschüsse streicht. Ein Bürgermeister ruft in der Tageszeitungsredaktion an und schon werden Berichte, die dem Stadtoberhaupt nicht ins Konzept passen, ersatzlos gestrichen. In Straßenmagazinen, zumeist sehr kritischen Zeitungen, werden Redakteure zurückgepfiffen, weil die Macher des Magazins Kürzungen der Fördergelder befürchten.
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Ein Trauerspiel
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#591638) Verfasst am: 27.10.2006, 00:55 Titel: Re: Pressefreiheit - Bolivien vor Deutschland |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Beispiellink
Muß man sich nun Sorgen machen? Ich meine: Schon längst!
Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Ohne sie können keine demokratischen Strukturen ent- oder bestehen.
Noch ein Zitat:
Leserbrief irgendwo im Internet hat folgendes geschrieben: | Leider geht es in Deutschland schon lange den Bach runter mit der Pressefreiheit. Und das hat längst nicht mehr nur mit Zielen wie der Terrorismusbekämpfung zu tun. Vielmehr hat sich mangelnde Pressefreiheit überall im Alltag ausgebreitet. In Schülerzeitungen werden kritische, provokante Artikel geändert oder entfernt, weil die Schule sonst die Zuschüsse streicht. Ein Bürgermeister ruft in der Tageszeitungsredaktion an und schon werden Berichte, die dem Stadtoberhaupt nicht ins Konzept passen, ersatzlos gestrichen. In Straßenmagazinen, zumeist sehr kritischen Zeitungen, werden Redakteure zurückgepfiffen, weil die Macher des Magazins Kürzungen der Fördergelder befürchten.
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Ein Trauerspiel  |
Man möge nur an die Forenregeln denken <--- hier meine ich vor allem die rechtliche Problematik! Ständig lauert die Gefahr einer Abmahnung bei unpassenden Aussagen oder urheberrechtlichen Fehlern... das muss ständig abgesichert werden, weil sonst saftige Gebühren fällig werden könnten... geklagt wird ja gerne - und das bekommen auch immer mehr Zeitungen zu spüren...
Abgesehen von dem direkten ökonomischen Druck dem Redaktionen immer mehr unterliegen (man muss den Anzeigenkunden gefallen), fehlt auch die Zeit für kritische Recherchen - da greift man lieber auf vorgefertigtes Material der zahlreichen PR-Agenturen und Presseabteilungen zurück...
Dann kommt noch die ununterbrochene Informationsflut, die die Wahrnehmungsfähigkeit der meisten Medienkonsumenten übersteigt - viele wichtige Debatten zerlaufen im medialen Overkill ins Nichts... vom Gammelfleisch redet auch kaum noch jemand...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
Zuletzt bearbeitet von AdvocatusDiaboli am 27.10.2006, 01:06, insgesamt einmal bearbeitet |
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#591643) Verfasst am: 27.10.2006, 01:05 Titel: Re: Pressefreiheit - Bolivien vor Deutschland |
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AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Man möge nur an die Forenregeln denken
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Die kenne ich nicht. Aber hier noch ein interessanter Beitrag: klick
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#591644) Verfasst am: 27.10.2006, 01:10 Titel: Re: Pressefreiheit - Bolivien vor Deutschland |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Man möge nur an die Forenregeln denken
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Die kenne ich nicht. Aber hier noch ein interessanter Beitrag: klick |
Ich hab das noch ergänzt...
Oh, Transparenz der Politk ist ein gutes Stichwort... da haben die Medien in den USA teilweise bessere Möglichkeiten der Einsichtsnahme... und da werden Whistleblower auch nicht so geächtet wie hierzulande... allerdings ist dort nun auch Datenschutz fast unbekannt...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#591647) Verfasst am: 27.10.2006, 01:32 Titel: |
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Ich frage mich nach welchen Kriterien diese Rangliste überhaupt aufgestellt wird.
Es war zu lesen, Dänemark sei von Platz 1 abgerutscht und zwar wegen der Mohammed Cartoons.
Versteht das jemand?
EDIT:
Hab´s gefunden, jedenfalls die Methode.
Verstehen tu ich´s immer noch nicht so ganz.
@Stefan: Bis Bolivien braucht man gar nicht zu schauen.
Deutschland liegt auch noch hinter Bosnien-Herzegowina.
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alae auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 23.03.2006 Beiträge: 7039
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(#591650) Verfasst am: 27.10.2006, 01:52 Titel: |
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zoff hat folgendes geschrieben: | Ich frage mich nach welchen Kriterien diese Rangliste überhaupt aufgestellt wird.
Es war zu lesen, Dänemark sei von Platz 1 abgerutscht und zwar wegen der Mohammed Cartoons.
Versteht das jemand?
EDIT:
Hab´s gefunden, jedenfalls die Methode.
Verstehen tu ich´s immer noch nicht so ganz. |
Soweit ich das verstanden habe, werden in dieser Liste nicht nur staatliche Angriffe auf die Pressefreiheit berücksichtigt. Also zählen auch die "Proteste" gegen die Mohammedkarikaturen als Angriff auf die Pressefreiheit in Dänemark.
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Zoff registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 21668
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(#591652) Verfasst am: 27.10.2006, 02:03 Titel: |
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alae ex igni hat folgendes geschrieben: |
Soweit ich das verstanden habe, werden in dieser Liste nicht nur staatliche Angriffe auf die Pressefreiheit berücksichtigt. Also zählen auch die "Proteste" gegen die Mohammedkarikaturen als Angriff auf die Pressefreiheit in Dänemark. |
Also verstehe ich das richtig:
-Die Presse druckt.
-Der Musel muckt. (kleiner Scherz)
-Der Staat Dänemark weicht keinen Millimeter von seinen Prinzipien zur Pressefreiheit zurück und daraus lässt sich dann schließen, selbige wäre nicht mehr so gewährleistet wie in den Jahren zuvor?
Geht´s noch?
Die Dänen hätten Extra-Punkte für Ihre mutige Haltung und der Rest der EU Punktabzug für´s Schwanz einziehen verdient!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#591883) Verfasst am: 27.10.2006, 14:15 Titel: Re: Pressefreiheit - Bolivien vor Deutschland |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben: |
Man möge nur an die Forenregeln denken
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Die kenne ich nicht. Aber hier noch ein interessanter Beitrag: klick |
sehr aufschlussreich. wie sieht es juristisch bei mit solche falschaussagen aus?
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1814734) Verfasst am: 06.02.2013, 21:44 Titel: |
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http://www.taz.de/Hausdurchsuchung-bei-taz-Fotografen/%21110503/
Hausdurchsuchung und Beschlagnahmung von Fotos bei zwei taz-Fotografen
Zitat: | taz-Chefredakteurin Ines Pohl kritisiert: „Es ist ein gefährlicher Eingriff in die Freiheit der Presse, wenn Fotografen damit rechnen müssen, dass ihre grundgesetzlich geschützten Wohnungen durchsucht werden. Deshalb verurteilen wir das Vorgehen der Beamten aufs Schärfste.“ Die Pressefreiheit sei „ein sehr hohes Gut, das unbedingten Schutz genießen muss“. |
Link gefixt. TdD
_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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aztec crazy social liberal drunkard
Anmeldungsdatum: 26.12.2007 Beiträge: 966
Wohnort: DD
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(#1814838) Verfasst am: 07.02.2013, 12:56 Titel: |
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alae hat folgendes geschrieben: | zoff hat folgendes geschrieben: | Ich frage mich nach welchen Kriterien diese Rangliste überhaupt aufgestellt wird.
Es war zu lesen, Dänemark sei von Platz 1 abgerutscht und zwar wegen der Mohammed Cartoons.
Versteht das jemand?
EDIT:
Hab´s gefunden, jedenfalls die Methode.
Verstehen tu ich´s immer noch nicht so ganz. |
Soweit ich das verstanden habe, werden in dieser Liste nicht nur staatliche Angriffe auf die Pressefreiheit berücksichtigt. Also zählen auch die "Proteste" gegen die Mohammedkarikaturen als Angriff auf die Pressefreiheit in Dänemark. |
So habe ich das auch verstanden, nicht nur staatliche Intervention wird darin mit erfasst.
Auch der Druck extremistischer Gruppierungen wird als Indikator für die Pressefreiheit mit
einbezogen. Hier in Deutschland werden kritische Journalisten bspw schon mal von Nazis oder
Islamisten bedroht.
_________________ And I sincerely believe, with you, that banking establishments are more dangerous than standing armies; and that the principle of spending money to be paid by posterity, under the name of funding, is but swindling futurity on a large scale.
Thomas Jefferson, May 28, 1816
Letter to John Taylor
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Hatiora sukkulent
Anmeldungsdatum: 16.09.2012 Beiträge: 4896
Wohnort: Frankfurt
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(#1814998) Verfasst am: 08.02.2013, 01:16 Titel: |
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immanuela hat folgendes geschrieben: | http://www.taz.de/Hausdurchsuchung-bei-taz-Fotografen/%21110503/
Hausdurchsuchung und Beschlagnahmung von Fotos bei zwei taz-Fotografen
Zitat: | taz-Chefredakteurin Ines Pohl kritisiert: „Es ist ein gefährlicher Eingriff in die Freiheit der Presse, wenn Fotografen damit rechnen müssen, dass ihre grundgesetzlich geschützten Wohnungen durchsucht werden. Deshalb verurteilen wir das Vorgehen der Beamten aufs Schärfste.“ Die Pressefreiheit sei „ein sehr hohes Gut, das unbedingten Schutz genießen muss“. |
Link gefixt. TdD |
Hier paßt das: Heute bin ich in eine kleine Demonstration in der Innenstadt von FR gelaufen, die gegen die Wohnungsdurchsuchungen bei Journalisten gerichtet war.
Auslöser war die M31-Demo im vergangenen Jahr in Frankfurt, die eskalierte.
http://march31.net/de/2012/kurzmeldungen/pressemitteilung-m31-demonstration-in-frankfurt/
Im Anschluß besuchte die Polizei einige Journalisten zu Hause und durchsuchten deren Privatwohnungen,Computer und Laptops, um an Bildmaterial zu kommen, auf dem Einzelpersonen identifiziert werden könnten (ein Polizist war schwer verletzt worden).
http://www.fr-online.de/frankfurt/demo-fuer-pressefreiheit-demonstration-gegen-razzia-bei-reportern,1472798,21683430.html
_________________ "Daß alles immer schlimmer wird, versteht sich auch im neuen Jahr von selbst und hat noch immer nichts mit Verschwörung zu tun, sondern mit allen, die ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verrichten." Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück.
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immanuela total südlich
Anmeldungsdatum: 20.05.2009 Beiträge: 1846
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(#1817167) Verfasst am: 15.02.2013, 16:11 Titel: |
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http://www.djv.de/startseite/service/news-kalender/news-zur-pressefreiheit/news-detail/article/bundesinnenministerium-will-einschraenkung.html
Hintergrund: Zitat: | ... Ein Journalist hatte beim BND angefragt, wie viele Mitarbeiter eine nationalsozialistische Vergangenheit haben. Die Antwort wurde ihm nicht gegeben. Er klagte und nun muss das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig urteilen (Aktenzeichen 6 A 2.12). Über den Vertreter des Bundesinteresses beim Verwaltungsgericht (VBI) ist das Bundesinnenministerium an dem Fall beteiligt. ... |
Zitat: | Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert das Bestreben des Bundesinnenministers, die Pressefreiheit in Deutschland weiter zu relativieren.
Das Ministerium will offenbar durchsetzen, dass Journalisten gegenüber Bundesbehörden in Zukunft kein Auskunftsrecht mehr haben. Dieser Anspruch ist in den Landespressegesetzen geregelt. Bisher waren Bundesbehörden daran gebunden. Der beim Bundesinnenminister angesiedelte „Vertreter des Bundesinteresses“ vertritt jetzt die Meinung, dass Bundesbehörden nicht zur Auskunft an die Presse nach den Landespressegesetzen verpflichtet sind. ... „Es wäre völlig inakzeptabel, wenn es künftig vom Gutdünken einer Bundesbehörde abhängt, ob und wann welche Journalisten Auskunft von Bundesbehörden bekommen.“ Konken verwies auf das Spiegel-Urteil des Bundesverfassungsgerichts, wonach Auskunftspflichten der öffentlichen Behörden als prinzipielle Folgerungen aus der Pressefreiheit zu beachten seien. Artikel 5 des Grundgesetzes schütze das Recht der Journalisten auf Information auch durch Bundesbehörden. Eines Verweises auf Landesrecht bedürfe es daher nicht.
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_________________ Felix, qui potuit rerum cognoscere causas...
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Wilson zwischen gaga und dada
Anmeldungsdatum: 04.02.2008 Beiträge: 21455
Wohnort: Swift Tuttle
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(#1847941) Verfasst am: 23.06.2013, 14:45 Titel: |
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die zeit dazu:
14.02.2013
http://www.zeit.de/2013/08/Analyse-Pressefreiheit-BND
Zitat: | Dem Bund geht es laut Stellungnahme offenbar darum, künftig abwägen zu dürfen, ob eine Information geheim gehalten werden sollte oder ob das öffentliche Interesse überwiegt. Fortan hinge es also vom Gutdünken der Pressesprecher der jeweiligen Behörde ab, ob sie Fragen beantworten. Sich dagegen zu wehren wäre für Journalisten schwierig.
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Zitat: | Seit 45 Jahren urteilen Gerichte, dass Landesgesetze auch für Bundesbehörden gelten – damals entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass die Bundeswehr, eine Bundesbehörde, das Landesforstgesetz beachten müsse. Doch nun ist zu befürchten, dass die Richter dem Bund recht geben.
Die Argumentation des VBI könnte bei Gericht auf Zustimmung stoßen. Die Stellungnahme stützt sich auf einen Aufsatz des Juristen Jan Hecker. Der fordert ein Ende der Bindung von Bundesbehörden an die Landespressegesetze. Hecker arbeitete im Innenministerium, nun sitzt er als Richter im sechsten Senat des Bundesverwaltungsgerichtes – jenem Senat, der am 20. Februar ein Urteil über das BND-Verfahren sprechen wird. |
ich finde die entsprechende reaktion, den kommentar der ZEIT dazu nach dem gerichtsentscheid nicht.
edit: gefunden:
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-02/informationspflicht-kommentar
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-02/urteil-presse-auskunftsanspruch-bundesverwaltungsgericht
die TAZ
ist das das ergebnis?
21.02.2013
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=fl&dig=2013%2F02%2F21%2Fa0138&cHash=413bcacea4e3751378f35ebb37ddf268
Zitat: | Der BND darf schweigen
URTEIL Das Bundesverwaltungsgericht hat entschieden, dass Bundesbehörden nur Informationen herausrücken müssen, die ihnen bereits vorliegen, und dass die Landespressegesetze für sie nicht gelten |
_________________ "als ob"
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