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Hartz IV - "Verbrechen gegen Menschlichkeit" III
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20175
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2292412) Verfasst am: 09.02.2023, 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Mal eine Frage an dich ,vrolijke, hast du je länger nachschicht gearbeitet? oder Wechselschicht?


Ich verstehe nicht was das mit meine Frage zu tun hat.
. beantworte sie doch bitte trotzdem.
oder auch nicht.

Wechselschicht ja. Bei Ford am Band.
Nachtschicht nein... Außer als Hausmeister, wenn die Heizung gesponnen hat. Das kam manchmal jede dritte Nacht vor. Zu der Zeit konnten wir auch nicht in ein Konzert oder so. Es konnte ja sein, das ich heim musste wegen der Heizung.
Und nun eine Antwort auf meine Frage. (ob man das nicht direkt mit der Firma hätte klären können, wo man sich vorstellen sollte).
Wenn du es weißt. Du warst es nicht, der die Stelle vorgeschlagen wurde.


korrekt.
dennoch frage ich mich, was genau derjenige mit der firma klären soll, wenn das an die behörde übermittelte stellenprofil ganz eindeutig ist.

nachtschicht zerstört die schlafarchitektur und mehr, das ist bekannt.

da nützt auch das bisschen kohle mehr nichts.

ansonsten ist natürlich auch entscheidend, wie lange man in 3- schichten arbeitet und ob man das freiwillig tut. und sicher auch, wie alt man ist.
2 schichtdienst ist in der regel kein problem.

ich frage mich aber, warum z.b. das jobcenter bei der vielen arbeit nicht nachschichten einlegt.
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"als ob"
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21789

Beitrag(#2292422) Verfasst am: 09.02.2023, 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Mit dem Würgergeld (Hartz5), ist ja alles besser geworden. Lachen
Das Jobcenter meines Vertrauens hat mir letzte Woche (Donnerstag), einen Vermittlungs - "Vorschlag" geschickt: Über eine Zeitarbeitsfirma soll ich im drei Schicht System (inklusive Nacht- und Wochenendarbeit), als Lagerist in der Industrie arbeiten. Mit Sanktionsandrohung für den Fall, dass ich mich auf diesen Topjob nicht bewerbe.

Meiner Mitwirkungspflicht nachkommend rufe ich am Freitag Vormittag Frau S. im Jobcenter an. Die ist aber erst am Montag wieder da. Urlaub, Arbeitsverweigerung, etc... man weiß es nicht, sie ist nicht da. Is' wohl kein 3 Schicht System, von Nacht- und Wochenendarbeit keine Rede. Also am Montag. Frau S. ist leider nicht erreichbar. Warum? Keine Auskunft.
Dienstag. Frau S. ist erreichbar!
"Guten Morgen. Sie haben mir diesen Vermittlungsvorschlag etc. geschickt."
"Was haben wir denn jetzt wieder Böses gemacht?!" (Seufz)
"Na ja, Sie wissen schon, daß ich nach einer Not Op seit dem 30.12. krankgeschrieben bin? Ich habe Heute um 10:30 Uhr den nächsten Verbandswechsel."
"In meinen Unterlagen steht bis 16. Januar!"
"Ich habe Ihnen das einmal telefonisch und dann noch einmal schriftlich mitgeteilt: Seit dem ersten Januar muß sich der Arbeitgeber die Krankmeldung von Krankenkasse bestätigen lassen."
"Jaa.., aber das gilt nur für UNS, also richtige Arbeitnehmer. Beim Bürgergeld gibt es da noch keine klare Regelung."

u.s.w. und so fort. Den Rest könnt' ihr euch denken... Mit Frau S. werde ich noch viel Spaß haben. skeptisch

Ja gut, dann schick denen halt die Krankschreibung. Wenn die Ihre Unterlagen nicht in Ordnung halten, ist das scheiße, aber das lässt sich doch trotzdem regeln.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1463

Beitrag(#2292908) Verfasst am: 26.02.2023, 23:38    Titel: Antworten mit Zitat

Aktueller dreiseitiger Bescheid: Ihnen wurden für den Zeitraum von... bis... nachträglich höhere Leistungen bewilligt.
Es folgen: Berechnungsbogen, Rechtsgrundlagen, etc. p.p. und der entscheidende Satz "in Höhe von 0,00 Euro."
Das kommt dabei heraus, wenn unterentwickelte KI auf überentwickelte Bürokratie trifft.
Der "Mehrbedarf" an Kosten für diesen Verwaltungsakt wird mir hoffentlich nicht nächsten Monat vom Regelsatz abgezogen skeptisch
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46338
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2292910) Verfasst am: 27.02.2023, 01:01    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Aktueller dreiseitiger Bescheid: Ihnen wurden für den Zeitraum von... bis... nachträglich höhere Leistungen bewilligt.
Es folgen: Berechnungsbogen, Rechtsgrundlagen, etc. p.p. und der entscheidende Satz "in Höhe von 0,00 Euro."
Das kommt dabei heraus, wenn unterentwickelte KI auf überentwickelte Bürokratie trifft.
Der "Mehrbedarf" an Kosten für diesen Verwaltungsakt wird mir hoffentlich nicht nächsten Monat vom Regelsatz abgezogen skeptisch


A propos Bürokratie. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2292389#2292389
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21789

Beitrag(#2292918) Verfasst am: 27.02.2023, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Aktueller dreiseitiger Bescheid: Ihnen wurden für den Zeitraum von... bis... nachträglich höhere Leistungen bewilligt.
Es folgen: Berechnungsbogen, Rechtsgrundlagen, etc. p.p. und der entscheidende Satz "in Höhe von 0,00 Euro."
Das kommt dabei heraus, wenn unterentwickelte KI auf überentwickelte Bürokratie trifft.
Der "Mehrbedarf" an Kosten für diesen Verwaltungsakt wird mir hoffentlich nicht nächsten Monat vom Regelsatz abgezogen skeptisch


A propos Bürokratie. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2292389#2292389

Ich antworte mal für ihn: Das Problem mit der Firma zu klären, wäre nicht sinnvoll.
Wenn das Joccenter ihn zu einem Vorstellungsgespräch schicken will, und er klärt mit der Firma, warum er nicht kommt, dann hat er erstens keine Bestätigung von der Firma über ein Vorstellungsgespräch, die das Jobcenter wahrsche3inlich haben will, und zweitens wird ihn das Jobcenter dann halt zu weiteren Vorstellungsgesprächen schicken. Er muss die Sache mit der Krankschreibung also schon mit dem Jobcenter klären. Und das Jobcenter muss eigentlich in der Lage sein, die Krankschreibung bei der Krankenkasse abzurufen.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2292919) Verfasst am: 27.02.2023, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
.

ich frage mich aber, warum z.b. das jobcenter bei der vielen arbeit nicht nachschichten einlegt.


Ein Mehrschicht-Betrieb erzeugt höhere Kosten, die entsprechend getragen werden müssen.
Im Falle des Arbeitsamtes würden die zusätzlichen Schichten sich nicht selbst durch das Geleistete/Produzierte refinanzieren, weshalb es eine Budgetfrage ist - und da lautet die Antwort sicher "wenig bis keins übrig" Smilie

Die Frage verstand sich natürlich rhetorisch, schon klar. Aber hinsichtlich des Arbeitsamtes muss man da auch ein bisschen darauf achten, "don´t kill the messenger" zu berücksichtigen mMn. Die Sachbearbeiter müssen weitestgehend einfach den ihnen auferlegten Regeln folgen, was die Betreuung betrifft.
Ich selbst & einige Leute in meinem Umfeld haben durchaus auch sehr positive Erfahrungen mit den Arbeitsamt-Mitarbeitern gemacht (im Sinne von: Sehr menschlicher und bemühter Umgang & bedacht darauf, die Möglichkeiten zur Hilfe auszuschöpfen). Ist am Ende immer ein individueller Sachverhalt und abhängig davon, wen man dort erwischt.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#2292929) Verfasst am: 27.02.2023, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Aktueller dreiseitiger Bescheid: Ihnen wurden für den Zeitraum von... bis... nachträglich höhere Leistungen bewilligt.
Es folgen: Berechnungsbogen, Rechtsgrundlagen, etc. p.p. und der entscheidende Satz "in Höhe von 0,00 Euro."
Das kommt dabei heraus, wenn unterentwickelte KI auf überentwickelte Bürokratie trifft.
Der "Mehrbedarf" an Kosten für diesen Verwaltungsakt wird mir hoffentlich nicht nächsten Monat vom Regelsatz abgezogen skeptisch


A propos Bürokratie. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2292389#2292389

Ich antworte mal für ihn: Das Problem mit der Firma zu klären, wäre nicht sinnvoll.
Wenn das Joccenter ihn zu einem Vorstellungsgespräch schicken will, und er klärt mit der Firma, warum er nicht kommt, dann hat er erstens keine Bestätigung von der Firma über ein Vorstellungsgespräch, die das Jobcenter wahrsche3inlich haben will, und zweitens wird ihn das Jobcenter dann halt zu weiteren Vorstellungsgesprächen schicken. Er muss die Sache mit der Krankschreibung also schon mit dem Jobcenter klären. Und das Jobcenter muss eigentlich in der Lage sein, die Krankschreibung bei der Krankenkasse abzurufen.


In meine Naivität dachte mir, dass er sich trotzdem mit der Firma in Verbindung setzen könnte. Es sei denn er wäre bettlägerig.
Die Firma könnte ihn daraufhin zu einem späteren Zeitpunkt einstellen. (oder auch, wegen der eine oder andere Begründung, auch nicht).
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1463

Beitrag(#2292956) Verfasst am: 01.03.2023, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Aktueller dreiseitiger Bescheid: Ihnen wurden für den Zeitraum von... bis... nachträglich höhere Leistungen bewilligt.
Es folgen: Berechnungsbogen, Rechtsgrundlagen, etc. p.p. und der entscheidende Satz "in Höhe von 0,00 Euro."
Das kommt dabei heraus, wenn unterentwickelte KI auf überentwickelte Bürokratie trifft.
Der "Mehrbedarf" an Kosten für diesen Verwaltungsakt wird mir hoffentlich nicht nächsten Monat vom Regelsatz abgezogen skeptisch


A propos Bürokratie. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2292389#2292389

Ich antworte mal für ihn: Das Problem mit der Firma zu klären, wäre nicht sinnvoll.
Wenn das Joccenter ihn zu einem Vorstellungsgespräch schicken will, und er klärt mit der Firma, warum er nicht kommt, dann hat er erstens keine Bestätigung von der Firma über ein Vorstellungsgespräch, die das Jobcenter wahrsche3inlich haben will, und zweitens wird ihn das Jobcenter dann halt zu weiteren Vorstellungsgesprächen schicken. Er muss die Sache mit der Krankschreibung also schon mit dem Jobcenter klären. Und das Jobcenter muss eigentlich in der Lage sein, die Krankschreibung bei der Krankenkasse abzurufen.


@ tillich: Danke Dir. Cool
Es macht mich zwischendurch einfach sooo müde, es immer wieder zu erklären.
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1463

Beitrag(#2292957) Verfasst am: 01.03.2023, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

@vrolijke: Du fragtest: "Dumme Frage. Wäre es nicht möglich gewesen, dein Problem mit der Firma zu erörtern, wo du dich vorstellen solltest?"

Gern beantworte ich auch diese Frage:
1) DIe Frage ist nicht dumm.
2) DIe Firma sucht einen Mitarbeiter der sofort anfangen kann und gesund und fit ist.
3) Die Firma ist auch nicht dumm.
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46338
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2292958) Verfasst am: 01.03.2023, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
@vrolijke: Du fragtest: "Dumme Frage. Wäre es nicht möglich gewesen, dein Problem mit der Firma zu erörtern, wo du dich vorstellen solltest?"

Gern beantworte ich auch diese Frage:
1) DIe Frage ist nicht dumm.
2) DIe Firma sucht einen Mitarbeiter der sofort anfangen kann und gesund und fit ist.
3) Die Firma ist auch nicht dumm.

Sorry, dass ich nerve.
Aber wenn man sich da vorstellt, sehen die doch selber, dass sie dich nicht sofort einstellen können, aber du wärst doch die Aufforderung nachgekommen, dich da vorzustellen. Und die vom Amt müssten doch damit zufrieden gestellt sein.
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1463

Beitrag(#2292959) Verfasst am: 01.03.2023, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
.

ich frage mich aber, warum z.b. das jobcenter bei der vielen arbeit nicht nachschichten einlegt.


Ein Mehrschicht-Betrieb erzeugt höhere Kosten, die entsprechend getragen werden müssen.
Im Falle des Arbeitsamtes würden die zusätzlichen Schichten sich nicht selbst durch das Geleistete/Produzierte refinanzieren, weshalb es eine Budgetfrage ist - und da lautet die Antwort sicher "wenig bis keins übrig" Smilie

Die Frage verstand sich natürlich rhetorisch, schon klar. Aber hinsichtlich des Arbeitsamtes muss man da auch ein bisschen darauf achten, "don´t kill the messenger" zu berücksichtigen mMn. Die Sachbearbeiter müssen weitestgehend einfach den ihnen auferlegten Regeln folgen, was die Betreuung betrifft.
Ich selbst & einige Leute in meinem Umfeld haben durchaus auch sehr positive Erfahrungen mit den Arbeitsamt-Mitarbeitern gemacht (im Sinne von: Sehr menschlicher und bemühter Umgang & bedacht darauf, die Möglichkeiten zur Hilfe auszuschöpfen). Ist am Ende immer ein individueller Sachverhalt und abhängig davon, wen man dort erwischt.


Mit dem letzten Satz hast Du das Problem auf den Punkt gebracht:
"Ermeßensspielraum" ist hier das Wort der Wahl. Das öffnet dem Verwaltungswahnsinn Tür und Tor. Von der Sympathie oder Antipathie irgendwelcher SachbearbeiterInnen abhängig zu sein kann darüber entscheiden ob ich morgen sanktioniert werde oder auch nicht. Mir steht aber, in Gestalt der Bürokraten und - Innen, ein ganzer Verwaltungsapparat (inklusive Rechtsabteilung), gegenüber der mich mit Verwaltungsakten, Rechtsbelehrungen und einem §§ Dschungel aus dem SGB konfontiert, während ich genug damit zu tun habe, mein Existenzminimum zu verteidigen und alle anderen Dinge zu regeln, die das tägliche Leben betreffen.

Beispiel: Nach Abzug aller Unkosten bleiben mir aktuell ca. 300,00 Euro im Monat für alles was man so braucht. Davon habe ich in den letzten sechs Wochen z.B. alle Zuzahlungen in der Apotheke bezahlt, für die Medikamente etc. die ich nach der Notfall OP brauchte. Erst wenn mein Jahresbudget an Zuzahlungen erreicht ist, kann ich mich von den Zuzahlungen befreien lassen. Bis dahin gilt: Medikamente oder Lebensmittel kaufen. Ganz abgesehen von den Fahrtkosten.

Und da wundert sich jemand, wenn man bei Hartz V nicht mehr Zeit zum Arbeiten findet... skeptisch
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1463

Beitrag(#2292960) Verfasst am: 01.03.2023, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
@vrolijke: Du fragtest: "Dumme Frage. Wäre es nicht möglich gewesen, dein Problem mit der Firma zu erörtern, wo du dich vorstellen solltest?"

Gern beantworte ich auch diese Frage:
1) DIe Frage ist nicht dumm.
2) DIe Firma sucht einen Mitarbeiter der sofort anfangen kann und gesund und fit ist.
3) Die Firma ist auch nicht dumm.

Sorry, dass ich nerve.
Aber wenn man sich da vorstellt, sehen die doch selber, dass sie dich nicht sofort einstellen können, aber du wärst doch die Aufforderung nachgekommen, dich da vorzustellen. Und die vom Amt müssten doch damit zufrieden gestellt sein.


Tststs... es ist doch kein "Amt" mehr. Es ist ein "Jobcenter" (also mehr so ein Factory Outlet), und ich bin Kunde also König. Cool
Als solcher hat das Joop - Center ein Profil von mir in ihrer Online Datenbank, aus der jede/r mehr oder minder seriöse Zeitarbeitszausel/ -zauselin sich BewerberInnen auswählen kann und dem JC dann eine offene Stellen meldet.

Da diese Datenbak ungefähr so schlecht gepflegt wird wie die Sitzbank hier oben am Waldrand , wird mein Datensatz nicht offline gestellt, wenn ich z.B. im Krankenhaus liege. Der Arbeitgeber/ die Arbeitgeberin geht also davon aus, dass ich (und viele andere), SOFORT dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehe. Quasi Tinder für ArbeitgeberInnen.

Mir flattert dann ein Stellenvorschlag ins Haus (erstellt von einer Software), der mich verpflichtet, mich UMGEHEND dort mit allen Unterlagen (Lebenslauf, Iso Matte und polizeilichem Führungszeugnis), zu bewerben, sonst: Sanktion!

Und auf dieser Grundlage trete ich dann mit der Firma in Kontakt und erkläre den Kontext?!
Aber sicher. Die haben echt was anderes zu tun. Im schlimmsten Fall meldet die Firma an das JC zurück (zurecht genervt), dass ich dem Arbeitsmarkt z.Z. gar nicht zur Verfügung stehe und somit die Einstellung verhindert habe. Die Software registriert das und schickt mir eine Sanktionsandrohung von 10- 30% des Regelsatzes. Widerspruch binnen 4 Wochen möglich.

Die Sachbearbeiterin Frau S. (die seit sechs Wochen weiss, daß ich krankgeschrieben bin),liest das in ihrem PC und verfügt erstmal eine Sanktion von "nur" 10%, weil ich mich nicht ordnungsgemäss beworben habe. Dagegen kann ich Widerspruch einlegen. Bis der entschieden ist fehlen mir aber 10% meines verfügbaren Einkommens. Was das bedeutet -siehe oben.

Bevor das hier eine unendliche Geschichte wird: Bürokratie hat mit Lebensrealität wenig zu tun. Und wer glaubt, dass Sozialleistungen eine Hängematte sind, hat noch nie in einer Hängematte gelegen. Cool
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Beitrag(#2292961) Verfasst am: 01.03.2023, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:

Tststs... es ist doch kein "Amt" mehr. Es ist ein "Jobcenter" (also mehr so ein Factory Outlet), und ich bin Kunde also König. Cool
Als solcher hat das Joop - Center ein Profil von mir in ihrer Online Datenbank, aus der jede/r mehr oder minder seriöse Zeitarbeitszausel/ -zauselin sich BewerberInnen auswählen kann und dem JC dann eine offene Stellen meldet.

Da diese Datenbak ungefähr so schlecht gepflegt wird wie die Sitzbank hier oben am Waldrand , wird mein Datensatz nicht offline gestellt, wenn ich z.B. im Krankenhaus liege. Der Arbeitgeber/ die Arbeitgeberin geht also davon aus, dass ich (und viele andere), SOFORT dem Arbeitsmarkt zu Verfügung stehe. Quasi Tinder für ArbeitgeberInnen.

Mir flattert dann ein Stellenvorschlag ins Haus (erstellt von einer Software), der mich verpflichtet, mich UMGEHEND dort mit allen Unterlagen (Lebenslauf, Iso Matte und polizeilichem Führungszeugnis), zu bewerben, sonst: Sanktion!

Und auf dieser Grundlage trete ich dann mit der Firma in Kontakt und erkläre den Kontext?!
Aber sicher. Die haben echt was anderes zu tun. Im schlimmsten Fall meldet die Firma an das JC zurück (zurecht genervt), dass ich dem Arbeitsmarkt z.Z. gar nicht zur Verfügung stehe und somit die Einstellung verhindert habe. Die Software registriert das und schickt mir eine Sanktionsandrohung von 10- 30% des Regelsatzes. Widerspruch binnen 4 Wochen möglich.

Die Sachbearbeiterin Frau S. (die seit sechs Wochen weiss, daß ich krankgeschrieben bin),liest das in ihrem PC und verfügt erstmal eine Sanktion von "nur" 10%, weil ich mich nicht ordnungsgemäss beworben habe. Dagegen kann ich Widerspruch einlegen. Bis der entschieden ist fehlen mir aber 10% meines verfügbaren Einkommens. Was das bedeutet -siehe oben.

Bevor das hier eine unendliche Geschichte wird: Bürokratie hat mit Lebensrealität wenig zu tun. Und wer glaubt, dass Sozialleistungen eine Hängematte sind, hat noch nie in einer Hängematte gelegen. Cool



Einen Lebenslauf hat man ja, aber ein Führungszeugnis dauert doch in der Regel 2 bis 4 Wochen. Sowas braucht man für eine Bewerbung? Seltsam. Das passt doch nicht zu "umgehend".
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Wilson
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Beitrag(#2292963) Verfasst am: 01.03.2023, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?
closman ist doch auch nicht mehr der jüngste oder irre ich da? Verlegen
schliesslich muss man sich ja gut verkaufen oder gilt das für den arbeitslos gewordenen nicht? natürlich nicht.
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vrolijke
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Beitrag(#2292972) Verfasst am: 01.03.2023, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?
Willst du damit sagen: "wenn sich das nicht lohnt, bezieht mal lieber weiter Bürgergeld?"

Wilson hat folgendes geschrieben:
ist doch auch nicht mehr der jüngste oder irre ich da? Verlegen
Über persönliche Zustände wurde, soviel ich weiß, noch nicht gesprochen. Für Personen mit Einschränkungen gelten natürlich andere Maßstäben.

Wilson hat folgendes geschrieben:
schliesslich muss man sich ja gut verkaufen oder gilt das für den arbeitslos gewordenen nicht? natürlich nicht.
Gerade als Arbeitslose muss man sich gut verkaufen. Sich nicht verramschen lassen. Lieber selber suchen. Annoncen lesen, Bewerbungen schreiben.
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Wilson
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Beitrag(#2292983) Verfasst am: 02.03.2023, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?
Willst du damit sagen: "wenn sich das nicht lohnt, bezieht mal lieber weiter Bürgergeld?"

willst du mir das etwa unterstellen?

dann könnte ich dir unterstellen, du stellst die Initiative (kranker) arbeitssuchender in Frage bzw siehst nur bettlaegrigkeit als legitimen Grund, nicht irgendwelche sh** Jobs anzunehmen.
und das ganze tarnst du als naive Nachfrage. (siehe vorpost)
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vrolijke
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Beitrag(#2292984) Verfasst am: 02.03.2023, 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?
Willst du damit sagen: "wenn sich das nicht lohnt, bezieht mal lieber weiter Bürgergeld?"

willst du mir das etwa unterstellen?

dann könnte ich dir unterstellen, du stellst die Initiative (kranker) arbeitssuchender in Frage bzw siehst nur bettlaegrigkeit als legitimen Grund, nicht irgendwelche sh** Jobs anzunehmen.
und das ganze tarnst du als naive Nachfrage. (siehe vorpost)


Solche boshafte Behauptungen entbehren jegliche Unterbauungen. Das ist eine reine Unterstellung von dir.
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Tarvoc
would prefer not to.



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Beitrag(#2292985) Verfasst am: 02.03.2023, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?

Willst du damit sagen: "wenn sich das nicht lohnt, bezieht mal lieber weiter Bürgergeld?"

Ja aber hoffentlich!! Für den Profit reicher Arschgeigen sich den Arsch abzuschuften ist doch kein Selbstzweck!! Mit den Augen rollen
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vrolijke
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Beitrag(#2292986) Verfasst am: 02.03.2023, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?

Willst du damit sagen: "wenn sich das nicht lohnt, bezieht mal lieber weiter Bürgergeld?"

Ja aber hoffentlich!! Für den Profit reicher Arschgeigen sich den Arsch abzuschuften ist doch kein Selbstzweck!! Mit den Augen rollen


Am besten wir bleiben alle zuhause, und lassen andere schuften. Mit den Augen rollen
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Beitrag(#2292987) Verfasst am: 02.03.2023, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?
closman ist doch auch nicht mehr der jüngste oder irre ich da? Verlegen
schliesslich muss man sich ja gut verkaufen oder gilt das für den arbeitslos gewordenen nicht? natürlich nicht.


Jepp, ich bin ein alter Zausel Cool

Konkret gehe ich bei dem Job und meiner Steuerklasse mit 7,00 Euro und 'm Keks Netto pro Stunde nach Hause. Die An- und Abfahrt mit ÖPNV kostet täglich rund 16,00 Euro. Je nach Schichtzulagen würde ich jeden Monat unterschiedlich viel/wenig verdienen und regelmäßig Leistungen vom Jobcenter beantragen müssen um Aufzustocken.

Der Betrieb zahlt an den Sklavenhän.... äh, die Zeitarbeitsfirma erheblich mehr. Als Arbeitnehmer habe ich bei Zeitarbeitsfirmen noch weniger Rechte als im Betrieb selbst. In Frankreich läuft das genau andersherum: Der Zeitarbeiter verdient mehr als der Festangestellte, weil er flexibler sein muss und ein höheres Risiko trägt, seinen Job wieder zu verlieren. In D. scheinbar nicht machbar.

Und Cherry on the top: Das JC hat mich bereits vor Jahren durch den eigenen medizinischen Dienst durchchecken lassen und genau solche Schichtarbeit ausgeschlossen. Das sickert in der Abteilung aber nicht durch, darauf muß ich selbst hinweisen. DIe Abläufe sind so automatisiert, dass auf so ein "Angebot" die Sanktion folgt, wenn ich nicht unmittelbar reagiere und das klarstelle. Natürlich immer per Einschreiben und den jeweils notwendigen Kopien. Ich hab's ja...
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closeman
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Beitrag(#2292988) Verfasst am: 02.03.2023, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?

Willst du damit sagen: "wenn sich das nicht lohnt, bezieht mal lieber weiter Bürgergeld?"

Ja aber hoffentlich!! Für den Profit reicher Arschgeigen sich den Arsch abzuschuften ist doch kein Selbstzweck!! Mit den Augen rollen


Am besten wir bleiben alle zuhause, und lassen andere schuften. Mit den Augen rollen


Wer tatsächlich andere für sich schuften lässt ist dieses Zeitarbeitsgesindel. Schau doch mal, wieviele solcher "Vermieter" in deiner Umgebung genau damit Geld verdienen. Würden die Firmen direkt einstellen, müssten diese Leute alle selbst die Jobs machen für die sie bisher andere geschickt und dafür abkassiert haben.

"Schuften" sollte ohnehin niemand und wenn, dann dafür auch angemessen bezahlt werden. Die Möglichkeit einen Job zu machen der Spaß macht und gut bezahlt wird, kommt im Weltbild mancher Leute wohl gar nicht mehr vor.
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vrolijke
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Beitrag(#2292990) Verfasst am: 02.03.2023, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
die interessanteste Frage wurde nun aber nicht gestellt: wie sieht der Verdienst aus für die 3 -Schichten- plagerei?

Willst du damit sagen: "wenn sich das nicht lohnt, bezieht mal lieber weiter Bürgergeld?"

Ja aber hoffentlich!! Für den Profit reicher Arschgeigen sich den Arsch abzuschuften ist doch kein Selbstzweck!! Mit den Augen rollen


Am besten wir bleiben alle zuhause, und lassen andere schuften. Mit den Augen rollen


Wer tatsächlich andere für sich schuften lässt ist dieses Zeitarbeitsgesindel. Schau doch mal, wieviele solcher "Vermieter" in deiner Umgebung genau damit Geld verdienen. Würden die Firmen direkt einstellen, müssten diese Leute alle selbst die Jobs machen für die sie bisher andere geschickt und dafür abkassiert haben.

"Schuften" sollte ohnehin niemand und wenn, dann dafür auch angemessen bezahlt werden. Die Möglichkeit einen Job zu machen der Spaß macht und gut bezahlt wird, kommt im Weltbild mancher Leute wohl gar nicht mehr vor.

Ich weiß, dass ich hier mit meine Einstellung nicht viele Freunde mache.
Ich habe immer versucht, für das aufzukommen, dass ich verbrauche.
Ich habe, bis auf wenige Ausnahmen, immer Jobs gemacht die mir Spaß machten. Die werden einem aber nicht hinterhergetragen.
Ich hatte schon mal 5 Jobs in einem Jahr. Davon 3 die wirklich unangenehm waren. Staubsaugervertreter und Bandarbeit. Einen Versuch mich selbständig zu machen scheiterte kläglich.
Auch sich hinsetzen und meinen, sollen doch andere für mich einen netten gut bezahlten Job suchen, finde ich wirklich unmöglich.
Das andere noch mehr abzocken auf andere Leuts Kosten, lasse ich als Entschuldigung nicht gelten.
Drecksäcke gibt es immer. Danach sollte man sich nicht richten.
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closeman
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Beitrag(#2292991) Verfasst am: 02.03.2023, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

@ vrolijke:

Du bist nicht die einzige Person, die in ihrem Leben gearbeitet hat. Jobs hatte ich schon jede Menge. Wie Du in einem anderen Thread nachlesen kannst, hat mir die Pandemie und die Bürokratie einen Strich durch die Rechnung gemacht, mir meinen nächsten Job selbst zu schaffen.
Wenn ich mich gegen sinnlose Stellenangebote wehre kannst Du daraus nicht ableiten, dass ich mich hinsetze und erwarte, dass andere Leute mir einen schönen Job suchen sollen. Da hast Du etwas grundsätzlich missverstanden.
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vrolijke
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Beitrag(#2292993) Verfasst am: 02.03.2023, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
@ vrolijke:

Du bist nicht die einzige Person, die in ihrem Leben gearbeitet hat. Jobs hatte ich schon jede Menge. Wie Du in einem anderen Thread nachlesen kannst, hat mir die Pandemie und die Bürokratie einen Strich durch die Rechnung gemacht, mir meinen nächsten Job selbst zu schaffen.
Wenn ich mich gegen sinnlose Stellenangebote wehre kannst Du daraus nicht ableiten, dass ich mich hinsetze und erwarte, dass andere Leute mir einen schönen Job suchen sollen. Da hast Du etwas grundsätzlich missverstanden.


Es tut mir Leid, wenn ich dich missverstanden habe.
Ich bekam den Eindruck, unter Anderem auch, weil du schriebst, dass du keinen Lebenslauf hättest. Von eine Bewerbung hast du auch noch nichts geschrieben. Was natürlich nicht heißt, dass du noch keine getätigt hast.
Wie gesagt. Alles nur subjektive Eindrücke.
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Tarvoc
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Beitrag(#2293026) Verfasst am: 04.03.2023, 02:56    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich weiß, dass ich hier mit meine Einstellung nicht viele Freunde mache.

Vor allem verstehst du die ökonomischen Zusammenhänge, über die du redest, allem Anschein nach recht grundlegend falsch. Hier zum Beispiel:

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich habe immer versucht, für das aufzukommen, dass ich verbrauche.

vrolijke, kein Unternehmer wird jemanden einstellen, der nur so viel Tauschwert produziert, wie er an Lohn ausgezahlt bekommt - der ihm also keinen Mehrwert erwirtschaftet. Um überhaupt eingestellt zu werden und zu bleiben, musst du mehr an Wert für deinen Arbeitgeber produzieren als du verbrauchst. Und zwar üblicherweise ungleich mehr. Das meiste davon bekommst du freilich überhaupt nie zu sehen. Das wandert in die Taschen deines Arbeitgebers. So funktioniert einfach kapitalistische Lohnarbeit.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das andere noch mehr abzocken auf andere Leuts Kosten, lasse ich als Entschuldigung nicht gelten.
Drecksäcke gibt es immer. Danach sollte man sich nicht richten.

Das hat doch nichts mit individuellen Drecksäcken zu tun. Das Erarbeiten von Profit für andere Leute ist schlichtweg das, was Lohnarbeit immer ist. Strukturell. Ihrem ganzen Begriff nach. Niemand stellt dich ein, wenn du keinen Profit erwirtschaftest, d. h. wenn deine Arbeit nicht mehr Verkaufbares produziert, als du an Lohn bekommst - und zwar mehr an Privateigentum für deinen Arbeitgeber, nicht irgendein abstraktes Mehr für "die Gesellschaft" oder für irgendwelche anderen Leute, die vielleicht mehr brauchen. Deswegen ist auch dein "Gehen wir doch gleich alle gar nicht mehr arbeiten!" so off point. Die Leute können von mir aus gerne arbeiten und produzieren, wenn sie irgendwas wollen, oder auch nur einfach wenn ihnen die Arbeit Spaß macht. Nur gibt es Arbeitslosigkeit im Kapitalismus überhaupt nur deshalb, weil sie das in unserer Gesellschaft eben nicht für sich selbst und füreinander so können, wie sie wollen - weil die Produktionsmittel und -stätten Privatbesitz einiger weniger sind und sie mit und an ihnen nur arbeiten können, wenn sie für diese wenigen produzieren, und um diese immer weniger werdenden sogenannten "Stellen" müssen sie auch noch konkurrieren. In einer rationalen Gesellschaft wäre jeder Arbeitsplatz, der z. B. aufgrund Automatisierung wegfällt, ein Segen für die ganze Gesellschaft inklusive desjenigen, der bisher auf diesem Arbeitsplatz gearbeitet hat. Die Leute hätten dann weniger zu arbeiten und mehr Güter. Aber weil die Maschinen, die ihn ersetzt haben, Privateigentum irgendeines Unternehmers sind, der ein alleiniges Anrecht auf sie und ihre Früchte hat, ist besagter Arbeiter gleichzeitig mit seiner Ersetzung auch von den produzierten Gütern abgeschnitten, oder - da ihm ohne Arbeit auch das Geld fehlt - sogar gleich von allen produzierten Gütern. Je nachdem, in welchem Land man lebt, also sogar gleich auch noch von Grundrechten wie Nahrung, Wohnung und medizinischer Versorgung. Jedes Arbeiten im Kapitalismus ist Arbeiten für den Profit der Wenigen, die unsere Produktivkräfte und damit letztlich die Grundlage unseres gesellschaftlichen Lebens privat besitzen, und nach ihrem Kommando. Diese Art von Arbeit ist die, von der ich sage: Ja, es wäre besser, wenn die Leute das ganz lassen würden - nicht um sie anderen aufzubürden, sondern um sie abzuschaffen. Sie macht nämlich die Arbeitenden, die menschliche Gesellschaft und inzwischen auch den Planeten kaputt.
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Kat
ich bin dann mal weg...



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Beitrag(#2293028) Verfasst am: 04.03.2023, 08:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Das hat doch nichts mit individuellen Drecksäcken zu tun. Das Erarbeiten von Profit für andere Leute ist schlichtweg das, was Lohnarbeit immer ist. Strukturell. Ihrem ganzen Begriff nach. Niemand stellt dich ein, wenn du keinen Profit erwirtschaftest, d. h. wenn deine Arbeit nicht mehr Verkaufbares produziert, als du an Lohn bekommst - und zwar mehr an Privateigentum für deinen Arbeitgeber, nicht irgendein abstraktes Mehr für "die Gesellschaft" oder für irgendwelche anderen Leute, die vielleicht mehr brauchen. Deswegen ist auch dein "Gehen wir doch gleich alle gar nicht mehr arbeiten!" so off point. Die Leute können von mir aus gerne arbeiten und produzieren, wenn sie irgendwas wollen, oder auch nur einfach wenn ihnen die Arbeit Spaß macht. Nur gibt es Arbeitslosigkeit im Kapitalismus überhaupt nur deshalb, weil sie das in unserer Gesellschaft eben nicht für sich selbst und füreinander so können, wie sie wollen - weil die Produktionsmittel und -stätten Privatbesitz einiger weniger sind und sie mit und an ihnen nur arbeiten können, wenn sie für diese wenigen produzieren, und um diese immer weniger werdenden sogenannten "Stellen" müssen sie auch noch konkurrieren. In einer rationalen Gesellschaft wäre jeder Arbeitsplatz, der z. B. aufgrund Automatisierung wegfällt, ein Segen für die ganze Gesellschaft inklusive desjenigen, der bisher auf diesem Arbeitsplatz gearbeitet hat. Die Leute hätten dann weniger zu arbeiten und mehr Güter. Aber weil die Maschinen, die ihn ersetzt haben, Privateigentum irgendeines Unternehmers sind, der ein alleiniges Anrecht auf sie und ihre Früchte hat, ist besagter Arbeiter gleichzeitig mit seiner Ersetzung auch von den produzierten Gütern abgeschnitten, oder - da ihm ohne Arbeit auch das Geld fehlt - sogar gleich von allen produzierten Gütern. Je nachdem, in welchem Land man lebt, also sogar gleich auch noch von Grundrechten wie Nahrung, Wohnung und medizinischer Versorgung. Jedes Arbeiten im Kapitalismus ist Arbeiten für den Profit der Wenigen, die unsere Produktivkräfte und damit letztlich die Grundlage unseres gesellschaftlichen Lebens privat besitzen, und nach ihrem Kommando. Diese Art von Arbeit ist die, von der ich sage: Ja, es wäre besser, wenn die Leute das ganz lassen würden - nicht um sie anderen aufzubürden, sondern um sie abzuschaffen. Sie macht nämlich die Arbeitenden, die menschliche Gesellschaft und inzwischen auch den Planeten kaputt.


Könntest Du nicht, spätestens alle 5 Zeilen, einen Absatz einfügen?
Das erleichtert enorm die Lesbarkeit, insbersondere wenn die Augen nicht mehr so gut sind.
Danke!
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vrolijke
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Beitrag(#2293033) Verfasst am: 04.03.2023, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kat hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Das hat doch nichts mit individuellen Drecksäcken zu tun. Das Erarbeiten von Profit für andere Leute ist schlichtweg das, was Lohnarbeit immer ist. Strukturell.
Ihrem ganzen Begriff nach. Niemand stellt dich ein, wenn du keinen Profit erwirtschaftest, d. h. wenn deine Arbeit nicht mehr Verkaufbares produziert, als du an Lohn bekommst - und zwar mehr an Privateigentum für deinen Arbeitgeber, nicht irgendein abstraktes Mehr für "die Gesellschaft" oder für irgendwelche anderen Leute, die vielleicht mehr brauchen.
Deswegen ist auch dein "Gehen wir doch gleich alle gar nicht mehr arbeiten!" so off point.
Die Leute können von mir aus gerne arbeiten und produzieren, wenn sie irgendwas wollen, oder auch nur einfach wenn ihnen die Arbeit Spaß macht.
Nur gibt es Arbeitslosigkeit im Kapitalismus überhaupt nur deshalb, weil sie das in unserer Gesellschaft eben nicht für sich selbst und füreinander so können, wie sie wollen - weil die Produktionsmittel und -stätten Privatbesitz einiger weniger sind und sie mit und an ihnen nur arbeiten können, wenn sie für diese wenigen produzieren, und um diese immer weniger werdenden sogenannten "Stellen" müssen sie auch noch konkurrieren.
In einer rationalen Gesellschaft wäre jeder Arbeitsplatz, der z. B. aufgrund Automatisierung wegfällt, ein Segen für die ganze Gesellschaft inklusive desjenigen, der bisher auf diesem Arbeitsplatz gearbeitet hat.
Die Leute hätten dann weniger zu arbeiten und mehr Güter. Aber weil die Maschinen, die ihn ersetzt haben, Privateigentum irgendeines Unternehmers sind, der ein alleiniges Anrecht auf sie und ihre Früchte hat, ist besagter Arbeiter gleichzeitig mit seiner Ersetzung auch von den produzierten Gütern abgeschnitten, oder - da ihm ohne Arbeit auch das Geld fehlt - sogar gleich von allen produzierten Gütern.
Je nachdem, in welchem Land man lebt, also sogar gleich auch noch von Grundrechten wie Nahrung, Wohnung und medizinischer Versorgung. Jedes Arbeiten im Kapitalismus ist Arbeiten für den Profit der Wenigen, die unsere Produktivkräfte und damit letztlich die Grundlage unseres gesellschaftlichen Lebens privat besitzen, und nach ihrem Kommando. Diese Art von Arbeit ist die, von der ich sage: Ja, es wäre besser, wenn die Leute das ganz lassen würden - nicht um sie anderen aufzubürden, sondern um sie abzuschaffen. Sie macht nämlich die Arbeitenden, die menschliche Gesellschaft und inzwischen auch den Planeten kaputt.


Könntest Du nicht, spätestens alle 5 Zeilen, einen Absatz einfügen?
Das erleichtert enorm die Lesbarkeit, insbersondere wenn die Augen nicht mehr so gut sind.
Danke!


Ich habe das jetzt mal gemacht, weil ich es sonst auch kaum lesen kann.
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vrolijke
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Beitrag(#2293034) Verfasst am: 04.03.2023, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich weiß, dass ich hier mit meine Einstellung nicht viele Freunde mache.

Vor allem verstehst du die ökonomischen Zusammenhänge, über die du redest, allem Anschein nach recht grundlegend falsch. Hier zum Beispiel:

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich habe immer versucht, für das aufzukommen, dass ich verbrauche.

vrolijke, kein Unternehmer wird jemanden einstellen, der nur so viel Tauschwert produziert, wie er an Lohn ausgezahlt bekommt - der ihm also keinen Mehrwert erwirtschaftet. Um überhaupt eingestellt zu werden und zu bleiben, musst du mehr an Wert für deinen Arbeitgeber produzieren als du verbrauchst. Und zwar üblicherweise ungleich mehr. Das meiste davon bekommst du freilich überhaupt nie zu sehen. Das wandert in die Taschen deines Arbeitgebers. So funktioniert einfach kapitalistische Lohnarbeit.

Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt.
Ich machs noch mal.
Ich habe immer versucht, durch meine Arbeit, meinen Lebensunterhalt zu gestallten. Dass mein Arbeitgeber davon mehr hat als ich, ist mir schon klar.
Was schlägst du stattdessen vor?
Das einzige was man dagegen tun kann, ist sich seinen Lebensunterhalt durch selbständige Arbeit zu gestallten. Das schafft nicht jeder. Ich jedenfalls nicht. Ich habe es probiert. Also bin ich darauf angewiesen, dass mich jemand einstellt. Ist zwar blöd, aber notwendig. Wenn man nicht von eine Erbschaft oder der Gnade der Eltern lebt.
Von der Gnade von irgend eine Behörde abhängig zu sein, stelle ich mir grauenhaft vor.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Das andere noch mehr abzocken auf andere Leuts Kosten, lasse ich als Entschuldigung nicht gelten.
Drecksäcke gibt es immer. Danach sollte man sich nicht richten.

Das hat doch nichts mit individuellen Drecksäcken zu tun. Das Erarbeiten von Profit für andere Leute ist schlichtweg das, was Lohnarbeit immer ist. Strukturell. Ihrem ganzen Begriff nach. Niemand stellt dich ein, wenn du keinen Profit erwirtschaftest, d. h. wenn deine Arbeit nicht mehr Verkaufbares produziert, als du an Lohn bekommst - und zwar mehr an Privateigentum für deinen Arbeitgeber, nicht irgendein abstraktes Mehr für "die Gesellschaft" oder für irgendwelche anderen Leute, die vielleicht mehr brauchen. Deswegen ist auch dein "Gehen wir doch gleich alle gar nicht mehr arbeiten!" so off point. Die Leute können von mir aus gerne arbeiten und produzieren, wenn sie irgendwas wollen, oder auch nur einfach wenn ihnen die Arbeit Spaß macht. Nur gibt es Arbeitslosigkeit im Kapitalismus überhaupt nur deshalb, weil sie das in unserer Gesellschaft eben nicht für sich selbst und füreinander so können, wie sie wollen - weil die Produktionsmittel und -stätten Privatbesitz einiger weniger sind und sie mit und an ihnen nur arbeiten können, wenn sie für diese wenigen produzieren, und um diese immer weniger werdenden sogenannten "Stellen" müssen sie auch noch konkurrieren. In einer rationalen Gesellschaft wäre jeder Arbeitsplatz, der z. B. aufgrund Automatisierung wegfällt, ein Segen für die ganze Gesellschaft inklusive desjenigen, der bisher auf diesem Arbeitsplatz gearbeitet hat. Die Leute hätten dann weniger zu arbeiten und mehr Güter. Aber weil die Maschinen, die ihn ersetzt haben, Privateigentum irgendeines Unternehmers sind, der ein alleiniges Anrecht auf sie und ihre Früchte hat, ist besagter Arbeiter gleichzeitig mit seiner Ersetzung auch von den produzierten Gütern abgeschnitten, oder - da ihm ohne Arbeit auch das Geld fehlt - sogar gleich von allen produzierten Gütern. Je nachdem, in welchem Land man lebt, also sogar gleich auch noch von Grundrechten wie Nahrung, Wohnung und medizinischer Versorgung. Jedes Arbeiten im Kapitalismus ist Arbeiten für den Profit der Wenigen, die unsere Produktivkräfte und damit letztlich die Grundlage unseres gesellschaftlichen Lebens privat besitzen, und nach ihrem Kommando. Diese Art von Arbeit ist die, von der ich sage: Ja, es wäre besser, wenn die Leute das ganz lassen würden - nicht um sie anderen aufzubürden, sondern um sie abzuschaffen. Sie macht nämlich die Arbeitenden, die menschliche Gesellschaft und inzwischen auch den Planeten kaputt.


Ich verstehe schon was du meinst. Du offensichtlich mich nicht.

Das was du uns mitteilst weiß eigentlich jeder mit etwas Grips im Kopf.
Diese Zustände werden sich nicht, und ganz bestimmt nicht, in nähere Zeit ändern.
Sprich; wir müssen notgedrungen mit den Zustand leben, wie er nun mal ist.
Menschen, die nicht von einem Erben, oder auf Kosten der Eltern leben, müssen sehen wie sie so gut wie möglich mit den vorhandenen Zustände klarkommen.
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Beitrag(#2293036) Verfasst am: 04.03.2023, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich habe immer versucht, durch meine Arbeit, meinen Lebensunterhalt zu gestallten. Dass mein Arbeitgeber davon mehr hat als ich, ist mir schon klar.
Was schlägst du stattdessen vor?
Das einzige was man dagegen tun kann, ist sich seinen Lebensunterhalt durch selbständige Arbeit zu gestallten. Das schafft nicht jeder. Ich jedenfalls nicht. Ich habe es probiert. Also bin ich darauf angewiesen, dass mich jemand einstellt. Ist zwar blöd, aber notwendig. Wenn man nicht von eine Erbschaft oder der Gnade der Eltern lebt.
Von der Gnade von irgend eine Behörde abhängig zu sein, stelle ich mir grauenhaft vor.

Was ich vorschlagen, ist, dass man - zumindest bis man die Hebel gefunden hat, um Produktion und Distribution tiefgreifender zu reformieren - aufhört, anderen Leuten zu sagen, wie sie ihr Leben zu gestalten haben. Klarerweise kann ich mir für mein eigenes Leben auch nicht vorstellen, mich permanent auf dem Bürgergeld auszuruhen. Aber auch die Leute, die sich auf diese oder andere Weise vom Arbeitsmarkt fernhalten, handeln im Interesse der Arbeiterklasse im Ganzen, nämlich indem sie das Angebot an Arbeitskräften und dadurch den Konkurrenzdruck verringern. Wer jetzt noch das Gesetz von Angebot und Nachfrage im Kopf hat, kann sich ausrechnen, was das für die Löhne bedeutet - bzw. zumindest schafft es den Arbeitern sowohl individuell als auch kollektiv eine größere Verhandlungsbasis. Genau deshalb gibt es ja überhaupt den Bewerbungszwang mitsamt Sanktionen: Um das Angebot an Arbeitskräften möglichst hoch, ergo die Löhne niedrig zu halten. Ein starkes Sozialsystem mit wenig Repression ist ökonomisch im Interesse der ganzen Arbeiterklasse und auch derjenigen Lohnarbeiter, die es nicht unmittelbar brauchen. Schwache soziale Netze mit Bewerbungszwang und Repressionen nutzen hingegen ausschließlich den Arbeitgebern. Deshalb sagte ich, Lohnarbeit ist kein Selbstzweck - jedenfalls nicht unabhängig davon, um was für einen Job es sich handelt, die Umstände, wie er bezahlt wird, etc. Wenn deine berufliche Tätigkeit für dich persönlich so erfüllen ist, dass sie Selbstzweck wird, okay. Ist ja bei meiner akademischen Karriere auch so, und für die mache ich sogar auch mal Arbeit, für die ich überhaupt nicht bezahlt werde. Aber das ist in dieser Welt ein Glücksfall und lässt sich nicht auf Lohnarbeit als solche unabhängig von Möglichkeiten, Inhalt und Umständen generalisieren, und auch nicht auf alle einzelnen Individuen.
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Beitrag(#2293038) Verfasst am: 04.03.2023, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich habe immer versucht, durch meine Arbeit, meinen Lebensunterhalt zu gestallten. Dass mein Arbeitgeber davon mehr hat als ich, ist mir schon klar.
Was schlägst du stattdessen vor?
Das einzige was man dagegen tun kann, ist sich seinen Lebensunterhalt durch selbständige Arbeit zu gestallten. Das schafft nicht jeder. Ich jedenfalls nicht. Ich habe es probiert. Also bin ich darauf angewiesen, dass mich jemand einstellt. Ist zwar blöd, aber notwendig. Wenn man nicht von eine Erbschaft oder der Gnade der Eltern lebt.
Von der Gnade von irgend eine Behörde abhängig zu sein, stelle ich mir grauenhaft vor.


Was ich vorschlagen, ist, dass man - zumindest bis man die Hebel gefunden hat, um Produktion und Distribution tiefgreifender zu reformieren - aufhört, anderen Leuten zu sagen, wie sie ihr Leben zu gestalten haben.
Ich würde nie sagen, wie andere Leute ihr Leben zu gestalten haben... wenn sie damit zufrieden sind.
Anders verhält es sich, wenn jemand mit sein Schicksal hadert. Dann verteile ich gerne Ratschläge. Es mag sein, dass das nicht gerne gesehen wird, aber den einen oder anderen hat sich schon mal bei mir bedankt, weil ich ihn gezeigt habe, dass Schicksale nicht unveränderbar sind.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Klarerweise kann ich mir für mein eigenes Leben auch nicht vorstellen, mich permanent auf dem Bürgergeld auszuruhen. Aber auch die Leute, die sich auf diese oder andere Weise vom Arbeitsmarkt fernhalten, handeln im Interesse der Arbeiterklasse im Ganzen, nämlich indem sie das Angebot an Arbeitskräften und dadurch den Konkurrenzdruck verringern.

Wer jetzt noch das Gesetz von Angebot und Nachfrage im Kopf hat, kann sich ausrechnen, was das für die Löhne bedeutet - bzw. zumindest schafft es den Arbeitern sowohl individuell als auch kollektiv eine größere Verhandlungsbasis. Genau deshalb gibt es ja überhaupt den Bewerbungszwang mitsamt Sanktionen: Um das Angebot an Arbeitskräften möglichst hoch, ergo die Löhne niedrig zu halten.

Ein starkes Sozialsystem mit wenig Repression ist ökonomisch im Interesse der ganzen Arbeiterklasse und auch derjenigen Lohnarbeiter, die es nicht unmittelbar brauchen. Schwache soziale Netze mit Bewerbungszwang und Repressionen nutzen hingegen ausschließlich den Arbeitgebern. Deshalb sagte ich, Lohnarbeit ist kein Selbstzweck - jedenfalls nicht unabhängig davon, um was für einen Job es sich handelt, die Umstände, wie er bezahlt wird, etc.


Ich teile ungerne Menschen in Klassen auf. Ich glaube, der Begriff "Arbeiterklasse" passt eher in das vorige Jahrhundert. Wohin gehört der selbständige Klempner? Wohin der leitende Angestellte bei Daimler? Wer gehört eigentlich wozu? Alles Arbeiterklasse außer Firmenbesitzer oder Großaktionäre?

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wenn deine berufliche Tätigkeit für dich persönlich so erfüllen ist, dass sie Selbstzweck wird, okay. Ist ja bei meiner akademischen Karriere auch so, und für die mache ich sogar auch mal Arbeit, für die ich überhaupt nicht bezahlt werde. Aber das ist in dieser Welt ein Glücksfall und lässt sich nicht auf Lohnarbeit als solche unabhängig von Möglichkeiten, Inhalt und Umständen generalisieren, und auch nicht auf alle einzelnen Individuen.

Nein, ich halte es nicht für ein Glücksfall.
Ich behaupte mal, dass es für jeden eine Arbeit gibt, die ihn erfüllen kann.
Fakt ist, von der Stütze leben erfüllt niemand. Ich bin jedenfalls noch keinem begegnet.
Ich habe in meinem Leben viele Menschen in alle mögliche Berufe kennengelernt. Berufe, wovon ich mir im Leben nicht vorstellen konnte, dass sie einem Freude bereiten könnten.
Ein ehemalige Kollege von mir in der Gasumstellung war z.B. hell begeistert, als er wieder einen Job als Verpacker gefunden hatte.
Ein Steinschleifer in Idar Oberstein meinte zu mir, ich hätte einen langweiligen Job. Seiner sei dagegen hochinteressant.
Meine Tochter hatte einen gut bezahlten Job in der Industrie als Lackiererin. Sie hat umgeschult auf Krankenschwester mit weniger Verdienst, aber für sie erfüllende Arbeit.
Dies sind nur drei kleine Beispiele.
Das setzt allerdings etwas Flexibilität voraus.
Die Jobs die dann übrigbleiben würden weil dafür niemand mehr auf den Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, müssten höher besoldet werden. Was sie dann auch wieder attraktiver macht.

Wenn jede solange sucht, bis er eine Arbeit gefunden hat, die ihn erfüllt, bekommt man den gleichen Effekt, wie in deinem Beispiel, wenn mehrere sich aus der Arbeitswelt verabschieden.
Mein Weg ist nicht weniger utopisch wie deiner. Ich behaupte aber, dass meiner mehr beiträgt zum Bruttonationalglück. Deiner führt höchstens zur sozialer Unfriede und die Folgen daraus. - Staatsverdrossenheit, Demokratiefeindlichkeit, Verschwörungstheorien und rechtsradikale Parteien -.
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