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Artgerechte Haltung
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#1821015) Verfasst am: 02.03.2013, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:

astarte hat folgendes geschrieben:
Fremdbestimmtes Glück wäre zB einen veganen Tag zu verordnen.

Wieso? Wer würde denn behaupten, dass jemand, der eigentlich nicht vegan essen will.., durch einen verordneten veganen Tag glücklich gemacht werden soll? Wenn dann werden doch wohl moralische Begründungen für einen solchen Tag herangezogen. Nicht die verzichtende Person soll in diesem Fall glücklicher werden... oder? (Also ich will nicht ausschließen, dass das jemand gesagt hat, ist mir vielleicht entgangen)

Indirekt könnte man das schon so begründen: Leute wenn ihr euch beschwert, dass euch abgelaufenes, minderwertiges oder schlicht anderes als angegebenes Fleisch untergejubelt wird, (macht ja wohl "unglücklich" sonst würde man sich ja nicht beschweren) dann wäre konsequent, den Fleischkonsum zu reduzieren, damit diese Auswüchse eingegrenzt werden. (damit man zB mit dem gleichen Etat in der Kantine hochwertigerere Fleisch kaufen kann, aber eben nicht täglich)
Das macht aber komischerweise dann auch wieder nicht glücklich. Da hält man lieber an der Gewohnheit "täglich Fleisch" fest, und nimmt in Kauf, ab und zu "unglücklich" zu sein, weil rauskommt es war doch mal wieder Pferd, anstatt Rind. Oder Gammel.
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Tja
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1821019) Verfasst am: 02.03.2013, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hab ehrlich gesagt noch nie eine solche Begründung für veganes Essen gehört.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1821022) Verfasst am: 02.03.2013, 23:28    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:

astarte hat folgendes geschrieben:
Fremdbestimmtes Glück wäre zB einen veganen Tag zu verordnen.

Wieso? Wer würde denn behaupten, dass jemand, der eigentlich nicht vegan essen will.., durch einen verordneten veganen Tag glücklich gemacht werden soll? Wenn dann werden doch wohl moralische Begründungen für einen solchen Tag herangezogen. Nicht die verzichtende Person soll in diesem Fall glücklicher werden... oder? (Also ich will nicht ausschließen, dass das jemand gesagt hat, ist mir vielleicht entgangen)

Indirekt könnte man das schon so begründen: Leute wenn ihr euch beschwert, dass euch abgelaufenes, minderwertiges oder schlicht anderes als angegebenes Fleisch untergejubelt wird, (macht ja wohl "unglücklich" sonst würde man sich ja nicht beschweren) dann wäre konsequent, den Fleischkonsum zu reduzieren, damit diese Auswüchse eingegrenzt werden. (damit man zB mit dem gleichen Etat in der Kantine hochwertigerere Fleisch kaufen kann, aber eben nicht täglich)
Das macht aber komischerweise dann auch wieder nicht glücklich. Da hält man lieber an der Gewohnheit "täglich Fleisch" fest, und nimmt in Kauf, ab und zu "unglücklich" zu sein, weil rauskommt es war doch mal wieder Pferd, anstatt Rind. Oder Gammel.


Zwangsbeglueckung macht nie gluecklich.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#1821023) Verfasst am: 02.03.2013, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Hab ehrlich gesagt noch nie eine solche Begründung für veganes Essen gehört.

ich kam wegen diesem Beitrag im Veggi-Therad auf dieses Beispiel:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wohl völlig bekloppt geworden?

Deutsche Vegetarier-Initiativen fordern einen komplett fleischfreien Tag pro Woche

Aus dem Artikel:
Zitat:
Die Idee dahinter: das Klima schonen, ein Zeichen gegen Massentierhaltung setzen, die Gesundheit der Deutschen fördern.

Will aber eigentlich nur sagen, dass der Mensch wirklich nicht gern fremdbestimmt ist, und auch ich (auch wenn ich nicht ausschließen kann, dummes zu entscheiden) nicht mit Yoga trainieren möchte, dass ich fremdbestimmtes besser akzeptieren lerne. Das wäre auch ein Potential für Machtmissbrauch. Ich werde doch lieber durch Argumente überzeugt.
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Kival
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Anmeldungsdatum: 14.11.2006
Beiträge: 24071

Beitrag(#1821027) Verfasst am: 02.03.2013, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, aber auch da ist das ja allenfalls ein Teilaspekt. Es geht Umwelt, Tiere, andere Menschen

http://donnerstag-veggietag.de/hintergrund/uebersicht.html

Scheint mir doch in erster Linie eine moralische Begründung zu sein.

Zitat:

Will aber eigentlich nur sagen, dass der Mensch wirklich nicht gern fremdbestimmt ist, und auch ich (auch wenn ich nicht ausschließen kann, dummes zu entscheiden) nicht mit Yoga trainieren möchte, dass ich fremdbestimmtes besser akzeptieren lerne. Das wäre auch ein Potential für Machtmissbrauch. Ich werde doch lieber durch Argumente überzeugt.


Ich weiß nicht, ob "der Mensch ... nicht gern fremdbestimmt" ist. Das scheint mir eine sehr allgemeine Behauptung zu sein, die m.E. vor allem eine Idee der Aufklärung ist und nichts, was Menschen immer so geglaubt haben. Aber ich glaube auch nicht, dass es besser wäre, wenn Menschen lieber fremdbestimmt würden. Ganz und gar nicht.
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step
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Beitrag(#1821054) Verfasst am: 03.03.2013, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht, ob "der Mensch ... nicht gern fremdbestimmt" ist. Das scheint mir eine sehr allgemeine Behauptung zu sein, die m.E. vor allem eine Idee der Aufklärung ist und nichts, was Menschen immer so geglaubt haben. Aber ich glaube auch nicht, dass es besser wäre, wenn Menschen lieber fremdbestimmt würden. Ganz und gar nicht.

Hmm ... jedenfalls scheint der Mensch in vielen Situationen gern Verantwortung abzugeben, sich ungern mit den Folgen seiner Handlungen befassen und sich dazu auch gern in der Masse zu verstecken und in hierarchische Strukturen einzuordnen.

Kival hat folgendes geschrieben:
Im Kloster geht es aber nun wirklich eher nicht um Bequemlichkeit.

Sicher? Immerhin bietet das Kloster eine geschütze, geregelte Welt, die um große Teile der Komplexität reduziert ist.
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zelig
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Beitrag(#1821060) Verfasst am: 03.03.2013, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Ach ja @astarte, zelig et al.: Was soll ewigentlich - mal konkret - ein "selbstgewähltes Unglück" überhaupt sein, das besser ist als ein "fremdbestimmtes Glück"? Und würde es damit nicht zum selbstgewählten Glück?


Es geht doch um den Stellenwert der Selbstbestimmung, das Bewußtsein Akteur im Geschehen zu sein, und nicht Objekt fremder Interessen. Das ist so wesentlich für unser Selbstbild, daß wir auf die Vorzüge, die ein bequemes Leben mit sich brächte, verzichten würden. Konkret beispielsweise: Meine Herkunftsfamilie ist aus gesichertem Wohlstand in eine ungewisse Zukunft geflüchtet, weil die politischen Rahmenbedingungen ideelle Unterwerfung, Verrat und Vertrauensbruch verlangten.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1821066) Verfasst am: 03.03.2013, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:


Kival hat folgendes geschrieben:
Im Kloster geht es aber nun wirklich eher nicht um Bequemlichkeit.

Sicher? Immerhin bietet das Kloster eine geschütze, geregelte Welt, die um große Teile der Komplexität reduziert ist.


Okay, Bequemlichkeit in dieser Hinsicht mag stimmen, aber ich finde dafür passt das Wort nicht ganz. Da geht es doch eher um Geborgenheit. Und zumindest heute gehen die meisten Leute in Kloster, um eine spirituelle ERfüllung oder so etwas zu erleben. Und im Kloster hat man ziemlich harte Schlafenszeiten, muss sehr früh arbeiten usw. Bequemlichkeit im engeren Sinne ist das m.E zumindest nicht.
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vrolijke
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Beitrag(#1821069) Verfasst am: 03.03.2013, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:


Kival hat folgendes geschrieben:
Im Kloster geht es aber nun wirklich eher nicht um Bequemlichkeit.

Sicher? Immerhin bietet das Kloster eine geschütze, geregelte Welt, die um große Teile der Komplexität reduziert ist.


Okay, Bequemlichkeit in dieser Hinsicht mag stimmen, aber ich finde dafür passt das Wort nicht ganz. Da geht es doch eher um Geborgenheit. Und zumindest heute gehen die meisten Leute in Kloster, um eine spirituelle ERfüllung oder so etwas zu erleben. Und im Kloster hat man ziemlich harte Schlafenszeiten, muss sehr früh arbeiten usw. Bequemlichkeit im engeren Sinne ist das m.E zumindest nicht.


Ich finde, besser kan man es nicht beschreiben. Geborgenheid kommt noch zusätzlich dazu.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1821074) Verfasst am: 03.03.2013, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ach ja @astarte, zelig et al.: Was soll ewigentlich - mal konkret - ein "selbstgewähltes Unglück" überhaupt sein, das besser ist als ein "fremdbestimmtes Glück"? Und würde es damit nicht zum selbstgewählten Glück?
Es geht doch um den Stellenwert der Selbstbestimmung, das Bewußtsein Akteur im Geschehen zu sein, und nicht Objekt fremder Interessen. Das ist so wesentlich für unser Selbstbild, daß wir auf die Vorzüge, die ein bequemes Leben mit sich brächte, verzichten würden. Konkret beispielsweise: Meine Herkunftsfamilie ist aus gesichertem Wohlstand in eine ungewisse Zukunft geflüchtet, weil die politischen Rahmenbedingungen ideelle Unterwerfung, Verrat und Vertrauensbruch verlangten.

Ja, das verstehe ich und wäre bei mir ebenso. Allerdings wäre ein Verbleib in "ideeller Unterwerfung, Verrat und Vertrauensbruch" sicher auch kein "fremdbestimmtes Glück" gewesen, sondern eher fremdbestimmtes Unglück - trotz des gesicherten Wohlstands, oder?
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1821075) Verfasst am: 03.03.2013, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:


Kival hat folgendes geschrieben:
Im Kloster geht es aber nun wirklich eher nicht um Bequemlichkeit.

Sicher? Immerhin bietet das Kloster eine geschütze, geregelte Welt, die um große Teile der Komplexität reduziert ist.


Okay, Bequemlichkeit in dieser Hinsicht mag stimmen, aber ich finde dafür passt das Wort nicht ganz. Da geht es doch eher um Geborgenheit.

Statt Geborgenheit würde ich 'Struktur' sagen, strenge Regeln geben dem Tag eine Struktur, machen ihn übersichtlich. Zudem wird normales "chaotisches" wie Kinder oder Beziehungen im Kloster erst gar nicht zugelassen.

Die Frage ist ob diese äussere Struktur im Einklang mit dem Inneren geschieht, oder ob das Äussere fehlende innere Strukturen (und damit inneres Leben) ersetzen soll.
Ich bezweifel aber das inneres unabhängiges Leben mit solch starren äusseren Strukturen nicht 'auf Kriegsfuss' stehen würde.
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Lord Snow
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Anmeldungsdatum: 05.09.2006
Beiträge: 6443
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Beitrag(#1821083) Verfasst am: 03.03.2013, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Warum meinst, dass viele ins kloster gehen? Freiheid ist nicht für jeden höchste Priorität.

Was hat denn das eine bitte mit dem anderen zu tun? Mit den Augen rollen


Dass manche ihre Freiheit aufgeben für Bequemlichkeit.
Was ist nun Artgerecht, das freie, oder das bequeme?

Tiere in Gefangenschaft leben länger, als Tiere in Freiheit.
Will man länger leben, oder mehr Freihet genießen?


Das wäre mal interessant, würden wir als Haustiere nochmal ne Ecke länger leben können, als in "freier Wildbahn"? Zudem: Die meisten Gebrechen im Alter sind ja auf die lebenslange verrichtete Arbeit zurückzuführen. Unsere Haltung wäre dann so entspannt, wie es bei uns Hunde oder Katzen haben.

Allgemein würde ich noch behaupten, dass unsere Halter uns dank ihrer Veterinäre eine möglichst gesunde Ernährung bei der Haltung verordnen. Ich denke harte Drogen, Alkohol und Zigaretten sind für uns ebenso tabu.
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Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht

"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#1821084) Verfasst am: 03.03.2013, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Ach ja @astarte, zelig et al.: Was soll ewigentlich - mal konkret - ein "selbstgewähltes Unglück" überhaupt sein, das besser ist als ein "fremdbestimmtes Glück"? Und würde es damit nicht zum selbstgewählten Glück?
Es geht doch um den Stellenwert der Selbstbestimmung, das Bewußtsein Akteur im Geschehen zu sein, und nicht Objekt fremder Interessen. Das ist so wesentlich für unser Selbstbild, daß wir auf die Vorzüge, die ein bequemes Leben mit sich brächte, verzichten würden. Konkret beispielsweise: Meine Herkunftsfamilie ist aus gesichertem Wohlstand in eine ungewisse Zukunft geflüchtet, weil die politischen Rahmenbedingungen ideelle Unterwerfung, Verrat und Vertrauensbruch verlangten.

Ja, das verstehe ich und wäre bei mir ebenso. Allerdings wäre ein Verbleib in "ideeller Unterwerfung, Verrat und Vertrauensbruch" sicher auch kein "fremdbestimmtes Glück" gewesen, sondern eher fremdbestimmtes Unglück - trotz des gesicherten Wohlstands, oder?


OK, da scheint mir auch ein wenig Stilkritik mitzuschwingen. Auf meinen Stil habe ich leider wenig Einfluss, und ehrlich gesagt, manchmal finde ich die Pointierung auch ganz gelungen.
Aus dem Verlauf der Diskussion schien mir allerdings ganz klar zu sein, worüber wir reden: Nämlich über die Frage, welche Bedingungen essentiell, "artgerecht" für die menschliche Existenz sind (Übertragen in ein Alienszenario. Oft, wenn wir über Alienszenarien diskutieren, geht es ja eigentlich um menschliche Verhältnisse - das macht sie erst interessant). Wir versetzen uns in eine Entscheidungssituation. Aus dieser Perspektive, also aus der Entscheidungssituation heraus, denke ich, ist meine Formulierung treffend: Auf der einen Seite die Versorgung mit allem was man sich so wünschen kann, aber fremdbestimmt. Auf der anderen Seite das Risiko der Entbehrung, jedoch selbstbestimmt. Beide Aussichten verheißen Glück, je nachdem, für welche Alternative man sich entscheiden würde, falls man könnte. Wir sind uns einig, daß ein fremdbestimmtes Glück schlecht möglich ist (realistisch betrachtet fügen wir uns aber ständig), dennoch kann es sein, daß sich jemand bewußt für das sichere Leben ohne Entscheidungsfreiheit entscheidet. An die ist diese Formulierung adressiert. Und vielleicht, zum Schluss, sollte man diese Entscheidung nicht ohne Prüfung abschätzig beurteilen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn es um die bessere medizinische Versorgung geht, oder die besseren Bildungsaussichten für die eigenen Kinder?
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step
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Beitrag(#1821114) Verfasst am: 03.03.2013, 14:57    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
... Und vielleicht, zum Schluss, sollte man diese Entscheidung nicht ohne Prüfung abschätzig beurteilen.

Das läge mir fern. Überhaupt finde ich es schwierig, vereinfachend von "fremdbestimmt" oder "frei" zu sprechen. Freiheit ist ein schwammiger Begriff, man kann sich von allem möglichen frei fühlen. Auch weil die Bestimmung ja nicht unbedingt durch Menschen, sondern Systeme oder gar Umstände im allgemeinen Sinne (z.B. Wirtschaftsflaute, Klima oder Krankheiten) gegeben ist.

zelig hat folgendes geschrieben:
Wie wäre es zum Beispiel, wenn es um die bessere medizinische Versorgung geht, oder die besseren Bildungsaussichten für die eigenen Kinder?

Ja genau, oder, auf die Spitze getrieben, bessere Freiheitsaussichten für die eigenen Kinder? Ich würde so sagen: Man wägt die verschiedenen als Übel empfundenen Aspekte gewichtet ab und entscheidet sich gemäß seiner Wertepräferenzen für das subjektiv geringste Übel.
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fwo
Caterpillar D9



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Beitrag(#1821115) Verfasst am: 03.03.2013, 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
...
Aus dem Verlauf der Diskussion schien mir allerdings ganz klar zu sein, worüber wir reden: Nämlich über die Frage, welche Bedingungen essentiell, "artgerecht" für die menschliche Existenz sind (Übertragen in ein Alienszenario. Oft, wenn wir über Alienszenarien diskutieren, geht es ja eigentlich um menschliche Verhältnisse - das macht sie erst interessant). Wir versetzen uns in eine Entscheidungssituation. Aus dieser Perspektive, also aus der Entscheidungssituation heraus, denke ich, ist meine Formulierung treffend: Auf der einen Seite die Versorgung mit allem was man sich so wünschen kann, aber fremdbestimmt. Auf der anderen Seite das Risiko der Entbehrung, jedoch selbstbestimmt. Beide Aussichten verheißen Glück, je nachdem, für welche Alternative man sich entscheiden würde, falls man könnte. Wir sind uns einig, daß ein fremdbestimmtes Glück schlecht möglich ist (realistisch betrachtet fügen wir uns aber ständig), dennoch kann es sein, daß sich jemand bewußt für das sichere Leben ohne Entscheidungsfreiheit entscheidet. An die ist diese Formulierung adressiert. Und vielleicht, zum Schluss, sollte man diese Entscheidung nicht ohne Prüfung abschätzig beurteilen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn es um die bessere medizinische Versorgung geht, oder die besseren Bildungsaussichten für die eigenen Kinder?

Kann es für Menschen überhaupt "die artgerechte Haltung" geben? Wer sich mit anderen Viechern beschäftigt, stellt schon bei Beutegreifern mit hohem Lebensalter wie z.B. Braunbären fest, dass die im Laufe ihres Lebens eine erhebliche Individualität und damit unterschiedliche Ansprüche entwickeln.

Der Mensch stellt da wahrscheinlich das Tier mit der höchsten Bandbreite dar, indem seine Bedürfnisse nicht nur durch die Individualität variieren, sondern dies auch noch im Rahmen einer Kultur geschieht, in der dieser Mensch lebt, die Ideale und damit auch Bedürfnisse mitbestimmt. Von welcher Art Haltung gehe wir denn aus? Eine in unserer abendländischen Kultur des Individualismus? Eine in einer ostasiatischen Kultur der Unterordnung? "Der Mensch" spielt gern. Welche Spiele bringe ich ihnen bei? Ein Kant oder ein Kopernikus haben andere Spielzeuge als ein Rambo oder ein Ratzi.

Step hat ja einen Vorschlag gemacht, dem gehaltenen Menschen ein Stück Kultur zu geben, das die Haltung erträglicher macht, indem es ihm ein Tätigkeitsfeld anbietet, das von äußeren Bedingungen unabhängiger macht: Yoga - wobei ich mal davon ausgehe, dass er sich auf Hatha-Yoga bezog.

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The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Misterfritz
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Beitrag(#1821120) Verfasst am: 03.03.2013, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
sondern dies auch noch im Rahmen einer Kultur geschieht, in der dieser Mensch lebt

halt!
sowas entwickelt sich aber nur, wenn mensch in gesellschaft lebt. wird er als einzelmensch gehalten, der am tag evtl. mal eine stunde auf andere menschen trifft, wird sich keine kultur entwickeln zwinkern
und auch, wenn der halter so nett ist, sich einen zweitmenschen zur unterhaltung seines erstmenschen zuzulegen, wird daraus auch nicht unbedingt kultur entstehen.

und noch was spricht sehr gegen die haltung eines menschen so just for fun: so ein mensch braucht im vergleich zu tieren, elend lange, bis er so einfache dinge wie krabbeln, laufen, selbständig essen, etc. auf die reihe bekommt. da müsste sich der halter am anfang sehr lange und sehr intensiv um seinen menschen kümmern.
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step
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Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#1821122) Verfasst am: 03.03.2013, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Step hat ja einen Vorschlag gemacht, dem gehaltenen Menschen ein Stück Kultur zu geben, das die Haltung erträglicher macht, indem es ihm ein Tätigkeitsfeld anbietet, das von äußeren Bedingungen unabhängiger macht: Yoga - wobei ich mal davon ausgehe, dass er sich auf Hatha-Yoga bezog.

Religion würde bei vielen vielleicht auch funktionieren.
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astarte
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Beitrag(#1821123) Verfasst am: 03.03.2013, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Step hat ja einen Vorschlag gemacht, dem gehaltenen Menschen ein Stück Kultur zu geben, das die Haltung erträglicher macht, indem es ihm ein Tätigkeitsfeld anbietet, das von äußeren Bedingungen unabhängiger macht: Yoga - wobei ich mal davon ausgehe, dass er sich auf Hatha-Yoga bezog.

Religion würde bei vielen vielleicht auch funktionieren.

Oder weiche Drogen.
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fwo
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1821134) Verfasst am: 03.03.2013, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
sondern dies auch noch im Rahmen einer Kultur geschieht, in der dieser Mensch lebt

halt!
sowas entwickelt sich aber nur, wenn mensch in gesellschaft lebt. wird er als einzelmensch gehalten, der am tag evtl. mal eine stunde auf andere menschen trifft, wird sich keine kultur entwickeln zwinkern
und auch, wenn der halter so nett ist, sich einen zweitmenschen zur unterhaltung seines erstmenschen zuzulegen, wird daraus auch nicht unbedingt kultur entstehen.

und noch was spricht sehr gegen die haltung eines menschen so just for fun: so ein mensch braucht im vergleich zu tieren, elend lange, bis er so einfache dinge wie krabbeln, laufen, selbständig essen, etc. auf die reihe bekommt. da müsste sich der halter am anfang sehr lange und sehr intensiv um seinen menschen kümmern.

Es ging hier um artgerechte Haltung. Eine Haltung ohne Einbettung in Kultur entweder durch die Eltern oder entsprechende Vertreter / Institutionen beim Menschen als artgerecht zu bezeichen, halte ich für problematisch. Entsprechend eine Haltung ohne Gesellschaft im Sinne einer Population.

fwo
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1821136) Verfasst am: 03.03.2013, 17:32    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Step hat ja einen Vorschlag gemacht, dem gehaltenen Menschen ein Stück Kultur zu geben, das die Haltung erträglicher macht, indem es ihm ein Tätigkeitsfeld anbietet, das von äußeren Bedingungen unabhängiger macht: Yoga - wobei ich mal davon ausgehe, dass er sich auf Hatha-Yoga bezog.

Religion würde bei vielen vielleicht auch funktionieren.

Oder weiche Drogen.
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Das bedeutet doch gerade keine artgerechte Haltung, wenn Du bestimmte Bedürfnisse medikamentös ausschalten musst, weil Du nicht in der Lage bist, sie zu befriedigen.

@Step: Der Unterschied zwischen Yoga und einer Religion besteht in zwei Dingen:
Die Religion hat mit ihrer Kirche eine Gemeinschaft, die auch unabhängig von der Übermittlung der jeweiligen Techniken (Gebete, Meditationen ...) existiert und damit einen sozialen Rahmen mit üblicherweise parasitärer Führungskaste bietet, deren Hauptzweck darin besteht, den Fortbestand der eigenen Herrschaft zu sichern.
Um der Priesterkaste diese Funktion zu erleichtern, sind die Techniken bei der Religion in eine Story eingebettet, die zu verbreiten und zu erhalten zum Zweck erhoben wird. Dafür gibt es dann außer der Ausgeglichenheit im Diesseits noch das Versprechen einer Belohnung im Jenseits.

Diese zweite Belohnung, die aber erst im Todesfall wirksam wird, ist auch der Hintergrund dafür, dass in Asien durchaus beides parallel betrieben wird, Psychotechniken wie Yoga oder Zazen und außerdem noch eine Religion.

fwo
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#1821140) Verfasst am: 03.03.2013, 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Das Thema ist schon witzig, ausgerechnet Menschen die die meisten Tiere die sie halten nicht-artgerecht halten(eng in Ställe quetschen und Antibiotika reinstreuen damit sie in ihrer eigenen Scheisse nicht verrecken) oder sie (ähnlich wie Mengele) für Tierversuche "verbrauchen" und quälen diskutieren darüber wie Menschen artgerecht gehalten werden sollten.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25827
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1821144) Verfasst am: 03.03.2013, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Das Thema ist schon witzig, ausgerechnet Menschen die die meisten Tiere die sie halten nicht-artgerecht halten(eng in Ställe quetschen und Antibiotika reinstreuen damit sie in ihrer eigenen Scheisse nicht verrecken) oder sie (ähnlich wie Mengele) für Tierversuche "verbrauchen" und quälen diskutieren darüber wie Menschen artgerecht gehalten werden sollten.

Ich glaube, dass es anders ist und Du bei deiner Aussage die Varianz innerhalb der Art Mensch außer Acht lässt.

Geh davon aus, dass die Menschen, die sich hier über artgerechte Haltung des Menschen unterhalten, nicht zu denen gehören, die eine nichtartgerechte Haltung anderer Tiere betreiben.

fwo
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



Anmeldungsdatum: 08.03.2008
Beiträge: 31679
Wohnort: Woanders

Beitrag(#1821182) Verfasst am: 03.03.2013, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Also ohne Bier und Fluppen läuft nichts. nee
_________________
"Hier spricht Ramke. Wer jetzt allein ist, kriegt nur noch den Abschaum!"

Meine Freiheit, deine Freiheit

Kaguya-hime

Kanashikute Yarikirenai
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
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Beitrag(#1821205) Verfasst am: 03.03.2013, 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
@Step: Der Unterschied zwischen Yoga und einer Religion besteht in zwei Dingen:
Die Religion hat mit ihrer Kirche eine Gemeinschaft, die auch unabhängig von der Übermittlung der jeweiligen Techniken (Gebete, Meditationen ...) existiert und damit einen sozialen Rahmen mit üblicherweise parasitärer Führungskaste bietet, deren Hauptzweck darin besteht, den Fortbestand der eigenen Herrschaft zu sichern.
Um der Priesterkaste diese Funktion zu erleichtern, sind die Techniken bei der Religion in eine Story eingebettet, die zu verbreiten und zu erhalten zum Zweck erhoben wird. Dafür gibt es dann außer der Ausgeglichenheit im Diesseits noch das Versprechen einer Belohnung im Jenseits.

Diese zweite Belohnung, die aber erst im Todesfall wirksam wird, ist auch der Hintergrund dafür, dass in Asien durchaus beides parallel betrieben wird, Psychotechniken wie Yoga oder Zazen und außerdem noch eine Religion.

Ja schon, natürlich gibt es eine Reihe Unterschiede, aber mir ging es hier ja nur darum, daß beides sich mglw. eignet, um beim Praktizierenden ein Ausgeglichenheitsgefühl zu erzielen, vielleicht sogar eine Sinn-Illusion.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25827
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1821280) Verfasst am: 04.03.2013, 02:08    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
@Step: Der Unterschied zwischen Yoga und einer Religion besteht in zwei Dingen:
Die Religion hat mit ihrer Kirche eine Gemeinschaft, die auch unabhängig von der Übermittlung der jeweiligen Techniken (Gebete, Meditationen ...) existiert und damit einen sozialen Rahmen mit üblicherweise parasitärer Führungskaste bietet, deren Hauptzweck darin besteht, den Fortbestand der eigenen Herrschaft zu sichern.
Um der Priesterkaste diese Funktion zu erleichtern, sind die Techniken bei der Religion in eine Story eingebettet, die zu verbreiten und zu erhalten zum Zweck erhoben wird. Dafür gibt es dann außer der Ausgeglichenheit im Diesseits noch das Versprechen einer Belohnung im Jenseits.

Diese zweite Belohnung, die aber erst im Todesfall wirksam wird, ist auch der Hintergrund dafür, dass in Asien durchaus beides parallel betrieben wird, Psychotechniken wie Yoga oder Zazen und außerdem noch eine Religion.

Ja schon, natürlich gibt es eine Reihe Unterschiede, aber mir ging es hier ja nur darum, daß beides sich mglw. eignet, um beim Praktizierenden ein Ausgeglichenheitsgefühl zu erzielen, vielleicht sogar eine Sinn-Illusion.

Das war von mir aus auch kein Widerspruch, sondern ein Hinweis darauf, dass Religionen mit Gebet, Meditation, Beichte (meistens) vergleichbare Psychotechniken zum Yoga oder Zazen enthalten, wenn in dieser Gründlichkeit oft auch nur für die Mönchsorden. Wenn man also davon ausgeht, dass Yoga helfen kann, sollte man auch davon ausgehen, dass Religion helfen kann. Religionen haben nur den unbedingten Nachteil, gleichzeitig eine Kirche zu mästen und damit einen Teil der Energie, die sie freisetzen, wieder zu binden.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1821323) Verfasst am: 04.03.2013, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Hab ehrlich gesagt noch nie eine solche Begründung für veganes Essen gehört.

ich kam wegen diesem Beitrag im Veggi-Therad auf dieses Beispiel:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Wohl völlig bekloppt geworden?

Deutsche Vegetarier-Initiativen fordern einen komplett fleischfreien Tag pro Woche

Aus dem Artikel:
Zitat:
Die Idee dahinter: das Klima schonen, ein Zeichen gegen Massentierhaltung setzen, die Gesundheit der Deutschen fördern.


Das erinnert mich an die Nazi Zeit. Da gab es ab und zu einen "Eintopfsonntag".
Ist doch zu schön, wenn man den Mitmenachen Vorschriften machen kann, egal was für welche.
---
Wenn ein Alien Menschen in seinem Zoo halten will, muß er kleine Kinder dazu nehmen. Die kann man dazu bringen, daß sie mit minimaler Versorgung zufrieden sind. Die ganzen Ansprüche an Konsum und Kultur sind doch angelernt.
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1821324) Verfasst am: 04.03.2013, 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ihr diskutiert hier über Glück und Yoga- pah!
Eure Ansprüche würden sich ganz schnell zurückschrauben wenn die Aliens kommen würden. Die Frage ist doch, was ihnen an uns gefallen würde: das Aussehen, die Kultur, eine bestimmte Sprache, unsere Fähigkeit ein herausgerissenes Herz noch mit eigenen Augen zu bewundern...

Wer sagt denn, dass die niedlichen Menschenhaustiere unbedingt sprechen können müssen? Dann sind sie auch viel leichter zu halten, nicht?

Und überhaupt: Was ist mit der Züchtung? Haustiere werden auch 'artgerecht' gehalten und trotzdem gezüchtet, da scheißt sich keiner was drum. Muss ja nicht erzwungen werden, kann auch laufen wie bei 'die purpurnen Flüsse' -

Wasser und Brot und grad soviel Luft, dass man nicht in seiner eigenen Scheiße erstickt, das wäre 'artgerecht' - das wäre dann in etwa die Haltung wie sie Eisbären in Zoos genießen!!!!!

Oder die Aliens liebten unsere Art uns zu bekämpfen und zu bekriegen und auszurotten, ich sag lieber nicht was ein Alien dann so alles als 'artgerecht' empfinden könnte!
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25827
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1821339) Verfasst am: 04.03.2013, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
Ihr diskutiert hier über Glück und Yoga- pah!...

Nein, nicht wirklich. das war ein Fehler von mir, auf den Yogahinweis con Step und Astartes Antwort mit der Subjektivität von Glück und Unglück diesen so hergestellten Zusammenhang von Yoga und Glück stehengelassen und wiederholt zu haben. Aber auch wenn Yoga funktioniert, macht es nicht glücklich, sondern ausgeglichen. Es geht beim Yoga um die Ausgeglichenheit des Geistes, um das leidenschaftslose Verfolgen seines Weges, oder wie es bei Zen direkt heißt: Der Weg ist das Ziel.

Ansonsten lautete die Frage nicht, wie uns irgendwelche Aliens möglicherweise behandeln, sondern was eine artgerechte Haltung des Menschen ausmacht. Da der Mensch sich selber hält, indem er seine Lebensbedingungen selbst herstellt, finde ich das eine interessante Frage.

fwo
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Murphy
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Anmeldungsdatum: 29.04.2011
Beiträge: 5000

Beitrag(#1821358) Verfasst am: 04.03.2013, 15:47    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Murphy hat folgendes geschrieben:
Ihr diskutiert hier über Glück und Yoga- pah!...

Nein, nicht wirklich. das war ein Fehler von mir, auf den Yogahinweis con Step und Astartes Antwort mit der Subjektivität von Glück und Unglück diesen so hergestellten Zusammenhang von Yoga und Glück stehengelassen und wiederholt zu haben. Aber auch wenn Yoga funktioniert, macht es nicht glücklich, sondern ausgeglichen. Es geht beim Yoga um die Ausgeglichenheit des Geistes, um das leidenschaftslose Verfolgen seines Weges, oder wie es bei Zen direkt heißt: Der Weg ist das Ziel.

kennst du yoga-jordan? Mr. Green
fwo hat folgendes geschrieben:

Ansonsten lautete die Frage nicht, wie uns irgendwelche Aliens möglicherweise behandeln, sondern was eine artgerechte Haltung des Menschen ausmacht. Da der Mensch sich selber hält, indem er seine Lebensbedingungen selbst herstellt, finde ich das eine interessante Frage.

fwo

artgerecht, ja, das definieren aber dann die aliens, nicht wir, oder? schließlich definiert es der mensch als halter ja auch für seine haustiere. im übrigen hab ich durchaus ein paar punkte gebracht auf die du eigehen könntest, z.b. zucht; und sprache, krieg - das ist alles arttypisch.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25827
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1821383) Verfasst am: 04.03.2013, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Murphy hat folgendes geschrieben:
.....
kennst du yoga-jordan? Mr. Green
fwo hat folgendes geschrieben:

Ansonsten lautete die Frage nicht, wie uns irgendwelche Aliens möglicherweise behandeln, sondern was eine artgerechte Haltung des Menschen ausmacht. Da der Mensch sich selber hält, indem er seine Lebensbedingungen selbst herstellt, finde ich das eine interessante Frage.

fwo

artgerecht, ja, das definieren aber dann die aliens, nicht wir, oder? schließlich definiert es der mensch als halter ja auch für seine haustiere. im übrigen hab ich durchaus ein paar punkte gebracht auf die du eigehen könntest, z.b. zucht; und sprache, krieg - das ist alles arttypisch.

nein, ich kannte Yoga-Jordan noch nicht - ich bin allerdings auch kein Freund derartiger Silicon-Ansammlungen.

Ansonsten hinkt der Vergleich - wir haben keine selbstbewussten und zur Selbsrflektion fähigen Haustiere und erst recht keine derartigen Nutztiere. Das ist der Grund, warum wir uns über deren Haltung unterhalten und die Bedingungen festlegen und nicht sie selbst. Auf der anderen Seite diskutieren wir weltweit wegen der besonderen Fähigkeiten der Schimpansen und Bonobos, sowie in der Folge auch der anderen Menschenaffen außer uns, sie mit mehr Rechten auszustatten.

Ansonsten findet die Haltung des Menschen durch den Menschen bereits statt und hat selbstverständlich auch den Menschenrechten zu genügen.

fwo
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