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Macht Technik arbeitslos? Der 3-D- Druck
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Dorian
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1882181) Verfasst am: 16.11.2013, 11:00    Titel: Macht Technik arbeitslos? Der 3-D- Druck Antworten mit Zitat

Macht Technik arbeitslos? Der 3-D- Druck


Über die Folgen der immer effektiveren Produktion für den Abbau von Arbeitsplätzen habe ich hier schon geschrieben.
Zitat:
Tatsächlich ist es keineswegs nötig, dass in Deutschland noch 26,5 Millionen unselbstständig Erwerbstätige ihrer Erwerbsarbeit nachgehen. Lothar Späth und der frühere McKinsey-Manager Herbert A. Henzler haben im Jahr 1993 eine Berechnung angestellt: Was würde passieren, schöpfte man das technisch machbare Automationspotenzial in der Bundesrepublik voll aus? Die Antwort: Eine Arbeitslosigkeit von 38 Prozent wäre normal. Eindrucksvoll bestätigte eine weitere Studie der Universtität Würzburg im Jahr 1998 die Annahme der Autoren: Allein im Bankensektor liegt das Automationspotenzial bei mehr als 60 Prozent, im Handel immer noch bei mehr als der Hälfte des gegenwärtigen Beschäftigungsstands. In diesen und vielen anderen Sektoren ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Potenziale ausgenutzt werden.

Die Kräfte, die sich am Vollerwerbsmodell festkrallen, rechnen mit Wundern. Umverteilung der Arbeit soll das Schlimmste verhindern. Das ist schon oberflächlich betrachtet grober Unfug. Selbst in längst vergangenen Zeiten, als die meisten Menschen nur stupide, leicht einstudierbare Arbeit in Fabriken leisteten, ließ sich das kaum realisieren. Wenn Arbeit aber vor allem geistige Tätigkeit ist, also Wissensarbeit – wie sollte Umverteilung dann funktionieren? Durch Gehirntransplantationen?

Der Lohn der Angst- Wolf Lotter (erschienen in "Brandeins")


1998 ging man also davon aus, dass schon damals eine Arbeitslosigkeit von 38 % möglich gewesen wäre. Eine neue Technik kann den Anteil nötiger menschlicher Arbeit weiter senken:

DER 3 D DRUCK

Zitat:
Schon 2006 erstellte ein RepRap-Prototyp das erste Mal einen Teil seiner selbst. 2008 druckte eine Maschine sämtliche erforderliche Kunststoffteile für eine neue Maschine aus, die wiederum kurz darauf das erste Teil der wiederum nächsten Generation produzierte. ...

Sehr wahrscheinlich ist dagegen, dass immer besser funktionierende Minifabriken auf unseren Schreibtischen den Handel mit solchen kleinen Gegenständen grundlegend verändern werden. Regionen der Dritten Welt mit sehr geringer Kapitalkraft haben damit die Möglichkeit, schnell und billig an dringend benötigte Teile zu kommen, wenn nur eine Person in der weiteren Umgebung so ein Gerät besitzt....

In naher Zukunft bittet man (zum Beispiel in einem entsprechenden Web-Forum) darum, dass jemand ein heiles Teil in 3D einscannt und diese Datei verschickt, um damit einen Ersatz drucken zu können. Viele Enthusiasten hegen die berechtigte Hoffnung, dass 3-D-Drucker für insgesamt weniger statt mehr Plastik sorgen: weniger Verpackung durch weniger Versand, weniger weggeworfene Geräte, exakte Anpassbarkeit schon im Ausdruck ("Ich brauche nur das halbe Teil").


http://www.welt.de/wissenschaft/article8098565/Neuer-3D-Drucker-kann-Gegenstaende-herstellen.html

Faszinierend, oder? Solche Drucker sind heute schon unter 1000 Euro zu haben. Welche Auswirkungen hat das auf Arbeitsplätze?


Der Economist bezeichnete im Februar 2011 die 3-D Drucktechnik als eine "jobless Technology". Dadurch wirken in der klassischen Produktion viele Arbeitsplätze verloren gehen. Auch für die Hersteller ergäben sich Vorteile. Sie müssen nicht mehr Tausende von Teilen vor produzieren und vorfinanzieren, ohne sicher zu sein, dass sie sie auch absetzen können. Der Kunde bestellt kleinster Mengen, die in kurzer Zeit gedruckt werden können. Es gibt keine zusätzlichen Form-und Vorrichtungskosten.
Selbst private Haushalte können sich die immer günstigeren 3-D-Drucker oft schon leisten. So ist es heute möglich, Ersatzteile für Haushaltsgeräte selbst herzustellen. Das dürfte natürlich vielen Produzenten ein Dorn im Auge sein. Wenn eine Küchenmaschine 10 Jahre hält, weil ich mir selbst die Ersatzteile dafür drucken kann, wird der Absatz von Küchenmaschinen drastisch zurückgehen.
Das Herzstück des 3-D Druckes ist das Patent für die zu drückenden Teile. Solche Patente verbreiten sich im Internet sehr schnell. Das ist ein juristisches Problem. Doch wie auch bei der Musik oder bei Videos wird die Entwicklung und Verbreitung kaum noch zu kontrollieren, geschweige denn zu stoppen sein. Sobald die 3D Modelle im Internet sind, steht dem Raub kopieren kaum noch etwas im Wege.
Der massenhafte Nachbau von Produkten und deren Verkauf wird natürlich kontrolliert. Doch für den Eigenbedarf sieht das anders aus. Das könnte der Beginn einer Revolution unter den Konsumenten sein.
3-D Drucker werden wohl auch zu einer Art Globalisierung beitragen. Warum ein teures Produkt in Fernost kaufen, wenn ich es mir selbst drucken kann? Auch in der Medizintechnik lassen sich bemerkenswerte Entwicklungen erwarten. Das fängt bei Prothesen an und geht bis zum Ausdrucken ganzer Organe.

Zitat:
US-Ökonomen sprechen bereits von einer „dritten industriellen Revolution“. Das betrifft vor allem die Transportbranche. Wenn sich Firmen selbst eine große Druckmaschine in die Werkshalle stellen, benötigt man nicht mehr die Zulieferer, die die Bauteile gießen, bohren, polieren oder stanzen. Ein Teil der globalen Transporte würde zudem überflüssig, die Produktion wieder regionaler. „Die Warenströme werden sich verändern“, glaubt Janzen, „man kann die Produktion überall dort starten, wo die Teile benötigt werden.“


Lösen 3D-Drucker eine industrielle Revolution aus?
http://www.derwesten.de/politik/loesen-3d-drucker-eine-industrielle-revolution-aus-id7949197.html#plx1256770048

Was das alles für die Erwerbsarbeit bedeutet? Sie wird immer mehr verschwinden.

Ohne eine Bedingungsloses Grundeinkommen könnte Folgendes geschehen:

Folgen von 3 D Druck:

Zitat:
Als Folge werden viele heute noch als geheim eingestuften Datenbestände frei zugänglich sein. Bis 2020 wird es auch zu erheblichen sozialen Spannungen kommen, da die Digitalisierung weitaus mehr Arbeitsplätze vernichtet, als sie durch mehr Produktivität generieren kann. Gartner verweist dabei auf Kodak, das einst 130.000 Mitarbeiter beschäftigte, wogegen Instagram nur 13 Mitarbeiter hat. Dazu Plummer: "Schon im nächsten Jahr wird es eine Neuauflage von 'Occupy Wall Street' geben – diesmal aber schärfer und umfangreicher." Von der Revolution am Arbeitsmarkt sind demnach vor allem die sogenannten "Knowledge-Worker" betroffen. Hier meint Gartner, dass im Jahr 2020 die Karriere dieser Ellite-Angestellten durch Maschinen und Roboter total verändert oder sogar ganz beendet sein wird. Als Beispiel für diesen Trend verweisen die Gartner-Analysten auf IBMs Umsatzprognosen für den Supercomputer Watson. Bis 2015 will IBM damit 1,5 Prozent seines Gesamtumsatzes erwirtschaften und bis 2018 soll dieser Anteil auf 10 Prozent ansteigen.

http://business.chip.de/news/3D-Drucker-Experten-befuerchten-neue-Patentkriege_64747294.html
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quadium
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Beitrag(#1882184) Verfasst am: 16.11.2013, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Als der Computer erfunden wurde, prophezeiten viele ein papierloses Büro. Bis dann irgendein Idiot Drucker und Kopierer erfand.
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vrolijke
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Beitrag(#1882188) Verfasst am: 16.11.2013, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ja; und zwar bereits seid ende des achtzenhtes Jahrhundert.

Quelle
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Skeptiker
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Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#1882197) Verfasst am: 16.11.2013, 12:12    Titel: Re: Macht Technik arbeitslos? Der 3-D- Druck Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Macht Technik arbeitslos? Der 3-D- Druck


Über die Folgen der immer effektiveren Produktion für den Abbau von Arbeitsplätzen habe ich hier schon geschrieben.
Zitat:
Tatsächlich ist es keineswegs nötig, dass in Deutschland noch 26,5 Millionen unselbstständig Erwerbstätige ihrer Erwerbsarbeit nachgehen. Lothar Späth und der frühere McKinsey-Manager Herbert A. Henzler haben im Jahr 1993 eine Berechnung angestellt: Was würde passieren, schöpfte man das technisch machbare Automationspotenzial in der Bundesrepublik voll aus? Die Antwort: Eine Arbeitslosigkeit von 38 Prozent wäre normal. Eindrucksvoll bestätigte eine weitere Studie der Universtität Würzburg im Jahr 1998 die Annahme der Autoren: Allein im Bankensektor liegt das Automationspotenzial bei mehr als 60 Prozent, im Handel immer noch bei mehr als der Hälfte des gegenwärtigen Beschäftigungsstands. In diesen und vielen anderen Sektoren ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Potenziale ausgenutzt werden.

Die Kräfte, die sich am Vollerwerbsmodell festkrallen, rechnen mit Wundern. Umverteilung der Arbeit soll das Schlimmste verhindern. Das ist schon oberflächlich betrachtet grober Unfug. Selbst in längst vergangenen Zeiten, als die meisten Menschen nur stupide, leicht einstudierbare Arbeit in Fabriken leisteten, ließ sich das kaum realisieren. Wenn Arbeit aber vor allem geistige Tätigkeit ist, also Wissensarbeit – wie sollte Umverteilung dann funktionieren? Durch Gehirntransplantationen?

Der Lohn der Angst- Wolf Lotter (erschienen in "Brandeins")


1998 ging man also davon aus, dass schon damals eine Arbeitslosigkeit von 38 % möglich gewesen wäre. Eine neue Technik kann den Anteil nötiger menschlicher Arbeit weiter senken:

DER 3 D DRUCK

Zitat:
Schon 2006 erstellte ein RepRap-Prototyp das erste Mal einen Teil seiner selbst. 2008 druckte eine Maschine sämtliche erforderliche Kunststoffteile für eine neue Maschine aus, die wiederum kurz darauf das erste Teil der wiederum nächsten Generation produzierte. ...

Sehr wahrscheinlich ist dagegen, dass immer besser funktionierende Minifabriken auf unseren Schreibtischen den Handel mit solchen kleinen Gegenständen grundlegend verändern werden. Regionen der Dritten Welt mit sehr geringer Kapitalkraft haben damit die Möglichkeit, schnell und billig an dringend benötigte Teile zu kommen, wenn nur eine Person in der weiteren Umgebung so ein Gerät besitzt....

In naher Zukunft bittet man (zum Beispiel in einem entsprechenden Web-Forum) darum, dass jemand ein heiles Teil in 3D einscannt und diese Datei verschickt, um damit einen Ersatz drucken zu können. Viele Enthusiasten hegen die berechtigte Hoffnung, dass 3-D-Drucker für insgesamt weniger statt mehr Plastik sorgen: weniger Verpackung durch weniger Versand, weniger weggeworfene Geräte, exakte Anpassbarkeit schon im Ausdruck ("Ich brauche nur das halbe Teil").


http://www.welt.de/wissenschaft/article8098565/Neuer-3D-Drucker-kann-Gegenstaende-herstellen.html

Faszinierend, oder? Solche Drucker sind heute schon unter 1000 Euro zu haben. Welche Auswirkungen hat das auf Arbeitsplätze?


Der Economist bezeichnete im Februar 2011 die 3-D Drucktechnik als eine "jobless Technology". Dadurch wirken in der klassischen Produktion viele Arbeitsplätze verloren gehen. Auch für die Hersteller ergäben sich Vorteile. Sie müssen nicht mehr Tausende von Teilen vor produzieren und vorfinanzieren, ohne sicher zu sein, dass sie sie auch absetzen können. Der Kunde bestellt kleinster Mengen, die in kurzer Zeit gedruckt werden können. Es gibt keine zusätzlichen Form-und Vorrichtungskosten.
Selbst private Haushalte können sich die immer günstigeren 3-D-Drucker oft schon leisten. So ist es heute möglich, Ersatzteile für Haushaltsgeräte selbst herzustellen. Das dürfte natürlich vielen Produzenten ein Dorn im Auge sein. Wenn eine Küchenmaschine 10 Jahre hält, weil ich mir selbst die Ersatzteile dafür drucken kann, wird der Absatz von Küchenmaschinen drastisch zurückgehen.
Das Herzstück des 3-D Druckes ist das Patent für die zu drückenden Teile. Solche Patente verbreiten sich im Internet sehr schnell. Das ist ein juristisches Problem. Doch wie auch bei der Musik oder bei Videos wird die Entwicklung und Verbreitung kaum noch zu kontrollieren, geschweige denn zu stoppen sein. Sobald die 3D Modelle im Internet sind, steht dem Raub kopieren kaum noch etwas im Wege.
Der massenhafte Nachbau von Produkten und deren Verkauf wird natürlich kontrolliert. Doch für den Eigenbedarf sieht das anders aus. Das könnte der Beginn einer Revolution unter den Konsumenten sein.
3-D Drucker werden wohl auch zu einer Art Globalisierung beitragen. Warum ein teures Produkt in Fernost kaufen, wenn ich es mir selbst drucken kann? Auch in der Medizintechnik lassen sich bemerkenswerte Entwicklungen erwarten. Das fängt bei Prothesen an und geht bis zum Ausdrucken ganzer Organe.

Zitat:
US-Ökonomen sprechen bereits von einer „dritten industriellen Revolution“. Das betrifft vor allem die Transportbranche. Wenn sich Firmen selbst eine große Druckmaschine in die Werkshalle stellen, benötigt man nicht mehr die Zulieferer, die die Bauteile gießen, bohren, polieren oder stanzen. Ein Teil der globalen Transporte würde zudem überflüssig, die Produktion wieder regionaler. „Die Warenströme werden sich verändern“, glaubt Janzen, „man kann die Produktion überall dort starten, wo die Teile benötigt werden.“


Lösen 3D-Drucker eine industrielle Revolution aus?
http://www.derwesten.de/politik/loesen-3d-drucker-eine-industrielle-revolution-aus-id7949197.html#plx1256770048

Was das alles für die Erwerbsarbeit bedeutet? Sie wird immer mehr verschwinden.

Ohne eine Bedingungsloses Grundeinkommen könnte Folgendes geschehen:

Folgen von 3 D Druck:

Zitat:
Als Folge werden viele heute noch als geheim eingestuften Datenbestände frei zugänglich sein. Bis 2020 wird es auch zu erheblichen sozialen Spannungen kommen, da die Digitalisierung weitaus mehr Arbeitsplätze vernichtet, als sie durch mehr Produktivität generieren kann. Gartner verweist dabei auf Kodak, das einst 130.000 Mitarbeiter beschäftigte, wogegen Instagram nur 13 Mitarbeiter hat. Dazu Plummer: "Schon im nächsten Jahr wird es eine Neuauflage von 'Occupy Wall Street' geben – diesmal aber schärfer und umfangreicher." Von der Revolution am Arbeitsmarkt sind demnach vor allem die sogenannten "Knowledge-Worker" betroffen. Hier meint Gartner, dass im Jahr 2020 die Karriere dieser Ellite-Angestellten durch Maschinen und Roboter total verändert oder sogar ganz beendet sein wird. Als Beispiel für diesen Trend verweisen die Gartner-Analysten auf IBMs Umsatzprognosen für den Supercomputer Watson. Bis 2015 will IBM damit 1,5 Prozent seines Gesamtumsatzes erwirtschaften und bis 2018 soll dieser Anteil auf 10 Prozent ansteigen.

http://business.chip.de/news/3D-Drucker-Experten-befuerchten-neue-Patentkriege_64747294.html


Natürlich "vernichtet Rationalisierung Arbeitsplätze", wie es in der bürgerlichen Ökonomie formuliert wird. Allgemein geprochen senkt es die Menge der notwendigen Arbeitszeit für einen Output x.

Da das Kapital Arbeitskraft einspart, sinken die Werte der Waren und somit tendenziell die Profite. Das Kapital versucht, dem entgegen zu steuern, indem es Kapital vernichtet und neue Monopole bildet, welche die Preise einige Zeit künstlich hoch halten können.

Gleichzeitig wird die Kaufkraft durch die erhöhte Zahl "frei gesetzter" Arbeitskräfte aber vermindert, so dass sich die künstliche Profitrate nicht lange halten lässt.

Deswegen versucht das Kapital als Gegenbewegung durch Auslagerung einiger Produktionssegmente in Niedriglohnländer oder aber durch Ausweitung des Niedriglohnsektors im eigenen Land, vermehrt billige Arbeitskraft einzusaugen, um den Wert der Waren wieder zu steigern und damit die Profitrate zu sanieren. Außerdem bittet das Kapital seinen Staat höflich um Subventionen und Verbilligungen in den Bereichen Kredite, Energiekosten und "Lohnnebenkosten" sowie Steuersenkungen auf seine Profite. Auch die Rohstoffkosten sollten -z.B. durch Krieg und Eroberung neuer Rohstoffquellen möglichst niedrig gehalten werden.

Trotzdem bewirkt natürlich die Einengung des Binnenmarktes einen Zwang, die Produkte wenigstens auswärts zu verscheuern. Wenn auch das nicht mehr so geht, dann kommt wieder Krise durch die Nachrichten. Dann gibt's wieder einen "Regierungswechsel" und dann geht die ganze Scheiße wieder von vorne los, etc.

Nein, im Grunde ist Rationalisierung ein Segen, da es gut ist, Arbeitskraft einzusparen und trotzdem die Produktion sinnvoller Produkte - aber auch nur solcher! - auf einem hohen Niveau zu halten, am besten mit immer nachhaltigerer Produktion.

Denn so hat die Menschheit mehr Freizeit bei gleichem Reichtum. Es ist eben nur eine Frage, wer die Produktion in den Händen hat - die gesamte Gesellschaft oder irgend welche Konzernhanseln, die nicht über ihren Tellerrand gucken.

Deshalb sehe ich sowas wie den 3-D-Druck als eine gute Nachricht und weitere Voraussetzung für ein progressives Produktionsverhältnis weltweit an.

Wenn aber nur die Technik sich weiter entwickelt in Richtung mehr Effizienz, jedoch die Produktionsweise so bleibt, wie sie ist, - ja dann, gibt es die üblichen sozialen Verwerfungen, die der bürgerliche Staat dann mit noch mehr Polizei, noch mehr Überwachung und auch gern mal Militär im inneren sowie vielleicht Militärdiktatur bis hin zum Faschismus "regelt".

Auf diese Weise findet keine entwicklung der Gesellschaft als Gesellschaft mehr statt, sondern trotz ständiger technischer Innovationen stagniert die bürgerliche Gesellschaft und bewegt sich im Kreis, aus dem sie partout nicht ausbrechen kann von sich heraus.
_________________
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K.I.Z - Frieden

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Dorian
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1882198) Verfasst am: 16.11.2013, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ja; und zwar bereits seid ende des achtzenhtes Jahrhundert.

Quelle


Es geht hier um eine mögliche technische Revolution, vergleichbar der Revolution durch die Dampfmaschine oder das Internet. Ein Qualitätssprung. Das mehr als bloße Industrialisierung.
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Schlumpf
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Beitrag(#1882199) Verfasst am: 16.11.2013, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Die wenigsten Menschen sind in der Lage, ein Gerät zu reparieren. Sie könnten von anderen im Auftrag gedruckten Teile auch nicht einbauen, sodass diese Reparaturen doch von Betrieben vorgenommen werden müssen.
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Dorian
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1882202) Verfasst am: 16.11.2013, 12:17    Titel: Re: Macht Technik arbeitslos? Der 3-D- Druck Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... Es ist eben nur eine Frage, wer die Produktion in den Händen hat - die gesamte Gesellschaft oder irgend welche Konzernhanseln, die nicht über ihren Tellerrand gucken.

...


Da interessiert mich z. B., ob man sich selbst Ersatzteile drucken kann. Dann hält die Küchenmaschine länger. Patentrechte werden umgangen- wie jetzt beim Herunterladen von Texten und Musik.
Was wohl die Konzerne dagegen unternehmen wollen?
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Dorian
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1882203) Verfasst am: 16.11.2013, 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Die wenigsten Menschen sind in der Lage, ein Gerät zu reparieren. Sie könnten von anderen im Auftrag gedruckten Teile auch nicht einbauen, sodass diese Reparaturen doch von Betrieben vorgenommen werden müssen.


Das mag bei besonders schwierigen Reparaturen stimmen. In vielen Fällen ist dennoch eigenständige Reparatur möglich.
Ganz abgesehen davon, dass ganze Produkte Stück für Stück gedruckt und selbst zusammengesetzt werden können.
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moritura
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Beitrag(#1882206) Verfasst am: 16.11.2013, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte die Überlegungen zum Einsparen des Transports für etwas naiv. Schließlich muss das Grundmaterial für die Drucker gleichfalls transportiert werden.

Ebenso wenig denke ich, dass damit weniger (wortwörtlich) verbraten. Man schaue sich nur mal die Werbung bei pearl für solche Drucker an. Um Ersatzteile geht es eher nicht.

Gesamt gesehen denke ich, dass es nach wie vor Zulieferfirmen geben wird. Für die Massenproduktion sind solche Teile m.E. auch auf lange Sicht nicht zu gebrauchen. Schließlich gibt es auch noch Druckereien, obwohl beinahe jeder einen Drucker zu Hause stehen hat.

Und noch ein letztes. Wenn über 30% der Bevölkerung arbeitslos ist, kann sich über 30% der Bevölkerung weder den Drucker noch das Druckermaterial leisten. D.h. "Wir nehmen die Produktion selbst in die Hand" unterliegt ebenfalls kapitalistischen Regeln.
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Dorian
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1882207) Verfasst am: 16.11.2013, 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

moritura hat folgendes geschrieben:
Ich halte die Überlegungen zum Einsparen des Transports für etwas naiv. Schließlich muss das Grundmaterial für die Drucker gleichfalls transportiert werden.

....
Hier geht es wohl eher um den Transport fertiger Produkte, etwa aus China. Wenn vor Ort, etwa bei uns, produziert wird, weil sich der Einkauf in Fernost nicht mehr lohnt, sieht die Sache eben anders aus. Und wenn Produkte hier repariert werden können, ebenso.
Die Grundmaterialien sind weniger ein Problem. Die müssen auch nicht so aufwendig verpackt werden.
Es entsteht auch weniger Abfall bei der Produktion.
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
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Beitrag(#1882223) Verfasst am: 16.11.2013, 13:46    Titel: Re: Macht Technik arbeitslos? Der 3-D- Druck Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... Es ist eben nur eine Frage, wer die Produktion in den Händen hat - die gesamte Gesellschaft oder irgend welche Konzernhanseln, die nicht über ihren Tellerrand gucken.

...


Da interessiert mich z. B., ob man sich selbst Ersatzteile drucken kann. Dann hält die Küchenmaschine länger. Patentrechte werden umgangen- wie jetzt beim Herunterladen von Texten und Musik.
Was wohl die Konzerne dagegen unternehmen wollen?


Das wird wohl so laufen wie bei den 2-D-Druckern heute. Teuer sind nicht die Drucker und Ersatzteile, sondern auf Dauer die Drucktinte/-farbstoffe und mit diesen wird der Profit gemacht.

Ansonsten gibt es eine ständige technische Veraltung oder gar einen geplanten Verschleiss.

Insgesamt the same procedure, nichts, was die Produktionsverhältnisse auch nur tangiert.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1882233) Verfasst am: 16.11.2013, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Das Grundmaterial für 3D-Drucker wird ein Plastikbrei sein, mit dem man besonders schnell verschleissende "Verschleißteile" herstellen kann. Und ob sich die Herstellung von Plastikschüsseln für die Küche lohnt, wage ich zu bezweifeln.
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Bliss
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Anmeldungsdatum: 07.03.2008
Beiträge: 312

Beitrag(#1882267) Verfasst am: 16.11.2013, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Massenware:
Spritzguss >>>>> 3D-Drucker
Vorteil:günstig, effektiv, -> mehr Freizeit für die Menscheit bei gleichem Produktionsoutput

Einzelanfertigung:
3D-Drucker>>>>>>>Modellbauer/cnc-maschine etc.
Vorteil: Inividuel gefertigte Einzelteile // Teilen von realen Gegenständen wie es bei Digitalen Daten der Falle ist.

Fazit: 180° verdrehte Einsatzgebiete daher so wie vom TO nicht vergleichbar.
_________________
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1882270) Verfasst am: 16.11.2013, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Schlupf,

kommen wir mal zum Kern.

Die Frage:“Macht Technik arbeitslos?“ ist falsch gestellt, denn Technik, Automation,
usw. ist die Folge oder das Ergebnis intensiven Nachdenkens.

Der technische Fortschritt läßt sich nicht aufhalten und das führt in der Tat zu immer
weniger Arbeit.

Unsere Arbeitswelt teilt sich in zwei Gruppen auf:

1) Menschen, die Arbeit vernichten (Kopf- und Wissensarbeiter)
2) Menschen, die die Wertvorstellungen der alten Arbeitsgesellschaft hochhalten und schuften.

Für beide Gruppen gilt, dass der Mensch ohne Arbeit kein Mensch ist!

Unser Fiasko in der Arbeitswelt ist der Erfolg des Kapitalismus:
Mit weniger Leistung werden immer mehr Produkte geschaffen.

Diesen Erfolg nehmen wir aber nicht wahr.

Der technische Fortschritt ist ein Segen, obwohl deren Auswirkungen im
Sozialsystem nicht mehr ankommen! (Automaten zahlen nicht in die Sozialkassen ein!)

Im Sozialstaat wurde Arbeit gegen Geld getauscht.
Heute wird die Arbeit weniger und demnächst überflüssig, weil Erträge und
Profite durch Roboter, Programme entstehen.

Kurz: Die steigende Arbeitslosigkeit ist das Resultat eines riesigen Erfolges,
mit immer weniger Arbeit immer mehr zu produzieren.


Die politische Aufgabe für die Zukunft ist nicht das alte System aufrecht zu erhalten,
sondern das alte System so zu verändern, dass das riesige Potential der
Automation voll genutzt werden kann.

Mit Arbeit ist also künftig „kein Staat mehr zu machen“!

Der wirtschaftliche Wettbewerb führt zu Konzentrationen und
dadurch bedingt landet der Profit in immer weniger Hände, was in
eine steigende Arbeitslosigkeit und letztlich in die Verarmung
größer werdender Massen führt.
Also, die Verarmung der Massen und die damit einher gehende Versklavung
noch Berufstätiger ist der riesige Erfolg des kapitalistischen Wirtschaftsystems.

Viele Grüße
Arno Gebauer
_________________
Trennung von Staat und Kirche !
Die geistigen Brandstifter des Holocausts waren die Kirchen! Sie haben viele Jahrhunderte lang gegen die Juden gehetzt!
Nie mehr Zeit und Geld für reiche Kirchen!!!!
Keine Kinder mehr in Kirchenhände!
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1882297) Verfasst am: 16.11.2013, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Das Grundmaterial für 3D-Drucker wird ein Plastikbrei sein, mit dem man besonders schnell verschleissende "Verschleißteile" herstellen kann. Und ob sich die Herstellung von Plastikschüsseln für die Küche lohnt, wage ich zu bezweifeln.

Ich glaube, Du unterschätzt die Geschichte etwas. Ich habe mal eine Doku gesehen, in der Briten sich auf die Art ein Fahrrad zusammengespuckt haben. Dabei ist völlig egal, wie lange das Teil im Ende gehalten hat: Ich habe eine Ahnung davon, was da im Tretlager für Kräfte wirksam werden, und das das Tretlager sich nicht bei der ersten Umdrehung bereits verabschiedet hat, hat mich gewaltig beeindruckt.

Es ist auch von der Gefahr die Rede, dass sich Verbrecher mal eben eine Schusswaffe spucken. Die wird nicht für den Dauergebrauch geeignet sein, dafür ist sie dann aber auch nicht. Außerdem reicht es dann im Zweifelsfall, nur sehr wenige Teile, etwa den Lauf, aus Stahl oder einem anderen, nicht druckfähigen Kunsstoff, wenn es um die Unsichtbarkeit auf dem Flughafen geht, an der Drehbank herzustellen.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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beefy
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Beitrag(#1882306) Verfasst am: 16.11.2013, 20:39    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, Du unterschätzt die Geschichte etwas......



Und du bist nicht ganz up to date.

Metalldruck ist schon möglich und wurde schon für Waffen angewandt.

http://www.welt.de/wissenschaft/article121767434/Pistole-aus-Metall-mit-3D-Drucker-hergestellt.html
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Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Schlumpf
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1882315) Verfasst am: 16.11.2013, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, Du unterschätzt die Geschichte etwas.fwo

Kann schon sein, ich war ja auch im Motz-Modus. zwinkern
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#1882321) Verfasst am: 16.11.2013, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:

Unsere Arbeitswelt teilt sich in zwei Gruppen auf:

1) Menschen, die Arbeit vernichten (Kopf- und Wissensarbeiter)
2) Menschen, die die Wertvorstellungen der alten Arbeitsgesellschaft hochhalten und schuften.

Da protestiere ich entschieden. Ich war in meinem Arbeitsleben auch mal in einer Entwicklungsabteilung. Ich war stolz darauf, dass wir Entwickler uns die Dinge ausgedacht hatten, die dann in den Fabriken gebaut wurden und dort vielen Menschen Arbeit verschafften.
Zitat:
Unser Fiasko in der Arbeitswelt ist der Erfolg des Kapitalismus:
.....
Der wirtschaftliche Wettbewerb führt zu Konzentrationen und
dadurch bedingt landet der Profit in immer weniger Hände, was in
eine steigende Arbeitslosigkeit und letztlich in die Verarmung
größer werdender Massen führt.
Also, die Verarmung der Massen und die damit einher gehende Versklavung
noch Berufstätiger ist der riesige Erfolg des kapitalistischen Wirtschaftsystems.

Im Prinzip hast du ja recht, aber es gibt keine Alternative zu diesem System bzw Trend. Auch in kommunistischen Staaten wie China ist es nicht anders. Deshalb ist es ratsam, möglichst zu den "Kopfarbeitern" zu gehören, da die einfachen Arbeiten aus Kostengründen ausgelagert oder ausländische Arbeitskräfte dafür angeheuert werden. Deshalb ist Bildung so wichtig.
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Arno Gebauer
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Beitrag(#1882330) Verfasst am: 16.11.2013, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

Moin, Schlumpf,

sicher gibt es Alternativen zu dem wettbewerbsorientierten Wirtschaftssystem.
China zähle ich nicht zu den kommunistischen Ländern.
Auch Kopfarbeiter werden in unserem wettbewerbsorientierten Wirtschaftssystem
arbeitslos, nur etwas später.
Sehr gute ausländische "Kopfarbeiter" gibt es hier bereits.
Wissensarbeit wird oft auch in ausländischen Zweigstellen deutscher Firmen verlagert.

Kopfarbeiter sind genauso ersetzbar wie Mechaniker, usw..

Gruß
Arno Gebauer
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Casual3rdparty
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Beitrag(#1882337) Verfasst am: 16.11.2013, 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, Du unterschätzt die Geschichte etwas......



Und du bist nicht ganz up to date.

Metalldruck ist schon möglich und wurde schon für Waffen angewandt.

http://www.welt.de/wissenschaft/article121767434/Pistole-aus-Metall-mit-3D-Drucker-hergestellt.html


lasersintern ist schon lange technisch möglich, es wird nur gerade in der presse aktuell, weil gerade dessen teure patente auslaufen.

es gehört zum rapid prototyping, damit lassen sich besser formen für werkzeuge herstellen, ein stück in tagen, statt vorher in wochen, etwa eine gußform.

außerdem sind die materialien sehr spröde, fast wie porzelan.
die nach"gespuckte" waffe kam nicht annähernd in die nähe der leistung des originals.
das ganze theater in der presse gabs schon mal bei der erfindung der glock 17 im jahr 1983, damals erwies sich das alles als heiße luft. mir ist in den 30 jahren seit dem kein fall bekannt, in dem jemand versucht hat eine glock durch einen metalldedektor zu schmuggeln.
bei mir haben sie letztens bei einem besuch im gerichtsgebäude, in dem auch der nsu-prozess stattfindet, eine winzige spiralfeder von vielleicht 2-3 gramm gewicht mit dem metalldedektor gefunden, um den faktor fast 100 leichter als der lauf einer echten waffe.
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fwo
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Beitrag(#1882338) Verfasst am: 16.11.2013, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:

Ich glaube, Du unterschätzt die Geschichte etwas......



Und du bist nicht ganz up to date.

Metalldruck ist schon möglich und wurde schon für Waffen angewandt.

http://www.welt.de/wissenschaft/article121767434/Pistole-aus-Metall-mit-3D-Drucker-hergestellt.html

Danke. Das unterstreicht das, was ich geschrieben habe.

fwo
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Critic
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Beitrag(#1882364) Verfasst am: 17.11.2013, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Vor einigen Wochen gab es dazu auch einen Artikel in der Computerzeitschrift c't: Demnach sei es (noch) nicht möglich, eine funktionierende Waffe aus einem für Heimanwender erschwinglichen 3D-Drucker zu zaubern. Dafür seien die Toleranzen dann doch zu groß und das Material zu wenig maßhaltig und stabil. Eine solche Waffe würde in den meisten Fällen gar nicht funktionieren oder könnte in selteneren Fällen dem Benutzer in den Händen explodieren. Laut eigenen Versuchen der australischen Polizei sei es zwar prinzipiell möglich, mit so einer Konstruktion einen Schuß abzugeben, aber sie sei zumindest ziemlich "unberechenbar". Andererseits würden industrielle Dienstleister, bei denen man 3D-Drucke in höherer Qualität oder auch in Metall in Auftrag geben kann, darauf achten, daß sich die Kunden so etwas nicht herstellen lassen - (das wird aber wohl nicht zu 100% möglich sein) (siehe c't 22/2013, Link #1; Link #2).
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beefy
Be Vieh



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Beitrag(#1882384) Verfasst am: 17.11.2013, 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

Das mit den Knarren stimmt schon.Bis man sich da was brauchbares ausdrucken kann (gerade als Privatperson) wird noch einige Zeit vergehen.

Aber das betrifft nur "Durschnittsmörder".

Für Märtyrer oder Terror bieten sich da allerdings schon heute Möglichkeiten, die sich mit jedem handelsüblichen 3-D Drucker + den connections für die Munition umsetzen lassen.
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Casual3rdparty
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Beitrag(#1882535) Verfasst am: 17.11.2013, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

beefy hat folgendes geschrieben:
Das mit den Knarren stimmt schon.Bis man sich da was brauchbares ausdrucken kann (gerade als Privatperson) wird noch einige Zeit vergehen.

Aber das betrifft nur "Durschnittsmörder".

Für Märtyrer oder Terror bieten sich da allerdings schon heute Möglichkeiten, die sich mit jedem handelsüblichen 3-D Drucker + den connections für die Munition umsetzen lassen.


und das wäre für solche milieus viel einfacher und billiger als sich statt wie bisher die waffen einfach auf dem schwarzmarkt zu besorgen. Mit den Augen rollen

jede gut eingerichtete schlosserei ist besser und billiger in der lage improvisierte schusswaffen herzustellen als so ein sündhaft teurer laser-metalldrucker....
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beefy
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Beitrag(#1882597) Verfasst am: 18.11.2013, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:

und das wäre für solche milieus viel einfacher und billiger als sich statt wie bisher die waffen einfach auf dem schwarzmarkt zu besorgen.




Das käme doch auf den Bedarf und die Menge der unterschiedlichen Druckvorlagen an.
Ne brauchbare 08/15 Knarre (nicht heiß, originale Herstellerware und noch verpackt + genug Muni zum üben + "vertrauenswürdige" Händler und minimales Risiko bei der Übergabe) kostet nunmal about 2 Mille wenn man auf der sicheren Seite bleiben will.
Für eine Knarre lohnt es sich nicht.
Wenn du was größeres ( teurer ) willst - und/oder auch noch mehrere......Dann wird es irgendwann lohnend. Genauso wie für die Händler, die so jeden Zwischenhandel und jedes Transportproblem aus der Welt schaffen.

Zitat:
jede gut eingerichtete schlosserei ist besser und billiger in der lage improvisierte schusswaffen herzustellen als so ein sündhaft teurer laser-metalldrucker....


Und wieviel Leute aus diesen Kreisen haben die entsprechende Ausbildung und ein eine Schlosserei in der sie das machen könnten ?Und wie hoch sind wohl die Erfolgschancen wenn du Schlossereien mit so einem Auftrag abklapperst?
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Zuletzt bearbeitet von beefy am 18.11.2013, 11:19, insgesamt einmal bearbeitet
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Han-Bot
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Beitrag(#1882601) Verfasst am: 18.11.2013, 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zumindest laut dem CT-Artikel der von Critic schon erwähnt wurde ist es gar nicht einfach aus einem Handelsüblichen, für Privatpersonen bezahlbaren 3D-Drucker eine Waffe zu drucken. Mein Eindruck nach dem lesen des Artikels war, das man ohne passende Ausbildung da vermutlich keine funktionierende Waffe erhält.
Und wer es hinbekommen kann, der wird sich das auch aus anderen Sachen zusammenschustern können. http://www.break.com/pictures/homemade-weapon-diversity-2339424
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Ralf Rudolfy
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Beitrag(#1882645) Verfasst am: 18.11.2013, 12:00    Titel: Re: Macht Technik arbeitslos? Der 3-D- Druck Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Faszinierend, oder? Solche Drucker sind heute schon unter 1000 Euro zu haben. Welche Auswirkungen hat das auf Arbeitsplätze?

Vermutlich gar keine. Erstens wird man nicht jedes beliebige Teil durch eines aus Kunststoff ersetzen können; wo man es kann, hat man es vermutlich bereits getan. Zweitens werden Massenartikel aus Kunststoff schon heute weitestgehend automatisiert hergestellt. Allenfalls wird man Einzelanfertigungen damit effizienter herstellen können (z.B. Muster, Modelle), diese bedingen aber durchaus einen Programmieraufwand, so daß wohl mit keinen gravierenden Auswirkungen auf die Beschäftigung zu rechnen ist.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Dorian
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 761

Beitrag(#1882651) Verfasst am: 18.11.2013, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
...
Mit Arbeit ist also künftig „kein Staat mehr zu machen“!

Der wirtschaftliche Wettbewerb führt zu Konzentrationen und
dadurch bedingt landet der Profit in immer weniger Hände, was in
eine steigende Arbeitslosigkeit und letztlich in die Verarmung
größer werdender Massen führt.
Also, die Verarmung der Massen und die damit einher gehende Versklavung
noch Berufstätiger ist der riesige Erfolg des kapitalistischen Wirtschaftsystems.

Viele Grüße
Arno Gebauer


Lieber Arno,

ich sehe die immer effektivere Produktion auch als Erfolg. Ebenso die wachsende Arbeitslosigkeit.
Die Verarmung jedoch weniger, denn die muss nicht sein.
Fragt sich, ob vor großen Aufständen die Herrschenden zu Einsichten gelangen.
Etwa dazu, jedem eine Grundsicherung zu gewähren.

Bisher musste es immer erst knallen...
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kennstenich
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Anmeldungsdatum: 10.05.2012
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Beitrag(#1882663) Verfasst am: 18.11.2013, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Habt ihr denn nicht 3sat gesehen?
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=39875
Wie der 3D-Druck die Welt verändert.

da hat auch ein Büchsenmacher die Waffenmöglichkeit getestet.
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Arno Gebauer
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Anmeldungsdatum: 30.01.2005
Beiträge: 698

Beitrag(#1882787) Verfasst am: 18.11.2013, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Dorian hat folgendes geschrieben:
Arno Gebauer hat folgendes geschrieben:
...
Mit Arbeit ist also künftig „kein Staat mehr zu machen“!

Der wirtschaftliche Wettbewerb führt zu Konzentrationen und
dadurch bedingt landet der Profit in immer weniger Hände, was in
eine steigende Arbeitslosigkeit und letztlich in die Verarmung
größer werdender Massen führt.
Also, die Verarmung der Massen und die damit einher gehende Versklavung
noch Berufstätiger ist der riesige Erfolg des kapitalistischen Wirtschaftsystems.

Viele Grüße
Arno Gebauer


Lieber Arno,

ich sehe die immer effektivere Produktion auch als Erfolg. Ebenso die wachsende Arbeitslosigkeit.
Die Verarmung jedoch weniger, denn die muss nicht sein.
Fragt sich, ob vor großen Aufständen die Herrschenden zu Einsichten gelangen.
Etwa dazu, jedem eine Grundsicherung zu gewähren.

Bisher musste es immer erst knallen...



Moin, Dorian,

sicher ist es ein technischer Erfolg, wenn benötigte Produkte kostengünstiger
gekauft werden können.
Es ist aber kein Erfolg, wenn der technische Erfolg keine Spuren
in den Sozialkassen hinterläßt und wenn Kapitalgeber ohne
Eigenleistung nur noch kassieren!
Die Organisation der Arbeit mit allem Drum und Dran muß in der Tat neu
organisiert werden, wenn es denn nicht "knallen" soll.

Nichts ist so ungerecht wie die Entlohnung von Arbeit!

Viele Grüße
Arno Gebauer
_________________
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