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AfD
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2125003) Verfasst am: 14.02.2018, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Wenn linke Politik gemacht würde, wären auch die Flüchtlinge problemlos bezahlbar. Aber das versteht der Nazi nicht. Auch dem Don ist das zu hoch, weil er völkisch denkt und nicht sozialistisch.

Was nutzt es einer Partei, wenn sie zwar sozialistisch denkt, aber nicht gewählt wird?
Die SPD muss nicht auf die Forderungen der AfD eingehen, sondern auf die ihrer potentiellen Wähler.
Die sitzen nunmal ausschliesslich in Deutschland. Steht ja schon im Parteinamen.
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2125004) Verfasst am: 14.02.2018, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Zusammenhänge zwischen Faschismus und Kapitalismus sind hinreichend evident und betreffen den Kern des Faschismus.


Ja. An dem Punkt bleibst Du aber ungenau. Deine Auffassung ist ja generell, daß Faschismus und Kapitalismus eine gemeinsame ideologische Schnittmenge haben. Als Kapitalismus-Kritiker, als der Du dich verstehst, versuchst Du beständig den Kapitalismus mit Faschismus zu identifizieren. Das ist eine ganz andere Grundthese, als die Wertung konkreter historischer Fakten. Sie verharmlost einerseits den historischen Faschismus, und sie dämonisiert andererseits kapitalistische Systeme, in denen eben keine Genozide stattfinden zB.


Allein schon empirisch ist erwiesen, dass in jedem einzelnen Fall jedes bisherige faschistische Regime explizit *neoliberale* Politik - mit Zerschlagung von Arbeiterkämpfen und sozialistischer Politik - betrieben hat, ungeachtet aller sonstiger Unterschiede, die ja zum Teil massiv sind. Aber dieser Kern war immer da.

Und wenn du den oben gebrachten Artikel über den neoliberalen Kern der AfD gelesen hast, dann wirst du sehen, dass ich mir das nicht einfach ausgedacht habe, was ich anschließend dazu schrieb. Es geht hier um wissenschaftliche, nicht nur empirische Analysen dessen, was Faschismus ist und nicht um das, was ich mir so so ausdenke.

Sicher gab und gibt es auch zahlreiche kapitalistische Regime, die parlamentarisch agieren. Aber sobald daraus faschistische Formen entstehen, werden die Eigentumsverhältnisse niemals angetastet. Sie bleiben so, wie sie waren. Das heisst: Faschismus ist eine bestimmte Herrschaftsform des Kapitalismus, eine offen terroristische Herrschaft im Unterschied zu einer parlamentarischen Herrschaft (welche man tunlichst nicht mit Demokratie verwechseln sollte!).

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Hitler war kein "Neoliberaler". Neoliberale huldigen dem Ideal freier Maerkte, in die der Staat möglichst wenig, am Besten ueberhaupt nicht, eingreift. Die deutschen Nazis, Hitler vorneweg, griffen in erheblichem Masse in die freien Märkte ein, um sie ihrer nationalkollektivistischen Ideologie zu unterwerfen und ihren politischen Zwecken nutzbar zu machen. Z.B. zwangsvereinigten sie die grossen deutschen Chemiekonzerne zur IG Farben, sie gründeten den Autokonzern VW als halbstaatliches Unternehmen um ihre Vision eines Volkswagens fuer alle zu verwirklichen, sie schufen den "Reichsarbeitsdienst" als reines Staatsunternehmen, der der privaten deutschen Bauwirtschaft in erheblichem Masse Konkurrenz machte etc. Alles Dinge, die einem Neoliberalen Pickel ins Gesicht machen, wenn er davon bloss hört.

Hitler war ein Nazi, kein Neoliberaler.


Das deutsche Kapital hatte doch selbst dafür gesorgt, den Anstreicher auf die Kanzel zu hieven. Es ging u.a. um einen revanchistischen Krieg gegen den Osten und dafür brauchte es eine Kriegswirtschaft. Das Kapital war mit den Zwangsmaßnahmen einverstanden; die Eigentumsverhältnisse änderten sich nicht. Auch in Japan steuert(e) und koordinierte das MITI die Investitionen. Aber das ist keine Verstaatlichung.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Auch Hitler war letzten Endnes ein Neoliberaler (auch wenn es diesen Begriff damals noch nicht gab), ein Feind der Arbeiterbewegung, der Gwerkschaften, der Arbeiterparteien - so wie alle übrigen kapitalorientierten und konservativen Parteien auch. Er war darin allerdings noch extremer und noch menschenverachtender als es etwa die Politiker des Zentrums waren.

Die Nazis gehörten übrigens zu den ersten, die den Begriff "Privatisierung" (bzw. "Re-Privatisierung") im heutigen Sinne affirmativ zur Bezeichnung eigener wirtschaftspolitischer Maßnahmen verwendet haben.


Interessant. Danke für die Info.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Diskrimierungen dienen immer *nur* dazu, eine Massenbasis zu generieren, wobei die diskriminierten Gruppen mehr oder weniger austauschbar sind (damals Juden, heute Muslime, etc.)

Nach der nächsten Wirtschaftskrise werden es auch für die AfD wieder "die Juden" sein. Teile der amerikanischen Alt Right Bewegung schießen sich schon jetzt wieder provisorisch auf "Kikes" ein.


Das habe ich auch gehört.

Zum Neoliberalismus Hitlers zitiere ich mal den Postkartenmaler selbst:

Zitat:
"Das hohe Maß an persönlicher Freiheit, das ihnen (Unternehmern und Arbeitern, H.S.) in ihrem Wirken dabei zugebilligt wird, ist durch die Tatsache zu erklären, dass erfahrungsgemäß die Leistungsfähigkeit des einzelnen durch weitgehende Freiheitsgewährung mehr gesteigert wird als durch Zwang von oben, und es weiter geeignet ist zu verhindern, dass der natürliche Ausleseprozeß, der den Tüchtigsten, Fähigsten und Fleißigsten befördern soll, etwa unterbunden wird."
(Zitat des neoliberalen Adolf Hitler)

Diesen Vorstellungen aus "Mein Kampf" bleibt Hitler nach 1933 treu, und auch dann, wenn Wirtschaftsplanung zur Produktions- und Effizienzsteigerung der deutschen Wirtschaft einstweilen unumgänglich erscheinen. Planmäßige Leitung sei ein "gefährliches Unternehmen, weil jeder Planwirtschaft nur zu leicht die Verbürokratisierung und damit die Erstickung der ewig schöpferischen privaten Einzelinitiative folgt". "Diese Gefahr wird noch erhöht durch die Tatsache, dass jede Planwirtschaft nur zu leicht die harten Gesetze der wirtschaftlichen Auslese der Besseren und der Vernichtung der Schwächeren aufhebt oder zumindest einschränkt zugunsten einer Garantierung der Erhaltung auch des minderwertigen Durchschnitts."
(O-Töne des neoliberalen Adolf Hitler)

http://www.linksnet.de/artikel/17635


In diesem Text sind noch mehr aufschlussreiche Zusammenhänge dargestellt.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hitler war auch kein Befürworter des Individualismus. Des Neoliberalen Menschenbild beruht auf entsolidarisierter Vereinzelung, die als Freiheit vermarktet wird. Für Hitler und Konsorten sollte der Mensch im völkischen Kollektiv aufgehen.

Skeptikers simple Politmathematik, die sich mal wieder nicht einmal als grundschultauglich erweist, lautet schlicht: Faschisten mögen keine Solidarität und Neoliberale mögen keine Solidarität folglich Faschisten = Neoliberale. Da dreht sich sogar Marx im Grabe um, wenn er sieht auf welchem Niveau seine Nachfolger gelandet sind. Sehr glücklich


Der Faschist befürwortet durchaus den Individualismus der *Herrenmenschen* und der *Führer*. Nur nicht den der Lohnarbeiter. Die sollen gefälligst für den Profit schuften, bis die Hütte brennt. Kapitalismus heisst Klassengesellschaft. Der Neoliberalismus propagiert ja in Worten, in Propandartikeln so was wie *Freiheit* oder *Individualismus*. Aber in der Realität heisst es: "Maul halten und arbeiten!"

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Nur kurz skizziert: Natürlich profitierten im Dritten Reich Kapitalisten und Faschisten vorübergehend voneinander. Ihre ideologische Währungen sind aber unterschiedlich und das hätte auch damals auf Dauer zu Konflikten geführt. Kapitalisten sehen Profit als fundamentales Ziel an, für Faschisten ist das fundamentale Ziel Macht. Da gibt es Überschneidungen, aber vor allem Differenzen, insbesondere in freiheitlichen Demokratien wie in Westeuropa. Hier braucht der Kapitalist mittlerweile gut ausgebildetes, williges Personal. Das können ihm faschistische, völkische Strukturen gar nicht mehr liefern. Darum denken kapitalistische Konzerne international und befürworten Einwanderung. Das Kapital kennt keine Hautfarbe. Was es nicht freiheitlich macht. Denn Profit verlangt Ausbeutung. Die Ausbeutung ist nur teilweise national möglich. In den sozialen Rechtsstaaten knabbert man zwar an sozialen Mindeststandards, um die Konkurrenz zu fördern, doch das führt nur in wenigen Branchen zu Erfolg, wo es auf einfache Arbeiten ankommt. Facharbeiter sind heiß begehrt, die können sich ihren Arbeitsplatz aussuchen. Ausbeutung funktioniert über - hier passt das Wort - imperialistisches Wirtschaftshandeln.

Sicher gibt es in der AFD auch wirtschaftlich interessierte (nicht kompetente) Leute, die glauben mit autarken und autoritären Mitteln eine Volkswirtschaft moderner Prägung führen zu können. Die sind aber falsch gewickelt und träumen von einer Zeit, die es nie gab. Die kapitalistisch orientierten Köpfe wie Ihr Ex-Anführer Lucke (wo ist der eigentlich jetzt?) wurde von den faschistischen Kräften aus der Partei gedrängt. Die passen auch nicht wirklich zueinander.


Es gibt Phasen, da passt einem nationalen Kapital eher der Freihandel, in anderen Phasen passt ihm eher der Protektionismus. Ebenso sehnt sich Kapital gelegentlich nach Diktatur, in anderen Phasen erlaubt es Parlamente.

Es kommt immer drauf an, was gerade so die Bedürfnisse des Kapitals sind.

Was aber kreuzfalsch ist, ist die Vermischung der ökonomischen Basis (Privatbesitz an den großen Produktionsmitteln, etc.) mit dem politischen Überbau (z.B. Parlamentarismus). Das sind zwei ganz verschiedene Dinge. Und das Problem von Kapitalismus ist vor allem, dass dessen ökonomische Basis keine Grundlage für die Entstehung einer freien und demokratischen Gesellschaft bietet. (Und schon gar keine nachhaltige Grundlage.)

(Eine demokratische Gesellschaft wäre ja eine Gesellschaft, in der die wissenschaftlichen Kenntnisse und die Potenziale der sich daraus ableitenden Technologien usw. Allen gemeinsam gehören würden. Und dies ist ja im Kapitalismus per definitionem gerade nicht der Fall.)

Diligentia hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Zusammenhänge zwischen Faschismus und Kapitalismus sind hinreichend evident und betreffen den Kern des Faschismus.


Ja. An dem Punkt bleibst Du aber ungenau. Deine Auffassung ist ja generell, daß Faschismus und Kapitalismus eine gemeinsame ideologische Schnittmenge haben. Als Kapitalismus-Kritiker, als der Du dich verstehst, versuchst Du beständig den Kapitalismus mit Faschismus zu identifizieren. Das ist eine ganz andere Grundthese, als die Wertung konkreter historischer Fakten. Sie verharmlost einerseits den historischen Faschismus, und sie dämonisiert andererseits kapitalistische Systeme, in denen eben keine Genozide stattfinden zB.


Alles lässt sich pervertieren. Staatsangehörigkeit zu Faschismus, Kapitalismus zu Raubtierkapitalismus, Kommunismus zu Stalinismus, Ethnienzugehörigkeit zu Rassismus, ...

Es gilt m.E. die Pervertierung einer 'Idee' (= Ideologie) zu verhindern. Egal in welchem Bereich. Und als Leitfaden fallen mir dazu die Allg. Menschenrechte ein. Auch wenn man daran en detaille noch feilen kann, etwas Besseres - denk' ich - haben wir bislang nicht.


Kapitalismus ist aber keine Idee, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis. Kommunismus ist auch nicht einfach eine Idee, sondern u.a. die theoretische Verarbeitung von Klassenkämpfen und die Weiterentwicklung der kommunistischen Bewegung.

Die Ideen der Menschen schweben ansonsten nicht in der Luft, sondern leiten sich langfristig aus den bestehenden Verhältnissen ab. Je humaner diese sind, desto humaner auch die menschlichen Ideen.

Diligentia hat folgendes geschrieben:
Bislang stelle ich fest, dass, schier flächendeckend, die Mehrheit in die "Falle" der AfD-Ideologie tappt. Statt unaufgeregt, konsequent sachlich und unnachgiebig dagegen zu argumentieren, schaffen diese "Herrschaften" es fast durchgängig, nicht nur A. Merkel, bzw. die Regierung, sondern auch weite Teile der Bevölkerung ins Bockshorn, oder in eine hysterische Gegenwehr zu jagen.


Man muss die AfD als im Kern neoliberale Partei darstellen und in einem Abwasch auch den Neoliberalismus der Pseudo-Antifas von SPD und CDU heraus arbeiten.

Diligentia hat folgendes geschrieben:
Richtig! Vernünftig darauf reagieren, das kostet extrem viel Geduld und Konzentration. Aber das ist der Preis, den wir bezahlen müssen, weil wir gesamtgesellschaftlich unsere Vergangenheit eben nicht aufgearbeitet haben. Denn Neo-Nazis gibt's eigentl. nicht, es handelt sich um die alte Nazi-Ideologie. Berthold Brecht hätt' es uns schon vermittelt, als er meinte "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch!**" ... was mehrheitlich ignoriert wurde.


Da hat der Brecht aber verdammt Recht, immer noch.

In der Tat kann man Faschismus nicht aufarbeiten, ohne seine Verbindungen zum Kapital zu analysieren.

Kramer hat folgendes geschrieben:
Diligentia hat folgendes geschrieben:
Alles lässt sich pervertieren. Staatsangehörigkeit zu Faschismus, Kapitalismus zu Raubtierkapitalismus, Kommunismus zu Stalinismus, Ethnienzugehörigkeit zu Rassismus, ...

Es gilt m.E. die Pervertierung einer 'Idee' (= Ideologie) zu verhindern. Egal in welchem Bereich. Und als Leitfaden fallen mir dazu die Allg. Menschenrechte ein. Auch wenn man daran en detaille noch feilen kann, etwas Besseres - denk' ich - haben wir bislang nicht.


Leider ist auch die Idee der Menschenrechte nicht davor gefeit, pervertiert zu werden. Gerade wieder aktuelles Beispiel: Die Beschneidungsdebatte. Da wird das Menschenrecht auf Weltanschauungsfreiheit pervertiert, um das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit zu brechen.

Die Lösung kann nicht darin liegen, einfach eine neue gute Idee zu finden und zu hoffen, dass die dann nicht pervertiert wird. Solange alles pervertiert werden kann, wird auch alles irgendwann von irgendwem pervertiert werden. Die extremen "Pervertierer von Ideen" sind keine Randfiguren, die sind politisch sehr erfolgreich - Trump, Erdogan, Putin, AfD usw. Und die "Manchmal-Pervertierer", die sind überall.


Es werden auch reihenweise *Kriege für das Menschenrecht* geführt, sogar Kriege gegen *ein neues Auschwitz* (Josef, der Fischer). Alle famosen Ideen der - ach! - so zivilisierten westlichen Welt werden missbraucht und verdreht für niedere Ziele und Zwecke.

Auch wird von *Demokratie* gesprochen um allein schon den Begriff der Demokratie umzuwerten.

Aber all dies ist immer Ausdruck der realen materiellen gesellschaftlichen Verhältnisse.

Will man die Verdrehung von Ideen und Begriffen verhindern, so braucht man eine entsprechende gesellschaftliche Basis als Nährboden für gerade und unverdreht wachsende Ideen und Begriffe.
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Beitrag(#2125005) Verfasst am: 14.02.2018, 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Allein schon empirisch ist erwiesen, dass in jedem einzelnen Fall jedes bisherige faschistische Regime explizit *neoliberale* Politik - mit Zerschlagung von Arbeiterkämpfen und sozialistischer Politik - betrieben hat, ungeachtet aller sonstiger Unterschiede, die ja zum Teil massiv sind. Aber dieser Kern war immer da.
.....

Es ist auch empirisch bewiesen, dass in jedem einzelnen Fall jeder bisher beobachtete Mensch ganz explizit gekackt hat. Ungeachtet aller sonstigen Unterschiede, die ja zum Teil massiv sind, war dieser Kern des menschlichen Wesens immer da.

Wer immer da kackt, das muss also ein Mensch sein, um das mal ganz wissenschaftlich, empirisch und analytisch auf den Punkt zu bringen..
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Tarvoc
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Beitrag(#2125006) Verfasst am: 14.02.2018, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hitler war auch kein Befürworter des Individualismus.

Das ist halb richtig. Die Nazis verstanden den Begriff "Individualismus" natürlich nicht so, wie demokratische liberale Individualisten ihn verstehen - aber es gibt einen positiv besetzten Individualismusbegriff im NS (der natürlich wie immer vom bösen "jüdischen" liberalen Individualismus abgegrenzt wird), u.A. bei Rosenberg. Dass laut der NS-Ideologie das Individuum im völkischen Kollektiv aufgehen sollte, ist (als normative Forderung verstanden) übrigens falsch. Als liberaler, demokratischer Individualist sieht man die Realität im NS-Staat so, und zwar natürlich aus gutem Grund, aber das war nicht das ideologische Selbstverständnis der Nazis. Vielmehr sah die NS-Ideologie das Individuum als von vorne herein durch seine Volkszugehörigkeit fundamental geprägt.

Im Übrigen zäumst du das Pferd nur von der einen Seite auf: von der Frage nach der ideologischen Nähe des NS zum Neoliberalismus. Zäumt man das Pferd von der anderen Seite auf - also der Frage nach der politischen Nähe des Neoliberalismus und der Neoklassik zu faschistischen Regimen - so stellt man fest, dass z.B. zumindest einige der Chicago Boys ausgesprochene Befürworter des Pinochet-Regimes waren und mit diesem auch zusammenarbeiteten. Zumindest zogen viele Neoklassiker faschistische Regimes größtenteils nicht nur kommunistischen vor, sondern auch demokratisch gewählten sozialdemokratischen Regierungen (wie z.B. der Regierung Allende). Diese politischen Präferenzen übersieht man leicht, wenn man nur auf die philosophischen Prämissen schielt.
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Tarvoc
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Beitrag(#2125007) Verfasst am: 14.02.2018, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Allein schon empirisch ist erwiesen, dass in jedem einzelnen Fall jedes bisherige faschistische Regime explizit *neoliberale* Politik - mit Zerschlagung von Arbeiterkämpfen und sozialistischer Politik - betrieben hat, ungeachtet aller sonstiger Unterschiede, die ja zum Teil massiv sind. Aber dieser Kern war immer da.
.....

Es ist auch empirisch bewiesen, dass in jedem einzelnen Fall jeder bisher beobachtete Mensch ganz explizit gekackt hat. Ungeachtet aller sonstigen Unterschiede, die ja zum Teil massiv sind, war dieser Kern des menschlichen Wesens immer da.

Wer immer da kackt, das muss also ein Mensch sein, um das mal ganz wissenschaftlich, empirisch und analytisch auf den Punkt zu bringen..


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fwo
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Beitrag(#2125008) Verfasst am: 14.02.2018, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Hitler war auch kein Befürworter des Individualismus.

Das ist halb richtig. Die Nazis verstanden den Begriff "Individualismus" natürlich nicht so, wie demokratische liberale Individualisten ihn verstehen - aber es gibt einen positiv besetzten Individualismusbegriff im NS (der natürlich wie immer vom bösen "jüdischen" liberalen Individualismus abgegrenzt wird), u.A. bei Rosenberg. Dass laut der NS-Ideologie das Individuum im völkischen Kollektiv aufgehen sollte, ist (als normative Forderung verstanden) übrigens falsch. Als liberaler, demokratischer Individualist sieht man die Realität im NS-Staat so, und zwar natürlich aus gutem Grund, aber das war nicht das ideologische Selbstverständnis der Nazis. Vielmehr sah die NS-Ideologie das Individuum als von vorne herein durch seine Volkszugehörigkeit fundamental geprägt.

Im Übrigen zäumst du das Pferd nur von der einen Seite auf: von der Frage nach der ideologischen Nähe des NS zum Neoliberalismus. Zäumt man das Pferd von der anderen Seite auf - also der Frage nach der politischen Nähe des Neoliberalismus und der Neoklassik zu faschistischen Regimen - so stellt man fest, dass z.B. zumindest einige der Chicago Boys ausgesprochene Befürworter des Pinochet-Regimes waren und mit diesem auch zusammenarbeiteten. Zumindest zogen viele Neoklassiker faschistische Regimes größtenteils nicht nur kommunistischen vor, sondern auch demokratisch gewählten sozialdemokratischen Regierungen (wie z.B. der Regierung Allende). Diese politischen Präferenzen übersieht man leicht, wenn man nur auf die philosophischen Prämissen schielt.

Diese Phänomene sind aber alle zu vielschichtig, als dass es sinnvoll wäre, die Zusammenhänge so einfach darzustellen.
So kann man die mystische Auflösung der Individuen in der Masse, bilderbuchhaft gesteuert und vorgeführt in der Sportpalastrede, auch einfach als erfolgreiches Instrument der Führung von Massen sehen, dessen ideologische Begründung sekundär ist.

Auch für die Zusammenarbeit der Chicago-Boys mit Pinochet und anderen Diktatoren gibt es noch andere Gründe, wie kurzfristige wirtschaftliche Interessen oder strategische Überlegungen - das spielt ja alles noch im kalten Krieg, in dem Sozialismus mit Stalinismus gleichgesetzt wurde und man schon in der Sozialdemokratie eine Bedrohung der Freiheit witterte, eine Haltung, die Du heute in Amerika noch erleben kannst, wenn Du Dir nur das irrationale Verhältnis der Republikaner zu "Obamacare" ansiehst.
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25808
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Beitrag(#2125009) Verfasst am: 14.02.2018, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....
Allein schon empirisch ist erwiesen, dass in jedem einzelnen Fall jedes bisherige faschistische Regime explizit *neoliberale* Politik - mit Zerschlagung von Arbeiterkämpfen und sozialistischer Politik - betrieben hat, ungeachtet aller sonstiger Unterschiede, die ja zum Teil massiv sind. Aber dieser Kern war immer da.
.....

Es ist auch empirisch bewiesen, dass in jedem einzelnen Fall jeder bisher beobachtete Mensch ganz explizit gekackt hat. Ungeachtet aller sonstigen Unterschiede, die ja zum Teil massiv sind, war dieser Kern des menschlichen Wesens immer da.

Wer immer da kackt, das muss also ein Mensch sein, um das mal ganz wissenschaftlich, empirisch und analytisch auf den Punkt zu bringen..


Zu einfach.

Ach.
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Tarvoc
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Beitrag(#2125010) Verfasst am: 14.02.2018, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
So kann man die mystische Auflösung der Individuen in der Masse, bilderbuchhaft gesteuert und vorgeführt in der Sportpalastrede, auch einfach als erfolgreiches Instrument der Führung von Massen sehen, dessen ideologische Begründung sekundär ist.

Wobei hinsichtlich der gesellschaftlichen Wirksamkeit des NS seine offizielle Ideologie eben keineswegs als sekundär betrachtet werden kann, und ebenfalls nicht als bloßes Mittel zum Zweck - allerdings ist das nochmal ein etwas anderes Problem.

In Alchemists Beitrag ging es allerdings so wie ich das sehe dezidiert und primär um einen Vergleich des philosophischen Selbstverständnisses der NS-Ideologie mit dem des Neoliberalismus - und zumindest Ersteres stellt er eben inhaltlich falsch dar.

fwo hat folgendes geschrieben:
Auch für die Zusammenarbeit der Chicago-Boys mit Pinochet und anderen Diktatoren gibt es noch andere Gründe, wie kurzfristige wirtschaftliche Interessen oder strategische Überlegungen

Die selbe Umdrehung, die du oben für den NS vornimmst, kann man aber eben auch beim Neoliberalismus vornehmen. Es gibt keinen Grund dafür, anzunehmen, dass die erklärten philosophischen Ideale der Neoliberalen nicht genauso ein Mittel zum Zweck sind wie die der Nazis. An solchen Dingen wie der Unterstützung des Pinochet-Regimes zeigt sich, wie die philosophischen Ideale hinter den handfesten politischen Zielen zurücktreten, die sich in ihnen ausdrücken, und dabei Letztere sichtbar werden lassen. Anders gesagt: Das Zurücktreten der erklärten Ideale hinter handfesten materiellen Interessen steht zu diesen Idealen in keinem bloß zufälligen Zusammenhang, und zwar weil diese Ideale von Anfang an als ideologischer Ausdruck dieser Interessen gedacht werden müssen.
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Alchemist
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Beitrag(#2125016) Verfasst am: 14.02.2018, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:

Na wenigstens sind nicht alle Nazis Lachen.

Natürlich nicht. Das ist der übliche Dummfug, mit dem man glaubt, die AfD kleinreden zu können.
Hat ja auch prima funktioniert, wie man an den Wahlergebnissen sehen kann. Lachen


Was bedeutet denn immer dieses "KLeinreden"?

Ich will die afd nicht klein reden. Das ist ja eher das Schlimme, dass die soviele gewählt haben.

Das Patentrezept gegen die AfD und ihre Wähler war bisher, sie alle zu Nazis zu erklären,
in der Hoffung, dass sie sich vor Schreck selber auflöst oder dass keiner sie mehr wählt.


Was für ein Unfug.

DonMartin hat folgendes geschrieben:

Alchemist hat folgendes geschrieben:

Nein, nicht alle afd Wähler sind Nazis, aber alle afd Wähler akzpetieren Nazis in der Partei durch ihre Stimme

Weil es für die Wähler keine Rolle spielt. Warum auch. Sie haben offensichtlich andere Prioritäten.
Ausserdem sieht nicht jeder gleich das Vierte Reich vor der Tür stehen, wenn ein AfD-Fuzzi Nazi-Sprüche von sich gibt.


Und genau diese Wähler bezeichne ich als Idioten!
In einem Land mit unserer Geschichte, in einer Zeit, wo Rechte überall an Aufwind gewinnen, so etwas nicht zu berücksichtigen ist idiotisch!
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Samson83
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Beitrag(#2125017) Verfasst am: 14.02.2018, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

"Idiotisch" ist, "rechts", "rechtsextrem", "rechtsradikal" und "Faschismus" so undifferenziert durcheinander zu werfen.
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Kramer
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Beitrag(#2125018) Verfasst am: 14.02.2018, 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
"Idiotisch" ist, "rechts", "rechtsextrem", "rechtsradikal" und "Faschismus" so undifferenziert durcheinander zu werfen.


Na, hast Du Deinen Mitgliedsantrag schon ausgefüllt?
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Samson83
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Beiträge: 6833

Beitrag(#2125019) Verfasst am: 14.02.2018, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
"Idiotisch" ist, "rechts", "rechtsextrem", "rechtsradikal" und "Faschismus" so undifferenziert durcheinander zu werfen.


Na, hast Du Deinen Mitgliedsantrag schon ausgefüllt?

Würd ich gern, darf ich aber nicht. Weinen
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Alchemist
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2125020) Verfasst am: 14.02.2018, 15:34    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
"Idiotisch" ist, "rechts", "rechtsextrem", "rechtsradikal" und "Faschismus" so undifferenziert durcheinander zu werfen.


Weißt du wer mir das schonmal vorgeworfen hat?

Chemtrailspinner, die sich aufgeregt haben, dass ich spinnerte Verschwörungstheorien "undifferenziert durcheinander werfe".
noc
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2125021) Verfasst am: 14.02.2018, 15:40    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
"Idiotisch" ist, "rechts", "rechtsextrem", "rechtsradikal" und "Faschismus" so undifferenziert durcheinander zu werfen.


Weißt du wer mir das schonmal vorgeworfen hat?

Chemtrailspinner, die sich aufgeregt haben, dass ich spinnerte Verschwörungstheorien "undifferenziert durcheinander werfe".
noc

Es dürfte doch kaum zu übersehen sein, dass "rechtsextrem" zu einem bloßen Kampfbegriff ohne wirklichen deskribtiven Gehalt geworden ist, gerne mit Verweis auf "unsere Geschichte".
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2125022) Verfasst am: 14.02.2018, 15:44    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
"Idiotisch" ist, "rechts", "rechtsextrem", "rechtsradikal" und "Faschismus" so undifferenziert durcheinander zu werfen.


Weißt du wer mir das schonmal vorgeworfen hat?

Chemtrailspinner, die sich aufgeregt haben, dass ich spinnerte Verschwörungstheorien "undifferenziert durcheinander werfe".
noc

Es dürfte doch kaum zu übersehen sein, dass "rechtsextrem" zu einem bloßen Kampfbegriff ohne wirklichen deskribtiven Gehalt geworden ist, gerne mit Verweis auf "unsere Geschichte".


Vielleicht bist Du einfach geruchsblind für Rechtsextremismus?
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Gödelchen
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Beiträge: 771

Beitrag(#2125023) Verfasst am: 14.02.2018, 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
So kann man die mystische Auflösung der Individuen in der Masse, bilderbuchhaft gesteuert und vorgeführt in der Sportpalastrede, auch einfach als erfolgreiches Instrument der Führung von Massen sehen, dessen ideologische Begründung sekundär ist.

Wobei hinsichtlich der gesellschaftlichen Wirksamkeit des NS seine offizielle Ideologie eben keineswegs als sekundär betrachtet werden kann, und ebenfalls nicht als bloßes Mittel zum Zweck - allerdings ist das nochmal ein etwas anderes Problem.

In Alchemists Beitrag ging es allerdings so wie ich das sehe dezidiert und primär um einen Vergleich des philosophischen Selbstverständnisses der NS-Ideologie mit dem des Neoliberalismus - und zumindest Ersteres stellt er eben inhaltlich falsch dar.

fwo hat folgendes geschrieben:
Auch für die Zusammenarbeit der Chicago-Boys mit Pinochet und anderen Diktatoren gibt es noch andere Gründe, wie kurzfristige wirtschaftliche Interessen oder strategische Überlegungen

Die selbe Umdrehung, die du oben für den NS vornimmst, kann man aber eben auch beim Neoliberalismus vornehmen. Es gibt keinen Grund dafür, anzunehmen, dass die erklärten philosophischen Ideale der Neoliberalen nicht genauso ein Mittel zum Zweck sind wie die der Nazis. An solchen Dingen wie der Unterstützung des Pinochet-Regimes zeigt sich, wie die philosophischen Ideale hinter den handfesten politischen Zielen zurücktreten, die sich in ihnen ausdrücken, und dabei Letztere sichtbar werden lassen. Anders gesagt: Das Zurücktreten der erklärten Ideale hinter handfesten materiellen Interessen steht zu diesen Idealen in keinem bloß zufälligen Zusammenhang, und zwar weil diese Ideale von Anfang an als ideologischer Ausdruck dieser Interessen gedacht werden müssen.


Buzzwords in eine Mixer geschüttet, geshaked und ausgegossen....Smilie

Einfach an Brecht denken mit dem Fressen und an dem, was der Begriff Vorteil so in sich hat. Nur wenn das im politischen Agieren die richtige Mischung und eine verantwortungsvolle Kontrolle erhält, dann wird das was.

Mit so einem Buzzword-Salat erklärt sich nix.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#2125024) Verfasst am: 14.02.2018, 15:53    Titel: Antworten mit Zitat

Gödelchen hat folgendes geschrieben:

Buzzwords in eine Mixer geschüttet, geshaked und ausgegossen....Smilie

Einfach an Brecht denken mit dem Fressen und an dem, was der Begriff Vorteil so in sich hat. Nur wenn das im politischen Agieren die richtige Mischung und eine verantwortungsvolle Kontrolle erhält, dann wird das was.

Mit so einem Buzzword-Salat erklärt sich nix.


Deine syntaktischen Kreationen riechen eher nach Uwebuzzword-Salat.
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DonMartin
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Beiträge: 6817

Beitrag(#2125025) Verfasst am: 14.02.2018, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:

Was für ein Unfug.

Stimmt. Lachen Es hat ja auch nicht funktioniert.
Alchemist hat folgendes geschrieben:

DonMartin hat folgendes geschrieben:

Alchemist hat folgendes geschrieben:

Nein, nicht alle afd Wähler sind Nazis, aber alle afd Wähler akzpetieren Nazis in der Partei durch ihre Stimme

Weil es für die Wähler keine Rolle spielt. Warum auch. Sie haben offensichtlich andere Prioritäten.
Ausserdem sieht nicht jeder gleich das Vierte Reich vor der Tür stehen, wenn ein AfD-Fuzzi Nazi-Sprüche von sich gibt.


Und genau diese Wähler bezeichne ich als Idioten!
In einem Land mit unserer Geschichte, in einer Zeit, wo Rechte überall an Aufwind gewinnen, so etwas nicht zu berücksichtigen ist idiotisch!

Man sollte der Vergangenheit nicht mehr Energie widmen als der Gegenwart und Zukunft.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2125026) Verfasst am: 14.02.2018, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
"Idiotisch" ist, "rechts", "rechtsextrem", "rechtsradikal" und "Faschismus" so undifferenziert durcheinander zu werfen.


Weißt du wer mir das schonmal vorgeworfen hat?

Chemtrailspinner, die sich aufgeregt haben, dass ich spinnerte Verschwörungstheorien "undifferenziert durcheinander werfe".
noc

Es dürfte doch kaum zu übersehen sein, dass "rechtsextrem" zu einem bloßen Kampfbegriff ohne wirklichen deskribtiven Gehalt geworden ist, gerne mit Verweis auf "unsere Geschichte".


Vielleicht bist Du einfach geruchsblind für Rechtsextremismus?

Wahrscheinlich... Ich kenne nur einen AFDler, den ich wirklich als "Nazi" sehe, Höcke isses nicht. Was an der "identitären Bewegung" rechtsextrem sein soll erschließt sich mir auch nicht.

Hinweis: "Find ich nicht nazi" ist nicht gleichlautend mit "find ich supertoll".
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2125027) Verfasst am: 14.02.2018, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:

Wahrscheinlich... Ich kenne nur einen AFDler, den ich wirklich als "Nazi" sehe, Höcke isses nicht. Was an der "identitären Bewegung" rechtsextrem sein soll erschließt sich mir auch nicht.

Hinweis: "Find ich nicht nazi" ist nicht gleichlautend mit "find ich supertoll".


Irgendwas musst Du ja an der AfD halbwegs gut finden, sonst würdest Du sie nicht verteidigen. Erzähl doch mal, was findest Du an dieser Partei gut?
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2125028) Verfasst am: 14.02.2018, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:

Man sollte der Vergangenheit nicht mehr Energie widmen als der Gegenwart und Zukunft.


Welche tragfähigen Konzepte für die Zukunft hat denn die AfD zu bieten? Welche neuen Ideen?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44058

Beitrag(#2125034) Verfasst am: 14.02.2018, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Buzzwords in eine Mixer geschüttet, geshaked und ausgegossen...

Alles, was du nicht verstehst, ist ein "Buzzword". Also mit anderen Worten so ziemlich fast alles.

Gödelchen hat folgendes geschrieben:
Einfach an Brecht denken mit dem Fressen und an dem, was der Begriff Vorteil so in sich hat. Nur wenn das im politischen Agieren die richtige Mischung und eine verantwortungsvolle Kontrolle erhält, dann wird das was.

Völlig am Punkt vorbeigelabert - wie üblich halt. Ich habe den Neoliberalen nicht moralisch angekreidet, dass ihre moralischen Redewendungen von z.B. "Freiheit" im konkreten Fall hinter ihren materiellen Interessen zurücktreten, sondern ich habe dargestellt, warum sie das tun - weil sie letztlich einfach Ausdruck dieser sind. Ein solches Vorgehen ist ziemlich sicher auch in Brechts Sinne - Ideologiekritik in genau diesem Sinne hat er ja selbst zur Genüge betrieben. Unter anderem auch mit dem Zitat, auf das du hier gerade rekurrierst.
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 14.02.2018, 16:44, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2125035) Verfasst am: 14.02.2018, 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:

Wahrscheinlich... Ich kenne nur einen AFDler, den ich wirklich als "Nazi" sehe, Höcke isses nicht. Was an der "identitären Bewegung" rechtsextrem sein soll erschließt sich mir auch nicht.

Hinweis: "Find ich nicht nazi" ist nicht gleichlautend mit "find ich supertoll".


Irgendwas musst Du ja an der AfD halbwegs gut finden, sonst würdest Du sie nicht verteidigen. Erzähl doch mal, was findest Du an dieser Partei gut?

Ich habe kurz vor der Bundestagswahl ein Papier der AFD-NRW gelesen, wo die Zielvorstellung bezüglich eines neuen Einwanderungsgesetzes formuliert wurde. Das hatte nichts "populistisches" oder gar rassistisches an sich. Es zeugte von einer sehr detaillierten Kenntnis der Dublin-Regeln, der Dogmatik zu Art. 16 GG und dem Flüchtlingsvölkerrecht. Und war ziemlich human geprägt, betonte jedoch sehr differenziert die Differenzierung zwischen Flüchtlingen, Asylanten und Zuwanderern. Das ist es, was ich in der AFD sehe - hierzu muss man allerdings wirklich deren Texte lesen, und damit meine ich keine blöden Facebook- oder Twitterbeiträge - : Fachkompetenz. Ökonomisch, soziologisch, rechtlich.

Nur: Immer wenn sich dieser Eindruck verfestigt, kommt irgendein Vollidiot mit irgendeinem rassistischen Spruch und reißt alles gleich wieder ein.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2125037) Verfasst am: 14.02.2018, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:

Man sollte der Vergangenheit nicht mehr Energie widmen als der Gegenwart und Zukunft.


Welche tragfähigen Konzepte für die Zukunft hat denn die AfD zu bieten? Welche neuen Ideen?


Es sind KEINE neuen Ideen, sondern alte, verschüttete:
- Den Grundgedanken, dass jede steuerliche Belastung massiv Rechtfertigungsbedürftig ist, und im Zweifel vermieden werden sollte.
- Das ein Bildungssystem von Format zwangsläufig selektiv und leistungsorientiert sein muss
- das Einwanderung ein Privileg für genau definierte Gruppen ist bzw. sein sollte, und dass ein Asyl- bzw. Flüchtlingsrecht ein Recht ist, dass an klar definierte Voraussetzungen gebunden ist
- dass Europa eine Grundlage wechselseitiger Zusammenarbeit sein soll, aber keine "Transferunion".

Nur, was mir spontan einfällt.
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Tarvoc
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Beiträge: 44058

Beitrag(#2125038) Verfasst am: 14.02.2018, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Nur: Immer wenn sich dieser Eindruck verfestigt, kommt irgendein Vollidiot mit irgendeinem rassistischen Spruch und reißt alles gleich wieder ein.

So sehr ich auch die Forderung unterschreibe, die Texte und Positionspapiere tatsächlich zu lesen: Kommst du nicht auf die Idee, dass das ein strukturelles Problem dieser Partei selbst sein könnte? Eine Partei besteht ja nicht nur aus Positionspapieren. Und die Positionspapiere sind auch nicht diejenigen, die hinterher Politik machen.

Wenn konsistent jeden Morgen immer wieder die Sonne aufgeht, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gesetzmäßigkeit dahintersteht.
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Samson83
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Beiträge: 6833

Beitrag(#2125039) Verfasst am: 14.02.2018, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Nur: Immer wenn sich dieser Eindruck verfestigt, kommt irgendein Vollidiot mit irgendeinem rassistischen Spruch und reißt alles gleich wieder ein.

So sehr ich auch die Forderung unterschreibe, die Texte und Positionspapiere tatsächlich zu lesen: Kommst du nicht auf die Idee, dass das ein strukturelles Problem dieser Partei selbst sein könnte? Eine Partei besteht ja nicht nur aus Positionspapieren. Und die Positionspapiere sind auch nicht diejenigen, die hinterher Politik machen.

Wenn konsistent jeden Morgen immer wieder die Sonne aufgeht, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass eine Gesetzmäßigkeit dahintersteht.

Mir erscheint das als eine Art selbsterfüllende Prophezeihung: Natürlich zieht eine Partei, die beständig als rassistisch bezeichnet wird und leider auch durch rassistische Vorfälle auffällt, tatsächliche Rassisten an. Eine Lösung wäre nur, dies Parteiseitig konsequent zu ahnen, wobei vermutlich ein Dissens besteht wo Rassismus anfängt.

Die AFD hält die Meinungsfreiheit prinzipiell extrem hoch, was ich an und für sich positiv finde, so aber zum Bumerang wird.

Nur: Wenn ich - das ist ein total subjektiver Eindruck - mich vor der Bundestagswahl mit jungen Grünen über das Flüchtlingsthema unterhalten habe, hatte ich den Eindruck, vor allem moralische Reflexe vorzufinden - durchaus symphatisch, aber irgendwie... antiintellektuell. Bei den jungen AFDlern hatte ich den Eindruck, dass die Jungs durchaus Gesetzeskommentare gewälzt hatten.

Darf ich dich übrigens fragen, was du von Götz Kubitschek hältst?
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
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Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2125042) Verfasst am: 14.02.2018, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

beispiel bildung:

Zitat:
8.2.3 Leistungsbereitschaft und Disziplin stärken
Leistungsbereitschaft und Disziplin sind Voraussetzung
für eine erfolgreiche Wissensvermittlung. Die Erziehung
der Schüler dazu ist in erster Linie Aufgabe der Eltern. Das
entsprechende Verhalten der Schüler kann nur durchgesetzt
werden, wenn den Lehrern die dazu geeigneten Maßnahmen
zur Verfügung stehen und deren Durchsetzung nicht ständig
hinterfragt wird. Schulverweigerung, Null-Bock-Mentalität,
Disziplinlosigkeit, Mobbing und Gewalt in der Schule sind
nicht zu tolerieren und unter Einbeziehung der Erziehungsberechtigten angemessen zu ahnden. Die Wahlfreiheit zwischen Halbtags- und Ganztagsklassen muss erhalten bleibe

https://www.afd.de/wp-content/uploads/sites/111/2017/01/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf

wie das wohl konkret aussehen wird...
welche wissenschaftliche konzepte werden zur anwendung kommen?
wird es zur Struwwelpeterisierung der pädagogik kommen?
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"als ob"
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Tarvoc
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Beiträge: 44058

Beitrag(#2125045) Verfasst am: 14.02.2018, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Nur: Wenn ich - das ist ein total subjektiver Eindruck - mich vor der Bundestagswahl mit jungen Grünen über das Flüchtlingsthema unterhalten habe, hatte ich den Eindruck, vor allem moralische Reflexe vorzufinden - durchaus symphatisch, aber irgendwie... antiintellektuell.

Dass der bürgerliche Linksliberalismus gegenwärtig unter einer noch extremeren Theoriearmut leidet als die kritische Linke und sich im Gegensatz zu Letzterer dieser noch nicht einmal wirklich bewusst ist, ist natürlich richtig und hat sicherlich auch zum Aufstieg der neuen rechtspopulistischen Bewegungen mit beigetragen. Diesbezüglich gibt es an den etablierten Parteien also auch so einiges zu kritisieren.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2125046) Verfasst am: 14.02.2018, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Übrigens...

Ein Punkt ist mir bei den Diskussionen über die AFD rätselhaft:

Diese werden selbst nach den Maßstäben von Internetdiskussionen meist ziemlich aggressiv, und tragen oft zu einer regelrechten Spaltung einer Forencommunity bei. Bei Jurawelt sind die Themen "Flüchtlinge" und "AFD" deswegen inzwischen verboten, bei "Team-Andro" auch.

Wieso ist das so? Und - ehrlich- mein Eindruck ist, dass die stärkere Aggressivität meist von den AFD-Gegnern ausgeht, die größere Unsachlichkeit, die größere Zahl von ad personams. Wieso ist das so?
Die Linke nimmt doch für sich in Anspruch, die bessere theoretische Basis zu haben, wieso kann sie diese nicht sine ira et Studio ausspielen? Ich verstehe es wirklich nicht.

Noch weniger verstehe ich, wieso - ehrlich gesagt auch meist von dieser Seite - immer wieder themenfremd auf die AFD-Nähe eines Users hingewiesen werden muss. Wieso kann man mit jemandem, der sich zur AFD bekennt, nicht nüchtern über Kniebeugen oder juristische Fachfragen diskutieren?

Vielleicht kann hier das ja jemand erleuchten.
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Samson83
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Beitrag(#2125047) Verfasst am: 14.02.2018, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Nur: Wenn ich - das ist ein total subjektiver Eindruck - mich vor der Bundestagswahl mit jungen Grünen über das Flüchtlingsthema unterhalten habe, hatte ich den Eindruck, vor allem moralische Reflexe vorzufinden - durchaus symphatisch, aber irgendwie... antiintellektuell.

Dass der bürgerliche Linksliberalismus gegenwärtig unter einer noch extremeren Theoriearmut leidet als die kritische Linke und sich im Gegensatz zu Letzterer dieser noch nicht einmal wirklich bewusst ist, ist natürlich richtig und hat sicherlich auch zum Aufstieg der neuen rechtspopulistischen Bewegungen mit beigetragen. Diesbezüglich gibt es an den etablierten Parteien also auch so einiges zu kritisieren.


Das ist noch so ein Punkt:
Cato. Tichys Einblick. Junge Freiheit.
Lese ich alles mit Gewinn. Aber: Ich hab Jura und (etwas) Geschichte studiert, aber manche Texte sind so komplex, dass ich sie zweimal lesen muss. Ich stimme bei weitem nicht allem zu, aber alle genannten Magazine sind höchst lehrreich.

Taz, Zeit, Freitag erscheinen mir dazu im Vergleich ware intellektuelle Leichtgewichte zu sein. Liegt es daran, dass die Linke sich ihrer vermeintlichen Diskurshoheit und moralischen wie geistigen Überlegenheit so sicher ist, dass sie meint, ihren Standpunkt nicht mehr begründen, sondern lediglich verteidigen und halten muss?
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