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AfD
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3911

Beitrag(#2299240) Verfasst am: 24.08.2023, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

https://twitter.com/Didi6516/status/1691184015422685184/photo/1

schrieb:
Zitat:
Man wählt einfach keine Nazis!
Nicht aus Frust
Nicht aus Wut.
Nicht aus Protest.
Hatten wir schonmal.
War scheiße.

_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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vrolijke
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Beitrag(#2300526) Verfasst am: 05.10.2023, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zufällig habe ich heute erfahren, dass Alice Weidel lesbisch ist, und mit einer Frau und zwei Kinder zusammenlebt.
Dass das noch AFD-Konform ist, fand ich schon strange.
Die Frau, wo sie mit zusammenlebt stammt aus Sri Lanka!

Ausländisch; und dann noch dunkelhäutig. Geschockt
Das kann doch nicht im Sinne der Mehrheit in der AFD sein.




Bild aus https://www.watson.ch/international/analyse/776225116-spanien-wahlen-warum-der-rechtsrutsch-ausgeblieben-ist
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44174

Beitrag(#2300527) Verfasst am: 05.10.2023, 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Frau, wo sie mit zusammenlebt stammt aus Sri Lanka! Ausländisch; und dann noch dunkelhäutig. Geschockt

Und laut Wikipedia bis weit in die 2010er Jahre hinein im linksalternativen Milieu unterwegs. Wie zwischen den beiden eine Beziehung funktionieren kann, ist mir völlig schleierhaft. Es sei denn, sie sind einfach beide Grifter, die in Wahrheit an gar nichts glauben. Schulterzucken
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46379
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2300556) Verfasst am: 06.10.2023, 17:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wir waren heute bei einem Karrosseriebauer.
Das Auto meiner Frau war dort in Reparatur.
Der hat uns die Ohren vollgelabert, wie schlecht die Regierung wohl ist.
Er würde AFD wählen wenn er wählen durfte. (Er war Italiener)
Meinem Einwand, dass die Regierung nichts dafür kann, dass es einen Krieg in der Ukraine gibt, und das Klima nicht so ganz OK ist, hat ihn nicht großartig interessiert. Deprimiert
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oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15980
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Beitrag(#2300565) Verfasst am: 06.10.2023, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Die Frau, wo sie mit zusammenlebt stammt aus Sri Lanka! Ausländisch; und dann noch dunkelhäutig. Geschockt

Und laut Wikipedia bis weit in die 2010er Jahre hinein im linksalternativen Milieu unterwegs. Wie zwischen den beiden eine Beziehung funktionieren kann, ist mir völlig schleierhaft. Es sei denn, sie sind einfach beide Grifter, die in Wahrheit an gar nichts glauben. Schulterzucken


Am Kopf kratzen (Wohl relativ bekannt:)

Ein früherer Nutzer würde womöglich wieder die Hufeisentheorie bemühen. Sprich, daß ein Teil der Anhängerschaft an beiden Enden dann doch wieder gewisse Gemeinsamkeiten habe: etwa autoritäres Denken, Glaube an Verschwörungstheorien, manichäisches (Freund-Feind-)Weltbild.

Gruppierungen versuchen aber durchaus auch, Versatzstücke der anderen Seite für sich zu instrumentalisieren: Die Nazis hatten seinerzeit auch den "anti-kapitalistischen Kampf" propagiert. Und zumindest als Versuchsballon wurde bei den Kommunisten zu der Zeit auch versucht, z.B. den Kampf gegen "jüdische Kapitalisten" als Spezialfall des "Kampfes gegen alle Kapitalisten" darzustellen (also "wir wollen doch in der Beziehung eigentlich das Gleiche") und so evtl. ein paar Nazis zu sich rüberzuziehen. (Das hat man dann aber m.W. schnell wieder gelassen.)

Manche Forderungen moderner rechts- als auch linkspopulistischer Parteien würden losgelöst vom Kontext auch als eher "aus der anderen ideologiscen Richtung" wahrgenommen werden. So kommen z.B. Forderungen vor, das Land abzuschotten ("eigentlich rechts"), so daß Sozialleistungen ("eigentlich links") den "Bürgern" ("eigentlich rechts") zugutekommen sollen. (Sowas propagieren die polnische PIS-Partei ("eigentlich rechts") wie die dänischen Sozialdemokraten ("eigentlich links", aber den Aufgriff des Migrationsthemas und den Versuch einer "nicht-populistischen Partei", den Diskurs nach rechts zu verschieben, sehe ich auch wieder als populistisch an).)

Es gibt auch eine Handvoll Fälle, daß Personen am Anfang sehr links waren und dann später sehr rechts (z.B. Benito Mussolini, Horst Mahler). (Heutzutage übernehmen auch mal "Parteien der Mitte" teilweise rechtsextreme Diskurse, unter der Vorstellung, "denen den Wind aus den Segeln zu nehmen".)

Und gerade in den letzten Jahren gibt es ja - neben esoterische Gruppen, die "schon immer rechts waren" - auch Versuche von rechts, in esoterische Milieus einzudringen, die bis dato eher als "linksalternativ" wahrgenommen wurden. Das wurde ja z.B. dabei bewußt, daß denen, die gegen Corona-Maßnahmen und Impfung protestieren, dann relativ egal war, wie ihre Mitstreiter ansonsten ideologisch verortet waren Am Kopf kratzen.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Alchemist
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Beitrag(#2300579) Verfasst am: 07.10.2023, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wir waren heute bei einem Karrosseriebauer.
Das Auto meiner Frau war dort in Reparatur.
Der hat uns die Ohren vollgelabert, wie schlecht die Regierung wohl ist.
Er würde AFD wählen wenn er wählen durfte. (Er war Italiener)
Meinem Einwand, dass die Regierung nichts dafür kann, dass es einen Krieg in der Ukraine gibt, und das Klima nicht so ganz OK ist, hat ihn nicht großartig interessiert. Deprimiert


Die afd fischt nunmal bekanntermaßen in genau dem Milieu, wo Leute zu ungebildet oder zu ignorant sind zu erkennen, dass die afd genau gegen sie Politik macht.
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Wilson
zwischen gaga und dada



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Beitrag(#2300612) Verfasst am: 09.10.2023, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Verdammt, diese ossis wieder

AFD als zweitstärkste Kraft in 2 laendern
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Edith, oh pardon, das waren ja Hessen und bayern
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fwo
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Beitrag(#2300614) Verfasst am: 09.10.2023, 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wir waren heute bei einem Karrosseriebauer.
Das Auto meiner Frau war dort in Reparatur.
Der hat uns die Ohren vollgelabert, wie schlecht die Regierung wohl ist.
Er würde AFD wählen wenn er wählen durfte. (Er war Italiener)
Meinem Einwand, dass die Regierung nichts dafür kann, dass es einen Krieg in der Ukraine gibt, und das Klima nicht so ganz OK ist, hat ihn nicht großartig interessiert. Deprimiert


Die afd fischt nunmal bekanntermaßen in genau dem Milieu, wo Leute zu ungebildet oder zu ignorant sind zu erkennen, dass die afd genau gegen sie Politik macht.

Ich halte das für zu einfach. Woher weißt Du, wie (un)gebildet dieser Karosseriebauer ist - ich kenne einen Diplom-Biologen, der als Klempner arbeitet, weil er als Biologe keine Familie ernähren konnte; die akademischen Taxifahrer sind Legende.

Populismus, d.h. die Verzerrung des Problems, die eine einfache Lösung vorgaukelt, wird von jeder politischen Seite betrieben, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß - wir sehen es im Moment besonders von rechts, bis ins Groteske getrieben sehen wir es gerade bei der AfD und bei den Aiwanger-Leuten. Aber wenn wir uns das gerade in Bayern ansehen, dann sehen wir da gerade 30%, die den Populisten nachlaufen. So viele Ungebildete und Abgehängte haben wir gar nicht.

Was wir aber haben, ist eine intellektuelle Schicht in unseren Eliten, die sich ihrer Sicht so sicher ist, dass sie ihre Prämissen nicht mehr in der Realität hinterfragt. Ein ganz kurzes Schlaglicht auf so ein Thema gab Özdemir, der sich dabei selbst als säkularer Muslim bezeichnete, gestern bei Anne Will, als er erzählte, wie lange er als schon allen Parteien predigt, dass man den Islam nicht mit Samthandschuhen anfassen dürfe. Der Umkehrschluss, dass eben nicht jede fremde Kultur zu begrüßen ist, ist bei uns nur konsensfähig, wenn man die Kopfjäger als Beispiel nimmt. Bei den Muslimen - weltweit gesehen sind ca 90% fundamentalistisch, ist so eine Aussage bei uns tatsächlich nur in der AfD möglich, dann allerdings in einer Weise, die kaum noch mit der Verfassung in Einklang zu bringen ist.

Das heißt, dass wir bestimmte Problem haben, die unsere Politik nicht anfasst. Dann haben wir Probleme, die die Politik zwar anfasst, aber nicht genügend erklärt und dann im Streit zwischen den Parteien auch noch zeigt, dass die Populisten wohl Recht haben - je nach Gegner gibt es kaum eine Partei, die nicht auch irgendwelche populistischen "Argumente" der AfD aufgreift.

Die AfD hat zwar keine Lösungen, aber sie zeigt auf diese Zustände, die nicht nur als Probleme empfunden werden, sondern auch welche sind, und die die anderen nicht anfassen oder nicht erklären, und das schon lange. Und mit dem Andauern dieser Lage fällt die Hemmung, eine rechtsradikale Partei zu wählen.

Wenn wir uns diesbezüglich mal die Zufriedenheit aller Wähler mit "denen in Berlin" ansehen, finde ich es direkt erstaunlich, dass so wenige die AfD wählen.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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vrolijke
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Beitrag(#2300615) Verfasst am: 09.10.2023, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wir waren heute bei einem Karrosseriebauer.
Das Auto meiner Frau war dort in Reparatur.
Der hat uns die Ohren vollgelabert, wie schlecht die Regierung wohl ist.
Er würde AFD wählen wenn er wählen durfte. (Er war Italiener)
Meinem Einwand, dass die Regierung nichts dafür kann, dass es einen Krieg in der Ukraine gibt, und das Klima nicht so ganz OK ist, hat ihn nicht großartig interessiert. Deprimiert


Kleine Nachtrag am Rande.
Als meine Frau die Rechnung bezahlt hatte, sagte er auf Wiedersehen.
Darauf erwiderte meine Frau: "hoffentlich nicht".
Da erschreckte er kurz, und meinte: "aber nicht weil ich AFD wählen würde?"
"Nö", meinte meiner Frau; "weil ich nicht so gerne einen Blechschaden habe".

Er hat dann doch wohl gemerkt, dass das AFD wählen bei uns nicht so gut angekommen ist.
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narr
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Beiträge: 3788

Beitrag(#2300617) Verfasst am: 09.10.2023, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Verdammt, diese ossis wieder

AFD als zweitstärkste Kraft in 2 laendern
nach den Jesusfreaks

* Kopfschüttel

Edith, oh pardon, das waren ja Hessen und bayern

und diese Bemerkung trägt was? zur Diskussion bei?

vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
Meinem Einwand, dass die Regierung nichts dafür kann, dass es einen Krieg in der Ukraine gibt, und das Klima nicht so ganz OK ist, hat ihn nicht großartig interessiert. Deprimiert

Na ja, einen Anteil haben die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte da ja schon. Die jetzige hat da halt voll die A...-Karte gezogen. Wobei man sich schon fragen kann ob sie was gemacht hätten, hätte es keine zunehmende Krise gegeben...

fwo hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
....
...

Die afd fischt nunmal bekanntermaßen in genau dem Milieu, wo Leute zu ungebildet oder zu ignorant sind ...

Ich halte das für zu einfach. ...
Populismus, d.h. die Verzerrung des Problems, die eine einfache Lösung vorgaukelt, wird von jeder politischen Seite betrieben, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß ....

Ich befürchte auch, dass es so einfach nicht ist - "ungebildet und/oder ignorant --> afd".

Die Gründe für Populismus - mit dem rechten Sumpf im Kielwasser sind (leider) sehr vielschichtig. Die Tendenz in den Demokratien der Welt geht ja fast zu 100% in ähnliche Richtung. Und hier sind die Regierungen aller Länder auch zu großen Teilen selbst mit verantwortlich. Wobei der "real existierende Sozialismus" da imo genau so gut war.
Globalisierung, technischer Fortschritt, der inzwischen völlig pervertierte Kapitalismus... die daraus resultierenden Probleme überfordern verständlicher Weise viele Leute. Dann hören viele gerne auf "einfache Lösungen". Und dann gibt's noch die Fraktion die es "denen da oben mal so richtig zeigen" will und die die eine gewisse Lust am Untergang haben und natuerlich die, die sich Vorteile davon versprechen. Ohne Skrupel kann man im Chaos gut leben.
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Wilson
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Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2300618) Verfasst am: 09.10.2023, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hatte hier das Wahlergebnis angemerkt. Den Erfolg der AFD.
Oder stand da schon hier woanders etwas?

Oder ist Ironie verboten?
Befinden wir uns hier in einer fiktatur?



Deine " analyse " ist auch nicht erhellender.
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Tarvoc
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Beiträge: 44174

Beitrag(#2300621) Verfasst am: 09.10.2023, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Der Umkehrschluss, dass eben nicht jede fremde Kultur zu begrüßen ist, ist bei uns nur konsensfähig, wenn man die Kopfjäger als Beispiel nimmt. Bei den Muslimen - weltweit gesehen sind ca 90% fundamentalistisch, ist so eine Aussage bei uns tatsächlich nur in der AfD möglich, dann allerdings in einer Weise, die kaum noch mit der Verfassung in Einklang zu bringen ist.

In welcher Weise wäre eine Forderung nach Diskriminierung auf der Basis von Religionszugehörigkeit bei der Migration denn mit der Verfassung zu vereinbaren (jetzt mal spezifisch am Beispiel Muslime)?
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25910
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2300623) Verfasst am: 09.10.2023, 19:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Umkehrschluss, dass eben nicht jede fremde Kultur zu begrüßen ist, ist bei uns nur konsensfähig, wenn man die Kopfjäger als Beispiel nimmt. Bei den Muslimen - weltweit gesehen sind ca 90% fundamentalistisch, ist so eine Aussage bei uns tatsächlich nur in der AfD möglich, dann allerdings in einer Weise, die kaum noch mit der Verfassung in Einklang zu bringen ist.

In welcher Weise wäre eine Forderung nach Diskriminierung auf der Basis von Religionszugehörigkeit bei der Migration denn mit der Verfassung zu vereinbaren (jetzt mal spezifisch am Beispiel Muslime)?

Es geht weniger um Diskriminierung als z.B. für alle Kinder in Deutschland einen zwingenden Religionskundeunterricht. Es geht darum, keine Hasspredigten in den Kirchen zu dulden, keine "Beaufsichtigung" der nicht eigenen Kinder an den Schulen usw. So wurde hier auch die Drangsalierung der Aleviten durch Sunniten hier kaum je öffentlich wahrgenommen und abgestellt - das war ein "innerislamischer Konflikt", in den man sich auch Achtung vor der anderen Kultur nicht einmischen wollte. Stattdessen hat man sich die Vertreter gerade der fundamentalistischen Organisationen mit an den Tisch geholt usw.

Im Fall von Flüchtlingen geht geht es darum, die über das Land zu verteilen, um Clusterbildung zu vermeiden um damit einen Druck dahingehend aufzubauen, sich zu integrieren, was nicht dadurch gefördert wird, dass die Leute hier wieder in nationale Gemeinden abtauchen, um Parallelkulturen aufzubauen.

Das ist doch nun wirklich nichts Neues und ist schon oft genug durchgekaut worden. Man hat die Leute unter dem Deckmantel der Religion auch die menschenrechtsfeindlichen Züge ihrer Kultur, und davon hat der fundamentalistische Islam einige, nicht nur weiter kultivieren lassen, sondern sie dabei auch noch unterstützt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44174

Beitrag(#2300627) Verfasst am: 09.10.2023, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Umkehrschluss, dass eben nicht jede fremde Kultur zu begrüßen ist, ist bei uns nur konsensfähig, wenn man die Kopfjäger als Beispiel nimmt. Bei den Muslimen - weltweit gesehen sind ca 90% fundamentalistisch, ist so eine Aussage bei uns tatsächlich nur in der AfD möglich, dann allerdings in einer Weise, die kaum noch mit der Verfassung in Einklang zu bringen ist.

In welcher Weise wäre eine Forderung nach Diskriminierung auf der Basis von Religionszugehörigkeit bei der Migration denn mit der Verfassung zu vereinbaren (jetzt mal spezifisch am Beispiel Muslime)?

Es geht weniger um Diskriminierung als z.B. für alle Kinder in Deutschland einen zwingenden Religionskundeunterricht.

Zu dumm, dass das im Rahmen der Verträge, die Deutschland mit den christlichen Kirchen hat, nicht machbar sein dürfte. Pfeifen

Nicht säkular, um nicht zu sagen antisäkular Politik zu machen hat in Deutschland leider Tradition. Mit dem Christentum hat man's sich eingekauft, mit dem Islam zahlt man jetzt den Preis.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21818

Beitrag(#2300632) Verfasst am: 09.10.2023, 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Der Umkehrschluss, dass eben nicht jede fremde Kultur zu begrüßen ist, ist bei uns nur konsensfähig, wenn man die Kopfjäger als Beispiel nimmt. Bei den Muslimen - weltweit gesehen sind ca 90% fundamentalistisch, ist so eine Aussage bei uns tatsächlich nur in der AfD möglich, dann allerdings in einer Weise, die kaum noch mit der Verfassung in Einklang zu bringen ist.

In welcher Weise wäre eine Forderung nach Diskriminierung auf der Basis von Religionszugehörigkeit bei der Migration denn mit der Verfassung zu vereinbaren (jetzt mal spezifisch am Beispiel Muslime)?

Es geht weniger um Diskriminierung als z.B. für alle Kinder in Deutschland einen zwingenden Religionskundeunterricht.

Zu dumm, dass das im Rahmen der Verträge, die Deutschland mit den christlichen Kirchen hat, nicht machbar sein dürfte. Pfeifen

Warum nicht?
In den Verträgen steht m.W. auch nichts anderes als im GG, nämlich dass es einen nach den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilten Religionsunterricht gibt (was dann die beaknnte Zusammenarbeit in diesem Bereich zur Folge hat).
Da steht nicht, dass es nicht zusätzlich einen verpflichtenden und allgemeinen religionskundlichen o.Ä. Unterricht geben dürfte. M.E. steht der Idee fwos also theoretisch nichts entgegen. Es sei denn, es würde unausgesprochen zur Idee dazugehören, gleichzeitig den konfessionellen Religionsunterricht abzuschaffen. Aber fwo würde so einen wichtigen Teil seiner Idee ja nicht einfach unausgesprochen lassen.

Ich sehe nur nicht, was das in Bezug auf das Thema bringen würde. Ein religionskundlicher Anteil über andere Religionen sowie Elemente des interreligiösen Dialogs gehören heute ja sowieso zu jedem Religionsunterricht dazu, ebenso wie zu Ethik (oder praktischer Philosophie oder wie auch immer das Ersatzfach heißt), und auch in anderen Schulfächern können entsprechende Themen ja vorkommen (Politik, Geschichte, Erdkunde, Deutsch ...).

Und sowieso ist eines der Argumente für den konfessionellen RU ja, dass ein authentisch glaubensbasierter, aber dank Einbettung in die staatliche Schule nicht fundamentalistischer RU ein für Gläubige glaubwürdiges Gegengewicht zu fundamentalistischen Strömungen sein soll. Ein religionskundlicher Unterricht könnte das nicht bieten.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Nicht säkular, um nicht zu sagen antisäkular Politik zu machen hat in Deutschland leider Tradition. Mit dem Christentum hat man's sich eingekauft, mit dem Islam zahlt man jetzt den Preis.

Ja nun, das hat seine historischen Gründe. In Deutschland war der wesentliche gesellschaftliche Kampf zu religiösen Themen nun mal nicht der von säkularen Strömungen gegen eine einzige Kirche mit übermächtiger gesellschaftlicher Stellung wie etwa in Frankreich, wo eine laizistische Politik Freiraum gegenüber der RKK erkämpfen musste; in Deutschland war der wesentliche Streit der zwischen Katholiken und Protestanten. Und diesem Streit wurde m.E. ganz gut dadurch die Schärfe genommen, dass der Staat sich weder mit einer Konfession identifizierte noch sich als Gegenpol zur Religion aufstellte, sondern mit den Religionen in bestimmten Bereichen zusammenarbeitete und sie dadurch in gemeinschaftliche Aufgaben einband.

M.E. ist dieses System dadurch, dass es im Prinzip (wenn auch sehr zäh) offen für weitere Religionen und Weltanschauungen (auch atheistische) ist, besser geeignet, neu auftretende Religionen wie den Islam gesellschaftlich einzubinden, als ein streng laizistisches System. Jedenfalls ist mein Eindruck, dass das Zusammenleben in Bezug auf die Religion in Deutschland deutlich entspannter ist als etwa in Frankreich. Insofern wird da mMn mit dem Islam kein "Preis gezahlt", sondern eher ein gesellschaftlicher Gewinn erzielt, den man damals gar nicht im Blick hatte.

(Dass man manche Dinge inzwischen anders regeln müsste, weil Konfessionslose als Gruppe stark gewachsen sind und die Methode "gleichberechtigte Anerkennung" für die nicht passt, will ich damit gar nicht abstreiten.)
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Alchemist
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Beitrag(#2300637) Verfasst am: 10.10.2023, 05:45    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wir waren heute bei einem Karrosseriebauer.
Das Auto meiner Frau war dort in Reparatur.
Der hat uns die Ohren vollgelabert, wie schlecht die Regierung wohl ist.
Er würde AFD wählen wenn er wählen durfte. (Er war Italiener)
Meinem Einwand, dass die Regierung nichts dafür kann, dass es einen Krieg in der Ukraine gibt, und das Klima nicht so ganz OK ist, hat ihn nicht großartig interessiert. Deprimiert


Die afd fischt nunmal bekanntermaßen in genau dem Milieu, wo Leute zu ungebildet oder zu ignorant sind zu erkennen, dass die afd genau gegen sie Politik macht.

Ich halte das für zu einfach. Woher weißt Du, wie (un)gebildet dieser Karosseriebauer ist - ich kenne einen Diplom-Biologen, der als Klempner arbeitet, weil er als Biologe keine Familie ernähren konnte; die akademischen Taxifahrer sind Legende.


Wer aktuell der Meinung ist, dass die afd eine wählbare Alternative zur Ach so schlechten Regierung darstell ist für mich ignorant und ungebildet. Das hat mit dem ausgeübten Beruf nichts zu tuntubepornclassics.com
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Tarvoc
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Beitrag(#2300646) Verfasst am: 10.10.2023, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wer aktuell der Meinung ist, dass die afd eine wählbare Alternative zur Ach so schlechten Regierung darstell ist für mich ignorant und ungebildet. Das hat mit dem ausgeübten Beruf nichts zu tuntubepornclassics.com

Suspekt
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Bravopunk
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Beitrag(#2300647) Verfasst am: 10.10.2023, 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich mein: Wo wäre es passender, als bei der AfD? zwinkern

Programme so billig und anschmiegsam wie Porno und inhaltlich absolute Klassiker aus dem rechten Spektrum. Sehr glücklich
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Myron
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Beitrag(#2300789) Verfasst am: 16.10.2023, 05:50    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
https://twitter.com/Didi6516/status/1691184015422685184/photo/1

schrieb:
Zitat:
Man wählt einfach keine Nazis!…


Ich bin kein Wähler oder Freund der AfD; aber wenn sie pauschal als Nazipartei (oder Neonazipartei) bezeichnet wird, dann ist das aus politikwissenschaftlicher Sicht unzutreffend—was allerdings nicht bedeutet, dass sie deswegen keine rechtsextreme Partei ist. Alle (Neo-)Nationalsozialisten sind Rechtsextremisten, aber nicht alle Rechtsextremisten sind (Neo-)Nationalsozialisten. Eine differenzierte Betrachtungsweise ist angebracht:

Zitat:
"Verhältnis zur NPD und Neonazi-Szene

Die AfD hält formal Distanz zur NPD und Neonazi-Szene. Eine solche Ausrichtung wurde bereits in der Fru?hgeschichte der Partei vorgenommen und in offiziellen Erklärungen bis in die Gegenwart beibehalten. Dass bei AfD-Demonstrationen immer auch wieder Angehörigen aus diesen beiden Bereichen des traditionellen Rechtsextremismus mitmarschieren, kann der Partei angesichts der Offenheit solcher Veranstaltungen nicht direkt vorgeworfen werden. Dies gilt aber nicht fu?r fehlende Distanzierungen im Nachhinein oder mangelnde Klarstellungen im zeitlichen Vorfeld. Bedeutsam fu?r die hier zu erörternde Frage ist indessen, dass es keine feste Kooperation mit den erwähnten Strömungen gibt. Eine solche Einsicht spricht nicht notwendigerweise dafu?r, dass die AfD keine rechtsextremistische Partei ist. Die
Abgrenzung von NPD und Neonazi-Szene ergibt sich schon aus der strategischen Notwendigkeit heraus, als konservative und seriöse Partei wahrgenommen und eben nicht selbst dem Rechtsextremismus zugeordnet zu werden.

Daru?ber hinaus besteht zwischen AfD und NPD eine Konkurrenzsituation: Beide bedienen sich der gleichen Diskursthemen mit ähnlichem Zuschnitt, beide sprechen hinsichtlich der politischen Einstellungen und sozialen Merkmale die gleichen Wählergruppen an. Das gelingt der AfD erfolgreicher als der NPD. Diese beklagt sich daru?ber, dass die politische Ernte, die man durch jahrzehntelange Agitation gesät habe, nun von einer Konkurrenzpartei eingefahren werde. Aus der Binnenperspektive der NPD ist eine solche Wahrnehmung nachvollziehbar, erhält sie doch kaum noch Stimmen bei aktuellen Wahlkandidaturen. Daher ist fu?r die AfD eine solche Kooperation eher kontraproduktiv, wu?rde sie im öffentlichen Erscheinungsbild doch zu einem enormen Schaden fu?hren. Bemerkenswert in diesem Kontext ist gleichwohl folgendes Statement, das von dem AfD-Funktionär Dubravko Mandic stammt: "Von der NPD unterscheiden wir uns vornehmlich durch unser bu?rgerliches Unterstu?tzer-Umfeld, nicht so sehr durch Inhalte" (zit. n. Hering 2016).

Dieser Auffassung, die man auch als Bestätigung der folgenden Gesamtbewertung der Partei lesen kann, soll hier gar nicht pauschal zugestimmt werden. In der ideologischen Grundausrichtung bestehen zwischen den beiden Parteien durchaus Unterschiede. Denn während eine Anlehnung an die nationalsozialistische Ideologie in der NPD stark ausgeprägt ist, lässt sich eine solche Orientierung bei der AfD allenfalls in eher randständigen Teilbereichen ausmachen. Es gibt indessen nicht nur eine nationalsozialistische Form, sondern noch andere Ideologievarianten des Rechtsextremismus. Die erwähnte formale wie inhaltliche Distanz erklärt, dass es auch bei AfD und Neonazi-Szene im festeren organisatorischen Sinne keine Zusammenarbeit gibt. Gleichwohl bestanden und bestehen von AfD-Funktionsträgern durchaus Kontakte zu NPD-Mitgliedern und Neonazis. Mitunter wurden Angehörige dieses politischen Lagers auch Mitarbeiter im Parlamentsbereich, was dann allenfalls nach kritischen Medienberichten als Problem gesehen wurde."

(Pfahl-Traughber, Armin. Die AfD und der Rechtsextremismus. Wiesbaden: Springer, 2019. S. 27-8 )
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Myron
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Beitrag(#2300790) Verfasst am: 16.10.2023, 06:45    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Ich mein: Wo wäre es passender, als bei der AfD? zwinkern

Programme so billig und anschmiegsam wie Porno und inhaltlich absolute Klassiker aus dem rechten Spektrum. Sehr glücklich


Ich möchte darauf hinweisen, dass "rechtes Spektrum" und "rechtsextremes/-radikales Spektrum" keine Synonyme sind. Diese beiden Begriffe werden (von Linken) viel zu oft unterschiedslos verwendet, obwohl hier tatsächlich ein wichtiger Unterschied besteht—nämlich zwischen einem demokratischen & (relativ) liberalen Konservatismus und einem anti-/pseudodemokratischen & illiberalen Konservatismus (Ultrakonservatismus), der in seiner radikalsten, totalitären Ausprägung als vollblütiger Faschismus oder Nationalsozialismus auftritt.

Die Rede von den "Neuen Rechten" ist missverständlich, denn diese Leute müssten genau genommen als die "Neuen Rechtsextremen" bezeichnet werden. Ihr historisches Vorbild ist die sogenannte "konservative Revolution" im Deutschland der 1920er/30er-Jahre, die die deutsche Gestalt des Faschismus bildet, welche nicht mit dem Nationalsozialismus gleichzusetzen ist—wenngleich es eine weitreichende ideologische Überlappung gibt.

Es ist außerdem zu erwähnen, dass sich der englische Ausdruck "New Right" auf etwas anderes bezieht als der deutsche Ausdruck "Neue Rechte". Denn Ersterer bezieht sich auf die angloamerikanische Verbindung von wirtschaftlichem Neoliberalismus und gesellschaftlichem Neokonservatismus (*, wohingegen sich Letzterer auf den deutschen Neofaschismus bezieht. (* Man kann auch von einem libertären Konservatismus sprechen, der nicht sozialliberal ist.)
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Tarvoc
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Beitrag(#2300792) Verfasst am: 16.10.2023, 08:00    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Ich möchte darauf hinweisen, dass "rechtes Spektrum" und "rechtsextremes/-radikales Spektrum" keine Synonyme sind. Diese beiden Begriffe werden (von Linken) viel zu oft unterschiedslos verwendet, obwohl hier tatsächlich ein wichtiger Unterschied besteht—nämlich zwischen einem demokratischen & (relativ) liberalen Konservatismus und einem anti-/pseudodemokratischen & illiberalen Konservatismus (Ultrakonservatismus), der in seiner radikalsten, totalitären Ausprägung als vollblütiger Faschismus oder Nationalsozialismus auftritt.

Wie tief diese "Unterscheidung" wirklich reicht, oder besser gesagt in Wirklichkeit oft nicht reicht, hat man u. A. in den USA im Vorjahr und in den ersten paar Jahren der Trump-Präsidentschaft gesehen.

Ob und wie lange die "Brandmauer" zwischen demokratischer CDU und anti-/pseudodemokratischer AfD in Deutschland hält, wird man sehen. Ich hab da ja so meine Zweifel.
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Myron
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Beitrag(#2300793) Verfasst am: 16.10.2023, 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ob und wie lange die "Brandmauer" zwischen demokratischer CDU und anti-/pseudodemokratischer AfD in Deutschland hält, wird man sehen. Ich hab da ja so meine Zweifel.


"Vor dem Hintergrund des Ergebnisses der bayerischen Landtagswahl hat der ehemalige CSU-Chef und frühere Finanzminister Erwin Huber am BR Sonntags-Stammtisch Kritik an der eigenen Parteiführung und deren Wahlkampf geübt. Huber sagte: "Wir hätten uns vielleicht in den Bierzelten mehr mit der AfD beschäftigen müssen als mit den Grünen, die eine demokratische Partei sind.

Der Erfolg der AfD bereitet dem ehemaligen CSU-Chef "größte Sorge", die Partei pflege "radikales bis extremistisches Gedankengut." Huber sprach von einer "Bedrohung der Demokratie in Deutschland". Die AfD tue nichts für die "kleinen Leute", stattdessen handle es sich um eine "im Kern völkische, antisemitische, ausländerfeindliche Partei, die den Konflikt und die Spaltung will."
Ziel müsse es jetzt sein, deren Führung zu "demaskieren" und den Menschen zu zeigen, dass diese Partei keine Probleme löse."


Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/ex-csu-chef-huber-haetten-uns-mehr-mit-afd-beschaeftigen-muessen,TskcrUt
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Wilson
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Beitrag(#2301684) Verfasst am: 08.12.2023, 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bei der Landtagswahl 2019 kam die sächsische AfD auf 27,5 Prozent der Zweitstimmen. Wäre jetzt Bundestagswahl, würde die AfD in Ostdeutschland mit 32 Prozent klar stärkste Kraft vor der CDU, die auf 24 Prozent käme. Das hat eine Umfrage im Auftrag des SPIEGEL ergeben.



wer sie wählt, wählt rechtsextrem:


Zitat:
Dritter Landesverband
Verfassungsschutz stuft AfD in Sachsen als gesichert rechtsextremistisch ein
Auch die AfD in Sachsen ist laut Verfassungsschutz gesichert rechtsextremistisch – mit »unzweifelhaft« verfassungsfeindlichen Zielen. Nach Thüringen und Sachsen-Anhalt ist es der dritte Landesverband mit dieser Einstufung.
08.12.2023


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-in-sachsen-vom-verfassungsschutz-als-gesichert-rechtsextremistisch-eingestuft-a-77d60235-db35-4d69-bf70-82feb0a89ed3


vielleicht kann man sie ja schnell noch verbieten. demokratisch.

und ja, ich persönlich würde sie niemals wählen.
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Beitrag(#2301744) Verfasst am: 11.12.2023, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat

TL/DR: Der Schmumpf, den die AFD verzapft, wird doch dadurch nicht besser oder wahrer, wenn mir die CDU/CSU den auch erzählt.

Myron hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ob und wie lange die "Brandmauer" zwischen demokratischer CDU und anti-/pseudodemokratischer AfD in Deutschland hält, wird man sehen. Ich hab da ja so meine Zweifel.


"Vor dem Hintergrund des Ergebnisses der bayerischen Landtagswahl hat der ehemalige CSU-Chef und frühere Finanzminister Erwin Huber am BR Sonntags-Stammtisch Kritik an der eigenen Parteiführung und deren Wahlkampf geübt. Huber sagte: "Wir hätten uns vielleicht in den Bierzelten mehr mit der AfD beschäftigen müssen als mit den Grünen, die eine demokratische Partei sind.

Der Erfolg der AfD bereitet dem ehemaligen CSU-Chef "größte Sorge", die Partei pflege "radikales bis extremistisches Gedankengut." Huber sprach von einer "Bedrohung der Demokratie in Deutschland". Die AfD tue nichts für die "kleinen Leute", stattdessen handle es sich um eine "im Kern völkische, antisemitische, ausländerfeindliche Partei, die den Konflikt und die Spaltung will."
Ziel müsse es jetzt sein, deren Führung zu "demaskieren" und den Menschen zu zeigen, dass diese Partei keine Probleme löse."


Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/ex-csu-chef-huber-haetten-uns-mehr-mit-afd-beschaeftigen-muessen,TskcrUt


(Ich hoffe inständig, daß dies zu den 80% meiner politischen Aussagen gehört, die sich nachher nicht bewahrheiten werden:

Ich habe ja vor Ewigkeiten geschworen, daß eher meine Hand verdorren möge, bevor ich die CDU wähle. Insofern mag das etwas polemisch sein, aber es bestätigt auch meine Auffassung: In der kommenden Zeit wird eine neue Ära des Rechtspopulismus ins Haus stehen, egal ob getragen durch die AFD oder durch eine CDU, die nach rechts rückt in dem Versuch, die AFD rechts an der Mauer "plattzudrücken". Eine "Brandmauer" nach rechts vermag ich jedenfalls nicht zu erkennen.)

Ist das nicht eigentlich auch entlarvend für die CDU/CSU? Sie ist ja inzwischen unter der aktuellen Ägide auch zu einer populistischen Partei geworden, hat etliche der Forderungen und Rhetorik der AFD übernommen (bzw. ist mir das jetzt erst wieder zu Ohren gekommen; die CSU ist in diesem rhetorischen Sumpf ja schon länger bzw. immer wieder zugange). Merz und Linnemann dürften im Grunde doch ganz froh sein, daß sie nicht gestalten müssen, sondern am Spielfeldrand stehen und das fragile Konstrukt der Ampelregierung torpedieren können und gegen die Schwachen der Gesellschaft keilen und die für das Desaster verantwortlich machen können, das sie in dem Falle selbst mit verursacht haben. (Mag ja sein, daß die 60 Milliarden Corona-Kredite umzuwidmen nicht verfassungsgemäß war. Das Mantra der "Schuldenbremse" führt andererseits aber auch dazu, daß der Staat auch dringend notwendige Investionen nicht leisten kann.)

Und es ist - zumindest aus meiner Sicht - nicht besser, wenn die eine Partei dasselbe fordert als wenn die andere Partei das tut. Oder soll das besser sein, weil die CDU/CSU in Deutschland schon länger rumstümpert, daß die den Schwachfug, der propagiert wird, dann besser umsetzen könnten als die AFD, wenn die an der Macht wäre? Und einige CDU-Bezirke haben sogar das Bild eines "zerstrittenen Hühnerhaufens" übernommen, das die AFD teilweise kultiviert hat. Die Quittung dafür hat man im Osten erhalten, wo dann z.B. der erste AFD-Landrat gewählt wurde.

Aber auch im statistischen Regelfall führt so ein Verhalten nicht dazu, daß die rechtspopulistischen Wähler dann zur CDU zurückkommen, sondern im Gegenteil wählen die Leute "das Original", bzw. erhalten die Leute auch den Eindruck, die Vorstellungen der AFD seien "salonfähig". Und das provoziert andererseits dann auch wieder einen Überbietungswettbewerb in Richtung rechts, was z.B. Umgang mit Flüchtlingen angeht.

(In einer Anruf-Talksendung heute haben andererseits einige Anrufer durchaus lobend erwähnt, daß die SPD jetzt auf ihrem Parteitag - ein bißchen - links geblinkt habe. Wenn die Anderen nach rechts rücken, dann mögen sich ja "links" oder "in der Mitte" wieder Räume öffnen, gefüllt mit denjenigen, die sich durch eine Merz-Politik nicht mehr vertreten fühlen.)
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Beitrag(#2301776) Verfasst am: 13.12.2023, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

ntv: Hoecke animiert Publikum zu verbotenem SA-Wahlspruch

Und "auch" mit solchen Leuten würden Manche "punktuell zusammenarbeiten", die "Brandmauer nach rechts öffnen".
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Wilson
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Beitrag(#2301784) Verfasst am: 14.12.2023, 11:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hab hier auch wieder so ein Schmierenblättchen der afd. Das flattert einem in Thüringen ins Haus. Nennt sich: Blauer Mut, mit Komnentarspalte: Auf ein Wort von Bernd höcje.
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Bravopunk
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Beitrag(#2301794) Verfasst am: 14.12.2023, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Hab hier auch wieder so ein Schmierenblättchen der afd. Das flattert einem in Thüringen ins Haus. Nennt sich: Blauer Mut, mit Komnentarspalte: Auf ein Wort von Bernd höcje.


Bist du sicher, dass selbst deren eigene Organe "Bernd" Höcke schreiben? Der heißt doch Björn.

Bernd, das war der Lucke. Aber der ist ja jetzt schon so lange weg vom Fenster dieser Partei, dass der Witz über die Verwechslung der beiden inzwischen schon ein Fall für die Paläoarchäologie ist. skeptisch
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Wilson
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Beitrag(#2301801) Verfasst am: 14.12.2023, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich ist und bleibt er der Bernd.
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closeman
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Beitrag(#2301804) Verfasst am: 14.12.2023, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Da ich mir nicht alle 273 Seiten zu dem Thema durchgelesen habe wiederhole ich hier vielleicht nur eine bekannte Tatsache, aber man kann ja nochmal darauf hinweisen, dass das Kürzel AfD keine neue Kreation ist sondern schon in den 1970er Jahren eine „Marke“ war: „Aktion freies Deutschland“ nannte sich das damals. Ich wage die Vermutung, dass die Namensgebung der jetzigen AfD kein Zufall war, sondern daran genau anknüpfen soll.
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closeman
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Beiträge: 1463

Beitrag(#2302754) Verfasst am: 18.01.2024, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Die aktuelle Stunde im Bundestag zur sog. „Potsdam Konferenz“ ging gerade zu Ende. Es gab gute und weniger gute Redebeiträge. Was mir fehlt: Die Sicht der Menschen, die das unmittelbar betrifft. Aus den Rückmeldungen die ich bekomme kann ich ein Fazit ableiten:
Das ganze Gerede über Integration, Akzeptanz unserer Werte, Deutschkenntnisse, Leitkultur etc. ist Makulatur. Du kannst dich hier integrieren bis es quietscht, perfektes Deutsch sprechen und schreiben, täglich Schweinebraten anbeten und ein Bild von Herrn Söder plus Christenkreuz über dem Bett haben, für diese Leute wirst Du nie dazu gehören.

Mit „Remigration“ ist nichts anderes als Deportation und Reconquista gemeint. Der „ethnisch homogene Volkskörper“ soll am deutschen Wesen genesen. Ein Masterplan zur Ausweisung von 25 % der Bevölkerung wird nicht nur gedacht sondern ist ein Versprechen dieser Partei. Die aktuellen Demonstrationen gegen diese Pläne sind ein Zeichen der Hoffnung, sind aber noch viel zu wenig Aktion um diesen Plänen etwas entgegen zu stellen.
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