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Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch.
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Martin Mitchell
„schwer (um)erziehbarer“ Senior anderer Kultur



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2196748) Verfasst am: 05.12.2019, 06:23    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

QUELLE: das seit April 2019 leider nicht mehr existierende HEIMKINDER-FORUM.DE wo ich diesbezüglich, u.a., mal berichtet hatte:
»„Voccawind“ / „Heim Voccawind“ – auch OrtschaftVoccawind“, im Haßbergkreis, zwischen den Orten Maroldsweisach und Todtenweisach gelegen, in Franken, in Bayern


QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Maroldsweisach :
Maroldsweisach ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Haßberge in Bayern.“


QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Voccawind :
Maroldsweisach, Bayern.
1948 errichtete die Innere Mission ein Erziehungsheim auf dem Zeilberg, das 1954 erweitert wurde und bis in die 1970er Jahre bestand. Es hatte etwa 50 Plätze für Jugendliche ab 14 Jahren. Diese mussten unter anderem im Basaltsteinbruch arbeiten.


GOOGLE-SUCHE mit Suchstrang: "Basaltsteinbruch"+"Maroldsweisach"+"Voccawind" :

QUELLE: WIKIPEDIA [den Link bitte manuell in ein neues Browserfenster eingeben] @ https://de.wikipedia.org/wiki/Zeilberg_(Itz-Baunach-H%C3%BCgelland) :

Kurzer Text !Foto !Landkarte !Genaue Lage !


QUELLE: BR - Bayerischer Rundfunk ( 11.12.2018, 19:30 Uhr ) @ https://www.br.de/nachrichten/bayern/steinbruch-will-weitere-60-meter-tief-basalt-brechen,RBtY2L1 :

»Steinbruch will weitere 60 Meter tief Basalt brechen

50 weitere Jahre und 60 Meter tief wollen die Hartsteinwerke Bayern-Mitteldeutschland im Steinbruch bei Maroldsweisach auf dem Zeilberg Basalt brechen. Einen entsprechenden Antrag stellte der Betreiber beim Markt Maroldsweisach im Landkreis Haßberge


QUELLE: BR - Bayerischer Rundfunk @ https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zeit-fuer-bayern/bayerische-heimkinder-nachkriegszeit-100.html :

»Misshandelt und ausgenutzt

Heimkinder in der Nachkriegszeit

„Misshandelt und ausgenutzt? Bayerische Heimkinder in der Nachkriegszeit“ stellt die Lebensgeschichten verschiedener ehemaliger Heimkinder dar. Es geht um Gewalt und Missbrauch, um Erniedrigung und Zwang. Beate Posch belegt das mithilfe von Akten und den bewegenden Zeugnissen von Betroffenen.“

Von: Beate Posch --- Stand: 13.01.2013«


QUELLE: BR - Bayerischer Rundfunk @ https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zeit-fuer-bayern/bayerische-heimkinder-nachkriegszeit-100.html :

Im Heim Voccawind nahe dem unterfränkischen Maroldsweisach haben die Jugendlichen sogar im Steinbruch gearbeitet. Zum Beispiel Peter Dittrich. Ins Heim kam er, weil sein Stiefvater ihn los haben wollte. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür musste er dann jahrelang im Steinbruch arbeitenohne Lohn ohne dass Rentenbeiträge eingezahlt worden wären. Nur durch die Arbeit der Heimkinder konnten viele Heime finanziell überleben. Wegen der niedrigen Pflegesätze waren sie auf die Arbeit der Kinder angewiesen.“


Zitat:
.
Misshandelt und ausgenutzt? - Heimkinder in Bayern ( 13.01.2013 )

[ QUELLE: BR - Bayerischer Rundfunkvon Beate Posch @ DOWNLOAD/manuscript-heimkinder-bayern-100.pdf ( Format: PDF Größe: 239,95 KB; ingesamt 30 Seiten ) ] :

[ MEINE AUSZÜGE BESCHRÄNKEN SICH AUF ZU DIESEM THEMA RELEVANTE ZITATE : ]

[ AUF SEITE 2: ]

»Stationssprecher/in:
Aus der Gewinn- und Verlustrechnung der Jugendheimstätte Faßoldshof der Inneren Mission aus dem Jahr 1955.

[ …FOLGENDE ABRECHNUNGEN HIER NUR MAL ALS EIN BEISPIEL VON ERTRÄGEN DER DAMALIGEN HEIMBETREIBUNG GENERELL… ]

Zitatoren:
„Erträge aus dem Kiesabbau – 17.842,32 D-Mark. …
Erträge aus Produktion / Werkstätten und Gärtnerei – 143.244,53 D-Mark
Erträge aus dem Ackerbau – 35.492,03 D-Mark
Erträge aus der Tierhaltung – 68.878,42 D-Mark
Einnahmen für Kost und Wohnung und andere Sachbezüge – 23.862,47 DMark Verpflegekostenerträge zusammen – 368.387,94 D-Mark. …
Gewinn aus außerbetrieblichen Einnahmen – 28.739,41
Sammlungen und Kollekten – 585,21 D-Mark“«

[ ……… ]

[ AUF SEITE 6: ]

»Stationssprecher:
Auszug aus dem Verzeichnis der Heime für Kinder und Jugendliche in Bayern, erstellt vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren. Nach dem Stand vom 1. Oktober 1954.«

»Zitator:
Erziehungsheim Voccawind, Landkreis Ebern. Träger des Heimes: Innere Mission Bamberg e.V., aufgenommen werden männliche (Jugendliche) im Alter von 14-21 Jahren. … Bemerkungen: Beschäftigung in Steinbrucharbeiten.“«

»Stationssprecher:
Aus einem vertraulichen Schreiben nach einer Besichtigungsfahrt des Stadtrats zum Erziehungsheim Voccawind

»Zitatorin:
„Um die Wohnbaracke ist ein Holzzaun geführt mit einem offenen Türchen nach außen. Die beiden scharfen Hunde sind außen angehängt, sie sind aber gut Freund mit den Jungen und würden keine Flucht hindern. Die Unterbringung der Jungen ist allerdings denkbar primitiv, ein Aufenthaltsraum, in den man von außen her als erstes tritt, dahinter ein Schlafsaal mit Doppelbetten und ein weiterer solcher unter dem Dach, dazu ein Waschraum mit Waschrinne ist alles.“«

»Erzählerin:
Einer der Buben, der in Voccawind war, ist Thomas Hartmann. In Wahrheit heißt er anders, er will aber seinen Namen lieber nicht sagen. Ein weiteres ehemaliges Heimkind aus Voccawind sagt nach mehreren Gesprächen ab – der Sohn möchte nicht, dass sein Vater mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit geht. Bis in die zweite Generation reicht also offenbar das von den Betroffenen empfundene Stigma, dort Heimkind gewesen zu sein. Beide Männer berichten von unerträglichen Zuständen, härtester Arbeit im Steinbruch und massiver Gewalt. Beide vergleichen das Heim mit einem KZ. Beide sind der Meinung, dass mindestens einer ihrer – sie nennen sie Aufseherein ehemaliges Mitglied der SS im Nazi-Regime war

»6. ZSP: Ich bekam lauter so billige Arbeitsklamotten, früh wecken, ein sehr großer Schlafsaal mit cirka 60 Betten. Ein riesen Waschraum, so ein Trog war des mit lauter Wasserleitungen und früh ging es dann in den Steinbruch. Und da mussten wir jeden Tag arbeiten. Das waren manchmal 30 Grad Wärme. Zum Trinken bekamen wir eine große Blechkanne, diese alten Milchkannen, die es früher beim Bauern gab, da Wasser drin, mit Essig und etwas Zucker. Da ham dann 40 Zöglinge rausgetrunken aus dieser Blechtasse. Was mich am meisten verrückt gemacht hat, es kam niemand vom Jugendamt, ich wurde nie gehört, dass irgendjemand mal kam, warum bist du überhaupt in Voccawind. Ich hab es nicht gewusst, warum. Und ich hab auch nicht gewagt, dagegen anzugehen. Ich hab mich mit dem Schicksal abgefunden, dass ich in diese Hölle geraten bin.«

[ ……… ]

[ AUF SEITE 12: ]

»Von Lehre konnte im Heim Voccawind bei Maroldsweisach keine Rede sein. Auch gab es keine Heimberufsschule. Zwar steht die im Heimverzeichnis, doch keiner der Jugendlichen hat sie je von innen gesehen. Thomas Hartmann zumindest kann sich an nichts dergleichen erinnern. Er hatte seine Schulausbildung schon abgeschlossen, als er nach Voccawind kam. Trotz eines Fachabiturs musste er Steine schlagen. Thomas Hartmann kam nach Voccawind, weil er als Ausreißer galt. Das ging schnell, damals. Insbesondere in Bayern, sagt Historiker Uwe Kaminsky.«

[ ……… ]

[ AUF SEITE 13: ]

»Thomas Hartmann ist ausgerissen. Erst weg von seinem prügelnden Vater, dann weg aus dem Waisenhaus in Nürnberg – auch da wegen unerträglichen Zustände, denen er ausgesetzt war. Mehrmaliges Ausreißen war in den Nachkriegsjahrzehnten bei Vielen der Grund, weshalb sie in ein Heim für Schwererziehbare gekommen sind. Beispiel Birkeneck: Dort sind im Jahr 1969 mit über 200 Fällen die meisten der Jugendlichen wegen Streunens eingewiesen worden. Viele der ehemaligen Heimbewohner Voccawinds haben eine solche Geschichte hinter sich, und fast alle sind zuvor vor prügelnden Vätern, Stiefvätern, Müttern, Erziehern oder sonstigen Aufsichtspersonen geflohen. Voccawind erwartete sie schließlich der Steinbruch. keine Schule, keine Ausbildung, keine Erziehung

»Das gab es nicht. Das ist eine Frechheit. Das ist weder eine Ausbildungsmöglichkeit, gar nichts gab. Das ist eine Lüge sondersgleichen. Es gab weder eine Berufsschule, noch ist jemand zur Schule gegangen noch eine Weiterbildung, die einzige Arbeit, die Zwangsarbeit war der Steinbruch. Es hatte niemand eine Möglichkeit, eine Weiterbildung, eine Lehre zu machen. Das stimmt nicht.«

[ ……… ]

[ AUF SEITE 18: ]

»Zitatorin:
Diese – aus heutiger Sicht sehr bedenkliche – [ Heimfinanzierung ] „Mischfinanzierung“ war üblich, bekannt und wurde auch von den öffentlichen Trägern gefordert und durch niedrige Tagessätze erzwungen. … Dabei wurden auch Arbeiten für externe Firmen und Betriebe (auch landwirtschaftliche Kleinbetriebe) [ AUF SEITE 19: ] durchgeführt. Diese Arbeit wurde teilweise in den Heimen und teilweise in den Betrieben erbracht. Wiederholt kam für diese Firmen und Betriebe in den letzten Jahren der Verdacht der unangemessenen Bereicherung an der Arbeit der Heimkinder auf. In den Fällen, in denen Erkenntnisse über die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Firmen und Betrieben vorliegen, zeichnet sich jedoch ab, dass die externen Firmen geringe Stundenlöhne (oder Sachleistungen …) an das Heim abgeführt haben und dass dann wiederum das Heim diese Gelder einbehalten oder nur zu geringen Teilen an die Jugendlichen weitergegeben hat. Der finanzielle Vorteil lag also auch hier bei den Heimen bzw der öffentlichen Hand …

Erzählerin:
Heimalltag war Arbeitsalltag. Egal, wie jung oder alt die Kinder waren. Den Heimen blieb oft gar nichts anderes übrig. Die Fürsorgesätze waren niedrig, zu niedrig. Damit konnten die laufenden Kosten nicht gedeckt werden. Und so kam es, dass die Mädchen und Buben sehr häufig für ihren eigenen Lebensunterhalt aufkommen mussten. Die Heimkinder mussten kochen und putzen, auf dem Feld Kartoffeln klauben, wurden an Landwirte der Umgebung ausgeliehen oder – wie in Voccawind bei Maroldsweisach - auch an Firmen, die einen Steinbruch betrieben. Das Geld blieb beim Heim. Selten gab es ein kleines Taschengeld. Statt in die Schule zu gehen, hat Elmar Reinhard seine ganze Kindheit und Jugend gearbeitetab einem Alter von acht oder neun Jahren

[ ……… ]

[ AUF SEITE 23: ]

»Zu dem Heim in Voccawind existieren nur noch Akten von einzelnen Jugendlichen – aber keine Bilanzen oder ähnliches. Klar ist, das zeigt ja schon der Eintrag im Heimregister, dass die Jugendlichen im Steinbruch arbeiten mussten. Eine harte Arbeit, enormer Drill, schwere Verletzungen sind an der Tagesordnung. Thomas Hartmann leidet bis heute unter dieser Zeit:

Das ging früh um sieben gleich mal los. Dann mussten wir im Steinbruch, das war eine große Wand, die war zig Meter hoch. Da gingen Gleise rein und da mussten wir vom Hauptgleis die Lore, den Hund reinschieben und ham dann am Schacht mit Schaufel und Gabel große Basaltbrocken mussten wir hochstemmen und in die Lore reinschmeißen. Es war eine Schinderei sondergleichen. Und ich war damals sehr schmächtig. Wir mussten acht Wagen schaffen am Tag. Und wer die nicht schaffte, musste anschließend nach Feierabend in den Bunker. Der Bunker nannte sich deswegen Bunker, weil es war unterirdisch. Das Heim war am Berg Voccawind, das Zöglingsheim. Und gegenüber war der Steinbruch. Ging eine große Seilbahn runter auch wieder mit Loren, nur am Bahnhof von Voccawind war der Steinbrecher der große. Da wurde der Basalt richtig verarbeitet. Da musste ich dann bis um zehn abends noch mal vier Stunden die Lore durch die Gegend schieben in die Gondel.«

[ ……… ]

[ AUF SEITE 29: ]

»Auch Thomas Hartmann kann die schlimmste Zeit seines Lebens nicht vergessen. Bis heute hat er körperliche Probleme wegen der schweren Arbeit im Steinbruch von Voccawind

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Beschlagwortet mit Tags/Labels:
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#endlichEntschaedigung
#Schadensersatz
#compensationnow
#AlmosenNeinDanke
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.


Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 27.12.2019, 03:01, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Martin Mitchell
„schwer (um)erziehbarer“ Senior anderer Kultur



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2196891) Verfasst am: 07.12.2019, 02:16    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Zitat:
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[ ……… ]

QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Voccawind :
Maroldsweisach, Bayern.
1948 errichtete die Innere Mission ein Erziehungsheim auf dem Zeilberg, das 1954 erweitert wurde und bis in die 1970er Jahre bestand. Es hatte etwa 50 Plätze für Jugendliche ab 14 Jahren. Diese mussten unter anderem im Basaltsteinbruch arbeiten.

[ ……… ]

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Mir persönlich geht es momentan hier in diesem Thread hauptsächlich darum zweifelsfrei darzulegen and zu dokumentieren, dass diese evangelische Fürsorgehölle der Inneren Mission / Diakonie"Voccawind" mit Basaltsteinbruchtatsächlich drei Jahrzehnte lang an dem von mir angegebern OrtOrt der Abgelegenheit auf dem Zeilberg im Haßbergkreis bei Maroldsweisachin Unterfranken, in Bayern, existierte, und darum genau darzulegen wo diese abgelegene Stelle war und wie es dort aussah und was dort abging, damit auch diese Fürsorgehölle nicht wieder völlig in Vergessenheit gerät.

Der vor einiger Zeit schon im KINDER-HEIM.DE-Forum anwesende Boardnutzer »Wolfi« schrieb am 15.03.2014, um 09:47 Uhr dort folgenden längeren Text, worin er auch den ebenso schon mal dort am 22.06.2011, um 22:26 Uhr anwesenden Boardnutzer »Freggerla« und den ebenso schon mal dort am 10.06.2012, um 20:18 Uhr anwesenden Boardnutzer »Mc Killroy« zitierte.
Alle drei ex-Voccawindler berichteten also schon vor einigen Jahren – einzeln und unabhängig von einander – ziemlich detailliert über das damalige bundesrepublikanische Arbeitserziehunglager der Inneren Mission / Diakonie "Voccawind" auf dem Zeilberg, mit dem ihm angeschlossenen Basaltsteinbruch :
Die diesbezüglichen relevanten Texte, insgesamt, im Original, sind hier zu finden: @ http://www.kinder-heim.de/index.php/Thread/3191-Kinderheim-Maroldsweisach-Voccawind/?postID=154738#post154738 :


Zitat:
.
[ »Wolfi« : ]

Zitat:
.
[ »Freggerla« : ]

Tja, gibts doch noch jemand der sich an Voccawind erinnert? Ich wollte es eigentlich vergesssen, aber was man dort erlebte vergißt man nie mehr. Ich kenn die Zellen am Gangende [der Wohnbaracke (?)]; ich kenne den [Basalt]Steinbruch und [ich kenne] die Firma Gaudlitz in Coburg [ für die wir im Steinbruch haben arbeiteten müssen - MM ]. Aber wen ich nie im Leben vergessen werde sind Vater und Sohn Plietsch [ Aufseherpaar ! ].
[], wann ich dort war: 65-67, [ d.h. in den Jahren 1965 bis 1967 ! ] []
Was ich aber nicht vergessen bzw "wegmachen" kann sind die Narben die geblieben sind, auf der Seele.

»Freggerla«

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[ »Wolfi« : ]

Voccawind war die Hölle. Ich war 5 Jahre da. Die Zellen kannte ich sehr gut. Die Plietsch Vater und Sohn [ Aufseherpaar ! ] hatten uns für den Knast vorbereitet. Ich werde und kann diese Zeit nie vergessen. Ich habe zuviele Narben am Körper.


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[ »Wolfi« : ]

Hallo »Freggerla«,
Ja auch ich war in dieser Hölle. Die haben jetzt ein Heim für Behinderte Kinder daraus gemacht.
Ich kann mich noch erinnern als der Erzieher, den Namen weiß ich leider nicht mehr, uns mit dem Karabiner schussfertig in den [Steinbruch]Schacht führte.
[ ………]
Die Zellen kenne ich sehr gut; hatte einen Privatvertrag mit denen.
Kannst du dich noch daran erinnern an die Boxkämpfe im Fernsehraum; das war die perverse Ader von den Plietsch [ Vater und Sohn Aufseherpaar ! ]. Diese Zeit werde ich nie vergessen und wünsche mir von ganzen Herzen, dass diese beiden ihre gerechte Strafe erhalten [für das] was sie uns angetan haben.
Gruss »Wolfi«


-----------------------------------------------------------------------------------

Zitat:
.
[ »Mc Killroy« : ]

Hallo ihr ehemaligen Voccawindler, seit Jahren versuche ich Kontakt mit ehemaligen Zöglingen aufzunehmen, die, so wie ich 1965, im Erziehungsheim der Inneren Mission auf dem Zeilberg gelandet sind. Voccawind wurde damals für elf Monate mein "Zuhause". Gerne würde ich mich mit Leidgenossen aus dieser Zeit austauschen.
Auch mir gehts wie den meisten der Ehemaligen "Heimkinder", mir fällt es schwer, den [Basalt]Steinbruch und die damaligen Zustände im Heim zu vergessen. Wenn sich jemand an den kleinen, schmächtigen Kerl aus München erinnert, der anfangs nicht die kleinsten Brocken [Basalt] in die Loren wuchten konnte, so soll er sich doch bitte bei Mc Killroy melden. Ich habe als "Aufarbeitung" einige Zeilen niedergeschrieben. Diese lasse ich dir dann gerne zukommen.

.

[ »Wolfi« : ]

Hallo, ich kann mich sehr gut an dich erinnern, wir waren in dieser Hölle doch immer zusammen.


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[ »Wolfi« : ]

Die Hölle von Voccawind

Hallo ehemalige Voccawindler,

ich war 4½ Jahre da und es war die Hölle. Mit einem Kinderheim hatte dies nichts zu tun. Besser ausgesprochen wäre es wenn man [es] Straflager genannt hätte.
Im Winter, bevor wir in den Steinbruch geschafft wurden, sind wir eingekleidet worden mit Uniformen von Russen und Amerikanern. Wir sahen aus wie das letzte Aufgebot von Adolf. Bewacht wurden wir von einem Erzieher der einen Karabiner schussbereit mitführte.
Vergessen kann man dies nie. Vor allem die Plietsch [ Vater und Sohn Aufseherpaar ! ] haben sich an uns bereichert. Hoffentlich erhielten diese ihre gerechte Strafe.

Gruss »Wolfi«

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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2196961) Verfasst am: 08.12.2019, 00:57    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Zitat:
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[ ……… ]

QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Voccawind :
Maroldsweisach, Bayern.
1948 errichtete die Innere Mission ein Erziehungsheim auf dem Zeilberg, das 1954 erweitert wurde und bis in die 1970er Jahre bestand. Es hatte etwa 50 Plätze für Jugendliche ab 14 Jahren. Diese mussten unter anderem im Basaltsteinbruch arbeiten.

[ ……… ]

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QUELLE: inFranken.de GmbH & Co KG ( 11.06.2010 ) @ https://www.infranken.de/regional/hassberge/Als-Kinder-schufteten-wie-die-Erwachsenen;art217,728615 ( Kurzer meinerseitiger Auszug aus einem etwas längeren Artikel zum Thema „Heimkinder-Zwangsarbeit“ / „Zwang zur Arbeit“ ) :

Zitat:
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LANDKREIS HASSBERGE

Welttag gegen Kinderarbeit


Als Kinder schufteten wie die Erwachsenen

Der 12. Juni ist der "Welttag gegen Kinderarbeit". Heute sind Kinder in der Bundesrepublik vor der Ausbeutung als Arbeiter geschützt. Das war nicht immer so. []

[ ……… ]

Nach dem letzten Krieg gab es Arbeitserziehungslager für Kinder und Jugendliche. Bei Voccawind war in den frühen 50er-Jahren ein Erziehungsheim, das bis zu 50 schwer erziehbare Jugendliche ab 14 Jahre durch Arbeit zu bessern versuchte. Tagsüber mussten die "Zöglinge" im Steinbruch Kipploren mit Steinen und Erde beladen und wegtransportieren.

[ ……… ]

.

QUELLE: ZEIT ( 06.12.1968 ) @ https://www.zeit.de/1968/49/nachricht-aus-dem-minenland/komplettansicht :

MEINERSEITIGE ZUSAMMENFASSUNG des Inhalts eines westdeutschen Zeitungsartikels über eine Flucht eines Insassen aus dem damaligen bundesrepublikanischen Arbeitserziehungslager "Voccawind" : Fürsorgezögling Günter Oppermann nach Flucht aus der Fürsorgeeinrichtung / Erziehungseinrichtung der Inneren Mission / Diakonie "Voccawind" in Richtung Ostzone in einem Minenfeld an der nahegelegenen Zonnengrenze zwischen Bayern und Thüringen schwer verletzt (Entfernung vom Heim / Basaltsteinbruch nur ungefähr 7 km). Es handelt sich also hier um eine Flucht aus der „Bundesrepublik“ ( „Demokratie“ / „Rechtsstaat“ ) in die „Deutsche Demokratische Republik“ ( „Diktatur“ / „Unrechtsstaat“ ) !!


Heutige Heim-Einrichtung der Diakonie für Schulkinder in Intensivbetreuung in "Voccawind" :
Siehe @ https://www.ealev.de/voccawind und @ https://www.ealev.de/impressum


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Beitrag(#2197083) Verfasst am: 09.12.2019, 01:16    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Ein diesbezüglicher Bericht aus einer deutschsprachigen belgischen Zeitung:

Grenz-Echo

NACHRICHTEN AUS ALLER WELT

QUELLE: http://remote.grenzecho.net/epaper/grenzecho/1968/12/02.pdf :

Zitat:
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Grenz-Echo
und
ST. VITHA ZEITUNG
Die einzige Tageszeitung der belgischen Ostgebiete

41. Jahrgang ----- Nr. 279

Montag, 2. Dezember 1968

[ SEITE 2 ]


Heimweh nach der Grossmutter in der DDR
Minenopfer inzwischen ausser Lebensgefahr

Seesen / Harz. - Aus Heimweh nach seiner Grossmutter in der DDR und aus Unzufriedenheit mit den Verhältnissen im Erziehungsheim [ "Voccawind" ] wollte nach Angaben seines Vaters der 16jährige Günter Oppermann über die Zonengrenze in die DDR gehen. Der Junge war dabei durch eine Mine schwer verletzt worden.

Nach einem Besuch bei seinem Sohn im Krankenhaus Sonneberg in der DDR sagte der 44 Jahre alte kriegsbeschädigte Schneider Günter Oppermann gestern nachmittag in Seesen: »Günter hat sich in dem Heim wie ein Sträfling gefühlt«. Der Junge habe Weihnachten bei der Grossmutter in Tangermünde bei Stendal verbringen wollen. Der 16-jährige. dessen Eltern geschieden sind, war seit dem 8. November in einem Erziehungsheim in Bayern.

Wie der Vater bestätigte, ist sein Sohn inzwischen ausser Lebensgefahr. Ihm sei der rechte Unterschenkel eine Handbreit unterhalb des Knies amputiert worden. Er habe auch Verletzungen am Arm und am linken Oberschenkel. Der Junge liege in einem Einzelzirnmer und habe Blumen und Geschenke erhalten.

Eine halbe Stunde mit dem Sohn gesprochen

Der Vater berichtete er habe am Samstag eine halbe Stunde mit seinem Sohn gesprochen. Der Arzt und mehrere Offiziere der »Nationalen Volksarmeee« seien dem Gespräch zugegen gewesen. Beim Zonen-Grenzübertritt am Eisenbahngrenzübergang Probstzella sei er von den Beamten herzlich aufgenommen worden. Nach Oppermanns Angaben wird der Verletzte im Krankenhaus ausserordentlich fürsorglich betreut.

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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 27.12.2019, 03:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
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Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2197154) Verfasst am: 10.12.2019, 06:06    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Das in 1948 eröffnete bundesrepublikanische Arbeitserziehungslager / Straflager "Voccawind" mit Basaltsteinbruch wurde dann schlussendlich (an unbekanntem Datum) irgendwann in den 1970er Jahren geschlossen und darauffolgend

in eine Art diakonische Kneipe und Restaurant / Urlaubsziel und -Sehenswürdigkeit für Touristen UMFUNKTIONIERT (anscheinend aber erst in 2004).

Man kann da jetzt sogar als Tourist „Steinbruchwanderungen“ unternehmen. Außerdem hat man die Möglichkeit der Zimmerbuchung und kann zu günstigen Preisen bei absoluter Ruhe dort, an diesem Ort der formaligen Zwangsarbeit, Urlaub machen.

Desweiteren wurde die unmittelbare Gegend / Grund und Boden und und möglicherweise auch etwaige weiterhin existierende Gebäudewo sich damalsdiese diakonische Erziehungseinrichtungbefandsoweit sich diese(r) im Besitz der Inneren Mission / Diakonie befand oder Zusätzliches gepachtet oder erworben werden konnte(n) und Neubauten hinzugefügt wurden, genutzt um diverse andere gewinnbringende Geschäftsunternehmen dort zu etablieren.

BIERGARTEN Wegeplan - https://www.gpsies.com/map.do?fileId=ieurmblaemepkmal

VOCCAWIND Wegeplan - https://www.gpsies.com/map.do?fileId=fxvvxotcuxwxzniv

HIER EIN FOTO UND EINE GUTE BESCHREIBUNG DER JETZIGEN DORTIGEN FAZILITÄTEN (2018/2019) - https://www.mainpost.de/regional/hassberge/Biergarten-am-Zeilberg-Ein-Edelstein-mitten-im-Basalt;art513833,10040975

Genaue diesbezügliche historische Details für den Zeitraum 1945 bis 1979 und 1989 bis 2004 jedoch sind nur der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche bekannt und bleiben der Öffentlichkeit weitgehend verborgen und unzugänglich.

Durch meinerseitige intensive Recherchen im Internet war nur folgendes festzustellen und in Erfahrung zu bringen:


QUELLE: DASOERTLICHE.DE :

[ Diakonie ] Biergarten auf dem Zeilberg mit Partyservice
Voccawind 45
96047 Maroldsweisach - Voccawind
Telefon: (0 95 32) 92 27-0


QUELLE: https://www.heimplatz-deutschland.de/bayern/wohnheim-fuer-menschen-mit-geistiger-und-mehrfacher-behinderung/haus-auf-dem-zeilberg-maroldsweisach.html :
Bayern - Wohnheim für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung
[ Diakonie ] Haus auf dem Zeilberg
Voccawind
45
96047 Maroldsweisach
Tel: 09532/92270


https://www.bezirk-unterfranken.de/m_12147
[ Diakonie ] [ Restaurant Diakonie ]Zeilberger Integrationsprojekt“ (ZIP)
Voccawind 45
96126 Maroldsweisach
Tel.: 0?95?32 / 92?27?0
Fax: 0?95?32 / 92?27?27
a.wolfer@dwbf.de
https://www.dwbf.de
ca. 27 Plätze
Träger: Diakonisches Werk Bamberg Forchheim e. V.
Postfach 1268
96003 Bamberg


https://www.total-lokal.de/pdf/96126.pdf
Pflegeheim des Diakonischen Werkes
Voccawind Nr. 45
Tel.: 0 95 32/9 22 70
„Haus auf dem Zeilberg
Fax 0 95 32/92 27-27


Siehe auch [ Diakonie ] [ Restaurant Diakonie ] @ https://www.online-tischreservierung.de/restaurant/index/Bayern/Maroldsweisach/Italienisch/pyv45fmh5p/Biergarten+auf+dem+Zeilberg :

DiakonieBamberg ForchheimBayern
https://www.dwbf.de/zeilberger-integrationsprojekt/ :


Zitat:
.
Im Zeilberger Integrationsprojekt finden psychisch kranke Menschen im nördlichen Landkreis Haßberge mit Ebern, Maroldsweisach und Haßfurt niederschwellige Beschäftigungs- und Zuverdienstmöglichkeiten, die durch fachgerechte Anleitung und individuell angepasste Rahmenbedingungen Sicherheit geben und als eigene Belastungserprobung oft ein erster Schritt in Richtung sinnstiftender und bezahlter Arbeit sind.

Bereich Gastronomie
Zuverdienstprojekte sind zum Beispiel im Bereich Gastronomie, Biergarten, Catering und Partyservice möglich. Hier liegen die Schwerpunkte bei den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und in der Zubereitung, dem Transport und der Verteilung von Speisen – sowohl in der eigenen Gastronomie als auch zu externen Kunden. Einsatzorte für diesen Bereich sind der Biergarten und die Küche im Haus auf dem Zeilberg.

.

DER DORTIGE TEXT IST NOCH VIEL, VIEL UMFANGREICHER. Wer mehr wissen möchte siehe selbst im Original.

Und siehe auch, wie schon einmal zuvor erwähnt, @ https://hilfe.diakonie.de/hilfe-vor-ort/einrichtung/haus-auf-dem-zeilberg-zeilberger-integrationsprojekte-96126-maroldsweisach :

Weitere Heim-Einrichtung der Diakonie für Schulkinder in Intensivbetreuung in "Voccawind" :
Siehe @ https://www.ealev.de/voccawind und @ https://www.ealev.de/impressum


.
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Martin Mitchell
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Beitrag(#2197236) Verfasst am: 10.12.2019, 23:47    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Noch gibt es keine Antworten zu den vielen Fragen, die hier noch zu stellen, und zu beantworten, wären; zum Beispiel auch diese Fragen:

„Beute“ kommt von „Ausbeutung“ – hier„Arbeitsausbeutung“ – in ganz großem Stil

Wer profitierte hauptsächlich von diesem Basaltbrechen, -Abtragen, -Lorenladen, -Wegtransportierendieser Basaltverwertung auf dem Zeilberg in Voccawind – , und wie und an wen wurde die von den jugendlichen Zwangsarbeitern in Voccawind durch Schwerstarbeit erarbeitete finanzielle Beute, über mehr als 30 Jahre hinweg (1948 bis 1979), verteilt ?? - The vast monetary gain over a period of more than 30 years ??

Weil wir noch keine Antworten haben von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche, zu allen unseren Fragen haben, nehmen wir einfach mal all das Folgende zum Vergleich:

Die Nazis betrieben Steinbrüche mit Zwangsarbeitern in Deutschland für höchstens 12 Jahre (1933 bis 1945) !!

Die Innere Mission / Diakonie / Evangelische Kirche – soweit wie wir bisher wissen – betrieb mindestens einen Steinbruchden Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach mit jugendlichen Zwangsarbeitern für mehr als 30 Jahre (1948 bis 1979) !!

QUELLE
: ZWANGSARBEITER : http://erinnernsuedniedersachsen.de/orte-a-c-adelebsen-3.html :


Zitat:
.
Im Basaltsteinbruch der Firma Wegener Bramburg mussten ab 1940 insgesamt mehrere hundert ausländische Arbeiter Schwerstarbeit verrichten, darunter zivile Zwangsarbeiter aus Polen, Belgien und der Sowjetunion. Nacheinander arbeiteten im Steinbruch darüber hinaus zunächst 40 französische, 80 sowjetische sowie schließlich 100 britische und französische Kriegsgefangene. Weitere rund 100 jüdische französische Zivilarbeiter wurden ebenso wie die Kriegsgefangenen gesondert untergebracht und bewacht. Gerade unter ihnen und unter den sowjetischen Kriegsgefangenen gab es mehrere Todesfälle aufgrund von Unterernährung. Zwei Belgier, die 1942 zu Strafzwecken in das Arbeitslager (AEL) Liebenau eingewiesen wurden, konnten von dort fliehen. Nach dem Krieg befand sich [ im Basaltsteinbruch ] auf der Bramburg für etwa ein Jahr ein englisches Lager mit ca. 100 deutschen Kriegsgefangenen.

Im Steinbruch Grefenburg bei Barterode beschäftigten die Hannoverschen Basaltwerke teils nacheinander 20-50 tschechische, 25 polnische und 24 französische ZivilarbeiterInnen sowie rund 40 englische und 40 sowjetische Kriegsgefangene. Ein Lager befand sich im ehemaligen Logiehaus. Im Januar 1942 wurde ein sowjetischer Gefangener wegen „Widerstandes“ von der Wehrmachtswache erschossen.

Ganz stark profitierten auch die kommunalen Basaltwerke Niedersachsen bei Güntersen im Steinbruch am Backenberg vom Einsatz ausländischer Zwangsarbeiter. Zwischen Ende 1939 und der Stillegung im Jahr 1942 handelte es sich hauptsächlich um (teils nacheinander) rund 65 polnische, 2 tschechische, 4 flämische und mindestens 25 belgische Zivilarbeiter, außerdem 29 belgische und bis zu 83 sowjetische Kriegsgefangene. Ein entsprechendes Barackenlager befand sich direkt auf dem Gelände. Ein sowjetischer Kriegsgefangener wurde 1941 „auf der Flucht“ erschossen. Anteilseigner der Basaltwerke Niedersachsen waren u.a. die umliegenden damaligen Landkreise. Interessant ist, dass hier bereits im April 1939 ukrainische und tschechische Arbeiter unter fragwürdigen Bedingungen eingesetzt worden waren.

Ein weiteres Lager im zweiten Stock einer Gastwirtschaft in Güntersen umfasste 60-80 „Ostarbeiter“, die für die Firma Mannesmann in der Region unter Bewachung Ausschachtungsarbeiten für eine Ferngasleitung erledigen mussten. Aus diesem Lager sind körperliche Misshandlungen und Fluchtversuche überliefert. „Uns wurden keine Firmen, kein Auftraggeber genannt. Wir waren Sklaven ohne Rechte. Uns konnten sie schlagen und hungern lassen.“ (1) Das mobile Arbeitskommando kam 1942 aus Bühren (Dransfeld) und wurde im darauffolgenden Jahr weiter Richtung Harste (Bovenden) verlegt.

(1) So Nikolai Timofejewitsch, zitiert in: Siedbürger 2005, 328.

.

Basaltsteinbruch auch in Thüringen ( Arbeitserziehungslager )
QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Gleichberg

BasaltsteinbruchArbeit auf dem Steinbruch ( freiwillige Steinbrucharbeit für beste Bezahlung auf dem freien Arbeitsmarkt zu Nachkriegszeiten ! )
QUELLE: WIKI @ http://wiki-goettingen.de/index.php/Arbeit_auf_dem_Steinbruch

BasaltsteinbruchHartsteinwerk Werdenfels
QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Hartsteinwerk_Werdenfels
„Das Hartsteinwerk Werdenfels war ein Steinbruch am Langen Köchel im Murnauer Moos bei Eschenlohe nördlich des Werdenfelser Lands. Der 1930 gegründete und 2000 aufgelassene Betrieb war zeitweise der wichtigste Lieferant von Bahn- und Straßenschotter in Südbayern.


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Beitrag(#2197373) Verfasst am: 13.12.2019, 10:22    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Es wird berichtet in der Eßlinger Zeitung in einem längeren Artikel betitelt :

Zitat:
.
Lichtenwalder wurde im Kinderheim misshandelt

Hans Huber bricht mit 74 Jahren sein Schweigen

[ https://www.esslinger-zeitung.de/region/kreis_artikel,-lichtenwalder%C2%A0wurde-im-kinderheim-misshandelt-_arid,2240469.html ]

[ Zwei Fotos zeigen Hans Huber damals als Jugendlicher und heute im Alter von 74 Jahren ]

29.01.2019 - von Harald Flößer

Körperliche, sexualisierte und psychische Gewalt gehörten in den 1950er- und 1960er-Jahren in vielen Kinderheimen zur Tagesordnung. Zu den Opfern zählte ein Lichtenwalder.

[ ……… ]

[] Von den zum Teil brutalen Erziehungsmethoden, die damals in den Heimen angewandt und gerne totgeschwiegen wurden, sollen alle wissen.

[ ……… ]

Huber hatte keine leichte Kindheit. 1944 geboren, wuchs er in Münsingen auf.

[ ……… ]

Irgendwann hatte er dann den Stempel „schwer erziehbar“ weg. Die Folge: „Die vom Jugendamt Esslingen haben mich in ein Heim gesteckt.“ Hubers erste Station war die Karlshöhe in Ludwigsburg. Wann das genau war, weiß der Lichtenwalder nicht mehr genau. „Ich war in der 6. oder 7. Klasse.“ Die Mutter habe damals in Köngen gelebt. Von der Karlshöhe ging es später ins Gustav-Werner-Heim in Reutlingen, weitere Stationen waren Schönbühl bei Waiblingen, Voccawind bei Ebern (Unterfranken) und Freistatt (Niedersachsen).

Erzieher zog am Geschlechtsteil

Wie viele seiner Mitbewohner in den Heimen sei er oft geschlagen worden, erzählt er. Die Erzieher seien da nicht zimperlich gewesen. Um einen Zögling zu züchtigen, sei man entweder eingesperrt worden oder man habe kein Essen bekommen. „Um 5 Uhr mussten wir aufstehen“, erinnert sich Huber. „Das war oft wie im Knast.“ Er hat mitbekommen, dass der eine oder andere in der Not seinen eigenen Urin getrunken hat, weil er nichts zu trinken bekam. In Schönbühl sei er, weil er nicht gespurt habe, ein paarmal vom Erzieher am Geschlechtsteil gezogen worden, berichtet Huber. Seine schlimmste Zeit sei die [in] Voccawind gewesen.Da bin ich oft geschlagen worden.Wie viele andere habe er als Jugendlicher in einem Steinbruch arbeiten müssen. Von früh um sieben bis abends um sieben, wie in einem Arbeitslager. Einmal habe er versucht abzuhauen. Was jedoch misslang. Hans wurde erwischt und zur Strafe mit einem Stock blutig geprügelt. An Voccawind, das damals nur wenige Kilometer von der Zonengrenze entfernt lag, habe er die schlimmsten Erinnerungen, erzählt der 74-Jährige. Nicht viel besser seien die Verhältnisse danach im niedersächsischen [ Bethel-eigenen ] Freistatt gewesen. „Da mussten wir im Moor unter übelsten Bedingungen Torf stechen.“ Huber erzählt das alles ohne Groll. „Wir kannten es gar nicht anders.“ In allen Heimen, die er besucht habe, sei regelmäßig mit Gewalt gearbeitet worden. Mit 18 [ so um 1964 ] sei er dann „aus dem Heim rausgeschmissen“ worden.

.

Möglicherweise war Hans Huber in Freistatt im Wietingsmoor [ Diakonie Freistatt ] – in 1963 – zum gleichen Zeitpunkt wie ich da gewesen.

Zitat:
.
ZBFS -Zentrum Bayern Familie und Soziales
Bayerisches Landesjugendamt


[ MM - Kurze relevante diesbezügliche meinerseitige Auszüge aus dem 80-seitigen ]

»Abschlussbericht Regionale Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder in Bayern (2012)«:

[ QUELLE: https://www.blja.bayern.de/imperia/md/content/blvf/bayerlandesjugendamt/aktuelles/absschlussbericht_bf_abs_11.18.pdf : ]

[ SEITE 12: ]

Leben im Heim

Drei Jahre in Voccawind (Erziehungsheim) waren schlimmer als mein Kriegseinsatz in Vietnam, bei dem ich schwer verletzt wurde.“
Zitat von einem ehemaligen Heimkind, heute in den USA lebend (Hammer 2012, S. 12).

[ SEITE 12: ]

Die Ernährung im Heim war oft mangelhaft: Die Kindern wurden gezwungen zu essen, es gab schlechtes Essen, nicht ausreichend Flüssigkeit und Trinkverbote. Den Durst stillten sie aus dem Spülkasten der Toiletten, weil Wasser verweigert wurde, beschreibt Will Hammer (2012) in seinen Aufzeichnungen über die Zeit im Erziehungsheim Voccawind.

[ SEITE 57: ]

Verwendete und weiterführende Literatur

Hammer, Willi. 2012. Leiden im Erziehungsheim auf dem Zeilberg. In: Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld, 212-224.

.

QUELLE: »Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 2013, Auflage 35 ( diese Ausgabe umfasst insgesamt 430 Seiten ) @ http://www.lkrhoengrabfeld.rhoen-saale.net/fileServer/LKRG/1000/14803/Zeitung_2012-HJB_2013.pdf :

Zitat:
.
Einen besonderen Höhepunkt hat der am weitesten entfernt wohnende Autor Willi Hammer aus Wasserburg am Inn geschrieben. Hammer [ auf zwölf Seiten (Seite 212-224) ] erinnert darin an seine traumatische Kindheit im Erziehungsheim Zeilberg in Voccawind. „Da läuft es jedem Leser eiskalt den Rücken runter, bestätigte Schriftleiter Reinhold Albert.“
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Beitrag(#2197516) Verfasst am: 15.12.2019, 12:13    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

QUELLE: Deutsches Pfarrerblatt - Heft: 5/2010 :

pfarrerverband.de [ Mai 2010 ] @ http://www.pfarrerverband.de/pfarrerblatt/archiv.php?a=show&id=2812 ( Und hier kann jeder, der möchte, auch jetzt noch einen Kommentar abgeben. – Ob solche Kommentare dann aber erst „moderiert“ werden müssen, bevor sie freigeschaltet werden, weiß ich nicht. – Es kann natürlich auch sein, dass ein oder anderer Kommentar garnicht erst veröffentlicht wird. – Für die Regeln der Redaktion zur Veröffentlichung / Freischaltung im pfarrerblatt.de von Beiträgen, siehe @ http://www.pfarrerverband.de/pfarrerblatt/regeln.php ) :

Zitat:
.
Deutsches Pfarrerblatt - Heft: 5/2010 :

Die Kirchen und die Heimkinderdebatte

Scham und Schande

Von: Dierk Schäfer

Die Missbrauchsskandale in pädagogischen Einrichtungen, die derzeit die Medien dominieren, haben die ältere Diskussion um Misshandlungen gegenüber Heimkindern in den Schatten gedrängt. Dierk Schäfer erinnert an ein Phänomen, das sich gegenwärtig zu einem Gesamtbild der Misshandlung von Kindern durch Erwachsene mit Erziehungs- und Aufsichtsfunktion zu fügen scheint und fordert Konsequenzen aus der Arbeit des »Runden Tisches Heimerziehung in den 50er und 60er Jahren« [ auf Bundesebene, unter den Fittichen von Schirmherrin Antje Vollmer, in enger Verbundenheit mit den Kirchen; Laufzeit dieses Runden Tisches: 2009/2010 ].

»Ich kann öffentlich sagen, dass ich mich entschuldige, aber ich würde mehr noch sagen, ich schäme mich dafür, dass in unseren Heimen so etwas vor sich gegangen ist und Kinder wirklich auch gebrochen wurden in ihrem Willen und ihre Würde derart verletzt wurde.«, sagte Margot Käßmann in der Sendung »Menschen und Schlagzeilen« im NDR Fernsehen am 14. Januar 2009.*[1] »Die Aussage der Bischöfin dürfte neuen Schwung in die Debatte um Entschädigungszahlungen bringen«, heißt es weiter in der Meldung vom »Domradio«. Doch danach sieht es nicht aus.

[ ……… ]

Die derzeit an die Öffentlichkeit gekommenen Vorwürfe gehen auf Mißhandlungen[5] in Kindheit und Jugend zurück, von denen nunmehr Erwachsene im Rückblick berichten. Die Ereignisse liegen also zum Teil bis zu 40 Jahre zurück.
Zunächst ging es um die Vorwürfe der ehemaligen Heimkinder[6], sie seien, vorwiegend in der Nachkriegszeit bis Anfang der 70er Jahre, in Heimen unterschiedlicher Art[7] und unterschiedlicher Trägerschaft[8] wiederkehrenden Demütigungen und Misshandlungen unterschiedlicher Art ausgesetzt gewesen; erzwungene Arbeitsleistungen seien weder bezahlt worden noch sozialversichert gewesen, auch seien sie bildungs- wie ausbildungsmäßig eingeschränkt worden. Resultat seien psychische Schäden durch Traumatisierungen mit Retraumatisierungs-Routinen, Körperschäden durch Misshandlungen[9] oder Arbeitsunfälle bei der Zwangsarbeit[10]

[ Fußnoten: ]

[10] Laut Aussage eines Heimkindes erlitt er bei der Arbeit im Steinbruch einen Arbeitsunfall, der eine Beinamputation zur Folge hatte. Es habe keine Sozialversicherung bestanden. Nur durch Tricks der Heimleitung habe er eine Rente erhalten, die das Heim jedoch als Unterhaltsbeitrag eingestrichen habe.

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Beitrag(#2197578) Verfasst am: 16.12.2019, 21:38    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Detaillierte digitale Landkarte der an der Bundesstraße 279 liegenden Ortschaften Voccawind und Maroldsweisach und dem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Unterfranken, Bayern @ https://www.google.com/maps/@50.1967791,10.6709094,14z/data=!5m1!1e4

Detaillierte digitale Satelitkarte der an der Bundesstraße 279 liegenden Ortschaften Voccawind und Maroldsweisach und dem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Unterfranken, Bayern @ https://www.google.com/maps/@50.1967791,10.6709094,3629m/data=!3m1!1e3!5m1!1e4

Beide dieser detaillierten digitalen Landkarten, natürlich, einschließlich dem genauen Verlauf der nahegelegenen Zonengrenze zwischen Bayern und Thüringen, wo am 01.12.1968 der 16-jährige Fürsorgezögling Günter Oppermann in einem Minenfeld verunglückte und schwer verletzt wurde auf seiner Flucht aus dem über mehr als 30 Jahre lang bestehenden bundesrepublikanischen Arbeitszwangslager der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche (1948 bis 1979) mit dem ihm angeschlossen Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach, in die DDR.


Bevor die westdeutschen Jugendämter ( Anfang 1948 ) der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche, unter anderem, regelmäßig, für ihren kirchlichen Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach jugendliche Zwangsarbeiter zur Verfügung gestellt haben, waren dort, genau in diesem Basaltsteinbruch vor wenigen Jahren noch massenhaft, unter Bewachung stehende, fremdländische Zwangsarbeiter tätig ( zumindest, soweit sich feststellen und unter Beweis stellen lässt zwischen ca. 1941 bis 1945 ) !! :

QUELLE:
UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM
100 Raoul Wallenberg Place, SW
Washington, DC 20024-2126
Main telephone: 202.488.0400
TTY: 202.488.0406 :

Es existiert dort, in Washington, DC, in den Vereinigten Staaten von Amerika, im Original, u.a., ein 4-seitiges Dokument in deutscher Sprache, mit Datum 4. Juni 1944, das belegt, dass von der Nazi-Diktatur, zum Beispiel, zwischen dem 12. September 1943 und dem 2. Juni 1944, 55 sowietische Kriegsgefange als Zwangsarbeiter im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach eingesetzt waren !!

Dokument-Quelle: »Reichskriminalpolizeiamt in Berlin«

»SONDERAUSGABE ZUM DEUTSCHEN KRIMINALPOLIZEIBLATT (ID: 24775)«

https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=24775

Sogar die vollständigen Namen, und vielfach auch das Geburtsdatum, einschließlich dem Geburtsortund sogar jeweilig mit einem Fotoall dieser 55 sowietischen Kriegsgefangenen / Zwangsarbeiter bleiben auch heute noch, digitalisiert, dokumentarisch dort erhalten.

Und es gibt dort, in Washington, DC , auch noch viel mehr solcher Dokumente, im Original, zu vielen weiteren damaligen fremdländischen Zwangsarbeitern, die, dort, genau in diesem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach zu Nazi-Zeiten / Kriegszeiten (1939-1945) eingesetzt waren.


Siehe QUELLEN:

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php?SourceId=24775&sort=name_primary_sort ;

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php?SourceId=24775&sort=name_primary_sort&MaxPageDocs=25&start_doc=26 ;

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php?SourceId=24775&sort=name_primary_sort&MaxPageDocs=25&start_doc=51 .

WEITERE QUELLE: https://collections.ushmm.org/search/?utf8=%E2%9C%93&q=Voccawind&search_field=all_fields

UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM auf seiner Homepage @ https://collections.ushmm.org/search/ informiert :


Zitat:
.
Search All 291,504 Records in Our Collections
The Museum’s Collections document the fate of Holocaust victims, survivors, rescuers, liberators, and others through artifacts, documents, photos, films, books, personal stories, and more. Search below to view digital records and find material that you can access at our library and at the Shapell Center.

.

Siehe auch folgende Buchempfehlung: »"Gemeinschaftsfremde" : Zwangserziehung im Nationalsozialismus, in der Bundesrepublik und der DDR / Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.)« @ https://collections.ushmm.org/search/catalog/bib256873

Und was wird uns die Innere Mission / Diakonie / Evangelische Kirche bezüglich all diesen Enthüllungen, und insbesondere bezüglich all diesen Enthüllungen was sie selbst und die Nachkriegsjahrzehnte (1948 bis 1979) betrifft während sie selbst diesen Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach mit jugendlichen Zwangsarbeitern betrieb, und den Dreck den sie diesbezüglich am Stecken hat, jetzt erzählen wollen ??


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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 27.12.2019, 03:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
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Beitrag(#2197715) Verfasst am: 18.12.2019, 04:08    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Neue Soziale Bewegungen als Herausforderung sozialkirchlichen Handelns
Wilhelm Damberg, Traugott Jähnichen (Hrsg.)
Paperback: 304 Seiten
Verlag: Kohlhammer (8 April 2015)
ISBN 9783170292369


Zitat:
.
Neue Soziale Bewegungen als Herausforderung sozialkirchlichen Handelns

[ auf SEITE 000 (Seitenzahlen werden im Original dieses Book Preview leider nicht angegeben): ]

Im Mai 1969 veröffentlichte der ASTA der Universität Erlangen – darunter beteiligt eine „Basisgruppe Theologie“ – eine hektographierte Dokumentation über Erziehungsheime der Inneren Mission mit einem Gerippe auf dem Titelbild, das wie ein Tramper das Schild „nach Voccawind“ hielt. Daneben war ein Fahnenmast mit einer stilisierten Kirchenfahne und dem „ Krohnenkreuz“, dem Zeichen der Diakonie, abgebildet. Dieses Bild spielte auf die Verstümmellung eines aus dem Heim Voccawind Ende 1968 weggelaufenen Jugendlichen an, der die Grenze zur DDR überwinden wollte, im Minenfeld eine Explosion auslöste und ein Bein verlor.[58] In den systematischen Zusammenstellungen über die Einrichtungen Puckenhof, Voccawind, Fassoldshof und Rummelsberg bezüglich Einlieferung, Tagesablauf, Arbeit, Freizeit, Ausgang, Sexuelle Aufklärung, Strafen, Postzensur, Ausbildung der Erzieher etc. wurden die Einrichtungen u.a. als „Kinder KZsder Inneren Mission bezeichnet.[59] Quellen für die Zusammenstellung waren entweder Besuche oder Praktika der Studierenden in den Einrichtungen, Befragungen der Jugendlichen wie der Erzieher []

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

[ Fußnoten: ]

[ auf SEITE 000 (Seitenzahlen werden im Original dieses Book Preview leider nicht angegeben): ]

[58] Der Evangelische Erziehungsverband in Bayern versuchte bereits Ende 1968 vehement die Kritik am Heim und seinen regiden Erziehungsmethoden abzuwehren. Allerdings wurden die öffentlichen Angriffe durch eine ZDF-Sendung über Voccawind im Januar 1969 zur besten Sendezeit noch verstärkt. EREV an Schriftleitung der Abendzeitung des Acht-Uhr-Blattes v. 31.12.1968 und Fernsehsendung ZDF v. 8.1.1969, Voccawind (Nachschrift der Sendung v. 9.1.1969), in: Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirchen Bayern, Nürnberg (nachfolgend abgekürzt: ELKAN) Siehe weitere Stellungnahmen in: Archiv des Diakonischen Werkes der EKD (nachfolgend abgekürzt: ADW), HGSt 4444.

[ auf SEITE 000 (Seitenzahlen werden im Original dieses Book Preview leider nicht angegeben): ]

[59] ASTA-Sozialreferat der Universität Erlangen-Nürnberg, AstA-Dokumente: Erziehungsheime der Inneren Mission (7.5.1969) u. „Studenten sprechen von Kinder KZ“, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 112 v. 10./11.5.1969 in: Archiv Herzogsägmühle, Ordner „APO“.

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QUELLE DIESER KURZAUSZÜGE / KURZZITATE: Link gekürzt.

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#Schadensersatz
#compensationnow
#AlmosenNeinDanke
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Martin Mitchell
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Beitrag(#2197716) Verfasst am: 18.12.2019, 04:10    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Neue Soziale Bewegungen als Herausforderung sozialkirchlichen Handelns
Wilhelm Damberg, Traugott Jähnichen (Hrsg.)
Paperback: 304 Seiten
Verlag: Kohlhammer (8 April 2015)
ISBN 9783170292369


Zitat:
.
Neue Soziale Bewegungen als Herausforderung sozialkirchlichen Handelns

[ auf SEITE 000 (Seitenzahlen werden im Original dieses Book Preview leider nicht angegeben): ]

Im Mai 1969 veröffentlichte der ASTA der Universität Erlangen – darunter beteiligt eine „Basisgruppe Theologie“ – eine hektographierte Dokumentation über Erziehungsheime der Inneren Mission mit einem Gerippe auf dem Titelbild, das wie ein Tramper das Schild „nach Voccawind“ hielt. Daneben war ein Fahnenmast mit einer stilisierten Kirchenfahne und dem „ Krohnenkreuz“, dem Zeichen der Diakonie, abgebildet. Dieses Bild spielte auf die Verstümmellung eines aus dem Heim Voccawind Ende 1968 weggelaufenen Jugendlichen an, der die Grenze zur DDR überwinden wollte, im Minenfeld eine Explosion auslöste und ein Bein verlor.[58] In den systematischen Zusammenstellungen über die Einrichtungen Puckenhof, Voccawind, Fassoldshof und Rummelsberg bezüglich Einlieferung, Tagesablauf, Arbeit, Freizeit, Ausgang, Sexuelle Aufklärung, Strafen, Postzensur, Ausbildung der Erzieher etc. wurden die Einrichtungen u.a. als „Kinder KZsder Inneren Mission bezeichnet.[59] Quellen für die Zusammenstellung waren entweder Besuche oder Praktika der Studierenden in den Einrichtungen, Befragungen der Jugendlichen wie der Erzieher []

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

[ Fußnoten: ]

[ auf SEITE 000 (Seitenzahlen werden im Original dieses Book Preview leider nicht angegeben): ]

[58] Der Evangelische Erziehungsverband in Bayern versuchte bereits Ende 1968 vehement die Kritik am Heim und seinen regiden Erziehungsmethoden abzuwehren. Allerdings wurden die öffentlichen Angriffe durch eine ZDF-Sendung über Voccawind im Januar 1969 zur besten Sendezeit noch verstärkt. EREV an Schriftleitung der Abendzeitung des Acht-Uhr-Blattes v. 31.12.1968 und Fernsehsendung ZDF v. 8.1.1969, Voccawind (Nachschrift der Sendung v. 9.1.1969), in: Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirchen Bayern, Nürnberg (nachfolgend abgekürzt: ELKAN) Siehe weitere Stellungnahmen in: Archiv des Diakonischen Werkes der EKD (nachfolgend abgekürzt: ADW), HGSt 4444.

[ auf SEITE 000 (Seitenzahlen werden im Original dieses Book Preview leider nicht angegeben): ]

[59] ASTA-Sozialreferat der Universität Erlangen-Nürnberg, AstA-Dokumente: Erziehungsheime der Inneren Mission (7.5.1969) u. „Studenten sprechen von Kinder KZ“, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 112 v. 10./11.5.1969 in: Archiv Herzogsägmühle, Ordner „APO“.

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QUELLE DIESER KURZAUSZÜGE / KURZZITATE: Link gekürzt.

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Beitrag(#2197810) Verfasst am: 20.12.2019, 06:43    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

● Sich gegenseitig helfen aufzuklären und aufzuarbeiten, das ist das Ziel. ----- Das uns in den damaligen Heimen angetane Unrecht und Leid soll nicht in Vergessenheit geraten.

Totale Institutionen der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche

Wer sich, sei es von Täterseite oder Opferseite, zu einem oder anderen der folgenden westdeutschen damaligen evangelisch-lutherischen "Fürsorgehöllen" äussern möchte

1. - Erziehungsanstalt "Voccawind", mit Bassaltsteinbruch auf dem Zeilberg bei Maroldsweisach, in Unterfranken, in Bayern --- mehr als 30 Jahre lang bundesrepublikanisches Arbeitserziehungslager (1948 bis 1979) --- zuvor nationalsozialistisches Arbeitserziehungslager im Dritten Reich (mindestens von ungefähr 1939 bis 1945) ;

2. - Erziehungsanstalt "Aumühle" in Wixhausen (Darmstadt), in Hessen ;

3. - Herzogsägmühle", Peiting, Weilheim-Schongau, in Bayern / Diakonie in Oberbayern ( im „Pfaffenwinkel“ ) ;

4. - "Burschenheim Beiserhaus", Knüllwald-Rengshausen (Schwalm-Eder-Kreis), bei Kassel, in Hessen ;

5. - Bethel-eigene Erziehungsanstalt "Eckardtsheim" in der Senne bei Bielefeld, in Nordrhein-Westfalen ----- eine Zweiganstalt der "Bodelschwinghsche Anstalten Bethel" bei Bielefeld, ebenso in Nordrhein-Westfalen ;

6. - Bethel-eigene Erziehungsanstalt "Freistatt im Wietingsmoor" / Diakonie Freistatt / Diakonische Heime Freistatt, im Moor zwischen den Kleinstädten Diepholz und Sulingen, in Niedersachsen ----- eine Zweiganstalt der "Bodelschwinghsche Anstalten Bethel" bei Bielefeld, in Nordrhein-Westfalen ;

7. - Mädchen Erziehungsanstalt / Mädchen Erziehungsheim "Birkenhof" Hannover-Kirchrode, in Niedersachsen ;

etc., etc., etc. .

kann sich jederzeit unverbindlich per E-mail mit mir in Verbindung setzen :

selbst Betroffener und in Australien ansässiger political activist Martin MITCHELL ( auch als »martini« bekannt ):- martinidegrossi[a]yahoo.com.au .

Am allermeisten interessieren mich Eure eigenen Erfahrungen in diesen Totalen Institutionen der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche in den 1950er und 1960er Jahren ( also insbesondere und hauptsächlich in diesen zwei Jahrzehnten ! ).
Wenn die Zustände in diesen Totalen Institution jedoch auch in den 1970er Jahren und 1980er Jahren immer noch so waren wie in den 1950er und 1960er Jahren, möchte ich natürlich auch unbedingt davon wissen und erfahren, d.h. in Kenntnis gesetzt werden.


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Beitrag(#2197977) Verfasst am: 21.12.2019, 21:07    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Ortsverein SPD Sand am Main vertreten durch den Vorsitzenden Paul Hümmer,
Zeiler Straße 2,
97522 Sand am Main,
Tel: 09524 1733,
e-mail: paul.huemmer@spd-sand-am-main.de

»Sand am Main (amtlich: Sand a. Main) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Haßberge«, Bayern ( QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Sand_am_Main )

Auf ihrer Webseite @ https://spd-sand-am-main.de/ ist zu finden :

BILD MIT BEZEICHNUNG: »Buben im Basaltsteinbruch bei Voccawind. In den 50er Jahren mussten schwer erziehbare Buben im Basaltsteinbruch bei Voccawind arbeiten.« [ Es handelt sich hier um das sechste Bild von insgesamt 7 Bildern zur damaligen „Kinderarbeitin Westdeutschland ].
QUELLE: https://spd-sand-am-main.de/ortsverein/geschichte/12-juni-welttag-gegen-kinderarbeit-von-ludwig-leisentritt/#&gid=1&pid=6

Desweiteren berichtet die SPD in einem sehr langen dazugehörigen Artikel

betitelt


»SPD Sand am Main

12. Juni: Welttag gegen Kinderarbeit,

von Ludwig Leisentritt

[ Seit den frühen 1970er Jahren SPD-Politiker Ludwig Leisentritt (Jg. 1937). Ehrenbürger der Stadt Zeil a. Main ( DAZUGEHÖRIGE HISTORISCHE BILDQUELLE: https://spd-hassberge.de/politik/geschichte/history-spd-bilderserie/ ) ( „Neben seiner politischen Tätigkeit ist Ludwig Leisentritt leidenschaftlicher Heimatforscher, Stadtarchivar und Buchautor.“ ) ]

Arbeit statt Müßiggang – Kinderarbeit in unserer Heimat
Die kindliche Arbeitskraft galt einmal als „Kapital der armen Leute“«


@ https://spd-sand-am-main.de/ortsverein/geschichte/12-juni-welttag-gegen-kinderarbeit-von-ludwig-leisentritt/ über „Kinderarbeit“ („Kinderarbeit“, die, die SPD, als Ganzes, als "nichts Ungewöhnliches" anzusehen scheint) auch dort :

Zitat:
.
»Nach dem letzten Krieg [ Es ist anzunehmen, dass man „zwischen 1945 und 1979“ damit meint. ] waren Arbeitserziehungslager für Kinder und Jugendliche nichts Ungewöhnliches. Bei Voccawind war in den frühen 50er Jahren ein Erziehungsheim, das bis zu 50 schwer erziehbare Jugendliche ab 14 Jahre durch Arbeit zu bessern versuchte. Tagsüber mussten dieZöglingeim Steinbruch Kipploren mit Steinen und Erde beladen und wegtransportieren, was heute sicher grenzwertig wäre.«
.

Das diesbezügliche Datum dieses Aufsatzes von Ludwig Leisentritt ist anscheinend der 12. Juni 2014 !

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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 27.12.2019, 03:22, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2198085) Verfasst am: 23.12.2019, 12:44    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Ein hierzu relevanter Auszug aus

Hoffen kostet nichts
Erzählungen

Von Gerd Scherm

Verlag: Colmberg : Kontor für Kunst und Literatur, 2002
insgesamt 124 Seiten
ISBN: 9783831144785

QUELLE: Webseite von dem Buchautor Gerd Scherm – Produktbeschreibung @ https://www.scherm.de/hoffen.htm :


Zitat:
.
Erzählungen einer Kindheit und Jugend in den 1950er und 60er Jahren - das Kinderleben auf der Straße, die erbarmungswürdige Wohnsituation, der alltägliche Mangel, das Träumen und Hoffen. Ein Buch, das die Nachkriegszeit und das beginnende Wirtschaftswunder in Westdeutschland unprätentiös und humorvoll schildert. Gerd Scherm erzählt dies in einer Sprache, die Stimmungen nachvollziehbar macht, die Distanz wahrt und doch Nähe schafft.

Den Geschichten sind zeitgenössische Fotos der Schauplätze und auch der Menschen zugeordnet. Sie vermitteln im Wortsinn ein Bild jener Zeit, die geprägt war von Schwarz und Weiß und sehr, sehr viel Grau. Vielleicht ist es gerade dieser Farbkontrast zu unserer heutigen Multimedien-Multicolorwelt, der uns diese, doch so nahe Zeit schon jetzt unendlich fern erscheinen lässt.

Das Fazit des Autors: Bei allen Widrigkeiten und Hindernissen habe ich vor allem zwei Dinge gelernt: zum einen, dass eine positive Einstellung die Lage zumindest nicht verschlechtert, zum anderen, dass Hoffen nichts kostet.

.

WEITERES ZUM AUTOR GERD SCHERM: https://www.literaturportal-bayern.de/autorinnen-autoren?task=lpbauthor.default&pnd=119530643 .

Zitat:
.
Hoffen kostet nichts
Erzählungen

Von Gerd Scherm

[ SEITE 94: ]

[ ……… ]

Dem geneigten Leser sei gesagt, dass wir uns inzwischen im Jahr 1966 befinden und ich anfing, meine ersten Gedichte zu schreiben.

[ ……… ]

Es war die Zeit, in der die aufmüpfige Jugend sich erstmals eine eigene Meinung erlaubte. Mein Vater drohte nun nicht mehr mit der Bäckerlehre, sondern mit Voccawind. In Voccawind befand sich ein Lager für schwer erziehbare Jugendliche, die dort im Steinbruch arbeiten mussten. Als ich wieder einmal ein nicht so prächtiges Zeugnis erwartete, beschloss ich zu handeln. Gemeinsam mit meinem Freund Jürgen Below schmiedete ich Fluchtpläne.
Der Druck daheim [ „daheim in Fürth“, just ausserhalb Nürnberg; 80 bis 90 Kilometer von Voccawind bei Maroldsweisach in Unterfranken entfernt ] war so groß, dass wir abhauen wollten. Um uns einen Vorsprung zu schaffen, erzählten wir unseren Müttern, dass ein Schulausflug nach Solnhofen ansteht. Statt zur Schule gingen wir zum Fürther Hauptbahnhof und kauften uns Fahrkarten nach Köln. Von dort aus wollten wir weiter über das belgische Ostende nach London fahren. Ich nahm auch meine elektrische Gitarre mit, in der Hoffnung, dass ich in der dortigen Szene das richtige Spielen lernte. Dann könnte ich Karriere machen und würde frei sein, unendlich frei.

[ ……… ]

.

Man kann, m.E., wohl mit Sicherheit auch davon ausgehen, dass die lange Zeit in Fürth bei Nürnberg lebende Bundestagsabgeordnete Marlene Rupprecht (SPD), und die zuvor auch über lange Zeit hinweg Lehrerin in dieser bayerischen Gegend war, die sich ja zusammen mit Schirmherrin Antje Vollmer am »Runden Tisch Heimerziehung in Berlin (2009/2010)« – zum immensen Nachteil aller Betroffenenso ausserordentlich hervor tat und durch ihre völlige Abwesenheit von Ehrlichkeit so großartig auffiel und in Erinnerung bleibt, jederzeit, genau über diesen Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach in Unterfranken, und was dort jahrzehntelang (von 1948 bis 1979) vor sich ging, Bescheid wusste.

.
#endlichEntschaedigung
#Schadensersatz
#compensationnow
#AlmosenNeinDanke
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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 27.12.2019, 03:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2198221) Verfasst am: 25.12.2019, 22:07    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

.
● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Doch noch wiederentdeckt :

Jemand verteidigt ( anonym ! ) die diakonische Erziehungseinrichung der Inneren Mission / Evangelischen Kirche ein bundesrepublkanisches Arbeitserziehungslager, dass von 1948 bis 1979 bestand und in Bayern betrieben wurde"VOCCAWIND" mit seinem STEINBRUCH auf dem ZEILBERG bei MAROLDWEISACH. ----- Keine Ahnung wer dieser Anomymus ist (sein Profil ist nicht ausgefüllt); er gibt jedoch darin an „weiblich“ zu sein. Sein damaliges Alter, als einAnwesenderdort in "VOCCAWIND" ist ebenso unbekannt :

Vor ungefähr acht Jahren schrieb dieser Anonymus, ein nur sehr, sehr kurz verweilender Boardnutzer, der sich »ycho« nannte – der wohl derzeit als er seinen Beitrag schrieb möglicherweise so um die 60 Jahre alt war – bezüglich "VOCCAWIND", folgendes (und es soll sich bei ihm so um den Zeitraum 1960/1961 gehandelt haben währendseinesAufenthalts dortin "VOCCAWIND") :

Noch vorhanden im HEIMKINDER-FORUM.DE @ http://www.heimkinder-forum.de/v5/index.php/Thread/938-Maroldsweisach-Voccawind/?postID=225462#post225462 ( aufrufbar dort nur mit dem GOOGLE-CHROME-Browser ) :

Ein Beitrag vom Dienstag, 25. Januar 2011, um 13:46 Uhr, mit der Überschrift :


Zitat:
.
[ ein ERSTER ZEITZEUGE sagt aus: ]

Die Wahrheit über Voccawind

Diverse Beschreibungen des Jungen-Erziehungsheimes Voccawind sind schlicht falsch und einige ihm zugeschriebene Eigenschaften in keinster Weise korrekt.

Dies gilt vor allem für Behauptungen wie
vorletzte Station vor dem Zuchthaus und modernes Konzentrationslager (Quelle: Buch Endstation Freistatt, Seite 170, Fußnote 32 ), aber insbesondere auch für Aussagen wie Die letzten Stationen in diesem System waren die sog. Endstationen, so z.B. Freistatt oder Voccawind. In diesen geschlossenen Heimen herrschte ein besonders restriktiver und repressiver Erziehungsstil mit straffer Arbeitserziehung. Militärähnlicher Drill, Erniedrigungen und die Anwendung körperlicher Gewalt gegen Zöglinge gehörten ebenso ins Repertoire der Erziehungsmethoden wie das zeitweise Wegsperren der Jugendlichen in Arrest- oder Isolationszellen. (Quelle: Projektgruppe Fürsorgeerziehung 1946-1975, Universität Koblenz-Landau, Wanderausstellung 2010).

Fakt ist, dass in Voccawind die verordnete Arbeit im Basalt-Steinbruch extrem hart (vor allem im eisigen Winter oder bei 32`Hitze) war und nur minimal entlohnt wurde.

[ ……… ]


[ Ab hier wurde das Zitat des Berichts von dem Zeitzeugen »ycho« von dem hiesigen Moderator »vrolijke« am ersten Weihnachtsfeiertag (25.12.2019, um ca. 23 Uhr) gekürzt. ]
.

[ Gleichzeitig, ebenso von dem hiesigen Moderator »vrolijke« gestrichen wurde: ein Teil des von mir selbst formulierten Textes in diesem Beitrag, der einen Hinweis auf Aussagen von einem weiteren Zeitzeugen, »Freggerla« [Jg. 1949], enthielt und darauffolgend auch ihn zitierte. Von diesem meinerseitigen weiteren Zitat bleiben somit jetzt nur noch die abschließenden sechs Zeilen übrig, und die QUELLE und der LINK und das Datum des Zitats, etc., etc., fehlt jetzt ebenso : ]

Zitat:
.
[ ein ZWEITER ZEITZEUGE sagt aus: ]

[ ……… ]

Aber wenn ich bedenke, dass dort 14-18 jährige (auch ältere) ihre Jugend verbringen mussten, NEIN DANKE. Das hat keiner verdient.

Ich bin froh, dass ich nach Jahren mit mir im "reinen" bin und über die Zeit nachdenken kann ohne Angstgefühle und Depressionen zu kriegen.

Aber drüber offen reden fällt mir unheimlich schwer. Und wenn man aber darüber redet und erzählt was und wie es dort war glaubt das im ersten Moment keiner.

.

Danach kam dann garnichts mehr im HEIMKINDER-FORUM.DE bezüglich "VOCCAWIND", entweder von dem dortigen Boardnutzer, »ycho, oder dem Boardnutzer »Freggerla«.


Es gibt zwar bisher noch keinen Spielfilm mit Titel "VOCCAWIND". Doch falls da noch jemand in Frage stellen will, dass "VOCCAWIND" „die Höllewar, braucht er sich nur den erstmalig am 25. Juni 2016 in deutschen Kinos gezeigten Spielfilm mit Titel "FREISTATT" ansehen ( ist ja seither auch schon unzählige Male im deutschen Fernsehen erschienen ! ); oder auch einfach nur mal hier DARÜBER nachlesen :

Meinen dortigen Beitrag vom Freitag, 20. Januar 2017, um 02:00 Uhr @ http://www.heimkinder-forum.de/v5/index.php/Thread/460-Freistatt-Diakonie-Freistatt-Bethel/?pageNo=10 ( und viele weitere vorherige und nachfolgende meinerseitige Beiträge zu diesem Thema: "FREISTATT" ) ( Auch dieser Beitrag / auch diese Beiträge sind dort nur aufrufbar mit dem GOOGLE-CHROME-Browser ),

oder auch hier :

Meinen dortigen Beitrag vom Montag, 16. April 2018, um 04:13 Uhr @ http://www.kinder-heim.de/index.php/Thread/15055-Freistatt-Fernsehfilm/?postID=191022#post191022 .

.

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Vollzitat gekürzt. vrolijke

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––


[ ( Aus gegebenen Anlass meinerseits nachträglich am 26.012.2019 hinzugefügt: ) Wer diesen meinen am ersten Weihnachtsfeiertag im Internet getätigten vollständigen Beitrag UNGEKÜRZT und UNZERRUPFT lesen möchte, kann dies, u.a., hier tun:

http://forum.chefduzen.de/index.php/topic,10331.msg354148.html#msg354148

oder auch hier tun:

http://www.kinder-heim.de/index.php/Thread/3191-Kinderheim-Maroldsweisach-Voccawind/?postID=204044#post204044 ( nur mit dem GOOGLE-CHROME-Browser erreichbar )

oder auch hier tun:

http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1842#p1842 ]


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Beitrag(#2198575) Verfasst am: 31.12.2019, 01:22    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Die Rede ist hier – wie in allen vorhergehenden und auch allen nachfolgenden Beiträgen hier in diesem Thread – von dem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach, in Unterfranken, Bayern, Deutschland.

Hier jetzt erst einmal jedoch eine Aussage bezüglich einer anderen Basaltgewinnungsstätte / Basaltverwertungsstätte anderswo in Deutschland :

QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Basaltsteinbruch_Breitenborn :


Zitat:
.
Basaltsteinbruch Breitenborn
[Breitenborn ist ein Ortsteil der Gemeinde Gründau im hessischen Main-Kinzig-Kreis]


Der Basaltbruch Breitenborn in der Gemarkung der bis 1972 selbstständigen Gemeinde Breitenborn A. W., seit 1972 des Gründauer Ortsteils Breitenborn im Gebiet des Vogelkopfs war der größte Basaltbruch in Deutschland. Der Bruch liegt im Büdinger Wald am südlichen Rande des Vogelsbergs. Dieser ist mit rund 2500 km² die größte zusammenhängende Basaltmasse des europäischen Festlands.

[ ……… ]

Nach dem Zerkleinern der Steine wurde der Edelsplitt mit Teer gemischt, um das für den Straßenbau fertige Mischgut herzustellen. Die Pflastersteine wurden noch bis Mitte der 1960er Jahre von Hand gehauen. Die Steinrichter aus Breitenborn übten ihren Beruf meist schon über mehrere Generationen aus. Zu dieser Zeit wurde im Werk Wächtersbach auch Basaltwolle oder Basaltfasern hergestellt. Dabei wird Basalt unter großer Hitze verflüssigt (ca. 1400 Grad) und durch Düsen gedrückt. Das abgekühlte Material wurde als Dämmstoff (Kälte-, Wärme- und Schalldämmung) verwandt; in Faser-Kunststoff-Verbunden wird es meist als Hitzeschutzmaterial eingesetzt.

[ ……… ]

.


Auch die Firma GAUDLITZ in Coburg, Regierungsbezirk Oberfranken, Bayern, nutzte damals schon unter Anwendung all dieser sich entwickelnden diversen, komplexen, und hochpräzisen Verfahren die im Steinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldweisach aus Basaltbrocken und Basaltsand und Basaltkies gewonnenen Kunststofflösungenin der Herstellung vonverlässlichen Metall-Kunststoff Verbindungen, denen in der Automobilindustrie eine große Bedeutung zukommt – , was die Firma tagtäglich mit den jugendlichen Zwangsarbeitern in dem Arbeitserziehungslager in Voccawind in direkte Verbindung brachte, ein bundesrepublikanisches Arbeitserziehungslager dort betrieben über 30 Jahre hinweg (von 1948 bis 1979) von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche, betrieben für die Gewinnung genau dieser notwendigen und wertvollen Rohstoffe.

Voccawind ist ja gerade mal so ungefähr 35 km entfernt von Coburg, bei Bahnstrecke von Maroldsweisach noch viel weniger. Und der Steinbruch auf dem Zeilberg bei Voccawind war ja für den Transport der von den jugendlichen Zwangsarbeitern mit Basaltbrocken / Basaltschotter / Basaltkies beladenen Loren mit dem Maroldsweisach Hauptbahnhof per Seilbahn verbunden. Das Geschäft lief also wie geschmiert !!


.
Verschiedene Fachartikel bezüglich Basaltfasern in englischer Sprache @ https://www.sciencedirect.com/topics/materials-science/basalt

BILDER: BasaltsandVerwendung
Link gekürzt

BILDER: BasaltkiesVerwendung
Link gekürzt

BILDER: BasaltschotterVerwendung
Link gekürzt


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Beitrag(#2198667) Verfasst am: 01.01.2020, 04:18    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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Zwangsarbeit im Dritten Reich an gleicher Stelle wie auch wieder nach dem Kriege

Russische Kriegsgefangene / Russische Zwangsarbeiter
Arbeitskommandos in Voccawind
( "Arbeitskommandos 6011 in Voccawind )
im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg bei Maroldsweisach, in Unterfranken, Bayern, Deutschland.
Lower Franconia, Bavaria, Germany.


Ein Forum zur Erinnerung und zum Gedenken an die Verstorbenen
Beiträge in diesem Forum sind weitgehend in russischer Sprache (der ich selbst leider nicht mächtig bin),
mit Abbildungen von offiziellen Dokumenten und handschriftlichen Einträgen in deutscher Sprache (vielfach auch in deutscher Schrift) sowie auch mit der Schreibmaschine ausgestellte kurze offizielle Schriftstücke und ausgefüllte Formulare.

Das Forum hat verschiedene Rubriken und enthält viele, viele Beiträge – aber alle Beiträge sind in russischer Sprache und in kyrillischer Schrift.

Dieses russischsprachige Forum befindet sich @ http://www.sgvavia.ru/forum/805-2862-1 .

Ich nehme mal an, dass noch lebende Zeitzeugen (in sehr hohem Alter) und ihre Familenangehörigen und sonstige Verwandschaft und Bekanntschaft, oder auch Historiker hier schreiben und sich über zeitgeschichtliche Fakten austauschen.


.
Fotos dieser Basaltsteinbrucharbeit, die nach dem Krieg mit anderen Zwangsarbeitern – jugendlichen Zwangsarbeitern (deutschen oder auch staatenlosen Kindern und Jugendlichen) – fortgesetzt wurde :



Datum der Aufnahme unbekannt.

URL dieses Fotos : http://www.heimkinder-ueberlebende.org/images/Arbeit-im-Steinbruch-Nr01.jpg .

URL eines schon einmal zuvor in diesem Thread erwähnten Fotos (bitte anklicken) :
https://spd-sand-am-main.de/ortsverein/geschichte/12-juni-welttag-gegen-kinderarbeit-von-ludwig-leisentritt/#&gid=1&pid=6 .


BILD MIT BEZEICHNUNG: »Buben im Basaltsteinbruch bei Voccawind. In den 50er Jahren mussten schwer erziehbare Buben im Basaltsteinbruch bei Voccawind arbeiten.« [ Es handelt sich hier um das sechste Bild von insgesamt 7 Bildern zur damaligen „Kinderarbeitin Westdeutschland ].

Datum der Aufnahme unbekannt.


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QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Armesberg :

Zitat:
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Der Armesberg (731 m [Höhe, über dem Meeresspiegel]) ist ein weithin sichtbarer, bewaldeter Basaltkegel südöstlich von Zinst (Gemeinde Kulmain) im Landkreis Tirschenreuth/Oberpfalz. Er liegt an der alten Handelsstraße von Eger nach Nürnberg. Auf dem Gipfel befindet sich eine historisch wertvolle und denkmalgeschützte Wallfahrtskirche. Zum Armesberg hinauf führen zahlreiche Wanderwege und Fahrradrouten. Markenzeichen des Bergs ist der kunstvoll gestaltete Kreuzweg und der fast nur aus Basalt bestehende Gipfel. Der Armesberg bildet die Wasserscheide zwischen Fichtel- und Haidenaab und zugleich eine Abgrenzung des Steinwaldes gen Westen.

[ ……… ]

Zinster Steinbruch

Auf dem Armesberg befindet sich ein Basaltsteinbruch, der so genannte Zinster Steinbruch. Dessen Geschichte begann im Jahre 1898, als man eine 5,2 km lange Seilbahn vom Steinbruch bis zum geplanten Aufbereitungslager am Bahnhof Immenreuth installierte. An Weihnachten 1899 wurde die Seilbahn mit 120 Loren in Betrieb genommen. Sie wurde von einer Dampfmaschine mit einer Gesamtleistung von 100 PS angetrieben. Das abgebaute Gestein wurde mit dieser Seilbahn nach Immenreuth transportiert. Dort wurde es von insgesamt 6 Backenbrechern (fünf Backenbrecher mit je 50 cm Backenbreite und ein Backenbrecher mit 60 cm Backenbreite) zerkleinert. Der Steinbruch und das Aufbereitungslager waren wichtige Arbeitgeber für die Region, was auch die Angestelltenzahl belegt: Zusammen hatten der Steinbruch und die Aufbereitungsanlage nach der Jahrhundertwende 130 Mitarbeiter.

Kurz nach der Jahrhundertwende lag die tägliche Schotterproduktion bei 250 Tonnen. 1940 wurde der Betrieb wegen Personalmangels eingestellt. Die gesamte Seilbahn- und Aufbereitungsanlage wurden demontiert und nach Voccawind bei Maroldsweisach transportiert.

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.
Steinbrucharbeit nach dem Krieg ( von 1948 bis 1979 ), die jetzt unter Anwendung von Zwang und Gewalt von Fürsorgezöglingen im Alter 14 bis 21 Jahren verrichtet werden mußte, unter Aufsicht von Diakonen der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche: z.B. in dem bundesrepublikanischen Arbeitserziehunglager mit dem ihm angeschlossenen Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach, in Unterfranken, Bayern, Deutschland.

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Zitat:
.
Zeilberg
The Zeilberg is a hill, 463 m [in height above mean sea level], in the Haßberge Nature Park and county of Haßberge in eastern Lower Franconia, about 2 kilometres east of Maroldsweisach. It is one of the few still recognisable volcanoes of the Heldburger Gangschar and gives its name to the Zeilberge, which are the highest part of the Itz-Baunach Hills that are geologically part of the actual Haßberge to the west, but are separated from them by the Baunach Valley. The extinct volcano is 16 million years old and is formed of nephelinite. It has been reduced in height due to extraction from a basalt quarry.

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SOURCE: https://www.mapsguidesandmore.com/Germany-Bavaria .

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Martin Mitchell
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Beitrag(#2198757) Verfasst am: 03.01.2020, 01:23    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Nach nochmaliger genauerer meinerseitiger Überprüfung habe ich seither gefunden in QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Voccawind ( „Diese Seite wurde zuletzt am 28. Juni 2019 um 00:00 Uhr bearbeitet.“ ) :

Zitat:
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Das Straßendorf ["Voccawind"] liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises Haßberge im oberen Weisachgrund am südlichen Fuß des Zeilbergs [ im unterfränkischen BAYERN ]. Durch den Ort ["Voccawind"] führt die Bundesstraße 279 von Breitengüßbach [ Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg in BAYERN ] nach Bad Neustadt an der Saale [ in NORDBAYERN ]. Eine Straße verbindet Voccawind [ in BAYERN ] mit Marbach [Maroldsweisach] [Marbach ist ein Ortsteil des unterfränkischen Marktes Maroldsweisach im Landkreis Haßberge] [ ebenso in BAYERN ].“
[ WEITERE QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Marbach_(Maroldsweisach) ( Falls notwendig diese URL manuell in ein neues Browserfenster eingeben. ) ]

[ ……… ]

Im Jahr 1900 zählte die Landgemeinde, bestehend aus dem Dorf ["Voccawind"] und [der] Voccawindermühle, 151 Einwohner, von denen 127 evangelisch waren, und 29 Wohngebäude. Die zuständige evangelisch-lutherische Pfarrei war im 1,5 Kilometer entfernten Maroldsweisach, die katholische Pfarrei im 8,0 Kilometer entfernten Pfarrweisach und die katholische Schule im 1,5 Kilometer entfernten Geroldswind. 1925 zählte das Dorf 152 Personen in 29 Wohngebäuden.

1950 standen in dem Dorf 35 Wohngebäude mit 251 Einwohnern. Im Jahr 1970 zählte Voccawind 213, 1987 einschließlich Voccawindermühle 200 Einwohner sowie 41 Wohnhäuser mit 48 Wohnungen. Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern in der Gebietsreform aufgelöst und Voccawind kam zum neuen Haßberg-Kreis. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingliederung der Gemeinde nach Maroldsweisach.

Freiherr Johann von Schrottenberg verpachtete Anfang des 20. Jahrhunderts 90 Hektar auf dem Zeilberg an die Bayerische Hartstein AG für den Abbau von Basalt. Das Basaltwerk zählte Mitte der 1910er Jahre 120 Mitarbeiter. Ende der 1940er Jahre produzierte der Betrieb täglich 1000 Tonnen Schotter, der größtenteils über die 1897 eröffnete Bahnstrecke Breitengüßbach-Maroldsweisach abtransportiert wurde. Dazu bestand am Bahnhof [ Maroldsweisach ] ein Schotterwerk, das über eine Seilbahn mit dem [ Voccawind ] [Basalt]Steinbruch verbunden war. 1979 wurde der [Basalt]Abbau eingestellt.
1948 errichtete die Innere Mission ein Erziehungsheim auf dem Zeilberg, das 1954 erweitert wurde und bis in die 1970er Jahre bestand. Es hatte etwa 50 Plätze für Jugendliche ab 14 Jahren. Diese mussten unter anderem im Basaltsteinbruch arbeiten.

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"Voccawind" mit seinem Basaltsteinbruch war also eines der am längsten bestehen bleibenden Arbeitserziehungslager für männliche jugendliche Zwangsarbeiter im Alter von 14 bis 21 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland ( „Westdeutschland“ / „Rechtsstaat“ / „Demokratie“ ), das nach dem Zweiten Weltkrieg von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche eingerichtet worden war und von 1948 bis 1979 in Betrieb und in Benutzung blieb !!

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Beitrag(#2198846) Verfasst am: 04.01.2020, 11:39    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

MAINPOST ( 9. März 2007 ) :

»MAROLDSWEISACH -

Das schwarze Gold vom Zeilberg«

[ DER WERTVOLLE BODENSCHATZ BASALT soll auch weiterhin dort ausgebeutet werden --- bis 2050 ! ]

@ https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/Das-schwarze-Gold-vom-Zeilberg;art767,3922127

Von unserem Redaktionsmitglied Matthias Steinbrecher:
09. März 2007
02:57 Uhr

Aktualisiert am:
11. März 2007
03:05 Uhr

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

QUELLE: https://www.infranken.de/veranstaltungen/ankuendigungen/kirchweih-maroldsweisach;art155609,1296458,B::pic155871,1975653 :

Schwarz-Weiß Foto: Maroldsweisach. Auf dieser historischen Aufnahme sind noch das Basaltwerk und die Shell Tankstelle von Bruno Schubert zu sehen [ Foto aus dem Jahre 1936. ]
Farbfoto: Maroldsweisach. Blick auf die evangelische Kirche mitsamt Schloss.
Farbfoto: Maroldsweisach. Ansicht von Maroldsweisach mit evangelischer Kirche vom Zeilberg aus.

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

QUELLE: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Malschwitz_Baruth_-_Basaltwerk_07_ies.jpg :

Zum Vergleich: Foto einer Reihe von Loren bei einem anderen Basaltwerk in Deutschland, Ehemaliges Basaltwerk, Baruth bei Bautzen, Malschwitz.
Privatfoto, aufgenommen von Frank Vincen am 21. Juni 2010, 10:22:53 Uhr.

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

QUELLE: https://hiveminer.com/Tags/basaltwerk :

Zum Vergleich: Foto einer Reihe von Loren wieder bei einem anderen Basaltwerk in Deutschland ( eins von elf Bildern an dieser Stelle im Netz; jeweils mit dortigen Aufnahme-Angaben ).


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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 08.01.2020, 05:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2198963) Verfasst am: 06.01.2020, 10:52    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Anscheinend irgendwo auf dem Zeilberg in Voccawind ist irgendwann mal eine Informationstafel angebracht worden mit folgender Information ( Wer diese Informationstafel hergestellt hat und angebracht hat und wann sie erstmalig angebracht wurde, und genau wo sie sich befindet, ist nicht gewiss. ----- Die Begriffe „Zwangsarbeit“ und „Zwangsarbeiter“ erscheinen natürlich auch nicht auf dieser Informationstafel; ob diese Informationstafel überhaupt noch irgenwo steht ist ebenso nicht gewiss. ) :

Zitat:
.
[ MM: Auf dieser Informationstafel existiert folgendes Foto: ]

»So sah das Zöglingsheim auf dem Zeilberg im Jahr 1955 aus. Heute steht an gleicher Stelle ein modernes, den pädagogischen Erfordernissen entsprechendes Pflegezentrum für Menschen mit seelischer Behinderung. – Fotos: Schmidt«

[ MM: Auf dieser Informationstafel existiert folgendes Foto: ]

»1952 enstand dieses Bild auf dem Zeilberg in Voccawind, wo die Zöglinge arbeiteten und vom Diakonischen Werk christlich unterwiesen wurden. Für viele bedeutete dies ein erstes Zuhause und viele kamen später wieder als Gäste dorthin zurück. Links [im Foto] der „Pionier“ Heimleiter Heinrich Pietzsch

[ MM: Auf dieser Informationstafel existiert folgendes Foto: ]

[ Kaiserzeit: Arbeitsausbeutung : Zwangsarbeit im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg - MM ]
[ Dritte Reich: Arbeitsausbeutung : Zwangsarbeit im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg - MM ]
[ Bundesrepublik: Arbeitsausbeutung : Zwangsarbeit im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg - MM ]
»1915 als Kriegsgefangenenlager gebaut; dann als Kantine genutzt. Ab 1940 wieder Kriegsgefangenenlager bis 1945. Ab 1948 wurde es als Erziehungsheim betrieben. Untergebracht waren bis zu 70 Jugendliche, die im Steinbruch arbeiten mussten.«

[ Nachrichten aus der lokalen Presse – Name der Veröffentlichung ungewiss - MM ]


21.10.1954

Seite 16 - Nr. 166

[ Nachrichtenbericht mit zwei weiteren dazugehörigen Fotos der Basaltsteinbrucharbeit / Zwangsarbeit auf dem Zeilberg in Voccawind in den 1950er Jahren - MM ]


Aus dem Baunach-, Itz- und Maingrunde mit Umgebung

Zehn Zöglinge flohen aus Voccawind

Landpolizei konnte drei fassen – sieben sind noch frei.

Voccawind (Ur). Einen Rekord an Fluchtversuchen der Zöglinge meldete am Dienstag das Erziehungsheim Voccawind. In der Nacht vom Dienstag haben nicht weniger als zehn Insassen die Flucht ergriffen. Im Laufe der Nacht tauchten fünf entflohene Zöglinge in der Kreisstadt Ebern auf.

Bis zum Dienstagabend war es der Landpolizei gelungen, drei Zöglinge wieder festzusetzen und in das Erziehungsheim zurückzubringen. Von den restlichen sieben Flüchtlingen fehlt bisher jede Spur. Einen entwichenen Fürsorgezögling des Erziehungsheims Voccawind konnte am Dienstagmorgen ein Ebener Stadtbewohner aus seinem Versteck ausstöbern, als er mit seinme Kraftwagen in die Garage fuhr. Als der Kraftwagenbesitzer mit dem Zögling ein Gespräch begann, gesellten sich schließlich vier weitere Ausreißer hinzu. Es stellte sich heraus, daß die fünf Jugendlichen am Montagabend aus dem Erziehungsheim in Voccawind entwichen waren. Während der nacht waren sie inzwischen bis Ebern gekommen. Der Eberner Bürger redete den Ausreißern zunächst gut zu, doch wieder freiwillig nach Voccawind zurückzukehren, da sie doch bald von der Polizei aufgegriffen würden. Schließlich siegten in der Gruppe doch diejenigen, die ihre Flucht fortsetzen wollten. Der Betreffende sah keine Möglichkeit, zunächst die Jugendlichen zurückzuhalten. Er verständigte jedoch sofort telefonisch die Polizei, der es jedoch nicht gelang, im Laufe der Morgenstunden noch einen der Fürsorgezöglinge wieder einzufangen.

.

Ich selbst weiß nur von dieser Informationstafel aus privater Information. Ich habe bisher nichts diesbezügliches auf irgend eine Weise irgendwo im internet finden können. – Und jedes Wort, dass / Und jede Zeile, die hier in diesem Beitrag in eckigen Klammern steht ist auch nicht auf dieser Informationstafel zu finden.

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Beitrag(#2199153) Verfasst am: 08.01.2020, 22:34    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Man vergleiche auch :

Manuelle Schotterherstellung für den Straßenbau in einem weiteren von der Diakonie in den Nachkriegsjahrzehnten mit Zöglingen und Psychiatriepatienten betriebenen Steinbruch in Eben-Ezer in Lemgo, im nordosten von Nordrhein-Westfalen :

QUELLE: https://de.wikipedia.org/wiki/Lemgo :


Zitat:
.
Lemgo ist eine Hochschulstadt mit 41.000 Einwohnern. Sie ist die drittgrößte Stadt des Kreises Lippe und liegt 25 Kilometer östlich von Bielefeld [ und 70 km westlich von Hannover ] mitten in der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Stadt gehört zum Regierungsbezirk Detmold im Nordosten von Nordrhein-Westfalen.
.

QUELLE: HEIMSEITE.EU @ http://www.heimseite.eu/Pressetexte%202006.html :

Zitat:
.
[ Erstmalig veröffentlicht so ungefähr im Dezember 2006 ] An die Erziehung durch Arbeit, ganz im Geiste der Arbeitserziehung im Dritten Reich erinnert sich Wolfgang Focke noch gut, [und er erzählt:] "Anfang der sechziger Jahre: Im Sommer acht Stunden Schuften in der Landwirtschaft. Im Herbst im Steinbruch mit primitiven Mitteln, mit dem zehn Kilo schweren Hammer von Hand Steine schlagen, dann mit der Brechstange und Eisenkeilen. Wir mussten große Felsbrocken aus der Wand brechen, andere Jugendliche mussten sie zu Schotter verarbeiten."
[ das war imMeierhofebenso, wie schon gesagt, eine nachkrieggsdeutsche Erziehungseinrichtung / Psychiatrie / Behinderteneinrichtung der Diakonie in Lemgo ]

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QUELLE: »Reden ehemaliger Heimkinder vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages im Dezember 2006« @ https://www.kinderheim-koeln-suelz.de/pdf_dokumente/berichte_ehemaliger.pdf - Das Ehemalige Heimkind Wolfgang Focke berichtet, wie wiedergeben auf SEITE 41 (digitale Seiten-Kennzeichnung) in diesem 48-seitigen PDF-Dokument:

Zitat:
.
[] ein neue Verlegung [ in eine andere Erziehungseinrichtung ]. Diesmal ging’s nach Eben-Ezer in Lemgo. Eben-Ezer war eine [diakonische] Einrichtung für Geisteskranke, Körperbehinderte, aber zu der Zeit mehr mit Schwachsinn Befallene. Man [nannte] uns auch „Schwachsinnige“ oder „Pfleglinge“. Die beiden Brüder [Diakone], die mich dahin gefahren hatten – die Behinderten rückten ein von der Arbeit, es war Mittagpause – und sie sagten zu mir: „Mein Gott, wo haben die dich bloß hingebracht [ bzw. „verfrachtet“ ]?“. Die beiden Brüder [Diakone] waren erstaunt beim Anblick dieser Leute.
Ich bekam Angst, die beiden [Diakone] konnten wieder wegfahren, ich musste in Zukunft unter diesen Leuten leben. Aber auch hier musste ich jeden Tag, den der Herrgott geschaffen hatte, 8 Stunden lang arbeiten. Denn die Diakonie Eben-Ezer war ja im Aufbau, dazu gehörte derMeierhof. Wenn wir in der Kolonne in den Meierhof einmarschierten, um zu arbeiten, fehlte nur noch eine Überschrift wie bei Adolf Hitler. Arbeit macht frei Die Erziehungsmethoden standen den von Adolf Hitler in nichts nach. Was uns nicht weich macht, macht uns hart!“ Der einzige Unterschied war hier, es geschah alles im Namen Gottes, der Nächstenliebe und der Diakonie.
Um noch einmal kurz den Ablauf der Arbeit zu schildern. Im Sommer 8 Stunden Landwirtschaft auf dem Meierhof“. Im Herbst im Steinbruch mit primitiven Mitteln, 10 kg Hammer von Hand betrieben, Brechstange, Eisenkeile. Wir mussten große Felsbrocken aus der Wand brechen, andere mussten sie zu Schotter verarbeiten, sie wurden dann mit dem Trecker vom Meierhof abgeholt Ich vermute einmal, es waren die Straßenunterlagen für die Straßen zwischen Neu-Eben-Ezer, Meierhof und Lurheide.

.

QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Stiftung_Eben-Ezer :

Zitat:
.
Nachkriegszeit

Ab 1949 war der bekannte Arzt Max Otto Bruker Ärztlicher Leiter der Anstalt Eben-Ezer [ Erziehungsanstalt / Irrenanstalt ].

Mit dem Bau desMeierhofesauf der neu erworbenen Fläche im Jahr 1950 vollzog sich ein Wandel in der räumlichen Orientierung Eben-Ezers. Die Grundsteinlegung für den StandortNeu Eben-Ezerfand im Jahr 1957 statt. Hier befindet sich bis heute der Hauptstandort der Stiftung [ bzw. der Anstalt / der Irrenanstalt ]. Mit dem Umzug, der in den 60er Jahren begann, sollte ursprünglich die Auflösung des StandortesAlt Eben-Ezeran der Lageschen Straße verbunden sein. Dies wurde jedoch aufgrund von weiterhin hohem Kapazitätsbedarf verworfen und der Standort ist der Stiftung [ bzw. der Anstalt / der Irrenanstalt ] bis heute erhalten geblieben.

.

Und diese Scene der manuellen Schotterherstellung in einem Steinbruch unter Nutzung von Anstaltsinsassen und Psychiatriepatienten wird auch geschildert, in einem Fachbuch von JÜRGEN EILERT, betitelt »Psychologie der Menschenrechte: Menschenrechtsverletzungen im Deutschen Heimsystem 1945-1973« (insgesamt 958 Seiten) auf SEITE 671 @ zu langer GOOGLE-BOOKS-Link gekürzt

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Beitrag(#2199168) Verfasst am: 09.01.2020, 11:13    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

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Der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH e.V.) lässt wissen und gibt bekannt:

»Voccawind - ein bisher fast unbekanntes 'Heim' in Bayern. Ein Basaltsteinbruch, in dem Kinder und Jugendliche schuften mussten. Unserem Australier Martin Mitchell ist es zu verdanken, dass wir etwas mehr darüber erfahren konnten.

Hier der Bericht eines Mannes der einige Jahre seiner Jugend dort hat verbringen müssen und ein sehr bewegtes und bewegendes Zeugnis darüber abgelegt hat:«


.
ZEITZEUGENBERICHT VON WILLI HAMMER mit verschiedenen dazugehörigen historischen FOTOS:
https://www.veh-ev.eu/voccawind-maroldsweisach/

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FOTO: Voccawind, Basaltsteinbruch, Erziehungsheim
URL für dieses Bild: https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/VOCCAWIND-ERZIEHUNGSHEIM-ALBERT-ERZIEHUNGSHEIM-2012-06-13-02-768x493.jpg
»So sah das Zöglingsheim auf dem Zeilberg im Jahr 1955 aus. Heute steht an gleicher Stelle ein modernes, den pädagogischen Erfordernissen entsprechendes Pflegezentrum für Menschen mit seelischer Behinderung. – Fotos: Schmidt«

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FOTO: Voccawind
URL für dieses Bild: https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/VOCCAWIND-ERZIEHUNGSHEIM-ALBERT-K%C3%96NIGSSEE-2012-06-13-03-768x490.jpg

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FOTO: Voccawind, Kinderarbeit im Steinbruch
URL für dieses Bild: https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/Maro-Zeilberg1935-737x1024.jpg

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FOTO: Voccawind, Basaltsteinbruch und Erziehungsheim
URL für dieses Bild: https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/vocca4-768x440.jpg
»1915 als Kriegsgefangenenlager gebaut; dann als Kantine genutzt. Ab 1940 wieder Kriegsgefangenenlager bis 1945. Ab 1948 wurde es als Erziehungsheim betrieben. Untergebracht waren bis zu 70 Jugendliche, die im Steinbruch arbeiten mussten.«

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FOTO: Voccawind, Arbeit im Basaltsteinbruch
URL für dieses Bild: https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/vocca2.jpg

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FOTO: Voccawind, Jugendliche schieben die tonnenschweren Loren
URL für dieses Bild: https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/vocca1-768x513.jpg

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FOTO [damals schon speziell inszeniertes Foto]:
zwei damalige Voccawinder Arbeitserziehungslager-Fußballmannschaften
URL für dieses Bild: https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/vocca3-768x498.jpg
»1952 enstand dieses Bild auf dem Zeilberg in Voccawind, wo die Zöglinge arbeiteten und vom Diakonischen Werk christlich unterwiesen wurden. Für viele bedeutete dies ein erstes Zuhause und viele kamen später wieder als Gäste dorthin zurück. Links [im Foto] der „Pionier“ Heimleiter Heinrich Pietzsch.«, und rechts [im Foto], möglicherweise, der „Fußballtrainer“.

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FOTO: Familie Hammer
URL für dieses Bild: https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2020/01/Hammer-Fam-768x560.jpg

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FOTO: Info-Tafel irgendwo auf dem Zeilberg in Voccawind
URL für dieses Bild: https://in-und-um-schweinfurt.de/wp-content/uploads/2018/12/Voccawind-Steinbruch-16.jpg :
GRÖSSERE INFO-TAFEL irgendwo auf dem Zeilberg, in dem damaligen dort betriebenen Basaltsteinbruch, in Voccawind bei Moroldsweisach, in Unterfranken, Bayern, Deutschland. Die Info-Tafel hat mehere Rubriken und Überschriften:Das Bürgerarchiv; Historische Fotos aus den Archiven der Bürger; Abbau im Steinbruch; Das Erziehungsheim auf dem Zeilberg; Der 'Königssee'; Transport und Verladung; Sonntagsausflug.
Diese Info-Tafel wurde erstmalig und einmalig im Internet erwähnt @
https://in-und-um-schweinfurt.de/lokales/fahr-mal-hin-mit-der-drohne-zum-stein-erlebnispfad-rund-um-den-zeilberg-mit-vielen-fotos/attachment/voccawind-steinbruch-16/ ( Im Internet jedoch kann man auf der Abbildung dieser Info-Tafel nicht lesen was da auf dieser Tafel steht, weil alles viel zu klein ist ! --- Alle Fotos auf der Info-Tafel sind viel zu klein, und der dazugehörige Text auf dieser Tafel ist ebenso viel zu klein ! )


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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2199487) Verfasst am: 12.01.2020, 01:18    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Bezüglich dem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach, in Unterfranken, Bayern, Bundesrepublik Deutschland und dem dort von 1948 bis 1979 bestehenden bundesrepublikanischen Arbeitserziehungslager betrieben von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche :

DIE LEIDEN EINES JUNGEN MANNES IN EINEM ERZIEHUNGSHEIM IN DEN SECHZIGER JAHREN :

( HINWEIS: Mir, dem Australier Martin Mitchell, wurde dieser Bericht von dem Urheber/Herausgeber in Deutschland – zur uneingeschränkten Weiterverbreitung – nach Australien zugesandt. ----- Die Fotos im unmittelbar vorhergehenden meinerseitigen Beitrag hier in diesem Thread gehören mit dazu. )

Zitat:
.
[ SEITE 1: ]

[ Ersterscheinungsdatum dieses Berichts: 2012 / 2013 ]

Wenn wir Kinder in den fünfziger und sechziger Jahren nicht so parierten, wie die Erwachsenen wollten, war stets der Satz zu hören: „Wenn du nicht brav bist, kommst du nach Voccawind!“ Dies hatte zur Folge, dass wir schleunigst artig waren, denn das dortige Erziehungsheim auf dem Zeilberg war gefürchtet. Willi Hammer aus Wasserburg am Inn erinnert sich in dem nachfolgenden Aufsatz an seine Zeit im Erziehungsheim Voccawind, heute Ortsteil von Maroldsweisach.
Er schrieb eingangs: „Ich bemühte mich nichts zu übertreiben oder zu schmälern und nur meine Wahrnehmungen wiederzugeben. Und ich war überrascht, wie stark mich das Geschehene noch heute, also 47 Jahre später berührte. Bei der Niederschrift mancher Passagen kamen mir sogar Tränen.“ (Willi Hammer)


Zitat:
.
Willi Hammer

„Der Steinbruch war die Hölle!“

Die Leiden eines jungen Mannes in einem Erziehungsheim in den sechziger Jahren

Voccawind, 28. Januar 1965 - „Guten Morgen. Aufstehen, alle Fenster auf, hier stinkt's!“ So oder ähnlich wurde an jenem Tag in aller Herrgottsfrühe in den Schlafsaal des Erziehungsheims auf dem Zeilberg beim Voccawind gebrüllt. Ich hatte in dieser Nacht nur wenig geschlafen, denn es war meine erste Nacht in dem großen Schlafsaal. Die Geräusche der anderen Zöglinge um mich herum ließen mich lange nicht einschlafen und sorgten auch für mein baldiges Erwachen, lange vor dem „Weckruf“ des Erziehers.

Obwohl ich schon länger wach auf dem eisernen Bett lag, mit einer alten, braunen Wolldecke zugedeckt, wurde mir erst durch das diffuse Licht der Glühbirnen an der Saaldecke, die mittlerweile den Raum in seiner ganzen Trostlosigkeit erkennen ließen, nach und nach meine Situation deutlich. Es war also kein Traum, der mir das alles vorgaukelte. Es war echt. Und auch die zweite Ansage des Erziehers, seiner Aufforderung Folge zu leisten, ließ den Rest meiner Zweifel schwinden.

Schnell sprang ich aus dem Bett. Ich weiß noch, dass ich mich strecken musste, um das Fenster neben meiner Schlafstätte zu erreichen, da ich nur 167 cm groß war und die Fenster allesamt weit oben angebracht waren. Die schneidend kalte Luft, die schon bald spürbar in den großen Schlafsaal strömte, ließ auch mich frösteln. Ich war Kälte gewohnt. Daheim in „meinem“ Bett, das ich „nur“ mit Opa teilen musste (meine drei Schwestern schliefen zu dritt in einem Bett), war es zwar auch so kalt, dass die Außenmauern der Schlafkammer im Winter des Öfteren mit einer Eisschicht bedeckt waren, aber in diesem riesigen Raum hier auf dem Zeilberg herrschte nun eine Eiseskälte, als stehe man an diesem Januarmorgen des Jahres 1965 im Freien.

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Die verschlissene „Heim-Kleidung“, die ich nach meiner Ankunft am Vortag im Austausch für meine abgenommene Kleidung erhielt, hing ja noch an einem Haken nahe des Waschraums. Diese vermochte mich, wie ich bald erfahren durfte, nicht zu wärmen. So war ich froh, endlich vom Erzieher mitsamt den anderen ca. 70 Zöglingen, alle nur mit Unterhosen bekleidet, in den Waschraum geführt zu werden.

In der Vorfreude, mich gleich mit warmem Wasser waschen zu dürfen, betrat ich den länglichen Waschraum, um gleich darauf auch schon am anderen Ende desselbigen auf dem Boden vor der gefliesten Wand gegenüber des Eingangs zum Liegen zu kommen. Eine gewaltige Ohrfeige und ein oder zwei wuchtige Schläge auf meine Brust hatten mich durch den gesamten Waschraum „schlittern“ lassen. Zugeschlagen hatte der damals „Heimstärkste“, der Kaufmann Charlie. Er wollte damit sicherstellen, dass ich nicht wieder, wie am Vorabend unbewusst, als erster aufstand, als das Fernsehgerät vom Erzieher ausgeschaltet und wir zum Zubettgehen aufgefordert wurden. Dieses und andere „Vorrechte“ verteidigte der sog. „Heimstärkste“ gegenüber jedem Zögling. Ich wollte am Abend vorher keinesfalls Kaufmann Charlie provozieren, ich wollte nur ins Bett, um den ganzen Albtraum im Schlafe zu vergessen. So den Anblick des verletzten Zöglings, der bei meiner Ankunft im Erziehungsheim Voccawind blutüberströmt wimmernd in einer Mauernische neben der Eingangstüre lag. Der junge Kerl war im Steinbruch von einem herabfallenden Stein verletzt worden. Der Arzt sei schon informiert, ließen die um den Verletzten herumstehenden Zöglinge Heimleiter Plietsch sen. wissen, als dieser mit mir am Vortag hier ankam, nachdem er mich in Bamberg abgeholt hatte.

Der Beginn des Leidensweges

Zwei junge Männer hatten mich am 27. Januar 1965 aus der Wohnung meiner Mutter in München-Laim geholt, als ich mich anschickte, zur Arbeit zu gehen. Ich lernte damals Versicherungskaufmann. Sie sagten, ich hätte nun in der Landwirtschaft zu arbeiten, bis meine „Sache“ geklärt sei. Von Plietsch wurde mir auf der Fahrt von Bamberg nach Voccawind mitgeteilt, dass ich in einem Steinbruch zu arbeiten hätte, was mir ebenso unverständlich wie Arbeiten in der Landwirtschaft war. Für mich war unverständlich, dass so ein schmächtiger Kerl wie ich es war, bestenfalls in einem Steinbruchbüro, falls es ein solches gäbe, etwas zu suchen hätte.

Das mit dem Verstand ist so eine Sache. Ich hatte ja anscheinend schon damals davon mehr, als die Verantwortlichen in Voccawind. Ich wusste damals schon, dass Bettnässer – ich war bis etwa zur zweiten Klasse in der Volksschule selbst einer – nicht dadurch von ihrer meist psychischen Störung befreit wurden, indem man sie, wie in Voccawind geschehen, zum Schlafen in enge, geflieste Zellen sperrte, damit sie nicht die normalen Betten benässten, um sie dann, wenn sie darin uriniert hatten, mit einem starken, kalten Wasserstrahl aus dem „Käfig“ zu spritzen. Ja, und weil es für manche Erzieher so lustig war, durfte jeder der zufällig vorbeikommenden Zöglinge ihr Werk begaffen.

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Ich verstand ja auch, dass es nicht zeitgemäß war, seinen Durst aus den Spülkästen der Toiletten zu stillen, da an heißen Tagen immer der in Aluminiumblechkannen gefüllte Tee schnell zur Neige ging. Die „Fleischbeilage“ im selbigen ( Mücken, Fliegen, Käfer) hingegen, die oft massenhaft auch den Tee genossen, schwammen bei Zeiten obenauf. Da war ja das Toilettenwasser noch ansprechender.

Doch mit Verstand wurde in Voccawind falsch umgegangen. Dort war man noch 1965 der festen Überzeugung, dass man die jungen Leute nur zur Arbeit zwingen müsse, und sei es im Steinbruch, dann würde schon was aus ihnen werden. Ja, und da wurde dann was aus uns. Da wurden wir dann geformt – nachhaltig geformt! Mein Orthopäde hat es mir bestätigt und meine schweren Bandscheibenvorfälle erinnern mich noch heute nachhaltig und vor allem schmerzhaft an meine „Formgeber“. Deren Verstand sagte ihnen damals anscheinend nicht, dass jugendliche Körper niemals mit solch harten Arbeitsprozessen in Berührung kommen dürfen. Und die Erzieher, besser die Erzwinger, konnten sich anscheinend auch nicht vorstellen, dass körperliche Überbelastungen bei so jungen Menschen sich später in Folgeschäden umwandeln würden.

Die Schläge im Waschraum des Erziehungsheims der Inneren Mission hinterließen keine Folgeschäden. Sie waren jedoch erst der Anfang einer Quälerei unvorstellbaren Ausmaßes für mich. Ich hatte vorher noch nie ernsthaft gerauft. Und außer einer blutenden Nase hatte ich bis dahin noch keine schlimmeren Verletzungen gesehen, es sei denn bei Verkehrsunfällen. Doch da konnte man wegschauen. In Voccawind ging das jedoch nicht. Da war man mittendrin. Da musste man „Farbe bekennen“, da konnte man nur für den einen oder den anderen sein. Da waren blutige Nasen nebensächlich. Gebrochene Rippen, ausgeschlagene Zähne und all die anderen Blessuren, die durch brutalste Schläge hervorgerufen werden, waren dort fast alltäglich.

Immer und immer wieder maßen die vermeintlich Starken ihre Kräfte. Und diese Zöglinge hatten keinerlei Hemmungen, ihren Kontrahenten Schmerzen zuzufügen. Und niemals vorher hätte ich es für möglich gehalten, dass sich Menschen so etwas gegenseitig antun würden. Und niemals vorher hätte ich es für möglich gehalten, dass ich solche Machenschaften akzeptieren würde. Ja, ich habe nach einiger Zeit das „Faustrecht“ anerkannt. Ja, ich habe mich dessen sogar bedient. Ich habe den Kaufmann Charlie als „Rauchpartner“ angeheuert.

„Rauchpartner“ wurden die Zöglinge genannt, mit denen man Übereinkommen zum gegenseitigen Nutzen abschloss. Der Stärkere der Partner verdingte sich vom anderen, mehr oder weniger von dessen monatlichen „Einkauf“, indem er ihm bei Übergriffen anderer Zöglinge half oder indem er ihm bei der schweren Arbeit im Steinbruch zur Hand ging, damit auch dieser die geforderte Menge von Loren mit den schweren Basaltsteinen beladen konnten. In der Regel bestand die „Bezahlung“ aus Zigaretten oder Süßigkeiten, die man im Heim, einmal monatlich, in kleinen Mengen erwerben konnte.

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Ich entlohnte Kaufmann Charlie mit einer Schachtel Zigaretten. Das war für mich keine besondere Entbehrung, da ich Nichtraucher war. Dass mir aber deswegen das Geld für Süßigkeiten, welche ich gerne gehabt hätte, fehlte, war mein trauriges Los. Doch was sollte ich tun? Ich war ein kleiner, schmächtiger Junge, gerade mal 17 Jahre und 2 Tage alt, als ich aus meinem bisherigen Leben gerissen wurde. Und nun sollte ich schwere Basaltsteine in eine hohe Lore stemmen, die meist schwerer als ich selbst waren. Ich konnte anfangs die meisten Steinbrocken nicht einmal bewegen, geschweige denn hochheben. Also brauchte ich jemanden, der mir dabei zur Hand ging. Und Kaufmann Charlie ging mir zur Hand. Mit ihm schaffte ich es, die erforderliche Anzahl von Loren zu bestücken. Somit war auch das immer in Frage gestellte Abendessen gesichert. Und somit bekam ich von Tag zu Tag mehr Kraft und konnte nach einigen Wochen auf die Hilfe meines „Rauchpartners“ verzichten.

Doch damit war die Welt auch nicht in Ordnung. Denn ohne Charlies Hilfe war ich nun vor den Attacken der anderen „Starken“ nicht mehr sicher. Also musste ich mich selbst verteidigen. Dies widersprach zwar meiner Erziehung (Opas Ratschlag lautete: Probleme löst man mit Verstand), es musste aber in dem einen oder anderen Falle einfach sein. Als ich dann einmal meine Hemmungen vollkommen überwand und einen der „Platzhirsche“ die „Luft raus ließ“, hatte ich anschließend meistens meine Ruhe.

Ich wünsche, niemand möge jetzt denken: Ja, wenn man nach ein paar Wochen Plagerei schon im Steinbruch klar kam, konnte es nicht so hart gewesen sein. Oh doch! Der Steinbruch war die Hölle! Es war nicht das frühe Wecken und das kaum ausreichende Frühstück, da sich die Stärkeren, wie bei allen anderen Mahlzeiten auch als erste „bedienten“, ja mitunter bedienen ließen. Der immer mit im Speisesaal anwesende Erzieher bemängelte dies jedoch äußerst selten.

Ganz schlimm war die Heimkleidung, die mir persönlich arg zu schaffen machte. Geflickte Kleidung war der Zeit angemessen. Wir waren vier Kinder zu Hause und Oma kam kaum mit Sockenstopfen und Hosenflicken und dergleichen nach. Aber was Oma flickte, kratzte hernach nicht. Die Heimkleidung kratzte überall. Nicht nur, weil sie mir immer zu groß war. Beim Wäschewechsel, ich glaube wöchentlich einmal, wurde meine Beschwerde in dieser Sache ignoriert. Schlimmer als das Jucken war aber, dass mich weder Hose noch Jacke wärmte.

Die harte Arbeit im Steinbruch

Ich fror schon beim Marsch nach „Abbessinien“, so nannten wir den Abschnitt im Steinbruch, in dem ich mich einzufinden hatte. Andere Zöglinge arbeiteten in „Korea“ oder der „Mandschurei“, wie wir die Steinbruchabschnitte unter uns Zöglingen nannten. Ich fror, obwohl ich schon auf dem Weg zum Arbeitsplatz ganz schön in Bewegung war. Es mochte etwas mehr als ein Kilometer gewesen sein, der zurückgelegt werden musste. Doch den lief ich und gar manch anderer „Schwächling“ anfangs fast immer doppelt. Die stärkeren machten sich einen Spaß daraus, uns die verschlissenen Mützen vom Kopf zu schlagen und hinter sich zu werfen.

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sich zu werfen. Wir „Sklaven“ durften diese dann immer wieder holen. Beim Heimgehen, ging es dann wesentlich schneller. Da sollten wir noch bevor der markante Dauerton einer Sirene die Sprengungen im Steinbruch anmahnte, im Heim angelangt sein, denn es konnten uns ansonsten Gesteinsbrocken treffen. Einen Schutzhelm, geschweige denn Schuhe mit Stahlkappen, die dort zwingend nötig gewesen wären, waren anscheinend noch nicht erfunden. Man schrieb ja erst das Jahr 1965.

Die Arbeit im Bruch war ebenso schwer wie eintönig. Man hatte große, massive Eisenloren mit den vorher aus den Steinbruchwänden gesprengten Basaltbrocken (ich hielt sie damals für Granitsteine) zu füllen. Die Steine wurden zu Uferbefestigungen gebraucht und durften daher nicht zu leicht sein. Für mich waren alle Brocken schwer, die meisten zu schwer. Ganz große Steine wurden von Baggerfahrer Dieter mit der mächtigen Baggerschaufel bearbeitet bis sie brachen. Gar mancher, dabei wegsplitternde „Blindgänger“, traf mitunter uns Zöglinge.

Nun, damit konnten wir leben. Nicht leben konnte ich mit der Gefahr, welche von dem Gestein ausging, das nach einer Sprengung vom Frost noch in der Wand gehalten wurde. Von diesen Brocken ging die größte Gefahr aus. Nicht selten lösten sich diese, wenn die Wintersonne, meist gegen Mittag, etwas intensiver ihre wärmenden Strahlen auf die an die zwanzig Meter hohen Bruchwände warf. Da half nur selten ein Sprung zur Seite und es war einfach Glück nötig. Es ist wie ein Wunder, dass keiner in der Zeit, in welcher ich im Steinbruch arbeiten musste, vom Gestein erschlagen wurde. Verletzte gab es hingegen immer wieder. Ich spreche nicht von kleineren Blessuren wie Quetschungen, Hautabschürfungen und anderen Nichtigkeiten. Ich spreche auch nicht von den Schmerzen, die ich mir immer wieder einhandelte, als ich die schweren vollen Loren, unter Einsatz aller meiner Kräfte anschob, damit diese vor zum „Transport-Berg“ rollten, wo sie dann nach unten glitten und mit ihrer Energie zeitgleich leere Loren auf einem Gegengleis hochzogen. Meine Aufgabe war dann, diese Loren abzukoppeln und vor zur Wartestelle zu schieben. Mein Problem waren meine Handschuhe. Ich nannte sie „Lumpen“. Nichts anderes waren diese nämlich. Es waren aneinander genähte Wollteile, total verschlissen, dünn und löchrig wie ein Schweizer Käse. Und durch diese Löcher hindurch berührte meine Haut zwangsläufig die eiskalten eisernen Loren. Und nicht selten klebten meine Hände anschließend an ihnen. Um nicht den Transportberg hinabgerissen zu werden, musste ich meine Hände dann immer von dem kalten Metall losreißen. An manchen Tagen hinterließ dies Wunden bis aufs Fleisch.

Doch Fleischwunden verheilen irgendwann. Nicht verheilt und nie verheilen wird die Wunde, die mir nach Ostern 1965 ins Herz gerissen wurde. Es war die Nachricht meiner Schwester, die sich in einem Brief verwundert darüber äußerte, dass ich nicht zu Omas Beerdigung gekommen sei. Meine Oma war in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag 1965 verstorben. Dieser Brief meiner Schwester, den mir Herr Plietsch, einige Wochen nach Ostern in seinem

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Büro vorlas, ließ meine Welt einstürzen. Ich finde auch heute noch keine Worte, um meine damalige Verfassung zu beschreiben. Ich war nur fertig mit der Welt. Mit der verlogenen Welt der Erwachsenen. Mit den Schönrednern, die es ja nur gut mit uns Jugendlichen meinten und die sich in Wirklichkeit einen Dreck um unser Schicksal scherten. Wie war es möglich, dass eine kirchliche Einrichtung, die Innere Mission – Träger des Erziehungsheims Voccawind, im 20. Jahrhundert erlaubte, ja erzwang, dass Jugendliche Zwangsarbeit im Steinbruch zu leisten hatten? Dass Kinder nicht zur Beerdigung ihrer Großeltern durften, da die eigene Mutter dies durch Nichtinformation verhinderte? Oder hatte es das Stadtjugendamt verboten, dass ich am Grab meiner Oma trauern und von ihr Abschied nehmen durfte? War ich ein Schwerverbrecher?

Keine Schwierigkeit bereitete es, bei Nacht aus dem Heim zu schleichen und sich aufzumachen zu Omas Grab auf dem Westfriedhof in München. Schwer war allerdings der Weg. Die Fetzen, die wir als Heimkleidung erhielten, waren nicht für Märsche dieser Art geeignet. Nicht nur, dass man in solcher Bekleidung gleich überall aufgefallen wäre, nein, sie ließ auch die Kälte der Nächte bis auf die Knochen durchkommen. Und nur nachts konnte man es riskieren zu laufen, tagsüber wäre man bestimmt nicht lange unentdeckt geblieben. Entdeckt wurde ich dann bei Nürnberg und sofort ins Heim zurückgebracht. Die Hiebe beim Spießrutenlaufen schmerzten weniger als die Gewissheit, jetzt lange keine Chance mehr zu haben, Omas Grab zu besuchen.

Mein Entweichen hatte weiter keine schwerwiegenden Folgen. Ich durfte nach wie vor an Samstagen die Autos von den Herren Plietsch jun. und sen. waschen und polieren und erhielt dafür auch immer eine Kleinigkeit. Als dann später Plietsch jun. heiratete, überließ mir das Brautpaar Tage nach der Hochzeit einen großen Teil ihrer Hochzeitstorte mit den Worten: Ich dürfe sie alleine genießen oder ich könne mit den anderen teilen. Ich habe den weitaus größeren Teil des kostbaren Geschenkes dann selbst genossen.

Nie hätte ich es für möglich gehalten, dem Heimleben auch etwas Positives abzuringen, aber mit der Zeit musste ich erkennen, dass ich nicht mehr Tag und Nacht ans Abhauen dachte. Es fiel zwar wahnsinnig schwer, sich vorzustellen, dass man hier ausharren sollte, bis man volljährig würde (damals [in der Bundesrepublik Deutschland] mit 21 Jahren), doch vielen der Insassen ging es ja genauso. Sie kamen auch aus kaputten Familien, doch wir verstanden es, uns untereinander Mut zuzusprechen. Da vergaß man schon mal meine Sehnsucht nach Oma, die ja leider schon verstorben war.

Die Wende zum Guten

Oma und Opa waren für mich meine wirklichen Eltern. Sie haben meine drei Schwestern und mich anständig, auch unter den widrigsten Umständen, erzogen. Nicht meine Mutter, die, kaum dass ich zwei Jahre alt war, schon wieder geschieden war, die mehr oder weniger nur spätabends von der Arbeit kam und die wir Kinder, wenn überhaupt, nur an den Wochenenden zu sehen bekamen. Aber auch an den Wochenenden sorgten meine Großeltern sich

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rührend um uns Kinder, da Mutter ja zum Eisessen in den Königshof am Stachus musste oder mit irgendeinem Verehrer ein Picknick in den Isarauen genoss.

Meine letzten Monate in Voccawind wurden spannender. Ich kam wieder mit „normalen“ Menschen in Kontakt. Die Zöglinge, die sich gut geführt hatten, durften nämlich plötzlich auswärts arbeiten. Mein erster Einsatz war bei der Fa. Kugelfischer, nahe Ebern. Dort wurde ich aber, ich weiß nicht warum, nur ca. eine Woche beschäftigt. Ich wurde dann bei der Fa. Gaudlitz in Coburg gebraucht. Anfangs fiel es mir schwer, mit den Frauen und Mädchen am Arbeitsplatz mitzuhalten. Viel zu ungeschickt waren meine, mittlerweile an schwerste Arbeiten gewohnten Hände, für die jetzt abverlangte, feinfühlige Schleiferei von Plastikgebilden, die vor Ort in den Pressen gefertigt wurden und deren „Grate“ ich nun abzuschleifen hatte.

Bald schon waren meine Finger mit Wasserblasen jeglicher Größen versehen. Meine im Steinbruch erworbene Hornhaut bot nur kurzfristig dem Schleifpapier die Stirn. Und als ich dann nach ca. zwei Wochen den Bogen raus hatte und eben so schnell wie die hübsche Blonde, am Arbeitstisch neben mir, die Plastikteile zu entgraten vermochte, genierte ich mich auch nicht mehr wegen meiner derzeitigen Herkunft. Ja, ich habe mich anfangs sogar geärgert, als ein junger Schlosser „meine“ Vorarbeiterin bat, sie möge doch einen Arbeiter zu seiner Unterstützung kurzfristig abgeben und deren Wahl dann auf mich fiel.

Ich arbeitete an diesem Tag mit den Bauschlossern und fand dann auch schnell Gefallen an dieser Tätigkeit und so wurde dies noch am selben Tag, nach Absprache mit mir, nun meine feste Stelle bei der Fa. Gaudlitz. Am meisten gefiel mir das Arbeitsklima in der Bauschlosserei. Es war ein toller Haufen. Und innerhalb kürzester Zeit war ich bei den Schlossern beliebt. Sie lobten meinen Einsatzwillen und waren überrascht von meiner Auffassungsgabe. Sie hätten einem „Kaufmannslehrling“ niemals ein solches Geschick in ihrer Branche zugetraut. Die Schlosser ließen mich nicht einmal spüren, ich sei ein Zögling, nein, sie behandelten mich eher wie einen Lehrbuben. Sie zeigten mir alles geduldig und lehrten mich vieles. Ich durfte Schweißen, Löten, Bohren und alles andere, außer Argon-Schweißen. Die Zeit in der Bauschlosserei der Fa. Gaudlitz in Coburg war die „schönste“ Zeit in meiner Voccawind-Ära. Unter den Schlossern fühlte ich mich sofort sehr gut aufgehoben. Sie waren unvoreingenommen mir gegenüber und verstanden es, mir Mut für meine Zukunft zu geben. Ohne diese hervorragenden Menschen wäre mein späteres Leben vielleicht anders verlaufen. Sie stellten mich nicht in Frage. Sie halfen mit Worten und Taten. Gar manche Brotzeit teilten sie mit mir.

Heute bin ich verheiratet, habe eine Tochter und zwei Söhne. Alle meine Kinder haben studiert und eine, so denke ich, schöne Kindheit und Jugendzeit erlebt und stehen vor einer passablen Zukunft. Und irgendwie haben die Schlosser der Fa. Gaudlitz im Jahre 1965 positiv dazu beigetragen. Und, obgleich sie Schlosser waren, verstanden diese Männer mehr von Pädagogik als so mancher Verantwortliche im Erziehungsheim in Voccawind, der Gleiches mit Gleichem

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vergalt, also Schläge mit Schlägen. Nun, eine kirchliche Einrichtung entschied halt noch im 20. Jahrhundert nach „Aktenlage“: Auge um Auge, Zahn um Zahn!

Denn als ich schließlich im Dezember 1965 wegen guter Führung aus der „freiwilligen Erziehungshilfe“, wie der offizielle Status damals lautete, vorzeitig entlassen wurde, wurde ich nur mit einem dunkelblauen Anzug, einem weißen Hemd und einer silberfarbigen Krawatte, sowie in leichten Halbschuhen nach Hause geschickt. Einen Mantel, der in der Kleiderbestandsliste des Heimes eingetragen war und der das zur Jahreszeit passende Kleidungsstück gewesen wäre, konnte man mir ja schließlich nicht aushändigen, da es diesen ja auch nie gab. Ich betrat nämlich Voccawind im Januar 1965 ohne Mantel. Es gab ihn genau so wenig, wie mein in dieser Liste eingetragenes Geburtsjahr, denn ich war ein Jahr später geboren [ Jg. 1948 ]. Aber sorgfältigste Dokumentation sollte gerade Pädagogen nicht fremd sein, entscheiden doch viele von diesen „Halb-Göttern“ nach Aktenlage.

Noch heute frage ich mich, wie diese Entscheidungsträger mit mir umgegangen wären, wenn ich 1965 eine Riesendummheit gemacht hätte. Eine Verfehlung, vor der mich das Schicksal aber Gott sei Dank verschonte. In der Mansarde eines großen Backsteingebäudes in der Schweren Reiterstrasse in München war damals ein Jugendgefängnis, in das ich am Morgen des 27. Januar von zwei Herren des Stadtjugendamtes verbracht wurde. Ich sollte dort bis Mittag bleiben, dann würden sie mich ins Jugendamt bringen, wo mein „Fall“ dann bearbeitet würde, hieß es. Nur, die Männer kamen nicht mehr. Mittags brachte dann ein junger Bursche das Mittagessen für uns neun Gefangene. Am Nachmittag beschlossen dann einige der eingesperrten Jugendlichen, den jungen Mann, wenn er das Abendessen brächte, zu überwältigen und abzuhauen. Auch mich fragten sie, ob ich mitmachen würde. Und ich habe zugestimmt, denn ich wollte aus dem Gefängnis hinaus, in dem man mich festhielt, obwohl ich nichts gemacht hatte. Ich hatte lediglich meine Schwester verteidigt, als sie von einem der vielen „Freunde“, sprich Freier, meiner geschiedenen Mutter brutal verprügelt wurde, weil sie ein von ihm angeordnetes Treppenputzen erst Stunden später ausführen wollte. Meine Schwester wollte erst ihren späteren Mann in der Kaserne in Landsberg am Lech besuchen, da später kein Zug mehr gefahren wäre.

Doch das Schicksal konnte damals auch gnädig sein. Am Abend des 27. Januar 1965 brachte nicht der Junge, sondern der Vater des jungen Burschen das Abendessen für die Inhaftierten im Jugendgefängnis. Und den traute sich, Gott sei Dank, keiner zu überwältigen. Wer weiß wie sonst mein Leben verlaufen wäre.

Meine Zeit in Voccawind war schlimm. Doch was ist das im Vergleich zu den Zöglingen, die ihr Leben in oder durch Voccawind verloren, denen die Minen an der nur ein paar Kilometer hinter dem Steinbruch liegenden damaligen Zonengrenze ihr junges Leben raubte oder deren Glieder verstümmelte oder zerfetzte. Der Verlauf der Grenze war damals bekannt. Der Freiheitsdrang der Jugend auch. Auch Euch? Wer fühlt sich hierfür verantwortlich? Wer,

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ihr Jugendamtsmitarbeiter, ihr Verantwortlichen in der Inneren Mission und ihr Erzieher, so frage ich mich noch heute? Beschämend und erniedrigend war das Verhalten vieler Einwohner, die ihre Kinder von den Straßen holten und dann die Häuser versperrten, ja selbst die Fensterläden schlossen, wenn wir z.B. am Sonntag zum Kirchgang kamen.

Abschließend darf ich noch den Interneteintrag eines ehemaligen Heimzöglings zitieren. Er schrieb: „Hallo aus USA. Ich habe von 1960 bis 1963 im Erziehungsheim Voccawind verbracht. Das waren die drei schlimmsten Jahre meines Lebens. Schlimmer als mein Jahr in Vietnam beim amerikanischen [Militär]; [obwohl] ich den [Vietnam-]Krieg schwerverletzt überwunden habe.“

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BU

Info-tafel
An das ehemalige Erziehungsheim der Inneren Mission erinnert heute auf dem Zeilberg bei Maroldsweisach/Voccawind am sog. „Steinerlebnispfad“ eine Info-tafel.

Hammer-Familie
Willi Hammer mit seiner Familie (Ehefrau Christine, die Söhne Robert und Michael und Tochter Melanie) 1997.

Maro[oldsweisach]-Zeilberg 1935
Die jungen Burschen mussten im Steinbruch auf dem Zeilberg schwer arbeiten. Erhebliche gesundheitliche Probleme waren die Folgen dieser unmenschlichen Plagerei.

VOCCAWIND ERZIEHUNGSHEIM ALBERT ERZIEHUNGSHEIM
Das Erziehungsheim auf dem Zeilberg bei Voccawind. Gerhard Schmidt aus Ermershausen stellte die historischen Fotos zur Verfügung.

VOCCAWIND ERZIEHUNGSHEIM ALBERT KÖNIGSSEE 2012 06 13 03
Der sog. „Königssee“ auf dem Zeilberg, der als Folge der Basaltausbeutung entstand – im Hintergrund das Erziehungsheim Voccawind.

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Wir [d.h., der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH e.V.) und seine Mitglieder] danken Herrn Hammer für seinen eindrucksvollen Bericht, der veröffentlicht wurde in dem Buch von Reinhold Albert „Heimatjahrbuch Rhön-Grabfeld 2013“, 2013. Herrn Albert danken wir ebenfalls für die freundliche Genehmigung, diesen Bericht auf unsere Webseite setzen zu dürfen.

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Übrigens soll jeder wissen: Dieser Bericht wurde damals ( 2012 / 2013 ) auch an die Zeitungen im Landkreis Haßberge, wo Voccawind liegt, geschickt – sie hatten aber kein Interesse an einer Veröffentlichung!!! ----- Schweigen im Walde!!! ----- Keine Zeitung hat es gebracht!!!

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#endlichEntschaedigung
#Schadensersatz
#compensationnow
#AlmosenNeinDanke
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Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
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Martin Mitchell
„schwer (um)erziehbarer“ Senior anderer Kultur



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
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Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2199561) Verfasst am: 13.01.2020, 10:45    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Bezüglich dem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg in Voccawind bei Maroldsweisach, in Unterfranken, Bayern, Bundesrepublik Deutschland und dem dort von 1948 bis 1979 bestehenden bundesrepublikanischen Arbeitserziehungslager betrieben von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche.

Bundesregierung und Kirche wissen genau um was es hier geht :
[ Siehe SEITE 3 @
https://www.veh-ev.eu/wp-content/uploads/2019/09/archiv4.pdf (Umfang dieses Archivs insgesamt 33 Seiten) : ]

» [ VEH e.V.: ] Tatsächlich: Man darf in der DDR erzwungene Arbeit "Zwangsarbeit" nennen
Sun, 25 Dec 2016 14:38:45, admin,
Martin Mitchell hat dies für uns aufgespürt: «

Er selbst hat dies ebenso schon in seinem eigenen Forum, dem EHEMALIGE-HEIMKINDER-TATSACHEN.COM-Forum, am Montag, 12. Dezember 2016, 02:59 Uhr wiedergegeben :


Zitat:
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[ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1258#p1258 : ]

Die Bundesrepublik zeigt anklagend mit dem Finger auf die DDR

Das Leben der Heimkinder in der Deutschen Demokratischen Republik

QUELLE: Berliner Morgenpost @ http://www.morgenpost.de/politik/article208927127/Zwangsarbeit-im-Kinderheim.html :

Zitat:
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BERLIN

Zwangsarbeit im Kinderheim

Eine neue Studie der Bundesregierung zeigt, wie die DDR Kinder und Jugendliche ausbeuten ließ

Von Christian Kerl

09.12.2016, 03:00

Berlin.Sie wurden schikaniert, geschlagen, eingesperrt und gedemütigt: Hunderttausende Heimkinder in der DDR haben zum Teil gravierendes Unrecht erlebt. Vor allem in Einrichtungen der Jugendhilfe zur "sozialistischen Umerziehung" herrschten rabiate Methoden, unter denen viele Opfer bis heute leiden. Jetzt belegt eine neue Studie im Auftrag der Bundesregierung besonders schlimme Auswüchse: In den Heimen wurden Kinder und Jugendliche teilweise systematisch zur Zwangsarbeit herangezogenunter Strafandrohung und ohne ausreichende Rücksicht auf Alter und Gesundheit.


Sogar als Leiharbeiter in der Industrie wurden Heimkinder eingesetzt: Wenn Betriebe die Leistungen des Fünfjahresplans nicht erfüllen konnten oder für den Westexport produzierten, "wurden Jugendliche von ihren Heimeinrichtungen regelrecht verliehen". Den erschütternden Bericht hat [ das evangelische ] Deutsche Institut für Heimerziehungsforschung [ an der Evangelischen Hochschule Berlin ] erarbeitet, er wird am Sonnabend bei einer Fachtagung in Berlin vorgestellt. Dieser Zeitung liegt die Studie "Zwangsarbeit/erzwungene Arbeit in den Einrichtungen der DDR-Jugendhilfe" in Auszügen bereits vor. Auftraggeber sind das Bundeswirtschaftsministerium und die dort angesiedelte Ostbeauftragte der Bundesregierung, Iris Gleicke. Die Thüringer SPD-Bundestagsabgeordnete sagt: "Die Studie zeigt ganz deutlich: Die DDR hat es zugelassen, dass Kinder und Jugendliche ausgebeutet wurden."

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#AlmosenNeinDanke
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Martin Mitchell
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Beitrag(#2200345) Verfasst am: 21.01.2020, 03:29    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

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VEH e.V. – wir *aufdecken* was andere versuchen zu verstecken!

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Dank mir – dem Australier Martin Mitchell –

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Dank mir – dem Australier Martin Mitchell –

eine Bildersuche – also fotografische Abbildungen – mit folgendem SUCHSTRANG »"Voccawind"+"Arbeitserziehungslager"+"Steinbruch"+"Loren"« fördert jetzt alle diesbezüglichen über GOOGLE im Internet zugänglichen Fotos zu Tage :

BILDER-SUCHE – RESULTATE:
https://www.google.com/search?q=%22Voccawind%22%2B%22Arbeitserziehungslager%22%2B%22Steinbruch%22%2B%22Loren%22&sxsrf=ACYBGNSukYzQbN_FRH2iT5sF2PrykAumHA:1579211844769&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwi-hKHIjonnAhXXzTgGHTekCDYQ_AUoAnoECAsQBA&biw=1023&bih=589 .

Und, soweit es mir möglich ist, werde ich jetzt persönlich dafür sorgen, daß sich diese TEXT- und BILD- DATENBANKEN im Internet bezüglich dem Thema »"Voccawind"+"Arbeitserziehungslager"+"Steinbruch"+"Loren"« dieses Ortes, und auch anderen ähnlichen solchen *Orten bundesrepublikanischer Zwangsarbeit*, immer mehr erweitern.


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Martin Mitchell
„schwer (um)erziehbarer“ Senior anderer Kultur



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Beitrag(#2200581) Verfasst am: 23.01.2020, 05:56    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Das bundesrepublikanische Arbeitserziehungslager "VOCCAWIND" in Bayern (DORT betrieben von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche, von 1948 bis 1979), orientierte sich wohl auch "first and foremost" am Muster und Vorbild des Arbeitshauses / Landesfürsorgeheims "BREITENAU" in Hessen (DORT auch nach dem Krieg staatlicherseits weiterhin betrieben (von 1945 bis 1968/1969), worüber im Nachfolgenden hauptsächlich die Rede ist :

Das Gedankengut und die Denkweise der NSDAP nach 1945 herrschte lange Zeit fort in den Köpfen des deutschen Beamtentums und vielen Politikern sowohl wie auch in den Köpfen vieler Kirchenoberen und Betreibern und Betreiberinnen von Heimerziehungseinrichtungen deutschlandweit!, so scheint es mir.

Jeder kann es für sich selbst überprüfen :


QUELLE: https://d-nb.info/991735595/34 (ingesamt 401 Seiten) :

Zitat:
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[ SEITE 1: ]

Ayaß --- Das Arbeitshaus Breitenau

[ SEITE 2: ]

Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde, Heft 23
Hrsg.: Verein für hessische Geschichte und Landeskunde e. V. Kassel 1834
Schriftleitung: Helmut Burmeister, Arensberg 8, 3520 Hofgeismar

Nationalsozialismus in Nordhessen - Schriften zur regionalen Zeitgeschichte, Heft 14
Hrsg.: Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 1
Redaktion: Dietfrid Krause-Vilmar

Dr. phil. Wolfgang Ayaß, geb. 1954 in Marbach/N., 1976-1981 Studium der Sozialarbeit und der Sozialpädagogik in Kassel, 1982-1985 Sozialarbeiter in einem Heim für Wohnungslose in Karlsruhe, 1985-1988 Studium der Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft in Kassel, Magister Artium, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Gesamthochschule Kassel, Promotion mit vorliegender Arbeit am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Gesamthochschule Kassel.

Umschlag: Stephan von Borstel
Vertrieb: Jenior & Pressier, Lassallestr. 15, 3500 Kassel

1. Auflage 1992
ISBN: 3-88122-670-2
ISSN: 0175-1840


Copyright Gesamthochschule Kassel, Fachbereich 1, Gesamthochschulbibliothek

[ SEITE 3: ]

Wolfgang Ayaß

Das Arbeitshaus Breitenau

Bettler, Landstreicher, Prostituierte,
Zuhälter und Fürsorgeempfänger
in der Korrektions- und Landarmenanstalt
Breitenau (1874-1949)


Gesamthochschule Kassel
Verein für hessische Geschichte und Landeskunde e.V.
Kassel 1992

[ NOCHMALIGER HINWEIS AUF DIE QUELLE: https://d-nb.info/991735595/34 (ingesamt 401 Seiten) : ]

[ SEITE 338: ]

[ MM - Vorhergehendes Textmaterial in dieser Veröffentlichung ist, m.E., ebenso höchst relevant zu dieser meiner Argumentation! ]

Schließung des Arbeitshauses Breitenau durch die Militärregierung

[ ……… ]

[ SEITE 341: ]

[] Damit war sowohl der strafrechtlichen wie auch der fürsorgerechtlichen Arbeitshausunterbringung die Rechtsgrundlage entzogen. 74 Jahre nach seiner Gründung mußte das Arbeitshaus Breitenau [in Hessen] geschlossen werden.

In den letzten Märztagen entließ die Direktion [des Arbeitshauses Breitenau] nach und nach die Korrigendinnen und Korrigenden. Am 31. März 1949 verließen die letzten Breitenauer Korrigenden, 25 Frauen und 15 Männer, die Anstalt.50 Insgesamt sollen in der Amerikanischen Besatzungszone durch die Schließung der Arbeitshäuser über zweitausend Personen freigekommen sein.51

Das Arbeitshaus Breitenau wurde geschlossen. Die Anstalt Breitenau bestand jedoch weiter, denn das Gesetz der Militärregierung hatte nur die Zwangseinweisung von Korrigenden und Fürsorgeempfängern verboten, die Trägerschaft und die Besitzverhältnisse der Anstalt jedoch nicht angetastet. In der Anstalt befand sich weiterhin das [hessische] Geschlechtskrankenhospital und das [hessische] Landesfürsorgeheim. Bereits am Tag der Schließung des Arbeitshauses meldete die Direktion, die Anstalt führe in Zukunft die Bezeichnung [hessisches] Landesfürsorgeheim Breitenau und diene der Unterbringung von Fürsorgepfleglingen.52 Den weiteren Arbeitsschwerpunkt sah man in der Unterbringung "gefährdeter" bzw. "asozialer" Frauen. Breitenau solle als [hessisches] Fürsorgeheim und als [hessische] Bewahranstalt dienen. "Wenn später einmal ein Bewahrungsgesetz erlassen werden sollte, dann ist in dieser Beziehung schon eine gewisse Vorarbeit geleistet."53

Im Oktober 1949 erhielt die Anstalt die Bezeichnung Landesfürsorgeheim Fuldatal, Guxhagen bei Kassel.54 Über diese Namensänderung entbrannte schnell eine öffentliche Kontroverse. Die Gemeinde Guxhagen sprach sich gegen die Änderung aus.55 Auch die Tageszeitung Kasseler Post kritisierte die Umbenennung. Die Begründung, "es ist in den letzten Jahren so viel Häßliches, ja Unrecht in Breitenau geschehen, daß dieser Name verschwinden muß",

[ SEITE 342: ]

sei zu dürftig. Innerhalb des Bezirksverbands bemerkte man zu diesem Artikel, man habe nichts dagegen, die Anstalt in einigen Jahren, "wenn Gras über die Sache gewachsen ist", wieder nach ihrem historischen Namen zu benennen.56 Jahrzehntelang war die Kasseler Bezirkskommunalverwaltung stolz auf den abschreckenden Namen Breitenau gewesen. Jetzt, nach den Verbrechen des Nationalsozialismus, wollte man lieber verdrängen und vergessen.

[ MM - Siehe diesbezüglich auch "Gedenkstätte Breitenau" @ http://www.gedenkstaette-breitenau.de/1940.htm und "Jugendliche und Kinder als Gefangene" @ http://www.gedenkstaette-breitenau.de/jugendliche.htm ]

Das Ende der Arbeitshausunterbringung 1967/74

Die Arbeitshäuser der französischen, der britischen und der sowjetischen Besatzungszone blieben nach dem Verbot der Arbeitshäuser der amerikanischen Zone unverändert bestehen. Erst das dritte Strafrechtsänderungsgesetz von 1953 schuf für die Bundesrepublik Deutschland wieder einen einheitlichen Rechtszustand.57

Rechtsgrundlage blieb bis in Einzelheiten hinein der 1934 geschaffene § 42 d StGB. Die maximale Unterbringungszeit legte der Gesetzgeber auf zwei Jahre bei erstmaliger Unterbringung und, als einzige Änderung gegenüber der Regelung von 1934, auf vier Jahre bei wiederholter Unterbringung fest. Die von den US-Stellen bei der Schließung der Arbeitshäuser in der amerikanischen Zone kritisierte unbestimmte Unterbringungsdauer wurde abgeschafft.58 Mit vier Jahren war die Höchstdauer der bundesrepublikanischen Arbeitshausunterbringung allerdings doppelt so lang wie die des Reichsstrafgesetzbuchs von 1871 und ein Jahr länger als die des preußischen Strafgesetzbuchs von 1851.

Die Arbeitshauseinweisungen blieben in der Bundesrepublik Deutschland vergleichsweise unbedeutend. Von 1954 bis 1969 verurteilten die Richter insgesamt 8351 Menschen zu Arbeitshaushaft, eine Größenordnung die im Kaiserreich bei geringerer Bevölkerungszahl Jahr für Jahr erreicht wurde.

[ SEITE 343: ]

Die Einweisungsziffern fielen kontinuierlich von 908 Personen im Jahre 1954 auf 233 Personen im Jahre 1968.59 1961 fungierten nur noch Brauweiler und Benninghausen als selbständige Arbeitshäuser, ansonsten wurde die Arbeitshaushaft in besonderen Abteilungen der Strafgefängnisse vollstreckt.60 Die alten Arbeitshäuser der Amerikanischen Besatzungzone – und mit ihnen Breitenau – blieben geschlossen; die hessische Justiz vollstreckte die Arbeitshaushaft im Arbeitshaus Brauweiler bei Köln.61 Im Jahre 1968 fungierte nur noch Brauweiler als selbständiges Arbeitshaus, vierzehn weitere 'Arbeitshäuser' waren in Sonderabteilungen von Justizvollzugsanstalten untergebracht.62

Trotz der quantitativen Bedeutungslosigkeit der Arbeitshäuser wollte die Bundesregierung noch im Entwurf für ein Strafgesetzbuch von 1962 weiter an ihnen festhalten. Laut diesem Entwurf war sogar geplant, Arbeitshaushaft im Zusammenhang mit sämtlichen Delikten des Strafgesetzbuchs möglich zu machen, sofern die Tat "aus Arbeitsscheu oder aus Hang zu einem unsteten oder ungeordneten Leben" begangen wurde.63

Mit dem Bundessozialhilfegesetz von 1961 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die fürsorgerechtliche Arbeitshausunterbringung wieder gesetzlich etabliert. § 26 BSHG ermöglichte die Zwangsunterbringung von Sozialhilfeempängern in geschlossenen Arbeitseinrichtungen, wenn die Betreffenden sich trotz wiederholter Aufforderung weigerten, zumutbare Arbeit zu leisten. Die Unterbringung war zeitlich nicht befristet, mußte jedoch, im Gegensatz zur Regelung in der Reichsfürsorgepflichtverordnung von 1924, von einem Richter angeordnet werden.64

[ SEITE 344: ]

Zusätzlich zu dieser in ihren Grundzügen nicht neuen Arbeitshausunterbringung von "arbeitsscheuen" Fürsorgeempfängern war im Bundessozialhilfegesetz von 1961 die zwangsweise "Bewahrung" weitgehend verwirklicht. § 73 BSHG sah im Rahmen der 'Hilfe für Gefährdete' Zwangsunterbringung in einer "geeigneten Anstalt, in einem geeigneten Heim oder in einer geeigneten gleichartigen Einrichtung" vor. Sie sollte verhängt werden, "wenn 1. der Gefährdete besonders willensschwach oder in seinem Triebleben besonders hemmungslos ist, 2. der Gefährdete verwahrlost oder der Gefahr der Verwahrlosung ausgesetzt ist und 3. die Hilfe nur in einer Anstalt, in einem Heim oder einer gleichartigen Einrichtung wirksam gewährt werden kann".65

[ MM - Siehe diesbezüglich auch folgendes Fachbuch: "Das Bewahrungsgesetz (1918-1967) - Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts 42" ( ISBN , 3-16-148204-2 ), von Matthias Willing, erstmalig erschienen 31. Dezember 2003 (umfasst insgesamt 447 Seiten) ]

Unter Umgehung des Reizwortes 'Bewahrung' hatte damit der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge seine seit Jahrzehnten propagierten Bewahrungsvorstellungen endlich gesetzlich verankert. Die Kriterien waren weit genug gefaßt, um die Zwangsunterbringung den sozialpolitischen Erfordernissen jeweils anpassen zu können. Doch bereits nach sechs Jahren mußte die Zwangsunterbringung von 'Gefährdeten' aufgrund einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts wieder aus dem Bundessozialhilfegesetz gestrichen werden. Auf Antrag der hessischen Landesregierung und des Hamburger Senats erklärte das höchste deutsche Gericht 1967 die gemäß § 73 Abs. 2 und Abs. 3 BSHG durchgeführte Zwangsunterbringung von "Gefährdeten" für verfassungswidrig. Das Grundrecht der persönlichen Freiheit sei durch diese Regelung unverhältnismäßig eingeschränkt. Der Staat habe nicht die Aufgabe, seine Bürger zu bessern und habe deswegen auch nicht das Recht, ihnen die Freiheit zu entziehen, nur um sie zu bessern, solange sie sich nicht selbst oder andere gefährdeten.66 Zähneknirschend mußte die öffentliche und private Fürsorge sechs Jahre nach Inkrafttreten des Bundessozialhilfegesetzes zur Kenntnis nehmen, daß der dort umgesetzte Bewahrungsgedanke mit den Grundrechten nicht vereinbar war. Mit dem Paukenschlag der Karlsruher Verfassungsrichter fand die jahrzehntelange Diskussion über ein Bewahrungsgesetz ihr unrühmliches Ende.

[ MMmeinerseitiger HINWEIS (schon am 15.06.2004) auf dieses Bundesverfassungsgerichtsurteil @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/1961_Bewahrungsgesetz_1918-1967_verfassungswidrig.html ]

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts bezog sich explizit nur auf die Zwangsunterbringung von 'Gefährdeten' im Sinn von § 73 BSHG und ließ die fürsorgerechtliche Arbeitshausunterbringung nach § 26 Bundessozialhilfegesetz und die strafrechtliche Arbeitshausunterbringung nach Paragraph

[ SEITE 345: ]

42 d StGB unerwähnt.67 Doch mit der Feststellung, der Staat habe kein Recht, seine Bürger zu bessern, war inhaltlich auch das Todesurteil über die Arbeitshausunterbringung insgesamt gesprochen, die ja genau diese Besserung zum Ziel hatte. Der Gesetzgeber zog die Konsequenzen, und der Bundestag beschloß im Rahmen des 1. Gesetzes zur Reform des Strafrechts einstimmig mit Wirkung vom 1. September 1969 die Abschaffung der Arbeitshaushaft. Die lange Agonie der strafrechtlichen Arbeitshausunterbringung hatte ihr Ende gefunden.68 1974 wurde schließlich der Paragraph 26 aus dem Bundessozialhilfegesetz gestrichen und damit auch die zwangsweise Arbeitshausunterbringung von "arbeitsscheuen" Sozialhilfeempfängern abgeschafft.69 Bereits ein Jahr zuvor hatte die Große Strafrechtsreform die ersatzlose Streichung des Übertretungsparagraphen 361 StGB gebracht. Seitdem verbietet es das deutsche Strafgesetzbuch nicht mehr, unter Brücken zu schlafen und um Brot zu betteln.

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Für alle relevanten Fußnoten siehe das ORIGINAL @ https://d-nb.info/991735595/34 .


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Warum aber dauerte es weitere 10 Jahre bevor das von der Inneren Mission / Diakonie / Evangelischen Kirche betriebene Arbeiterziehungslager "VOCCAWIND" mit dem ihm angeschlossenen Basaltsteinruch auf dem Zeilberg im vorwiegend katholischen Bayern geschlossen wurde ???

Und dies auch trotz des seither weiteren vom 30. Januar 1963 gesprochenen Urteils des Bundessozialgerichts im Fall der Revision des Klägers [ DIE INNERE MISSION / DIE DIAKONIE / DIE EVANGELISCHE KIRCHE ] gegen das Urteil des Bayerischen Landessozialgerichts vom 3. Dezember 1958, in einem Urteil in dem das Bundessozialgericht diese Revision (am 30.01.1963) eindeutig zurückwies ???

Ein von mir gefertigter uneditierter diesbezüglicher Bericht, in Bezug auf die bayerische evangelische Erziehungseinrichtung "HERZOGSÄGMÜHLE", über dieses Revisionsverfahren, ist, seit Anfang Februar 2015, u.a., hier im Internet zu finden @ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=820#p820 !!!

Wie konnte es trotzdem dazu kommen, dass das Arbeitserziehungslager "VOCCAWIND" so langebis Ende 1979weiter bestehen blieb und weiter in Betrieb bleiben konnte ???


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Beitrag(#2205908) Verfasst am: 09.03.2020, 08:12    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

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Die neuesten Nachrichten zu VOCCAWIND von ZDF aus dem Jahr 1969!

Auf der Vereinswebseite des Verein ehemaliger Heimkinder e.V. (VEH e.V.) – im BLOG DER VEREINSWEBSEITE @ https://blog.veh-ev.eu/2020/03/08/voccawind-pruegel-als-lebenshilfe/ – ist seit dem 8. März 2020 zu lesen:


Zitat:
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Voccawind – Prügel als Lebenshilfe

Bereits im Januar 1969 erschien der hier dokumentierte und durchaus kritische Beitrag im ZDF. Wer auch immer sagen mag: „Wir haben nichts gewusst“, lügt, verdrängt, schweigt. Bewusst!

Leider ist es uns nicht gelungen, den Filmbeitrag zur Veröffentlichung auf unserer Seite zu bekommen. Aber dank Martin Mitchells Hartnäckigkeit und Verhandlungsgeschick haben wir zumindest den Text des Beitrages nebst An- und Abmoderation erhalten.

Mangels Filmmaterial haben wir uns erlaubt, einige Bilder aus Voccawind beizufügen.

[ ……… ]

Prügel als Lebenshilfe
Autor: Klaus Budzinski
Kamera: Rudolf Gigl
Schnitt: Michael Palme
Sendung: 8. Januar 1969, Länge: 11:04

[ FOTO: Das offizielle gelbe Ortsschild: Maroldsweisach | Voccawind ]

Oberhalb des Dörfchens Voccawind im nördlichen Unterfranken liegt, abgeschieden durch Berg und Wald, knapp 4 Kilometer von der Zonengrenze entfernt, das Jugendheim „Voccawind“. Erbaut wurde das Heim 1948 von der Inneren Mission Bamberg, die es bis heute betreibt. [Dazu gehört Zwangsarbeit im Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg!]

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BITTE IM BLOG DIESER VEREINSWEBSEITE @ https://blog.veh-ev.eu/2020/03/08/voccawind-pruegel-als-lebenshilfe/ WEITERLESEN.

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Beitrag(#2228732) Verfasst am: 20.10.2020, 07:50    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Ich habe mir heute auch mal die Zeit genommen und - MEHRFACH - folgendes kurzes Email-Schreiben an einige, meiner Meinung nach, für das damals existierende bundesrepublikanische Arbeitserziehungslager VOCCAWIND verschiedene verantwortliche Stellen in Bayern aufgesetzt --- zum Beispiel auch an (wie hierunter angezeigt und mit folgender Subject Heading) … :

Zitat:
.
Anfrage aus Übersee zu einer Ihrer damaligen Erziehungseinrichtungen in Ihrem Landkreis.

Adressiert an:
Wolfram Thein
Bürgermeister des Marktes Maroldsweisach
Markt Maroldsweisach
FAMILIENFREUNDLICHSTE GEMEINDE
IM LANDKREIS HAßBERGE UNTER 5.000 EINWOHNER
info@maroldsweisach.de


.
Montag, 12. Oktober 2020
.

.
Good day Mr. Wolfram Thein !

Good day good folks !

Guten Tag allerseits !

Meine Damen und Herren Kommunalpolitiker in den zuständigen Kommunen,

Meine Damen und Herren Beamten in den zuständigen Kommunalbehörden,

gibt es da noch jemand der wüßte wie viele Jugendliche insgesamt die damals bestehende Erziehungseinrichtung "VOCCAWIND" bei Maroldsweisach im unterfränkischen Landkreis Haßberge in Bayern während seiner ungefähr dreißigjährigen Bestehung (ca. 1948 bis ca. 1979) durchlaufen haben und wie lange sie jeweilig, durchschnittlich, in dieser Heimerziehung DORT haben verweilen müssen? – Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da nicht noch irgendwo genaue Aufzeichnungen DARÜBER gibt.

Ich bitte Sie eindringlichst mir in meinen diesbezüglichen Recherchen behilflich zu sein.

Mit freundlichen Grüßen aus Australien

Martin MITCHELL

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Mal sehen wer mir darauf antwortet und vor allen Dingen was sie mir darauf antworten werden.

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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 21.10.2020, 12:13, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Beitrag(#2228866) Verfasst am: 21.10.2020, 11:52    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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&#9679 Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Auszug aus MAINPOST.DE @ https://www.mainpost.de/regional/hassberge/Tod-auf-der-Flucht;art1726,8707894 :

Zitat:
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KREIS HASSBERGE

Tod auf der Flucht

Von unserer Mitarbeiterin Beate Dahinten: 05. Mai 2015, um 16:50 Uhr
Aktualisiert am: 05. Mai 2015, 17:03 Uhr

[ FOTO MIT TEXT: „Das ehemalige Amtsgerichtsgefängnis in Ebern: Im Hof wurden im April 1945 vier Deserteure erschossen. Seit 2006 erinnert eine Gedenktafel neben dem Hoftor an das traurige Geschehen. Foto: Cordula Kappner ]

Kriegsende: Wie mit Kriegsgefangenen und Deserteuren umgegangen wurde. Bei uns. Von denen, die nicht glauben wollten, dass der Krieg verloren ist. Die mordeten, weil ihnen ein Paar Stiefel gefiel...

Die Grausamkeit des Zweiten Weltkriegs – sie zeigte sich auch im Leid unzähliger Kriegsgefangener bei uns. Manchen Zwangsarbeitern ging es relativ gut, bisweilen entstanden nach dem Krieg sogar Freundschaften zwischen ihnen und den Familien, in denen sie untergebracht waren. Doch viele andere, vor allem russischer Herkunft, bekamen die ganze Härte des NS-Regimes zu spüren.

Cordula Kappner [* 05.06.1941 - † 07.04.2017], ehemalige Leiterin des Bibliotheks- und Informationszentrums in Haßfurt, stieß bei ihren Nachforschungen über jüdische Mitbürger immer wieder auch auf Schicksale anderer Leidtragender des Krieges und der NS-Diktatur. Sie berichtet unter anderem von vier Kriegsgefangenen aus der Ukraine, die im Basaltwerk Voccawind hatten arbeiten müssen und im Frühjahr 1942 auf der Flucht umkamen.

Iwan Kosenkow und Iwan Omeltschenko wurden im Hambach zwischen Ebern und Gleusdorf aufgespürt und erschossen. Fjodor Wilchowoi soll in der Itz ertrunken sein und Grigorij Bilostotzki wurde im Wald erhängt. „Wer die Täter waren, ist nur Dorfbewohnern der umliegenden Orte [ Maroldsweisach, Allertshausen, Eckartshausen, Geroldswind, Gückelhirn, Marbach, Gresselgrund, Ditterswind, Birkenfeld, Holländermühle, Wasmuthhausen, Altenstein, Pfaffendorf, Junkersdorf und Pfarrweisach ] bekannt gewesen“, so Cordula Kappner in ihren Aufzeichnungen. Bestattet wurden alle vier Toten auf dem jüdischen Friedhof in Untermerzbach, 1960 wurden die Leichname in die Kriegsgräberstätte in Neumarkt überführt.

[ Der Zusamenbruch und das Endes des Zweiten Weltkriegs kam dann am 08.05.1945, worauf, anscheinend, das Basaltwerk VOCCAWIND sofort stillgelegt wurde, denn sie hatten ja keine Zwangsarbeiter mehr, die sie hätten ausbeuten und misshandeln können. Nur drei Jähre später, jedochin 1948 ( genaues Datum bisher noch nicht bekannt ! ) – , wurde diese Basaltsteinbrucharbeit auf dem Zeilberg, im jetztbundesrepublikanischen Arbeitserziehungslager VOCCAWIND bei Maroldsweisach“, mit anderen Zwangsarbeiternwestdeutschen Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahrenwieder aufgenommen, und schamlos ununterbrochen für die nächsten dreißig Jahre weiter fortgesetzt !! --- und das BETRIEBEN von der EVANGELISCHEN KIRCHE / DIAKONIE in einem RECHTSSTAAT !! Der westliche Teil Deutschland, einschließlich Bayern, wurde aber auch erst „Bundesrepublik Deutschand“ am 23.05.1949. ]

[ ……… ]

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Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2228959) Verfasst am: 22.10.2020, 10:22    Titel: Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch. Antworten mit Zitat

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● Noch so eine evangelische Fürsorgehölle – "Voccawind" mit Steinbruch für die jugendlichen Zwangsarbeiter.

Hier ist ein Zeitzeuge, der über Jahrzehnte hinweg jederzeit überall vor Ort und mittendrin zugegen war und vielfach aktiv mitmischte !!! :

infranken.de @ https://www.infranken.de/lk/gem/als-sie-heirateten-wurde-die-d-mark-eingefuehrt-die-ehe-war-bestaendiger-art-3496327 :

Zitat:
.
26.06.2018

PFAFFENDORF [ direkt in der Nähe und ein Teil von Maroldsweisach ]

[ ……… ]

Er [Werner Bayersdorfer] ist in Marbach geboren, seine Ehefrau [Gertrud] in Pfaffendorf. Gelernt hat der Jubilar den Beruf eines Elektrikers und war ab dem Jahr 1950 im Basaltwerk in VOCCAWIND ein Jahr "an der Lore" beschäftigt. "Mit der Lore wurde das Gestein vom Steinbruch auf den Zeilberg runter nach Voccawind mit einer Seilbahn transportiert", erläutert der Jubilar [ Ich bin mir sicher, dass es „bis zum Bahnhof“ „runter nach Maroldsweisach“ heisen sollte – MM ]. Weitere fünf Jahre verbrachte er dann als Elektriker in der Werkstatt des Basaltwerkes, bevor er 1956 zur Firma Kugelfischer nach Ebern wechselte. Dort arbeitete er bis zu seinem 62. Lebensjahr, um dann in Rente zu gehen.

Für eineinhalb Jahre war [Werner] Bayersdorfer Bürgermeister in Pfaffendorf, bevor die Eingemeindung nach Maroldsweisach erfolgte. Auch war er im dortigen Gemeinderat [als Repräsentant für die SPD].

[ ……… ]

.

Werner Bayersdorfer, 90 Jahre alt am Dienstag, 18. Dezember 2018; arbeitete im Steinbruch auf dem Zeilberg in VOCCAWIND bei Maroldsweisach von 1950 bis 1956 ! --- Arbeitete dort in welcher Kapazität ? --- Und in dieser seiner dortigen seinerzeitigen Kapazität, hatte er Kontakt zu den Jugendlichen Zwangsarbeitern im dortigen dem Basaltsteinbruch auf dem Zeilberg angeschlossenen Arbeitserziehungslager VOCCAWIND ? :

MAINPOST @ https://www.mainpost.de/regional/hassberge/Werner-Bayersdorfer-feiert-seinen-90-Geburtstag;art513833,10136865 :

Zitat:
.
PFAFFENDORF [ direkt in der Nähe und ein Teil von Maroldsweisach ]

Klemens Albert – [Mitwoch] 19. Dezember 2018, um 18:25 Uhr
Aktualisiert am: 02. April 2019, um 13:57 Uhr


Werner Bayersdorfer feiert seinen 90. Geburtstag
[ am Dienstag, 18. Dezember 2018 ]

[ FOTO MIT TEXT: „Werner Bayersdorfer (2. von rechts) aus Pfaffendorf feierte am Dienstag seinen 90. Geburtstag. Dazu gratulierten (von links) Bürgermeister Wolfram Thein, stellvertretender Landrat Oskar Ebert und [der evangelische] Pfarrer Stefan Köttig. Foto: Klemens Albert“ ]

„Aus nichts noch was machen“, das war und ist Lebensmotto von Werner Bayersdorfer aus Pfaffendorf, der am Dienstag seinen 90. Geburtstag feierte. In einer Zeit aufgewachsen, in der es – nach seinen Worten – nur wenig gegeben hat, versuchte er in der Familie, im Dorf und in den Vereinen das Beste zu gestalten und zu helfen, wo immer es nötig und möglich war.

So war er viele Jahre [SPD] Gemeinderat in Pfaffendorf und Maroldsweisach, und bis zur Eingemeindung für eineinhalb Jahre Bürgermeister in Pfaffendorf. Stets engagierte sich Bayersdorfer in der Gemeinde, in der Dorfgemeinschaft und in den örtlichen Vereinen. Bis ins hohe Alter las er die Wasseruhren ab. In der Blasmusik Pfaffendorf ist er Ehrenmitglied.

In Marbach geboren besuchte er dort die Schule und begann in Junkersdorf eine Lehre als Elektromaschinenbauer. Von 1950 bis 56 arbeitete er im Steinbruch in VOCCAWIND, dann bis zu seiner Verrentung 1989 „beim Kufi“ in Ebern. Aus seiner schon 70 Jahre währenden Ehe mit seiner Gertrud gingen die Söhne Fred und Klaus hervor. Es folgten vier Enkelkinder und jüngst Urenkel Arthur.

Zum Jubeltag gratulierten unter anderen stellvertretender Landrat Oskar Ebert, Bürgermeister Wolfram Thein und [der evangelische] Pfarrer Stefan Köttig.

.

Werner Bayersdorfer wurde konfirmiert im Jahr 1942.
[ QUELLE: »Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern --- Ditterswind mit Marbach, Gresselgrund und Ueschersdorf« https://www.ditterswind.de/index-Dateien/Page408.htm ]


Am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 8. Mai 1945, war Werner Bayersdorfer 16½ Jahre alt.

Bayersdorfer Werner u. Gertrud
Am Bahnhof 6
96126 Maroldsweisach, Pfaffendorf
Telefon: 09535 15 98


Hier ist ein Zeitzeuge, der über Jahrzehnte hinweg jederzeit überall vor Ort und mittendrin zugegen war und vielfach aktiv mitmischte !!! .

QUELLE: https://www.spd-maroldsweisach.de/marktgemeinde/ :

Zitat:
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Werner Bayersdorfer aus Pfaffendorf wurde für seinen Einsatz in der Kommunalpolitik geehrt: Er war in der ehemaligen Gemeinde Pfaffendorf von 1972 bis 1974 Gemeinderat und von 1974 bis 1976 als Bürgermeister im Amt. Von 1976 bis 1996 gehörte er dem Gemeinderat Maroldsweisach an. Außerdem war er von 1976 bis 2015 Ortsdiener in Pfaffendorf und ist Gründungsmitglied des Abwasserzweckverbands „Mittlerer Weisachgrund“, in dem er 43 Jahre als Mitglied agierte.
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Eine weitere wichtige Webseite / Chronik, in diesem ganzen Zusammenhang, ist, meiner Meinung nach, die »Geschichte der SPD im Raum Maroldsweisach« - »Aus der Geschichte der SPD Maroldsweisach« : https://www.spd-maroldsweisach.de/geschichte-der-spd-im-raum-maroldsweisach/ !

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#endlichEntschaedigung
#Schadensersatz
#compensationnow
#AlmosenNeinDanke
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_________________
Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.
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