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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1856312) Verfasst am: 06.08.2013, 22:47 Titel: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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Manchmal bin ich ziemlich naiv. Ich glaubte tatsächlich, wenn man sein Kind frühzeitig in einem Kindergarten anmeldet, hat man gute Aussichten auf einen Platz. Tja, denkste - Absage erhalten. Alternativ gibt noch drei weitere Kindergärten in Fußmarsch-Entfernung, alle katholisch. Großartig! Ein vierter, städtischer Kindergarten eröffnet demnächst. Uff, Glück gehabt - dachte ich.
Bis ich den zugehörigen Vertrag sah. So manches darin läßt mich die Stirn runzeln. Deshalb in die Runde gefragt: sind solche Klauseln heutzutage üblich, oder ist dieser Kindergarten ein ganz besonderes Exemplar? Oder sind meine Ansichten zu quer?
Vertrag hat folgendes geschrieben: | Eltern [müssen] eine ärztliche Bescheinigung über die gesundheitliche Eignung ihres Kindes spätestens am 1. Besuchstag vorlegen. Sie darf nicht älter als 4 Wochen sein. |
Offensichtlich soll verhindert werden, daß Kinder mit akut ansteckenden Krankheit den Kindergarten besuchen. Eigentlich löblich. Aber dann dürfte die Bescheinigung nicht älter sein als eine Woche. Genaugenommen müßte sie jedes Wochenende erneut ausgestellt werden, bevor die neue Kindergartenwoche beginnt, um ganz sicher zu gehen.
Ich vermute, Ärzte werden diese Bescheinigung als Formsache erledigen, wenn keine akuten Symptome einer Krankheit sichtbar sind. Solche Symptome sollten aber auch Eltern erkennen können. Hier wird Verantwortung von den Eltern weggeschoben und den Ärzten übergeben.
...und in zwanzig Jahren braucht man dann eine Bescheinigung vom Kinderpsychologen über die Eignung des Kindes.
Völlig jenseits von Gut und Böse ist dieser Satz auf dem Vordruck der ärztliche Bescheinigung:
Ärztliche Bescheinigung hat folgendes geschrieben: | In der näheren Umgebung des Kindes sind keine übertragbaren Krankheiten aufgetreten. |
Wie soll ein Arzt das wissen? Wie soll er das mit gutem Gewissen unterschreiben können?
Vertrag hat folgendes geschrieben: | Die tägliche Mindestdauer der Kindergartennutzung beträgt 4 Stunden an 5 Tagen in der Woche. Die Kernzeit für eine konzentrierte Bildungs- und Erziehungsarbeit mit den Kindern, in der ein Bringen und Abholen des Kindes nicht gestattet ist, betrifft den Zeitraum von 8:30 - 12:00 Uhr. Die Betreuungszeit wird beim Anmeldegespräch mit dem Buchungsbeleg festgelegt. |
Das finde ich aus vielen Gründen merkwürdig.
- Das liest sich für mich, als hätte der Kindgarten eine Stempeluhr zur Zeiterfassung.
- Wenn ich mein Kind um 8:30 bringe, darf ich es dann erst um 12:30 holen, um die 4 Stunden vollzumachen?
- In Betrieben wird Gleitzeit eingeführt, aber im Kindergarten beharren sie auf festen Zeiten? Wie archaisch.
- "konzentrierte Bildungs- und Erziehungsarbeit mit den Kindern". Umpff. Ich hoffe doch, die machen auch mal freies Spiel.
Eine Einschränkung der Mindestnutzdauer wird hier gegeben:
Vertrag hat folgendes geschrieben: | Die Eltern melden der Einrichtung frühzeitig die Abwesenheit des Kindes wegen:
(a) Urlaub
(b) Erkrankung
(c) sonstige Gründe (z. B. Familienfeier, Kuraufenthalt) |
Es hätte gereicht zu sagen, daß man bitteschön Bescheid sagen soll, wenn das Kind nicht kommt.
Warum überhaupt Gründe aufzählen, wenn die Aufzählung lückenhaft bleibt? "Kind hatte keine Lust" gilt das auch als Grund? Und: Darf ich mein Kind grundlos zu Hause lassen?
Vertrag hat folgendes geschrieben: | Die Eltern sorgen dafür, dass ihr Kind bis zu seiner Einschulung von einer Begleitperson täglich gebracht und abgeholt wird. |
Der Kindergarten liegt in einer ziemlich verkehrsarmen Ecke. Aufgeweckten Fünfjährigen, die in der Nachbarschaft wohnen, würde ich zutrauen, den Weg alleine zu bewältigen. Letztlich muß das im Einzellfall entschieden werden. Die pauschale Klausel ist fehl am Platz.
Alles in allem habe ich ein schlechtes Gefühl - und befürchte, daß dies nicht die einzigen Punkte bleiben werden, bei denen meine Ansichten anders sind.
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#1856326) Verfasst am: 06.08.2013, 23:28 Titel: |
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Hallo Smallie,
dieser Vertrag ist nicht außergewöhnlich. Das ist bestimmt ein Standardtext, wie er in vielen Kindergärten benutzt wird.
Bezüglich des Attestes ist es teils schon seltsam, wenn man mal drüber nachdenkt. Aber sie wollen eben erstmal sehen, dass sie ein zu 99% gesundes Kind aufnehmen. Alle Krankheiten, die plötzlich auftreten können, können sie nicht ausschließen, das wissen sie schon. Aber vielleicht gibt es ja Krankheiten, die ein Kind längerfristig haben kann und eine Eignung für den Kindergarten von vornherein ausschließen? Irgendwelche psychischen Geschichten beispielsweise? Wir waren mit unseren Kindern immer zu dieser Erstuntersuchung. Da wird Hören, Sehen, Gleichgewichtssinn und da Antwortverhalten auf verschiedene Fragen getestet. Ein Kind, das z.B. 4 Jahre alt ist und nicht sprechen kann oder nur sehr zusammenhanglos, kann evt. nicht in einen herkömmlichen Kindergarten gehen. Und wenn doch, braucht es eine spezielle Betreuung. Sowas müssen sie ganz logisch wissen.
Kernzeiten sind auch absolut üblich. Bei uns waren sie von 10:00 bis 14:00 Uhr, wenn ich mich recht erinnere. Sie machen eben so Beschäftigungen mit den Kindern und da stört es, wenn andauernd Eltern dazwischen kommen, die ihre Kinder bringen oder abholen.
Das frühzeitige Melden ist z.B. dafür gut, dass die Erzieherinnen ihre eigene Urlaubsplanung daran ausrichten. Wenn 80% der Kinder im Juli wegfahren und nur 10% im August, müssen die Erzieherinnen das ähnlich tun. Da kann ja dann nicht im August die Hälfte von denen fehlen. Den Urlaub wollten sie bei uns schon immer zu Weihnachten für das ganze Jahr wissen. Wobei wir in gewisser Hinsicht dann auch abweichen konnten und gerade ich, die aufgrund Arbeitslosigkeit und Jobsuche nie vorher den Urlaub so genau planen konnte, habe immer eine Ausnahmeregelung bekommen.
Meldungen wegen einzelner abwesender Tage wollen sie auch für ihre Mittagessenplanung haben.
"Täglich gebnracht und abgeholt" ist gewiss in bestimmten Fällen überzogen. Das steht da nur so drin. Bei uns war es natürlich möglich, das Kind selbst gehen zu lassen. Wenn ihr direkt um die Ecke wohnt, kannst du das sicher vor Vertragsabschluss klären, dass das möglich sein wird.
Ich wünsche euch einen religionsfreien Kindergarten! Das ist doch viel eher der springende Punkt, dass der nun so hoch gelobte Rechtsanspruch euf einen Platz keinen Anspruch auf einen religionsfreien Platz beinhaltet.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1856605) Verfasst am: 07.08.2013, 22:34 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Hallo Smallie,
dieser Vertrag ist nicht außergewöhnlich. Das ist bestimmt ein Standardtext, wie er in vielen Kindergärten benutzt wird. |
So was hatte ich befürchtet.
Femina hat folgendes geschrieben: | Aber vielleicht gibt es ja Krankheiten, die ein Kind längerfristig haben kann und eine Eignung für den Kindergarten von vornherein ausschließen? Irgendwelche psychischen Geschichten beispielsweise? Wir waren mit unseren Kindern immer zu dieser Erstuntersuchung. Da wird Hören, Sehen, Gleichgewichtssinn und da Antwortverhalten auf verschiedene Fragen getestet. Ein Kind, das z.B. 4 Jahre alt ist und nicht sprechen kann oder nur sehr zusammenhanglos, kann evt. nicht in einen herkömmlichen Kindergarten gehen. Und wenn doch, braucht es eine spezielle Betreuung. Sowas müssen sie ganz logisch wissen. |
Der Vordruck für den Arzt erwähnt nur ansteckende Krankheiten. Im Wortlaut:
Vordruck hat folgendes geschrieben: |
Das Kind ... wurde heute von mir untersucht.
Es ist frei von ansteckenden Krankheiten.
In der näheren Umgebung des Kindes sind keine übertragbaren Krankheiten aufgetreten.
Das Kind ist zur Aufnahme in die Kindergartengemeinschaft geeignet.
Letzte Tetanusimpfung am: ...
Unterschrift: ...
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Femina hat folgendes geschrieben: | Kernzeiten sind auch absolut üblich. Bei uns waren sie von 10:00 bis 14:00 Uhr, wenn ich mich recht erinnere. Sie machen eben so Beschäftigungen mit den Kindern und da stört es, wenn andauernd Eltern dazwischen kommen, die ihre Kinder bringen oder abholen. |
Also keine freien Spielphasen für die Kids, in denen das Personal auch die Tür beantworten kann, sondern durchgehend durchgeplante Beschäftigung? Da würde mich die dahinterstehende "Kindergartenpädagogik" interessieren.
Bei festen Bringzeiten ist mir nicht klar, wie das zu den vielfältigen Arbeitszeiten der Eltern passt. Der übliche Arbeitsbeginn dürfte zwischen 7:00 und 10:00 Uhr streuen. Ob Starre Bringzeiten den Interessen der Eltern gerecht werden? Von Unternehmen wird Flexibilität und Familienfreundlichkeit gefordert - die Kindergärten könnten mit gutem Beispiel voran gehen.
Konkreter Fall: meine Tochter meinte kürzlich, sie möchte nicht in die Krippe, sondern lieber mit mir zur Arbeit. Ich hab daraufhin in der Arbeit gefragt, ob ich sie mal mitbringen kann. Das wäre auch in Ordnung, wenn sie anfinge sich zu langweilen und zu stören, dann brächte ich sie halt wieder in den Kindergarten. Geht aber schlecht bei fixen Anfangszeiten. (OK, müßte man sehen, wie strikt der Kindergarten das in solchen Fällen durchziehen würde.)
Femina hat folgendes geschrieben: | Meldungen wegen einzelner abwesender Tage wollen sie auch für ihre Mittagessenplanung haben. |
Ja, sicher. Mich hat eher die Aufzählung von möglichen Gründen für Abwesenheit verwundert.
Femina hat folgendes geschrieben: | "Täglich gebnracht und abgeholt" ist gewiss in bestimmten Fällen überzogen. Das steht da nur so drin. Bei uns war es natürlich möglich, das Kind selbst gehen zu lassen. Wenn ihr direkt um die Ecke wohnt, kannst du das sicher vor Vertragsabschluss klären, dass das möglich sein wird. |
Wir sind eher zu weit weg, als daß ich meine Tochter selbst gehen lassen wollte im jetzigen Alter. Mich hat gestört, daß der Vertrag den Eltern eine Vorgabe macht ohne die konkreten Umstände zu berücksichtigen.
"Das steht da nur so drin." - Das Gefühl hatte ich beim Lesen auch mehrmals.
Femina hat folgendes geschrieben: | Ich wünsche euch einen religionsfreien Kindergarten! Das ist doch viel eher der springende Punkt, dass der nun so hoch gelobte Rechtsanspruch euf einen Platz keinen Anspruch auf einen religionsfreien Platz beinhaltet. |
Danke.
Tja, der Anspruch ist eine kleine Mogelpackung. Insbesondere auf dem Lande wird es oft keine Alternative zum konfessionellen Kindergarten geben.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#1856608) Verfasst am: 07.08.2013, 22:47 Titel: |
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Hallo Smallie,
nur noch mal zum Freien Spielen. Das findet natürlich auch statt in der Zeit. Aber auch da wollen sie ein bisschen Ruhe einkehren lassen. Außerdem haben sie doch die Zeit, um dann mal freies Spiel und mal Beschäftigung stattfinden zu lassen. Das muss man doch nicht den Eltern immer alles so genau aufdröseln.
Bei uns war das jedenfalls meines Wissens für keine Eltern ein Problem. Es wäre doch auch eher außergewöhnlich, ein Kind z.B. um 12:00 Uhr zu bringen. Wer arbeitet, arbeitet dann auch fast immer schon. Und ich kann mir vorstellen, dass die Kita auf Anfrage auch Ausnahmeregelungen gemacht hätte. Falls vielleicht Eltern im Schichtdienst arbeiten. Aber so eine Schicht, die erst nach 12:00 Uhr anfängt und dann bis zur Schließzeit schon vorbei ist, gibt es ja auch kaum.
Ich denke einfach, diese Regelungen sind dafür, um ein bisschen Ordnung zu schaffen. Und hat dann eine Familie ein ganz spezielles Problem, dann findet man auch eine individuelle Lösung oder ein "ausnahmsweise erst um 12:00 Uhr bringen". - Haben die das aber nicht so zu stehen, bringen auch Eltern ihre Kinder erst um 12:00 Uhr, weil sie nicht arbeiten und gern lange schlafen.
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1856682) Verfasst am: 08.08.2013, 10:30 Titel: |
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Ich würde mir keine Sorgen machen. (Jedenfalls, was den Vertrag angeht. Ob die Einrichtung und die Erzieherinnen was taugen, steht da vmtl. nicht.)
Attest: Ist bei uns eine Woche oder 10 Tage. Genauso sollen Kinder mit "ansteckenden Krankheiten" zuhause bleiben und nur mit Attest wieder kommen. Eigentlich. Faktisch könnten sie die KiTa dann zwischen Oktober und März dicht machen, weil fast jedes Kind fast dauernd eine Erkältung hat...
Kernzeit: Es soll, wie Femina auch schrieb, einfach verhindert werden, dass es keine definierten Anfang gibt und die Struktur völlig zerfasert. Bei uns wird z.B. um 9 mit Morgenkreis und anschließendem, gemeinsamem Frühstück begonnen, deshalb sollen alle Kinder spätestens bis 8:45 gebracht worden sein. (Bringen kann man ab 7:30.)
Wenn ihr das ankündigt, sind sicher Ausnahmen problemlos möglich; es sollen halt bloß auch Ausnahmen bleiben.
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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Nani registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.08.2008 Beiträge: 2202
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(#1856713) Verfasst am: 08.08.2013, 11:36 Titel: |
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Ich denke, dass es bei solchen Verträgen immer auf die Auslegung des jeweiligen Kindergartenpersonals ankommt.
Ich hab schon beides erlebt, der eine Kindergarten bestand unbedingt auf feste Anwesenheitszeiten der Kinder. Wer dann 5 Minuten vor der Abholzeit kam, musste warten.
Der nächste Kindergarten war sehr flexibel und obwohl es auch dort eine Kernzeit gab, war es nie ein Problem kurz Bescheid zu sagen und das Kind später (oder auch mal gar nicht) zu bringen oder früher abzuholen.
Über die Formulierung "es ist nicht gestattet" das Kind zwischen 8:30 und 12:00Uhr abzuholen, bin ich bei den von dir zitierten Stellen auch gestolpert. Da würde ich nachfragen.
Die 4 Stunden pro Tag Anwesenheit haben mW mit der Finanzierung des Kindergartens zu tun, pro x Kinder mit x gebuchten Wochenstunden wird ein bestimmtes Budget bewilligt. Außerdem muss ja auch genug Personal für die anwesenden Kinder zur Verfügung stehen. Da lässt sich natürlich leichter planen, wenn festgelegt wird, dass alle Kinder in einer festen Kernzeit anwesend sind.
Kann es einen Grund geben, dass die Kinder nicht selbst kommen oder gehen sollen, z.B. Unfallversicherung oder irgendwas wegen Aufsichtspflicht?
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1856952) Verfasst am: 08.08.2013, 23:54 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Ich denke einfach, diese Regelungen sind dafür, um ein bisschen Ordnung zu schaffen. |
Wenn ich mir das Treiben auf einem Spielplatz ansehe, dann herrscht da ein ständiges Kommen und Gehen. Spielgruppen bilden sich und lösen sich auf. Warum sollte das in einem Kindergarten nicht auch möglich sein?
Ein pädagogisches Programm, das durchgezogen werden soll wie in einer Schule wäre ein Hindernis.
Das Gegenkonzept sind die offenen Kindergärten:
Zitat: | Offene Arbeit (Kindergarten)
So haben sie vielerorts die üblichen sogenannten Stammgruppen aufgelöst und den Kindern die Möglichkeit eingeräumt, sich in freigewählten Spielgruppen mit selbstgewählten Aktivitäten zu befassen. Die Erzieher konnten beobachten, dass hierauf die Spielfreude, das Engagement und die Begeisterung der Kinder merklich gestiegen ist, dass sich Konzentration und Aufmerksamkeit erhöhten und dass Aggressionen und Langeweile deutlich zurückgingen. Es zeigte sich, dass gut durchdachte Funktionsräume (z. B. Bau- und Bewegungsräume, Künstlerwerkstätten) die Wahrnehmung und Ausübung der kindlichen Interessen und Bedürfnisse steigerte und alle Beteiligten sich im Alltag wohler fühlten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Offene_Arbeit_(Kindergarten) |
Femina hat folgendes geschrieben: | Und hat dann eine Familie ein ganz spezielles Problem, dann findet man auch eine individuelle Lösung oder ein "ausnahmsweise erst um 12:00 Uhr bringen". - Haben die das aber nicht so zu stehen, bringen auch Eltern ihre Kinder erst um 12:00 Uhr, weil sie nicht arbeiten und gern lange schlafen. |
Das klingt für mich danach, als sollten nicht nur die Kinder erzogen werden, sondern auch die Eltern.
Letztlich verbirgt sich hinter meiner Kritik auch die Frage, ob Kindergärten Dienstleister sind, die sich an den Wünschen ihrer Kunden orientieren sollten, oder ob sie Institutionen in der Art von Schule sind, die Vorgaben setzen können.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1856955) Verfasst am: 08.08.2013, 23:58 Titel: |
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sponor hat folgendes geschrieben: | Ich würde mir keine Sorgen machen. (Jedenfalls, was den Vertrag angeht. Ob die Einrichtung und die Erzieherinnen was taugen, steht da vmtl. nicht.) |
Ich befürchte, das Problem bin ich und meine Ansichten zu Pädagogik, die sicher nicht mehrheitsfähig sind. Wenn ich bereits manche Vertragsklauseln merkwürdig finde, dann könnte die Pädagogik auch merkwürdig sein.
sponor hat folgendes geschrieben: | Attest: Ist bei uns eine Woche oder 10 Tage. Genauso sollen Kinder mit "ansteckenden Krankheiten" zuhause bleiben und nur mit Attest wieder kommen. Eigentlich. Faktisch könnten sie die KiTa dann zwischen Oktober und März dicht machen, weil fast jedes Kind fast dauernd eine Erkältung hat... |
Autsch.
Klauseln, an die sich niemand hält - man könnte sie glatt streichen.
sponor hat folgendes geschrieben: | Kernzeit: Es soll, wie Femina auch schrieb, einfach verhindert werden, dass es keine definierten Anfang gibt und die Struktur völlig zerfasert. |
Siehe oben.
Ich kann mir schon vorstellen, daß ein Haufen Kinder spontan in ein paar geordnete Grüppchen zerfällt.
sponor hat folgendes geschrieben: | Bei uns wird z.B. um 9 mit Morgenkreis und anschließendem, gemeinsamem Frühstück begonnen, deshalb sollen alle Kinder spätestens bis 8:45 gebracht worden sein. (Bringen kann man ab 7:30.) |
Frühstück ist natürlich cool, wenn zuhause noch nicht gefrühstückt wurde. Zweites Frühstück ist auch nicht schlecht.
Beim Morgenkreis kommen schon wieder meine Vorurteile hoch. Ohne überhaupt genau sagen zu können, was sich dahinter verbirgt.
Ist die Teilnahme am Morgenkreis für Kinder verpflichtend? Mir fällt dazu eine Szene ein aus dem Film Babies. Hattie, das Baby aus San Francisco, läuft während eines Spielkreises zur Tür und will gehen.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1856964) Verfasst am: 09.08.2013, 00:16 Titel: |
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Nani hat folgendes geschrieben: | Die 4 Stunden pro Tag Anwesenheit haben mW mit der Finanzierung des Kindergartens zu tun, pro x Kinder mit x gebuchten Wochenstunden wird ein bestimmtes Budget bewilligt. |
Hab' mich schon gefragt, ob die 4-Stunden-Regel nur eine umständliche Formulierung ist von: "wird die Mindestnutzdauer von 20 Stunden unterschritten, sind trotzdem 20 Stunden zu bezahlen."
Nani hat folgendes geschrieben: | Außerdem muss ja auch genug Personal für die anwesenden Kinder zur Verfügung stehen. Da lässt sich natürlich leichter planen, wenn festgelegt wird, dass alle Kinder in einer festen Kernzeit anwesend sind. |
Sicher kann ich mein Kind schlecht bis um zwei im Kindergarten lassen, wenn ich nur bis zwölf gebucht habe.
Andererseits: es bereits um elf zu holen schadet nicht. Im Gegenteil, es erhöht das Betreuungsverhältnis Erzieher/Kind. Eigentlich ist das eine Win/Win-Situation für beide Seiten.
Nani hat folgendes geschrieben: | Kann es einen Grund geben, dass die Kinder nicht selbst kommen oder gehen sollen, z.B. Unfallversicherung oder irgendwas wegen Aufsichtspflicht? |
Ja, tatsächlich, eine Unfallversicherung ist mit eingeschlossen. Es würde mich nicht wundern, stammte die Forderung von der Versicherungsgesellschaft.
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1857028) Verfasst am: 09.08.2013, 10:31 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: | sponor hat folgendes geschrieben: | Ich würde mir keine Sorgen machen. (Jedenfalls, was den Vertrag angeht. Ob die Einrichtung und die Erzieherinnen was taugen, steht da vmtl. nicht.) |
Ich befürchte, das Problem bin ich und meine Ansichten zu Pädagogik, die sicher nicht mehrheitsfähig sind. Wenn ich bereits manche Vertragsklauseln merkwürdig finde, dann könnte die Pädagogik auch merkwürdig sein. |
Naja, meine Meinung inzwischen ist ja, dass es iW darauf ankommt, einigermaßen fitte Betreuer zu haben, die motiviert und nett sind, sich auch untereinander leiden können und so insgesamt eine harmonische Atmosphäre schaffen. Das ganze "Konzept"- und "Pädagogik"-Zeugs ist eher für die PR wichtig... (etwas überspitzt formuliert).
Zitat: |
sponor hat folgendes geschrieben: | Attest: Ist bei uns eine Woche oder 10 Tage. Genauso sollen Kinder mit "ansteckenden Krankheiten" zuhause bleiben und nur mit Attest wieder kommen. Eigentlich. Faktisch könnten sie die KiTa dann zwischen Oktober und März dicht machen, weil fast jedes Kind fast dauernd eine Erkältung hat... |
Autsch.
Klauseln, an die sich niemand hält - man könnte sie glatt streichen. |
Nö, für "richtige" Krankheiten (Masern...) finde ich das schon wichtig. Nur ist Schnupfen halt auch eine "ansteckende Krankheit" (und das daher nur zu lax im Vertrag formuliert).
Zitat: |
sponor hat folgendes geschrieben: | Kernzeit: Es soll, wie Femina auch schrieb, einfach verhindert werden, dass es keine definierten Anfang gibt und die Struktur völlig zerfasert. |
Siehe oben.
Ich kann mir schon vorstellen, daß ein Haufen Kinder spontan in ein paar geordnete Grüppchen zerfällt.
sponor hat folgendes geschrieben: | Bei uns wird z.B. um 9 mit Morgenkreis und anschließendem, gemeinsamem Frühstück begonnen, deshalb sollen alle Kinder spätestens bis 8:45 gebracht worden sein. (Bringen kann man ab 7:30.) |
Frühstück ist natürlich cool, wenn zuhause noch nicht gefrühstückt wurde. Zweites Frühstück ist auch nicht schlecht.
Beim Morgenkreis kommen schon wieder meine Vorurteile hoch. Ohne überhaupt genau sagen zu können, was sich dahinter verbirgt.
Ist die Teilnahme am Morgenkreis für Kinder verpflichtend? Mir fällt dazu eine Szene ein aus dem Film Babies. Hattie, das Baby aus San Francisco, läuft während eines Spielkreises zur Tür und will gehen. |
OK, das ist bei uns zwischen Krippe und KiGa auch etwas verschieden "streng": In der Krippe ist die Struktur fester.
Der "Morgenkreis" ist i.Ü. was ganz Harmloses – alle setzen sich zusammen im Kreis hin, begrüßen sich und singen und/oder tanzen ein Lied. Fertig; dann gibt's Frühstück.
MMn brauchen zumal kleine Kinder (1-3 Jahre) einigermaßen verlässliche Abläufe. Und "feste Strukturen" können auch Freiheit bedeuten: Z.B. hat der KiGa an einem Tag in der Woche "Kinderwunschtag", d.h. es wird gemacht, was die Kinder wollen. (An einem anderen ist "Erwachsenenwunschtag".)
Disclaimer: Ich rede von einer nicht-religiösen (privaten) KiTa und kann natürlich nicht für andere sprechen.
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1857042) Verfasst am: 09.08.2013, 10:48 Titel: |
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sponor hat folgendes geschrieben: |
Der "Morgenkreis" ist i.Ü. was ganz Harmloses – alle setzen sich zusammen im Kreis hin, begrüßen sich und singen und/oder tanzen ein Lied. Fertig; dann gibt's Frühstück.
MMn brauchen zumal kleine Kinder (1-3 Jahre) einigermaßen verlässliche Abläufe. Und "feste Strukturen" können auch Freiheit bedeuten: Z.B. hat der KiGa an einem Tag in der Woche "Kinderwunschtag", d.h. es wird gemacht, was die Kinder wollen. (An einem anderen ist "Erwachsenenwunschtag".)
Disclaimer: Ich rede von einer nicht-religiösen (privaten) KiTa und kann natürlich nicht für andere sprechen. |
mW ist das in religiösen auch nicht viel anders.
Kernzeiten und dergleichen sind mW auch dafür da, dass die Einrichtung einigermaßen planen kann, wann wieviel Personal da sein muss.
_________________ Tja
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Lisa vermatscht und benebelt
Anmeldungsdatum: 23.04.2011 Beiträge: 744
Wohnort: katholisches Kaff
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(#1857117) Verfasst am: 09.08.2013, 13:54 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: |
Beim Morgenkreis kommen schon wieder meine Vorurteile hoch. Ohne überhaupt genau sagen zu können, was sich dahinter verbirgt.
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Als ich soziales Praktikum im Kindergarten machen musste, war der Morgenkreis nichts "schlimmes". Die Gruppenkinder haben sich alle in einen Kreis gesetzt, es wurde ein Lied gesungen, ein Kind durfte zählen, wieviele Kinder da waren, die Kinder durften sagen, wie das Wetter ist, undWochentag und Monat wurde noch gefragt. Das wars dann auch. Außer am "Spielzeugtag", da durfte dann jedes Kind noch sagen, welches Spielzeug es mitgebracht hat.
_________________ Warnung: der Beitrag kann aus Gründen der Leserlichkeit generisches Maskulinum enthalten.
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"Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen." Apostelgeschichte 2.1
"Brennende Personen müssen Sie sofort löschen." Handbuch zur ersten Hilfe
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Nani registrierter User
Anmeldungsdatum: 08.08.2008 Beiträge: 2202
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(#1857395) Verfasst am: 10.08.2013, 14:02 Titel: |
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smallie hat folgendes geschrieben: |
Nani hat folgendes geschrieben: | Außerdem muss ja auch genug Personal für die anwesenden Kinder zur Verfügung stehen. Da lässt sich natürlich leichter planen, wenn festgelegt wird, dass alle Kinder in einer festen Kernzeit anwesend sind. |
Sicher kann ich mein Kind schlecht bis um zwei im Kindergarten lassen, wenn ich nur bis zwölf gebucht habe.
Andererseits: es bereits um elf zu holen schadet nicht. Im Gegenteil, es erhöht das Betreuungsverhältnis Erzieher/Kind. Eigentlich ist das eine Win/Win-Situation für beide Seiten. |
Ja, aber wenn dann Eltern kommen, 20 Stunden buchen und diese gern täglich von 10-14Uhr in Anspruch nehmen möchte, während andere eine Betreuung von 7-11Uhr benötigen, muss der Kiga genauer planen. Wenn der Kiga verbindliche Anwesenheitszeiten festlegt, haben die Eltern weniger Spielraum die gebuchten Stunden individuell zu nutzen und es entfällt eine Menge Planungsarbeit.
Ich finde diese Stundenbuchung ohnehin nicht so toll, gerade wenn man bedenkt, dass die meisten Eltern aus beruflichen Gründen auf die Betreuung angewiesen sind und es im Arbeitsleben oft eben nicht starre Dienstzeiten gibt, sondern auch in diesem Bereich Flexibilität nötig ist.
Deine Bedenken kann ich gut verstehen, vielleicht ist es für dich möglich, einen Tag im Kindergarten zu hospitieren, wenn dieser eröffnet hat oder eventuell findest du in erreichbarerer Nähe eine Elternini, deren Konzept dir zusagt?
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1863814) Verfasst am: 02.09.2013, 22:55 Titel: |
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sponor hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
sponor hat folgendes geschrieben: | Attest: Ist bei uns eine Woche oder 10 Tage. Genauso sollen Kinder mit "ansteckenden Krankheiten" zuhause bleiben und nur mit Attest wieder kommen. Eigentlich. Faktisch könnten sie die KiTa dann zwischen Oktober und März dicht machen, weil fast jedes Kind fast dauernd eine Erkältung hat... |
Autsch.
Klauseln, an die sich niemand hält - man könnte sie glatt streichen. |
Nö, für "richtige" Krankheiten (Masern...) finde ich das schon wichtig. Nur ist Schnupfen halt auch eine "ansteckende Krankheit" (und das daher nur zu lax im Vertrag formuliert). |
Da muß ich nachfragen:
Kinder brauchen ein Attest, wenn sie zum Beispiel Masern hatten, bevor sie wieder in den Kindergarten dürfen?
Damit unterstellt man Eltern, daß sie zu doof seien selbst zu erkennen, ob die Symptome inzwischen abgeklungen sind.
Hmm. Ist das in Schulen inzwischen auch so?
sponor hat folgendes geschrieben: | MMn brauchen zumal kleine Kinder (1-3 Jahre) einigermaßen verlässliche Abläufe. Und "feste Strukturen" können auch Freiheit bedeuten: Z.B. hat der KiGa an einem Tag in der Woche "Kinderwunschtag", d.h. es wird gemacht, was die Kinder wollen. (An einem anderen ist "Erwachsenenwunschtag".) |
Diese Freiheit klingt nach mickriger 20%-Freiheit. Nur an einem von fünf Tagen wird gemacht was die Kinder wollen. Genauer gesagt, was die Mehrheit der Kinder will.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1863816) Verfasst am: 02.09.2013, 22:55 Titel: |
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astarte hat folgendes geschrieben: | Kernzeiten und dergleichen sind mW auch dafür da, dass die Einrichtung einigermaßen planen kann, wann wieviel Personal da sein muss. |
Ja, das verstehe ich. Mir ging's eher um die Unterschreitung der gebuchten Kernzeit. Also letztlich um diese Fragen:
- ist ein Erzieher abkömmlich, der die Tür aufschließt, wenn Eltern ihre Kinder zu irregulären Zeiten bringen und holen?
- kann man einen Türöffner außen so anbringen, daß Eltern ihre Kinder zu beliebigen Zeiten bringen können? Das wäre ohne großen Aufwand machbar.
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1863817) Verfasst am: 02.09.2013, 22:56 Titel: |
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Lisa hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: |
Beim Morgenkreis kommen schon wieder meine Vorurteile hoch. Ohne überhaupt genau sagen zu können, was sich dahinter verbirgt.
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Als ich soziales Praktikum im Kindergarten machen musste, war der Morgenkreis nichts "schlimmes". Die Gruppenkinder haben sich alle in einen Kreis gesetzt, es wurde ein Lied gesungen, ein Kind durfte zählen, wieviele Kinder da waren, die Kinder durften sagen, wie das Wetter ist, undWochentag und Monat wurde noch gefragt. Das wars dann auch. Außer am "Spielzeugtag", da durfte dann jedes Kind noch sagen, welches Spielzeug es mitgebracht hat. |
Und an anderen Tagen dürfen Kinder kein Spielzeug mitbringen?
Noch ein Fall von 20%-Freiheit.
Ganz böse und eigentlich argumentativ unzulässig hier das schlimmste Beispiel für einen Morgenkreis, das ich im Netz finden konnte.
Zitat: | Hallo,
ich mache auch tgl.einen Morgenkreis(außer freitags,da mache ich eine Abschiedsrunde)Ich gestalte diesen immer 2 Wochen gleich
+Gestaltung der Kreismitte:
Eine Glasschale wird mit Wasser angefüllt und in die Kreismitte auf ein Tuch gestellt.Dort hinein wird wird jeden Tag eine neue Schwimmkerze gelegt(Montags die erst freitags die fünfte-beim Abschiedskreis)
Angekündigt wird der Morgenkreis durch ein akustisches Signal(Glocke)
Die Kinder legen ihr Spielzeug beiseite,nehmen ihren Polster und setzten sich damit in den Kreis
Einstimmung:“Begrüßungskette“
* Die Kinder legen ihre Hände auf ihre Oberschenkel schauen in die Kerze und lauschen der Meditationsmusik.
* Wenn alle Kinder leise sind,lege ich meine Hand auf die des Nachbarkindes.
* Spürt dieses die Berührung,so gibt es sie weiter,indem es auch die freie Hand auf die des Nachbarkindes legt.
* Dieser Ablauf setzt sich solange fort,bis der Kreis geschlossen ist
* Dann sagen wir alle gemeinsam:“Guten Morgen“
Hauptteil:Mitmachgeschichte,-oder lied,Anwesentheitsliste
Ausklang:“Der leuchtende Gruß“
* Mediationsmusik
* Ein mit Transparentpapier umklebtes Glas-Teelicht
* Ich gehe mit dem Licht zu einem Kind,gib ihm den leuchtenden Gruß
* Diese Kind steht auf und bringt das Licht einem anderen Kind.
* Das Spiel ist beendet,wenn alle Kinder einen leuchtenden Gruß bekommen haben.
Anschl.geht die Orientierungsphase weiter.
http://kindergarten-workshop.de/phpBB3/viewtopic.php?f=6&t=564&start=15 |
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1863818) Verfasst am: 02.09.2013, 22:58 Titel: |
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Nani hat folgendes geschrieben: | Deine Bedenken kann ich gut verstehen, vielleicht ist es für dich möglich, einen Tag im Kindergarten zu hospitieren, [...] |
Das sollte ich mal ansprechen.
Auf die Antwort bin ich gespannt.
Ein knappes Dutzend Märchen kann ich auswendig aufsagen, allerdings nur in meiner Muttersprache und nicht auf Deutsch, das müsste ich üben.
Nani hat folgendes geschrieben: | [...] eventuell findest du in erreichbarerer Nähe eine Elternini, deren Konzept dir zusagt? |
Waldkindergarten oder Montessori klingen sympathisch.
Kürzlich bin ich die Strecke zum Waldkindergarten mal abgefahren: eine knappe halbe Stunde. Einfache Strecke. Zum nächsten Montessori-Kindergarten ist es auch kaum besser. Wenn es sich irgendwie vermeiden läßt, möchte ich gerne vermeiden, täglich zwei Stunden im Auto zu sitzen. Den Aufwand würde ich erst treiben, falls meine Tochter sagt, es gefällt ihr gar nicht im Kindergarten.
UPDATE:
Die Gesundheitsbestätigung hat der Arzt ohne nähere Untersuchung ausgestellt. Und einen Fünfer dafür verlangt, weil das nicht zu kassenärztlichen Leistungen gehört - was ich völlig in Ordnung finde, wenn Krankenkassen nicht mit willkürlichen Forderungen versicherungswütiger Kindergärten belastet werden.
Die Forderung nach einem Attest ist eine Farce.
Ebenfalls erwähnenswert: in der Einladung zum ersten Kindergartentag heißt es, mitzubringen sei auch eine Kopfbedeckung und Sonnenkreme.
Im September. Ahhrrg!
Ich muß noch einmal meine Naivität beklagen. Auf Spielplätzen sehe ich oft ein elterliches Verhalten, das mir mißfällt. Zum Beispiel:
- Kind geht auf dem Spielplatz hinter das Gebüsch. Mutter: "Geh da raus, die könntest eine Zecke kriegen."
- Mutter: "Wenn du jetzt nicht folgst, dann sage ich es dem Wauwau."
Das hätte ich vorhersehen können, daß es in Kindergärten nicht viel anders läuft.
Bin mal gespannt, wie das mit der Kopfbedeckung ausgeht. Meine Tochter trägt ungern Kopfbedeckungen, außer es ist sehr kalt. Warum-Fragen hat sie gerade entdeckt. Sicher wird sie fragen, warum sie einen Hut aufsetzen soll, wenn ihr nicht danach ist. Ob es darauf eine Antwort gibt, die keine Lüge ist?
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1863844) Verfasst am: 03.09.2013, 06:58 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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Von oben nach unten "abgearbeitet".
Schreibfehler liegen an der Uhrzeit.
smallie hat folgendes geschrieben: |
Offensichtlich soll verhindert werden, daß Kinder mit akut ansteckenden Krankheit den Kindergarten besuchen. Eigentlich löblich. Aber dann dürfte die Bescheinigung nicht älter sein als eine Woche. Genaugenommen müßte sie jedes Wochenende erneut ausgestellt werden, bevor die neue Kindergartenwoche beginnt, um ganz sicher zu gehen.
Ich vermute, Ärzte werden diese Bescheinigung als Formsache erledigen, wenn keine akuten Symptome einer Krankheit sichtbar sind. Solche Symptome sollten aber auch Eltern erkennen können. Hier wird Verantwortung von den Eltern weggeschoben und den Ärzten übergeben.
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In erster Linie wird hier aus versicherungstechnischen Ewägungen gehandelt.
Sie haben nun bestätigt bekommen daß dein Kind völlig gesund ist.Dh. Jeder Erzieher mit dem es dein Kind zu tun haben wird weiß, daß nicht plötzlich allergische Reaktionen auftreten können oder daß deinem Kind z.B: nicht plötzlich auf dem Klettergerüst schwindlig wird weil es was am Ohr hat oder so....
Zitat: | Wie soll ein Arzt das wissen? Wie soll er das mit gutem Gewissen unterschreiben können? |
Er könnte dich fragen ?
Hier gehts nicht um Sachen wie (meldepflichtige) Läuse oder Grippale Infekte sondern eher um offene TBC und ähnliches.
Zitat: |
Das finde ich aus vielen Gründen merkwürdig.
- Das liest sich für mich, als hätte der Kindgarten eine Stempeluhr zur Zeiterfassung.
- Wenn ich mein Kind um 8:30 bringe, darf ich es dann erst um 12:30 holen, um die 4 Stunden vollzumachen?
- In Betrieben wird Gleitzeit eingeführt, aber im Kindergarten beharren sie auf festen Zeiten? Wie archaisch.
- "konzentrierte Bildungs- und Erziehungsarbeit mit den Kindern". Umpff. Ich hoffe doch, die machen auch mal freies Spiel. |
Hier gehts erstmal um die vom Amt bewilligten Betreuungszeiten, oder vielmehr darum, mit dem Geld für die Betreuungsstunden die Erzieher und die Miete zahlen zu können.Also schlicht:Kinder mit weniger Betreuungsbewilligung als vier Stunden können sie aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht aufnehmen.Bedank dich beim Staat und nicht bei der Kita.
[quote]
ne Einschränkung der Mindestnutzdauer wird hier gegeben:
Zitat: | Vertrag hat folgendes geschrieben:
Die Eltern melden der Einrichtung frühzeitig die Abwesenheit des Kindes wegen:
(a) Urlaub
(b) Erkrankung
(c) sonstige Gründe (z. B. Familienfeier, Kuraufenthalt)
|
Wenn Kind mal keine Lust hat ist das OK.
Nicht OK ist es, wenn die Kita als gelegentlicher Aufbewahrungsort von den Eltern angesehen wird.
Das besetzt unnötig einen Platz der anderen Eltern die es nötiger hätten dann fehlt.
Und sowas macht die Planungen halt auch einfacher.
Zitat: | Der Kindergarten liegt in einer ziemlich verkehrsarmen Ecke. Aufgeweckten Fünfjährigen, die in der Nachbarschaft wohnen, würde ich zutrauen, den Weg alleine zu bewältigen. Letztlich muß das im Einzellfall entschieden werden. Die pauschale Klausel ist fehl am Platz. |
Das ist nur dann in Ordnung, solange alles gut geht.Wenn ein Auto in dein Kind fährt oder es wegen der ruhigen Gegend weggefangen wird oder von einem fremden abgehölt wird, der sich als Nachbar oder verwadter ausgibt......
Aber da kann man immer Sonderregelungen ausmachen.
Zitat: | Also keine freien Spielphasen für die Kids, in denen das Personal auch die Tür beantworten kann, sondern durchgehend durchgeplante Beschäftigung? Da würde mich die dahinterstehende "Kindergartenpädagogik" interessieren. |
Der pädagogische Ansatz könnte darin bestehen, ab Zeitpunkt XY endlich was mit den Kindern machen zu können und nicht mehr darauf warten zu müssen, ob Thorben-Marvin evtl nicht doch noch um 11:30 Uhr kommt.
Zitat: | Konkreter Fall: meine Tochter meinte kürzlich, sie möchte nicht in die Krippe, sondern lieber mit mir zur Arbeit. Ich hab daraufhin in der Arbeit gefragt, ob ich sie mal mitbringen kann. Das wäre auch in Ordnung, wenn sie anfinge sich zu langweilen und zu stören, dann brächte ich sie halt wieder in den Kindergarten. Geht aber schlecht bei fixen Anfangszeiten. (OK, müßte man sehen, wie strikt der Kindergarten das in solchen Fällen durchziehen würde.) |
Wegen sowas wirst du nie Probleme kriegen.
Zitat: |
Wenn ich mir das Treiben auf einem Spielplatz ansehe, dann herrscht da ein ständiges Kommen und Gehen. Spielgruppen bilden sich und lösen sich auf. Warum sollte das in einem Kindergarten nicht auch möglich sein?
Ein pädagogisches Programm, das durchgezogen werden soll wie in einer Schule wäre ein Hindernis.
Das Gegenkonzept sind die offenen Kindergärten:
Zitat:
Offene Arbeit (Kindergarten)
So haben sie vielerorts die üblichen sogenannten Stammgruppen aufgelöst und den Kindern die Möglichkeit eingeräumt, sich in freigewählten Spielgruppen mit selbstgewählten Aktivitäten zu befassen. Die Erzieher konnten beobachten, dass hierauf die Spielfreude, das Engagement und die Begeisterung der Kinder merklich gestiegen ist, dass sich Konzentration und Aufmerksamkeit erhöhten und dass Aggressionen und Langeweile deutlich zurückgingen. Es zeigte sich, dass gut durchdachte Funktionsräume (z. B. Bau- und Bewegungsräume, Künstlerwerkstätten) die Wahrnehmung und Ausübung der kindlichen Interessen und Bedürfnisse steigerte und alle Beteiligten sich im Alltag wohler fühlten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Offene_Arbeit_(Kindergarten) |
Google mal nach "Reggio Pädagogik "
Du übersiehst hier daß Kitas heutzutage als Bildungseinrichtungen gelten.Um überhaupt zugelassen zu werden müssen Kitas nach dem Bildunsprogram des jeweiligen Bundeslandes arbeiten.
Ich glaube du hast auch eine falsche Vorstellung davon, was offene Arbeit bedeutet.....
Zitat: | Das klingt für mich danach, als sollten nicht nur die Kinder erzogen werden, sondern auch die Eltern. |
Weil es gefühlte 50% der Erzieherarbeit ausmacht
Zitat: | Letztlich verbirgt sich hinter meiner Kritik auch die Frage, ob Kindergärten Dienstleister sind, die sich an den Wünschen ihrer Kunden orientieren sollten, oder ob sie Institutionen in der Art von Schule sind, die Vorgaben setzen können. |
Der Trend geht immer mehr zu letzterem.Vergiss auch nicht:Es geht erstmal auch um die Interessen der Kinder-Nicht um die der Eltern.
Zitat: |
Beim Morgenkreis kommen schon wieder meine Vorurteile hoch. Ohne überhaupt genau sagen zu können, was sich dahinter verbirgt.
Ist die Teilnahme am Morgenkreis für Kinder verpflichtend? Mir fällt dazu eine Szene ein aus dem Film Babies. Hattie, das Baby aus San Francisco, läuft während eines Spielkreises zur Tür und will gehen. |
Das findee ich sehr aussagekräftig.
Ich glaube du hast einfach Angst vor dem unbekannten oder dem, was du erstmal nicht verstehst und Angst davor, dein Kind nicht allerbestens behütet zu wissen.
Beides ist normal.
Ja-Ein Morgenkreis ist wichtig.
Kinder brauchen und lieben Rituale und es stärkt das Gruppengefühl.
Außerdem macht es ihnen spaß.
Zitat: | Hab' mich schon gefragt, ob die 4-Stunden-Regel nur eine umständliche Formulierung ist von: "wird die Mindestnutzdauer von 20 Stunden unterschritten, sind trotzdem 20 Stunden zu bezahlen." |
Genau das plus die Möglichkeit daß sie es "abwehren" können, als reine Gelegenheitsverwahreinrichtung mißbraucht zu werden
Zitat: | Andererseits: es bereits um elf zu holen schadet nicht. Im Gegenteil, es erhöht das Betreuungsverhältnis Erzieher/Kind. Eigentlich ist das eine Win/Win-Situation für beide Seiten. |
Für die Eltern bestimmt.
Für die Erzieher manchmal- Was ist wenn sie gar nicht in der Kita sind? Um die Zeit ist das ja nicht ungewöhnlich, wenn sie gut arbeiten.
Und was ist mit dem Kind das dann gemeinsamme Aktionen nicht bis zum Ende mitmacht.....?
Zitat: | Ja, tatsächlich, eine Unfallversicherung ist mit eingeschlossen. Es würde mich nicht wundern, stammte die Forderung von der Versicherungsgesellschaft. |
google mal nach Fallbeispielen zu Prozessen gegen Erzieher wegen Verletzung der Aufsichtspflicht und Schadensersatz.
Glaube mir, Eltern (und ich schließe mich da selbst nicht aus ) werden zu Raubtieren, wenn sie glauben, irgendwas ist irgendwie durch die Schuld eines anderen schief gelaufen.
Zitat: | Da muß ich nachfragen:
Kinder brauchen ein Attest, wenn sie zum Beispiel Masern hatten, bevor sie wieder in den Kindergarten dürfen?
Damit unterstellt man Eltern, daß sie zu doof seien selbst zu erkennen, ob die Symptome inzwischen abgeklungen sind.
Hmm. Ist das in Schulen inzwischen auch so? |
Ja.
Und das mit Recht.
Zitat: | Diese Freiheit klingt nach mickriger 20%-Freiheit. Nur an einem von fünf Tagen wird gemacht was die Kinder wollen. Genauer gesagt, was die Mehrheit der Kinder will. |
Klingt schon wieder nach keiner wirklichen Ahnung
Zitat: | ist ein Erzieher abkömmlich, der die Tür aufschließt, wenn Eltern ihre Kinder zu irregulären Zeiten bringen und holen? |
Schau dir mal den Betreuungsschlüssel an.Dann kannst du die Frage selbst beantworten.
Zitat: | kann man einen Türöffner außen so anbringen, daß Eltern ihre Kinder zu beliebigen Zeiten bringen können? Das wäre ohne großen Aufwand machbar. |
Du meinst so einen Summer der die Tür jederzeit für jeden öffnen kann?Sowas was ermöglicht, daß man schnell sein Kind evtl. auch unbemerkt abstellen kann?Ohne dem Erzieher zu sagen daß das Kind jetzt da ist?
Und daß es auch jedem Fremden erlaubt, jederzeit unbemerkt in die Kita zu kommen.
Und auch wieder heraus, und das möglicherweise auch nicht alleine?
Technisch geht es, und es gibt auch Kitas die das haben, wenn es die Möglichkeit zur gleichzeitigen "Kontrolle" gibt.
Aber generell...Wie wäe es mit :Besser nicht?
Zitat: |
Das sollte ich mal ansprechen.
Auf die Antwort bin ich gespannt.
Ein knappes Dutzend Märchen kann ich auswendig aufsagen, allerdings nur in meiner Muttersprache und nicht auf Deutsch, das müsste ich üben. |
Versuche mehrere Tage zu hospitieren.Einer bringt es nicht.Das ist zwar nervig für die Erzieher, aber was solls?
Ich würde dir aber dazu raten zuzuschauen und nicht als "Hilfserzieher" zu arbeiten.Und lass dein Kind zu Hause, wenn du es machst.Dein Kind kannst du dann später noch in der Eingewöhnngsphase beobachten.
Zitat: | ldkindergarten oder Montessori klingen sympathisch.
Kürzlich bin ich die Strecke zum Waldkindergarten mal abgefahren: eine knappe halbe Stunde. Einfache Strecke. Zum nächsten Montessori-Kindergarten ist es auch kaum besser. Wenn es sich irgendwie vermeiden läßt, möchte ich gerne vermeiden, täglich zwei Stunden im Auto zu sitzen. Den Aufwand würde ich erst treiben, falls meine Tochter sagt, es gefällt ihr gar nicht im Kindergarten. |
Waldkitas sind toll, aber ich fürchte vorher mußt du noch etwas an dir arbeiten.
Zitat: | Ebenfalls erwähnenswert: in der Einladung zum ersten Kindergartentag heißt es, mitzubringen sei auch eine Kopfbedeckung und Sonnenkreme.
Im September. Ahhrrg! |
Das heißt sie sind viel draußen.Gut so.Die Sachen bleiben ja dann auch in der Kita-Also kein Stress für dich.
Zitat: |
Kind geht auf dem Spielplatz hinter das Gebüsch. Mutter: "Geh da raus, die könntest eine Zecke kriegen." |
Bei uns im Städtchen werden Gebüsche auf Spielplätzen täglich von Erziehern abgesucht.Allerdings wegen Spritzen,Scherben oder Hundekacke
Zitat: | Mutter: "Wenn du jetzt nicht folgst, dann sage ich es dem Wauwau." |
Und dann wunderst du dich, warum man die Eltern teilweise wie kleinkinder behandelt?
Zitat: | Bin mal gespannt, wie das mit der Kopfbedeckung ausgeht. Meine Tochter trägt ungern Kopfbedeckungen, außer es ist sehr kalt. Warum-Fragen hat sie gerade entdeckt. Sicher wird sie fragen, warum sie einen Hut aufsetzen soll, wenn ihr nicht danach ist. Ob es darauf eine Antwort gibt, die keine Lüge ist? |
Warum gehst du erstmal vom Mützenzwang und Lügen aus?
Was ist mit: Jetzt ist dein Kind auf Eventualitätem vorbereitet.Alles erstmal vorhanden-Man muß nicht mehr daran denken ob Smallies Kind auch schon alles wichtige im Fach hat. ?
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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neune Pirat.
Anmeldungsdatum: 27.07.2009 Beiträge: 52
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(#1863866) Verfasst am: 03.09.2013, 09:26 Titel: |
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Ich bin selbst Betreiber eines privaten Kindergartens.
Die meisten Klauseln in den Kindergartenverträgen gelten der rechtlichen Absicherung des Kindergartens. beefy hat das schon korrekt dargestellt. Die 4-Stunden-Regelung ist elementar für die Förderung und damit Wirtschaftlichkeit der Einrichtung. Sie hat nichts (!) damit zu tun, ob das Kind dann wirklich diese Zeit anwesend ist - es muss aber für diese Zeit angemeldet sein (Buchungszeit). Der Kindergarten muss diese Zeiten regelmäßig an das zuständige Amt melden. Geregelt ist das, und vieles mehr, in den jeweiligen Landesgesetzen. Für unseren Fall (Bayern) im "BayKiBiG". Wenn du dir die Mühe machst und das googelst und mal überfliegst, werden dir viele der Punkte im KiGa-Vertrag klar. Wie die Erzieher (blödes Wort übrigens ), dann den praktische KiGa-Alltag gestalten steht aber auf einem anderen Blatt, daher würde auch ich dir zur Hospitation (nur beobachten!) raten.
Zusätzlich kommen die Punkte, die die Organisation des KiGa-Alltags betreffen. Du argumentierst vom Standpunkt eines praktisch mitdenkenden Elternteils. Leider sind aber nicht alle Eltern so, weshalb teilweise sehr konkrete Anweisungen gegeben werden (müssen). Und wenn z.B. Mütze und Sonnenkrem gefordert werden, dann solltest das tatsächlich sehr positiv verstehen - die Kinder gehen raus und die Erzieher sich der damit verbundenen Verantwortung bewusst. Und Kernzeiten sind wichtig, auch (und gerade) bei freiem Spiel, da es äußerst hinderlich ist, wenn Spiel- und Gruppendynamik immer wieder unterbrochen werden weil Eltern reinplatzen. Dann fühlen sich die meisten Kinder am wohlsten, wenn zum freien Spiel auch Rituale kommen, die ihnen Orientierung im Tagesablauf geben - dazu gehört z.B. der genannte Morgenkreis - aber z.B. auch gemeinsame Essenszeiten.
Ich könnte jetzt noch Seiten dazu schrieben, lasse es aber und würde dir raten es grundsätzlich erstmal positiv zu betrachten - die meisten Einrichtungen und deren Personal verwenden sehr viel Energie darauf, die Abläufe kindgerecht (!) zu gestalten. Und dann besprich deine Bedenken mit den Erziehern, sie können dir sagen, welcher Gedanke hinter dieser oder jener Regelung steckt und welche praktischen Folgen sich daraus ergeben.
Die diktatorischen Verwahranstalten gibt es, soweit ich das beobachte, nicht mehr.
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astarte Foren-Admin

Anmeldungsdatum: 13.11.2006 Beiträge: 46545
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(#1863870) Verfasst am: 03.09.2013, 10:08 Titel: |
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@beefy: nur 50%?
_________________ Tja
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1863892) Verfasst am: 03.09.2013, 12:23 Titel: |
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beefy hat folgendes geschrieben: |
Ja-Ein Morgenkreis ist wichtig.
Kinder brauchen und lieben Rituale und es stärkt das Gruppengefühl.
Außerdem macht es ihnen spaß. |
Also ich fand sowas doof.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1863907) Verfasst am: 03.09.2013, 14:13 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: |
Ich denke einfach, diese Regelungen sind dafür, um ein bisschen Ordnung zu schaffen. Und hat dann eine Familie ein ganz spezielles Problem, dann findet man auch eine individuelle Lösung oder ein "ausnahmsweise erst um 12:00 Uhr bringen". - Haben die das aber nicht so zu stehen, bringen auch Eltern ihre Kinder erst um 12:00 Uhr, weil sie nicht arbeiten und gern lange schlafen. |
Und? Was ist so schlimm daran, wenn die Eltern gern "lange" schlafen? Das "lange" ist deswegen unter Anführungszeichen, weil es ja eben nicht um 12h geht, sondern um 8h30 plus Anfahrtszeit, Frühstück und Kinder anziehen.
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1863908) Verfasst am: 03.09.2013, 14:13 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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beefy hat folgendes geschrieben: |
Wenn Kind mal keine Lust hat ist das OK.
Nicht OK ist es, wenn die Kita als gelegentlicher Aufbewahrungsort von den Eltern angesehen wird.
Das besetzt unnötig einen Platz der anderen Eltern die es nötiger hätten dann fehlt.
...
Genau das plus die Möglichkeit daß sie es "abwehren" können, als reine Gelegenheitsverwahreinrichtung mißbraucht zu werden
|
Wieso haben Eltern den Kitaplatz nicht nötig, nur weil sie ihn nicht im vorgeschriebenen Ausmaß nötig haben?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1863918) Verfasst am: 03.09.2013, 15:42 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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esme hat folgendes geschrieben: | beefy hat folgendes geschrieben: |
Wenn Kind mal keine Lust hat ist das OK.
Nicht OK ist es, wenn die Kita als gelegentlicher Aufbewahrungsort von den Eltern angesehen wird.
Das besetzt unnötig einen Platz der anderen Eltern die es nötiger hätten dann fehlt.
...
Genau das plus die Möglichkeit daß sie es "abwehren" können, als reine Gelegenheitsverwahreinrichtung mißbraucht zu werden
|
Wieso haben Eltern den Kitaplatz nicht nötig, nur weil sie ihn nicht im vorgeschriebenen Ausmaß nötig haben? |
Das habe ich nicht geschrieben.
Ich hab geschrieben, das andere ihn nötiger hätten.Das ist ein Unterschied.
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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esme lebt ohne schützende Gänsefüßchen.
Anmeldungsdatum: 12.06.2005 Beiträge: 5667
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(#1863927) Verfasst am: 03.09.2013, 16:13 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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beefy hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: | beefy hat folgendes geschrieben: |
Wenn Kind mal keine Lust hat ist das OK.
Nicht OK ist es, wenn die Kita als gelegentlicher Aufbewahrungsort von den Eltern angesehen wird.
Das besetzt unnötig einen Platz der anderen Eltern die es nötiger hätten dann fehlt.
...
Genau das plus die Möglichkeit daß sie es "abwehren" können, als reine Gelegenheitsverwahreinrichtung mißbraucht zu werden
|
Wieso haben Eltern den Kitaplatz nicht nötig, nur weil sie ihn nicht im vorgeschriebenen Ausmaß nötig haben? |
Das habe ich nicht geschrieben.
Ich hab geschrieben, das andere ihn nötiger hätten.Das ist ein Unterschied. |
Was soll das aber heißen, wenn die anderen Eltern den Platz ebenso nötig haben, nur für weniger Stunden in der Woche?
_________________ Gunkl über Intelligent Design:
Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#1863928) Verfasst am: 03.09.2013, 16:16 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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esme hat folgendes geschrieben: |
Was soll das aber heißen, wenn die anderen Eltern den Platz ebenso nötig haben, nur für weniger Stunden in der Woche? |
Oder für weniger Stunden, in diesen aber nötiger?
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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neune Pirat.
Anmeldungsdatum: 27.07.2009 Beiträge: 52
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(#1863929) Verfasst am: 03.09.2013, 16:24 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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caballito hat folgendes geschrieben: | esme hat folgendes geschrieben: |
Was soll das aber heißen, wenn die anderen Eltern den Platz ebenso nötig haben, nur für weniger Stunden in der Woche? |
Oder für weniger Stunden, in diesen aber nötiger? |
Das kann alles sein. Praktisch aber nicht überprüfbar oder messbar. Da gilt die simple Annahme, das jemand der nur die halbe Buchungszeit nutzt den Platz nicht so nötig hat, wie jemand der die komplette Zeit nutzt. Wie würdest du etwas anderes auch überprüfen wollen? Ist eine Arbeitsstunde eines Managers wertvoller, als 2 Stunden einer Putzfrau oder 4 Stunden einer Hausfrau? Glatteis ich komme...
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smallie resistent!?
Anmeldungsdatum: 02.04.2010 Beiträge: 3726
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(#1864105) Verfasst am: 03.09.2013, 23:25 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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beefy hat folgendes geschrieben: | Von oben nach unten "abgearbeitet".
Schreibfehler liegen an der Uhrzeit. |
Die Arbeit mußt du nicht in Anführungszeichen setzen. Mir ist bei der "Abarbeitung" ziemlich schnell die Luft ausgegangen.
Zu ein oder zwei Punkten möchte ich ein anderes Mal mehr sagen.
beefy hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: | Offensichtlich soll verhindert werden, daß Kinder mit akut ansteckenden Krankheit den Kindergarten besuchen. Eigentlich löblich. Aber dann dürfte die Bescheinigung nicht älter sein als eine Woche. Genaugenommen müßte sie jedes Wochenende erneut ausgestellt werden, bevor die neue Kindergartenwoche beginnt, um ganz sicher zu gehen.
Ich vermute, Ärzte werden diese Bescheinigung als Formsache erledigen, wenn keine akuten Symptome einer Krankheit sichtbar sind. Solche Symptome sollten aber auch Eltern erkennen können. Hier wird Verantwortung von den Eltern weggeschoben und den Ärzten übergeben.
|
In erster Linie wird hier aus versicherungstechnischen Ewägungen gehandelt.
Sie haben nun bestätigt bekommen daß dein Kind völlig gesund ist.Dh. Jeder Erzieher mit dem es dein Kind zu tun haben wird weiß, daß nicht plötzlich allergische Reaktionen auftreten können oder daß deinem Kind z.B: nicht plötzlich auf dem Klettergerüst schwindlig wird weil es was am Ohr hat oder so.... |
Das wissen sie eben nicht, weil keine Untersuchung stattfand.
Es wäre auch ziemlich aufwendig, ein Kind auf die üblichen Krankheiten zu testen, solange noch keine Symptome auftreten: Keuchhusten, Masern, Mumps, Scharlach, Windpocken, Ruhr und viele mehr. Üblicher Weise ist man bereits infiziert und auch ansteckend, bevor die ersten Symptome auftreten. Wenn die Symptome auftreten, haben sich womöglich bereits ein paar angesteckt.
Und eigentlich erwarte ich, daß Kindergärtner diese Symptome erkennen, wenn sie auftreten. Wo kommen wir denn hin, wenn man für jeden Pippifax einen Arzt braucht?
Woher sollte ein Arzt wissen, welche Allergien ein Kind hat? Dazu müßte er einen Allergietest machen. Und so weiter, damit die Bescheinigung tatsächlich aussagekräftig wird.
Es stellt sich die Frage, wer diese umfassenden Test bezahlen soll? Die Krankenkassen machens nicht. Das allein zeigt hinreichend, daß solche Rundumtests medizinisch wenig sinnvoll sind. Und überhaupt: wozu geht man mit dem Kind zu den üblichen Untersuchungen? Wozu hat man ein Impfheft?
Mag sein, daß hier aus versicherungstechnischen Erwägungen gehandelt wurde. Aber dann haben sich die Leute über den Tisch ziehen lassen.
beefy hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: | Wie soll ein Arzt das wissen? Wie soll er das mit gutem Gewissen unterschreiben können? |
Er könnte dich fragen ? |
Ah so, dann zählt meine persönliche Beurteilung also doch? Warum nicht gleich so?
beefy hat folgendes geschrieben: | Ich glaube du hast auch eine falsche Vorstellung davon, was offene Arbeit bedeutet..... |
Sehr gut möglich.
beefy hat folgendes geschrieben: | Du übersiehst hier daß Kitas heutzutage als Bildungseinrichtungen gelten.Um überhaupt zugelassen zu werden müssen Kitas nach dem Bildunsprogram des jeweiligen Bundeslandes arbeiten. |
Darauf bin ich schon gespannt, wie das in der Praxis aussieht. Ich werde berichten.
Vor einem Jahrzehnt habe ich mal darüber nachgedacht, wie Bildungsmaterial für Kinder aussehen könnte. Die Ideen stehen immer noch in irgendeinem meiner Notizbüchlein. Einige Ideen daraus gefallen mir nach wir vor. Zum Beispiel:
Geschichts-"Quartet" - man fertige Spielkarten mit Motiven aus unterschiedlichen Zeiten der Menschheitsgeschichte. Motivgruppen könnten sein: Bekleidung, Behausung, Werkzeuge, Technik (Autos, Flugzeuge, Schiffe ...). Wie man damit spielt, bliebe der Fantasie überlassen. In chronologische Reihe bringen, oder zusammengehörige Karten finden, wie den Neandertaler zur Höhle.
Geographie-Quartet - man fertige Spielkarten mit Motiven aus unterschiedlichen Weltgegenden. Landesübliche Bekleidung, landesübliche Behausung, Phänotyp der Bewohner, Landschaft, Botanik, typische kulinarische Gerichte, und so weiter...
praktischer Grundkurs Physik - um das Hebelgesetz zu demonstrieren braucht man nur ein Brett, ein Rundholz und ein Gewicht, meinetwegen eine Stein oder einen Ziegelstein. Am Besten ein Gewicht, das Kinder gerade nicht mehr heben können. Dann legt man es aufs Brett, das passend auf dem Rundholz liegt, und plötzlich läßt sich das Gewicht heben, wenn das Brett passend liegt und man am anderen Ende drückt.
Natürlich müßten diese Ideen erst in der Praxis getestet werden. Ich sollte das mal umsetzen.
beefy hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: | Das klingt für mich danach, als sollten nicht nur die Kinder erzogen werden, sondern auch die Eltern. |
Weil es gefühlte 50% der Erzieherarbeit ausmacht |
Um das mal weiter zu spinnen:
Ich persönlich denke, man braucht Kinder nicht zu erziehen, sie machen einem ohnehin alles nach. Erziehen ist Selbsterziehung, weil Kinder einem nur den Spiegel vorhalten.
Immer und immer wieder höre ich, Kinder bräuchten Grenzen. Das kommt meist von Leuten, die nicht gut darin sind, die Grenzen, die ihnen ihre Kinder setzen zu respektieren. Mein Ziel wäre eher, auch wenn es paradox klingt: "Ich mach was meine Tochter will, und sie macht, was ich will."
Ich bin bisher immer gescheitert, wenn ich anderen, dieses Paradox nahelegen wollte.
Wie sieht deine Erziehungsarbeit aus? Wie hoch ist die Erfolgsrate bei Kindern und bei Erwachsenen?
beefy hat folgendes geschrieben: | Ich glaube du hast einfach Angst vor dem unbekannten oder dem, was du erstmal nicht verstehst und Angst davor, dein Kind nicht allerbestens behütet zu wissen.
Beides ist normal. |
Ja, natürlich.
Was in der Schule abläuft, könnte ich anhand des Lehrplans und anhand von Heften und Büchern nachvollziehen. Außderdem kann ein Schulkind naturgemäß genauer sagen, wie es in der Schule abläuft, als meine Tochter mit ihren 3,07 Jahren.
Ich bin mir sicher, daß meine Tochter ein anderes Erziehkonzept als meines gut wegstecken kann. Bestimmt besser als ich, der ich mich darüber mokiere, weil ich einen Hang zur Prinzipienreiterei habe.
Wobei genaugenommen meine Angst eher ist, daß Kinder überbehütet werden. Siehe, wortwörtlich, Thema Hut.
beefy hat folgendes geschrieben: | smallie hat folgendes geschrieben: | Bin mal gespannt, wie das mit der Kopfbedeckung ausgeht. Meine Tochter trägt ungern Kopfbedeckungen, außer es ist sehr kalt. Warum-Fragen hat sie gerade entdeckt. Sicher wird sie fragen, warum sie einen Hut aufsetzen soll, wenn ihr nicht danach ist. Ob es darauf eine Antwort gibt, die keine Lüge ist? |
Warum gehst du erstmal vom Mützenzwang und Lügen aus?
Was ist mit: Jetzt ist dein Kind auf Eventualitätem vorbereitet.Alles erstmal vorhanden-Man muß nicht mehr daran denken ob Smallies Kind auch schon alles wichtige im Fach hat. ? |
Nee. Hüte sind nicht wichtig. Ganz besonders nicht im September.
Außer das Kind ist das ganze Jahr über in der Stube gehalten worden, ohne der Jahreszeit entsprechend genügend Sonnenlicht abzukriegen.
Was passiert, wenn ein Kindergärtner zu meiner Tochter sagt: "Setz den Hut auf!" ?
Sie wird fragen, warum sie das machen soll. Mögliche Antworten:
- "Weil ich das sage." Gute Antwort, führt aber zu einem Authoritätsgerangel. Pures Gift, wenn die Authorität nicht faktisch unterfüttert ist.
- "Weil alle Kinder einen Hut aufhaben". Möglicherweise wirksam, aber ganz fürchterlicher Kollektivismus. Sicherlich kein Konzept, das man Kindern nahebringen sollte.
- "Weil du sonst einen Sonnenbrand kriegst." - Das wäre gelogen, im September.
_________________ "There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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beefy Be Vieh
Anmeldungsdatum: 24.09.2008 Beiträge: 5590
Wohnort: Land der abgehärteten Seelen
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(#1864162) Verfasst am: 04.09.2013, 11:41 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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smallie hat folgendes geschrieben: | Das wissen sie eben nicht, weil keine Untersuchung stattfand.
Es wäre auch ziemlich aufwendig, ein Kind auf die üblichen Krankheiten zu testen, solange noch keine Symptome auftreten: Keuchhusten, Masern, Mumps, Scharlach, Windpocken, Ruhr und viele mehr. Üblicher Weise ist man bereits infiziert und auch ansteckend, bevor die ersten Symptome auftreten. Wenn die Symptome auftreten, haben sich womöglich bereits ein paar angesteckt.
Und eigentlich erwarte ich, daß Kindergärtner diese Symptome erkennen, wenn sie auftreten. Wo kommen wir denn hin, wenn man für jeden Pippifax einen Arzt braucht?
Woher sollte ein Arzt wissen, welche Allergien ein Kind hat? Dazu müßte er einen Allergietest machen. Und so weiter, damit die Bescheinigung tatsächlich aussagekräftig wird.
Es stellt sich die Frage, wer diese umfassenden Test bezahlen soll? Die Krankenkassen machens nicht. Das allein zeigt hinreichend, daß solche Rundumtests medizinisch wenig sinnvoll sind. Und überhaupt: wozu geht man mit dem Kind zu den üblichen Untersuchungen? Wozu hat man ein Impfheft?
Mag sein, daß hier aus versicherungstechnischen Erwägungen gehandelt wurde. Aber dann haben sich die Leute über den Tisch ziehen lassen. |
Wenn du erwartest das Erzieher medizinische Diagnosen stellen wärest du auch bereit, diese zusätzliche Qualifizieung angemessen zu vergüten?IdR. sollten doch in solchen Fällen auch schon die Eltern längst bemerkt haben daß irgendwas im kommen ist und von sich zum Arzt gegangen sein oder das Kind vorsorglich nicht in die Kita schicken, oder?
Wie auch immer, daß was du über den Tisch ziehen nennst ist seit mindestens 18 Jahren Praxis.Und das liegt nicht am übervorsichtigem oder ängstlichen Denken der Einrichtungen oder Versicherungen sondern daran, daß es Eltern gibt denen es egal ist ein ansteckendes Kind in die Kita zu geben, die eben nicht sagen wenn irgendwas vorliegt was das Kind im Vergleich mit anderen "einschränkt" .
Sowas kann allerdings schwere Unfälle nach sich ziehen, endet gerne vor Gericht und niemals fühlten sich Eltern auch nur ansatzweise dafür verantwortlich.
So wie es jetzt läuft liegt die Verantwortlichkeit für medizinische Informationen bei den Eltern.Und das ist auch gut so.Erspart allen beteildigten unnötigen Stress.Wenn dich eventuelle Zuzahlungen stören dann hast du kein Problem mit den Kitas sondern eines mit Vater Staat oder den Versicherungen.
Zitat: | Ah so, dann zählt meine persönliche Beurteilung also doch? Warum nicht gleich so? |
Nein.In diesem Fall ging es nicht um deine persönliche Beurteilung sondern um eine ehrliche Antwort bezüglich ansteckender Krankheiten im Umfeld des Kindes.
Zitat: |
Darauf bin ich schon gespannt, wie das in der Praxis aussieht. Ich werde berichten.
Vor einem Jahrzehnt habe ich mal darüber nachgedacht, wie Bildungsmaterial für Kinder aussehen könnte. Die Ideen stehen immer noch in irgendeinem meiner Notizbüchlein. Einige Ideen daraus gefallen mir nach wir vor. Zum Beispiel:
Geschichts-"Quartet" - man fertige Spielkarten mit Motiven aus unterschiedlichen Zeiten der Menschheitsgeschichte. Motivgruppen könnten sein: Bekleidung, Behausung, Werkzeuge, Technik (Autos, Flugzeuge, Schiffe ...). Wie man damit spielt, bliebe der Fantasie überlassen. In chronologische Reihe bringen, oder zusammengehörige Karten finden, wie den Neandertaler zur Höhle.
Geographie-Quartet - man fertige Spielkarten mit Motiven aus unterschiedlichen Weltgegenden. Landesübliche Bekleidung, landesübliche Behausung, Phänotyp der Bewohner, Landschaft, Botanik, typische kulinarische Gerichte, und so weiter...
praktischer Grundkurs Physik - um das Hebelgesetz zu demonstrieren braucht man nur ein Brett, ein Rundholz und ein Gewicht, meinetwegen eine Stein oder einen Ziegelstein. Am Besten ein Gewicht, das Kinder gerade nicht mehr heben können. Dann legt man es aufs Brett, das passend auf dem Rundholz liegt, und plötzlich läßt sich das Gewicht heben, wenn das Brett passend liegt und man am anderen Ende drückt.
Natürlich müßten diese Ideen erst in der Praxis getestet werden. Ich sollte das mal umsetzen. |
Ich empfehle dir,daß für dein Bundesland gültige Bildungsprogramm kostenlos runterzuladen. (Bundesland+Bildungsprogram+Kita bei google eingeben)
Da erfährst du zumindest das, was mindestens von der Kita geleistet werden muß.
Nebenbei ist etwas Grundwissen über die Entwicklung des Gehirns nach der Geburt vorteilhaft.(Stichwort anlegen von Verknüpfungen zu/in bestimmten Hirnarealen.Ist gerade im Zusammenhang mit frühkindlicher Bildung nicht uninteressant, wenn man Spiele die bestimmte Bildungsbereiche ansprechen sollen erfindet)
Zitat: |
Ich persönlich denke, man braucht Kinder nicht zu erziehen, sie machen einem ohnehin alles nach. Erziehen ist Selbsterziehung, weil Kinder einem nur den Spiegel vorhalten.
Immer und immer wieder höre ich, Kinder bräuchten Grenzen. Das kommt meist von Leuten, die nicht gut darin sind, die Grenzen, die ihnen ihre Kinder setzen zu respektieren. Mein Ziel wäre eher, auch wenn es paradox klingt: "Ich mach was meine Tochter will, und sie macht, was ich will." |
Reden wir gerade über dein erstes Kind ?
Zitat: | Ich bin bisher immer gescheitert, wenn ich anderen, dieses Paradox nahelegen wollte. |
Kann ich verstehen.
Zitat: | Wie sieht deine Erziehungsarbeit aus? Wie hoch ist die Erfolgsrate bei Kindern und bei Erwachsenen? |
Ich verstehe die Frage nicht.
Falls du wissen willst ob ich ausreichend qualifiziert bin um hier mitzureden....?
Ja.
Sowohl durch Ausbildung und berufliche Praxis als auch durch zwei eigene Gören, die aber mittlerweile juristisch als erwachsen gelten.
Zitat: | Was in der Schule abläuft, könnte ich anhand des Lehrplans und anhand von Heften und Büchern nachvollziehen. Außderdem kann ein Schulkind naturgemäß genauer sagen, wie es in der Schule abläuft, als meine Tochter mit ihren 3,07 Jahren.
Ich bin mir sicher, daß meine Tochter ein anderes Erziehkonzept als meines gut wegstecken kann. Bestimmt besser als ich, der ich mich darüber mokiere, weil ich einen Hang zur Prinzipienreiterei habe.
Wobei genaugenommen meine Angst eher ist, daß Kinder überbehütet werden. |
Mach dir mal keine Gedanken, eigentlich bist du relativ normal mit deinen Sorgen und Überlegungen.
Und im Vergleich zu mir damals bist du sogar total harmlos.
Was das Überbehüten betrifft gebe ich dir Recht (teilweise zumindest).Einerseits ist es einfach wichtig, bestimmte Dinge so zu machen wie sie jetzt laufen weil es etwas komplett anderes ist, mit einem ganzen Rudel Kinder unterwegs zu sein.Da müssen teilweise einfach andere, übervorsichtig erscheinende Regeln angewandt werden (Z.B: das Verbot von Schnüren an der Kleidung).
Andererseits ist es aber auch teilweise einfach eine gute Ausrede, bestimmte Sachen nicht zu machen oder auf bestimmte Befindlichkeiten nicht einzugehen.
Zitat: | Nee. Hüte sind nicht wichtig. Ganz besonders nicht im September.
Außer das Kind ist das ganze Jahr über in der Stube gehalten worden, ohne der Jahreszeit entsprechend genügend Sonnenlicht abzukriegen. |
Also nochmal:
Dein Kind kommt im September in die Kita und du wirst den Auftrag kriegen für bestimmte Dinge zu sorgen die immer im Fach deiner Tochter sein müssen.Dafür hast du zu sorgen.Das sind u.A. angemessene Wechselwäsche und eben auch ein Sonnenhut und Sonnencreme.
Wenn ein Kind jetzt im September in die Kita kommt und sie Eltern aus meteorologischen Erwägungen beschließen daß Hut und Creme erst im Sommer notwendig sind dann entsteht folgendes Problem:Die Eltern müssen am ersten Tag des Frühjahres an dem beides gebraucht wird dann auch mit beidem am Start sein.Wenn sie es nicht sind, bleibt der schwarze Peter an den Erziehern hängen.....Und es sind diese "Kleinigkeiten" die sich aufsummieren und am Arbeiten hindern und die auch für unnötige Diskussionen und böses Blut sorgen.
Zitat: |
Was passiert, wenn ein Kindergärtner zu meiner Tochter sagt: "Setz den Hut auf!" ?
Sie wird fragen, warum sie das machen soll. Mögliche Antworten:
- "Weil ich das sage." Gute Antwort, führt aber zu einem Authoritätsgerangel. Pures Gift, wenn die Authorität nicht faktisch unterfüttert ist.
- "Weil alle Kinder einen Hut aufhaben". Möglicherweise wirksam, aber ganz fürchterlicher Kollektivismus. Sicherlich kein Konzept, das man Kindern nahebringen sollte.
- "Weil du sonst einen Sonnenbrand kriegst." - Das wäre gelogen, im September. |
Das sind doch einfach nur Vorwürfe
_________________ Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1864182) Verfasst am: 04.09.2013, 12:16 Titel: Re: Kindergartenvertrag. Seufz. |
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beefy hat folgendes geschrieben: |
Zitat: |
Ich persönlich denke, man braucht Kinder nicht zu erziehen, sie machen einem ohnehin alles nach. Erziehen ist Selbsterziehung, weil Kinder einem nur den Spiegel vorhalten.
Immer und immer wieder höre ich, Kinder bräuchten Grenzen. Das kommt meist von Leuten, die nicht gut darin sind, die Grenzen, die ihnen ihre Kinder setzen zu respektieren. Mein Ziel wäre eher, auch wenn es paradox klingt: "Ich mach was meine Tochter will, und sie macht, was ich will." |
Reden wir gerade über dein erstes Kind ? |
Es ist keineswegs so, dass es keine Eltern gibt, die das nicht recht erfolgreich gemacht hätten. Aber ich weiß nicht, ob wir die Antipädagogikdiskussionen wieder starten sollen, das gibt nur wieder böses Blut
@smallie
Ich verstehe deine Probleme gut, aber die Vorschriften und Verträge klingen ärger als es tatsächlich ist.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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