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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
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(#1881440) Verfasst am: 14.11.2013, 12:19 Titel: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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Die Tage kam erst von Yahoo die Meldung, dass sie (sie explizit in Person von Chefin Mayer) dort "Forced Rankings" einführen.
Microsoft schafft diese Art der Mitarbeiterbewertung, aus PR-Sicht eleganterweise, gerade wieder ab, d. h. sie hatten sie also vorher genutzt. Schlimmer noch, es scheint fast ein Standard bei US-Konzernen zu sein.
— Quelle z. B. SpOn.
Hintergrund: Bei solchen Rankings wird eine feste Verteilung (i.d.R. wohl Gauß) her- und dann angenommen, dass die "Performances" der einzelnen Mitarbeiter in jedem einzelnen Team immer dieser Verteilung genügen. Die Mitarbeiter müssen also vom Chef nach fest vorgegebenen Prozent-Zahlen in wenige Topleute, viel Mittelbau und wenige "Underperformer" eingeteilt werden – egal, was für eine Art Team es ist und wie groß es ist.
Unabhängig von menschlichen und sozialen Fragen (z.B. dient diese Einteilung natürlich auch gern der Ermittlung von Entlassungskandidaten) habe ich echt große Schwierigkeiten, mir Folgendes zu beantworten:
Frage: Wie – um alles in der Welt – kann es so einen Unsinn in Unternehmen geben, in denen es vor mathematisch-technischem Verständnis nur so wimmelt?
Motivation: Ich zweifele tatsächlich an meinen (OK, eher bescheidenen) Stochastikkenntnissen: Eine feste Verteilung für kontinuierliche(!), unabhängige(!!) Größen für Teams von interagierenden, sagen wir, 10 - 30 Menschen???
Hier gibt es doch einige Statistik-Cracks. Meinung dazu?
Oder kann einen die BWL-/Managementtätigkeit wirklich derartig <s>verblöden lassen</s> deformieren? (M. Mayer z.B. war mal sehr fähige Programmiererin mit PhD cum laude, o.ä.)
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PS: Das ist ein Auswuchs unseres menschenverachtenden kapitalistischen Systems; ist keine Wissenschaft; etc. pp. Geschenkt. Soll hier aber jetzt nicht interessieren.
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1881448) Verfasst am: 14.11.2013, 12:33 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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Schon ein bisschen, meines Wissens muss aber nicht jede Klassenarbeit oder jede Zeugnisnotenvergabe in eine bestimmte Verteilung gepresst werden.
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44647
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(#1881453) Verfasst am: 14.11.2013, 12:40 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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sponor hat folgendes geschrieben: | Oder kann einen die BWL-/Managementtätigkeit wirklich derartig <s>verblöden lassen</s> deformieren? |
Nein, das ist nicht einfach blöd, sondern wird m.E. ganz gezielt so gemacht. Das Problem ist, dass Konkurrenz unter den Arbeitern einerseits ein Strukturelement kapitalistischen Wirtschaftens ist, sich aber andererseits in den meisten Arbeitsumfeldern nicht mehr einfach von selbst ergibt. Daher sind die einzelnen Unternehmen (übrigens ebenso wie zunehmend die Gesellschaft als Ganze) darauf angewiesen, künstlich Selektionsmechanismen einzuführen und die Menschen in Verlierer und Gewinner zu unterteilen, um die Konkurrenz trotz mangelnder Notwendigkeit weiter am Laufen zu halten. Ganz konkret geht es in solchen Unternehmen z.B. darum, die Löhne drücken zu können, indem die Mitarbeiter künstlich gegeneinander ausgespielt werden. Der Druck, bloß nicht zu den Schwächsten zu gehören, erzeugt dabei gerade in Verbindung mit der Angst um den eigenen Arbeitsplatz gleichzeitig Konkurrenz und Konformität und verhindert Aufbegehren oder gar Organisation.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1881457) Verfasst am: 14.11.2013, 12:49 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | sponor hat folgendes geschrieben: | Oder kann einen die BWL-/Managementtätigkeit wirklich derartig <s>verblöden lassen</s> deformieren? |
Nein, das ist nicht einfach blöd, sondern wird m.E. ganz gezielt so gemacht. Das Problem ist, dass Konkurrenz unter den Arbeitern einerseits ein Strukturelement kapitalistischen Wirtschaftens ist, sich aber andererseits in den meisten Arbeitsumfeldern nicht mehr einfach von selbst ergibt. Daher sind die einzelnen Unternehmen (übrigens ebenso wie zunehmend die Gesellschaft als Ganze) darauf angewiesen, künstlich Selektionsmechanismen einzuführen und die Menschen in Verlierer und Gewinner zu unterteilen, um die Konkurrenz trotz mangelnder Notwendigkeit weiter am Laufen zu halten. Ganz konkret geht es in solchen Unternehmen z.B. darum, die Löhne drücken zu können, indem die Mitarbeiter künstlich gegeneinander ausgespielt werden. Der Druck, bloß nicht zu den Schwächsten zu gehören, erzeugt dabei gerade in Verbindung mit der Angst um den eigenen Arbeitsplatz gleichzeitig Konkurrenz und Konformität und verhindert Aufbegehren oder gar Organisation. |
Naja, aber – oh Wunder – MS hat gemerkt, dass sie sich so jedwedes Teamwork kaputtmachen. Außerdem sind das keine klassischen "Ausbeuterberufe", sondern durchaus (auch) hochbezahlte Kräfte, die man eigentlich sehr gern behalten möchte und die jederzeit woanders anfangen können, wenn sie wollen.
Mir erschließt es sich noch nicht.
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1881477) Verfasst am: 14.11.2013, 13:12 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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sponor hat folgendes geschrieben: | ....
Motivation: Ich zweifele tatsächlich an meinen (OK, eher bescheidenen) Stochastikkenntnissen: Eine feste Verteilung für kontinuierliche(!), unabhängige(!!) Größen für Teams von interagierenden, sagen wir, 10 - 30 Menschen???
Hier gibt es doch einige Statistik-Cracks. Meinung dazu?
Oder kann einen die BWL-/Managementtätigkeit wirklich derartig <s>verblöden lassen</s> deformieren? (M. Mayer z.B. war mal sehr fähige Programmiererin mit PhD cum laude, o.ä.)
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Das gibt es nicht nur als Beurteilungsrichtlinie für bayerische Schulen, das gibt es auch z.B. als Beurteilungsrichtlinie innerhalb der Lehrer bei den Bundeswehrfachschulen, ich gehe also davon aus, im gesamten Bundeswehrpersonalmanagement.
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich die Verteilung der Gesamtgemeinschaft in einer oder mehreren bestimmten Eigenschaften in einer Stichprobe mit um so größerer Wahrscheinlichkeit widerspiegelt, je größer die Stichprobe ist. Bei Stichprobengrößen von 20 - 30 ist es ohne weiteres drin, dass die eine ganz andere Verteilung zeigen, komisch wird es, wenn sie immer wieder die selbe Verteilung zeigen, egal, ob die mit der der Gesamtgemeinschaft identisch ist oder nicht.
Dann sollte man nach einem Grund suchen. Ein möglicher ist, eine bewusste Verschiebung des Maßstabs, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen, also eine ergebnisorientierte Normierung: Das wird offensichtlich von einigen übergeordneten Stellen verlangt.
Wenn ich das Notenergebnis eines einzelnen Lehrers untersuche, sollte ich über verschiedene Klassen unterschiedliche Ergebnisse finden, weil sich die Klassen voneinander unterscheiden. Und man kann tatsächlich eine Klasse mit 30 HIs (Halbintelligenzler) bekommen, wie man auch eine Klasse bekommen kann, in der alle so gut drauf sind, dass man praktisch keinen Unterricht macht (aber die Leute auch nicht demotiviert) und trotzdem bei ehrlicher Benotung einen Notendurchschnitt von 2 hat.
Bei einem Lehrer genauso wie in der Personalentwicklung geht aber gleichzeitig noch etwas weiteres in das zu benotende Ergebnis ein: Beim Lehrer ist es die eigene Leistung in der Vermittlung seines Stoffes, bei Personalern die Atmosphäre innerhalb des Betriebes, die sich in der Entwicklung und Motivation der Leute niederschlägt
Eine ergebnisorientierte Normierung hat zwei Vorteile:
1. Sie stellt eine Gehorsamsprüfung für den Normierenden dar und lokalisiert dadurch Menschen mit eigener Meinung.
2. Sie ermöglicht keine Differenzierung der Umgebung, in der diese Beurteilung zustande gekommen ist. Bei einem Lehrer ist nach der Normierung also weder festzustellen, ob die Klasse besser oder schlechter als der Schnitt ist, noch ist festzustellen, dass er regelmäßig bessere oder regelmäßig schlechtere Klassen abliefert als der Schnitt der Lehrer, was z.B. eine Untersuchung zur Folge hätte, ob er ein besserer Lehrer ist, oder nur bessere Noten verteilt. Der gehorsame Lehrer wird also unangreifbar und damit die Lehrer in ihrer Gesamtheit auch. Das kann man auch als Betriebsfrieden bezeichnen.
Absolut pervers wird die Situation übrigens, wenn man gehalten ist, den Schnitt auch bei sehr kleinen Gruppen unter 10 einzuhalten. Das ist bei der Bundeswehr so.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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sehr gut dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 05.08.2007 Beiträge: 14852
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(#1881486) Verfasst am: 14.11.2013, 13:29 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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sponor hat folgendes geschrieben: | Außerdem sind das keine klassischen "Ausbeuterberufe", sondern durchaus (auch) hochbezahlte Kräfte, die man eigentlich sehr gern behalten möchte und die jederzeit woanders anfangen können, wenn sie wollen. |
Der Beruf des Piloten war bis vor ein paar Jahren noch etwas besonderes, hoch bezahlt, wenn man nicht gerade bei Lufthansa Pilot wird dann hat man es heute besser wenn man sich bei Daimler ans Band stellt, die 70000€ für die Pilotenausbildung(3 Ausbildungsjahre ohne Gehalt) spart man sich auch noch, und man hat geregelte Arbeitszeiten. Ansonsten muß man damit rechnen als Pilot mit 1600€ nach Hause zu gehen und davon dann noch die 70000€ Ausbildung abbezahlen.
Ähnlich ist es mit Programmierern, viele von denen können nicht mehr "jederzeit woanders anfangen" bzw wenn dann mittlerweile regelrecht schlecht bezahlt(im Vergleich zu 80er/90er).
Auch in dieser Branche werden die Mitarbeiter die man unbedingt halten will/muß immer weniger
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Bliss registrierter User
Anmeldungsdatum: 07.03.2008 Beiträge: 312
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(#1881608) Verfasst am: 14.11.2013, 19:12 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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sehr gut hat folgendes geschrieben: | sponor hat folgendes geschrieben: | Außerdem sind das keine klassischen "Ausbeuterberufe", sondern durchaus (auch) hochbezahlte Kräfte, die man eigentlich sehr gern behalten möchte und die jederzeit woanders anfangen können, wenn sie wollen. |
Der Beruf des Piloten war bis vor ein paar Jahren noch etwas besonderes, hoch bezahlt, wenn man nicht gerade bei Lufthansa Pilot wird dann hat man es heute besser wenn man sich bei Daimler ans Band stellt, die 70000€ für die Pilotenausbildung(3 Ausbildungsjahre ohne Gehalt) spart man sich auch noch, und man hat geregelte Arbeitszeiten. Ansonsten muß man damit rechnen als Pilot mit 1600€ nach Hause zu gehen und davon dann noch die 70000€ Ausbildung abbezahlen.
Ähnlich ist es mit Programmierern, viele von denen können nicht mehr "jederzeit woanders anfangen" bzw wenn dann mittlerweile regelrecht schlecht bezahlt(im Vergleich zu 80er/90er).
Auch in dieser Branche werden die Mitarbeiter die man unbedingt halten will/muß immer weniger |
@ sehr gut
Jup sehe ich genau so.
Sponor in welcher Branche arbeitest denn du? Ich bin Elektrotechnik Ing und ich kann dir sagen, dass Ings in den Bereichen ET MaschBau und Informatik nicht mehr viel mehr als die Arbeithuren der BWLer sind. Jede kleine Arbeit wird geplant getrackt zu todegemänäged und der Mitarbeiter unter Druck gesetzt. Nix mehr mit kreativem Denken, erfinden nützlicher Dinge, genialen Ideen. Denken bis zur Nasenspitze ist angesagt.
_________________ Sorry, you'r not in my Monkeysphere
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1881796) Verfasst am: 15.11.2013, 10:39 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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Bliss hat folgendes geschrieben: | ...
Sponor in welcher Branche arbeitest denn du? Ich bin Elektrotechnik Ing und ich kann dir sagen, dass Ings in den Bereichen ET MaschBau und Informatik nicht mehr viel mehr als die Arbeithuren der BWLer sind. Jede kleine Arbeit wird geplant getrackt zu todegemänäged und der Mitarbeiter unter Druck gesetzt. Nix mehr mit kreativem Denken, erfinden nützlicher Dinge, genialen Ideen. Denken bis zur Nasenspitze ist angesagt. |
Eigentlich wollte ich ja wie gesagt nicht auf solche Fragen und Probleme hinaus, aber gut:
Dipl. Physik und arbeite jetzt in der IT/Software als Technischer Redakteur (komplizierte/komplexe Unternehmens-SW, relativ großes kanadisch-amerikanisches Unternehmen. — Hmm, das ist jetzt so viel Profil-Information, dass ich bestimmt in Echtzeit von den Diensten identifizierbar bin. )
Hier gibt es auch Performance Ratings und allzu starke Abweichungen von Standard-Verteilungen rufen Stirnrunzeln hervor, aber so mechanisch-hirnlos läuft's zum Glück (noch?) nicht.
Ich würde sagen, bei "uns" erfordert die Arbeit über viele Teams hinweg, wegen Integration mit vielen anderen Komponenten, auch viel Planen und "Tracken", aber der i.W. einzige BWL-ige Druck kommt halt von der Erfordernis, das Zeug zu bestimmten Zeiten an die Kunden zu bringen. Wobei mein Job noch mal mehr Freiheiten lässt als sie die Entwickler haben.
Wenn es das höhere (amerikanische) Management nicht gäbe, wäre es natürlich noch viel besser... Die leben schon in einer quartalsgetriebenen Hire&Fire-Welt.
Zum ursprünglichen Ansinnen:
Ich verstehe nicht, wie solche Ranking-Methoden, die den in Mathe etwas kundigen Mitarbeitern ihre Blödsinnigkeit ins Gesicht schreien, einfach so gemacht werden. Es gibt da bestimmt auch Bücher drüber (Management-"Theorie"). Die Leute, die sich sowas ausdenken, glauben doch meist sogar, sie handelten, gemäß ihrer (Heils-) Lehre BWL rational, wenn nicht gar "wissenschaftlich", oder?
Andererseits: Wir feiern ja auch gerade 50 Jahre Milgram-Experimente...
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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Kival Profeminist Ghost
Anmeldungsdatum: 14.11.2006 Beiträge: 24071
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(#1881804) Verfasst am: 15.11.2013, 11:31 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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sponor hat folgendes geschrieben: | Frage: Wie – um alles in der Welt – kann es so einen Unsinn in Unternehmen geben, in denen es vor mathematisch-technischem Verständnis nur so wimmelt?
Motivation: Ich zweifele tatsächlich an meinen (OK, eher bescheidenen) Stochastikkenntnissen: Eine feste Verteilung für kontinuierliche(!), unabhängige(!!) Größen für Teams von interagierenden, sagen wir, 10 - 30 Menschen???
Hier gibt es doch einige Statistik-Cracks. Meinung dazu? |
Die eigentliche Frage kann ich Dir nicht beantworten, außer einem dezenten Hinweis, dass die Stochastik/Statistikausbildung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften *teilweise* ganz schön schlecht ist. Auf die zusätzliche Frage: Bei großen Personengruppen mag das noch funktionieren, die Normalverteilung anzunehmen, bei 20-30 Personen muss man das erstmal testen. Selbst bei großen Personengruppen vergibt man aber nicht die Werte nach theoretischen Verteilungsannahmen, das ist m.E. hochgradig absurd. Eine Bewertung danach *auszurichten* macht überhaupt keinen Sinn, solche Annahmen macht man, um Daten besser auswerten zu können, nicht um die Daten zu generieren -.-.
_________________ "A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)
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sponor registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.05.2008 Beiträge: 1712
Wohnort: München
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(#1881829) Verfasst am: 15.11.2013, 12:49 Titel: Re: "Forced Rankings" in IT-Unternehmen (und anderswo) |
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Kival hat folgendes geschrieben: | sponor hat folgendes geschrieben: | Frage: Wie – um alles in der Welt – kann es so einen Unsinn in Unternehmen geben, in denen es vor mathematisch-technischem Verständnis nur so wimmelt?
Motivation: Ich zweifele tatsächlich an meinen (OK, eher bescheidenen) Stochastikkenntnissen: Eine feste Verteilung für kontinuierliche(!), unabhängige(!!) Größen für Teams von interagierenden, sagen wir, 10 - 30 Menschen???
Hier gibt es doch einige Statistik-Cracks. Meinung dazu? |
Die eigentliche Frage kann ich Dir nicht beantworten, außer einem dezenten Hinweis, dass die Stochastik/Statistikausbildung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften *teilweise* ganz schön schlecht ist. Auf die zusätzliche Frage: Bei großen Personengruppen mag das noch funktionieren, die Normalverteilung anzunehmen, bei 20-30 Personen muss man das erstmal testen. Selbst bei großen Personengruppen vergibt man aber nicht die Werte nach theoretischen Verteilungsannahmen, das ist m.E. hochgradig absurd. Eine Bewertung danach *auszurichten* macht überhaupt keinen Sinn, solche Annahmen macht man, um Daten besser auswerten zu können, nicht um die Daten zu generieren -.-. |
Danke. Ich bin also nicht verrückt, so ähnlich dachte ich mir das auch.
_________________ Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 26440
Wohnort: im Speckgürtel
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(#1881861) Verfasst am: 15.11.2013, 13:42 Titel: |
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@ sponor:
Meine Betrachtung der Vorteile einer "ergebnisorientierten Normierung" aus Sicht einer streng hierarchisch geführten Organisation (das hatte ich nicht explizit dazu geschrieben, weil ich dachte, es sei bei einer Organisation wie der Bundeswehr oder der bayerischen Lehrerschaft ein Selbstgänger) ist ernst gemeint.
fwo
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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